Genderswitch [Ukizilla&Royal]

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    • Genderswitch [Ukizilla&Royal]

      Vorstellung
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      Ballroom.jpgDevon 'Alexander' von Rittstein

      Es war wahrlich ein prunkvolles Fest.
      Der große Saal war reichlich dekoriert worden, er funkelte gerade zu. Das Buffet war kleinlichst ausgesucht und zubereitet worden, im Hintergrund spielte eine liebreizende Melodie und auch die Gäste ließen es sich nicht nehmen zu einem Anlass wie den heutigen sich von ihrer besten Seite zu zeigen, die schönsten Kleider und die schneidigsten Anzüge anzuziehen, im Versuch möglichst aufzufallen, doch natürlich würde am heutigen niemanden mehr im Mittelpunkt stehen als die beiden Verlobten.
      Francis von Aurora, Prinzessin von Aurora und Devon 'Alexander' von Rittstein, Prinz von Rittstein. Eine Zusammenführung die dem ein oder anderen wahrlich einen neuen Weg in der Politik ebnen wird, die den beiden Ländern mehr Stärke verleihen und den Handel antreiben wird: das und noch viel mehr erhoffen sich die Anwesenden, während Alexanders Mutter nur eines im Schilde führte: ihren Sohn so schnell wie nur möglich auf den Thron zu setzen.
      Sohn? Oh nein, tatsächlich hatte sie nur eine Tochter, aber Devon durfte noch nie als solche angesehen werden, sie war noch nie als solche angesehen worden. Die Königin von Rittstein hatte einen Sohn, mehr nicht. Einen schneidigen Prinzen, der mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen alle um sich herum in seinen Bann zog, die einen mehr als die anderen.
      Und heute war der Tag, an dem er endlich seiner Verlobten begegnen würde. Er würde sie heute zum ersten Mal sehen... und was dann? Sollte er sie darum bitten die Verlobung aufzulösen, bevor es zu spät war?
      Zu versuchen ihr Angst zu machen? Oder sie auf andere Art und Weise zu verscheuchen?
      Devon hatte sich viele Gedanken über den heutigen Tag und seine Verlobte gemacht, von der man nur gutes hörte. Sie war liebreizend, wunderschön, freundlich, zuvorkommend, schüchtern und rein, die perfekte Prinzessin... und nicht die Art von Königin, die er sich an seiner Seite wünschte.
      Oh nein, was dachte er denn da? Sobald sie erfuhr, wie es um seinen... nein ihrenKörper wirklich stand, würde sie sowieso sogleich fliehen.
      Aber natürlich konnte sie es ihr nicht so einfach verraten. Das würde nicht nur ihrer Mutter sonder auch ihr... ihm selber Probleme bereiten. Doch das war eine Angelegenheit um die er sich kümmern würde, sobald die Pläne seiner Mutter aufgeflogen sind.
      Er mag all sein Leben lang mitgespielt haben, doch er hat nicht vor seinen Vater sterben zu lassen.
      Und er konnte ihr durchaus zutrauen ihren eigenen Mann zu ermorden, nur für einen Funken mehr Macht. Denn natürlich würde Devon alles tun, was sie von ihm wollte, immerhin war er ihr Lieblingsjunge, nicht wahr? Falsch. Aber er würde es gar nicht erst so weit kommen lassen.
      Das Problem war: er wusste noch immer nicht über die Einzelheiten ihres Planes.
      Jedes Mal, wenn er versuchte sich danach zu erkundigen und etwas genaueres heraus zu finden, hieß es nur: „Mach dir keine Sorgen, Mutter regelt das schon.“
      Als ob sie ihn vor den Schuldgefühlen schützen musste. Als ob sie das für ihn und nicht für sich selbst tat.
      Mit anderen Worten: er brauchte Zeit. Doch nach dem heutigen Tag würde die Hochzeit in nicht einmal einen Monat bereits stattfinden... hach, okay, konzentrieren wir uns doch zuerst auf den heutigen Tag, okay?
      Devon würde sich einen eigenen Eindruck von seiner Verlobten verschaffen und dann... dann würden sie schon sehen.
      „Nervös, mein Prinz?“, erkundigte sich Rupert, der persönliche Butler des Kronprinzen, der gerade dabei war die letzten Falten aus seiner Kleidung zu klopfen und sicher zu gehen, dass ja jeder einzelne Knopf richtig saß. Immerhin würde er nun seiner zukünftigen Königin begegnen.
      Da musste der erste Eindruck doch perfekt sein!
      „Nervös? Wieso?“, erkundigte sich der Prinz dagegen lächelnd und gut gelaunt.
      „Nun, ihr werdet zum ersten Mal eurer Verlobten begegnen...“, erklärte er mit einer Stimme die sagte, dass das doch offensichtlich war, doch der Weißhaarige lachte nur.
      „Wieso muss ich da nervös sein? Natürlich wird sie sich Hals über Kopf auf den ersten Blick in mich verlieben, ist das nicht klar?“, gab Devon von sich auf eine Art und Weise, die es schwer machte zu erraten, ob er es ernst meinte oder nur scherzte.
      Der Butler betrachtete ihn für eine Weile still schweigend, ehe er letztendlich seufzte.
      „Bitte bereiten sie dem armen Mädchen nicht zu viele Unannehmlichkeiten.“
      „Werd ich schon nicht, keine Sorgen.“, nickte er lächelnd, dabei wartete sicherlich keine rosige Zukunft auf seine Verlobte, sollten sie wirklich verheiratet werden.
      Wie sollte man auch jemals glücklich werden, mit einer Frau verheiratet, die sich als Mann ausgeben musste, mit einer Schwiegermutter, die sicherlich alles mögliche tun wird, um dafür zu Sorgen, dass man schön den Mund hielt, was das anging?
      Ob es überhaupt zu einer Heirat kommen würde? Wir werden sehen.
      Letztendlich war Rupert mit dem Äußeren des Kronprinzen zufrieden, in seinem weißen Gewandt unter den bunt gekleideten Herrschaften wird er sicherlich auffallen und mit einem Nicken und einer Verbeugung öffnete der Butler dem Prinzen die Tür, dass er sich auf den Weg machen würde.
      Vor der großen Flügeltür, die in den bereits feiernden Saal hinein ging, würde er ihr zum ersten Mal begegnen, bevor von ihnen erwartet wurde Arm in Arm den Saal zu ihren Ehren zu betreten... Devon schluckte.
      Okay. Vielleicht war er doch ein bisschen nervös.
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      @Ukizilla
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    • Francis von Aurora

