Schwere Regentropfen, die eilig die Fensterscheiben von außen herunter rutschten und ein dicker, grauer Schleier am Himmel wären wohl passender zu dem Gespräch gewesen, dass in den geschlossenen vier Wänden stattfand. Doch stattdessen beobachtete Roan einen strahlend blauen Himmel, der die Sonne küsste. Die Straßen waren immer noch sehr gut besucht, auch wenn man genau erkennen konnte, dass Menge ein gemeinsames Ziel ansteuerte und Roan packte die Neugier, wo dieses wohl sein mochte. Er hatte immerhin nicht so viel vom Fest gesehen, wie er insgeheim gewollt hätte, mochte solche Veranstaltungen aber durchaus gerne. Er war eben ein geselliger Mensch.
"-wie konnte ich es ihr also abschlagen, wenn es doch deiner Genesung helfen sollte?" Der bernsteinfarbige Blick schwenkte rüber zu Madeline und überquerte damit die Distanz, die Roan selbst für angemessen gehalten hatte, damit die beiden Jüngeren sich unterhalten konnten. Sie saßen auf der Couch, während Roan es sich im Sessel am Fenster gemütlich gemacht hatte. Natürlich war er irgendwie involviert, aber definitiv nicht auf die gleiche Art und Weise, wie Madeline und Gabriel. "Ich habe mich nie richtig wohl in dieser Rolle, auch wenn die Vorstellung eine schöne war. Ich an deiner Seite als deine Ehefrau und Hope unser kleines Mädchen. Insgeheim hatte ich gehofft mich irgendwann daran zu gewöhnen, aber dabei ist es dann auch geblieben." Madelines Nasenspitze war noch errötet von den Tränen, die sie vergossen hatte. Diese waren aber zum Glück versiegelt, was wohl nicht unwesentlich daran lag, dass Gabriel ihre Hände in seinen hielt und sie sich ganz nahe waren. Er hatte also eine Beziehung mit einem Mann gehabt. Vor allem für den Pfleger durfte es keine schockierende Vorstellung gewesen sein, dass zwei Männer eine Beziehung führten, aber da es sich bei einem von den beiden um Gabriel handelte, fühlte es sich doch seltsam an. Ein unterschwelliges Gefühl in der Magengegend, das Roan nicht einordnen konnte. Er versuchte es aber auch nicht großartig, sondern versank völlig in seinen Gedanken. Wie konnte einem seine eigene Familie so etwas antun? Ja, Roans eigene Eltern hatten nie erfahren können, dass ihr Sohn schwul war und auch seine Großeltern wollte er nicht damit belasten - zu groß war die Schere zwischen den Generationen - aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass einer von ihnen mit solch einer Ablehnung reagiert hätte.
"Gabe, es tut mir so fürchterlich leid..! Ich wünschte, ich hätte schon früher die Wahrheit gesagt, ich wusste nur nicht wann und wie... Deine Familie ist sehr erdrückend, wir hatten ja praktisch kaum Zweisamkeit in den letzten Wochen." Roan blickte wieder nach draußen. Irgendwas in ihm hatte seine Stimmung beeinträchtigt. Deutlich. Das Leder des Sessels quietschte leise auf, als der schwere Mann sich aus diesem erhob und an Gabriel und Madelin vorbei in Richtung Tür ging.
"Ich gehe ein bisschen frische Luft schnappen, nehmt euch ruhig so viel Zeit, wie nötig", teilte er im Vorbeigehen nur kurz mit, ohne ihnen einen Blick zuzuwerfen und verschwand.
Er konnte es sich nicht erklären, aber zum ersten Mal seit einer ziemlich langen Zeit, verspürte er das Bedürfnis nach Distanz. Vielleicht waren es auch diese zahlreichenden, schockierenden Informationen gewesen, die ihn kurzzeitig abgeschreckt hatten und er wollte dem für einen Augenblick entfliehen. Ja. Vielleicht. Roan schlenderte den Menschenmenge hinterher. Hier und da schnupperte er in einen Laden herein, doch ohne sich etwas zu kaufen. Seine Mission war es herauszufinden, was das Ziel aller war. Und die Antwort kündigte sich schon aus weiter Entfernung an. Eine kleine Bühne war auf einem großen Platz aufgebaut. Hier sammelte sich eindeutig die Menschentraube und wippte zu der angenehmen Live-Musik hin und her. Der Dunkelhaarige blickte über die fremden Schöpfe hinweg und erkannte zu seiner Überraschung, dass es sich um die talentierte Band handelte, die er bereits einen Abend zuvor in einem Pub hatte spielen hören dürfen. Ein glücklicher Zufall, denn dem Pfleger gefiel ihre Musik. So schlängelte sich der von der Größe her herausstechende Mann durch die Leute etwas weiter nach vorne, bis er empfand, dass es nah genug war, um eine gute Sicht zu haben und genießen zu können. Hier mitten in der Menge tankte sein Gemüt ein wenig Energie - aber auch nur weil er kurz alles um sich herum vergaß. So auch die Zeit.
