Ghosts of Aurora [ Aurelius & Amaterasu ]

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    • Amaya Fujiwara

      Voller Angst versuchte sie noch immer sich aus den Griff des großen breiten Mannes zu befreien doch dieser hatte nicht die Absicht dies zu tun. Er fragte lieber weiter was genau sie hier tat und wer sie sei, doch sein Gesicht sagte etwas ganz anderes - er hatte ein leichtes grinsen in seinem Gesicht und sie könnte schwören das er wirklich auf eine Art Glücklich wirkte - auf eine beunruhigende Art für sie.
      Ohne jegliche Vorwarnung nahm Aya eine bekannte Stimme neben sich wahr was ihr Herz, was grade voller Angst am pumpen war, etwas wieder beruhigen. Ihr Blick wandte sich also schnell Richtung der bekannten Stimme die Hilfesuchend ihn ansah. Zu ihrem Glück mischte er sich da auch ein was nun doch zu einer Auseinandersetzung mit dem großen Mann führte.
      Verwirrt folgte sie den Streit der beiden Männer, wobei sie sich bei den Aussagen des Mannes eher wie ein Gegenstand fühlte das einfach gekauft werden könnte, ließ ihren ganzen Körper eine Gänsehaut verpassen. Sie hasste jeden Gedanken daran denn genau das war sie im Endeffekt schon die ganze Zeit für ihren Vater.
      Irgendwann ließ der große Mann sie endlich los, wo sie in dem Moment schnell paar Schritte zurücktrat und die Situation etwas aus dem Rudern geriet beobachte sie dennoch das ganze geschehen was sie irgendwie schon veursacht hatte.
      Dennoch war diese Auseinandersetzung schneller vorbei als sie dachte, als der Große breite Mann mit einem Schlag zu Boden ging. Amaya hielt ihren Atem an und sah geschockt runter zu ihm. Für einen kurzen Moment, wo sie zu Shade blickte, fühlte sie ein merkwürdiges Gefühl - das gleiche Gefühl was sie bei ihm hatte als sie sich 'kennenlernten' oder eher er sie schon gerettet hatte. Was war nur dieses Gefühl? Etwas übel wurde ihr sogar davon.
      Einen kurzen Moment starrte sie einfach nur ins Leere - doch wieder holte Shade sie aus ihren Gedanken und forderte sie auf mitzukommen. Wieder schaffte sie es kaum ein weiteres Wort zu sagen und so folgte sie dem Mann der sie nun schon mehrere Male gerettet hatte.
      Auf dem Weg erklärte der Mann ihr wieder etwas doch da hörte sie nur noch zum Teil zu, sie war einfach zu sehr in den Gedanken versunken - sie nickte ihm nur wieder schwach zu. Sie wollte nicht das sowas passiert, sie wusste wie sonst auch immer einfach nur nicht wohin mit ihr und ist zufällig dem großen Mann begegnet - hoffentlich würde sie ihn kein zweites Mal sehen müssen.

      Wieder quer durch den Markt konnte Amaya sich wieder mehr fassen als sie nebenbei sich weiter umsah und versuchte die Situation von eben zu verdrängen. Sie liefen an einem Laden vorbei der voller Tiere war - dennoch war es keine normale Zoohandlung. Schnell wurde ihr klar das diese Tiere nicht Legal hier waren und sie zu hohen Preisen hier verkauft werden würden. Nichts war vor dem Skrupel der Menschen sicher gewesen und selbst unschuldige Tiere mussten darunter leiden.
      Eines der Tiere fiel ihr besonders ins Auge, und sie glaubte das dieser ebenso sie hilfesuchend anstarrte. Sie blieb stehen und starrte ebenso in die Richtung des Tieres und am liebsten hätte sie wohl sie einfach aus ihren Käfigen rausgeholt. Dieser Impuls war kurz da gewesen dennoch stattdessen hatte sie zu viel Angst und blieb einfach nur stehen und starrte ihn mitleidig an.
      "Ich verstehe dich komplett.." murmelte sie leise zu sich - sie wusste wie es war in einem Käfig gefangen zu sein. Eine laute schrille Stimme holte sie aus den Gedanken und sie trat einen Schritt zurück. Wiedermal kam Shade dazwischen und der eben noch unfreundliche Mann wirkte wieder wie ausgewechselt. Langsam zweifelte Amaya immer mehr an ihr und fühlte sich umso machtloser.
      Selbst als Shade sie mit sich zog starrte sie zurück, ballte eine Faust mit der anderen Hand und war nur betrübter als vorher schon. Was war das nur für ein Schrecklicher Ort? schoss ihr sofort in den Gedanken. Mit einem Blick zu Shade fragte sie sich umso mehr wer er eigentlich war und wieso war er so bekannt hier gewesen? Sie wusste nicht so wirklich was sie denken sollte. Und dieses merkwürdige Gefühl von eben wieder ging ihr auch nicht aus den Kopf.

      Schlussendlich kamen sie in einem merkwürdigen kleinen Laden an, wo eine Frau an der Theke stand mit sehr auffälliger Kleidung. Sie präsentierte auf jeden fall was sie hatte - im Gegensatz zu Amaya die sich mehr versteckte. Viele freizügige und auffällige Frauen schienen in dieser Gegend rumzulaufen, und vielleicht war dann eher Amaya diejenige die hier auffiel.
      Sie hielt sich geschickt aus diesem Geschehen zwischen Shade und der fremden Frau raus der dieser "Laden" anscheinend gehörte. Diese auffällige getue war ihr eh nicht ganz wohl und das sie sich an Shade sogar ranmachte fühlte sich noch merkwürdiger für Amaya an. Sie fühlte sich in diesem Gespräch grade einfach nur Fehl am Platz - auch wenn sie wegen ihr dort waren. Immerhin wirkte es auch so als hätte die Frau nur Augen für den großen attraktiven Mann.
      Shade hatte wohl irgendwann genug und holte irgendeine Art Emblem aus seiner Tasche was die Frau nur zurückweichen ließ. Wieder - obwohl die Frau grade noch sehr übergriffig war - ließ es sie bei dem Anblick sofort zurückschrecken. Was bedeutete das alles nur?
      Erst als die Frau Aya zu sich winkte lief sie zögernd zu der pinkhaarigen Frau und stellte sich auf diese merkwürdige Maschine.
      Wieder kommt eine neue Erleuchtung wie unwissend sie war - "ausziehen?" sprach sie erschrocken und konnte erst nicht glauben das sie das ernst meinte. Doch Shade bestätigte dies was bei der jungen Frau ein noch unwohleres Gefühl auslöste - deswegen kurz nicht richtig aufatmen konnte - aber dennoch musste sie wohl letztlich dem folgen wenn sie den Pass haben wollte. Zögerlich zog sie also ihre Kleidung aus, angefangen bei dem etwas zu großen Hoodie und letztendlich noch der Hose mitsamt dem Gürtel. In schwarzer Unterwäsche dastehend konnte sie nicht anders als ihre Arme zu verschränken um sich irgendwie noch bisschen zu 'schützen'. Wie immer mied sie es dabei ihren Körper dabei anzusehen - da sie den Anblick ihrer großen Narbe der vom Hals runter bis hin zum Brustkorb erstreckte nicht ertragen konnte. Sie hasste diese Narbe, nicht nur weil sie es wegen ihres Vaters immer verstecken musste, sondern auch weil eine schlechte Erinnerung damit verbunden war - wenn nicht sogar ihre schlimmste.
      So erließ sie sich dieses Prozedere also über sich ergehen und durch diese Entblößung konnte sie kaum ihre Schamesröte verbergen - damit hatte sie nun mal nicht gerechnet wenn es darum ginge einen Ausweis zu machen.
      Diese Maschine war wirklich hochmodern gewesen - wie auch immer diese Frau an sowas rangekommen war - Die Maschine wurde also gestartet womit diese anfing den Körper des Mädchens zu scannen. Unwohl bei den Gedanken immer noch nur in Unterwäsche dort zu stehen war Aya wie erstarrt und ließ es so über sich ergehen. Die Zeit verging nur langsam für Aya und umso erleichterter war sie als die Pinkhaarige ihr das Ok endlich gab sich wieder von der Maschine zu entfernen und sich wieder anzuziehen. Nachdem dies endlich geschafft war zog sich die junge Frau dann auch wieder an.
      Fertig ging sie dann wieder zurück zu Shade, doch eine leichte Schamesröte war immer noch in ihrem Gesicht zu sehen weshalb ihr Blick nach unten geneigt war um es zu verstecken.
    • Shade