      Die junge Prinzessin von Aurora hatte eine Panikattacke, auch, wenn dies sicher vollkommen unmännlich war. Doch vielleicht half es die Tarnung noch ein bisschen aufrecht zu erhalten, denn in Wahrheit war Francis keine Prinzessin. Er war der Sohn des Königs und einer seiner Geliebten. Dies war in ihren Kreisen nichts besonderes und eigentlich hätte er ein ganz normales Leben als Mann führen können, wenn da nicht die Königin gewesen wäre. Schon vor der Geburt ihres eigenen Sohnes hatte sie sich jeder potenzieller Gefahr, in Form eines Sohnes ihres Mannes, entledigt. Wer wusste schon genau wie viele Kinder sie hatte umbringen lassen, denn auch, wenn jeder davon wusste, so sprach niemand davon.
      Francis presste sich nun seine Hand auf das Brustbein und versuchte seine Atmung zu beruhigen. Von all dem Prunk und der Schönheit um sich hatte sie noch nichts bemerkt, denn noch immer war die Angst zu groß was nun kommen würde. Auch, wenn der Prinz so toll sein sollte, so würde eine Hochzeit zwangsläufig irgendwann dazu führen, dass man nicht nur sein Haushalt, sondern auch sein Bett zu teilen und spätestens dann wäre Francis geliefert. Wobei er vielleicht ja Glück hatte und der Prinz ein warmer Bruder war, der sich sogar freute einen anderen Mann auf dem Silbertablett geliefert zu bekommen, doch darauf konnte Francis nicht setzen. Es blieb nur noch ein Monat eine Lösung zu finden plus vielleicht ein paar Tage, weil sich Francis ihr Leben lang als so rein präsentiert hatte.
      Noch immer hatte sie keine Schritt hinaus getan als sich nach einem kurzen Klopfen die Tür öffnete und ihre Mutter den Raum betrat. "Alles gut mein Kind?", fragte sie. Francis wurde von ihr immer nur mit Namen oder eben mit Sachen wie "mein Kind" angeredet. Eine ihrer Marotten, weil er eben eigentlich ein Junge war. "Du musst langsam raus oder es wird Getuschel geben." Als nicht rechtmäßige König war sie immer sehr nervös und drauf bedacht nicht negativ anzuecken, etwas, dass Francis nicht ganz nachvollziehen konnte, denn immerhin wusste ja jeder, wer sie war und um ihre Geschichte.
      Scheinbar erkannte ihre Mutter auf ihrem Gesicht wie unwohl und unsicher sich Francis fühlte und legte ihr nun die Hand auf die Schulter. "Es wird schon irgendwie gut gehen. Ich werde einen Ausweg finden... du weißt wieso ich es damals machen musste, oder?" Nun stiegen der Mutter Tränen in die Augen und dieser Zustand schaffte es immer Francis weich zu machen. Welches Kind wollte schon, dass seine Mutter litt und vor allem hatte sie ja Recht und all dies nur getan um ihr Leben zu retten. Zusammen würden sie sicher einen Weg finden und die Dinge ändern und so legte Francis nun ihre Arme um seine Mutter. "Wisch die Tränen weg und dann gehen wir. Ich muss mir ja den Mann ansehen von dem mein weiteres Leben abhängt.", kam es von der Prinzessin mit einem etwas traurigen Lächeln.
      Schnell wurden die Tränen weggewischt und Francis Mutter zupfte noch mal an dem Kleid der Prinzessin und strich ihr die letzten Strähnen der blonden Haare zurecht. "Nun komm, der Prinz wartet vor der großen Tür damit es in den Saal gehen kann." Auch wenn die Mutter von Francis nur eine Geliebte war und nicht die rechtmäßige Herrscherin, so wollte sie doch alles geben um ihr Kind glücklich zu sehen und den Regeln der Höfe zu folgen. Eigentlich war es nicht mal ihre Aufgabe Francis zur Tür zu bringen und sie sollte sich in dem großen Saal befinden mit allen Gästen, doch wollte sie Francis noch ein Stück länger begleiten. Die beiden edlen Damen machten sich nun schließlich aus dem Vorbereitungsraum auf dem Weg und es herrschte eine angespannte Ruhe zwischen ihnen. Keine der Beiden wusste noch etwas zu sagen, dass die Situation verbessern würde und kurz bevor sie bei der Tür waren verließ ihre Mutter sie und gab sie in die Hände einer Wache, die nun den letzten Abschnitt das Geleit der Prinzessin sein würde.
      Francis war schlecht und auch, wenn heute nicht die Hochzeit war, so hatte man sie ebenfalls in etwas Weißes gesteckt. Ihr weißes Kleid war lang und hochgeschlossen, wie immer, und doch kam es Francis in diesem Moment vor als würde es ihr den Hals zuschnüren. Es fühlte sich grade eher an wie ein Gang zum Schafott als zu einem Fest und ihr Blick war auf dem Boden geheftet. Vielleicht war der Prinz ja auch blind und Francis hatte Glück oder aber er war so scharfsinnig und würde sofort alles durchschauen. Um ein Haar wäre Francis sogar in den Prinzen gelaufen oder an ihm vorbei, doch grade passend hob sie den Kopf und sah nun den Prinzen an, der direkt vor ihr stand. Sogleich setzte sie ihr Lcheln auf, wie sie es immer gelernt hatte und verbeugte sich tief. Auch wenn sie ihn heiraten würde, so war er doch immerhin ein legitimer Erbe und nicht nur der Sohn einer Geliebten. "Eure Hoheit.", meinte sie und musterte ihn. Er sah wirklich nicht grade unfreundlich aus, doch dies hieß ja in ihren Zeiten nichts und schon so mancher hatte sich gut verstecken können. "Es ist mir eine Ehre." Nun stand Francis wieder aufrecht vor ihm und betrachtete ihn noch genauer. Er war nur wenig größer als Francis selbst und am meisten fielen Francis seine Augen auf, die außergewöhnlich wirkten.
    • Devon 'Alexander' von Rittstein

