Amaya Fujiwara
"...chen Sie auf!" vernahm Amaya eine leise Stimme als wäre sie weit weg. "Wachen Sie Auf!" erklang es erneut doch deutlich lauter fast schon erschreckend laut. Mit müden Augen öffnete sie diese und schaute zur Quelle der Geräusche. "Na endlich sind Sie wach. Es ist bereits 5:32 Uhr." sagte die weibliche Stimme und lief dabei zum Fenster um einen Schalter zu betätigen der die Vorhänge aufmachte, die Fenster sahen wie Gitter aus die einen an ein Vogelkäfig erinnern würden. Grummelnd saß Amaya sich auf und rieb sich die Augen, wie ein kleines Kind, gerne überhörte sie ihren Wecker oder schaltete ihn absichtlich aus um so das aufstehen um wenige Minuten hinauszuzögern. Ihr Blick klarte auf, wodurch sie dann auch endlich ihre Assistentin Mei erkannt hatte - die ihr Vater für sie oder eher für sich eingestellt hatte - diese sah mit mahnenden Blick zu Amaya und tippte ungeduldig auf ihre Armbanduhr. "Es wird Zeit aufzustehen, es gibt heute einige Termine die Ihr wahrnehmen müsst. Dazu kommt das heute Abend Ihr Besuch bekommt von einem der Geschäftspartner eures Vaters und er wünscht sich das Sie sich dafür etwas passendes anziehen. Darum müssten wir uns dann später kümmern.. außerdem..." sprach Mei weiter doch Amaya hörte ihr längst nicht mehr zu. Im Endeffekt musste sie es auch nicht denn der ganze Tag war eh schon durchgeplant und ihre Assistentin Mei würde ihr nicht von der Seite weichen bis das alles erledigt gewesen war.
Antriebslos zwang Amaya sich dann auch endlich aus dem Bett und begab sich zum Bad um sich fertig zu machen. Im Bad entledigte sie sich ihrer Schlafsachen und ging unter die Dusche. Mit einem vorprogrammierten Programm war die Dauer, Temperatur und danach das abtrocken der Dusche bereits alles voreingestellt und tatsächlich waren diese 15 Minuten die einzigen Minuten wo die junge Frau mal für sich alleine sein durfte. Mehr oder weniger.
Nach ihrer 15 Minütigen Dusche mit abtrocknen verließ sie die Dusche, vor ihr ein großer Spiegel mit Waschbecken und Schränke die um den Spiegel drum waren und dann auf Kommando hinausfahren können. Dort war alles nötige was die junge Frau brauchte - Zahnhygiene, Schminke, Medikamente usw.
Dies alles war schon komplette Routine für Amaya weshalb das Frisch machen auch nicht viel Zeit in Anspruch nahm. An einem Kleiderbügel an der Wand hingen bereits ihr frisch gebügelten und gewaschen Sachen für den Tag womit sie sich auch da zügig anzog. Es war etwas schlichtes, ein Pullover in ihren Lieblingsfarben Schwarz und Blau, darin eine enge Schwarze Hose und ein Schwarzes Haarband mit einer kleinen blauen Schleife dran.
Wie ausgewechselt kam Amaya mit einem lächeln aus dem Bad. "Ich bin fertig." meinte sie zu Mei die bereits ungeduldig an der Tür stand und irgendwas auf ihrem Tablet rumtippte. "Gut! dann lass uns losgehen. Dein erster Termin ist ein Fotoshooting für die Pacific Free Times.." fing sie wieder an während die beiden die Wohnung verließen und zum Fahrstuhl liefen der sie nach unten bringen sollte. Amaya wohnte mit ihrem Vater weit oben in einem Hochhaus - eher ein riesiges Glashaus woraus man die ganze Stadt sehen konnte.
Dieser Morgen war wie jeder andere für Amaya und so länger sie in dieser Routine gefangen war desto mehr hatte sie das Gefühl eine Gefangene zu sein. Nichts wünschte sie sich mehr als endlich rauszukommen und frei zu sein. Doch diese Hoffnung hatte sie für sich aufgegeben, den Willen dagegen anzukämpfen konnte eh noch nie wirklich entfacht werden. Sie schätzte ihre Chancen immerhin auch nicht groß ein irgendwie davon zu kommen während ihr Vater überall Einfluss hatte und selbst die Polizei nach seiner Nase tanzen würde - das war einfach die Macht des Geldes.
Unten angekommen erwarteten bereits die Journalisten die Ankunft interessanter Personen um diese auszufragen. Als sie die Tochter des berühmten Fujiwara Konzerns entdeckten machten sie keinen Halt um sich dieser zu nähern und sie mit allmöglichen Fragen zu bombardieren. Glücklicherweise war Mei dort um die Journalisten von Amaya fernzuhalten. Doch Amaya hatte eh schon längst mit ihrem Kopf abgeschaltet - sie vernahm die Stimmen der anderen gar nicht oder fühlte kaum die Hand die sie mitzog Richtung des Autos. Ihr Blick war auf etwas anderes fokussiert gewesen was sie sich selbst nicht erklären konnte.
Hinter all diesen Menschen konnte sie etwas sehen was ihre Neugier anzog. Eine Katze? Verwirrt sah sie genauer hin. Die Katze hatte zu einer Hälfte weißes und die andere Schwarzes Fell, ihre Augen leuchteten in einem hellen Blau und dazu kommt das ihr Schwanz in zwei geteilt war.
Einen Moment lang starrten sie sich einfach nur an, und Amaya könnte schwören kurz eine Stimme gehört zu haben die rief. "Amaya.." Leise doch klar hörbar.
Sie kam erst wieder zu sich als sie ins Auto gezerrt wurde und die Katze beim letzten mal durchs Fenster schauen verschwunden war. Was es genau war wusste sie nicht, doch irgendwie fühlte sich das anders an.. Es war nicht ungewöhnlich für sie merkwürdige Wesen zu sehen und auch das sie manchmal mit ihr sprachen doch hatte sie noch nie so klar und deutlich verstanden was sie sagten. "Hab ich mir es vielleicht eingebildet?" fragte sie sich leise zu sich selbst und sah während der ganzen Fahrt aus dem Fenster, in der leichten Hoffnung diese merkwürdige Katze erneut zu entdecken doch gab es keine Spur.
Am Fotoshooting angekommen wurden sie bereits erwartet. Es war ein Shooting im Park - um genau zu sein im Central Free State Park - der mitten im State Plaza lag und die sonst so Kahl wirkende Stadt etwas Natur einhauchte - er war wirklich schön und am liebsten würde Amaya aus anderen Beweggründen hier sein als nur wegen irgendeinem Fotoshooting.
