Inside Job [Azshara&Royal]

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    • Inside Job [Azshara&Royal]

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      Vash el Krashar

      Trotz des strahlend roten Himmel außerhalb des Dämonenschlosses – ja, der Himmel im Land der Dämonen unterschied sich gewaltig von dem der Menschen, auch wenn nur eine Landesgrenze zwischen den beiden zu liegen schien: sobald man einen Fuß über die Grenze setzte, schien sich nicht nur das Land, sondern auch der Himmel von einem Moment auf den anderen zu verändern und erstrahlte in einem hellen Feuerrot, als würde der Himmel selbst in Flammen stehen, statt in dem bekannten blau – jedenfalls, trotz dieses strahlend roten Himmels herrschte im Thronsaal des Dämonenkönigs eine unangenehme Dunkelheit, nur durchbrochen durch die zahlreichen Fackeln an den Wänden, doch auch diese wirkten ungewöhnlich matt, als hätte sich auch über sie eine Dunkelheit gelegt, als könnte das Licht diese Dunkelheit nicht komplett durchbrechen.
      Die Wände des Saals waren aus einem dunklen, matten Stein gehauen, auch der Boden bestand aus dem selben Material und wurde nur durch einen dicken, purpurnen Teppich durchbrochen, der sich vom großen Eingang aus bis zum Thron selbst erstreckte, als würde er jedem eintretenden den Weg weisen wollen.
      Und auf diesem Thron? Auf diesem Thron saß selbstverständlich der mächtige Dämonenkönig, bekannt für seine Größe und erdrückende Aura, die den gesamten Raum einzunehmen schien und ihn ein ganzes Stückchen kälter erschienen ließ, als er eigentlich war.
      Vash begann schon ungeduldig zu werden, immer wieder mit dem spitz behandschuhten Finger auf die Lehne seines Throns tippten wirkte er geradezu gelangweilt wie er auf den Helden wartete, der es gewagt hatte sich nicht nur in sein Land, sondern auch in sein Schloss selbst herein zu schleichen und nun würde es Vash sein, der seine Träume und Hoffnungen zu Staub zermalmen würde.
      Nicht, dass er das gerne machte, nein, aber irgendjemand musste es ja tun, sonst würde nur einer nach dem anderen dieser Maden auftauchen und ihn nerven.
      Dabei hatte er für sowas eigentlich keine Zeit, der Papierkram... sofort setzte sich Vash wieder aufrecht auf, als er das knarren der Tür vernahm und keine Sekunde später stürmte der Held... nein, die Heldinin den Thronsaal und der Dämonenkönig baute sich noch ein ganzes Stücken mehr auf, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, das furchteinflößend und arrogant wirken soll.
      „Wen haben wir denn da? Es scheint sich ein Insekt in meinen Saal verirrt zu haben... sieht wohl so aus als müsste ich mich persönlich darum kümmern.“, grinste er breit und erhob sich von seinem Thron, bereit für einen Kampf, der sicherlich bevorstand, auf den er aber eigentlich so gar keine Lust hatte.
      Wenn Vash Glück hatte, drehte das Menschlein sowieso wieder um und verzog sich.
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      @Azshara
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    • Valeria Mael