      Während der Prinz vor der breiten Flügeltür wartete, begann er fast schon nervös mit einer Locke seines Haars zu spielen, obwohl sein Gesicht dabei so ruhig wirkte, als wäre er nicht kurz davor zum ersten Mal seiner Verlobten zu begegnen oder gar offiziell vor aller Augen verlobt zu werden.
      Man könnte fast schon sagen, dass er zu ruhig wirkte.
      Dabei brodelte es unter der fein säuberlich zurecht gelegten Maske, denn es gab so vieles, das vom heutigen Tag, von dieser Frau, abhängen könnte.
      Noch immer wusste er nicht so recht, wie er mit ihr umgehen sollte, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass sie auf dem Weg war, begleitet von einer Wache und wieder legte sich ein charmantes Lächeln auf seine Lippen.
      Gerade wollte er den Mund aufmachen und sie begrüßen, als er bemerkte, dass sie gar nicht erst stehen bleiben zu wollen schien... war das etwa doch nicht seine Verlobte? Immerhin hatte er sie noch nie zuvor in seinem Leben gesehen und Porträts konnten bekanntlich lügen, doch als die blonde Frau in dem weißen Kleid – eigentlich hätte er sie schon alleine daran erkennen können, sicherlich würde es sonst niemand wagen an einem Tag wie diesem ebenfalls weiß zu tragen – dann doch vor ihm stehen blieb und ebenfalls ein Lächeln aufsetzte, was zur Folge hatte, dass Devons Lächeln ein Stückchen weicher wurde.
      „Es ist mir ebenfalls eine Ehre, ihre Bekanntschaft zu machen, Prinzessin.“, erwiderte der Prinz mit einem freundlichen Lächeln und verbeugte sich höflichst vor ihr, ehe er ihr seinen Arm entgegen hielt, damit sie diesen nehmen konnte, immerhin wurde von ihnen erwartet Arm in Arm den Saal zu betreten und der Weißhaarige war sich sicher, dass sie bereits ein wenig spät dran waren.
      „Verzeiht, wenn ich mich damit etwas weit aus dem Fenster lehne, aber ich habe nichts dagegen, wenn sie mich einfach bei meinem Vornamen ansprechen. Immerhin sind wir bald verheiratet, nicht?“, lächelte Devon freundlich und bot ihr somit das Du an, mit einem Blick zur Seite stellte er fest, dass die Wache noch immer an der Seite der beiden war und nur auf einen Hinweis oder einen Befehl wartete, um den Beiden die Tür zu öffnen.
      Aus vielerlei Gründen war das hier nicht der perfekte Moment, um offen miteinander zu reden, aber Devon wollte schon mal eine freundliche Basis schaffen und er beobachtete seine Verlobte genau, im Versuch herauszufinden was für eine Art von Frau sie war und ob alles, was man so über sie sagte, der Wahrheit entsprach.
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    • Francis von Aurora

      Scheinbar hatten also zumindest die Gerüchte über sein Aussehen gestimmt und dies erleichterte Francis etwas. Sie hatte schon Befürchtungen gehabt, dass all die Dinge, die sie gehört hatte, Lügen wären und ihr Zünftiger eher auf der hässlichen Seite des Lebens wäre. Ihr Puls entspannte sich, wenn auch nur geringfügig, während sie ihren Gegenüber weiter musterte. Hoffentlich fiel es nicht zu sehr auf wie ihr Blick sein Gesicht und seine Statur genauer scannte.
      Bei seinen Worten und seiner Verbeugung machte Francis natürlich einen Knicks. Dies war ihr einfach so anerzogen, dass es wie von selbst kam. Doch ihr war noch etwas in den Sinn gekommen als sie ihn gemustert hatte und dies verwirrte sie einfach sehr: Er wirkte so ruhig, während sie selbst sich wie ein Frack vorkam und die Angst hatte, dass man es auch nach außen merkte.
      Es war immerhin nicht ihr erster Ball und auch nicht das erste Mal, dass sie den Arm eines Mannes annahm, wenn auch sonst nur zum Tanz und ganz selten, doch die Situation war immerhin eine Andere und ihm konnte sie nicht so schnell entkommen wie sonst auf den Festen. Erneut wurde Francis Lächeln wieder etwas breiter, nur um keine schlechte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Innerlich schellte sich die Prinzessin, denn immerhin war sie ein Mann. Aber man hatte ihr zu gut das Verhalten einer Frau eingeprügelt und nun war sie eben ein Nervenkostüm in solchen Momenten als sie seinen Arm annahm.
      Ihr fiel ein, dass sie seit einer gefühlten Ewigkeit kein Wort mehr gesagt hatte und dies machte sie nur noch verrückter. Wenn er sie für eine schlimme Person hielt, dann würde er sich ihrer sicher schnell entledigen und so kam es ihr nur Recht, dass er ihr nun das du anbot, auch wenn es wirklich etwas plötzlich kam und so kein Stück der Etikette entsprach, die sie gelernt hatte.
      Dies war es, dass Francis wirklich sichtlich etwas beruhigte und sie nun offen schmunzeln ließ. Nicht die Tatsache, dass er das ´du´ anbot, sondern, dass er es so entgegen der Regeln einfach machte. Dies zeigte ihr, dass er eben doch kaum älter war als sie und machte ihn ihr gleich sympathischer. „Gerne können wir uns duzen. So wird es auch sicher nicht ganz so gezwungen zwischen uns wie ich befürchtet habe.“, gestand sie ihm nun und atmete erleichtert aus, ehe ihr Blick zu der Wache ging. „Aber wenn wir nun nicht gehen, dann denkt man noch, dass wir beide abgehauen sind, denkst du nicht?“ Francis wollte zwar nicht auf den Ball und schon gar nicht einen Mann heiraten, aber ein anderer Teil von ihr wusste, da er keine Flucht gab, dass man es schnell hinter sich bringen sollte.
      Da es nicht ihr Schloss war, oder zumindest noch nicht, wollte sie hier keiner Wache einen Befehl erteilen und wartete bis Devon ein Machtwort sprechen würde. Dann würden gleich die Türen aufgehen und es würde wirklich keine Flucht mehr geben, ebenso wie viel zu viele neugierige Blicke.
    • Devon 'Alexander' von Rittstein

      Das Lächeln des Prinzen wurde ein bisschen freundlicher, als seine Verlobte das Du auf wirklich reizende Art und Weise annahm, sie hatte also befürchtet, dass es zwischen ihnen gezwungen werden würde? Nun, immerhin waren sie nur aus politischen Gründen einander versprochen, nicht aus Liebe und er hatte gehört, dass sich viele Adelsdamen heutzutage wünschten aus Liebe heiraten zu können. Ob auch Francis dazu gehörte? Er konnte es kaum erwarten es zu erfahren.
      „Nun, wenn wir beide verschwinden, wird man wenigstens denken, dass wir uns wohl offensichtlich verstehen.“, gab er erheitert von sich und lachte aufgrund dieser Vorstellung. Was es wohl für einen Aufruhr geben würde, wenn die beiden Verlobten einfach verschwanden, Arm in Arm. Ob man sich wohl freuen würde? Oder einen Hehl daraus machen, dass der gesamte Sinn der Feier damit zerstört worden war?
      So gerne er auch die dummen Gesichter der Gäste und seiner Eltern gesehen hätte, so war das doch keine Option für ihn und der Soldat blickte ihn schon mit diesem flehenden Blick an, als erwartete er wirklich, dass der Prinz seine zukünftige Braut einfach entführte, um alleine sein zu können.
      Ob ihre Schönheit ihn schon um den Verstand gebracht hatte?
      Stattdessen jedoch nickte er dem Wachmann nur mit einem freundlichen Lächeln zu, was ein erleichtertes Seufzen zur Folge hatte, sowie das Öffnen der Türen.