"Da sind sie ja endlich!" empfing der Leiter dieses Shootings die beiden Damen sehr erfreut. Nicht lange zögerten sie und schon begann das Fotoshooting der jungen 20 Jährigen um im Anschluss noch ein Interview zu führen. Es sollte ein Artikel über Amaya sein, und wie es ist als Tochter der berühmten Fujiwara Konzerns. Natürlich sind alle Worte bereits eingeübt und damit vorgegeben was sie sagen wird.
Während des Shootings am Brunnen, der aus wunderschönen Weißen Marmor hergestellt wurde konnte Amaya sich kaum auf das geschehene konzentrieren. Selbst der Fotograf wurde etwas unsicher und fragte. "Geht es Ihnen gut?" fragte er kurz nach woraufhin sich Mei ganz schnell einmischte bevor Amaya selbst überhaupt antworten konnte. "Ja es geht ihr gut. Machen Sie einfach weiter." befahl sie, und sah dabei wieder nur Streng zu Amaya das sie sich doch zusammenreißen sollte.
Daraufhin schüttelte Amaya nur lächelnd mit dem Kopf. "Ja es geht mir gut." meinte sie und versuchte sich wieder zu konzentrieren. Doch das hielt auch nicht von dauer an.
Ihr Blick war starr in eine Richtung wieder gelenkt. 'Die Katze!' dachte sie wieder und konnte ihre Augen nicht von ihr lassen. Erneut erklang wieder die leise Stimme die ihren Namen rief. "Amaya!"
Als die Assistentin in die gleiche Richtung starrte wie Amaya und dabei nichts erkennen konnte sie nur das Shooting für einen Moment abbrechen, nachdem Amaya nach mehrmaligen ansprechen nicht reagierte.
"Lasst uns doch erstmal eine Pause machen." meinte die Assistentin mit einem lächeln und lief dabei auf Amaya zu, griff ihr unsanft auf die Schulter. "Hey aufwachen!" meinte sie als der Fotograf dem zustimmte und erstmal zurücktrat zu seinen Kollegen.
Erst mit der unsanften Berührung kam Amaya wieder zu sich und sah zu Mei. "Tut mir leid, ich fühle mich wohl doch nicht so gut heute." redete Amaya sich raus und wich den strengen Blicken dabei aus. Mei seufzte schwer. "Reiß dich endlich zusammen, oder muss ich wirklich Ihren Vater über diese Blamage benachrichtigen?" diese Antwort ließ Amaya zusammenzucken als sie "Vater" hörte. "Nein.." antwortete sie, auch wenn Amaya wusste das Mei ihm das so oder so sagen wird. Sie sagte ihm alles was Amaya tat und so blieb auch kein Geheimnis zwischen ihnen.
Der Rest des Tages verlief recht ereignislos, nach dem Interview sollte sie noch andere Dinge für ihren Vater bzw der Firma erledigen bis es spät Nachmittags wurde. Grade als sie wieder in ihrem Apartment angekommen war bemerkte sie das ihr Vater ebenso bereits zurück war. Es gab keine nette Begrüßung sondern direkt verachtende Blicke seitens des Vaters als sie grade durch die Tür sind.
"Was war denn heute los mit dir?" konfrontierte er Amaya ohne jegliche Vorwarnung. Sie wich den Blicken ihres Vaters indem sie beschämt zur Seite schaute. "Tut mir leid, ich fühle mich heute einfach nicht gut." nutzte sie wieder die Ausrede. Ihr Vater hingegen kam ihr unangenehm nahe, packte ihr Kinn und schob ihr Gesicht zu ihm so das sie ihn ansehen musste. Der Griff war so feste das sie sich daraus auch kaum befreien konnte ohne schmerzen.
"Was eine schlechte Ausrede." meinte er enttäuscht und ließ daraufhin los. "Los geh dich umziehen, wir bekommen gleich Besuch und ich will nicht das du mit diesem Gesicht dich da zeigst. Verstanden?" wendete er sich wieder von ihr ab und verschwand durch die nächste Tür.
Gezwungenermaßen und Mei wieder bei ihr ging Amaya in ihr Zimmer und lief dabei zu ihrem Schrank. Es war ein riesiger Begehbarer Schrank gewesen. Sobald man diesen betrat öffnete sich ein weiteres großes Zimmer nur voll mit verschiedener Kleidung die an vielen Kleiderbügeln hingen. Sortiert nach verschiedenen Anlässen. Mit einem Befehl konnte man diese sich die Teile per Liftsystem zu sich bringen und zügig anprobieren lassen. Im Endeffekt durfte sie auch wieder das nicht selbst aussuchen - Mei suchte ihr knielanges schwarzes Kleid, holte Schmuck dazu und steckte ihre Haare hoch.
Nicht lange dauerte es dann auch bis der Besuch dann da war und Amaya schon an der Seite ihres Vaters stand um als "hübsche Dekoration" dabei zu sein. Der Besuch ihres Vaters hatte ebenso seinen Sohn mitgenommen. Er war mindestens 1,70 cm groß, dunkle mittellange Haare, wobei seine Gesicht nicht harmonisch zu seinem restlichen Aussehen wirkte. Im allgemeinen hatte dieser auch einen sehr eingebildeten Blick was Amaya sofort verabscheute.
"Das ist mein Sohn, Kai. Ich dachte wenn Sie ihre wunderschöne Tochter auch dabei haben würde sie sich über etwas Gesellschaft freuen." meinte der grade angekommene Besuch - der Geschäftspartner. Ein alter Mann Mitte 6o, hatte einen großen Bart und trug dazu einen Anzug der seinen Hals leicht die Luft abschnürte doch irgendwie ihm nicht anmerken ließ.
Amayas Gedanken kreisten immer noch ganz woanders und beachtete dabei gar nicht das der Sohn die junge Dame freundlich begrüßte. "Freut mich dich kennenzulernen." meinte der Junge und berührte ohne jegliche Vorwarnung die Hand des Mädchen was sie zurückzucken ließ. "Tut mir leid." meinte sie schnell als sie die giftigen Blicke des Vaters neben sich bemerkte und verbeugte sich traditionell vor den Gästen. Das der Sohn nur zufällig dabei war, war eine dreiste Lüge, das wusste Amaya. Ihr Vater hatte irgendwelche Pläne von dem sie noch nichts weiß - doch das sollte sie sehr bald erfahren.
