In your debt [Kiba x Yumia]

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    • In your debt [Kiba x Yumia]

      In your debt





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      Genre: Drama, Romanze
      Rollen:
      X - @Yumia
      Y - @Kiba
      Vorstellung

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      X gehört wohl zu den Menschen, die ihr Leben lang immer mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Egal wie sehr er sich bei seiner Arbeit anstrengte, wie viel er versuchte zu sparen, es kamen immer unerwartete Kosten auf ihn zu. Nun, da er eine neue Arbeit gefunden hat, verdient er endlich mehr Geld und die Welt scheint für X heiler zu werden. Doch sein Leben schien es nicht gut mit X zu haben, denn viel später begann X einen großen Fehler. Somit geriet er in Y Schulden. Die Schulden sind so hoch, dass X dafür bis er ins Gras beißt, arbeiten müsste. So ging er mit Y einen Deal ein: X wird künftig für Y arbeiten. 24 Stunden muss er erreichbar und bereit sein, das zu tun, was Y von ihm verlangt. Doch da X dafür sehr gutes Geld verdient, stimmt er ein, verliert jedoch so ziemlich seine Freiheit und Freizeit.

      Y ist der Sohn eines Geschäftsführer, der eine sehr erfolgreiche Firma leitet. Es wird von Y erwartet in die Fußstapfen seines Vater zu treten. Schon früh verdiente er einen Haufen Geld, was wohl so einige Frauen angezogen hat. Auch wenn er einige Beziehungen geführt hatte, endeten sie relativ schnell. Alle Frauen sagten das gleiche über ihn: distanziert, gefühlskalt, stoisch und gleichgültig. Doch was wenige wusste war, dass er zu denen gehörte, die eine harte Schale aber einen weichen Kern besaßen. Keiner der Frauen blieb lang genug, um diese Seite an ihn zu erkennen. Als X in seine Schulden geriet, sah er in ihn wohl eine Abwechslung zu seinem doch sehr geregelten Ablauf.

      Wir X jemals aus den Schulden geraten, oder werden sie, wie so häufig in seinem Leben, sich häufen? Kann X Ys Schalen durchbrechen und die Seite erkennen, die noch niemand zuvor entdeckt hat? Sollten sich jemals Gefühle zwischen ihnen entstehen, wie wird X reagieren, wenn Ys Vater für Y eine Verlobte aussucht? Denn niemals würde sein Vater und die Umwelt denken, dass Y für einen Mann Gefühle gegen. Egal wie modern die Welt auch sein mag, sein Vater ist doch altmodisch und kann eine Beziehung zwischen zwei Männern nicht gutheißen, denn das würde die Firma in Gefahr setzen, so seine Absicht.



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      Castiel

      Castiel schlug die Augen müde auf und starrte für einen Moment an die Decke. Die vergangene Nacht hatte er eine anstrengende und endlos scheinende Schicht im Supermarkt gearbeitet. Es war ein endloser Strom von Kunden gewesen, und er hatte keine Minute Ruhe gehabt. Doch das Schlimmste war, dass er erst spät nach Hause gehen konnte, da ein unachtsamer Kunde eine ganze Reihe Flaschen umgestoßen hatte. Castiel hatte sich gerade auf den Feierabend gefreut, als er den Schaden sah und eilig den Besen und den Eimer holte, um den Durcheinander aufzuräumen. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis alles wieder sauber war und er endlich nach Hause gehen konnte.
      Jetzt lag er hier, in seinem Bett, und fühlte sich, als hätte er kaum geschlafen. Die Müdigkeit hing wie ein bleierner Schleier über ihm und seine Glieder schmerzten bei jeder Bewegung. Trotzdem wusste er, dass er sich aufraffen musste. Er hatte einen weiteren Job angenommen, bei dem er Pakete mit dem Fahrrad ausliefern sollte. Es war zwar nur ein odd-jobs, aber jede Menge an Geld zählte, um seine Rechnungen zu bezahlen.
      Castiel seufzte und richtete sich langsam auf. Sein Blick fiel auf den Wecker neben dem Bett. Es war bereits später Morgen, und er hatte nicht viel Zeit, um sich fertig zu machen und zur Arbeit zu kommen. Er straffte die Schultern und versuchte, sich zu motivieren. "Komm schon, Castiel", flüsterte er sich selbst zu. "Du kannst das schaffen. Nur noch dieser eine Tag, dann hast du endlich wieder etwas Freizeit." Es war wohl eher eine Lüge, denn heute Abend müsste er wieder im Kiosk arbeiten. Er quälte sich aus dem Bett und schlurfte ins Badezimmer. Das kalte Wasser im Gesicht half ein wenig, um die Müdigkeit zu vertreiben. Er kämpfte sich in seine Kleider und stopfte eine Energieriegel in seine Tasche. Dann nahm er sein Fahrrad und machte sich auf den Weg.
      Die Straßen waren ruhig, als Castiel sich voranpedalierte. Der morgendliche Nebel hing noch in der Luft, und die Sonne kämpfte sich mühsam durch die Wolken. Castiel spürte, wie die kühle Morgenluft seine Sinne schärfte. Die Straße vor ihm dehnte sich endlos aus, doch er gab nicht auf. Er erinnerte sich an sein Ziel und den Grund, warum er diesen Job angenommen hatte. Es war nicht einfach, die Beine in Gang zu bringen, aber Castiel ließ sich nicht entmutigen. Er dachte an all die Menschen, die auf ihre Pakete warteten, und wie sehr sie sich darüber freuen würden, sie rechtzeitig zu erhalten. Das gab ihm die nötige Motivation, um weiterzumachen. Er kämpfte gegen den Schmerz in seinen Muskeln an und setzte einen Fuß vor den anderen.
      Auf dem Weg zur Arbeit zog Castiel sein Handy aus der Tasche und schaltete das GPS ein, um den genauen Standort zu überprüfen. Diesen schloss er, als er sich daran erinnerte, dass seine Arbeit eine App bereitgestellt hatte, der ebenso eine Karte besaß. Er öffnete die erste Lieferung und war froh, dass diese nicht allzu weit entfernt von dem Abholort der Pakete war. Mit etwas mehr Kraft beschleunigte er die Fahrt, holte die Pakete ab und sortierte sie so ein, sodass nichts wegfallen konnte. Er hatte meist nur kleine Pakete und Größere Briefumschläge, nur ein etwas größeres Paket war mit dabei. So machte sich Castiel auf den Weg. Je schneller er war, desto eher konnte er wieder nach Hause gehen.
      Die Zeit verging und Castiel hatte fast alle seine Lieferungen durch. Nun war das größere Paket an. Zu seinem Missfallen musste er ziemlich weit fahren, in eine Gegend, in der er noch nie gewesen war. Etwas skeptisch schaute er immer wieder auf sein Handy, bemerkte, dass die Gegend mit der Zeit sich veränderte. Teurere Autos, größere Häuser und gepflegtere Gegend. Nun ein wenig vorsichtiger und skeptisch, wurde er langsamer. Auf keinen Fall durfte er hier einen Unfall verursachen, denn von den finanziellen Rückschläge wird er sich niemals erholen und er hatte bis heute noch finanzielle Schwierigkeiten.
      Nun endlich an sein Ziel angekommen, stieg er ab und klingelte.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Yumia ()