      Der Schwarzhaarige drehte sich weg als die junge Frau sich auszog. In der Zwischenzeit zog er aus der Innentasche seiner Lederjacke den Zettel, den er von Ichiro aufgehoben hatte. Er öffnete den klein zusammen gefalteten Zettel, bis er groß genug war und ein Bild zeigte. Es war eine junge Frau mit blasser Haut, schwarzen Haaren und blauen Strähnen. Shade musterte das Bild genauer und erkannte, dass das Aya war. Den Zettel zierte das Logo der Fujiwara-Gruppe. Er runzelte die Stirn. Was verbarg Aya vor ihm? Und die noch spannendere Frage war, was wollte Ixchiro von dieser Frau? Er wollte sie ihm abkaufen. Meint er sie weiß, wo sich die Fujiwara-Tochter befindet? Er schüttelte den Kopf und steckte den Zettel fürs Erste wieder ein. Daraufhin vernahm er die Stimme der Händlerin, die Aya anwies, sich wieder anzuziehen. Als er sich umdrehte kam die Schwarzhaarige bereits auf ihn zu und ihm entging nicht die Röte in ihrem Gesicht. Wer konnte es ihr verübeln. Die Händlerin kicherte amüsiert. "Sei froh, Schätzchen, dass du das hier machst und nicht bei einer Dienststelle der AMPD. Da wärst du nicht die erste Frau, die für einen Officer, die Beine breit machen muss. 'Tiefergehende Inspektion' nennen diese Arschlöcher das." Sie spuckte auf den Boden. Shade ging mit Aya wieder zum Tresen, ehe er eine Credit Transaction Card (CTC) zog und über den Tisch schob. Die Frau führte diese in ein Computerterminal, das auf dem Tresen stand ein und nickte zufrieden. Sie schob den Pass zu Shade, ehe sie Aya in den Blick nahm und ihr zuzwinkerte; "Viel Glück da draußen." Shade schüttelte den Kopf über das Gehabe der Frau und ging aus dem Kiosk, ehe ihm auch Aya folgte und die beiden wieder im buntem Trubel des Schwarzmarkts standen.

      Draußen sah Shade auf den Pass in seiner Hand. Er würde ihn erst Aya geben, wenn er wusste, was es mit dem Zettel auf sich hatte. Doch dafür war es hier zu gefährlich, wusste er. "Wir verlassen diesen Ort so schnell es geht. Ichiro wird sicherlich wieder auf den Beinen sein und darauf brennen mit mir zu reden.", raunte Shade und deutete Aya in Richtung Ausgang. Anschließend machte er sich auch schon in diese Richtung, in die ihm kurze Zeit später auch Aya folgte. Sie brauchte schließlich den Pass von Shade. Schnellen Schrittes verließen sie den Hinterhof, kehrten in die Vorhalle der Pagode zurück und traten aus dem alten Prachtbau auf die belebte Seitenstraße. Shade ging zum Motorrad und setzte sich auf dieses. Er zückte den Pass und starrte in diesen. "Den brauchst du um hier weiter zu kommen, hm?", fragte er und winkte damit etwas vor Aya umher. Daraufhin verzog er das Gesicht. "Ich glaube aber, du warst nicht ganz ehrlich zu mir." Er steckte den Pass wieder ein und holte stattdessen den zusammengefalteten Zettel heraus. "Hier", sagte er und reichte ihr den Zettel von Ichiro. "Diesen Zettel fand ich bei Ichiro. Das ist ein Foto von dir. Aus einem Buch oder Magazin oder Flyer ... keine Ahnung! Und dort unten ist das Logo der Fujiwara-Gruppe." Shade ließ eine Pause, da er spürte, dass er unruhiger wurde und er musste sich zusammenreißen, um nicht das Aufsehen der Passanten zu erregen. "Also? Wer bist du wirklich? Arbeitest du für die?" Shade musterte sie von oben nach unten. Dabei biss er sich in seine Unterlippe und hörte den Dämon in sich.
      'Na los knallen wir sie einfach ab!', sagte die Stimme in seinem Kopf.
      'Spinnst du? Sie hat uns bisher nichts getan! Vielleicht will sie aus dem Konzern aussteigen!', sprach er innerlich mit dem Dämon.
      'Ach na komm schon. Ich will ihr Hirn fliegen sehen! Wenn wir schon Ichiro nicht getötet haben, dann doch wenigstens sie. Na los! Es ist so lange her, dass ich Blut an deinen Händen gespürt habe. Nur ein bisschen. Na los.'
      Shade verzog das Gesicht, da die Stimme des Dämon zu einem schmerzenden Pochen in seinem Kopf wurde. Er spürte wie seine Finger kribbelten und der Dämon versuchte sich dieser zu bemächtigen. Nur mit Mühe und Not konnte er sich wieder auf seinen Körper konzentrieren. 'Nun schweig, du Dämon', sprach er innerlich zu sich und hoffte die Stimmen erlöschen fürs Erste.

