@RoyalMilkTea
Vorstellung: Die Geschichten eines Wanderzirkus [Dindin&Royal] - Vorstellung - ღAnime-Rpg-Cityღ
Gillian
Langsam verdunkelte sich der abendliche Himmel, und die meisten Besucher des kleinen Zirkus brachen zum Heimweg auf. Leider fing Gillians Arbeit jetzt erst richtig an. Nicht nur, dass noch ein paar Sachen abgebaut werden mussten, die Besucher ließen auch überall ihre Papierchen und ihre Essenreste liegen. Kein guter Eindruck, wenn man morgen eine weitere Vorstellung geben wollte, deswegen fegte Gillian alles zusammen, manchmal stundenlang. Irgendwie war das auf Dauer fast schon entspannend.
Noch war das Wetter schön, die Sonne schien lang genug, dass man sich ein wenig aufwärmen konnte. Eigentlich die perfekte Jahreszeit, nicht zu kalt, und nicht zu warm. Nur der Ausblick auf den herannahenden Winter verdarb es.
Gerade, als Gillian in seine Arbeit vertieft war, hörte er leise Stimmen, welche aus einem der Zelte drangen. Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch es war Rex Zelt. Der Rothaarige seufzte leise, und unterbrach seine Arbeit. Es passierte immer mal wieder, dass Menschen sich nach der Vorstellung in das Zelt schlichen, wenn sie die Extra Gebühr nicht zahlen wollten. Gillian hätte sie persönlich einfach gewähren lassen, obwohl Perusia das bestimmt nicht gerne gesehen hatte. Nur leider kannte er Rex dafür zu gut. Schon oft hatte er die Geschichten darüber gehört, welche Dinge er unschuldigen Menschen angetan hatte, bevor er in den Zirkus kam. Manchmal hatte er sie sogar selbst erstaunten Besuchern erzählt, wenn sich dafür niemand anderes gefunden hatte. Und obwohl Gillian seitdem keinen einzigen Vorfall mitbekommen hatte, und das Seeungeheuer sich ihm gegenüber im Vergleich zu manchen Menschen sogar Recht anständig verhielt, glaubte er sie vorbehaltslos. Es lag in der Natur eines Seeungeheuers, Menschen zu fressen. Außerdem hatte Rex so einen Blick…
Trotzdem war es nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung des Jungen, das zu erledigen. Es ging fast immer schief. Niemand hörte gern, dass man etwas lassen sollte, was man sich schon in den Kopf gesetzt hatte. Deswegen waren seine Bewegungen auch etwas zögerlich, als er den schweren Vorhang am Eingang des Zeltes beiseite schob. Kein Wunder, dass die anderen Anwesenden den Jungen erst so richtig zu bemerken schienen, als er die Stimme hob.
„Man muss was bezahlen, wenn man das Monster anschaun will. Außerdem ist die Vorstellung vorbei.“
Die kleine Gruppe, die sich um das Aquarium versammelt hatte, hätte beliebiger nicht sein können. Ein älterer, abgerissener Mann, der sich wohl die Sondervorstellung nicht hatte leisten können, und zwei jüngere, von denen einer schon das Interesse verloren zu haben schien. Gillian war sich nicht mal sicher, ob diese Menschen sich vor ihrem kleinen, verbotenen Ausflug hier im Zelt schon gekannt hatten. Nur einer schien überhaupt daran interessiert zu sein, noch länger zu bleiben. Mit dem würde das diskutieren schwieriger werden, Gillian hatte ein Gespür für so etwas.
Er hatte schulterlange, blonde Haare, gebräunte Haut, war bestimmt ein paar Köpfe größer als Gillian und sah ihn an, als wäre nur ein nerviges Insekt, was man am besten schnell verscheuchte. Gillian kannte solche Blicke. Unwillkürlich umklammerte Gillian den Stiel seines Besens etwas fester. Kurz sah er zu Rex, und es wunderte ihn wenig, dass dieser eher interessiert als irgendwie verängstigt wirkte von dieser Szene.
„Muss man auch Geld zahlen, um dich zu sehen, oder ist das kostenlos?“
Na toll. Diesen dummen Spruch hatte der Junge schon öfter gehört, als er zählen konnte. Trotzdem wusste er immer noch nicht, was man darauf am besten antwortete. Außerdem stand dieser Kerl schon viel zu nah an Rex Aquarium, so nah, dass er das Glas hätte berühren können, hätte er seinen Arm ganz ausgestreckt. Und das gefiel Gillian ganz und gar nicht. Zufrieden stellte Gillian fest, dass die Lacher der zwei Anderen in seinen Ohren zumindest nur halbherzig klangen.