    • Erschöpft machte ich das Laptop zu und lehnte mich in meinem Bürostuhl nach hinten. Ich setzte meine Brille ab, die ich nur vorm Laptop auf der Nase hatte, um mir genau diese dann zu massieren. Ich war müde und hatte Hunger. Ich sollte Zuhause also erstmal was essen. Ich freute mich schon drauf.
      Ich stand also auf und, schnappte mir meine Jacke, um sie mir anzuziehen und über den Fahrstuhl nach unten in die Garage zu meinem Auto zukommen. Ja ich wusste, mein Auto war für meinen Stand hier nicht das Teuerste. Mir gefiel er einfach nur zu sehr und deswegen ist es der AMG geworden. Ich hatte mich einfach in ihn verliebt.
      Zufrieden setzte ich mich rein und packte meine Aktentasche auf den Beifahrersitz. Mich anschnallend, startete ich den Motor und sowohl jeder hat jetzt mitbekommen, dass der Juniorchef der millionenschweren Firma das Haus verlassen hat. Glück für die noch Arbeitenden, denn ich weiß, dass sie erleichtert sind, wenn ich fahre. Mein Vater ist ja auch schon längst weg. Mit schnurrenden Motor fuhr ich die Tiefgarage nach oben und machte mich über den Berufsverkehr ab nach Hause.
      Die Musik in meinem Auto war aus. Ich war nicht so der Typ, der noch Musik zwischendurch brauchte. Ich hatte gerne und oft meine Ruhe.
      Als ich an meinem kleinen Anwesen ankam, stand grad ein junger Mann mit einem Paket vor der Tür und James, mein Butler, hatte die Tür geöffnet. Er wollte es wohl gerade annehmen.
      Ich stieg aus und sah mir den schmächtigen Jungen etwas genauer an. Er war ziemlich groß, aber dünn. Er sah nicht so aus, als würde er regelmäßig essen. Vom Schlafen brauchte ich gar nicht erst anfangen. Man sah ihm deutlich an, dass er ziemlich fertig war. Tja, jeder hatte sein Päckchen zu tragen. Egal ob reich oder nicht.
      "Ah, Mister Lewis. Ihr Paket ist angekommen.", erwähnte James und ich ging auf die beiden zu. Stimmt. Da, war ja was....meine Großmutter fing wieder an, ihre selbstgestrickten Sachen zu verschicken. Ich seufzte leise. Ich wusste nicht, was ich mit dem Kram anstellen sollte. Ich hatte schließlich meine Klamotten.
      "Bringen Sie es bitte rein und stellen Sie es dort auf den kleinen Tisch. James? Ich danke Ihnen, Sie haben für heute Feierabend.", sagte ich bestimmend und mein Mitarbeiter verbeugte sich und verließ dann mein Haus.
      Abwartend sah ich den jungen an, der noch immer das Paket in den Armen hielt.
      "Sie müssen keine Wurzeln schlagen. Stellen Sie es ab und gehen Sie wieder. Ich denke, wir wollen alle unseren Feierabend."
    • Castiel

      Etwas ungeduldig stand ich da, wartete darauf, dass man mir die Tür aufmacht. Während ich meine Zeit hier vorne nun schindete, schaute ich mich unauffällig um. Es war eine schöne Gegend gewesen, das ist keine Frage. Ich fragte mich wer hier wohl lebte. Eine ganze Familie? Ein altes Ehepaar? Ich wollte mir nicht ausmalen, wie viel die monatliche Miete betrug. Ein unangenehmer Schauer glitt über meinen Rücken. Es war wohl besser, wenn ich mir keine Gedanken darum machte. Je schneller ich hier weg kam, desto besser. So musste ich mir weniger Sorgen machen, dass ich irgendein Unfall aus Versehen erzeugte und mich bis zum Lebensende verschuldete.
      Mein Blick schweifte wieder nach vorne, als ich bemerkte, dass jemand näher kam. Ein Herr öffnete die Tür und kurz war ich verwundert wieso er solche Kleidung anzog. War er auf den Weg zur Arbeit? Um diese Uhrzeit? Ich hatte mit den Eigentümern dieses Gebäude mir anders vorgestellt. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Das alles ging mir nicht an. Ich sollte eher zusehen, dass ich so schnell wie möglich wieder Zuhause war. Kurz zuckte ich jedoch zusammen, als ich hinter mir eine unbekannte Stimme wahrnahm. Es dauerte einen Moment bis ich verstand was hier los war. Er war also Angestellter? Wie reich war er wohl? Ich war erstaunt, riss mich aber zusammen, als man mich ansprach. "Ja." Ich war nervös, konnte jedoch nicht genau sagen wieso. Solche Menschen machten mich oft nervös, weil ich Angst hatte etwas Falsches zu machen. Sie waren eine unerreichbare Spezies für mich, die mit einem Fingerschnippsen mein Leben noch mehr zur Hölle zu machen, als sie es sowieso schon war.
      Mit gefühlt versteiften Beinen folgte ich dem Mann auf sein Grundstück, welches ich niemals geträumt hätte zu betreten. Schwer schluckte ich den Kloß im Hals herunter und folgte dem eigentlichen Eigentümer hinein. Vorsichtig ja nichts zu beschädigen, achtete ich auf meine Gelenke und war froh endlich im Inneren zu sein. Das Paket war etwas größer und hatte auch ein wenig Gewicht, doch es war nicht schwer genug, sodass ich Schwierigkeiten hatte es zu tragen. Also ich eine geeignete Stelle fand wo ich das Paket abstellen konnte, tat ich dies vorsichtig.
      Erleichtert, dass nichts passiert ist, atmete ich erleichtert aus und stellte mich gerade hin. Ohne groß umschauen zu müssen, konnte ich sofort sehen, dass die Einrichtung bedacht gestaltet worden ist. Ich hatte kein Auge für teure Dinge, doch ich konnte instinktiv spüren, dass die hier existierende Gegenstände mehr kosteten als sein Kopf selbst.
      "Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen", verabschiedete ich mich schnell und drehte mich um. Auf den Weg zum Ausgang, blitzte etwas in der Ecke am Rande meines Blickfeldes. Kurz abgelenkt achtete ich nicht darauf wohin ich lief und im nächsten Moment spürte ich einen dumpfen Schmerz, gefolgt von einem lautem Krachen. Wie in Zeitlupe nehme ich war, wie eine grosse Vase umkippte und auf den Boden fiel. Sie versprang in tausend Scherben. Mit jeder vergangene Millisekunde schien das Blut mehr aus mein Gesicht zu entziehen. Mit leerem Kopf sah ich die Scherben an, traute mich nicht hochzuschauen oder irgendeinen Gedanken in meinen Kopf herumhausen lassen. Habe ich gerade mein Todesurteil unterschrieben?
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    • Der junge Mann folgte mir ins Haus und ich merkte ihm schon an, dass er ziemlich nervös war. Allerdings fragte ich mich nur, warum? Er sollte doch bloß ein Paket abstellen. Das würde ja wohl keine Schwierigkeit werden.
      Ich sah mich kurz in meinem hellen Flur um, ob noch alles an seinem Platz stand. Die Pflanzen an der Ecke, die Bilder von einigen bekannten Künstlern an der Wand, sowie das kleine Schränkchen mit Schubladen, wo Schals und ein paar Schuhe drin gelagert waren. Auf dem Schränkchen stand ein kleines Körbchen mit diversen Schlüsseln drin. Die meisten davon waren zu meinen Autos. Obwohl ich eh am meisten den AMG nutzte. Es war ja nicht so, dass ich James nicht vertraute, aber auch er war eben ein Mensch, der Fehler machen konnte. Da kontrollierte ich lieber nochmal nach. Und dann war da eben noch das kleine Tischchen, wo der junge Bote das Paket meiner Großmutter abstellen sollte. Ich zog mir gerade meine Jacke aus, als ich auch schon seine verabschiedenen Worte hörte.
      "Ja, Ihnen auch.", murmelte ich nur, als ich lautes Klirren hörte. Ich hielt inne und hoffte nur, dass es jetzt nicht die teure Vase meiner Urgroßmutter gewesen ist, die direkt an der Wand neben der Haustür stand. Die hatte ich ja total vergessen. Ich hab sie schon extra auf den Boden gestellt, eben weil sie so riesig ist, damit sie nicht runterfällt. Trotzdem lag sie jetzt da in Scherben auf meinem Mamorboden verteilt. Ich sah den Jungen an, dessen Seele ihn schon verlassen zu haben schien und dreisterweise den Körper als Strafauffänger hier gelassen hatte. Okay. Ganz ruhig Edward... Noch einmal fasste ich mir an den Nasenrücken und atmete einmal durch, um mich zu beruhigen. Mein Feierabend hatte sich gerade verabschiedet. Jetzt wo man James brauchte, war er natürlich nicht mehr da. Und eigentlich waren meine Nerven auf der Arbeit schon aufgebraucht. Seufzend sah ich ihn an. Blieb aber ruhig.
      "Ich würde jetzt lügen, wenn ich sage, dass es nicht schlimm gewesen ist, denn das, was Sie grad umgeworfen haben, war die Vase meine Urgroßmutter. Wie heißen Sie? So wie Sie aussehen, glaube ich nicht, dass Sie sie mir mal eben ersetzen können. Machen Sie die Tür zu und folgen Sie mir ins Büro. Wir klären besser zusammen, wie Sie das am besten wieder gerade biegen. Sie haben Glück, dass die Vase sowieso hässlich war.", sagte ich klar und deutlich und ging los in mein Büro. Ein paar Schritte und vier Türen später, öffnete ich meine Bürotür und ließ ihn rein. Still setzte ich mich auf meinen Stuhl und musterte ihn.
      "Setzen Sie sich.", sagte ich vielleicht etwas zu hart, denn eigentlich hatte ich mich ja auf den wohlverdienten Feierabend gefreut. Jetzt musste ich mich mit sowas rumschlagen.
    • Castiel

