A Ship of Fools - A One Piece Story [Melodyia & SunWukongIV]

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    • A Ship of Fools - A One Piece Story [Melodyia & SunWukongIV]

      Slann Carbo
      Scotch-Town im South Blue

      "Und schon sind es drei, na sieh mal einer an!", witzelte Slann sarkastisch als durch das winzige vergitterte Fenster seiner Zelle die Morgensonne hereinbrach und den Beginn des dritten Tages in Gefangenschaft ankündigte. Das dürftige Licht erhellte nur unerheblich die kleine Zelle, welche von drei Seiten mit Stahlgittern umgeben war und rechts und links an andere Zellen angrenzte. Wer sich über diese Einrichtung bereits beschwerte, gab es doch nur eine einfache Bank zum hinsetzen oder hinlegen, dem hätte wohl das Essen den Rest gegeben denn Brot und Wasser waren das einzige was die Marine ihren Gefangenen hier zur Verfügung stellte.
      Eigentlich hatte alles so gut angefangen, Slann war es endlich gelungen ein Boot auf seiner Heimatinsel aufzutreiben das ihm nicht unter dem Hintern wegsank und er hatte es bis hierher geschafft, Scotch-Town, die letzte Station im South Blue vor der Grandline! Hätte er einfach in Ruhe sein Bier getrunken wäre vielleicht alles gut gegangen und jetzt wäre er bereits am Rivers Mountain oder sogar schon drüber, doch irgendwie musste ja dieser beschissene Stuhl gegen seinen Rücken fliegen und er musste sich ja mit ins Getümmel der Schlägerei stürzen und ausgerechnet ein paar Idioten der Marine welche verpassen. Als dann die Verstärkung angerückt war wurden natürlich nur zwei Anwesende eingesackt und hier in die Zellen verfrachtet, Slann der eine und seine Zellennachberin die andere. Im Nachinein hatte Slann nichts anderes erwartet, wobei es ihn wurmte das er nicht wusste wo zur Hölle Bunker und Mango abgeblieben waren, denn irgendwie hoffte erzwar das die Marine keine Tiere festnahm aber wer wusste schon was diese Hampelmänner den ganzen Tag trieben.
      Immerhin hatte diese ganze Situation zwei Lichtblicke mit sich gebracht, der erste war das diese Uniformierten Deppen keine Ahnung hatten das er Teufelskräfte besaß, wenngleich ihm das in den letzten Tagen noch keine Fluchtmöglichkeit beschert hatte und seine Zellennachberin Tarja schien eine ganze Menge von Schiffen zu verstehen, zumindest weit mehr als er es tat, eine niedrigere Schwelle aber trotzdem. Wenn man Slanns Glück mit Schiffsbruch betrachtete, sollte er Sie dringend noch um ein paar mehr Tipps bitten bevor seine große Reise damit endete, das er am Fuße des Rivers Mountain in den ersten Metern der Grandline absaufte.
      "Sag mal Tarja, hast du irgendeinen Rat für den Rivers Mountain und überhaupt das Ganze Steuern eines Kahns? Meine Nussschale ist nicht die beste auf den Weltmeeren und aktuell besteht meine Crew ja leider nur aus einem schießwütigem Affen und einem feigen Schuppentier deshalb könnte ich noch ein paar Expertentipps von dir gebrauchen und ...", weiter kam Slann mit seiner Frage in Richtung der anderen Zelle in welcher die hellhaarige Dame genauso festsaß wie er in seiner, denn gerade marschierten drei Gestalten in den Zellentrakt. Flankiert von zwei Marinesoldaten, einer mit einem Gewehr in den Händen, der andere mit einem Tablett auf dem die übliche Gefangenverpflegung zu sehen war, Wasser und Brot, spazierte Kommandant Simmer herein. Der Marinekommandant war ein schlaksiger Mann mit einem langen Marinemantel und einem klassischen Marine-Cappy, welches er aus zumindest Slann unbekannten Gründen, mit dem Schirm nach hinten trug, außerdem hing ein Hammer an seiner linken der vermutlich seine Waffe der Wahl war.
      "Guten Morgen liebe Gefangene, leider wird sich die Anreise eines Richters noch verzögern aber wisst ihr das gut daran ist? Genau ihr dürft noch länger in unseren Suiten bleiben, aber keine Sorge höchstens noch zwei oder drei Wochen, vielleicht einen Monat.", verkündete der Kommandant in einem euphorischen Ton bei dem Slann nur die Augen verdrehen konnte. Während Simmer sprach schob der eine Soldat die magere Ration durch einen Spalt in die Zellen. Kaum war der Essenträger wieder einen Schritt zurückgetreten, lehnte sich SImmer so nahe an die Zellen das seine Nase beinahe zwischen zwei Gitterstäben war, "Irgendwelche weiteren Verbrechen, welche die beiden Herrschaften bis dahin schonmal gestehen wollen oder bleibt es bei Tätlichem Angriff auf Marinepersonal in mehreren Fällen."
      Zumindest Slann hatte nicht vor das Ganze mit einer Antwort zu würdigen, wackelte mit den Fingern während er verwirrt auf diese starrte, als befänden Sie sich außerhalb seiner Kontrolle, und setzte dann ein überzogen überraschtes Gesicht auf als beide Hände auf einmal den Mittelfinger in Richtung des Marinekommandanten zeigten.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Tarja Jónssonsdottir
      Scotch-Town im South Blue

      Ein neuer Tag schien angebrochen zu sein. Tarja brummte ein wenig als sie von Lärm aus ihrem Schlaf gerissen wurde. Schon der dritte Tag an dem sie kaum ein Auge zumachen konnte. Es glich langsam, aber sicher einer Folter. Selbst das Essen empfand die junge Frau nicht so schlimm wie der fehlende Schlafmangel und die permanente Lärmkulisse.
      Um sich auf andere Gedanken zu bringen, war die junge Frau damit beschäftigt einen Fluchtversuch zu planen. Irgendwas gefiel ihr an dem Ort nicht. Drei Tage wegen einer kleinen Kneipenschlägerei? Das war eindeutig zu lange... Nicht zum ersten Mal lag sie in Ketten oder wurde von der Marine festgenommen. Das hatte das Leben auf See so an sich. Früher oder später wurde sie wegen Banalitäten freigelassen, gelang ihr und ihren Crewmitgliedern die gemeinsame Flucht oder sie wurden von Mitstreitern außerhalb der Mauern gerettet. Doch nun hatte sie keine Crew mehr. Kein Team auf das sie sich verlassen konnte und hier schien eindeutig etwas im Argen zu liegen. Das machte einen blinden Ausbruch schwieriger, aber nicht unmöglich....