      Er löste die Zähne aus seiner Unterlippe und schmeckte sein eigenes Blut. Der Dämon in ihm lachte diabolisch, doch schien er fürs Erste besänftigt zu sein. Shade versuchte das Gesagte zu verdrängen. Er wusste, wie lange er kein Blut mehr an seiner Hand hatte und war froh darüber, es so lange mit Medikamenten und Mediation geschafft zu haben. Der Schwarzhaarige war froh über die Zuwendungen des Kumichos: die ständigen Medikamente, die dieser ihm bereitstellte würde er sonst nur schwer bekommen. Der Schwarzmarkt war was Psychedelika betraf fast komplett leer gefegt. Der Besessene sah ernst auf die Frau vor ihm, die sichtbar in Erklärungsnot geraten war. Es war kein dummer Zufall, dass sie auf einer Seite irgendeiner Fujiwara-Veröffentlichung war. "Ist das auch der Grund, dass Ichiro dich wollte? Kennt ihr euch?", löcherte er die junge Frau, die sich sichtlich nicht wohl fühlte, doch Shade riskierte seinen hals für sie und musste wissen, ob er ihr trauen konnte. Sollte sie ehemals zu Fujiwara gehören, könnte er wohl ihr Verhalten nachvollziehen. Wer würde in Shibuya schon freiwillig zu geben zu Fujiwara zu gehören? Es wäre ihr Todesurteil hier draußen - oder zumindest eine der größten gefahren. Jeder Clan würde sich um sie reißen, um damit den Konzern zu erpressen. Shade kannte die Techniken der Yakuza ausreichend und war selbst schon bei solchen Erpressungen beteiligt. Nicht immer ging es dabei gut für die Opfer aus. Manche Konzerne wägten sehr stark ab, ob die entsprechende Person die Lösesumme tatsächlich wert war. Kein Unternehmen wollte erpressbar wirken oder gar so aussehen als ob man gegenüber den Yakuza oder sonstigen Straßengangs machtlos wäre.
    • Amaya Fujiwara

      So schockiert über die Aussage der Frau, konnte sie diesen schock kaum verstecken. Sollte dieses AMPD nicht für die Sicherheit der Menschen da sein? und dann taten sie Frauen solche Dinge an? Sie würde am liebsten all diese Sachen nicht glauben was sie bisher erlebt hatte, doch das hier scheint die harte Realität zu sein wo sie endlich aus ihren eigenen Traum erwacht war.
      Shade bezahlte den Pass mit dieser Karte und nahm diesen Pass dann an sich um so direkt den Laden verlassen zu können - er schien auch etwas genervt zu sein, doch wovon es genau war konnte Aya nicht genau sagen. Etwas gehetzt eilte Aya dann dem genervt wirkenden Mann hinterher der nun bisschen eiliger anscheinend den Markt bzw. den Ort verlassen wollte. Irgendwie stieg in ihr ein bedrückendes Gefühl auf während sie quer durch den Markt eilten, er sagte zwar das es wegen diesem Großen Mann namens Ichiro sei doch Aya hatte das Gefühl das da noch etwas war was ihn stresste. Es fiel ihr etwas schwer mit dem Mann mitzuhalten doch schaffte sie es irgendwie bis sie das große Gebäude komplett verlassen hatten und vor seinem Motorrad wieder standen.

      Er setzte sich drauf und holte aus seiner Hosentasche diesen grade gemachten Pass. Was er jedoch dann sagte verwirrte Aya nur sehr, und bestätigte ihr unwohles Gefühl ihm gegenüber.
      Fragend sah sie zu dem gestressten Mann der daraufhin etwas anderes auspackte und ihr einen zusammengefalteten Zettel hinhielt. Weiterhin verwirrt öffnete sie den Zettel und sah sofort ein Foto von ihr auf diesem.
      Schockiert starrte sie auf das Bild ohne ein richtiges Wort rauszubekommen. "Ich.. weiß nicht was.." stammelte sie vor sich her und wusste einfach nicht was sie nun sagen sollte. Sie befürchtete das er nun ihr nicht mehr so leicht glauben würde und so musste sie sich jetzt gut überlegen was sie ihm sagte.

      "Also.. " murmelte sie leise vor sich her sah nur mit einem kurzen Blick zu Shade der mehr als aufgewühlt wirkte - sogar sehr angespannt. Bei diesem Anblick bekam Aya wieder einmal dieses für sie unbeschreiblich merkwürdige Gefühl was sie bereits paar mal gespürt hatte, dieses mal dennoch bisschen intensiver als die vorigen Male. Was dies bedeutete war ihr immer noch nicht klar doch dadurch war ihr ganzer Körper automatisch in "Alarmbereitschaft".
      "Nein.. ich.." sie bekam die Worte einfach nicht aus ihren Mund und stattdessen trat sie nur weitere kleine Schritte zurück, ihr Körper würde am liebsten wohl einfach wegrennen und der Konfrontation ausweichen aber ihr Kopf wehrte sich dagegen weil sie wusste das es ihr Ende sein könnte alleine rumzulaufen. Komplett überfordert mit der plötzlichen Konfrontation von Shade wusste sie aber einfach nicht was sie sagen sollte. Jedoch sollte sie langsam irgendwas von sich geben um nicht das Vertrauen der einzigen Person zu verspielen der ihr geholfen hatte. Sie nahm sich also einen kurzen Moment um tief ein und auszuatmen um so sich zumindest ein wenig zu beruhigen und ihn eine Antwort zu geben.
      "Nun.. Es ist kompliziert.. aber ich hatte für ihn.. gearbeitet.." erklärte sie ihm, was zwar stimmte aber immer noch nicht die ganze Wahrheit war. Sie ballte eine Hand zur Faust um so ihren Frust zu unterdrücken. "Es war unmenschlich dort und ich.. hielt es einfach nicht mehr aus." fügte sie noch hinzu und schielte vorsichtig zu Shade rüber um zu sehen wie er reagierte.
      "Aber diesen Ichiro kenne ich nicht." fiel ihr noch ein und hoffte irgendwie das er ihr das glaubte. Ihr war nicht klar wieso dieser Ichiro direkt anscheinend wusste wer sie war, jedoch beunruhigte sie es auch etwas das es anscheinend Menschen gab die sie direkt schon erkannt hatten und wer weiß dann schon was sie noch vorhatten.
      "Es tut mir leid, das ich dich angelogen habe." flüsterte sie noch und sah dabei voller Scham auf den Boden.
      Sie wusste jetzt nicht was sie erwarten würde, ob er sie nun doch verpfeifen würde oder sie zumindest mit den Pass gehen ließ, damit damit sie von hier verschwinden konnte - Aufjedenfall würde sie ihm es nicht verübeln egal was er tun würde - so dachte sie es zumindest.
    • Shade