      Die sanfte Melodie von Violinen kam den Beiden entgegen, als sie durch die große Flügeltür traten und kaum hatte man die beiden Turteltauben entdeckt, verstummten die ungezwungenen Gespräche, die Musik verebbte auf elegante Art und Weise, als hätte man diesen Moment schon tausendmal geübt – und wahrscheinlich hatte man das auch – und alle Augen waren auf die Ehrengäste des Abends gerichtet.
      Feierlich wurden die Beiden von einem Diener angekündigt, als hätte nicht bereits jeder das Eintreten der Beiden bemerkt, und sanft führte Devon die Prinzessin an seiner Seite die große Wendeltreppe hinab in das Geschehen.
      Sie wurden von Gästen umringt, zahlreiche Glückwünsche wurden an die beiden gesprochen, denen der Prinz mit einem freundlichen Lächeln und einem höflichen Danke begegnete, während er sich auf den Weg zu seinen Eltern machte, die von ihrem Thron aufgestanden waren und mit einem Lächeln auf das Pärchen warteten.
      Während das Lächeln seines Vaters tatsächlich glücklich wirkte, er schien sogar Tränen in den Augen zu haben, bei dem Gedanken seinen ältesten Sohn mit seiner zukünftigen Braut an seiner Seite zu sehen, während das Lächeln der Königin fast schon etwas eisig wirkte, aber wenn Devon ehrlich war, hatte er sie noch nie anders lächeln gesehen, er war sich nicht einmal sicher, ob sie in der Lage war ein warmes Lächeln aufzusetzen, doch er wusste, dass auch sie sich freuen musste, wenn auch aus anderen Gründen als der König.
      „Es ist mir eine Freude sie in meinem Reich begrüßen zu dürfen, meine Liebe. Ich hoffe doch mein Sohn entspricht ihren Erwartungen?“, wandte sich der König lächelnd an Francis und schien sich nicht sicher zu sein, ob er sie umarmen oder ihr einfach nur die Hand reichen sollte, als hätte er sie in seinem Herzen bereits in der Familie aufgenommen.
      „Liebster, bitte, was sollte sie schon an unserem Sohn auszusetzen haben:“, klopfte die Königin ihm spielerisch auf den Arm und lachte kokett, ehe sich ihre kalten Augen in die Prinzessin bohrten, „Nicht wahr?“
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    • Francis von Aurora

      Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen von Francis als der Prinz auf das Gesagte einging. Wenn sie beide abhauen würden, dann würden sich sicher alle bestätigt fühlen mit dieser Zwangsheirat, wenn man es so nennen wollte, denn immerhin wurden sie beide ja auch gezwungen. Doch langsam schwand die Panik von Francis, denn immerhin war ihr Verlobter doch nicht so mies drauf und sie würde sicher einige Zeit raus schlagen können, ehe er wirklich ein Bett mit ihr teilen wollen würde und dies zur Not aus Zwang. Der Gedanke alleine ließ Francis Kopf explodieren, denn nur einige Tage mehr oder weniger würden das Problem nicht lösen. Es hieß diese Gedanken nun zur Seite zu schieben und sich auf den nächsten Moment zu konzentrieren, denn nur so würden sie vorankommen.
      Auch ihr war der Blick der Wache nicht entgangen weshalb sie lieber versöhnlich blieb. „Ich glaube eine flucht bedarf mehr Planung.“, kam es nun mit einem spielerischen Lächeln. Selten hatte Francis viele Worte mit jemanden in ihrem Alter wechseln dürfen und schon gar niemanden, der außerhalb ihres Palastes stand. Um so interessanter fand sie es nun, wenn auch gefährlich.
      Nun ging es jedoch los und die Türen öffneten sich. An der Seite des Kronprinzen betrat sie den Ballsaal und ihr Herz sprang förmlich aus der Brust. Alle Augen waren auf die Beiden gerichtet und in den Augen von Francis besonders auf ihr, denn sie war hier die Fremde und Neue. Ihr Arm klammerte sich automatisch etwas fester um den von Devon als eine Traube aus Gästen sich um sie bildete um ihnen ihre Glückwünsche auszusprechen. Dennoch viel Francis in eine Art Modus, der ihr an trainiert worden war. Sie lächelte und war höflich zu allen, doch man sah, dass es nicht die freie Art von vorher war. Sie war nun wieder die Prinzessin, die man ihr an trainiert hatte, die in ferner Zukunft eine Königin sein sollte.
      Doch schon da wanderte ihr Blick immer wieder voraus zu dem Königspaar. Sie hieß es noch eher zu überzeugen als den Prinzen, denn dieser war immerhin noch jung und unerfahren. So ließ sie sich nun von Devon zu dem Thron führen an dem der König und die Königin auf die Beiden warteten und sogleich erkannte Francis wer hier scheinbar das größere Risiko war. Das Lächeln war eisig, doch Francis hatte immerhin nicht zum ersten Mal mit Ungunst zu tun, immerhin war sie das Kind einer Geliebten.
      Eine Verbeugung kam von der Prinzessin und sie schenkte beiden ein Lächeln. Der König fand sie nun schon sympathisch, doch was wäre, wenn ihr Geheimnis raus kommen würde? Wäre er dann auch immer noch so herzlich zu ihr? Wohl kaum. Dann würde man sie im besten Fall irgendwo ins Exil sperren. Es war nun jedoch weniger die Frage, die sie verwirrte, als die Reaktion und Aussage der Königin. Es schien fast so als würde sie mit Absicht jeden Ansatz einer Meinung und eines Zweifels an dieser Verbindung ausmerzen wollen. Wenn Francis eines durch ihre Geschichte gelernt hatte, dann war es Vorsicht vor Frauen und ganz besonders vor Königinnen.
      „Wir haben uns doch eben erst kennengelernt und da ist es schwer das ganze Wesen einer Person zu erfassen, aber ich muss sagen, dass er wirklich außergewöhnlich zu sein scheint und seinem Ruf mehr als gerecht zu werden. Nur in einer Sache stimmen die Gerüchte, die mir zu Ohren gekommen sind wohl nicht ganz: Er ist noch ansehnlicher als man mir sagte.“, versuchte es Francis mit möglichst viel Diplomatie und damit den Beiden Honig ums Maul zu schmieren. Beim König würde dies sicher Anklang finden, doch bei der Königin würde sie es sicher nicht schaffen. Diese Frau plante sicher etwas um ihr das leben zur Hölle zu machen. Vielleicht war sie auch so eine Mutter, die niemanden gut genug für ihren Goldjungen fand.
    • Devon 'Alexander' von Rittstein

      Das Lächeln auf seinen Zügen wurde ein bisschen breiter, ein wenig sanfter, als er spürte wie sich seine Verlobte fast schon an seinen Arm klammerte und er musste zugeben, dass er positiv überrascht davon war, wie gut sie sich unter den zahlreichen Fremden tat, während er direkt spüren konnte, wie nervös sie eigentlich war.
      Wie es schien, hatte diese Prinzessin ebenfalls eine Maske zu tragen, was sich zu seinem Vorteil herausstellen könnte.