      Das Seufzen des Mannes konnte ich nicht überhören, auch wenn ich es gern getan hätte, um mir selbst die Illusion zu geben, dass es doch nicht so schlimm war wie es momentan aussah. Doch leider leuteten alle Glocken in meinem Kopf und die Anspannung im Körper wollte mich nicht verlassen. Im Gegenteil, es schien mich mehr im Griff zu haben als vorhin.
      Langsam drehte ich mich zum Mann hin, als er anfing zu reden. Ich konnte mich nicht aus der Situation herausreden, egal wie sehr ich es wenden oder drehen würde. Der Schaden war nicht zu übersehen und der Mann hatte es selbst miterlebt. Scheiße, dachte ich mir, als ich hörte, dass die Vase eine lange Geschichte hinter sich hatte. So etwas konnte man nicht einfach so wieder kaufen. Es war ein Erbstück, hässlich sein hin oder her. Vor mein inneres Auge erschienen sämtliche Geldscheine, die fließen müssten, um dem Schaden bezahlen zu können. Niemals im Leben könnte ich es zurückzahlen. Dafür müssten wahrscheinlich meine Enkelkinder noch dafür arbeiten. Allein der Gedanke bereiteten mir fast Kopfschmerzen.
      Mit gesunkenen Kopf folgte ich dem Mann ins Büro und setzte mich schnell hin
      Sämtliche Gedanken rasten mir durch den Kopf. Am liebsten wollte ich, dass der Boden unter meinen Füßen auftut und mich verschluckte. Ich hatte unangenehme Situationen nie leiden können, erst Recht nicht, wenn Geld ins Spiel kam. Und egal wie unangenehm es mir sein wird, ich musste dafür gerade stehen und vielleicht mit Empathie konnte ich die Strafe etwas lindern.
      Unsicher räusperte ich mich und Blick zu ihm hoch, musste aber nach ein paar Sekunden ab und an wegschauen, weil es mir doch etwas unangenehm war ihm dauerhaft in die Augen zu schauen. Vor allem jetzt, wo ich ihn betrachten konnte für eine kurze Zeit. Schwarze Haare, helle Augen und eine doch elegante Atmosphäre um ihn. So stellte ich mir ein Geschäftsmann vor. "Tut mir leid für das Missgeschick. Mir ist durchaus bewusst, dass es mit einer Entschuldigung nicht abgetan ist, dennoch möchte ich es gesagt bekommen." Ich hielt kurz inne, biss mir kurz auf die Unterlippe, ehe ich ihn wieder ansah. "Wie hoch belaufen die Kosten?" Meine Stimme wurde leiser, weil ich schon wusste, dass es keine Summe war, die ich in nächster Zeit abbezahlen werden kann.
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    • Ich saß also in meinem Bürostuhl und beobachtete ihn. Er schien sichtlich nervös, was ich auch verstehen konnte. Ich versuchte meine Menschenkenntnis einzusetzen, um ihn und seinen Charakter einschätzen zu können. Seine Klamotten sahen aus, als würde er nicht sonderlich viel Geld haben. Warum musste mir ausgerechnet so jemand unterkommen?
      Auch als er sich entschuldigte, kam von mir erstmal keine Regung. Denn das brachte mir die Vase auch nicht wieder. Ich konnte mir sicher wieder ein Donnerwetter bei meiner Mutter anhören. Die gute Vase ihrer Großmutter. Darauf könnte ich eigentlich auch gut und drauf verzichten. Er jedenfalls war sich schon dem ganzen Chaos hier bewusst. Es schien auch, dass er gute Manieren hatte. Also könnte es auch durchaus sein, dass er....
      "Wenn ich Sie mir so ansehe, glaube ich nicht, dass sie mir mal so eben 3,5 Millionen auftreiben können. Was gedenken Sie denn jetzt zu tun?"
      Er saß da wie ein Hund, der wusste, dass er was kaputt gemacht hatte. Und ich konnte Hunde nicht leiden. Trotzdem könnte er eventuell....
      Ich stand auf und ging langsam um meinem Schreibtisch. Ich wollte ihn mir aus der Nähe ansehen. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und hob sanft sein Kinn an, um das Gesicht besser betrachten zu können. Seine Augen sahen dezent bernsteinfarbend aus. Mit dem schwarzen Haar kamen sie sehr leicht zum Vorschein. Es sah so aus, als hätte er nicht sehr viel selbstvertrauen. Dabei würden viele Leute alles für ihn tun, wenn er seine Augen richtig einsetzen würde.
      "Wie heißen Sie?", fragte ich ihn leise und überlegte kurz.
      Ich ließ ihn los und fasste dann einen Entschluss. Anders würden wir hier sicher nicht zum Ziel kommen. Ich lehnte mich also an meinem Schreibtisch und verschränkte die Arme, um ihn dann anzusehen.
      "Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Arbeiten Sie für mich, um ihre Schulden bezahlen zu können. Ich möchte, dass sie Rund um die Uhr für mich bereit sind, egal, was ich von ihnen verlange. Keine Sorge, es werden Aufgaben sein, die Sie bewältigen können. Sie werden in vielen Dingen meine Begleitung sein. Ob Privat oder Geschäftlich. Sie verlieren allerdings dafür komplett ihre Freizeit, ihre Wohnung und ihre bisherigen Jobs. Dafür biete ich ihnen drei Mahlzeiten pro Tag, eine luxuriöse Unterkunft und Dienstkleidung. Sie haben bis Ende der Woche Zeit, sich zu entscheiden. Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie sie gerne stellen. Für einen Vertrag werde ich selbstverständlich sorgen.", abwartend sah ich ihn an. Ich könnte jetzt auf eine Zigarette. Da ich sie aber gerne allein rauchte, musste ich mich wohl gedulden, bis mein Gast sich hier verabschiedet hat.
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      Auf seine Frage hin konnte ich nichts antworten. Ich würde selbst gerne wissen, wie ich aus den Schlamassel kommen kann. Es war nicht so, dass ich es mit Absicht oder Spaß gemacht habe. Vielmehr war es ein Versehen, was wohl sowohl mir als auch ihm ersichtlich war. Doch da ich nichts auf seine Antwort erwiderte, nahm ich an, dass er selbst spürte, dass es wohl mehr eine rhetorische Frage war am Ende. Es hieß jedoch nicht, dass ich mir keine Gedanken machte. Das machte ich mir definitiv, denn ich wusste genau, dass ich die Geldsumme so nicht herzaubern konnte. Während ich mir also ernsthafte Gedanken darüber machte und angestrengt auf meine Hände starrte, als könnte ich auf die die Lösung finden, bemerkte ich zu spät, dass der Mann vor mir stand und mich anfasste. Bei seiner leichten Berührung zuckte ich kaum merklich zusammen und war dazu gezwungen ihm in die Augen zu schauen. Viel mehr wollte ich mein Gesicht wegziehen, doch viel zu sehr hatte ich vor den Konsequenzen Angst, weswegen ich ihm dieses Verhalten ohne Wiederrede erlaubte.
      Erst jetzt konnte ich sein Gesicht wirklich erkennen und abgesehen von der Situation, in der ich mich befand, musste ich gestehen, dass es sich um ein attraktiver Mann handelte. Seine hellen Augen standen sehr im Kontrast zu seinen dunklen Haaren. Sicherlich schwärmten viele Frauen von ihm, das konnte ich vornherein erkennen. Doch so schnell wie er mein Kinn genommen hatte, genauso schnell ließ er es auch wieder los. "Castiel Loft", beantwortete ich seine Frage, da ich nicht genau wusste ob er nun den Vor- oder Nachnamen meinte, sagte ich ihm beides.
      Kurz atmete ich auf, als er sich von mir entfernte. Doch er schlug dann etwas vor, was mir daraufhin wieder kurz den Atem verschlug. Für ihn arbeiten? 24 Stunden rund um die Uhr? Wie lange müsste er das machen, bis er die Millionen zurückgezahlt hat? Ich hatte das Glück, dass der Mann, dessen Namen mir immer noch nicht bekannt war, dass man mir die Zeit gab darüber nachzudenken. Es war keine Entscheidung, die man auf die Schnelle machen sollte.
      Ein wenig überfordert von der ganzen Situation, nickte ich. "Ich werde Bescheid geben", stand ich auf. Die Adresse werde ich mir später noch aufschreiben müssen. Das hieß also für mich, dass ich meinen Weg gehen sollte. Ich wollte auch nicht länger hier sein als ich musste, denn zu sehr erinnerte es mich an das vorherige Ereignis, was mich überhaupt in diesen Schlamassel gebracht hatte. "Ihnen noch einen....schönen Tag." Ich hatte gezögert, denn durch meine Aktion war sein Tag wohl ruiniert, doch ich hatte keine andere Idee gehabt,wie ich mich sonst höflich und anständig verabschieden konnte. Bevor ich noch das Zimmer verließ, warf ich kurz ein entschuldigendes Lächeln im Raum.
      Die Tür hier mir geschlossen, atmete ich kurz tief aus, ehe ich das Haus komplett verließ. Ich bräuchte einen Moment für mich allein, in dem ich für mich alleine entschieden konnte welchen Weg ich gehen wollte. Ich wollte fluchen. Wieso geriet ich immer wieder in solche Situationen? Es ließ mich regelrecht verzweifeln.
      Demotiviert und erschöpft, ließ ich den Kopf hängen und machte mich auf den Weg. Dabei vergaß ich nicht mir die Adresse zu merken. Ich wollte nur noch ins Bett.
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    • Als er meinen Vorschlag hörte, sah er ziemlich geschockt aus. Naja, wer war das nicht, wenn man hörte, dass man plötzlich 24/7 bei einem Fremden arbeitete und da auch noch wohnte? Ich konnte ihn ein bisschen verstehen. Trotzdem würde ihm nicht viel übrig bleiben, als mein Angebot anzunehmen. Ich müsste mir zwar noch ausrechnen, wie lange er bleiben würde, aber auch dazu hatte ich ja dann noch bis Ende der Woche Zeit. Vorerst sagte ich also nichts über dem Zeitraum.
      Er verabschiedete sich recht schnell und verließ den Raum. Das schüchterne, entschuldigende Lächeln ist mir dabei nicht entgangen. Er hatte Glück, dass er so ein hübscher Kerl war. Ich war gespannt, wie er weiter verfahren wollte.
      Seufzend und erschöpft ließ ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ich war müde.