Am Esstisch hatten die Väter sich bereits von ihren Kindern abgeschottet und sprachen beim genüsslichen Essen nur über ihre Geschäfte. Sie überließen absichtlich den Kindern sich selbst. Amaya selbst hatte gar keine Lust auf dieses Essen, und erst recht nicht auf diesen Sohn der ihr seit einer guten Stunde schon ein Ohr abkaute. Sie saß nur dort, und lächelte ihn an aber wirklich zuhören tat sie schon längst nicht mehr. Spätestens da wo er angefangen hatte über sich und seine Erfolge zu schmücken hatte sie aufgehört damit. 'Es sind auch einfach alle gleich..' dachte sie sich dabei. Ihr Blick wanderte um den Raum umher wo sie etwas irgendwie vertrautes entdeckte. An der Türe sah sie die Katze von heute Mittag die dort saß und die junge Frau beobachtete. Doch diesmal stand sie sogar auf und verließ den Raum. Amayas Neugier war zu groß und so erhob sie sich aus ihren Stuhl. "Ich muss mich entschuldigen, ich würde gerne kurz das Bad aufsuchen." meinte Amaya als weitere Ausrede und auf das Ok von ihrem Vater verließ sie den Raum. Aber nicht um das Bad aufzusuchen wie gesagt sondern um diese merkwürdige Katze zu finden die sie den ganzen Tag schon verfolgt.
Letztendlich in ihrem eigenen Zimmer fand sie diese auf ihrem Bett sitzend. Darauf achtend das die Tür hinter Amaya schloss ging sie auf die Katze zu. "Was willst du von mir!? Verschwinde!" rief sie dabei mit leichter Verzweiflung in der Stimme und versuchte das kleine Wesen irgendwie zu verscheuchen. Doch diese blieb unbeeindruckt an Ort und Stelle sitzen.
"Pass auf." hörte Amaya wieder diese Stimme doch viel klarer und lauter in ihrem Kopf. Daraufhin hörte sie die Türe hinter sich öffnen und eine nervige Stimme dazu die sie grade noch aus dem weg gehen wollte.
"Hey, gehts dir gut?" fragte er angeblich besorgt doch sein Blick sagte etwas anderes. "Hast du mit irgendwem gesprochen?" fragte er sich daraufhin und sah dabei sich im Zimmer um, vermutlich um sicherzugehen das niemand anderes hier war.
Amaya schüttelte den Kopf. "Nein hier ist niemand. Ich... rede manchmal mit mir selbst." meinte sie und ging ein paar Schritte zurück, ein kurzer Blick auf das Bett, wo grade die Katze noch war, war sie wieder weg. "Achso. Na dann." kam der Junge Mann Amaya immer näher und fing sie dabei an zu mustern.
Seine abartigen Blicke flogen über ihren ganzen Körper und irgendwie fühlte sie sich so als würde er sie mit seinen Blicken ausziehen. Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken, was sie automatisch auch weiter zurücktreten ließ.
"Wie wärs wenn wir zum Essen zurückgehen? mir geht es schon etwas besser." meinte Amaya nervös, bemerkte das kaum noch Platz zwischen ihr und dem Sohn war. Alles an ihm widerte sie an, den Blick von ihm abgewandt, spürte sie wie er sie an der Schulter berührte.
"Ehrlich gesagt will ich jetzt nichts mehr Essen." meinte er und seine Hand fuhr etwas weiter runter den Arm entlang. Alles in ihr möchte sich dagegen wehren doch wusste sie nicht wie sie sich der Situation entziehen könnte. Reflexartig wich sie zur Seite aus und schlug dabei seine Hand von ihr weg.
"Ich will das nicht." hätte sie am liebsten gesagt doch dieser dachte gar nicht daran aufzuhören. Er packte sie diesmal grober am Arm und zog sie zu sich, da er mehr Kraft hatte konnte sie sich aus dem Griff auch nicht befreien. Sie wurde ohne ihr Einverständnis an diesen Sohn des Partners versprochen um damit auch ihr eigenes Abkommen damit abzuschließen und ihre Firma zu erweitern. Alle waren damit einverstanden bis auf sie, und heute sollte der Abend sein wo der Sohn sich wohl das holt was ihm - seiner Meinung nach zustand. "Du gehörst von nun an mir, ob du willst oder nicht!" meinte der mit mit einem fiesen Unterton den Amaya nur eine weitere Gänsehaut verpasste.
Dieser berührte sie weiter und ohne zu fragen versuchte er sie sogar auszuziehen. "Nein!" rief sie doch was sollte sie tun?
"Wehr dich!" hörte sie wieder die Stimme wiederholende Male. 'Wehren?' aber wie? mit hektischen Blicken sah sie sich um. Neben sich auf dem Nachttisch entdeckte sie den Wecker den sie am vorigen Abend noch abgeschaltet hatte.
Ohne groß drüber nachzudenken versuchte sie nach dem Wecker zu greifen, und als sie diesen endlich in die Finger bekam - wovon der nichts mitbekam da er viel damit beschäftigt war sich ihrer Kleidung zu entledigen - schlug sie mit aller Kraft den Wecker auf seinen Kopf so das er Ohnmächtig wurde.
Voller Schock sah sie zu sich runter wie der junge Mann bewusstlos zu Boden ging, man konnte sogar etwas Blut an seinem Hinterkopf erkennen. Sie ließ daraufhin den Wecker fallen und fiel auf die Knie. "Oh gott, was hab ich getan?" unsicher über diese Situation was sie nun tun sollte konnte sie sich kaum von der Stelle rühren.
Ohne Vorwarnung tauchte wieder mal diese Katze vor ihr auf die diesmal sogar näher kam um das Mädchen zu.. trösten? Noch verwirrter darüber sah Amaya zu der Katze.
"Du!.." was ist hier denn los? was wollte dieses Wesen nur von ihr? Sie packte sich die Katze, so das diese diesmal nicht abhauen kann. Doch kein Wort kam mehr von der Katzenhaften Gestalt. Diese sah nur rüber zur Türe. Als Amaya ihren Blicken folgte fing sie an zu verstehen.
"Du wolltest mir nur helfen oder?.." murmelte sie und ließ dabei langsam die Katze wieder los. Diese starrte sie einfach nur wieder an. Nach kurzem überlegen ballte sie ihre Hand zur Faust. Jetzt oder nie.
Sie griff sich einen ihrer Rucksäcke und packte zügig das aller nötigste ein, zog sich einen schwarzen langen Pullover mit Kapuze über. Als sie drauf und dran war diesen Raum zu verlassen sah sie noch ein letztes Mal zurück zu dem Bewusstlosen. Mit kurzem Zögern, was für Konsequenzen das alles nun haben könnte, war das wohl ihre einzige Chance hier endlich zu verschwinden.
Sie kniff ihre Augen zu und öffnete zügig ihre Tür. Alle waren noch beim Essen, da sie wohl davon ausgingen das Amaya bei dem Sohn noch war würde niemand so schnell nachschauen.