      Ungemütlich wackelte die junge Frau umher. Scheinbar hatte er einen wunden Punkt getroffen und mit seiner Annahme, dass diese Frau etwas vor ihm verbarg, Recht gehabt. Sie erzählte, dass sie eine Weile für Fujiwara gearbeitet habe, was Shade mit einem stummen Nicken quittierte und dabei die Frau nicht aus den Augen ließ. Mit seinen tiefblauen Augen beobachtete er sie wie ein Greifvogel seine Beute und analysierte jede ihrer Körperbewegungen genaustens. "Kompliziert?", hakte er nach und nickte. "Nun ja, das wirst du mir nochmal in Ruhe erklären müssen, aber nicht hier." Shade wusste für den Moment nicht, ob er der Frau alles glauben konnte. Sie hatte ihn nun anfangs belogen, doch wirkte sie so aufgeschmissen, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass sie ihm hier völligen Blödsinn erzählte. In seinem Inneren tat sie ihm beinahe Leide, bis der Dämon in ihm dieses Gefühl unterdrückte und der Schwarzhaarige wieder eine ernste Miene aufsetzte.
      "Und Ichiro kennst du also nicht? Gut. Er ist gut vernetzt. Daher könnte er mehr über dich wissen, als du über ihn", grübelte der Schwarzhaarige laut und ging im Kopf nochmals die Situation durch, in der er Ichiro und Aya entdeckt hatte. Es wirkte nicht so als ob sich beide wirklich kannten. Aber Ichiro wirkte so als ob er etwas gefunden hatte, wonach er suchte. Shades Stirn warf sich in Falten. Er hörte die Entschuldigung der Frau, die ihn jedoch nur seufzen ließ.

      "Du hättest mir das früher sagen müssen. Ich habe dich quasi in die Höhle des Löwens gebracht.", erklärte er mit tiefen Falten auf der Stirn, da er sich Gedanken machte. "Dass Ichiro hinter dir her ist, ist kein gutes Zeichen. Du kannst hier unmöglich einen Schritt machen, ohne dass er es mitbekommt.", überlegte er weiterhin laut und musterte die Frau. Am liebsten würde er sie hier stehen lassen nach all dem. Sie hatte ja alles; Shade hatte ihr sogar einen Pass organisiert. Doch mit Ichiro auf den Fersen würde sie es hier nicht lange machen. Er haute etwas trotzig auf den Tank seines Motorrads, ehe er leise fluchte. Dann sah er wieder zu der Frau. "Ich würde dich zwar lieber alleine ab hier laufen lassen, aber das Risikko, dass Ichiro dich in die Hände kriegt ist zu groß. Und das will ich dir nicht antun. Er kann sehr ... speziell sein und ich muss ihm eh' noch einen Denkzettel verpassen." Danach richtete er sich von seinem Motorrad auf und ging auf Aya zu.
      Er blieb etwas vor ihr stehen und sah hinunter auf sie. "Jedoch unter eine Bedingung: du bist ab sofort ehrlich zu mir." Er sah die Frau genaustens an, die ihn scheinbar mit einer Mischung aus Angst und Sorge anstarrte. "Und - ehe ich es vergesse - du musst sowieso noch deinen Pass abarbeiten. 50.000 Credits sind keine Peanuts. Du wirst mir beruflich helfen." Shades Aussage war eine Forderung und seine Tonart ließ keine Widerworte zu, zumal er dieses von der jungen, schüchternen Frau sowieso nicht erwartete. "Wenn du dem zustimmst, werde ich vermutlich darüber hinweg sehen können", seufzte Shade, der innerlich immer noch über sich fluchte, dass er dieser Frau überhaupt eine 2. Chance gab.
      Worauf lässt du dich hier ein?, fragte er sich selber und wusste, dass diese Aktion seinen Konflikt mit Ichiro erst richtig befeuern würde. Sein innerer Dämon lachte zufrieden: 'Ich mag dieses Kerlchen, diesen Ichiro. Ich könnte deinen kleinen plumpen Fingern Krallen wachsen lassen mit denen ich ihn dann langsam ...' Shade schüttelte den Kopf und verdränge die dämonischen Gedanken. Die Tabletten schienen aktuell nicht mehr vernünftig zu wirken. Er würde sich wohl bald professionelle Hilfe suchen müssen.

      Erst jetzt realisierte er, dass sie immer noch unweit der Pagode standen. "Also?", fragte Shade die junge Frau und sah in Richtung seines Bikes. "Brechen wir nun auf?" Er hatte schließlich keine Lust gleich wieder Ichiro in die Arme zu laufen. Vor allem am heutigen Tage könnte es für Shade alles andere als vorteilhaft sein, seine dämonischen Kräfte einzusetzen, da der Dämon in ihm stärker zu werden scheint. Es blieb ihm jedoch nicht viel als auf seine Tabletten und die ständige Mediation zu setzen. Er schluckte schwer und spürte den musternden Blick Ayas auf sich. Was sie wohl dachte wie das hier alles läuft? So langsam verstand er, wieso sie so naiv war. Wenn sie nicht aus den Brooks kam und für Fujiwara arbeitete, musste sie definitiv zum wohlhabenderen Teil der Gesellschaft gehören. Ihr 'freiwilliger' Abgang von Fujiwara stellte ihn auch vor Fragen. Kein Mitarbeiter ging jemals freiwillig, die meisten blieben bis zu ihrem Lebensende bei dem Konzern oder starben zufällig kurz nach ihrer Kündigung.
    • Amaya Fujiwara

      Amaya war sich wirklich nicht sicher was sie nun erwarten würde, es war verständlich das der Mann sichtlich verärgert über ihre Lüge war jedoch hatte sie andererseits ja nicht viel Wahl gehabt. Wie könnte sie sofort die ganze Wahrheit einem Fremden erzählen? wie hätte er wohl reagiert wenn er die ganze Wahrheit direkt gewusst hätte? Es ist nicht so das Aya nicht darüber nachgedacht hätte es zu sagen aber sie befürchtete eher damit ihr Ticket 'nach Hause' zu unterschreiben.
      "Uhm.. ja wirklich kompliziert. Alles aber war so viel aufeinmal und ich wusste einfach nicht was ich tun sollte.." doch näher erklären wollte sie hier es nicht, dafür fühlte sie sich zu unsicher. Wieder wich sie den Blicken aus vor Scham, sie fühlte sich jetzt nur schlechter ihn so belogen zu haben - allerdings ist es ja auch schwer direkt ehrlich zu einem fremden zu sein. Wäre sie zuhause und ihr Vater hätte sie beim Lügen erwischt hätte sie wohl eine ordentliche Strafe bekommen, sie durfte nun mal gar nichts was ihm nicht gefiel.
      Mehr Gedanken machte sie sich jedoch darum, wie Shade ihr noch vertrauen könnte, wenn er wüsste das sie immer noch nicht die ganze Wahrheit von sich gab? früher oder später wird sie wohl so oder so auf sich gestellt sein - so glaubte sie zumindest. Aber sie konnte auch einfach nicht einschätzen ob es besser war zu schweigen oder es zu sagen.
      "Wirklich?" sah sie überrascht zu Shade und würde für sie erklären warum er direkt auf sie zukam. "Das heißt er weiß schon das ich nicht von hier komme.." murmelte sie und dachte dabei das er auch wissen wird wer sie genau war. Nervös spielte sie mit einem der Haarsträhnen die raushingen. Das würde eigentlich für sie bedeuten das sie jetzt erst recht nicht hier bleiben konnte.
      Und was Shade über ihn erzählte beunruhigte Amaya nur umso mehr - Was meinte er wohl mit 'Speziell'? um ehrlich zu sein fand sie sein äußeres schon sehr angsteinflößend. Wenn er hinter ihr her war würde er vielleicht keine Rücksicht darauf nehmen was er dafür tun müsste? wer wüsste das schon. Shade kannte ihn anscheinend aber Freunde sind sie auf jeden fall nicht - wenigstens eine Sache die Amaya beruhigte, irgendwie.