      Ich verließ mein Büro und ging über das Aufenthaltszimmer auf die Terrasse. Dort zündete ich mir die Zigarette an und konnte nicht anders, als einmal die Augen zu schließen und durchzuatmen. Ich spürte die kühle Luft in meinem Haar und es war mehr als erfrischend. Ich genoss die Ruhe, als genau diese von meinem Handyklingeln gestört wurde. Ich sah kurz drauf, ehe ich dann murrend den Anruf annahm.
      "Was willst du?", fragte ich brummend und die Stimme am anderen Ende lachte. Manchmal nervte meine Schwester schon ein bisschen. Sicher wollte sie wieder irgendeiner ihrer Freundinnen verkuppeln. Ich hielt ja nicht viel davon. Mal davon abgesehen, dass es eh keine mit mir aushielt. Sie erwarteten alle den Romantiker von mir, den ich glücklicherweise nicht habe. Es war also nur verschwendete Zeit.
      "Hey Brüderchen. Ich soll ausrichten, dass du zum Geburtstag eingeladen bist. Sie findet nächste Woche am Samstag statt. Du musst kommen, hörst du?", sagte sie und genervt schloss ich die Augen.
      "Emily, ich habe dafür keine Zeit. Lass mich damit zu Frieden.", sagte ich das Ganze ab und legte auf. Sie hatte zu viel Party im Kopf, während ich dabei war, in Vaters Firma zu arbeiten, damit ich sie irgendwann übernehmen kann, um das Familienerbe weiterzuführen. Andererseits war es ihr nicht ganz zu verübeln. Denn sie hatte diesen Druck nicht. Ich musste aufpassen. Denn sie hatte definitiv noch nicht aufgegeben. Sie würde weiter machen, bis sie mich dazu bekam, auf diese Party zu gehen.
      Ich musste ins Bett gehen. Ich war müde und der Junge hatte mir noch den letzten Nerv geraubt. Also rauchte ich auf und machte mich bettfertig.
    • Castiel

      Der Rest des Tages verflog rechtzügig an mir vorbei, was wohl daran lag, dass ich mit meiner Arbeit schnell fertig wurde und Zuhause meine Zeit damit verbrachte mir den Kopf zu zerbrechen. Ich konnte nicht einmal mich daran erinnern, wie ich von der Arbeit in meine Wohnung gelandet war. Doch plötzlich stand ich hier in der Küche und machte mir ein Sandwich, welches ich dann auf mein Bett verzehrte. Während dem Kauen betrachtete ich meine Einzimmerwohnung. Sie war spärlich eingerichtet und man fand nur das Nötige hier wieder. Richtig eingerichtet war es hier nicht, denn es fehlte mir schlichtweg das Geld etwas aus der Wohnung zu machen. Doch mit dem knappen Geld konnte ich mir nicht wirklich etwas leisten, daher gab ich das Geld nur für Essen und Wohnung aus, im schlimmsten Fall auch für Kleider wenn welche zu dreckig und beschädigt waren.
      Mit einem Seufzer legte ich mich hin, nachdem ich das Sandwich gegessen habe. Er wollte mir also ein Job geben, wo ich rund um die Uhr einsatzbereit sein musste. Das wäre wohl meist nur zu der Zeit, in der der Mann wach sein wird, außer ich musste etwas in der Zeit etwas erledigen. Doch Zeit zum Schlafen würde ich dennoch bekommen, oder? Ich hatte zu viel Angst davor, dass man mich so lange knechtete, dass ich im Krankenhaus landen werde. Da ich den Mann nicht kannte, konnte ich ihn dementsprechend nicht einschätzen wie streng er war. Da er sicherlich ein Business Mann war, konnte ich mir gut vorstellen, dass er einen straff getakteten Tag hatte. "Mensch." Aber dafür würde ich irgendwo unterkommen, also musste ich mir keine Sorgen um Mahlzeiten und Unterkunft machen. Also in dem Bereich konnte ich Geld sparen. Außerdem würde ich Arbeitskleidung bekommen, weswegen ich in dem Bereich ebenso nichts bezahlen musste.
      Ich holte mein Handy heraus und kalkulierte nach wie lange ich brauchen würde, um meine Schulden zu begleichen. Und die Zahl die ich dort las, ließen mich erneut seufzen. Das kam nicht in Frage. Je nach dem wie lange ich für ihn arbeiten würde, würde ich es tatsächlich in Betracht ziehen das Angebot anzunehmen, schließlich verdiente ich kaum Geld und bevor ich dafür arbeiten musste, bis ich ins Gras beiße, würde ich nur wenige Jahre durch Hölle gehen, nur um die Geldsumme zurückzuzahlen. Nun dazu entschlossen das Angebot anzunehmen, verbrachte ich den Rest des Tages damit mich abzulenken und hoffte dabei, dass die Zeit schnell vorbei ging.