      „Ahaha, sie schmeicheln mir wirklich zu sehr, Lady Aurora. Lassen sie mich sagen, dass ihr Porträt ihrer Schönheit ebenfalls bei weitem nicht gerecht wird.“, fügte Devon mit einem Lächeln hinzu und nahm sich die Freiheit heraus die Hand der Dame in die seine zu nehmen und einen kurzen, flüchtigen Kuss auf ihren Handrücken zu hauchen, um seine Worte zu bekräftigen.
      Selbst wenn sie die hässlichste Frau der gesamten Welt wäre, hätte er bei diesem Schmierentheater mitspielen müssen: seine Mutter bestand immerhin darauf, dass er sobald wie nur möglich verheiratet wird.
      Wenn Devon ehrlich war, war ihm das äußere seiner zukünftigen Frau eigentlich egal. Ihn interessierte es eher, was sich hinter diesen blonden Locken verbarg, welch Verstand und Charakter sich dahinter verbarg und ob sie auf seiner Seite wäre, wenn er versuchen würde seine Mutter in ihren Plänen aufzuhalten und seinen Vater zu retten.
      Auch wenn sie sich bewusst war, dass der König es wohl kaum akzeptieren würde, wenn man ihm plötzlich wissen ließe, dass sein erstgeborener Sohn eigentlich eine Tochter war, hatte sie ihn dennoch als Vater liebgewonnen. Auch wenn er manchmal etwas einfältig wirkte.
      Oder vielleicht war es seine Freundlichkeit und die offene Art, mit der er ihm begegnete, während seine Mutter immerzu nur verschlagen und auf ihren Plan bedacht war, der ihn in seinen Augen etwas einfältig wirken ließ.
      Egal. Dieser Abend galt nicht seinen Eltern.
      Er erwischte sich dabei, wie er angefangen hatte gedankenverloren mit einer Haarsträhne der Prinzessin zu spielen und schenkte ihr daraufhin wieder ein Lächeln.
      „Ohoho, ich sehe schon, ihr versteht euch prächtig!“, gab die Königin von sich und ihr war deutlich anzuhören, wie erfreut sie über diese Tatsache war. Immerhin war es einfacher, wenn sie sich verstanden, oder zumindest so taten, nicht wahr?
      Daraufhin räusperte sich der König, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
      „Ihr könnt euch Stunden lang ansehen, sobald ihr verheiratet seid, aber Erstmal warten die Gäste auf euch. Geht schon, geht schon und eröffnet den ersten Tanz, habt Spaß und amüsiert euch!“, scheuchte er die Beiden fast schon mit einem breiten Lächeln davon, direkt auf die Tanzfläche zu und schon begannen die Instrumente wieder zu spielen.
      Wieder legte der Prinz ein freundliches, charmantes Lächeln auf, als er sich wieder gefangen hatte und stellte sich seiner nun offiziell Verlobten mit einer Hand über seinem Herzen entgegen und verbeugte sich leicht, bevor er die andere in ihre Richtung ausstreckte.
      „Dürfte ich um diesen Tanz bitten, meine Schöne?“
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    • Francis von Aurora


      All diese oberflächlichen Freundlichkeiten waren normal für ihre Gesellschaftsschicht und so gab Aurora nicht viel drauf, dass sie nun von ihm gelobt wurde für ihr Aussehen. Stattdessen setzte sie ihr übliches Lächeln auf solche Freundlichkeiten auf und tat etwas verlegen. Man musste immerhin so tun und freundlich bleiben und sicher ging es Devon auch so und sie gab deshalb nicht viel auf seine Worte.
      Auch wenn sie sich beide doch recht gut verstanden im Moment, so konnte sie ihn natürlich immer noch nicht lesen und einschätzen. Dies dauerte immer lange und bei Adligen immer noch länger, da jeder von ihnen es beherrschte sich zu verstellen. Zu gerne hätte sie gewusst was ihm nun durch den Kopf ging, denn immerhin würde es helfen einen Ausweg zu finden.
      Noch immer arbeitete Francis Kopf daran eine Lösung zu finden und wenn sie ehrlich war, so fehlte deshalb auch viel Ruhe und Schlaf in ihrem Leben. Ohne die Verlobung und die strickte Aufsicht hätte sie sicher einfach inzwischen eine Flucht unternommen und würde irgendwo als Mann leben, der sie oder besser gesagt er eigentlich war. Francis brauchte den ganzen Kram hier nicht. Teure Sachen und Essen vom Feinsten. Vielleicht war es auch eine Naivität, denn immerhin hatte sie das normale Leben eines Bürgers noch nie kennengelernt, doch in ihrem Kopf würde sie es schaffen, wenn sie nur weit genug weg könnte von alle dem hier.
      Wegen diesen Gedanken, die ihr schon wieder durch den Kopf schossen und sie ablenkten sah sie nun ein bisschen zu lange den Prinzen an, ehe ihr Blick wieder zu dem König zurück ging und sie verlegen lächelte. Als ob sie den Prinzen angesehen hätte wegen einer Verliebtheit. Innerlich rollte sie mit den Augen, doch äußerlich lächelte sie und machte einen kleinen Knicks. Natürlich erwartete nicht nur das Königspaar ihre Aufmerksamkeit und einen Beweis, dass das Bündnis zwischen den Ländern funktionieren würde, weshalb man sie auf die Tanzfläche scheuchte.
      Und erneut zeigte er sein super freundliches Lächeln und alle Etikette, die sich so gehörte, als er sich vor ihr verbeugte und sie um einen Tanz bat. Francis legte ihre Hand leicht an ihr Kleid und hob es etwas hoch, um einen guten Knicks zu zeigen und streckte ihm die andere entgegen. „Es wäre mir eine Ehre mit Euch tanzen zu dürfen, mein teuerster Prinz.“, meinte sie und sogleich erkannten wohl auch die Musiker und die Umstehenden die Situation, denn nun lag wirklich alle Aufmerksamkeit auf dem Beiden und man wartete förmlich, wie sie sich im Einklang zeigen würden. Es war, als würde ein Tanz zeigen können, wie es weitergehen würde mit ihnen beiden und auch den beiden Reichen.
    • Devon 'Alexander' von Rittstein