      Zielstrebig steuerte die junge Frau auf das Schloss des Dämonenkönigs zu, welches sich vor ihr auftürmte und dessen dunkles Gemäuer sich deutlich vom strahlenden rot des Himels abzeichnete. Die Farbe des Himmels war etwas, womit sie nicht gerechnet hatte, als sie über die Grenzen des menschlichen Reiches in das Land der Dämonen schritt. Sie musste einige Male kräftig blinzeln um sicher zu gehen, dass sie sich diesen seltsamen Kontrast nicht einbildete. Aber nein. Der Himmel über dem Reich der Dämonen schien in Flammen zu stehen. Etwas, was in Ihren Büchern nicht erwähnt wurde, wie so viele andere Dinge über die Dämonen.
      So auch der Fakt, dass es Dämonen gab, die Ihre Form verändern konnten.
      Das hatte sie auf die schmerzhafte Art gelernt.
      In jener Nacht, als ihr die Aufgabe zuteil geworden war, den Tempel zu bewachen. Den heiligen Ort, den Ihr Clan zu ehren der Mondgöttin errichtet hatte, welche ihren Segen seit Generationen über das verstecke Dorf in den Bergen zuteil werden ließ. Ihr Clan konnte sich nur deswegen so lange vor all seinen Feinden versteckt halten, weil das Idol der Göttin, welches das Herzstück des Tempels darstellte, die Mauern des Dorfes unsichtbar für all jene machte, die in diesem Dorf nicht willkommen waren.
      Als in dieser schicksalhaften Nacht ein kleiner weißer Hund an ihr vorbei in den Tempel lief, wunderte Valeria sich zwar, bemühte sich jedoch nicht, diesen aufzuhalten. Es war ja schließlich nur ein Hund, was sollte er denn bitte schön anstellen?
      Diese Frage beantwortete sich in dem Augenblick, als die junge Frau dem Tier nachblickte woraufhin jenes binnen weniger Sekunden plötzlich an Größe gewann und zu einem dämonischen Scheusal heranwuchs. Ehe sie reagieren konnte hatte das Biest seine gewaltiegen Kiefer um das Idol zuschnappen lassen und es in dutzende Scherben zerspringen lassen.
      Das Geräusch der Dorfmauern, die mit einem grässlichen Poltern niederbrachen und das triumphale Heulen der Bestie hatten sich wie eine grausame Melodie in Valerias Erinnerungen gebrannt.
      Aus diesem Grunde stand sie nun heute hier. Rache für das was die Dämonen seit Anbeginn der Zeit den Menschen antaten. Rache für das, was dieser Dämon ihr und ihrem Dorf antat. Rache dafür, dass sie durch die Taten dieses Dämon verbannt und ihr alles genommen wurde.
      Wenn sie heute den Dämonenkönig nieder streckte, würde sich alles ändern. Für sie - für die gesamte Menschheit!
      Mit entschlossener Miene warf sie die Türen zum Thronsaal auf, streckte Ihr Schwert herausfordernd in Richtung des Dämonenkönigs empor und… und….
      Und realisierte, was für ein Fehler das war. Wow, sie hatte ihren Plan wirklich schlecht durchdacht.
      Ihr größter Fehler war wohl davon auszugehen, dass der Dämonenkönig einfach irgendein Dämon sein würde, der sich selbst eine Krone und den entsprechenden Titel aufgesetzt hatte.
      Wie bei den Menschen eben. Der König der Menschen war schließlich im Grunde auch nur ein Mensch wie jeder andere, mit dem Unterschied, dass er in die richtige Familie hinein geboren wurde.
      Ein weiterer Unterschied zwischen den Menschen und den Dämonen, der nicht in den Büchern erwähnt wurde.
      Das Wesen, das sich im Thronsaal vor Valeria auftürmte, war alles andere als gewöhnlich.
      Die mächtige Aura, welche den König umgab, ließ jede Faser ihres Körpers vor Furcht erstarren. Seine Stimme ähnelte einem Donnergrollen, und als er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete, überkam Valeria genau ein Gedanke:
      Jep, das ist mein Tod.
      Aber so schnell wollte -nein!- konnte sie nicht aufgeben! Sie würde nicht hier inmitten des feindlichen Landes ein unehrenhaftes Ende finden!
      Irgendetwas musste es doch geben, um lebend hier rauszukommen? Irgendeinen Ausweg, irgendetwas!
      "Wer sagt denn, dass sich gekommen bin um gegen euch zu kämpfen?" Kam es schnell von ihr, bevor der mächtige Dämon die Chance hatte, sich ihrer zu entledigen.
      Einige Sekunden der Stille vergingen, bevor ihr wieder einfiel, dass sie ihm gerade ihr Schwert entgegen streckte.
      Mist. Das hatte sie schlecht durchdacht. schon wieder.
      Schnell, irgendeine Ausrede musste her!
      "Ich bin hier, um mein Schwert und meine Fähigkeiten in eure Dienste zu stellen!"
      Moment, halt, was?!
    • Vash el Krashar