      Es war nun Zeit. Zu meinem Glück hatte ich heute einen freien Tag, weswegen ich mich heute morgen mental auf alles vorbereitet hatte und genug Zeit hatte hierher zu kommen. Das Wetter war gut, es schien die Sonne und keine Wolke war zu erkennen. Ganz anders als meine innere Gefühlslage. Etwas verunsichert stand ich hier. Obwohl ich mich dazu entschieden habe, sehr höchstwahrscheinlich zuzustimmen, traute ich mich dennoch nicht ganz den ersten Schritt zu wagen. Die Situation wird, egal was ich mache, auf mich zukommen, also war es sinnvoller es schnell hinter mich zu bringen. Mit einem schweren Schlucken klingelte ich und hoffte sehr, dass Herr Lewis, so wie ich es an der Klingel erkennen konnte, um diese Uhrzeit Zuhause war. Es war nachmittags, doch da ich seinen Zeitplan nicht kannte, wusste ich nicht wann es die beste Zeit war hierher zu kommen.
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    • Es klingelte im Haus und es brauchte einen kurzen Moment, ehe sie sich öffnete und ein ältere Mann im Butler-Kostüm die Tür öffnete.
      "Ah, Mister Loft. Mister Lewis hatte mir schon Bescheid gegeben, dass Sie eventuell kommen könnten. Kommen Sie doch rein.", begrüßte der Mann den Jungen und ließ ihn Platz zum eintreten.
      "Mein Name ist James. Ich arbeite hier im Haus und mache hier die Arbeiten, die so im Haushalt anfallen. Sauber machen, Wäsche waschen, Staub putzen und und und. Ich hoffe doch sehr, dass Sie Herrn Lewis' Angebot annehmen. Ich freue mich immer über mehr Leute hier in diesem Haus. Sie müssen wissen, wenn der werte Herr zur Firma fährt, ist hier ganz schön einsam. Das passiert zwar nicht immer, denn manchmal arbeitet er auch von Zuhause aus, aber die meiste Zeit ist er doch weg. Nanu? Sie sehen etwas nervös aus. Keine Sorge, Herr Lewis ist ein sehr herzensguter Mensch. Man sieht es ihm nicht an, aber er macht seine Sache als Chef schon sehr gut. Sie wollen sicherlich mit ihm sprechen. Dummerweise ist er noch nicht Zuhause. Ich kann ihnen gerne ein Taxi rufen, das Sie zu ihm in die Firma fährt. Keine Sorge, er wird sicher ein offenes Ohr für Sie haben. Für das Taxi kommen selbstverständlich wir auf.", erklärte er und lächelte sanft.

      Währendessen saß ich gerade in einer Konferenz mit meinen Mitarbeitern und alle saßen aufgereiht und stock ubd steif am Tisch. Wir besprachen gerade den nächsten Termin und was dabei so anfiel. Einer der Mitarbeiter stand gerade am Whiteboard und hielt mit dem Beamer eine Präsentation darüber. Leise und doch aufmerksam hörte ich mir das Ganze an und überlegte, ob das alles wirklich so passte, wie ich mir das vorstellte.
      Als er fertig war, sah ich in die Runde, doch niemand fühlte sich angesprochen, etwas dazuzusagen.
      "Sind Sie der selben Meinung wie Mister Houseman? Oder haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen?"
      Aber auch da meldete sich niemand. Ich hasste es, wenn hier keine mitarbeitet.... Alles muss man selber machen.
      "Ich möchte, dass Sie mir schriftlich Pro und Kontra dazu aufschreiben, damit ich das überarbeiten kann. Erst dann kann die Firma zu- oder absagen. Sie können gehen.", sagte ich dann nur kalt und sah auf die Uhr. Ich wartete immernoch auf die Antwort von Herrn Loft und so langsam wollte ich wissen, ob er es jetzt machte oder was anderes im Sinn hatte. Vielleicht sollte ich James anrufen und nochmal nachfragen. Vielleicht hatte sich der Junge schon gemeldet.
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      Zu meinem Glück musste ich nicht lange warten, bis die Tür für mich geöffnet wurde. Doch es stand vor mir nicht die Person, mit der ich eigentlich gerechnet habe. Es war der alte Herr, der mir letztes Mal die Tür geöffnet hatte und auch ein Arbeitnehmer des Herren war, dem ich all das Geld schuldete. Wenn er hier arbeitete, war es nicht verwunderlich, dass er anstatt Herr Lewis die Tür öffnete. Ich wusste nicht genau wieso, doch ich hatte viel mehr mit Lewis gerechnet als mit ihm. Doch schlussendlich spielte es keine Rolle wer mir die Tür öffnete, wichtig war, dass ich das ganze hinter mich brachte. Womit ich ebenso weniger gerechnet habe, war der Schwall aus Wörter. Er war mehr gesprächig, als ich gedacht habe, jedoch bekam ich ein paar Informationen mitgebracht. Dass Lewis ein herzensguter Mensch war, konnte ich so nicht beurteilen, doch es war durchaus zuvorkommend mit Arbeit anzubieten, um die Schulden abzubezahlen, die ich sonst bei meiner eigentlichen Arbeit bis zum Umfallen bezahlen müsste.
      Leider erfuhr ich genauso schnell, dass er nicht Zuhause war, sondern noch auf Arbeit und man mir gleich vorschlug ihn dort zu besuchen. Ich verstand nicht ganz wieso ich das tun sollte, doch da James es mir doch nahe brachte, hatte ich wohl keine andere Wahl. Also nickte ich verstehen und es dauerte auch nicht lange bis ein Taxi ankam. Man gab ihm die Adresse weiter und ehe ich mich versah, war ich wieder unterwegs. Zumindest musste ich mich nicht für die Kosten aufkommen, denn sonst wäre ich mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren.
      Angekommen stieg ich aus dem Auto und betrachtete bestaunend das Gebäude. Modern und es strahlte eine gewisse Eleganz aus. Schwer schluckte ich den Kloß in meinem Hals herunter und betrat unsicher das Gebäude.
      Ich fühlte mich auf einmal etwas schäbig. Auch wenn ich nur eine dunkle Hose hatte und ein weißes T-Shirt, ziemlich einfach, liefen hier die Menschen mit Anzügen herum. Keineswegs konnte ich mich hier wohlfühlen. Da ich jedoch den Mann treffen musste, hatte ich keine andere Wahl als mich durchzukämpfen.
      An der Rezeption angekommen, fragte ich nach dem Weg zu Lewis. Da es sich um meinen zukünftigen Chef handelte, fragte man mich, ob ich einen Termin hatte, woraufhin ich die Frage verneinte. Ein wenig skeptisch sah mich die Empfangsdame mich an, ehe sie nach dem Namen fragte und anfing zu telefonieren. Ich spürte ich gehörte nicht in diese Welt. Eine Welt der Vielverdiener, ganz anders als ich. Es dauerte einen Moment, bis die Frau mir erneut einen Blick zu warf, bis sie mir verriet in welcher Etage in gehen musste. Höflich bedankte ich mich bei ihr und lief zu den vielen Aufzügen.
      Zu meinem Glück war ich alleine und drückte eilig den korrekten Knopf, damit die Türen sich schnell schließen konnte. Ein wenig mehr nervös als vorhin, stand ich hinten im Aufzug und sah zu wie die Zahlen, die die Etage anzeigten, sich änderten bis der Aufzug anhielt. Ein großer Bereich für die Gäste war zu erkennen, mit Sofas. Etwas unsicher sah ich mich um, doch da ich nicht wusste wohin ich musste und bevor ich in das falsche Zimmer hereinplatzte, ließ ich mich auf eins der Sofas nieder und wartete angespannt auf Herr Lewis.
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    • Alle bisher Anwesenden waren schon längst draußen, als ich mir noch meine Sachen schnappte und in meinem Handy die Nummer von Zuhause anzurufen, um von James zu erfahren, ob sich der Junge gemeldet hatte. Es tutete am anderen Ende der Leitung und ich ging nach draußen, um währendessen meine Arbeit fortfahren zu können. Gerade als ich durch den Türrahmen trat, sah ich eine Gestalt dort sitzen und ich legte sofort auf. Es war nicht mehr nötg, mit James zu sprechen. Denn der erwartete Gast saß schon abwartend auf einen der Gästesofas. Er schien eine Antwort zu haben. Endlich. Leise näherte ich mich dem Jungen.
      "Mr Loft. Kommen Sie in mein Büro, dort können wir ungestört reden.", schlug ich vor und wies ihm die Richtung. Ich wartete, bis er aufgestanden war und tritt voran, da er ja schlecht wissen konnte, wo mein Büro war. Zum Glück mussten wir weder großartig die Gänge hin und herlaufen, noch mussten wir das Stockwerk wechseln. Ich hatte es immer gerne, wenn ich das Wichtigste in der Nähe hatte. So wie Mister Loft, wenn man davon ausginge, dass er mein Angebot annahm.
      Im Büro angekommen wies ich ihm den Platz auf den gemütlichen Sesseln vor meinem Schreibtisch zu, während ich mich auf den großen, schwarzen Lederdrehstuhl hinter den Schreibtisch setzte.
      "Also Mister Loft. Ich denke, Sie kommen nicht her, um sich einfach so die Firma anzusehen. Für was haben Sie sich entschieden?", fragte ich ihn und verschränkte die Finger vor meinem Gesicht. Sollte er Ja sagen, hab ich selbstverständlich den Vertrag schon in meiner Schublade. Immerhin wollte ich auf alles vorbereitet sein. Wenn nicht, war ich gespannt, wie die Rückzahlung doch funktionieren sollte. Ich glaubte nämlich nicht, dass mal so eben 3,5 Millionen gewinnen oder eben auftreiben konnte. Ihm blieb also gar nichts anderes übrig, als es anzunehmen. Und Herr Gott, so ein schlechter Mann war ich nun auch nicht. Ich trennte eben sehr streng Privat und Arbeit. Und das hier war eben rein geschäftlich.
    • Castiel