Er beschloss, den blöden Kommentar des Mannes einfach zu ignorieren, und stattdessen weiter die typischen Warnungen herunterzuleiern, welche er sich für diesen Moment zurechtgelegt hatte.
„Es ist gefährlich, so nah ran zu gehn. Als Rex gefangen wurde, hat er Männern das Leben gekostet, die weitaus stärker waren als sie, Mister. Er ist sehr gerissen.“, meinte Gillian, allerdings schien zumindest der wichtige Teil bei dem Blonden auf taube Ohren zu stoßen. Anstatt zu gehen, und seine Kumpel gleich mitzunehmen, wandte er sich nun nämlich ganz dem Seemonster zu und grinste.
„Ist das dein Name, Rex? Was sagst du, soll ich gehen oder bleiben?“, fragte er ihn, mit einem seltsamen Unterton, welchen Gillian nicht ganz zuordnen konnte. Er fragte sich, ob sein Gesprächspartner keine Plakate lesen konnte, denn er war sich ziemlich sicher, dass er den dazu geschrieben hatte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und diesen Kerl zumindest ein bisschen von dem Ungeheuer wegzubekommen, trat er ein paar Schritte auf die beiden zu, streckte er ohne viel nachzudenken das Ende des Besens aus, um ihm damit etwas zur Seite und von Rex wegzuschieben.
Keine gute Idee, das wurde Gillian spätestens klar, als sich der Fremde wieder zu ihm umwandte. Sein Blick, der bis jetzt abwechselnd genervt oder amüsiert gewirkt hatte, hatte sich verdüstert. Mit Leichtigkeit ergriff er den Stiel des Besens, riss ihn Gillian aus der Hand, und schlug ihm ihn mit voller Wucht gegen Kopf.
„Bist du schwer von Begriff oder so? Ich dachte, du bist nur entstellt, aber du scheinst auch dumm zu sein. Wenn ich bleiben will, dann bleibe ich, und wenn ich gehen will, dann gehe ich. Du hast dich da nicht einzumischen, klar?“, knurrte er, schien aber zumindest die Lust daran verloren zu haben, Gillian weiter zu verprügeln, als er sah, dass der Junge gestürzt war. Wahrscheinlich war ihm so etwas dann doch zu langweilig.
Gillian hielt sich seine Hand gegen die Schläfe, in der Hoffnung, dass Rex das wenige Blut nicht riechen können wurde, was aus seiner Wunde tropfte. Wer wusste schon, wie sehr ihn das reizen könnte. Der ältere Mann wirkte fast mitleidig, als er achtlos an dem Jungen vorbei in Richtung Ausgang des Zeltes ging. „Ich will keinen Ärger bekommen, regelt das unter euch.“, erklärte er.
Doch das war nichts, was Gillian unbedingt allein regeln wollte. Und Rex Hilfe…nun, man musste zugeben, dass er ihm vielleicht hätte helfen können, doch das würde einen eher vom Regen in die Traufe bringen. Schnell rappelte er sich auf. Ein wenig zu schnell, denn sofort wurde ihm leicht schwarz vor Augen.
„Ich geh ja schon…“, murmelte er, wartete allerdings keine Antwort ab. Obwohl es wieder Zeit kostete, Gillian bezweifelte doch stark, dass er diese Situation alleine lösen konnte. Irgendwer, der stärker war als er musste sich um das Kümmern. Sonst würde das noch schlimm enden. Gillian hatte ein schreckliches Gefühl dabei. Viel schlimmer als die anderen Male, in denen er sich in ähnlichen Situationen befunden hatte. So hielt er sich auch nicht lange damit auf, jemand bestimmten zu suchen. Nur stark musste die Person sein, stärker als er. Und am besten sollte sie auch bereit sein, ihm zu helfen, nicht so wie Viago, der sich bei so etwas doch seiner Erfahrung nach eher lustig machen würde. Lange brauchte Gillian nicht zu suchen. Eine kleine Menschentraube hatte sich um die Person gebildet, die er suchte, und sah dem seltsamen Mann beim Jonglieren zu.
Obwohl er einschüchternd wirkte, und Gillian bei seinem Anblick manchmal ein Schauer über den Rücken lief, wenn er ihn bat zu helfen konnte er bestimmt nicht anders.
„Kurabas? Ich weiß, du bist beschäftigt, Entschuldigung, aber du musst sofort mitkommen. Irgendwelche Typen machen Rex Ärger.“, sagte er rasch, obwohl das die Situation eher unzureichend beschrieb. Eigentlich wollte er nicht so weinerlich klingen, und er schämte sich dafür, dass er es trotzdem tat.