      Keiner der Marinesoldaten geschweige ihrer Mitinsassen wussten, dass Tarja über Teufelskräfte verfügte. Vor drei Tagen sah man sie nur mit ihren Fäusten und Axtrücken kämpfen, was ihr einen Vorteil bei einer Flucht verschaffen würde. Sie wollte so schnell es geht ihren Plan in die Tag umsetzen... nur war es leichter gesagt als getan. Aus der Zelle auszubrechen war mit ihren Kräften das kleinste Problem...würde sie ihre Teufelsfrucht richtig beherrschen.
      Das weitaus größere Problem lag beim Entkommen an sich. Sie hatte noch zu wenig Informationen was sich hinter den Zellmauern verbarg und direkt die Zellnachbarn danach fragen, wollte sie auch nicht. Nicht nur einmal ist ihr passiert, dass man schneller als einem lieb war verraten wurde. Einige Insassen hatten die Hoffnung längst verloren zu fliehen und sahen im Verpfeifen darin eine Chance sich das Leben im Knast mit Benefiz etwas aufzubessern.

      Tarja zog ihre linke Augenbraue hoch als sie von der Seite angesprochen wurde. Es war wieder dieser Slan. In den drei Tagen suchte er und andere Zellmitglieder das Gespräch mit ihr. Anfangs blockte sie alle Gespräche mit Schweigen ab. Doch schien er, höchstwahrscheinlich auch aus Langeweile, nicht locker zu lassen. Da Tarja ihre Ohren nicht abstellen konnte, bekam sie durch seine Gespräche so einiges mit. Nur eine Handvoll Informationen entpuppten sich für einen möglichen Fluchtversuch als nützlich. Natürlich hielten sich die anderen Insassen mit wichtigen Infos bedeckt, um sich selbst zu schützen. Ohne Gegenleistung war da nicht viel zu machen. Hier dachte eben jeder nur an sich selbst.
      Slan schien kein schlechter Kerl zu sein. Zumindest nachdem was sie mitbekommen hatte. Das gefiel Tarja. Trotzdem empfand sie seine Herangehensweise mit den anderen Konversationen zu führen manchmal etwas seltsam und sorglos. Auf der anderen Seite schien er aber auch ein recht guter Kämpfer zu sein. Schlussendlich ging auch Tarja (einen Tag vorher) auf seine Konversationsversuche ein. Wer weiß, vielleicht war irgendwann ein Fluchtversuch mit ihm möglich? Er schien zumindest nicht auf dem Kopf gefallen zu sein. Sie sprachen über Dies und Das und kamen irgendwann auf das Thema Seefahrt und Navigation zu sprechen. Slan schien noch nicht sonderlich viel Ahnung davon zu haben und wollte gerade wieder mit dem Thema, welches sie kurz vorm Schlafengehen noch ankratzten, anfangen als sie von Marinesoldaten unterbrochen wurden.


      Heißt übersetzt, gar nicht, dachte Tarja als der Marinekommandant alias „Lackaffe“ anfing sich wieder einmal aufzuplustern. Typisch Scotch Town. Alle dachten sie wären besser. Jeden Morgen kam Simmer zu ihnen, um sie „angeblich“ nur über irgendeinen eingeleiteten Prozess in Kenntnis zu setzen. Tarja ließ nur wegen des Essens das Gelaber über sich ergehen, doch an jenem Morgen war es ihr dann doch zu viel.
      Eine totale Lüge. Normalerweise dauert es nicht so lange bis eine Anhörung stattfindet. Langsam aber sicher kamen ihre Erinnerungen wieder. Sie dachte erst es handelte sich um ein blödes Gerücht, aber anscheinend hatte die Marine von Scotch-Town wirklich so einen miesen Ruf wie alle Seeleute behaupteten.

      „Als würde es Sie interessieren. Kleines Vergehen oder Mord. Es macht für Sie keinen Unterschied. Wer einmal in Scotch-Town fest genommen wird, wird nie wieder gesehen.“, antwortete Tarja trocken und kniff ihre Augen zusammen. Wohlwissend wo sie hier gelandet war. „Genug mit dem Affentheater...“


      Interessiert wandte sich Simmer ihr zu. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dennoch zeigte seine Haltung, dass er sich voll und ganz sicher fühlte. Für ihn war das alles ein Spiel.

      „Oh, eine kleine Spaßbremse...Hat einer meiner kleinen Vögelchen etwa schon gesungen?“, antwortete Simmer belustigt und blickte jedem einzelnen Gefangenen schmunzelnd in die Augen. Schnell schauten die meisten zu Boden und schluckten bitter. „Dann lass uns gleich zur Sache kommen,...meine Hübsche.“


      „Was haben Sie mit uns vor?“, sprach Tarja Tacheles, da ihr langsam aber sicher der Geduldsfaden riss. Der Typ war nicht nur nervig, sondern auch widerlich. „Was passiert mit den Gefangenen?“

      „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den Hauptgewinn gezogen!“ trillerte Simmer euphorisch triumphierend. „Noch heute Abend erhaltet ihr eine Suite im Hochsicherheitstrakt unserer Rohstoffminen, um bis ans Ende eures kümmerlichen, unbedeutenden Daseins für unsere Stadt zu schuften.“
      Die letzten spottenden Worte untermalte Simmer mit einer ekelhaft verzerrten Fratze, welches sein wahres Ich zum Vorschein brachte ehe er sich wieder fing und ein ernstes Gesicht aufsetzte...als sei nichts geschehen und er würde nur seinem Job als stinknormaler Marinekommandant nachgehen...