      Mit einem Lächeln begrüßte Devon die Entscheidung der Prinzessin – als hätte sie groß eine Wahl gehabt – und als hätte das Quartett nur auf diesen Moment gewartet, wurde die Musik schon bald wieder aufgenommen, ein ruhiges, langsames und elegantes Stück, perfekt für den Tanz zweier Verliebter, für den Tanz eines Paares, das die beiden in diesem Moment jedoch nur spielen konnte.
      Sie kannten sich doch noch gar nicht, standen sich zum ersten Mal gegenüber, kurz bevor von ihnen erwartet wurde den Saal zu betreten und Devon glaubte schlicht und einfach nicht an Liebe auf den ersten Blick.
      Und dennoch schenkte er ihr diesen verliebten, sanften Ausdruck, als er sanft ihre Hand in die seine Name, als wäre es das kostbarste, was er jemals hatte halten dürfen, als wäre sie zerbrechlich wie ein hübsches Stück aus Glas.
      Vorsichtig und elegant legte er ihr eine Hand um die Taille, auf das kleinste Unbehagen ihrerseits achtend, während er ihre Hand sachte etwas fester packte, damit sie mit dem Tanz beginnen konnten.
      Anhand der Schritte seiner Tanzpartnerin war deutlich zu sehen, dass sie eine Prinzessin war, dazu ausgebildet und erzogen zu gefallen, sich immerzu elegant zu geben... und zu tanzen.
      Devon musste mit einem Lächeln feststellen, dass er den Tanz tatsächlich genoss, während er sie auf dem Parkett führte, alle Augen deutlich auf den Beiden spürte und nicht mal er wusste von der absurden Ironie, dass hier gerade eine Frau einen Mann auf der Tanzfläche führte.
      Was sicherlich ein größeres Stöhnen in der gehobenen Gesellschaftsschicht auslösen würde, als wenn nur eine Frau eine andere Frau führen würde.
      Aber natürlich wussten nicht einmal die Tänzer davon.
      „Ich muss sagen sie tanzen hervorragend, Francis.“, flüsterte er ihr mit einem charmanten Lächeln entgegen, dabei galt sein fast schon verliebter Gesichtsausdruck mehr der starrenden Menge, als der Frau mit der er Arm in Arm tanzte. Etwas, das er schon immer am Tanzen genossen hatte, war die Tatsache, dass man für umstehende kaum zu hören war, weshalb er sich auch nicht davor scheute ihren Vornamen zu benutzen, bevor sie offiziell verheiratet waren.
      „Nun, da wir etwas unter uns sind... dürfte ich deine offene Meinung über diese Verbindung erfahren?“, konnte er es sich schlicht und einfach nicht nehmen lassen direkt zu fragen. Wozu weiter Zeit verschwenden? Sie waren nun offiziell verlobt, da sah er keinen Grund weiterhin politische Spielchen zu spielen. Zumindest... noch nicht.
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    • Francis von Aurora

      Schon wieder lächelte der Prinz und Francis schauderte es innerlich leicht. Der Prinz konnte für ihren Geschmack seine Rolle etwas zu gut spielen und dem Volk zu brav zeigen, dass sie sich mochten. Francis hatte bis jetzt nicht einen Fehler oder ein Schwanken in seiner Fassade erkannt und solche Menschen, so hatte seine Mutter ihm beigebracht, sollte man meiden und fürchten. Und jemand wie Francis dann sicher noch mehr, denn immerhin galt es das Geheimnis für sich zu behalten, dass die Prinzessin immerhin keine so schöne Frau war, sondern in Wahrheit ein gestandener Kerl.
      Ohne einen Ausweg jedoch blieb Francis auch nichts anderes übrig als nun hier mitzuspielen und den Fluchtreflex erneut zu unterdrücken. War dies hier wirklich so viel besser als der Tod? Sicher war sich Francis nicht mehr als sie nun verliebt spielen musste und den Tanz annahm. Sie kamen sich hierbei unweigerlich näher, weil ein Tanz nun mal einigen Körperkontakt beinhaltete und erneut fiel Francis auf, dass der Prinz ein bisschen größer war als er selbst. Noch etwas, dass an seinem Ego kratzte, als ob dafür nicht schon reichte, dass er sein Leben als Frau verbrachte.
      Als nun die Haltung passend und Lehrbuch getreu eingenommen wurde war setzte auch schon die Musik ein. Auch hier fiel Francis natürlich sogleich auf, dass sie nicht nur mit einem Adligen zu tun hatte, sondern einem Prinzen. Seine Haltung war tadellos und auch die Bewegungen hätten quasi nicht besser sein können. Wenn Francis da an so manchen der Adeligen zurück dachte, die mit ihr hatten tanzen wollen, da schmerzten ihr jetzt noch die Füße. „Danke, mein Prinz.“, antwortet sie auf das Kompliment und bleib dabei brav höflich.
      Sicher gaben sie nun nach außen noch mehr das perfekte Bild ab, dass man sich wünschte und sogar die Fake-Prinzessin vergaß für einen Moment all den Druck auf sich. Zumindest bis sie nun die Stimme ihres Zukünftigen hörte und ihn ansah. Immer noch das freundliche Lächeln auf den Lippen, dass sich ihr schon fast eingebrannt hatte überlegte sie kurz. Selbst wenn sie hier nun etwas sagte was dem Prinzen missfiel, dann würde es im schlimmsten Fall sie nicht den Kopf kosten, sondern nur eine Auflösung der Verlobung, wenn man überhaupt so weit gehen würde, denn beide wussten was alles an ihrer Ehe hing. Deshalb beschloss Francis ehrlich zu sein.
      „Wie heißt es noch mal so schön? Adel verpflichtet? So ist es auch. Als Frau hat man aber noch weniger sagen als ein Mann, egal welchem Stand man angehört. Man wir an den nächstbesten Mann oder in meinem Fall Prinzen verschachert und dies nur um besseres Essen zu haben als das gemeine Volk… der Pöbel, wenn man es so nennen will. Eine Bauersfrau hat immerhin manchmal ein wenig Mitspracherecht, wenn es um ihre Ehe geht und heiratet sicher niemanden, den sie so gar nicht kennt. Ich weiß also nicht, ob besseres Essen es wert ist nicht dabei mitreden zu dürfen…“ Francis hatte sich irgendwie doch ein bisschen zu sehr gehen lassen und wurde nun rot. Es war ihr peinlich, dass sie sich so hatte nicht mehr kontrollieren können, aber ja: Er wäre lieber ein einfacher Bauer und frei als hier in einem goldenen Käfig. „Verzeiht mir. Es war dumm und unhöflich von mir. Und immerhin habe ich scheinbar doch eine gute Partie gewonnen mit euch.“ Hoffentlich hatte es niemand außer dem Prinzen gehört und Francis wäre am liebsten, wenn selbst dieser es nicht gehört hätte.
    • Devon 'Alexander' von Rittstein