      Als er jedoch aufstand und auf sie zuging sah sie überrascht zu ihm auf - etwas erleichtert war sie schon das er nicht einfach gegangen war wie er eigentlich wollte - und gleichzeitig kam ein schlechtes Gefühl in ihr auf ihn weiterhin in ihre Angelegenheiten reinzuziehen. Wenn sie nicht so hilflos wäre würde sie sofort alleine verschwinden und Shade hatte auch endlich wieder seine Ruhe.
      Sie nickte ihm zu. Komplett ehrlich zu ihm zu sein war zwar noch schwierig für sie da sie noch nicht alles genau einschätzen konnte - aber sie konnte es insoweit versprechen wenn es nicht speziell um ihre Familie ging. "Versprochen." sagte sie daraufhin. Jedoch machte es ihr auch Angst wenn die komplette Wahrheit irgendwann rauskommen sollte. Sie würde alles tun um zu verhindern wieder zurückgeschickt zu werden, wer wüsste dann schon ob sie es ein weitere Mal schaffen würde den Mut zusammenzunehmen und wieder zu entkommen. Zumindest so wie es bisher wirkte ist sie sich immer noch in vielem zu unsicher und konnte kaum bisher was alleine erreichen.
      "Beruflich helfen?" sah sie ihn fragend an. Sie hatte bisher eigentlich gar nicht gefragt was er genau 'beruflich' tat. Ja er war Yakuza doch die Aufgaben sind doch sicherlich sehr unterschiedlich verteilt, so dachte sie. Aber was dagegen sagen könnte sie eh nicht deswegen stimmte sie direkt zu. "Natürlich!" auch wenn ihr genauso wenig klar war, ob es sich bei 50.000 tatsächlich um viel Credits handelten oder nicht. Mit Finanzen hatte sie auch nie viel zu tun - doch war es vielleicht ihre erste Chance etwas 'sinnvolles' zu tun und mehr zu lernen.
      Auch wenn sie gerne direkt gefragt hätte was er genau bei seiner Arbeit tat - so würde sie es anscheinend eh bald erfahren. Etwas Angst machte ihr diese Ungewissenheit dennoch.

      Sie nickte auf seine Frage hin wieder und würde diesen Ort sowieso sehr gerne endlich verlassen. Sie folgte dem großen Mann also Richtung Motorrad und stieg nach ihm auf das Motorrad, auch wenn ihr Kopf weiterhin zögerte, wie lange könnte sie wohl bei diesem Mann namens Shade überhaupt bleiben bevor er letztlich doch die Nase voll hatte - immerhin scheint er auch genug eigene Sorgen zu haben. Ein inneres Seufzen kam ihr bei den vielen Gedanken und das sie es einfach nicht schaffte sie abzustellen machte sie schon fertig.
      "Also.. Wo geht es jetzt hin?" fragte sie zögerlich bevor sie losfuhren und würde schon gerne wissen was er noch für den Tag vorhatte.
    • Shade

      Der Schwarzhaarige spürte die zarten Händen um seinen Oberkörper und sah nun nochmals prüfend über seine Schulter auf Aya. Sie fragte ihn, wo es als Nächstes hingehen würde. Er musterte sie und legte den Kopf schief. "Nun, ich denke wir sollten dir zuerst ein paar vernünftige Sachen organisieren." Er schürzte die Lippen und überlegte, ehe ihm eine Idee kam. Er lachte leise. "Wollen wir doch mal sehen, aus welchem Holz du gemacht bist." Er gab Gas und spürte, wie sich Aya fester an ihm festhielt. Da er nun etwas mehr wusste, mit wem er es zu tun hatte, müsste er diese Person erst Recht auf die Probe stellen. Shade hatte einige Ideen, wie Aya ihm beruflich behilflich sein könnte. Ein Ziel hatte er bereits vor Augen.
      Das Motorrad saute leise über den geraden Asphalt Shibuyas. Mit seiner Begleitung auf dem Rücken fuhr er schnell an den schneidigen Luxuswägen und getunten Sportwägen vorbei. Das Motorrad war für diese dicht besiedelte Stadt das beste Transportmittel. Daneben war Shade mit dem Motorrad bedeutend flexibler und - was wohl der wichtigste Punkt war - er war kein so großes Ziel der gefürchteten Verkerhrskontrollen des AMPD, bei dem es öfter zu Problemen zwischen den Fahrern und den Polizisten kam.

      Nach einer Weile erreichte Shade mit Aya ein großes Kaufhaus, das an einer großen Kreuzung Shibuyas stand. Auf der Außenseite waren diverse LED-Panels angebracht, auf denen bunte Werbung - wie sie früher für Tokyo üblich war- flimmerte. Ein großer Shiba-Inu, der bis heute das Stadtlogo von Shibuya war, hüpfte immer wieder durchs Bild. Shade stoppte mit dem Motorrad an einer ruhigeren Straßenseite unweit des riesigen Kaufhauses. Er stieg ab und wartete bis auch Aya von der Maschine abstieg. Er spürte, dass sie ihn fragend ansah. Sie wusste noch nicht, was sie erwartete. "Komm mit. Ich werde dir erklären, worum es geht." Er deutete ihr an, ihm ins große Kaufhaus zu folgen. Das Gebäude, das alleine durch seine riesigen Werbepanels auffiel war im Inneren ebenfalls überladen wie die Fassade außen. Es gab wie im jeden Kaufhaus ein dutzend bunter Geschäfte und dazu einer ganzen Menge bunter Leute. Es war in Shibuya üblich, dass sich viele Leute besonders auffällig kleideten. Alleine schon um einen Gegensatz zu den edel gekleideten Snobs aus dem State Plaza zu bilden und andererseits der Stadtelite zu zeigen, dass Shibuya keinesfalls das Drecksloch ist als das dieses gerne dargestellt wird. (Dafür sprechen alleine die vielen Luxuswägen am Daikyan Boulevard, wo es schließlich Auroras bestes Sushi und die leckersten Ramen gibt.)
      Shade war davon unbeeindruckt und sah über seine Schulter zu Aya. Sie starrte umher und schien die ganzen Eindrücke vorher nie gesehen zu haben. Er unterdrückte ein Schmunzeln. Für ihn war das alles mittlerweile zur Normalität geworden. Er versuchte sich zu erinnern wie es war als er aus Tokyo nach Aurora kam, doch ein stechender Schmerz in seinem Kopf und das dröhnende Lachen des Dämons hielt ihn davon ab. Er schüttelte den Kopf und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Mit der jungen Frau an seiner Seite ging der Yakuza tiefer in das große Kaufhaus und blieb vor einem Bekleidungsgeschäft stehen. "Wie ich sagte, könntest du mir beruflich helfen. Dazu muss ich jedoch erstmal sehen, was du so kannst." Er spähte in den Laden und prüfte diesen. Dieser schien perfekt geeignet zu sein, dachte er sich und sah nun wieder seine Begleitung an. Ihr Augen wurden größer und versuchten scheinbar Shades Intention zu deuten.