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    • Slann Carbo
      Scotch-Town im South Blue

      <Na Super> dachte sich Slann nur als seine Zellennachbarin im Gespräch mit dem Marinekommandanten die Wahrheit über diese Stadt und dessen Machenschaften ans Licht brachte. Innerlich konnte er sich nur dafür tadeln, sich nicht besser informiert zu haben wo er anlegte aber vielleicht war hier einfach die Neugie rund der Abenteuerdrang mit ihm durchgegangen. Auf Arbeit in einer Mine hatte er jedoch absolut keine Lust, denn das war definitiv nicht der der Grund warum er in See gestochen war. Kurz überlegte Slann wie er denn jetzt weiter vorgehen sollte, dann erhob er sich langsam und klopfte mit den Metallriemen der Ketten gegen die Eisengitter, "Sorry aber ich wäre da raus, Bergarbeit ist sicher ne ehrliche Sache und so aber ich ackere mir nicht den Rücken kaputt für so einen Affen in Uniform wie dich!"
      "Wie Bitte?!", Simmer drehte sich zu Slann um, das Gesicht leicht rötlich und die Stirn zugleich gerunzelt, eins seltsamer Anblick. Slann seufzte leicht genervt und sprach dann sehr langsam als versuchte er einem Vollidioten etwas zu erklären, was dieser doch nie verstehen würde, "Ich ... habe ... keine ... Lust ... auf .. deine ... Scheiß ... Mine ... und ... gehe ... da ... nicht ... hin!"
      Nun schien Simmer zu verstehen und grinste Slann an, wobei er nicht verstecken konnte, dass er merklich angepisst war, dass sich gleich zwei seiner Gefangenen so respektlos verhielten, "Nun weder, du noch Sie, noch irgendwer sonst hier hat da eine Wahl! Falls also noch jemand aufmucken möchte dann mache er das jetzt damit ich ihm zeigen kann wo der Hammer hängt!"
      Slann hatte keine Ahnung ob die Redewendung des Kommandanten gewollt war oder Zufall aber Simmer zog seinen Hammer vom Gürtel und schlug diesen, beinahe beiläufig, gegen die nächstbesten Gitterstäbe, welche sichtlich verbogen waren nach dem Aufprall des Werkzeugs. Selbst die Marinesodlaten, welche ihn begleiteten schienen kurz erschreckt zu sein und legten beinahe Instinktiv ihre Gewehre an und zielten umher. Simmer grinste zufrieden ob des Moments der Stille, "Nun das dachte ich mir, guten Tag!"
      Mit diesen Worten marschierte der Kommandant zusammen mit seiner Belegschaft in Richtung des Kerkerausgangs.

      Wenn Slann ehrlich war so hatte er sich nur deshalb so einfach mitnehmen lassen um ein bisschen Bekanntheit bei der Marine einzuheimsen aber jetzt wo die Aussicht war, dass er in einer Mine feststecken würde, hatte er wenig Interesse bei dem Spiel noch weiter mitzumachen.
      "Also ich verschwinde von hier, auf das Buddeln habe ich keine Lust.", erklärte er in Richtung von Tarjas Zelle und begann dann sich zu konzentrieren. Es dauerte nur einen Moment, dann sprossen Äste unter seinen Ketten hervor aus seinen Handgelenken und mit einem klirrenden Geräusch brachen die Armriemen auf und Die Eisernen Handschellen fielen klirrend zu Boden. Ersteinmal rieb sich Slann die leicht tauben Handgelenke, welche durchaus schmerzten von der Zeit in Gefangenschaft, dann richtete er seinen Blick auf die Gitterstäbe vor sich, schließlich waren diese Ketten nur das erste Problem und noch war er ja nicht entkommen!
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Tarja Jónssonsdottir
      Scotch-Town im South Blue

      Tarja schaute dem Kommandanten allessagend hinterher, nachdem er auch von Slan die Meinung gegeigt bekommen hatte. Sie hatte definitiv besseres zutun als unbezahlt und ohne Ausgang ihre restliche Lebenszeit in einer Mine zu schuften.
      Die junge Frau wunderte sich ein wenig, dass man Slan nicht schon von Anfang an seinen Hammer abgenommen hatte. Auch nicht als man jenes Werkzeug entdeckt hatte. Höchstwahrscheinlich war sich der Kommandant seiner Sache so sicher, dass er es nicht für nötig hielt. Allgemein schien er die beiden Unbekannten nicht sonderlich für voll zu nehmen. Tarja kannte es normalerweise so, dass alle Wertgegenstände oder Dinge, welche als Waffen genutzt werden konnten, sofort bei der Festnahme entwendet wurden. So wurden ihr auch ihre Äxte und anderen Waffen direkt bei der Festnahme abgenommen. Höchstwahrscheinlich hat ihr Mitinsasse sein Werkzeug so gut beim (ehrlich gesagt recht) halbherzigen Abtasten versteckt, dass keiner jenen Gegenstand entdeckte. So großspurig der Kommandant und seine Gefolgsleute waren so schien er in manchen Punkten die "laissez faire" Schiene zu fahren...was eine Flucht fasst schon provozierte.

      Das schien auch Slan so zu sehen. Tarja riss ihre Augen weit auf als der junge Mann plötzlich ohne Handschellen in seiner Zelle stand.
      "Du hast Teufelskräfte!?", kam es von ihr wie aus der Kanone geschossen, da sie nun wirklich nicht damit gerechnet hatte. Es erinnerte fast schon an einen klassischen Zaubertrick.