      Ich kam nicht drumherum, als mir die Inneneinrichtung der Etage näher anzuschauen. Schon immer war es mein Traum gewesen ein Hunde Café zu eröffnen. Mir war durchaus bewusst, dass ich die Atmosphäre und Einrichtung eines Büros nicht unbedingt als Referenz nehmen sollte und ich womöglich nicht ansatzweise in nächster Zeit meinen Traum erfüllen werden kann, doch ich wollte mir neue Inspiration holen, denn bis heute blieb mein Traum nur eine grobe Vorstellung und es war nichts Genaueres geplant. Da ich mich selbst kannte und viel wert darauf legte bis ins kleinste Detail zufrieden zu sein, konnte ich mir schon vorab eine grobe Vorstellung machen.
      Wie erwartet war jedoch nichts zu finden, was ich in meinem mentalen Speicherort hätte ablegen können. Mehr Zeit mir darüber machen zu können, war mir ebenso nicht möglich, da man mich unerwarteterweise ansprach. Nun so unerwartet war es nicht, denn ich war hier aus einem bestimmten Grund, doch ich war ein wenig sehr in meinen Gedanken vertieft. Nun stand Herr Lewis vor mir, in ganz anderen Kleidern, als ich ihn zuletzt gesehen hatte. Nun, es war nicht grundlegend anders als davor doch sein vollständiges Outfit verlieh ihm eine strengere Note. Nun mehr nervöser als zuvor, nickte ich zustimmend und folgte ihm ins Büro. Zu meinem Glück war der Weg nicht weit, denn sonst hätte ich befürchten müssen aus Versehen abermals Opfer meiner Tollpatschigkeit zu werden.
      Auf dem Sitz platznehmend, verschränkte ich meine Finger miteinander zwischen meine Knien, während ich versuchte den Blick on Lewis standzuhalten. Kurz räusperte ich mich: "Wie Sie sich vorstellen können, bin ich nicht dazu in der Lage die Kosten allein zu übernehmen." Ich holte einmal Luft. Es gab wohl nun kein Zurück mehr. "Daher nehme ich das Angebot an." Ob es nun die richtige Entscheidung war? Womöglich die beste, die mir momentan bekannt war. Jetzt hing es nur noch davon ab, was genau im Vertrag festgehalten wird.
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    • Fest und abwartend sah ich ihn an. Er saß da wie ein Häufchen Elend. Dachte er, ich würde ihm etwas antun? Ich bin auch nur ein Geschäftsmann.
      Dann rückte er mit dem Satz raus, auf den ich die ganze Zeit gewartet habe. Mir war klar, dass er das Angebot nicht ablehnen konnte. Mein Pokerface wahrend lehnte ich mich nach hinten und kramte in meiner Schublade.
      "Wenn das so ist, dann lesen Sie sich bitte das hier durch. Ich habe vorsorglich schonmal einen Vertrag ausgearbeitet, den sie sich bitte einmal durch lesen. Wenn Sie mit irgendwas nicht einverstanden sind, können wir es gerne ausarbeiten.", sagte ich ruhig und gab ihm eines der beiden Exemplare in die Hand, während ich das andere hatte.
      "Oben steht ihr Name, das Geburtsdatum und ihre aktuelle Anschrift. Darunter befindet sich, aus welchen Gründen Sie diesen Job nachgehen. Anschließend die Bedingungen. Zum einen wechselt ihr Wohnraum. Sie werden bei mir einziehen. Dort haben Sie ein Zimmer für sich, was sie nach Belieben umräumen, dekorieren oder sonstiges können. Es steht ihnen zur freien Verfügung. Desweiteren bekommen Sie drei Mahlzeiten am Tag. Auch zur welchen Zeit sie die einnehmen, bleibt Ihnen überlassen. Meinetwegen können wir auch zusammen essen. Wir stellen ihnen Kleidung, sowie Drogerieartikel zur Verfügung. Sehen Sie zu, dass Sie stehts gepflegt aussehen. Aber wenn ich mir Sie so ansehe, brauche ich mir da keine Sorgen zu machen. Um ihre Ruhezeiten brauchen Sie sich auch keine Sorgen zu machen, die werden Sie bekommen. Ich brauche Sie nicht 24 Stunden durchgängig. Nun kommen wir zum zweiten Teil des Vertrages. Ich brauche Sie hauptsächlich als Begleitung. Da ich nicht nur im Büro tätig bin, sondern auch außerhalb viel unterwegs bin, hab ich immer jemanden dabei, der mit ein Auge auf die Umgebung wirft. Ich reise ungern mit zu vielen Leuten. Der Grund, weshalb ich sagte, dass Sie 24 Stunden verfügbar sein müssen, liegt daran, dass es morgens, als auch abends Meetings gibt. Abends bedeutet auch mal zum Essen. Wenn Sie Probleme mit der Norm der Hochrangigen sind, fragen Sie James. Er wird ihnen alles zeigen. Ansonsten tun Sie das Selbe wie ich, niemals was unüberlegtes und sagen bei solchen Treffen nur etwas, wenn Sie gefragt werden. Haben Sie bis hier hin noch irgendwelche Fragen?", erklärte ich den ganzen Vertrag und sah ihn abwartend an. Als Erstes mussten wir eh einkaufen gehen. Denn so konnte er sich nirgends blicken lassen. Dass er nicht viel Geld hatte, musste ja keiner wissen. Er spielte jetzt in einer anderen Liga. Das Niveau wird jetzt hochgeschraubt.
    • Castiel