Ohne zurückzublicken eilte sie Richtung Fahrstuhl, in der Hoffnung das niemand die Geräusche hören würde und fuhr damit runter zum Erdgeschoss. Die Katze folgte ihr und verschwand diesmal nicht einfach so wieder. Leichter als Gedacht konnte sie das Gebäude verlassen, auch wenn Kameras dort überall waren so würde sie niemand so schnell aufhalten können. So war sie endlich draußen, sie zog sich zügig die Kapuze, die Straßen waren immerhin auch am Abend hell erleuchtet und der Verkehr war noch sehr voll. "Ok was nun?" fragte sie sich während sie sich hektisch umschaute. Etwas großes fiel ihr ins Auge. "Ein Lastwagen!" rief sie zu sich selbst und rannte in die Richtung des Lastwagens der grade noch beladen wird mit frischen Nahrungsmitteln. Diese sollten wohl irgendwo außerhalb geliefert werden. Sie beobachtete die Leute die mit Maschinen die Waren einräumten und hoffte auf einen passenden Moment um sich in den Laster reinzuschleichen.
Ehe sie den richtigen Moment erwischte sah sie zu sich runter, zu der Katze die ein leises Geräusch von sich gab. "Ok.." kniete sie sich zur Katze runter und hielt die Tasche offen damit die Katze reinspringen kann.
Mit ihr im Schlepptau rannte sie dann im richtigen Moment zum Laster und versteckte sich daraufhin hinter der Ware.
Als das Beladen des Wagens fertig war schloss sich die Tür zum Laster und er fuhr daraufhin los - zu einem Ziel was ihr noch nicht wirklich klar war. Eine Stunde verging bis der Lastwagen zum stehen kam, was durch die leichte Erschütterung die fast einschlafende junge Frau wieder wach rüttelte. Sie hörte weitere Stimmen draußen, es war wohl eine Grenzkontrolle vom Bezirk zum nächsten. So wurden die Bezirke von einander getrennt um so zu verhindern das Menschen aus ärmeren Verhältnissen ins State Plaza eindringen könnten. Es waren sehr strenge Kontrollen und mit modernster Technologie konnten sie ebenso Fahrzeuge überprüfen. Doch niemand würde wohl damit rechnen das jemand tatsächlich aus dem State Plaza fliehen würde? Eine kurze Kontrolle reichte und so durfte der Laster weiterfahren - zu Amayas Glück das der Laster nicht komplett überprüft wurde. Als dieser Laster nach einer gewissen Zeit erneut zum stehen kam hörte sie wieder Stimmen die näher kamen. Sie wollten wohl die Ladung nun irgendwo abladen - Das war wieder Amayas Zeitpunkt den Wagen unbemerkt zu verlassen. Auch das gelang dem Mädchen komischerweise mit Leichtigkeit, unwissend darüber wo sie nun gelandet war. Der Laster stand vor einem recht großen Supermarkt - Die grellen Neonlichter erhellten die dunklen Straßen und die Menschen die dort rumliefen hatte Amaya so noch nie gesehen. Es war fast wie eine andere Welt, doch kümmerte sie sich erstmal nicht darum. Lieber sollte sie irgendwas finden wo sie die Nacht schlafen kann, denn sie war total erledigt. Die Straßenschilder, Ladenschilder waren zum Großteil auf Japanisch gewesen, was aber keine Herausforderung für Amaya darstellen sollte da sie fließend japanisch sprechen kann. Unsicher durch die Straßen schlendernd, dabei mehrere Menschen sie anrempelten, unhöfliche und gemeine Dinge sagten, torkelten und gingen nicht mal richtig oder liefen sehr freizügig herum. Vor so vielen Reizen musste sie erstmal entkommen und entdeckte damit ein scheinbar kleines Lokal in einer Seitenstraße. Vielleicht würde ihr dort ja jemand helfen?
Zügig ging sie darauf zu und betrat diesen kleinen doch irgendwie zwielichtigen Laden. Alles wirkte schäbig, die Tische waren schon sehr alt und nur wenige Menschen waren tatsächlich drin gewesen. Manche davon sogar schliefen einfach auf dem Tisch ein.
Unsicher betrat sie den Laden, die Kapuze immer noch runtergezogen. Sie lief zum Tresen und sprach den augenscheinlichen Inhaber dieses Lokals an. "Tut mir leid zu stören, aber ich suche eine Unterkunft. Könnten sie mir damit vielleicht helfen?" fragte sie leise und immer noch in einem sehr unsicheren Ton. Dieser sah sie nur verwirrt an doch war nicht abgeneigt davon der jungen Dame zu helfen.
"Die Seitenstraße weiter runter, dann rechts gibt es ein Motel. Aber die Straße ist nicht sicher, nimm lieber den Umweg über die Hauptstraße." meinte der Inhaber mit guten Rat und musterte das Mädchen dabei. Doch sie wollte so schnell wie möglich einen Ort erstmal haben zum Schlafen. "Danke!" meinte sie, sah noch einen letzten Moment sich um das Lokal doch irgendwie war sie sehr nervös in diesem Lokal. Warum war ihr selbst aber auch nicht klar.
So verließ sie das kleine schäbige Lokal und ging die Seitenstraße entlang um so schnell wie möglich zu diesem 'Motel' zu kommen. Je weiter sie diese Straße lief desto ein schlechteres Gefühl bekam sie. Die Katze, die sich in ihrer Tasche kletterte ebenso aus dieser raus auf dem Boden und sah sich unsicher um.
Eine starke Gänsehaut lief ihr über den Rücken, noch nie hatte sie so ein schlechtes Gefühl gehabt wie jetzt. "Du spürst es auch oder?" sprach sie unbewusst zur Katze und sah sich immer mehr ängstlich durch die Gassen. Ein unangenehmes lautes knurren vernahm sie was sie vor Angst erstarren ließ. Hinter sich fühlte sie mehrere Präsenzen die sich ihr immer mehr näherten, und es waren diesmal keine Menschen die torkelig durch die Straßen liefen. Langsam drehte sie sich um was sie sehr schnell bereute. Ihre Angst war so groß, als sie diese merkwürdigen, unbeschreiblichen Monster sah die knurrend auf sie zukamen. Sie hatten die Statur von Wölfen, doch sie hatten merkwürdige Masken auf ihren Köpfen, und generell waren ihre Körper sehr groß und verformt. Ohne weiter zu zögern schnappte sie sich die Katze auf dem Boden und rannte damit los, wie Wildtiere die ihre Beute jagten verfolgten sie die Gnadenlos. Da die Seitenstraßen sehr eng und unübersichtlich und der Boden voller Müll war stolperte sie in eine Sackgasse rein.
Sie stolperte an einen der kleinen Müllsäcke und lag nun auf dem Boden. Mit letzten Kräften krabbelte sie zurück bis hin zur Wand, lehnte sich mit dem Rücken dran und die Hände schützend vor ihrem Gesicht. Wieso gab es solche riesigen Monster hier?? schoss ihr in den Kopf. Doch schrie sie nur noch aus Verzweiflung "Hilfe!" nicht in der Erwartung das irgendwer ihr hier helfen würde.