      Es dauerte nicht lange bis ein lautes Raunen auf der gesamten Ebene zu hören war.
      "Hol mich hier raus!"
      "Wachen. Wachen. Hier versucht jemand zu entkommen!"
      "Hey, du da. Jungsspund. Ich helfe dir, wenn du mich hier rausholst!"

      "Endlich. Ich bin endlich frei!"
      usw.

      Das Gemurmel im Knast war irgendwann ohrenbetäubend. Es dauerte nicht lange bis man schwere Schritte und Geklirr (von Waffen) hörte. Die bewaffneten Marinesoldaten machte wohl Kehrtwende und versuchte den Flüchtling, welcher noch im Gefängnis saß, aufzuhalten...
      Mal schauen, was er als nächstes vor hat., dachte Tarja und versuchte sich erst einmal dezent zurückzuhalten, um das Geschehen zu beobachten. Wollen wir für ihn hoffen, dass er weiß, was er da tut...

      Slan schien sich jedoch keine großen Gedanken darum gemacht zu haben wie er aus der Zelle herauskam. Sein ernst!! Wie konnte er nur so leichtsinnig sein.
      Das machte Tarja irgendwie sauer. Schließlich könnte er durch seinen spontanen Fluchtversuch ihren eigenen Plan zur Flucht ruinieren. Die Marinesoldaten würden umso mehr aufpassen, dass nicht noch jemand auf den Gedanken käme. Eine Einzelflucht musste mit Sinn und Verstand geplant werden. Das Timing war wichtig. Bei Slan wirkte es ziemlich spontan, was der Wikingerin Bauchschmerzen bereitete..

      "Sag mir jetzt nicht, dass du nicht weißt, wie es weitergeht, Slan! Die Marine ist gleich hier."

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    • Slann Carbo
      Scotch-Town im South Blue

      Vermutlich hätte Slann irgendwie subtiler vorgehen können aber wenn man bedachte wie wenig subtile Wege es doch gab Handschellen loszuwerden, so war das wohl egal und nun gab es halt den Aufruhr und natürlich wollte jeder Gefangene was von der Freiheit abhaben, auch wenn das aktuell nur bedeutete keine Handschellen mehr anzuhaben. Nach seinem kurzen Innehalten vor der Eisentür höhrte er auch gleich die Worte seiner Zellennachberin Tarja, welche so wie es schien nicht glücklich darüber war das er keinen perfekten Plan hatte und irgendwie konnte er es ihr auch absolut nicht verübeln.
      "So ein massives Eisengitter ist halt was anderes als diese Billighandschellen voller struktureller Schwächen.", merkte Slann entschuldigend an und starrte dann weiter auf die Tür. Rütteln, Schlagen oder auch wackeln brachte leider sehr wenig hier und wie Tarja bereits gerufen hatte war die Zeit knapp und ihm blieben nur Sekunden um dieses Problem zu lösen.

      "Da anner Wand isn Schlüssel Bursche!", kam es aus dem halb-zahnlosen Mund eines alten Gefangenen auf der anderen Seite des Kerkers und er zeigte auf ein Schlüsselbrett etwa vier Meter von Slanns Zelle entfernt.

      "Natürlich, danke Opa!", rief Slann zurück und streckte seinen Arm aus, welcher natürlich nicht soweit reichen würde. Langsam begann an dürrer Ast aus seinem Mittel- und Zeigefinger zu wachsen, der stetig seinen Weg zum Ziel machte. Solch ein Wachstum stellte sich aber mehr und mehr als kräftezehrend heraus und die Marinesoldaten konnten nur noch eine oder zwei Sekunden entfernt sein.
      "Komm schon!", feuerte Slann sich selbst an, der Ast wuchs den letzten Meter und gerade zufällig erwischte er das Schlüsselbund genau in dem Moment als drei Marinesoldaten, einer mit einem Gewehr, die anderen beiden mit Säbeln bewaffnet, hereinstürmten.
      Erschöpft aber mit einem Grinsen sah er die drei Neuankömmlinge an und riss dann ruckartig den Astfinger zurück. Leider war seine Feinmotorik hier mehr als eingeschränkt und nach der schnellen Bewegung bracht das dünne Holz auf halben Wege ab und der Schlüssel flog zur Seite, glücklicherweise genau in die Nachbarzelle und scheinbar unbemerkt von den Soldaten.

      "Sofort an die Wand mit dir!", rief der eine Soldat und zielte mit dem Gewehr auf Slann, welcher sofort drei Schritte zurück machte und die Arme anhob wie der frisch ertappte Dieb der er ja genaugenommen war. Sofort konnte er auch enttäuschtes Gemurmel wahrnehmen von anderen Gefangenen, die bereits glaubten dieser Fluchtversuch war zum Scheitern verurteilt.
      "Teufelskräfte! Wir müssen Kommandant Simmer Bescheid geben und brauchen Seesteinhandschellen!", merkte ein anderer Soldat an, das Schwert immer noch fest umklammert.
      "Hätte ich die irgendwo angeben sollen? Sorry aber bei diesem Hotel habe ich kein Formular bekommen.", witzelte Slann als Reaktion, hauptsächlich um die Aufmerksamkeit der drei Typen auf sich zu belassen und etwas Ruhe zur Erholung zu haben.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Tarja Jónssonsdottir
      Scotch-Town im South Blue

      Hier und da hörte man wütendes, enttäuschtes oder spöttisches Gemurmel. Ein gemischtes Gefühl überkam Tarja als Slans Ausbruchsversuch ins Leere ging. Mit einem gewissen Unmut verfolgte sie das Gespräch zwischen den drei Soldaten und Slan. Auch sie hatte Teufelskräfte und wollte sie nach dem Ganzen umso mehr geheim halten. Wenn sie aus Sicherheitsgründen auch Tarja Seestein-Handschellen verpassen würden, wäre eine Flucht endgültig unmöglich.