      „... hm? Wer sagt denn, dass du nicht deswegen gekommen bist? Aber wie es scheint brauchen wir auch gar keine Worte dafür, meinst du nicht?“, erwiderte der Dämonenkönig mit einem breiten Grinsen und wies mit dem Finger auf das ausgestreckte Schwert das eindeutig in seine Richtung gerichtete wurde. Er konnte ihre Angst fast schon riechen.
      Als sie dann aber von sich gab, dass sie hier war, um sich in seine Dienste zu stellen, starrte er sie zunächst für einen Moment entgeistert an, ehe er begann lauthals zu lachen, ein tiefer Laut, der von den dunklen Wänden widerhallte und den ganzen Raum füllte.
      Du? Willst dich in die Dienste eines Dämons stellen?“, wiederholte er und konnte kaum aufhören mit dem Lachen. Er hatte nun wirklich schon dämlichere Ausreden gehört, aber das... das war ja köstlich! Nun gut... wieso nicht ein wenig mitspielen?
      „Hmmm... und von welchen Fähigkeiten sprechen wir da? Aus welchem Grund mag sich wohl ein Mensch dem Dämonenkönig anschließen? Jetzt bin ich neugierig. Sprich.“, schritt er mit einem breiten Grinsen auf seinen Lippen die Treppen zu seinem Thorn herunter, direkt auf das Menschlein zu.
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    • Valeria Mael

      Er schien sie nicht ernst zu nehmen.
      Ehrlich gesagt konnte sie ihm das nicht verübeln. Sie kam sich mit ihrem schlecht durchdachten Plan gerade ja selber ziemlich lächerlich vor.
      Okay, reiß dich zusammen Val! - ermahnte sie sich selber und atmete voller Konzentration einmal tief durch, was garnicht mal so einfach war, wenn die überwältigende Präsens des Dämonenkönigs sie förmich zu ersticken drohte.
      Wenn sie dieses Desaster überleben wollte musste sie überzeugend sein. Nicht nur dem Dämon, sondern auch sich selbst gegenüber.
      Voller Selbstbewusstsein beantwortete sie ihm also seine Frage so direkt wie möglich.
      "Eine neue Perspektive."
      Schnell räusperte sie sich und begann genauer zu erläutern, was es mit diesen Worten auf sich hatte, während der König bedrohlich die Stufen herab in ihre Richtung schritt.
      "Ich bin mir sicher, ihr habt eure eigenen Gelehrten und Berater, und gewiss dienen sie euch gut - das würde ich niemals infrage stellen!
      Aber mit Sicherheit sind all eure Berater Dämonen so wie ihr es seid, und vermutlich habt ihr in eurem Reich nie die Meinung oder Perspektive eines Menschen einfließen lassen. Gewiss eröffnen sich euch ganz andere Blickwinkel, wenn ihr neben den gewohnten Stimmen eurer Berater eine völlig frische Perspektive dazugewinnt.
      Die Menschen sind zu stur und eigensinnig um jemals eine andere Perspektive als ihre eigene zu akzeptieren. Aber ich bin mir sicher, in eurer Weißheit werdet ihr gewiss den taktischen Vorteil darin erkennen, mehr als nur einen einzigen Blickwinkel auf die Dinge um euch herum zu gewinnen."
      Val hoffte inständig, dass sie ihre Worte genauso kraftvoll vermitteln konnte, wie sie diese gemeint hatte.
      "Und was meine sonstigen Qualifikationen anbelangt-" präsentativ öffnete sie ihre Arme, als stünde sie soeben einem Publikum gegenüber. "Wie ihr sehen könnt habe ich es ohne einen einzigen Kratzer vom anderen Ende des Kontinentes bis in euren Thronsal geschafft. Ich stelle euch mein Können zur verfügung, in der Hoffnung, dass ihr meinen Nutzen erkennt."
    • Vash el Krashar