      Aufmerksam ließ ich meinen Blick jede so kleine Bewegung von Herr Lewis folgen. Er schien den Vertrag an Ort und Stelle zu haben, den ich sofort, sollten die Bedingungen stimmen, unterschreiben könnte. Vorbereitet, sorgfältig und direkt. Ein wahrer Geschäftsmann, würde man wohl sagen, doch wer war ich das behaupten zu können. Denn in Wahrheit hatte ich keinerlei Ahnung wie die Welt, in der Lewis sich befand, funktionierte und aussah. Meine Kenntnisse, oder zumindest Vorstellungen, stammen rein aus Filmen, die ich gelegentlich in meiner Freizeit anschaute.
      Während Herr Lewis mich über den Inhalt des Vertrages unterrichtete und die vielen Punkte in einer verständlichen Sprache übersetzte, las ich mir dennoch einzelne Punkte durch. Keineswegs wollte ich ihm damit indirekt unterstellen etwas Essentielles auszulassen, dennoch arbeitete ich gründlich und vorsichtig. Schlussendlich wollte man am Ende des Tages nicht zu sehr im Nachteil sein und auch wenn diese immense Summe auf meine Schultern lag und ich somit in seiner Schuld stand, hatte auch ich, wie jeder andere Mensch, auf ein würdevolles Leben. Ein Vertrag zu unterschreiben, der besagt, dass ich das Leben eines Sklaven leben musste, war kein Stück Papier, worauf ich meine Schrift setzen wollte.
      Und so nahm ich mir die Zeit jeden einzelnen Punkt durchzulesen, auch nachdem er mir die Frage stellte, ob ich eigene Fragen bezüglich des Vertrages hatte. Kurz hatte ich nur den Kopf geschüttelt, war jedoch weiterhin auf den Vertrag fokussiert. Je länger ich meinen Blick über die vielen Worte darüber gleiten ließ, desto klarer wurde das Bild, in welches ich mich befinden werde nach der Unterschrift. Doch wenn dies der einzige Weg war die Schulden auszugleichen, unter diesen Bedingungen, war ich dazu bereit diese Weg fortzuschreiben. Schon bevor ich diese Etage betreten hatte, war ich der festen Überzeugung daß Angebot anzunehmen.
      "Nein, ich bin mit allem einverstanden", nickte ich zum Abschluss und merkte, wie mein Herzschlag ein Tick schneller schlug. Sobald er mir den Stift reicht und ich unterschreibe, werde ich wohl einige Jahre mit dem gegenüber sitzenden Mann arbeiten und zusammen leben.
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    • Ich beobachtete den jungen Mann vor mir ganz genau. Er schien sehr genau zu sein, was mir sehr zu gunsten kam. Genauigkeit und Präzise war hier sehr gefragt. Ebenso dass er sehr gepflegt war. Mit der Passenden Kleidung würde er sehr souverän aussehen.
      Ich nickte dann als Antwort und unterschrieb beide Verträge, ehe ich beide Papiere an meinen Gegenüber weiterreichte.
      "Wenn Sie wollen, kann ich mich gerne um ihre bisherigen Jobs kümmern. Ich denke, es wird kein Problem sein, nicht noch die drei Monate Frist einhalten zu müssen. Packen Sie Zuhause ihre Sachen zusammen. James wird Sie und die Klamotten dann morgen abholen. Wenn Sie keine weiteren Fragen haben, möchte ich Sie bitten, das Büro zu verlassen. Ich hab gleich noch einen Termin.", antwortete ich dann und stand auf, um ihm die Tür zu öffnen.
      Ich ließ ihn hinausgehen, um dahinter die Tür wieder zu schließen. Ob ich jetzt zu hart zu ihm war, als ich ihn rausschmiss? Ich war eben viel beschäftigt und er war es, der ohne Termin hier herkam. Nein, ich sollte kein schlechtes Gewissen haben. Ich wollte eh noch alles vorbereitet haben, bevor der Kunde kommt. Es könnte ein eventueller Geschäftspartner werden, da durfte also nichts schief gehen.

      Nach Feierabend fuhr ich dann wieder nach Hause und kam in das ziemlich leere Haus, wo mir kurz darauf schon James entgegen kam.
      "Ah, Mister Lewis. Schön das sie wieder daheim sind.", begrüßte er mich und ich nickte ihm zu. Dann erspähte ich das Paket meiner Großmutter und ich seufzte. Was machte ich nur mit dem Zeug? Irgendwas musste ich mir noch überlegen.
      "James. Lassen Sie mir bitte ein Bad ein. Danach können Sie Feierabend machen.", wies ich an und fing an, mir Jacke und Schuhe auszuziehen.
      "Ach übrigens. Mister Loft wird morgen hier einziehen. Ich bitte Sie, morgen alles vorzubreiten und ihn dann mit seinen Sachen abzuholen.", erinnerte ich mich und James nickte lächelnd. Ich ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich war müde. Und trotzdem konnte ich nicht anders, als weiter zu arbeiten. Immerhin machte sich das Geschäft nicht von allein. Auch wenn Vater noch viel dazu arbeitete, merkte man schon, dass er mir immer mehr Aufgaben überließ. Trotzdem konnte er es nicht ganz sein lassen. Na immerhin wusste ich, woher meine Gene kamen.
      Kurze Zeit später kam James zurück und berichtete, dass mein Bad fertig war. Er verabschiedete sich und ich ging ins Badezimmer, um mir dann langsam meine Weste, sowie mein Hemd auszuziehen. Darauf folgte noch Hose und der Rest. Entspannt setzte ich mich in die Wanne und seufzte wohlig auf. Ab morgen würde ich hier nicht mehr allein sein..... Dann war hier mehr Leben. Ich hoffte ja sehr, dass er wenigstens kein lauter Mensch war oder so. Denn eigentlich hatte ich gern meine Ruhe. Ich musste mich wohl überraschen lassen.
    • castiel

      Es gab nicht viele Interaktionen und Gespräche, die zwischen mir und Herr Lewis stattgefunden hat. Daher war eine genaue Einschätzung des Mannes mir gegenüber nicht möglich und daher auch nicht akkurat. Ich konnte mich schlussendlich nur auf Beobachtungen meinerseits stützen und alles was ich bisher mitbekommen konnte, war dein Seriosität, mit der er mir entgangen kam. Keineswegs war dies eine Eigenschaft, die ich bemängelte, gar schlecht rede, doch das vermittelte mir durchaus das Gefühl ihm mit der gleiche Haltung gegenüber treten zu müssen. Alles was das Geschäftliche betraf, entgegnete ich mit ebenso einer Sorgfältigkeit, die auch er am Tag legte. Ob jedoch mein Vorgehen dem Herrn am Ende des Tages genügte und wie penibel er Angelegenheitschritte durchging, würde ich wohl im Laufe der nächsten Zeit erkennen. Auch wenn die Situation auf seine Weise einzigartig war, stellte dies für mich keine Ausnahme dar so zu arbeiten, wie ich es bisher getan hatte. Es war nun gut möglich, dass ich aufgrund der speziellen Situation härter arbeiten musste als zuvor, doch wenn es hieß meine Schulden somit schneller begleichen zu können, so war es etwas, was ich gerne tat.
      Bisher hatte Herr Lewis auch nicht den Eindruck hinterlassen als war er jemand, der viel und gerne über belanglose Dinge redete. Viel mehr kam er schnell zum Punkt, was ich auf geschäftlicher Eben sehr wertschätzte. Viel mehr war es mir lieber, wenn er mir direkt erklärte was er vorsah und was die Aufgaben sind und was auf mich zu kam, als das alles in Hüllen zu packen. Es wäre dann erforderlich zwischen den Zeilen lesen zu müssen und ich konnte nicht behaupten, dass ich in der Lage war das tun zu können.
      Sein plötzlicher Rauswurf, ließ mich kurz innerlich stocken, riss mich schnell zusammen. Sehr unverblümt, womöglich etwas woran ich mich gewöhnen müsste. Schlussendlich war ich hier ohne vorherigen Termin, dass ich überhaupt eine Zeitspalte gefunden hatte, in der er sich Zeit nehmen konnte, war ein Glücksfall.
      "Natürlich. Es freut mich, dass alles geklappt hat und auf eine gute Zusammenarbeit." Länger wollte ich ihn nicht beschäftigen. Daher behielt ich die Verabschiedung kurz, schenkte ihm ein kleines Lächeln und verließ mit schnellen Schritten sein Büro.

      Zuhause angekommen, war das erste, worum ich mir Gedanken machen musste, was ich einpacken musste und was nicht. Herr Lewis hatte mir weitergegeben, dass man sich um Kleider und Drogerieartikel kümmerte. Doch was genau müsste ich mitnehmen? Mit einem Blitzblick ausgestattet, verbrachte ich tatsächlich einige Minuten damit Zeit mir klar zu werden was ich mitbringen werde. Die Möbel hier waren auch keine Möbel, die ich selbst gekauft hatte. Also waren es nur persönliche Gegenstände und Kleider, die ich eventuell zum Schlafen anziehen würde. Denn auch wenn ich meine eigene Arbeitskleidung bekommen werde, hieß es nicht, dass ich mein komplettes Leben wegwerfen konnte. Denn was war, wenn ich die Schulden abbezahlt habe? Kurz schüttelte ich den Kopf. Darüber sollte ich mir Gedanken machen, sobald es Zeit war. Den ganzen Kühlschrank sollte ich ausräumen und sämtliche Sachen zur Seite stellen.
      Mit einem Seufzer stemmte ich meine Hände an meine Hüfte. Eine Menge Arbeit wartete auf mich und früher ich damit fertig wurde, desto mehr Zeit würde ich haben mich mental auf den nächsten Tag vorzubereiten. Es war schön beinahe eigenartig heute nicht zu arbeiten.
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    • Edward

      Am nächsten Tag fuhr ich wieder zur Firma und überließ James das ankommen von Mister Loft. Ich konnte sowieso nicht helfen. Und vielleicht fühlte er sich auch nicht so beobachtet, wenn ich nicht da war. Ich würd ihn einfach später begrüßen. Wenn ich heute ausnahmsweise früher Feierabend machte, konnte er so vielleicht nochmal mit mir sprechen, wenn er noch wollte. Auch wenn ich nicht wüsste, worüber wir noch sprechen müssten. Das Einzige, was ich ihm sagen würde, wäre sein erstes Einsatzgebiet.