      Plötzlich hörten alle Beteiligten ein sirrendes Geräusch aus der Ferne.

      „Slan?“, keuchte Tarja als der junge Mann wie ein gefällter Baum ganz langsam zur Seite kippte und regungslos auf dem Boden lag. Tarja kroch etwas zu ihm ans Gitter, um sich über seinen Gesundheitszustand zu informieren. Er schien noch zu leben. Nur schien er ins Land der Träume geschickt worden zu sein.

      „Steckst du mit ihm unter einer Decke, Schwester?", fragte sie sogleich eine der Marinesoldatinnen misstrauisch.


      Verdammt, ärgerte sich die Wikingerin über ihr hirnloses Verhalten und biss sich leicht auf ihre untere Lippe.

      Auf die drohende, misstrauische Frage hin schüttelte die Weißhaarige nur stumm dem Kopf. In der Hoffnung, dass sich die Wache damit zufrieden gab.


      „Gut gemacht“, lobte der männliche Soldat den Sniper über Teleschnecke, welcher sich verdeckt irgendwo in der Anhöhe des Gefängnis verschanzt hatte, während die anderen Soldaten den narkotisierten Gefangenen hochhievten und erst einmal provisorisch mit schweren Eisenketten an die Metallbank festschnallten. „Simmer wird zufrieden mit uns sein. Leite es an ihn weiter. Wir sehen uns gleich in der Pause.“

      „Verstanden.“, raunte der vermummte Sniper aus der hintersten Ecke der Gefängnisebene und leitete die erfreuliche Nachricht an Simmer weiter, welcher sich schon längst in seinem Büro gemütlich gemacht hatte. „Wir haben ihn, Kommandant.“

      „Gut gemacht.“, antwortete Simmer nebensächlich, während er gerade dabei war seine Skorpione, Mantiden und Giftschlangen mit Labormäusen und anderem Ungeziefer zu füttern. Es war für ihn immer eine Freude ihren Todeskämpfen beizuwohnen.

      „Ihr drei hält Wache bis wir die Seestein-Handschellen aus dem Hochsicherheitstrakt geholt haben.“, erwiderte Simmer als er eine panisch fiepsende Maus an ihrem Schwanz packte und in ihren Tod schickte. „Bis heute Abend sollte das Narkosemittel ausreichen. Dann werden diese Nichtsnutze sowieso verlegt.“


      Seestein-Handschellen sind zwar rar, besaß aber so gut wie jedes Gefängnis. Das wusste Tarja und war deswegen etwas erstaunt, dass sie nicht sofort welche griffbereit hatten. Höchstwahrscheinlich hatten sie zu viele Teufelsfluchtnutzer in den Rohstoffminen und nutzten sie für jene Gefangene. Tarja wollte sich nicht ausmalen, was man diesen Gefangenen abverlangte, die über jene Kräfte verfügten. Bestimmt mussten sie zusätzliche Drecksarbeit leisten. Andere machten sich bestimmt ein schönes Leben, wenn sie genau nach deren Pfeife tanzten. Spione schien es hier überall zu geben.

      Die Wikingerin wollte abwarten bis sich der Trubel gelegt hatte. Behutsam umschloss sie den Schlüssel in ihren Händen, den sie sogleich hinter ihren Rücken versteckt hatte als er in ihre Zelle rutschte. In der Hoffnung das keiner der Wachen danach suchte. Und siehe da. Keiner der anwesenden Soldaten schien den Schlüssel zu vermissen. Im Gegenteil. Höher gestellte Marinesoldaten schienen wohl über eigene Zellschlüssel zu verfügen, weshalb den Dreien es nicht auffiel, dass der offizielle Zellschlüssel fehlte.

      Es dauerte eine Ewigkeit (zwei Stunden) bis die Marinesoldaten Slan endlich Seestein-Handschellen organisierten, ihn wieder festketteten und verschwanden. In der Gewissheit es könne bis abends nicht mehr passieren.

      „Kommt nicht auf den Gedanken abzuhauen.“
      „Es hat sowieso keinen Zweck.“
      „Ich hoffe, es war euch allen eine Lehre!“
      „Ihr werdet hier nicht mehr rauskommen. Gewöhnt euch dran. Beim nächsten Mal pusten wir eure Lichter aus. Für immer.“

      Mit diesen siegessicheren Worten verabschiedeten sich die drei Marinesoldaten bei den Gefangenen, welche verbittert und entnervt in ihren Zellen saßen und nicht wussten, was sie groß darauf noch erwidern sollten. Die Situation wirkte aussichtsloser als sie sowieso schon war.

      Tarja war weiterhin skeptisch und nutzte die betroffene Stille im Gefängnis, um etwas nachzudenken und im Geheimen auszuprobieren. Schließlich wurde Slan von jetzt auf gleich ausgeschaltet. Das musste schon etwas heißen. Sie zermarterte sich ihren Kopf solange, bis sie irgendwann ein leises Säuseln gefolgt von heftigen Kettenscheppern hörte.

      „Oh, du bist aufgewacht.“, sagte Tarja und war hin und hergerissen. In ihr keimte wieder Unmut hoch, doch zügelte sie der Schlüssel in ihren Händen. Sein Fluchtversuch hatte etwas Gutes. Sie hatte genug Zeit sich in Ruhe Gedanken zu machen und im Geheimen etwas unbemerkt mit ihren Teufelskräften herzustellen. Jener beschwichtigende Gedanke ließ sie mit einem leichten Schnauben innehalten.