      "Ich möchte, dass du dir ein paar Sachen dort 'ausleihst'." Ihr Augen weiteten sich, jetzt jedoch nicht mehr vor Neugierde. Shade musste grinsen. "Wie du vielleicht merkst, arbeite ich aus dem Schatten heraus. Ich muss wissen, ob du mir dabei eine Hilfe oder eine Last bist." Er sah in den Laden und dann wieder zu Aya. "Wird nicht allzu schwer. Die Kassiererin ist mit einer schwierigen Kundin beschäftigt. Die Sicherheitstechnik macht dir kein Problem, veraltet. Lös die Sicherheitschips in der Umkleide. Den Rest muss ich dir nicht sagen, den wirst du herausfinden. Ich warte hier draußen auf dich, Aya." Shade winkte ab und stellte sich unweit des Ladens an einen Pfeiler von wo aus er Aya mit ernster Miene musterte. Sie sah abwägend umher. Vielleicht war er noch immer etwas wütend auf, doch er empfand diese Feuertaufe als wichtige Übung für sie. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Ichiro scheinbar einen Nagel an ihr gefressen hatte, musste er die junge Frau schnell fit fürs Überleben in Shibuya kriegen. Sie könnte sich nicht immer auf den Yakuza verlassen. Dieses Viertel war nicht wie ihre gewohnte Heimat, State Plaza. Es gab nicht überall Polizei, die ihr helfen würde. Wenn sie Glück hatte geriet sie an Yakuza. Doch da sie hier ein NoName war würden diese ihr auch nicht helfen. Es blieb keine andere Möglichkeit als die junge Frau so vorzubereiten. Da Shade jedoch selbst auf unerklärliche Weise sich für die Frau interessierte, kam er nicht umher nun wieder zu ihr zu sehen. Mit der Hand deutete er ihr an in das Geschäft zu gehen, indem noch immer die Kassiererin mit einer wild gestikulierenden Kundin stritt. "Sie sollte froh sein, dass es ein Frauengeschäft ist. Die sind so viel einfacher", sagte der Große zu sich selbst und erinnerte sich an einen seiner miesglückten Diebstähle. Der Dämon in seinem Kopf lachte amüsiert.
    • Amaya Fujiwara

      Seine Antwort auf ihre Frage verwirrte die junge Frau nur umso mehr - was meinte er nun mit 'aus welchen Holz sie geschnitzt sei?' Wollte er sie testen? was genau dachte dieser Mann - darüber dachte Amaya die ganze Motorradfahrt nach. Amaya wüsste selbst nicht mal in was sie gut war und in was nicht wie sollte sie also einschätzen können ob diese Sache die er vorhatte überhaupt für sie möglich war? Wieder nur verunsichert von dem was kommen könnte fühlte sie sich nur wieder schlecht. In ihrem Leben durfte sie bisher nie Dingen nach gehen die sie wirklich interessierten - nur das was ihr Vater wollte. Und jetzt? kommen so viele neue Dinge auf sie zu und bisher schaffte sie es kaum etwas alleine zu bewältigen.
      Mit einem flauen Magen letztlich, folgte sie nach dem Absteigen dem großen Mann in ein Einkaufszentrum. Verblüfft wie groß es doch war schaute sie sich wieder um wie in einer besichtigungstour. Doch konnte die Dinge nicht so 'genießen' durch ihre Nervosität, es waren also eher mehr flüchtige Blicke.
      Diese Blicke wichen immer wieder zwischen diesen neuen Eindrücken und Shade hin und her, für einen Moment dachte sie das er etwas hatte - da er einfach so mit dem Kopf schüttelte - hatte er über irgendwas nachgedacht? nun Amaya würde sich sowieso nicht trauen den Mann zu fragen, der bisher sowieso etwas zurückhaltender wirkte, wenn es um ihn selbst ging - allerdings kams auch nicht viel zum Thema auch wenn Amaya schon sehr neugierig war was ihn anging. Ob sie mal irgendwann auch etwas über ihn erfahren würde?