      Für einen Moment war der Prinz gar überrascht über die plötzliche Ehrlichkeit der Prinzessin, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, ehe sein Lächeln einen amüsierten Ausdruck annahm und er sich das Lachen einfach nicht verkneifen konnte.
      Sie ließ es ja gerade so klingen, als sollte er froh darüber sein als Mann und nicht als Frau leben zu dürfen, als sollte er seiner Mutter auch noch dankbar dafür sein, dass sie ihn als ihren Sohn und nicht als ihre Tochter erzogen hatte und er musste sich wirklich fragen, ob der Käfig aus Blut und Intrigen den seine Mutter für ihn erbaut hatte wirklich besser war, als jener, in dem die Prinzessin zu stecken schien.
      So genau konnte er das natürlich nicht sagen. Natürlich wusste er, dass von einer Frau erwartet wurde immer schön auszusehen, sich der neusten Mode zu widmen, immer schön brav und gehorsam zu sein und sich darauf vorzubereiten eines Tages eine wundervolle Ehefrau zu werden, so funktionierte ihre Gesellschaft nun einmal.
      Er hatte selber nie so richtig verstanden, wie die Augen der Damen aufglänzen konnte, alleine beim Anblick eines wunderschönen Kleides. Wie viel Arbeit sie darin steckten sich lieblich zu geben und nach seiner Aufmerksamkeit buhlten, in der Hoffnung mit dem Prinzen selber eine gute Partie zu machen, oder vielleicht war es auch einfach nur sein Charme dem sie erlagen.
      Diese Welt war Devon vollkommen fremd, eine Welt in die er eigentlich gehören sollte, wenn alles nach rechten Dingen gegangen wäre, wenn man ihn in Kleidern und der Kunst der Schönheit unterrichtet hätte und nicht in Hosen und dem Schwert.
      Aber wenn er ehrlich war, hatte er im Moment auch deutlich wichtigere Dinge, um die er sich Gedanken machen musste, als um die Krise seines eigenen Geschlechts.
      Dennoch musste er sich fragen, ob Francis recht hatte und die Privilegien eines Mannes das alles wert waren, oder ob sie aus purer Naivität heraus sprach und einfach nicht wusste, welche Last ein Mann zu tragen hatte, vor allem in einer Position wie der seinen.
      Ob es dann nicht manchmal einfacher wäre einfach hübsche Kleider zu tragen und sich verwöhnen zu lassen?
      „Bitte, nicht doch, versucht nicht mir zu gefallen, ich weiß eure Ehrlichkeit wirklich zu schätzen. Sie ist wahrlich erfrischend.“, blieb das amüsierte Funkeln in den Augen des Prinzen bestehen, als er sich weiterhin mit ihr im Kreise drehte.
      Und noch eines hatte ihre kleine Rede ihm verraten: sie würde gerne wählen.
      Eine Tatsache, die er sich zu nutze machen könnte, ein Angebot, dass er ihr unterbreiten konnte, wenn sie nur bei seinem Vorhaben seine Mutter zu stoppen mitspielen würde: ihren zukünftigen Ehemann selber wählen zu dürfen, sobald Devon König wäre.
      Natürlich würde er nach den Gesetzen seines Landes noch immer eine Ehefrau brauchen, um dieses Ziel überhaupt zu erreichen, aber er glaubte nicht, dass es sonderlich schwer werden würde eine zu finden, die nur zu gerne den Titel einer Königin tragen würde.
      Viel wichtiger als der Thron selbst war es ihm, noch mehr Blut vergießen zu verhindern.
      Nichts ahnend, dass Francis lieber der Bauer selber gewesen wäre.

      Langsam verklang die Musik des Quartetts, der Tanz kam zu seinem Ende zu elegant verbeugte sich der Prinz vor seiner Tanzpartnerin und Zukünftigen, ehe er sich wieder aufrichtete und ihr ein weiteres Mal die Hand ausstreckte, dieses Mal würde er ihr jedoch ein anderes Angebot machen, als einen Tanz.
      „Ich würde wirklich gerne mehr eurer ehrlichen Gedanken hören, meine Teuerste. Wollen wir uns nicht mit einem Drink in etwas privatere Räumlichkeiten zurück ziehen?“, schlug er mit einem charmanten Lächeln vor. Er wusste, dass ihm noch zahlreiche Glückwünsche bevor standen, zahlreiche Gäste die sicherlich das ein oder andere Wort mit dem zukünftigen Königspaar wechseln wollten, doch wenn er ehrlich war, empfand er es nur als lästig und wollte sich lieber wichtigeren Dingen widmen.
      Es wäre ein leichtes für ihn sich irgendeine Ausrede einfallen zu lassen um kurz mit seiner Verlobten zu verschwinden.
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    • Francis von Aurora



      Schon als sie angefangen hatte zu reden bereute Francis es und doch kam der Schwall aus ihr raus und war unaufhaltsam. Wahrscheinlich hatte es schon zu lange in ihr gekocht und dazu war dann noch die Anspannung des heutigen Tages gekommen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Doch wenn sie nun sein Lächeln sah und sein Lachen hörte während sie sprach, so konnte sie es nur als Angriff auffassen und wollte ihm nun am liebsten eine runterhauen. Es war so typisch für einen Mann der gehobenen Schicht über so etwas zu lachen. Auch wenn sie auch oft zu Hochzeiten gezwungen wurden, so hatten sie immerhin andere Freiheiten und konnten sich, wie ihr Vater, Mätressen nehmen wie sie wollten.

      Doch auch wenn es sie aufregte und sich Francis von ihrem Verloben unverstanden fühlte, so blieb ihr Lächeln doch stets auf ihren Lippen. Die perfekte Maske. Wenn ihre Mutter mitbekommen hätte was ihr hier nun rausgerutscht war, dann hätte sie ihr sicher die Hölle heiß gemacht, denn immerhin würde nicht jeder es so locker wegstecken wie es der Prinz scheinbar tat. Unweigerlich zog Francis die Augenbrauen nun leicht zusammen und auch ihr Lächeln war nicht mehr ganz so strahlend. Ganz konnte sie es sich nicht verzeihen ihre Maske nicht vollkommen aufrecht zu erhalten, aber dieser Prinz gab ihr Rätsel auf und so etwas mochte sie nicht. Francis hatte, auf Grund ihrer Situation, schon sehr früh gelernt Menschen zu lesen und zu merken wem man besser aus dem Weg ging und eben diese Art von Dingen, doch dieser Schönling war sonderbar.

      Auch seine Worte ließen Francis nur noch skeptischer zurück und sie fragte sich was er wohl im Schilde führte. Kein Mann und vor allem kein Prinz würde so eine Aussage ungeachtet stehen lassen. Entweder machte er sich über ihre Naivität lustig, wenn er es für dies hielt, oder er würde mit seiner Strafe warten bis nach der Ehe. „Aber natürlich versuche ich Euch zu gefallen. Immerhin bin ich Eure Verlobte.“, meinte Francis nun nur als die Musik noch immer ihre Unterhaltung untermalte. Nicht mehr lange und sie würde immerhin etwas Abstand zu ihm schaffen dürfen, denn in diesem Augenblick fühlte sie sich irgendwie unsicher.