      James

      Ich sah zur Uhr, als ich gerade das Zimmer von Mister Loft hinter meinen Rücken schloss. Ich hatte ja den Auftrag, es herzurichten, bevor er das Haus betreten würde. Und genau das hatte ich gerade getan. Es wäre also beziehfertig. Ich hatte noch genug Zeit, in Ruhe hinzufahren und unseren veehrten Gast abzuholen. Es war ein etwas verregneter Tag. Ich zog wohl besser meinen dünnen, langen Mantel an. Meinen Hut hatte ich sowieso immer dabei. Ich fand, so sah ich gleich noch eleganter aus, was mich und meinen Charakter sehr ausmachte. Ich stieg in den alten, schwarzen Mercedes aus der E-Klasse und fuhr vom Gelände durchs Tor auf die Straße. Auch wenn ich schon ein alter Mann war, so waren meine Augen und Ohren noch gut in Form. Ich würde mich jetzt nicht als langsamer Rentnerfahrer bezeichnen. Aber was wusste ich schon über die jungen Leute?
      Nach einigen Straßen, Kreuzungen, Ampeln und Zebrastreifen kam ich dann an der genannten Adresse an und parkte meinen Wagen vor der Haustür. Neugierig sah ich mich um. Es war schon ein ziemlich großer Unterschied zu dem, was ich inzwischen durch meinen Job gewöhnt war. Aber auch diese Leute hier waren vielleicht einfache Leute, die sich hier ind er kuscheligen Gegend ganz wohl fühlten. Lächelnd stieg ich aus, ging zur Hauatür und klingelte. Ich war ein ein kleinwenig zu früh hier. Bevor ich großartig Gedanken darüber verlieren konnte, wurde die Tür geöffnet.
      "Guten Tag. Ich bin da um Sie abzuholen. Entschuldigen Sie vielmals, dass ich zu früh erschienen bin. Wenn Sie noch Hilfe brauchen beim Packen, kann ich Ihnen gerne noch behilflich sein. Ich hoffe, wir kriegen alles im Auto unter. Wir können sonst auch noch ein größeres Auto herkommen lassen, was den Rest aholt.", begrüßte ich den Jungen und lächelte sanft.
    • Castiel


      Ich war schon früh am Morgen wach gewesen, früher als der Wecker geklingelt hatte. Womöglich lag es an der ganzen Aufregung. Wie auch anders, wenn heute ein neues Kapitel in mein Leben einschlug. Ich wusste zwar ungefähr wie das zukünftige Leben aussehen wird, doch die genaue Einzelheiten waren mir unbekannt. Wie genau wird es sich mit Herr Lewis leben? Würde ich mich an sein Lebensrhythmus mich anpassen können? Wird es Situationen geben, die mich an meinen Grenzen bringen wird? Diese und weitaus mehr Fragen haben mich gestern am Abend geplagt, nachdem ich fertig mit dem Einpacken der Sachen war. Fragen, auf die ich keine Antwort zu dem Zeitpunkt hatte. All das würde ich erst herausfinden, wenn ich einige Tage mit dem Herren zusammengelebt habe. Ich wusste nicht ob ich mich darauf freuen oder mir dafür die Haare raufen sollte. Irgendwann war ich dann mit all den unbeantworteten Fragen im Kopf eingeschlafen.
      Und dafür, dass ich relativ wenig geschlafen hatte, hatte ich mich heute beim Aufstehen fit angefühlt. Ich wusste nicht so Recht, ob ich mir darüber Sorgen machen musste oder nicht. Doch ohne groß darüber weiter zu grübeln, war ich aufgestanden und bin meine übliche Morgenroutine nachgegangen. Schlussendlich sass ich zu früh fertig eingepackt und umgezogen auf das Bett. Auch wenn das Zimmer spärlich eingerichtet war, war es am Ende des Tages dennoch mein Zuhause nach all den Jahren gewesen. Ich würde wohl etwas Zeit brauchen mich in einer neuen Umgebung zu gewöhnen, doch ich war zuversichtlich das schnell schaffen zu können. Ich musste es.

      So ging ich hin und her in meiner Wohnung, um die Zeit zu schinden und versicherte mich ab und an, ob ich auch alles eingepackt hatte. Die restlichen Lebensmittel schmiss ich weg, das Bett aufgeräumt und die Wohnung gewischt. Zumindest wollte ich die Wohnung in einem sauberen Zustand hinterlassen.
      Zu meiner Erlösung klingelte es früher, als geplant. Oder jemand anderes klingelte, doch mir wollte nicht einfallen wer es sonst sein könnte. So schritt ich voran und freute mich beinahe James zu sehen. Freundlich lächelte ich ihn an. "Nein, alles gut. Keine Sorge. Ich habe nicht viel. Ich werde es holen, ein Moment." Mit eiligen Schritten nahm ich mein Rucksack und einen kleinen Karton. Mehr hatte ich nicht eingepackt, denn es gab nicht viel, was ich mitbringen könnte. Unten wieder stehend, nickte ich James zu, dass ich bereit war. Ich brachte meine Sachen zum Auto und versaute diese in den Kofferraum. Ich blickte ein letztes Mal zum Gebäude. "Auch wenn es nicht viel ist, ich denke ich werde es vermissen", lachte ich leise. Ich hoffte zumindest, dass ich mich gut mit James verstehen werde. "Ich freue mich auch die zukünftige Zusammenarbeit", hielt ich ihm die Hand hin.
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      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • James
      Als ich klingelte, kam wenig später schon Mister Loft an die Tür, der mich ebenfalls freundlich begrüßte. Ich wartete geduldig an der Tür, ehe er nach kurzer Zeit schon wieder kam. Allerdings hatte er nur einen Rucksack und eine Kiste dabei. Ich musste zugeben, ich war schon ziemlich überrascht. Ich hatte mit mir mehr gerechnet. Aber das er so fast gar nichts bei sich hatte, was er mitnehmen wollte, überraschte mich dann doch sehr.
      "Das ist alles? Nun gut, dann können wir das in den Kofferraum laden und losfahren.", sagte ich noch und wenig später befanden wir uns wieder auf den Weg zurück.
      "Ich denke, wir werden uns gut verstehen. Und ich bin mir auch sicher, dass Sie sich schnell einleben werden. Machen Sie sich kneine Sorgen.", erzählte ich, während ich mich auf die Straße konzentrierte. Und wie auch auf dem Hinweg, kam ich gut durch die Straßen und Ampeln durch. Ich hatte ja keinen Zeitdruck und musste dementsprechend nicht rasen. Endet meist eh nicht so gesund. Am Anwesen angekommen, parkte ich das Auto und lächelte meinen Begleiter an.
      "So. Willkommen im Hause Lewis, Mister Loft. Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.", ich stieg aus und nahm unseren Gast selbst erstä dlich den Karton ab. Immerhin ist das mein Job und so konnte er sich umsehen. Ich führte ihn durchs Haus und gleich am Anfang des oberen Flures machte ich mit dem Ellenbogen die Tür auf und führte ihn ins Zimmer.
      "Hier ist Ihr Reich. Wenn Sie Wünsche haben, melden Sie sich gerne bei mir. Ich werde mein bestmöglichstes tun, um dem nachzukommen. Fühlen Sie sich ruhig wie Zuhause. Wenn Sie wollen, können Sie sich hier auch gern im Haus umsehen. Nur muss ich Ihnen raten, nicht das Büro zu betreten. Mister Lewis hat es nicht so gern, wenn man darin schnüffelt. Ich lass Sie jetzt in Ruhe ankommen. Wenn Sie mich suchen, ich bin unten in der Küche und mache da sauber.", ich verabschiedete mich, verbeugte mich kurz und schloss die Tür hinter mir. Ich wollte ihm erstmal genug Zeit geben, sich hier an alles zu gewöhnen. Und Mister Lewis würde sicherlich auch bald nach Hause kommen.