@Aurelius
"...chen Sie auf!" vernahm Amaya eine leise Stimme als wäre sie weit weg. "Wachen Sie Auf!" erklang es erneut doch deutlich lauter fast schon erschreckend laut. Mit müden Augen öffnete sie diese und schaute zur Quelle der Geräusche. "Na endlich sind Sie wach. Es ist bereits 5:32 Uhr." sagte die weibliche Stimme und lief dabei zum Fenster um einen Schalter zu betätigen der die Vorhänge aufmachte, die Fenster sahen wie Gitter aus die einen an ein Vogelkäfig erinnern würden. Grummelnd saß Amaya sich auf und rieb sich die Augen, wie ein kleines Kind, gerne überhörte sie ihren Wecker oder schaltete ihn absichtlich aus um so das aufstehen um wenige Minuten hinauszuzögern. Ihr Blick klarte auf, wodurch sie dann auch endlich ihre Assistentin Mei erkannt hatte - die ihr Vater für sie oder eher für sich eingestellt hatte - diese sah mit mahnenden Blick zu Amaya und tippte ungeduldig auf ihre Armbanduhr. "Es wird Zeit aufzustehen, es gibt heute einige Termine die Ihr wahrnehmen müsst. Dazu kommt das heute Abend Ihr Besuch bekommt von einem der Geschäftspartner eures Vaters und er wünscht sich das Sie sich dafür etwas passendes anziehen. Darum müssten wir uns dann später kümmern.. außerdem..." sprach Mei weiter doch Amaya hörte ihr längst nicht mehr zu. Im Endeffekt musste sie es auch nicht denn der ganze Tag war eh schon durchgeplant und ihre Assistentin Mei würde ihr nicht von der Seite weichen bis das alles erledigt gewesen war.
Antriebslos zwang Amaya sich dann auch endlich aus dem Bett und begab sich zum Bad um sich fertig zu machen. Im Bad entledigte sie sich ihrer Schlafsachen und ging unter die Dusche. Mit einem vorprogrammierten Programm war die Dauer, Temperatur und danach das abtrocken der Dusche bereits alles voreingestellt und tatsächlich waren diese 15 Minuten die einzigen Minuten wo die junge Frau mal für sich alleine sein durfte. Mehr oder weniger.
Nach ihrer 15 Minütigen Dusche mit abtrocknen verließ sie die Dusche, vor ihr ein großer Spiegel mit Waschbecken und Schränke die um den Spiegel drum waren und dann auf Kommando hinausfahren können. Dort war alles nötige was die junge Frau brauchte - Zahnhygiene, Schminke, Medikamente usw.
Dies alles war schon komplette Routine für Amaya weshalb das Frisch machen auch nicht viel Zeit in Anspruch nahm. An einem Kleiderbügel an der Wand hingen bereits ihr frisch gebügelten und gewaschen Sachen für den Tag womit sie sich auch da zügig anzog. Es war etwas schlichtes, ein Pullover in ihren Lieblingsfarben Schwarz und Blau, darin eine enge Schwarze Hose und ein Schwarzes Haarband mit einer kleinen blauen Schleife dran.
Wie ausgewechselt kam Amaya mit einem lächeln aus dem Bad. "Ich bin fertig." meinte sie zu Mei die bereits ungeduldig an der Tür stand und irgendwas auf ihrem Tablet rumtippte. "Gut! dann lass uns losgehen. Dein erster Termin ist ein Fotoshooting für die Pacific Free Times.." fing sie wieder an während die beiden die Wohnung verließen und zum Fahrstuhl liefen der sie nach unten bringen sollte. Amaya wohnte mit ihrem Vater weit oben in einem Hochhaus - eher ein riesiges Glashaus woraus man die ganze Stadt sehen konnte.
Dieser Morgen war wie jeder andere für Amaya und so länger sie in dieser Routine gefangen war desto mehr hatte sie das Gefühl eine Gefangene zu sein. Nichts wünschte sie sich mehr als endlich rauszukommen und frei zu sein. Doch diese Hoffnung hatte sie für sich aufgegeben, den Willen dagegen anzukämpfen konnte eh noch nie wirklich entfacht werden. Sie schätzte ihre Chancen immerhin auch nicht groß ein irgendwie davon zu kommen während ihr Vater überall Einfluss hatte und selbst die Polizei nach seiner Nase tanzen würde - das war einfach die Macht des Geldes.
Unten angekommen erwarteten bereits die Journalisten die Ankunft interessanter Personen um diese auszufragen. Als sie die Tochter des berühmten Fujiwara Konzerns entdeckten machten sie keinen Halt um sich dieser zu nähern und sie mit allmöglichen Fragen zu bombardieren. Glücklicherweise war Mei dort um die Journalisten von Amaya fernzuhalten. Doch Amaya hatte eh schon längst mit ihrem Kopf abgeschaltet - sie vernahm die Stimmen der anderen gar nicht oder fühlte kaum die Hand die sie mitzog Richtung des Autos. Ihr Blick war auf etwas anderes fokussiert gewesen was sie sich selbst nicht erklären konnte.
Hinter all diesen Menschen konnte sie etwas sehen was ihre Neugier anzog. Eine Katze? Verwirrt sah sie genauer hin. Die Katze hatte zu einer Hälfte weißes und die andere Schwarzes Fell, ihre Augen leuchteten in einem hellen Blau und dazu kommt das ihr Schwanz in zwei geteilt war.
Einen Moment lang starrten sie sich einfach nur an, und Amaya könnte schwören kurz eine Stimme gehört zu haben die rief. "Amaya.." Leise doch klar hörbar.
Sie kam erst wieder zu sich als sie ins Auto gezerrt wurde und die Katze beim letzten mal durchs Fenster schauen verschwunden war. Was es genau war wusste sie nicht, doch irgendwie fühlte sich das anders an.. Es war nicht ungewöhnlich für sie merkwürdige Wesen zu sehen und auch das sie manchmal mit ihr sprachen doch hatte sie noch nie so klar und deutlich verstanden was sie sagten. "Hab ich mir es vielleicht eingebildet?" fragte sie sich leise zu sich selbst und sah während der ganzen Fahrt aus dem Fenster, in der leichten Hoffnung diese merkwürdige Katze erneut zu entdecken doch gab es keine Spur.
Am Fotoshooting angekommen wurden sie bereits erwartet. Es war ein Shooting im Park - um genau zu sein im Central Free State Park - der mitten im State Plaza lag und die sonst so Kahl wirkende Stadt etwas Natur einhauchte - er war wirklich schön und am liebsten würde Amaya aus anderen Beweggründen hier sein als nur wegen irgendeinem Fotoshooting.