      Schlussendlich entschied sie sich dafür in Ruhe mit Slan über den misslungenen Ausbruch zu reden und ihn über alles Relevante in Kenntnis zu setzen. „[...] Wie du bestimmt merkst, bestehen deine Handschellen aus Seestein. Eine Flucht wird nun so gut wie unmöglich für dich...doch vielleicht kann ich dir helfen.“

      Sie hielt einen Zeigefinger auf ihren Mund (nach dem Motto: Sei ja still und stell keine Fragen) ehe sie ihm einen selbst hergestellten, merkwürdig aussehenden Dietrich und eine leicht verbogene Haarnadel aus Metall präsentierte. „Damit sollte es auch bei dir gehen. Bei mir hat es funktioniert.“ Mit jenen Worten deutete sie auf ihre gelösten Handschellen, welche sie nur noch zur Zierde an ihren Handgelenken baumeln ließ. Hinter ihrem Rücken blitzte auch der Zellschlüssel hervor. „Wir warten mit unserer Flucht bis Sonnenuntergang. Dann sind die meisten Gefangenen und Wachen bestimmt im Duschraum und werden das Büro unbeaufsichtigt lassen. Dort sollten unsere Wertgegenstände sein. Wenn wir Glück haben, sind sie nicht eingeschlossen...Und komm ja nicht auf den Gedanken andere zu befreien. Außer es ist für ein Ablenkungsmanöver notwendig. Ich möchte keinen unnötigen Ärger haben.“, fügte Tarja im ernsten Flüsterton hinzu als sie plötzlich ein Mitinsasse kurz ablenkte.

      Sie hatte keine Lust Wohltäter für alle Insassen zu spielen. Vielleicht würde sie nur die Gefangenen, welche zu der Zeit auf der Ebene sich befanden, befreien. Doch das würde sie spontan entscheiden. Die Marinesoldaten konnten schließlich nicht alle zur gleichen Zeit festnehmen. „Danach habe ich mir überlegt, dass wir uns im Keller der Gefängniswäscherei oder im Erdgeschoss der Küche verstecken bis die Luft zur Flucht rein ist. Jeden Morgen und Abend soll angeblich die Wäsche oder das Essen ein- oder abgeliefert werden. Bestimmt können wir uns in einem der Wagen unbemerkt verstecken. Was hälst du von dem Vorschlag?“, fragte sie Slan gegen Ende als sie ihm ihren Fluchplan grob im Flüsterton und mit mehreren Unterbrechungen (Wache/andere Mitinsasse) erzählt hatte.

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    • Slann Carbo
      Scotch-Town im South Blue

      "Was zur Hölle ... oh.", murmelte Slann als er langsam wieder zu sich kam und langsam realisierte was geschehen war. Er fühlte sich ziemlich elend, wie nach einer durchgezechten Nacht und das Gefühl sich langsam verzehrender Kraft, welches der Seestein erzeugte, machte das Gefühl nur noch schlimmer. Direkt darauf vernahm er Tarjas Stimme, welche ihn ohne viel Smalltalk die Geschehnisse noch einmal wiederholte und dabei auch das offensichtliche ansprach.
      Wie seine Zellennachberin schnell klar machte, hatte Sie die Zeit seiner Bewusstlosigkeit gut genutzt und sich einen Plan ausgedacht, welcher ihm auch direkt präsentiert wurde. Zwar musste Slann zugeben das der Plan einige etwas zu sehr auf Vermutungen basierende Grundlagen hatte aber zumindest zeigte er, dass Tarja nicht vorhatte hier zu versauern und bereit war etwas dafür zu tun. Zumindest mit dieser Mentalen Bereitschaft lies sich doch sicher was anfangen und mit dem Dietrich würde sich auch das Seesteinproblem lösen lassen.

      "Den Anfang finde ich gut, das Ende aber ziemlich sinnlos.", antwortete Slann nachdem Tarja ihm den Ganzen Plan, welchen Sie da ausgeheckt hatte erleuterte.
      "Die würden sicherlich Wäsche und Essen durchsuchen außerdem können wir einfach direkt abhauen sobald wir aus den Zellen raus sind und unseren Scheiß haben. Hast du die Anlage nciht von draußen gesehen als wir hergebracht wurden? Die Mauern sind gerade mal zwei Meter hoch und es gibt genau einen Turm. Wieso ewig in alten Uniformen warten wenn wir einfach rüberspringen und abhauen können?", merkte er an und deutete dann auf die Zellentür, "Unsere einzigen echten Hindernisse sind diese Tür da und diese Handschellen!"
      Slann raschelte vorsichtig mit dem schwern Seesteinketten um seine Handgelenkte, "Für erstes gibt es einen Schlüssel, für zweiteres ja zumindest einen Weg aufzuschließen und dann stehen uns nur noch in paar Marinesoldaten im Weg und ich würde mir nicht zuviele Sorgen wegen eines Schützen machen der das Wunderstück fertig gebracht hat mit stillstehend und mit erhobenen Armen zu treffen."

      Langsam ging ihm das Seesteingefühl ziemlich auf den Keks, insbesondere weil es seine erste Begegnung mit diesem Zeug war und er sich ehrlich erhoffte es nicht nochmal erleben zu müssen, fühlte sich an wie unter Wasser gedrückt zu werden nur eben ohne das Ertrinken, glücklicherweise musste man hier wohl anmerken. Angetirben von dem Wunsch, diese Dinger loszuwerden, hielt er also seine Handgelenkte in Richtung der Gitterstäbe, welche Sie voneinander trennten, "Also einmal bitte aufschließen, überlebt ja sowieso kein Plan den Kontakt mit dem Feind, wieso das Ganze also überdenken!"
      Er sah Tarja an mit der freudigen Erwartung in seinem Blick gleich dise elenden Dinger schon wieder los zu sein, die paar wachen Minuten waren definitiv zuviel.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Tarja Jónssonsdottir
      Scotch-Town im South Blue