Vorstellung: Die Geschichten eines Wanderzirkus [Dindin&Royal] - Vorstellung - ღAnime-Rpg-Cityღ
Gillian
Langsam verdunkelte sich der abendliche Himmel, und die meisten Besucher des kleinen Zirkus brachen zum Heimweg auf. Leider fing Gillians Arbeit jetzt erst richtig an. Nicht nur, dass noch ein paar Sachen abgebaut werden mussten, die Besucher ließen auch überall ihre Papierchen und ihre Essenreste liegen. Kein guter Eindruck, wenn man morgen eine weitere Vorstellung geben wollte, deswegen fegte Gillian alles zusammen, manchmal stundenlang. Irgendwie war das auf Dauer fast schon entspannend.
Noch war das Wetter schön, die Sonne schien lang genug, dass man sich ein wenig aufwärmen konnte. Eigentlich die perfekte Jahreszeit, nicht zu kalt, und nicht zu warm. Nur der Ausblick auf den herannahenden Winter verdarb es.
Gerade, als Gillian in seine Arbeit vertieft war, hörte er leise Stimmen, welche aus einem der Zelte drangen. Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch es war Rex Zelt. Der Rothaarige seufzte leise, und unterbrach seine Arbeit. Es passierte immer mal wieder, dass Menschen sich nach der Vorstellung in das Zelt schlichen, wenn sie die Extra Gebühr nicht zahlen wollten. Gillian hätte sie persönlich einfach gewähren lassen, obwohl Perusia das bestimmt nicht gerne gesehen hatte. Nur leider kannte er Rex dafür zu gut. Schon oft hatte er die Geschichten darüber gehört, welche Dinge er unschuldigen Menschen angetan hatte, bevor er in den Zirkus kam. Manchmal hatte er sie sogar selbst erstaunten Besuchern erzählt, wenn sich dafür niemand anderes gefunden hatte. Und obwohl Gillian seitdem keinen einzigen Vorfall mitbekommen hatte, und das Seeungeheuer sich ihm gegenüber im Vergleich zu manchen Menschen sogar Recht anständig verhielt, glaubte er sie vorbehaltslos. Es lag in der Natur eines Seeungeheuers, Menschen zu fressen. Außerdem hatte Rex so einen Blick…
Trotzdem war es nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung des Jungen, das zu erledigen. Es ging fast immer schief. Niemand hörte gern, dass man etwas lassen sollte, was man sich schon in den Kopf gesetzt hatte. Deswegen waren seine Bewegungen auch etwas zögerlich, als er den schweren Vorhang am Eingang des Zeltes beiseite schob. Kein Wunder, dass die anderen Anwesenden den Jungen erst so richtig zu bemerken schienen, als er die Stimme hob.
„Man muss was bezahlen, wenn man das Monster anschaun will. Außerdem ist die Vorstellung vorbei.“
Die kleine Gruppe, die sich um das Aquarium versammelt hatte, hätte beliebiger nicht sein können. Ein älterer, abgerissener Mann, der sich wohl die Sondervorstellung nicht hatte leisten können, und zwei jüngere, von denen einer schon das Interesse verloren zu haben schien. Gillian war sich nicht mal sicher, ob diese Menschen sich vor ihrem kleinen, verbotenen Ausflug hier im Zelt schon gekannt hatten. Nur einer schien überhaupt daran interessiert zu sein, noch länger zu bleiben. Mit dem würde das diskutieren schwieriger werden, Gillian hatte ein Gespür für so etwas.
Er hatte schulterlange, blonde Haare, gebräunte Haut, war bestimmt ein paar Köpfe größer als Gillian und sah ihn an, als wäre nur ein nerviges Insekt, was man am besten schnell verscheuchte. Gillian kannte solche Blicke. Unwillkürlich umklammerte Gillian den Stiel seines Besens etwas fester. Kurz sah er zu Rex, und es wunderte ihn wenig, dass dieser eher interessiert als irgendwie verängstigt wirkte von dieser Szene.
„Muss man auch Geld zahlen, um dich zu sehen, oder ist das kostenlos?“
Na toll. Diesen dummen Spruch hatte der Junge schon öfter gehört, als er zählen konnte. Trotzdem wusste er immer noch nicht, was man darauf am besten antwortete. Außerdem stand dieser Kerl schon viel zu nah an Rex Aquarium, so nah, dass er das Glas hätte berühren können, hätte er seinen Arm ganz ausgestreckt. Und das gefiel Gillian ganz und gar nicht. Zufrieden stellte Gillian fest, dass die Lacher der zwei Anderen in seinen Ohren zumindest nur halbherzig klangen.