"Da sind sie ja endlich!" empfing der Leiter dieses Shootings die beiden Damen sehr erfreut. Nicht lange zögerten sie und schon begann das Fotoshooting der jungen 20 Jährigen um im Anschluss noch ein Interview zu führen. Es sollte ein Artikel über Amaya sein, und wie es ist als Tochter der berühmten Fujiwara Konzerns. Natürlich sind alle Worte bereits eingeübt und damit vorgegeben was sie sagen wird.
Während des Shootings am Brunnen, der aus wunderschönen Weißen Marmor hergestellt wurde konnte Amaya sich kaum auf das geschehene konzentrieren. Selbst der Fotograf wurde etwas unsicher und fragte. "Geht es Ihnen gut?" fragte er kurz nach woraufhin sich Mei ganz schnell einmischte bevor Amaya selbst überhaupt antworten konnte. "Ja es geht ihr gut. Machen Sie einfach weiter." befahl sie, und sah dabei wieder nur Streng zu Amaya das sie sich doch zusammenreißen sollte.
Daraufhin schüttelte Amaya nur lächelnd mit dem Kopf. "Ja es geht mir gut." meinte sie und versuchte sich wieder zu konzentrieren. Doch das hielt auch nicht von dauer an.
Ihr Blick war starr in eine Richtung wieder gelenkt. 'Die Katze!' dachte sie wieder und konnte ihre Augen nicht von ihr lassen. Erneut erklang wieder die leise Stimme die ihren Namen rief. "Amaya!"
Als die Assistentin in die gleiche Richtung starrte wie Amaya und dabei nichts erkennen konnte sie nur das Shooting für einen Moment abbrechen, nachdem Amaya nach mehrmaligen ansprechen nicht reagierte.
"Lasst uns doch erstmal eine Pause machen." meinte die Assistentin mit einem lächeln und lief dabei auf Amaya zu, griff ihr unsanft auf die Schulter. "Hey aufwachen!" meinte sie als der Fotograf dem zustimmte und erstmal zurücktrat zu seinen Kollegen.
Erst mit der unsanften Berührung kam Amaya wieder zu sich und sah zu Mei. "Tut mir leid, ich fühle mich wohl doch nicht so gut heute." redete Amaya sich raus und wich den strengen Blicken dabei aus. Mei seufzte schwer. "Reiß dich endlich zusammen, oder muss ich wirklich Ihren Vater über diese Blamage benachrichtigen?" diese Antwort ließ Amaya zusammenzucken als sie "Vater" hörte. "Nein.." antwortete sie, auch wenn Amaya wusste das Mei ihm das so oder so sagen wird. Sie sagte ihm alles was Amaya tat und so blieb auch kein Geheimnis zwischen ihnen.
Der Rest des Tages verlief recht ereignislos, nach dem Interview sollte sie noch andere Dinge für ihren Vater bzw der Firma erledigen bis es spät Nachmittags wurde. Grade als sie wieder in ihrem Apartment angekommen war bemerkte sie das ihr Vater ebenso bereits zurück war. Es gab keine nette Begrüßung sondern direkt verachtende Blicke seitens des Vaters als sie grade durch die Tür sind.
"Was war denn heute los mit dir?" konfrontierte er Amaya ohne jegliche Vorwarnung. Sie wich den Blicken ihres Vaters indem sie beschämt zur Seite schaute. "Tut mir leid, ich fühle mich heute einfach nicht gut." nutzte sie wieder die Ausrede. Ihr Vater hingegen kam ihr unangenehm nahe, packte ihr Kinn und schob ihr Gesicht zu ihm so das sie ihn ansehen musste. Der Griff war so feste das sie sich daraus auch kaum befreien konnte ohne schmerzen.
"Was eine schlechte Ausrede." meinte er enttäuscht und ließ daraufhin los. "Los geh dich umziehen, wir bekommen gleich Besuch und ich will nicht das du mit diesem Gesicht dich da zeigst. Verstanden?" wendete er sich wieder von ihr ab und verschwand durch die nächste Tür.
Gezwungenermaßen und Mei wieder bei ihr ging Amaya in ihr Zimmer und lief dabei zu ihrem Schrank. Es war ein riesiger Begehbarer Schrank gewesen. Sobald man diesen betrat öffnete sich ein weiteres großes Zimmer nur voll mit verschiedener Kleidung die an vielen Kleiderbügeln hingen. Sortiert nach verschiedenen Anlässen. Mit einem Befehl konnte man diese sich die Teile per Liftsystem zu sich bringen und zügig anprobieren lassen. Im Endeffekt durfte sie auch wieder das nicht selbst aussuchen - Mei suchte ihr knielanges schwarzes Kleid, holte Schmuck dazu und steckte ihre Haare hoch.
Nicht lange dauerte es dann auch bis der Besuch dann da war und Amaya schon an der Seite ihres Vaters stand um als "hübsche Dekoration" dabei zu sein. Der Besuch ihres Vaters hatte ebenso seinen Sohn mitgenommen. Er war mindestens 1,70 cm groß, dunkle mittellange Haare, wobei seine Gesicht nicht harmonisch zu seinem restlichen Aussehen wirkte. Im allgemeinen hatte dieser auch einen sehr eingebildeten Blick was Amaya sofort verabscheute.
"Das ist mein Sohn, Kai. Ich dachte wenn Sie ihre wunderschöne Tochter auch dabei haben würde sie sich über etwas Gesellschaft freuen." meinte der grade angekommene Besuch - der Geschäftspartner. Ein alter Mann Mitte 6o, hatte einen großen Bart und trug dazu einen Anzug der seinen Hals leicht die Luft abschnürte doch irgendwie ihm nicht anmerken ließ.
Amayas Gedanken kreisten immer noch ganz woanders und beachtete dabei gar nicht das der Sohn die junge Dame freundlich begrüßte. "Freut mich dich kennenzulernen." meinte der Junge und berührte ohne jegliche Vorwarnung die Hand des Mädchen was sie zurückzucken ließ. "Tut mir leid." meinte sie schnell als sie die giftigen Blicke des Vaters neben sich bemerkte und verbeugte sich traditionell vor den Gästen. Das der Sohn nur zufällig dabei war, war eine dreiste Lüge, das wusste Amaya. Ihr Vater hatte irgendwelche Pläne von dem sie noch nichts weiß - doch das sollte sie sehr bald erfahren.