      Vor einem Bekleidungsgeschäft blieb er letztlich stehen und erklärte nun endlich seine vorigen Gedanken. "Ausleihen?" sah sie ihn dabei etwas perplex an. 'Meint er damit ich soll etwas klauen?' fragte sie sich dabei gedanklich. Aber vermutlich genau das wollte er. Das meinte er also mit seiner vorigen Aussage. Sie sah in den Laden rein während er weitersprach und musste schwer schlucken. Sie hatte immerhin noch nie irgendwas 'illegales' getan und jetzt wird sie dazu aufgefordert, doch konnte sie sowas? Ihr Herz fing bisschen schneller an zu schlagen und sie wurde unruhig. Als sie bemerkte wie er etwas wegging, um ihr somit Freie Hand zu lassen wurde die Unruhe nur schlimmer - sie sollte also ganz alleine ein Bekleidungsgeschäft beklauen und das wohl am besten ohne erwischt zu werden. Der Druck auf ihr wurde also größer und vermutlich hat sie noch nie auf so eine Art gefühlt wie jetzt. Sie könnte dieses Gefühl nicht mal in Worte fassen - diese vielen neuen Gefühle und Eindrücke waren wirklich eine Überforderung für die junge Frau.
      Sie versuchte sich etwas zu beruhigen indem sie einmal tief ein und ausatmete - es half ihr oft ihre Aufregung in Griff zu bekommen - aber sie hatte noch nie so große Aufregung erlebt wie in den letzten paar Tagen. Mit einem letzten Blick zu Shade der ihr erneut zeigte sie sollte den Laden betreten nahm sie dann doch ihren ganzen Mut zusammen und betrat den endlich. Zum glück hatte sie ihren Rucksack dabei gehabt, dieser sollte ihr noch eine Hilfe sein.
      'Ok bleib ganz ruhig Amaya' dachte sie während sie sich in diesem Laden umsah, versuchte möglichst unauffällig zu wirken und sah sich dabei die angebotene Kleidung an. Sie spürte richtig wie laut ihr Herz klopfte und wie sehr ihre Hand am zittern war. Letztlich nahm sie sich einige Stücke raus, möglichst in ihrer Größe damit nichts komisch rüberkommen würde und betrat damit die Umkleide. Völlig Nervös stolperte sie eher rein, wobei paar der Klamotten auf den Boden fielen die sie eben noch festhielt. Schnell hob sie die auf und ließ die Umkleide hinter sich schließen. Panisch legte sie die Kleidung die sie bei sich trug auf der Bank in der Umkleide, und den Rucksack schulterte sie ab auf den Boden daneben. Sie zögerte nicht lange um diese Kleidung nach diesen genannten Sicherheitschips zu durchsuchen doch sie wusste nicht mal wie die aussahen.
      Das sie nicht so schnell fündig wurde machte sie verrückt und ihre Atmung wurde immer schneller. "Nein das geht nicht.." flüsterte sie zu sich selbst, und ließ sich auf den Boden rutschen. "So funktioniert das nicht." sprach sie weiter zu sich selbst ehe sie bemerkt das ihr Rucksack sich öffnete und etwas rausgeklettert kam.
      Neko war die ganze Reise wohl da drin bisher gewesen und hatte geschlafen - zu Amayas verwundern da diese noch bei der gestrigen Fahrt eher weniger begeistert war.
      Die Neko sprang hoch auf die Bank und starrte dabei erst zu Amaya und dann zu der Kleidung die auf der Bank noch etwas zerstreut rumlag. Es war merkwürdig doch durch die Neko schaffte Amaya es wieder ruhiger zu werden - vielleicht weil sie doch nicht ganz damit auf sich gestellt war? dazu wirkte es etwas als wüsste die Neko wieder genau was Amaya dachte und wie sie sich fühlte.
      Neko ging zu der zersausten Kleidung und deutete auf etwas unten an der Kleidung dran. Wie ein weißer Chip der da dran befestigt war.
      "Ist das der Sicherheitschip?" fragte Amaya leise die Neko worauf diese nur nickte. "Ok.." meinte sie, atmete weitere mal tief ein und aus - woraufhin sie sich wieder aufsetzte und nun versuchte die Sicherheitschips an der ausgewählten Kleidung mit Ruhe zu entfernen - Ihre noch vorhin so zittrige Hand war nun viel ruhiger. Es war wirklich leichter als sie dachte diese zu entfernen, so ging sie sicher das sie bei jedem Stück alles entfernt hatte und die fertigen Stücke in ihren Rucksack packte. Endlich wo sie glaubte alles zu haben schloss sie den Reißverschluss ihres Rucksacks und schulterte diesen wieder. Damit wäre der erste Schritt getan - doch wie kommt sie jetzt unauffällig damit raus? Leicht öffnete sie die Umkleide um einen kleinen Überblick über die jetzige Situation zu bekommen und ihr fiel direkt eine Sache ins Auge das ihr nicht gefiel. Es war mittlerweile eine weitere Verkäuferin dazu gekommen die wohl noch vorhin in der Pause gewesen war und nun Kleidung in ein Regal sortierte - was direkt auf dem Weg zum Ausgang lag.
      "Oh nein.." meinte sie und schreckte zurück. Das würde die Sache erschweren da es nicht mehr nur eine abgelenkte Verkäuferin ging, sondern nun zwei wo eine sicherlich mitbekommen würde wenn Amaya mit dem vollen Rucksack den Laden verließ. Sie trat erstmal zurück und hielt sich die Hände an den Kopf. "Was mache ich jetzt?" murmelte sie und verfiel wieder in leichter Panik. Ihr Blick wanderte durch die Umkleide bis sie schließlich bei der Neko wieder anhielten. Da fiel ihr etwas ein - Andere konnten Neko ja nicht sehen also.. - ein Geistesblitz kam ihr, sie kniete sich runter zur Neko "Du musst für mich die Verkäuferin ablenken." sprach sie, sah nochmal kurz durch die leicht geöffnete Umkleidetür und entdeckte paar Kartons neben der Verkäuferin die grade die Ware am einräumen war. "Meinst du du kannst diese Kartons da umschmeißen?" flüsterte sie wieder zur Neko. Diese Miaute nur aufgeregt und war wohl glücklich darüber endlich mal wieder etwas Unfug anstellen zu dürfen.
      "Gut. Dann los gehts." meinte sie, sah die Neko durch die leicht geöffnete Umkleidetüre gehen. Kurz danach ging auch Amaya raus, doch hielt etwas Abstand zu der Verkäuferin die noch in aller Ruhe ihre Sachen einräumte und wartete darauf das die Neko auf dem Wagen mit den Kartons drauf war. Als sie die Neko auf dem Karton sah machte sie sich vorsichtig auf Richtung Ausgang. Ihr Herz klopfte immer schneller so näher sie dem Ausgang kam, doch versuchte sie dabei völlig ruhig auszusehen, was nicht unbedingt klappte. Neben der Verkäuferin angekommen bemerkte diese Amaya. "Entschuldigung? ist alles ok bei Ihnen?" drehte sich zu ihr fragend um - doch im gleichen Moment hörte man es hinter ihr Krachen. Der schwere Karton mit samt der Kleidung war von dem Wagen gefallen und die Verkäuferin erschreckte sich dabei stark. "Was zur Hölle..?" fragte sie sich und ging panisch zu der runtergefallenen Kleidung. Den Moment nutzte Amaya um endlich den Laden verlassen zu können, hinter ihr lief die Neko nach und sah etwas amüsiert aus.
      Mit schnellen Schritten nahm sie Abstand zu dem Laden und ging letztlich wieder zu Shade der etwas entfernt vom Laden stand, sie atmete erleichtert auf und war einfach froh das die Ablenkung funktioniert hatte und sie dazu keins der Sicherheitschips anscheinend vergessen hatte.
      "Ich hab es geschafft." meinte sie erleichtert, als sie sich letztlich wieder beruhigt hatte und die Neko kletterte wieder auf ihre Schulter. Sie hatte zwar etwas 'geisterhafte' Hilfe jedoch hätte sie nicht mal geglaubt überhaupt einen Schritt in den Laden setzen zu können geschweige wirklich etwas zu stehlen.
    • Shade