      „Hmmm....“, blieb der Dämonenkönig einige Schritte vor der Weißhaarigen Menschenfrau stehen und betrachtete sie mit einem prüfenden Blick von oben nach unten und wieder zurück, die Hand dabei nachdenklich ans Kinn gelegt, als müsste er über ihre Worte erst einmal nachdenken.
      Zugegeben, er konnte nicht den geringsten Kratzer an ihrem Körper erkennen – auch wenn sie noch immer Verletzungen unter der Kleidung verstecken könnte, aber sehen wir erstmal davon ab – und die Tatsache, dass sie es hierher geschafft hatte, ohne auf dem Weg zu sterben, war schon Beweis genug für ihre Kampffähigkeiten.
      Wenn wir einmal von den Dämonen absehen, lauerte es im Land der Dämonen ja nur so vor Lebewesen, die einem das Leben aussaugen möchten, manchmal sogar wortwörtlich.
      „Die Perspektive eines Menschen... was? Sag mir, würde die sture und eigensinnige Perspektive eines Menschen mir wirklich etwas bringen?“, grinste Vash breit und nutzte ihre eigenen Worte gegen sie. Nicht, weil er einen Grund suchte um sie abzulehnen, dafür brauchte er keinen Grund, wenn er das wollte, viel mehr wollte er sie einfach nur ärgern... man könnte es auch als einen Test interpretieren, aber tatsächlich spielte er nur mit ihr, während er sich bedrohlich über sie aufbaute.
      „Aber du hast noch immer nicht die wichtigste Frage beantwortet: warum? Warum würde ein Mensch so weit gehen, sich durch das menschenfeindliche Land der Dämonen bis hin zu meinem Thron durchkämpfen, mit der Chance zu sterben, nur, um sich mir anzuschließen? Warum würde ein Mensch so weit gehen? Was erhoffst du dir davon, Menschlein?
      Macht? Ruhm? Geld? Oder... Hass? Hat dir Deinesgleichen etwas so schlimmes angetan, dass du es lieber bei den Dämonen versuchst?“, erkundigte sich der Dämonenkönig mit einem breiten Grinsen, während er seine Kreise um die Weißhaarige zog wie ein Raubtier, dass nur auf den kleinsten Fehler wartete, um zuzubeißen.
      Hatte Vash seinen Spaß? Aber sowas von.
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    • Valeria Mael



      >>Ruhig bleiben!<< Wie ein Mantra wiederholte Val diese Worte wieder und wieder in Ihrem Kopf als wären sie eine Inkantation die sie aus dieser missligen Lage befreien konnte.
      An diesem Punkt hatte sie schon längst begriffen, dass es für ihn mehr ein Spiel war als alles andere. Zumindest schien es keine offene Absicht seinerseits zu sein, sie anzugreifen. Doch der Schein konnte trügen, das wusste sie, und so behielt sie weiterhin ihre Anspannung. Schließlich ging es bei ihr immerhin um Leben und Tod.
      „Würde ein Sturer und eigensinniger Mensch seine Prinzipien brechen um seine Dienste dem Dämonenkönig anbieten?“ beantwortete sie seine Frage mit einer Gegenfrage und hoffte, dass ihn dies nicht erzürnen würde.
      „Alleine die Tatsache, dass ich nun vor euch stehe und weder versuche meine Klinge in euer Herz zu bohren noch um mein Leben zu fliehen sollte doch Beweis genug sein, dass ich nicht beabsichtige dem Status Quo zu folgen, dem die restlichen Menschen sich unterworfen haben.“

      Als er sie nach ihren Beweggründen Fragte stockte sie kurz. Würde er es merken, wenn sie versuchen würde zu lügen? Sie wollte es nicht riskieren und versuchte so nahe wie möglich an der Wahrheit zu bleiben.
      „Kein Hass, eher… Enttäuschung. Ich habe mein Leben einer Sache verschrieben und nur wegen eines Fehlers, der nicht in meiner Macht lag, wurde alles worauf ich hingearbeitet habe zunichtegemacht.
      Und von all dem was ihr mir anbieten könnt, verlange ich nichts. Mein Streben euch zu dienen wird angetrieben durch meine Neugierde.“ Für einen Augenblick war die junge Frau tatsächlich ein wenig überrascht von sich selbst, dass sie Ihre Worte tatsächlich so meinte wie sie diese aussprach. Sie war in der Tat neugierig, wohin dieses Gespräch führen würde und was das Ergebnis dessen für Ihre Zukunft bedeutete.
    • Vash el Krashar