      Nope, ich habe während der Fahrt gepennt.“, antwortete sie auf seine Frage hin, ob sie nicht die nur 2 Meter großen Mauern des Knastes gesehen hatte. Stattdessen kratzte sich die junge Frau den Hinterkopf. Tarja war an dem Abend so dicht, dass sie während dem Transport eingenickt war. Ein gesunder Schönheitsschlaf, vor allem nach einer ordentlichen Kneipenschlägerei, war schließlich wichtig. Allgemein konnte es die junge Frau nicht mehr abwarten wieder ordentlich auszuschlafen.
      Zwei Meter große Mauern!? Bist du dir sicher?....Das ist ja gar nichts.“, wiederholte Tarja etwas verwunderlich. Die Haftmauern, welche sie bisher in ihrem Leben gesehen hatte, waren über 4 Meter hoch und mit Stacheldraht oder elektronischen Zäunen bestückt.
      Entweder waren die Marinesoldaten einfach nur übergeschnappt oder ihrer Sache so sicher, dass sie keinen zusätzlichen Wert als Absicherung legten.
      Doch Tarja war es im Grunde egal. Sobald sie wieder bewaffnet war und mehr Spielraum hatte, spielte die Anzahl der Leute und die Höhe der Mauern keine Rolle mehr. Im schlimmsten Fall könnte sie bestimmt Slan mit seinen Teufelskräften über die Mauer befördern.

      Nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war oder in ihre Richtung schaute, begann sie langsam ihre Handschellen von ihren Armgelenken zu schieben. Vorsichtig legte sie die Handschellen zur Seite, um eine unnötige Lärmkulisse zu vermeiden ehe sie zu Slans Zelle kroch. Sogleich streckte sie ihre Arme aus, um an seine Handschellen heranzukommen. Das Ganze gestaltete sich als komplizierter und zeitaufwendiger als die Wikingerin dachte. Es raubte der jungen Frau den letzten Nerv. Schließlich durfte sie als Teufelsfruchtnutzerin nicht mit dem Seestein in Berührung kommen. Immer wieder musste sie ihre halb eingeschlafenen Arme etwas sacken lassen oder den Versuch unterbrechen, sobald eine Person an ihrer Zelle vorbeiging. Am Ende brach auch noch die Haarnadel ab ehe der von ihr hergestellte Dietrich sich (warum auch immer) beim Öffnen der Handschellen verbog.
      Yes!“, zischelte die Wikingerin euphorisch. Man konnte ihre Erleichterung hören. Sogleich rieb sie sich ihre Hände und Arme ehe sie sich umschaute. Der Lärm der Handschellen war deutlich zu hören gewesen. Jetzt musste es schnell gehen, da auch schon von weitem ein lauter Aufstand zu hören war.

      Auf jetzt.“, spornte sich Tarja an und hastete an die Türzelle, um erst ihre und später Slans Zelle aufzuschließen. Ehe sie zwei Wachen von hinten erwischen konnten, stieß sie beide mit einem Kinnhaken und einem gekonnten Seitenhieb gegen die gegenüberliegende Zelle. Überraschenderweise wurden die Marinesoldaten von den anderen Gefängnisinsassen festgehalten.

      Wir halten sie solange in Schach. Lass uns hier raus!

      Tarja entschied innerhalb von Sekunden alle anwesenden Gefangenen doch frei zu lassen, indem sie augenzwinkernd einem ihr vertrauenswürdigen Gefängnisinsassen den nun für sie nutzlosen Zellschlüssel gab. Sie konnten schließlich nützlich sein. Und wenn es nur zur Ablenkung diente.

      Los, raus hier!“, wandte sie sich sogleich an Slan und hastete Richtung Gang. Im bisher menschenleeren Korridor blieb sie stehen und versuchte sich anhand der Schilder zu orientieren. Die meisten Marinesoldaten und Gefängnisinsassen waren im Duschraum. „Das Büro ist in dieser Richtung.
    • Slann Carbo
      Scotch-Town im South Blue (Marinebasis)


      "Das hier ist soweit ich das weiß nur eine Marinebasis und kein richtiges Gefängnis, wozu also den Aufwand schätze ich, in der Theorie sollte ja niemand länger hier sein.", das die neuen Informationen von Tarja dies infrage stellten, war ihm klar aber vielleicht wollte dieser Lackaffe eines Marineoffiziers auch einfach einen schein waren oder jemand hatte sich ein paar Meter Mauer gespart und die Differenz selbst eingeheimst.
      Dann endlich kam der erhoffte Moment und Tarja machte sich dann an seinen elendigen Seesteinschellen zu schaffen. Am liebsten hätte er laut aufgejubelt als er keinen Kontakt mehr mit diesem furchtbaren Zeug hatte abe rin Anbetracht ihres Vorhabens wäre das wohl nicht so klug gewesen. Nur einen Moment später waren dann auch die Zellen offen und wenngleich man Freiheit nciht riechen konnte so konnte Slann Sie ebreits erspüren! Da Tarja jemand zu sein schient, die die Dinge ernster nahm als seine entspannte Wenigkeit unterdrückte er erstmal einen lockeren Kommentar und kam dann fix aus der Zelle, wo seine Flucktkompanin bereits zwei Marinesoldaten ins Land der Träume geschickt hatte.
      Die anderen Gefangenen waren natürlich ebenfalls an einer Flucht interessiert und so verwudnerte es Slann nicht groß, dass Sie helfen wollten, gegen eine offene Zelle zumindest.
      "Echt super von euch Leute, vielleicht sieht man sich bald wieder!", verkündete Slann den anderen Gefangenen, welche nun in heller Freude über ihren Schlüssel waren, bevor er sich aber an Tarjas Versen heftete warf er nochmal eine Frage zu den anderen, "Einen Affen oder ein Schuppentier hat keiner von euch gesehen oder?"
      Die verwirrten Blicke der anderen machten ihm schnell klar, das hier kein Erfolg zu verbuchen war also nickte er nur kurz noch einmal in ihre Richtung und überlies die anderen Gefangenen dann sich selbst.