"-wie konnte ich es ihr also abschlagen, wenn es doch deiner Genesung helfen sollte?" Der bernsteinfarbige Blick schwenkte rüber zu Madeline und überquerte damit die Distanz, die Roan selbst für angemessen gehalten hatte, damit die beiden Jüngeren sich unterhalten konnten. Sie saßen auf der Couch, während Roan es sich im Sessel am Fenster gemütlich gemacht hatte. Natürlich war er irgendwie involviert, aber definitiv nicht auf die gleiche Art und Weise, wie Madeline und Gabriel. "Ich habe mich nie richtig wohl in dieser Rolle, auch wenn die Vorstellung eine schöne war. Ich an deiner Seite als deine Ehefrau und Hope unser kleines Mädchen. Insgeheim hatte ich gehofft mich irgendwann daran zu gewöhnen, aber dabei ist es dann auch geblieben." Madelines Nasenspitze war noch errötet von den Tränen, die sie vergossen hatte. Diese waren aber zum Glück versiegelt, was wohl nicht unwesentlich daran lag, dass Gabriel ihre Hände in seinen hielt und sie sich ganz nahe waren. Er hatte also eine Beziehung mit einem Mann gehabt. Vor allem für den Pfleger durfte es keine schockierende Vorstellung gewesen sein, dass zwei Männer eine Beziehung führten, aber da es sich bei einem von den beiden um Gabriel handelte, fühlte es sich doch seltsam an. Ein unterschwelliges Gefühl in der Magengegend, das Roan nicht einordnen konnte. Er versuchte es aber auch nicht großartig, sondern versank völlig in seinen Gedanken. Wie konnte einem seine eigene Familie so etwas antun? Ja, Roans eigene Eltern hatten nie erfahren können, dass ihr Sohn schwul war und auch seine Großeltern wollte er nicht damit belasten - zu groß war die Schere zwischen den Generationen - aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass einer von ihnen mit solch einer Ablehnung reagiert hätte.
"Gabe, es tut mir so fürchterlich leid..! Ich wünschte, ich hätte schon früher die Wahrheit gesagt, ich wusste nur nicht wann und wie... Deine Familie ist sehr erdrückend, wir hatten ja praktisch kaum Zweisamkeit in den letzten Wochen." Roan blickte wieder nach draußen. Irgendwas in ihm hatte seine Stimmung beeinträchtigt. Deutlich. Das Leder des Sessels quietschte leise auf, als der schwere Mann sich aus diesem erhob und an Gabriel und Madelin vorbei in Richtung Tür ging.
"Ich gehe ein bisschen frische Luft schnappen, nehmt euch ruhig so viel Zeit, wie nötig", teilte er im Vorbeigehen nur kurz mit, ohne ihnen einen Blick zuzuwerfen und verschwand.
Er konnte es sich nicht erklären, aber zum ersten Mal seit einer ziemlich langen Zeit, verspürte er das Bedürfnis nach Distanz. Vielleicht waren es auch diese zahlreichenden, schockierenden Informationen gewesen, die ihn kurzzeitig abgeschreckt hatten und er wollte dem für einen Augenblick entfliehen. Ja. Vielleicht. Roan schlenderte den Menschenmenge hinterher. Hier und da schnupperte er in einen Laden herein, doch ohne sich etwas zu kaufen. Seine Mission war es herauszufinden, was das Ziel aller war. Und die Antwort kündigte sich schon aus weiter Entfernung an. Eine kleine Bühne war auf einem großen Platz aufgebaut. Hier sammelte sich eindeutig die Menschentraube und wippte zu der angenehmen Live-Musik hin und her. Der Dunkelhaarige blickte über die fremden Schöpfe hinweg und erkannte zu seiner Überraschung, dass es sich um die talentierte Band handelte, die er bereits einen Abend zuvor in einem Pub hatte spielen hören dürfen. Ein glücklicher Zufall, denn dem Pfleger gefiel ihre Musik. So schlängelte sich der von der Größe her herausstechende Mann durch die Leute etwas weiter nach vorne, bis er empfand, dass es nah genug war, um eine gute Sicht zu haben und genießen zu können. Hier mitten in der Menge tankte sein Gemüt ein wenig Energie - aber auch nur weil er kurz alles um sich herum vergaß. So auch die Zeit.