Er beschloss, den blöden Kommentar des Mannes einfach zu ignorieren, und stattdessen weiter die typischen Warnungen herunterzuleiern, welche er sich für diesen Moment zurechtgelegt hatte.
„Es ist gefährlich, so nah ran zu gehn. Als Rex gefangen wurde, hat er Männern das Leben gekostet, die weitaus stärker waren als sie, Mister. Er ist sehr gerissen.“, meinte Gillian, allerdings schien zumindest der wichtige Teil bei dem Blonden auf taube Ohren zu stoßen. Anstatt zu gehen, und seine Kumpel gleich mitzunehmen, wandte er sich nun nämlich ganz dem Seemonster zu und grinste.
„Ist das dein Name, Rex? Was sagst du, soll ich gehen oder bleiben?“, fragte er ihn, mit einem seltsamen Unterton, welchen Gillian nicht ganz zuordnen konnte. Er fragte sich, ob sein Gesprächspartner keine Plakate lesen konnte, denn er war sich ziemlich sicher, dass er den dazu geschrieben hatte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und diesen Kerl zumindest ein bisschen von dem Ungeheuer wegzubekommen, trat er ein paar Schritte auf die beiden zu, streckte er ohne viel nachzudenken das Ende des Besens aus, um ihm damit etwas zur Seite und von Rex wegzuschieben.
Keine gute Idee, das wurde Gillian spätestens klar, als sich der Fremde wieder zu ihm umwandte. Sein Blick, der bis jetzt abwechselnd genervt oder amüsiert gewirkt hatte, hatte sich verdüstert. Mit Leichtigkeit ergriff er den Stiel des Besens, riss ihn Gillian aus der Hand, und schlug ihm ihn mit voller Wucht gegen Kopf.
„Bist du schwer von Begriff oder so? Ich dachte, du bist nur entstellt, aber du scheinst auch dumm zu sein. Wenn ich bleiben will, dann bleibe ich, und wenn ich gehen will, dann gehe ich. Du hast dich da nicht einzumischen, klar?“, knurrte er, schien aber zumindest die Lust daran verloren zu haben, Gillian weiter zu verprügeln, als er sah, dass der Junge gestürzt war. Wahrscheinlich war ihm so etwas dann doch zu langweilig.
Gillian hielt sich seine Hand gegen die Schläfe, in der Hoffnung, dass Rex das wenige Blut nicht riechen können wurde, was aus seiner Wunde tropfte. Wer wusste schon, wie sehr ihn das reizen könnte. Der ältere Mann wirkte fast mitleidig, als er achtlos an dem Jungen vorbei in Richtung Ausgang des Zeltes ging. „Ich will keinen Ärger bekommen, regelt das unter euch.“, erklärte er.
Doch das war nichts, was Gillian unbedingt allein regeln wollte. Und Rex Hilfe…nun, man musste zugeben, dass er ihm vielleicht hätte helfen können, doch das würde einen eher vom Regen in die Traufe bringen. Schnell rappelte er sich auf. Ein wenig zu schnell, denn sofort wurde ihm leicht schwarz vor Augen.
„Ich geh ja schon…“, murmelte er, wartete allerdings keine Antwort ab. Obwohl es wieder Zeit kostete, Gillian bezweifelte doch stark, dass er diese Situation alleine lösen konnte. Irgendwer, der stärker war als er musste sich um das Kümmern. Sonst würde das noch schlimm enden. Gillian hatte ein schreckliches Gefühl dabei. Viel schlimmer als die anderen Male, in denen er sich in ähnlichen Situationen befunden hatte. So hielt er sich auch nicht lange damit auf, jemand bestimmten zu suchen. Nur stark musste die Person sein, stärker als er. Und am besten sollte sie auch bereit sein, ihm zu helfen, nicht so wie Viago, der sich bei so etwas doch seiner Erfahrung nach eher lustig machen würde. Lange brauchte Gillian nicht zu suchen. Eine kleine Menschentraube hatte sich um die Person gebildet, die er suchte, und sah dem seltsamen Mann beim Jonglieren zu.
Obwohl er einschüchternd wirkte, und Gillian bei seinem Anblick manchmal ein Schauer über den Rücken lief, wenn er ihn bat zu helfen konnte er bestimmt nicht anders.
„Kurabas? Ich weiß, du bist beschäftigt, Entschuldigung, aber du musst sofort mitkommen. Irgendwelche Typen machen Rex Ärger.“, sagte er rasch, obwohl das die Situation eher unzureichend beschrieb. Eigentlich wollte er nicht so weinerlich klingen, und er schämte sich dafür, dass er es trotzdem tat.