      „Dann siehst du dich als etwas besonderes an? Anders? Wie du dich vom Rest der Menschheit unterscheidest?“, grinste der Dämonenkönig breit und lehnte sich zurück, die Menschenfrau weiterhin mit den Augen eines Raubtiers betrachtend, als würde er nur auf einen einzigen, kleinen Fehler warten um zuzuschlagen.
      Viel mehr als erzürnt wirkte der Dämonenkönig eher amüsiert.
      „Hm? Nun... du hast durchaus dein Schwert in meine Richtung gerichtet... und wer weiß, vielleicht bist du einfach nur nicht dumm genug um es auf einen Kampf ankommen zu lassen, den du nicht gewinnen kannst.“, wirkte Vash für einen Moment nachdenklich, den Kopf von einer Seite zur anderen wippend, ehe er einfach mit den Schultern zuckte, als könnte es ihm egal sein, nicht wissend, wie nah er der Wahrheit damit wohl war.
      Aber selbst wenn dem so wäre – so dachte der Dämonenkönig zumindest – wer würde ihm schon seine Dienste anbieten, anstatt einfach umzudrehen und weg zu laufen? So dumm konnte doch keiner sein. Oder sollte er sagen so lebensmüde?

      „... Enttäuschung? Dir wurde alles wegen eines kleinen Fehlers genommen... und doch hasst du niemanden? Du bist einfach nur... enttäuscht?“, erkundigte sich der Dämonenkönig verwundert, er konnte ihre Beweggründe nicht so recht verstehen, immerhin schien ihre kleine Lebensgeschichte Grund genug zu sein um Wut und Hass zu verspüren... wie man aus simpler Enttäuschung auf die Idee kommen konnte das gefährliche Land der Dämonen zu durchschreiten um sich dem Dämonenkönig anzuschließen, konnte er nicht so recht verstehen.
      Die Tatsache, dass sie nicht einmal etwas im Gegenzug verlangte, wunderte ihn nur noch mehr und Vash gab ein Schnaufen von sich.
      „Neugierde? Du willst nichts im Gegenzug? Was bist du? Ein Söldner wirst du wohl kaum sein, diese Leute verlangen immer etwas im Gegenzug. Ein ehrenhafter Ritter, der einfach nur jemanden braucht, dessen Befehle sie folgen kann? Reicht es dir wenn dir jemand das Gefühl gibt nützlich zu sein? Sei nicht dumm, Menschlein. Eine solche Chance wirst du nicht noch einmal bekommen. Alles hat seinen Preis. Also los, nenn mir deinen. Was willst du? Einen hohen Lohn? Einen ehrenhaften Titel? Auf Rache scheinst du ja nicht aus zu sein, also werde ich dir da wohl kaum meine Hilfe anbieten können...“, murmelte der Dämonenkönig den letzten Satz eher zu sich selbst, während er sich wieder umdrehte und eine bequeme Position auf seinem Thron einnahm.
      „Mit anderen Worten: ich nehme dein Angebot an. Was willst du im Gegenzug?“, grinste Vash, neugierig darauf was eine so eigenartige Frau haben wollen würde.
      Jeder wollte doch etwas. Also was wollte sie?
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    • Valeria Mael