      Nachdem er zu Tarja aufgeholt hatte erreichten Sie einen Korridor und seine Gefährtin blieb kurz stehen um dann zu verkünden in welcher Richtung das Büro lag. Ob sich dort ihre Ausrüstung finden würde war natürlich nur eine grobe Vermutung aber welche Wahl hatten Sie außer es einfach zu versuchen.
      "Da lang? Geht klar!", verkündete Slann als Antwort und hastete dann voran, direkt um eine Ecke, wo der Gang sichtlich abknickte. Zwei Schritte um die Ecke sah er einen Marinesoldaten, welcher mit geschultertem Gewehr den Weg entlang schlenderte, vermutlich auf Patroullie oder irgendeiner anderen Tätigkeit über die sich Slann keine großen Gedanken machten wollte. War natürlich keine Option den Soldaten einfach zu ignorieren also musste Slann, zu Ungunsten des Mannes, handeln.
      //Tsuri-Tsuri: Oakfist//, eine schwere Schicht aus Holz und Rinde wuchs um seine Faust herum und mit einem gezielten Hieb schleuderte Slann sein Ziel drei Meter den Gang entlang ohne groß dabei innezuhalten oder zu stoppen.

      "Da ist es!", rief er in Tarjas Richtung als Sie einige Meter weiter gelaufen waren und er das Schild mit der Aufschrift Büro gefunden hatte, darauf hoffend hier seine Ausrüstung wieder zu finden, so wie Tarja gesagt hatte.
      Vermutlich etwas vorschnell riss er die Holztür auf und nach dem ersten Blick entfuhr ihm, "Natürlich gibt es immer einen der Überstunden macht!"
      Das Büro war ein großer Raum, gefüllt mit vier Schreibtischen, drei Schränken und etlichen Regalen, gefüllt von Papier und Büchern, die überall verteilt lagen. Gerade war fast niemand hier, aber eben nur fast denn ein einzelner Marineangehöriger saß an einem der Schreibtische und kritzelte auf einem Blatt Papier herum, wobei er nun etwas überrascht aufschaute und dabei mit seinem Blick den von Slann traf.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Neu

      Tarja Jónssonsdottir
      Scotch-Town im South Blue


      Der Marinesoldat schaute irritiert auf als plötzlich zwei Personen vor ihm standen. Sein Blick sprach Bände. Höchstwahrscheinlich gingen dem Mann folgende Satz durch den Kopf als er sich hastig umschaute und nach seiner Waffe kramte. Unter einem Berg aus Papier, Büchern und Knabberkram schwer zu finden.
      „Fuck, warum immer ich!?“

      Überraschung!“
      Bevor der Mann seine Pistole hervorgekramt hatte, stand Tarja – sich weiterhin im Raum umschauend und etwas vom Knabberkram nehmend - direkt vor ihm. Sie wollte ihm mit einem Schlag die Lichter ausblasen als sie es sich dann doch noch einmal anders überlegte und mitten in der Bewegung innehielt. Vielleicht konnte der Typ doch noch nützlich sein.

      Der Marinesoldat kauerte unter ihr, die Arme schützend über seinen Kopf haltend. Tarja mochte so ein Verhalten nicht. Mag sein, dass er nur für den Bürokram zuständig war, dennoch hatte sie etwas mehr von Marinesoldaten erwartet. Kämpfen machte so keinen Spaß.
      „Steh auf, du Jammerlappen.“, befahl ihm Tarja seufzend und zog ihn am Kragen zu sich hoch. Sein sofortiges Flehen und Gejammer ließ ihre Zornesader größer werden.

      Halt die Klappe und hör zu!“, fauchte sie ihn angewidert an und schüttelte ihn...so als würde sie ihm die Feigheit aus dem Körper treiben wollen. Sein Toupet löste sich von seinem zitternden Kopf und versperrte ihm halb die Sicht. Prompt verfiel der Mann in eine Art Schockstarre und schaute beide Piraten mit großen Augen an.. Einfach nur bemitleidenswert.
      „Wo habt ihr unsere Waffen versteckt?“, fragte Tarja, nachdem sie ihm sein Vogelnest wieder richtig auf seinem Kopf gelegt hatte. Sie mochte es nicht, wenn ihre Gesprächspartner ihr nicht in die Augen schaute.
      „H-h-hier u-u-u-unten.“, wimmerte der Grünschnabel und zeigte auf den Holzboden. Wenn man genauer hinschaute, konnte man auch die Wölbung des darüberlegenden Teppichs sowie die leicht andersfarbige Holztür erkennen.
      „Na also. Geht doch.“, antwortete Tarja und schob sogleich den provisorischen Teppich zur Seite. „Schlüssel!?“, fragte sie den Mann, der schon damit rechnete, dass man ihn danach fragen würde. Hastig schloss er seinen Schrank auf, um der Wikingerin gehorsam den Schlüsselbund zu reichen.
      Die Bodentür war recht schwer. Nur mit Gewalt bekam die junge Frau die Tür auf. Sofort machte sie das Licht an als sie den geheimen Raum betrat. Es erinnerte an ein Paradies. Neben 0815 Zeug waren auch teure Sachen zu finden. Von Gewehren, Goldbarren, Juwelen, Alkohol, Drogen, Klamotten bis hin zu anderen Wertgegenständen war hier alles vertreten.
      Tarja nutzte die Gelegenheit und schaute sich flüchtig nicht nur nach ihren Waffen und anderen Wertgegenständen um. Vielleicht würde sie die ein oder andere Kleinigkeit mitgehen lassen. Es war schon eine Weile her, dass sie eine geraucht hatte....Und sei mal ehrlich: Die Marine (von Scotch Town) war schon korrupt und reich genug. Die Inhaftierten sahen nach der „angeblichen Untersuchungshaft“ ihre Wertgegenstände sowieso nie wieder. Mal davon abgesehen, dass Tarja irgendwie von dieser verfluchten Insel runterkommen musste. Sie brauchte dringend Geld, ein ordentliches Schiff und was ordentliches zu trinken.