Am Esstisch hatten die Väter sich bereits von ihren Kindern abgeschottet und sprachen beim genüsslichen Essen nur über ihre Geschäfte. Sie überließen absichtlich den Kindern sich selbst. Amaya selbst hatte gar keine Lust auf dieses Essen, und erst recht nicht auf diesen Sohn der ihr seit einer guten Stunde schon ein Ohr abkaute. Sie saß nur dort, und lächelte ihn an aber wirklich zuhören tat sie schon längst nicht mehr. Spätestens da wo er angefangen hatte über sich und seine Erfolge zu schmücken hatte sie aufgehört damit. 'Es sind auch einfach alle gleich..' dachte sie sich dabei. Ihr Blick wanderte um den Raum umher wo sie etwas irgendwie vertrautes entdeckte. An der Türe sah sie die Katze von heute Mittag die dort saß und die junge Frau beobachtete. Doch diesmal stand sie sogar auf und verließ den Raum. Amayas Neugier war zu groß und so erhob sie sich aus ihren Stuhl. "Ich muss mich entschuldigen, ich würde gerne kurz das Bad aufsuchen." meinte Amaya als weitere Ausrede und auf das Ok von ihrem Vater verließ sie den Raum. Aber nicht um das Bad aufzusuchen wie gesagt sondern um diese merkwürdige Katze zu finden die sie den ganzen Tag schon verfolgt.
Letztendlich in ihrem eigenen Zimmer fand sie diese auf ihrem Bett sitzend. Darauf achtend das die Tür hinter Amaya schloss ging sie auf die Katze zu. "Was willst du von mir!? Verschwinde!" rief sie dabei mit leichter Verzweiflung in der Stimme und versuchte das kleine Wesen irgendwie zu verscheuchen. Doch diese blieb unbeeindruckt an Ort und Stelle sitzen.
"Pass auf." hörte Amaya wieder diese Stimme doch viel klarer und lauter in ihrem Kopf. Daraufhin hörte sie die Türe hinter sich öffnen und eine nervige Stimme dazu die sie grade noch aus dem weg gehen wollte.
"Hey, gehts dir gut?" fragte er angeblich besorgt doch sein Blick sagte etwas anderes. "Hast du mit irgendwem gesprochen?" fragte er sich daraufhin und sah dabei sich im Zimmer um, vermutlich um sicherzugehen das niemand anderes hier war.
Amaya schüttelte den Kopf. "Nein hier ist niemand. Ich... rede manchmal mit mir selbst." meinte sie und ging ein paar Schritte zurück, ein kurzer Blick auf das Bett, wo grade die Katze noch war, war sie wieder weg. "Achso. Na dann." kam der Junge Mann Amaya immer näher und fing sie dabei an zu mustern.
Seine abartigen Blicke flogen über ihren ganzen Körper und irgendwie fühlte sie sich so als würde er sie mit seinen Blicken ausziehen. Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken, was sie automatisch auch weiter zurücktreten ließ.
"Wie wärs wenn wir zum Essen zurückgehen? mir geht es schon etwas besser." meinte Amaya nervös, bemerkte das kaum noch Platz zwischen ihr und dem Sohn war. Alles an ihm widerte sie an, den Blick von ihm abgewandt, spürte sie wie er sie an der Schulter berührte.
"Ehrlich gesagt will ich jetzt nichts mehr Essen." meinte er und seine Hand fuhr etwas weiter runter den Arm entlang. Alles in ihr möchte sich dagegen wehren doch wusste sie nicht wie sie sich der Situation entziehen könnte. Reflexartig wich sie zur Seite aus und schlug dabei seine Hand von ihr weg.
"Ich will das nicht." hätte sie am liebsten gesagt doch dieser dachte gar nicht daran aufzuhören. Er packte sie diesmal grober am Arm und zog sie zu sich, da er mehr Kraft hatte konnte sie sich aus dem Griff auch nicht befreien. Sie wurde ohne ihr Einverständnis an diesen Sohn des Partners versprochen um damit auch ihr eigenes Abkommen damit abzuschließen und ihre Firma zu erweitern. Alle waren damit einverstanden bis auf sie, und heute sollte der Abend sein wo der Sohn sich wohl das holt was ihm - seiner Meinung nach zustand. "Du gehörst von nun an mir, ob du willst oder nicht!" meinte der mit mit einem fiesen Unterton den Amaya nur eine weitere Gänsehaut verpasste.
Dieser berührte sie weiter und ohne zu fragen versuchte er sie sogar auszuziehen. "Nein!" rief sie doch was sollte sie tun?
"Wehr dich!" hörte sie wieder die Stimme wiederholende Male. 'Wehren?' aber wie? mit hektischen Blicken sah sie sich um. Neben sich auf dem Nachttisch entdeckte sie den Wecker den sie am vorigen Abend noch abgeschaltet hatte.
Ohne groß drüber nachzudenken versuchte sie nach dem Wecker zu greifen, und als sie diesen endlich in die Finger bekam - wovon der nichts mitbekam da er viel damit beschäftigt war sich ihrer Kleidung zu entledigen - schlug sie mit aller Kraft den Wecker auf seinen Kopf so das er Ohnmächtig wurde.
Voller Schock sah sie zu sich runter wie der junge Mann bewusstlos zu Boden ging, man konnte sogar etwas Blut an seinem Hinterkopf erkennen. Sie ließ daraufhin den Wecker fallen und fiel auf die Knie. "Oh gott, was hab ich getan?" unsicher über diese Situation was sie nun tun sollte konnte sie sich kaum von der Stelle rühren.
Ohne Vorwarnung tauchte wieder mal diese Katze vor ihr auf die diesmal sogar näher kam um das Mädchen zu.. trösten? Noch verwirrter darüber sah Amaya zu der Katze.
"Du!.." was ist hier denn los? was wollte dieses Wesen nur von ihr? Sie packte sich die Katze, so das diese diesmal nicht abhauen kann. Doch kein Wort kam mehr von der Katzenhaften Gestalt. Diese sah nur rüber zur Türe. Als Amaya ihren Blicken folgte fing sie an zu verstehen.
"Du wolltest mir nur helfen oder?.." murmelte sie und ließ dabei langsam die Katze wieder los. Diese starrte sie einfach nur wieder an. Nach kurzem überlegen ballte sie ihre Hand zur Faust. Jetzt oder nie.
Sie griff sich einen ihrer Rucksäcke und packte zügig das aller nötigste ein, zog sich einen schwarzen langen Pullover mit Kapuze über. Als sie drauf und dran war diesen Raum zu verlassen sah sie noch ein letztes Mal zurück zu dem Bewusstlosen. Mit kurzem Zögern, was für Konsequenzen das alles nun haben könnte, war das wohl ihre einzige Chance hier endlich zu verschwinden.
Sie kniff ihre Augen zu und öffnete zügig ihre Tür. Alle waren noch beim Essen, da sie wohl davon ausgingen das Amaya bei dem Sohn noch war würde niemand so schnell nachschauen.