      Der Schwarzhaarige sah Aya zu, wie sie nur zögerlich und mehr ängstlich als sicher in das Bekleidungsgeschäft ging. Er wusste jedoch, dass sie lernen müsste alleine zurecht zu kommen. Shade würde ihr nicht ewig Unterschlupf bieten können und wollen und dann war da noch ... Ichiro. Inutitiv legte der Große die Stirn in Falten. 'Dieser Typ verkompliziert die ganze Angelegenheit', dachte er sich und warf einen abwägenden Blick zur Seite. Eigentlich hätte Shade Aya heute in ihre Freiheit entlassen, doch mit dem Wissen, dass einer der mächtigen Yakuza hinter ihr her war, würde er die junge, schüchterne Frau hier nicht alleine lassen können. Er fragte sich zwar noch immer, was Ichiro von der Frau, die bis vor kurzem für Fujiwara arbeitete, wollte, doch er würde diese Frage sicherlich noch beantwortet bekommen. Er kannte Ichiro zu gut und wusste, dass der Bluthund nur selten von seiner Spur abließ. 'Vielleicht sollte ich ihm nochmal die Nase brechen?', fragte sich der Yakuza und warf einen prüfenden Blick in das Geschäft, in dem Aya nun schon eine Weile Kleidung aussuchte. Er sah wie sich die Frau endlich für eine Anzahl an Kleidungsstücken entschieden hatte und mit den Sachen im hinteren Bereich des Ladens verschwand. "Na wenn das gut geht", sprach er leise mit einem Kopfschütteln zu sich. Er zweifelte, ob die junge Frau das Zeug dazu hatte. Doch wenn selbst das nicht klappte, wüsste selbst Shade nicht, was er mit ihr anfangen soll. Sein Job war zu heikel als dass er eine Person mitnehmen könnte, die nicht einmal unerkannt etwas an sich nehmen kann. Doch er wollte nicht vorschnell reagieren. Die Frau hatte schließlich bei Fujiwara gearbeitet und wirkte nicht wie ein skrupelloser Corpo. Also musste sie ein Talent haben oder zumindest ein gutes Wissen um die innere Organisation des Fujiwara-Konzerns, mit dem sich die Yakuza seit einigen Jahren bekriegen.

      Shade biß erneut auf sein Kaugummi und blies eine Blase bis diese platzte. Er sah sich in der Mall um, verließ den Platz vor dem Shop jedoch nicht, da er nicht wusste, ob Aya das wirklich alleine schaffte. Im Zweifel müsste er ihr (erneut) aus der Patsche helfen. Sein Blick schweifte über den kleinen Eiswagen in Mitten der Mall neben einem großen Brunnen mit großer Lichtshow und hohen Fontänen. In diesem Untergeschoß, auf das Shade blickte, befanden sich auch diverse Fast Food Läden, die Ramen, Tonkatsu und Gyoza anboten. Der Geruch der Fritteuse schwebte immer wieder leicht in seine Nase. Er wandte den Blick ab und starrte in das Obergeschoß über ihm. Dort befand sich ein auf Hochglanz polierter Laden mit silberfarbenen Säulen, in dem Cyberware verkauft wurde. Dies war der neueste Schrei: dabei handelte es sich um kybernetische Implantate wie Händen, Augen, Beine oder gar ganze Arme. Sie machten die Menschen besser ... doch um welchen Preis? Den Yakuza lagen Quellen vor, dass diese Implantate von den Großkonzernen dazu genutzt werden die Menschen auszuspionieren oder sie als "Geschenke" an die mächtige Elite zu überreichen, um diese genauer in ihre Richtung zu bewegen. Shade spielte länger mit dem Gedanken sich selbst Cyberware zu zulegen. Doch bisher fehlte ihm der richtige Arzt für dieses Unterfangen sowie zuverlässige Cyberwarte, für die er sämtliche externen Zugänge blocken konnte, um diese Spionage-Möglichkeit auszuhebeln.
      Was er sich davon erhoffte? Sieg der Technik über den menschlichen Verstand. Es war ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass der Dämon, der Shade befallen hatte, kybernetische Implantate nicht benutzen könnte. Doch bisher war es lediglich eine Theorie, deren Richtigkeit mit einem entsprechenden eingebauten Implantat nachgeprüft werden könnte. Doch neben den Problemen eines fehlenden, vertrauenswürdigen Arztes und der entsprechenden Cyberware war da auch noch der Kodex der Yakuza. Aus diesem lasen die Yakuza - nach ihrer Interpretation - dass ihr Körper heilig war und nicht durch solche Technik verändert werden dürfte. Dies war eine sehr strittige These, da Shade genug Yakuza kannte, die ihrem natürlichem Muskelwachstum mit bestimmten Mitteln nachgeholfen oder die ein oder andere Yakuza-Frau, die sich optisch etwas hat aufwerten lassen. Von diesen Leuten heißt es jedoch immer, das sei ein Geschenk der Götter oder aber sie hätten nach einer meditativen Reise zu sich selbst gefunden. 'Lachhaft!', dachte sich der Schwarzhaarige und wandte den Blick von dem Laden ab.

      Er sah wieder zu dem Fashion-Laden, aus dem nun auch Aya kam. Auf ihrer Schulter posierte die Nekomata, die sichtlich zufrieden wirkte. Shade grinste kurz, da Aya bedeutend entspannter wirkte und er davon ausging, dass sie Erfolg hatte. "Und?", fragte er neugierig, "Wie war's? Hast du etwas bekommen?" Daraufhin antwortete ihm schon die junge Frau und er nickt zufrieden. "Gut. Das war doch gar nicht so schwer, oder?" Shade deutete ihr an, ihm zu folgen. Wer weiß wann sie aufflogen. "Du musst lediglich die Schwächen im Sicherheitsnetz kennen. Bei diesem Laden sind es die Sicherheitschips. Billige Chips aus Malaysia. Absolut nutzlos." Shade musterte den prallen Rucksack der Frau. "Immerhin musst du die nächsten Tage nicht weiterhin in meinen zu großen Sachen rumlaufen. Ist sicherlich auch ganz nett, auch wenn du deinen Fujiwara-Fummel sicherlich vermisst, oder? Dort tragen alle Frauen so noble Kleider mit wertigen Schnitten. Wie kommt es, dass du so wenig mitgenommen hast? Mit deinem Gehalt hättest du dir ja sicherlich woanders ein schönes Leben aufbauen können?" Er sah zu ihr hinüber und beobachtete sie, denn er glaubte, dass sie ihm noch einiges von ihrer Geschichte zu erzählen hatte. "Ich wäre mit dem ganzen Geld abgehauen. Nach Mexiko. Soll dort echt entspannt sein und das Wetter erst! Nicht so eine trockene Dürre wie hier. Dieses Land wird immer mehr zur Dustbowl." Die beiden erreichten den Ausgang der Mall und fanden sich auf der turbulenten Hauptstraße vor dem großen Gebäude. Shades Magen knurrte deutlich und er legte die Hand darauf. "Wird Zeit für ein Frühstück." Mit diesem Wort streckte sich die Nekomata, die noch immer auf Ayas Schulter war, laut. "War mir klar, du verfressenes Ding", murrte der Schwarzhaarige und sah Aya an. "Worauf hast du Lust? Ich kenn mich in der Ecke ganz gut aus. Hab hier früher mal eine süße Wohnung mit ..." Er stockte und biß sich auf die Zunge. "gehabt. Also kann ich uns etwas empfehlen, wenn du mir eine Richtung gibst." Shade versuchte seinen Fauxpas gekonnt zu überspringen. Er wollte sich nicht anmerken lassen, dass er sich beinahe versprochen hätte. Es gab Dinge, die Aya nicht wissen musste. Es gab Dinge, die Shade vor sich selbst versteckte. Die Wahrheit hatte immer einen bitteren Beigeschmack.