      Ja, was wollte sie eigentlich? Sie hatte bis jetzt eigentlich nur Improvisiert, in der Hoffnung dadurch irgendwie am Leben zu bleiben. Doch so langsam bildete sich aus eben jener panisch kreierten Notlüge ein halbgebackener Plan.
      Dass sie den Dämonenkönig im fairen Zweikampf niemals besiegen können würde, stand sehr offensichtlich fest. Aber wenn es ihr gelingen würde ihn in einem Moment der völligen Unachtsamkeit zu erwischen? Oder noch besser: Wenn sie herausfinden würde, was seine Schwäche war? Irgendeine Schwäche muss er doch bestimmt haben, er konnte doch nicht unsterblich sein… oder?
      Wenn es ihr also gelingen würde, sich irgendwie sein Vertrauen zu gewinnen umso sowohl seine Schwäche herauszufinden, als auch ihn in einem vulnerablen Moment zu erwischen, vielleicht hatte sie dann eine tatsächliche Chance gegen ihn anzukommen? So gering diese Chance auch zu sein schien.
      Nun, sie hatte sich bereits so tief in dieses Schlamassel hineingeredet, da konnte sie direkt versuchen diesen Plan durchzuführen. So schlecht durchdacht und lachhaft er auch war, es war der einzige Plan den sie fürs erste hatte.
      „Was ich haben möchte?“ wiederholte sie seine Frage nun noch einmal laut, mehr an sich selbst gerichtet. „Sofern ihr es mir erlaubt, würde ich gerne mehr über euch und euer Volk erfahren. Alles was die Menschheit über das Volk der Dämonen weiß scheint falsch zu sein. Alles was ich mir also im Gegenzug für meine Dienste Wünsche, ist Wissen, welches nicht durch Angst und Arroganz verfälscht wurde.“
      Mehr über ihren Feind zu erfahren war in Valerias Augen tatsächlich eine äußerst kostbare Form der Bezahlung. Dies jedoch offen so zu sagen war eine noch dämlichere Idee, als dem König der Dämonen ihr Schwert anzubieten. Stattdessen versuchte sie es so klingen zu lassen, als wäre sie aus ungetrübter Neugierde auf jenes Wissen aus.
      Erwartungsvoll, musterte sie die rubinroten Augen des Königs, welcher sich mittlerweile zurück auf seinen Thron gesetzt hatte.
    • Vash el Krashar

      „... du willst also Wissen im Gegenzug? Vielleicht bist du ja gar nicht so dumm, wie du aussiehst, Menschenfrau.“, grinste der Dämonenkönig breit und legte dabei den Kopf schief, bettete diesen in seiner behandschuhten Hand, während er weiterhin hinunter auf die Weißhaarige starrte, mit sowohl neugierigem, als auch amüsiertem Blick.
      Er betrachtete sie einige Minuten lang, als würde er erwarten, dass da noch mehr kam, oder als würde er schlicht und einfach über ihre Worte nachdenken, ehe er sich wieder von seinem Thron erhob und die Treppen ein weiteres Mal hinunter schritt, aber anstatt auf sie zuzugehen, drehte er sich dieses Mal um und bedeutete ihr mit einer Geste ihm zu folgen.
      „Nun gut. Du sollst dein Wissen haben. Wissen im Austausch für Wissen, klingt eigentlich gar nicht mal so unfair, nicht wahr? Ich kann dir jedoch nicht versprechen, dass es nicht durch Arroganz verfälscht ist.“, grinste der Dämonenkönig breit und es war schwer zu sagen, ob er einen Witz gemacht hatte oder seine Worte auch wirklich so meinte, als er eine Hand gegen das dunkle, schwarze Stein legte, woraufhin sich eine Öffnung offenbarte, die tiefer in das Schloss hinein führte.
      Dort, wo das eigentliche Leben im Schloss stattfand, alles was die Weißhaarige Frau bisher gesehen hatte, war nicht mehr als eine Art Bühne für jene Helden die es wagten sich in das Dämonenschloss zu schleichen mit dem Ziel den Dämonenkönig zu stellen und zu töten – wer hatte sich diesen dämlichen Brauch überhaupt ausgedacht?
      Während die Gänge die die Menschenfrau kannte zum Großteil leer waren, abgesehen von ein paar wenigen Wachen und Soldaten, die nach dem rechten zu sehen schienen, waren jene Gänge, die die beiden nun durchschritten – und Vash war sich ziemlich sicher, dass die weißhaarige Frau ihm folgte, auch ohne sich noch einmal umzudrehen – im Vergleich dazu voller Leben.
      Angestellte rannten von A nach B, ob nun Putzkräfte, Wesen mit Stapeln an Dokumenten, oder Soldaten und es waren nicht nur Dämonen, sondern auch zahlreiche Arten von Monstern.
      „Achja...“, schien dem Dämonenkönig mit einem Mal etwas einzufallen und er drehte sich leicht zu seiner Begleiterin um, „Hast du eigentlich einen Namen?“
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