Ohne zurückzublicken eilte sie Richtung Fahrstuhl, in der Hoffnung das niemand die Geräusche hören würde und fuhr damit runter zum Erdgeschoss. Die Katze folgte ihr und verschwand diesmal nicht einfach so wieder. Leichter als Gedacht konnte sie das Gebäude verlassen, auch wenn Kameras dort überall waren so würde sie niemand so schnell aufhalten können. So war sie endlich draußen, sie zog sich zügig die Kapuze, die Straßen waren immerhin auch am Abend hell erleuchtet und der Verkehr war noch sehr voll. "Ok was nun?" fragte sie sich während sie sich hektisch umschaute. Etwas großes fiel ihr ins Auge. "Ein Lastwagen!" rief sie zu sich selbst und rannte in die Richtung des Lastwagens der grade noch beladen wird mit frischen Nahrungsmitteln. Diese sollten wohl irgendwo außerhalb geliefert werden. Sie beobachtete die Leute die mit Maschinen die Waren einräumten und hoffte auf einen passenden Moment um sich in den Laster reinzuschleichen.
Ehe sie den richtigen Moment erwischte sah sie zu sich runter, zu der Katze die ein leises Geräusch von sich gab. "Ok.." kniete sie sich zur Katze runter und hielt die Tasche offen damit die Katze reinspringen kann.
Mit ihr im Schlepptau rannte sie dann im richtigen Moment zum Laster und versteckte sich daraufhin hinter der Ware.
Als das Beladen des Wagens fertig war schloss sich die Tür zum Laster und er fuhr daraufhin los - zu einem Ziel was ihr noch nicht wirklich klar war. Eine Stunde verging bis der Lastwagen zum stehen kam, was durch die leichte Erschütterung die fast einschlafende junge Frau wieder wach rüttelte. Sie hörte weitere Stimmen draußen, es war wohl eine Grenzkontrolle vom Bezirk zum nächsten. So wurden die Bezirke von einander getrennt um so zu verhindern das Menschen aus ärmeren Verhältnissen ins State Plaza eindringen könnten. Es waren sehr strenge Kontrollen und mit modernster Technologie konnten sie ebenso Fahrzeuge überprüfen. Doch niemand würde wohl damit rechnen das jemand tatsächlich aus dem State Plaza fliehen würde? Eine kurze Kontrolle reichte und so durfte der Laster weiterfahren - zu Amayas Glück das der Laster nicht komplett überprüft wurde. Als dieser Laster nach einer gewissen Zeit erneut zum stehen kam hörte sie wieder Stimmen die näher kamen. Sie wollten wohl die Ladung nun irgendwo abladen - Das war wieder Amayas Zeitpunkt den Wagen unbemerkt zu verlassen. Auch das gelang dem Mädchen komischerweise mit Leichtigkeit, unwissend darüber wo sie nun gelandet war. Der Laster stand vor einem recht großen Supermarkt - Die grellen Neonlichter erhellten die dunklen Straßen und die Menschen die dort rumliefen hatte Amaya so noch nie gesehen. Es war fast wie eine andere Welt, doch kümmerte sie sich erstmal nicht darum. Lieber sollte sie irgendwas finden wo sie die Nacht schlafen kann, denn sie war total erledigt. Die Straßenschilder, Ladenschilder waren zum Großteil auf Japanisch gewesen, was aber keine Herausforderung für Amaya darstellen sollte da sie fließend japanisch sprechen kann. Unsicher durch die Straßen schlendernd, dabei mehrere Menschen sie anrempelten, unhöfliche und gemeine Dinge sagten, torkelten und gingen nicht mal richtig oder liefen sehr freizügig herum. Vor so vielen Reizen musste sie erstmal entkommen und entdeckte damit ein scheinbar kleines Lokal in einer Seitenstraße. Vielleicht würde ihr dort ja jemand helfen?
Zügig ging sie darauf zu und betrat diesen kleinen doch irgendwie zwielichtigen Laden. Alles wirkte schäbig, die Tische waren schon sehr alt und nur wenige Menschen waren tatsächlich drin gewesen. Manche davon sogar schliefen einfach auf dem Tisch ein.
Unsicher betrat sie den Laden, die Kapuze immer noch runtergezogen. Sie lief zum Tresen und sprach den augenscheinlichen Inhaber dieses Lokals an. "Tut mir leid zu stören, aber ich suche eine Unterkunft. Könnten sie mir damit vielleicht helfen?" fragte sie leise und immer noch in einem sehr unsicheren Ton. Dieser sah sie nur verwirrt an doch war nicht abgeneigt davon der jungen Dame zu helfen.
"Die Seitenstraße weiter runter, dann rechts gibt es ein Motel. Aber die Straße ist nicht sicher, nimm lieber den Umweg über die Hauptstraße." meinte der Inhaber mit guten Rat und musterte das Mädchen dabei. Doch sie wollte so schnell wie möglich einen Ort erstmal haben zum Schlafen. "Danke!" meinte sie, sah noch einen letzten Moment sich um das Lokal doch irgendwie war sie sehr nervös in diesem Lokal. Warum war ihr selbst aber auch nicht klar.
So verließ sie das kleine schäbige Lokal und ging die Seitenstraße entlang um so schnell wie möglich zu diesem 'Motel' zu kommen. Je weiter sie diese Straße lief desto ein schlechteres Gefühl bekam sie. Die Katze, die sich in ihrer Tasche kletterte ebenso aus dieser raus auf dem Boden und sah sich unsicher um.
Eine starke Gänsehaut lief ihr über den Rücken, noch nie hatte sie so ein schlechtes Gefühl gehabt wie jetzt. "Du spürst es auch oder?" sprach sie unbewusst zur Katze und sah sich immer mehr ängstlich durch die Gassen. Ein unangenehmes lautes knurren vernahm sie was sie vor Angst erstarren ließ. Hinter sich fühlte sie mehrere Präsenzen die sich ihr immer mehr näherten, und es waren diesmal keine Menschen die torkelig durch die Straßen liefen. Langsam drehte sie sich um was sie sehr schnell bereute. Ihre Angst war so groß, als sie diese merkwürdigen, unbeschreiblichen Monster sah die knurrend auf sie zukamen. Sie hatten die Statur von Wölfen, doch sie hatten merkwürdige Masken auf ihren Köpfen, und generell waren ihre Körper sehr groß und verformt. Ohne weiter zu zögern schnappte sie sich die Katze auf dem Boden und rannte damit los, wie Wildtiere die ihre Beute jagten verfolgten sie die Gnadenlos. Da die Seitenstraßen sehr eng und unübersichtlich und der Boden voller Müll war stolperte sie in eine Sackgasse rein.
Sie stolperte an einen der kleinen Müllsäcke und lag nun auf dem Boden. Mit letzten Kräften krabbelte sie zurück bis hin zur Wand, lehnte sich mit dem Rücken dran und die Hände schützend vor ihrem Gesicht. Wieso gab es solche riesigen Monster hier?? schoss ihr in den Kopf. Doch schrie sie nur noch aus Verzweiflung "Hilfe!" nicht in der Erwartung das irgendwer ihr hier helfen würde.
@Aurelius