      Endlich kam Stille, da das Stück beendet war und Francis verbeugte sich pflichtgemäß als seine nächste Frage sie wie einen Schlag traf. Sogleich kam ihr die Aussage ihrer Mutter in den Sinn: „Wenn dich ein Mann alleine sprechen will, dann heißt es nie war Gutes. Meistens wollen sie dir dann an die Wäsche.“ Zum Glück war ihr Gesicht noch dem Boden zugewandt und der Prinz konnte das Gesicht nicht sehen, dass nun diese Panik für einen Moment widerspiegelte. Ablehnen stand außer Frage, doch würde der Prinz wirklich wagen sie nun schon anfassen zu wollen? Doch vielleicht wollte er kosten vor der Hochzeit um sicher zu sein worauf er sich einließ. Francis Kopf explodierte fast als er alle Möglichkeiten durchzuspielen versuchte. Doch da fiel ihr wieder der Dolch ein, den ihre Mutter ihr gegeben hatte und der sicher versteckt in ihrem Kleid saß.

      Sicher, Francis war nicht gut, aber so schwach auch nicht und mit einer Überraschung hätte sie eine Chance. Doch würde ein Mord die Länder ins Chaos stürzen und dies versuchte er zu vermieden. Aber im schlimmsten Fall würde er dem Prinzen das Leben nehmen können und fliehen. Wenn die Haare dann erstmal ab wären würde er sich als Kerl verstecken können und wenn jemand fragte, dann hatte er ja sogar körperliche Beweise. Es war manchmal erstaunlich an wie viele Möglichkeiten er und seine Mutter schon gedacht hatten aus der Nummer rauszukommen, doch wusste Francis auch, dass dies seine Mutter das Leben kosten würde.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob sich Francis nun wieder und sah dem Prinzen direkt in die Augen. „Ich hoffe doch sehr, dass ihr nur gute Absichten dabei habt, mein Prinz. Aber sicher folge ich Euch.“, meinte sie nun und hoffte den Prinzen nach einer kleinen Unterredung besser deuten zu können.
    • Devon 'Alexander' von Rittstein

      „Mhm... dann lasst es mich anders sagen. Mir gefällt eure dreiste Ehrlichkeit.“, erwiderte der Prinz mit einem charmanten Lächeln, seine Worte wirkten ehrlich und tatsächlich sprach er auch aus vollem Herzen: er wusste es zu schätzen, wenn man ehrlich zu ihm war, besonders über Dinge, die man nicht gerne ansprach, schon gar nicht einem Prinzen gegenüber.
      Und desto mehr er über diese Prinzessin wusste, mit der er Arm in Arm tanzte, desto leichter würde es für ihn sein sie in ihre Pläne einzubeziehen und letztendlich seiner Mutter einen Strich durch die Rechnung zu machen. So genau wusste Devon nicht, wie er mit seiner Mutter verfahren sollte, oder wie er mit ihr umgehen sollte, sobald ihre Pläne durchkreuzt und womöglich sogar ans Licht gebracht werden würden... sie wahr eine schreckliche, machthungrige Frau.
      Aber eben auch seine Mutter, die ihm... ihr Rang und Macht verschafft hatte, anstatt wie Francis einem Verlobten gefallen zu müssen. Auch wenn er dafür zahlreiche Opfer geben musste und niemals sie selbst sein konnte, für immer einen Teil ihrer Selbst verstecken muss.
      Aber erst mal würde sich Devon darauf konzentrieren seinen Vater vor dem Tod zu beschützen.

      Natürlich entging es dem Prinzen nicht, wie die blonde Prinzessin zögerte, einige Momente zu lang und er fragte sich, ob sie sich wohl einen Moment für sich gewünscht hatte. Nun, wahrscheinlich, immerhin war sie – im Gegensatz zu ihm – umgeben von zahlreichen fremden Gesichtern und das seine gehörte sicherlich auch dazu, da sie sich erst heute begegnet waren.
      Sie war seine Verlobte. Und doch nur eine Fremde. Wie ironisch.
      „Hm? Selbstverständlich habe ich nur gute Absichten.“, erwiderte der Weißhaarige ein wenig verwirrt und verwundert über die Wortwahl seines Gegenübers, offensichtlich verstand er nicht so recht, worauf Francis anspielte. Oder vielleicht stellte er sich auch nur dumm, um sie in Sicherheit zu wiegen.
      Jedenfalls hielt er ihr die Hand entgegen, damit sie ihre in die seine legen konnte, und die sich nährenden Menschen mit einem freundlichen Lächeln und entschuldigenden Worten – seine Verlobte brauchte eine Pause von dem ganzen Tumult, eine perfekte Ausrede und er hoffte, dass Francis es ihm nicht allzu übel nahm, dass er ihren Namen dafür benutzte – schritten die beiden durch den Saal auf einen der zahlreichen Ausgänge hin.
      Devon nutzte noch einmal die Chance zwei Gläser Champagner von einem der herumlaufenden Diener mit ihren Tabletts zu fischen – wäre doch eine Schande das Fest ohne einen einzigen Tropfen Alkohol zu verlassen – und hielt der Prinzessin lächelnd einen der Gläser entgegen, bevor er ihr – ganz der Gentleman der er war – die Tür aufhielt, damit sie den Festsaal verlassen konnten.
      Er führte sie den Gang entlang zu einem Salon, wo sich die Festgäste gewöhnlich für einen Moment ausruhen oder frisch machen konnten – und ließ sich sogleich mit einem erschöpften Seufzen auf das rote, weiche Sofa fallen und lockerte seine Krawatte ein wenig.
      Er mag zwar an solchen Veranstaltungen gewöhnt sein, dennoch zerrte es noch immer an seinen Kräften, vor allem wenn er so sehr im Fokus lag wie heute.
      Das charmante Lächeln war aus seinen Zügen verschwunden, stattdessen wirkte der Blick, mit dem er Francis nun bedachte, kalkuliert.
      „Ich möchte nicht zu lange um den heißen Brei herum reden, also lasst mich direkt sein: ich brauche eure Hilfe, um diese Hochzeit so lange wie nur möglich in die Länge zu ziehen. Sicherlich wisst ihr bereits Bescheid, dass diese bereits in einem Monat stattfinden soll... doch das ist recht kurzfristig, meint ihr nicht?“, gab er mit einem Lächeln von sich und beugte sich nun doch etwas vor, die Hände an einander gelegt.
      „... was meint ihr dazu?, erkundigte er sich, bevor er alle seine Asse im Ärmel ausspielen würde.
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