The Jock and the Nerd (Kiba & Aurelius)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Edward

      Er startete den Motor und verwarf den Gedanken. Es hatte wohl keinen Sinn, sich darüber weiter den Kopf zu zerbrechen. Anschließend fuhr Edward aus der Parkbucht vor dem Diner und fuhr Richtung Fitnessstudio. Er brauchte nun dringend Ablenkung, wie er es sich bereits vorhergesagt hatte. Gut, dass er an seine Sportsachen gedacht hatte. Etwa 5 Fahrminuten vom Diner entfernt, ging er ins Fitnessstudio, zog sich um und begann seine Übung. Da es Sonntagnachmittag war, war es einigermaßen voll - jedoch bei Weitem nicht so voll wie unter der Woche. Dort trainierte er entweder zuhause, wo er jedoch nur wenige Geräte und vor allem Hanteln hatte oder im Sportstudio der Highschool, das erstaunlich gut ausgestattet war. Als Ed gerade eine Pause machte, musterte er ein Mädchen neben sich. Für einen Moment hatte er es für Miranda gehalten, doch sie sah ihr nur auf den ersten Blick ähnlich. Erleichtert atmete er aus. Die hätte ich hier gar nicht gebrauchen können, nach dieser Story, dachte sich der Blonde. Ob Deans Story wirklich stimmte? Wer weiß, was wirklich in diesem Häuschen lief oder ob da überhaupt etwas lief? Sollte er Miranda einfach zu drauf fragen, was dort vorgefallen war? Sollte er Schluss machen. Edwards Zähne bissen fest in seine Unterlippe und er spürte den Schmerz als er die Übung wiederholte. Es tat gut und betäubte den Gedanken an Miranda. Hier - im Sport - konnte er wenigstens vor den Problemen des Alltags flüchten.

      Dean

      Der Braunhaarige trank seinen restlichen Kaffee aus, bezahlte und verließ das Diner. Dabei schaute er auf sein Handy und grinste verschmitzt. Er hob den Blick vom Handy als er aus dem Restaurant trat und sah jemanden an der Ecke. Nachdem er genauer hinsah erkannte er eine ihm bekannte Person. "Hey, Miles", grinste Dean und winkte ihm zu. Miles schien sich hinter die Ecke zurück zu ziehen und so ging Dean schnell auf diese zu und entdeckte hinter der Ecke des Gebäudes den Schwarzhaarigen. "Was machst'n du hier? Ist nicht Lernstunde?", grinste der Footballer und musterte den Kleineren genaustens. Miles schien überrascht und sah nach links und rechts.
      "Hey hey. Kein Grund zur Panik. Werde schon keinem erzählen, dass du heute nicht lernst. War ja schließlich eine anstrengende Nacht für uns alle, oder?" Dean streckte sich mit einem Gähnen und ließ dann alle seine Glieder locker. "Hast du denn die Nacht gut überstanden? Ob du ne Tussi abgeschleppt hast, muss ich nicht fragen, oder?" Dean beobachtete Miles genau und konnte ein verschmitztes Grinsen nicht unterdrücken. Die Erwägungsgründe des Braunhaarigen blieben unbekannt, wieso er sich auf ein Gespräch mit dem Schulbekannten Nerd einliess. "Du musst nicht so leise sein", kommentierte Dean die eintretende Stille. "Wenn Edward etwas an dir findet, dann bist du auch für die Footballmannschaft ganz normal." Der Braunhaarige zuckte dabei lässig mit den Schultern.
      Noch konnte sich Dean nicht erklären, wieso die beiden Zeit miteinander verbringen. "Woher kennst du Edward überhaupt? Sieht nicht so aus als ob ihr ins selbe Fitnesstudio geht oder euch ne Freundin teilt?" Dean war erst vor ein paar Jahren auf die Schule gekommen als Ed und Miles bereits keinen Kontakt mehr hatten. Ihm war es immer noch ein Rätsel, wieso Edward auf einmal so viel mit diesem verschüchtertem Lauch abhing.
    • Als ich das allzubekannte Auto von Ed an mir vorbei fahren sah, atmete ich erleichtert aus. Puhh, er hatte mich nicht gesehen. Dann konnte ich ja- ich hörte meinen Namen und zuckte zusammen. Mist. Dean. Schnell versteckte ich mich noch weiter in der Ecke, als Dean aber schon auf mich zu kam. Shit! Ws machte ich denn jetzt? Würde er mich jetzt kopfüber in eine Mülltonne stecken? Doch er redete nur mit mir. Er kam nicht näher oder fasste mich an.
      Trotz allem sah ich unsicher nach unten. Ich wusste nicht, was er von mir wollte und war mir nicht sicher, ob ich es wissen wollte.
      Lernstunde? Warum nannte er es so komisch?
      "Ich...lerne nicht jeden Tag...", sagte ich. Dass ich einfach schlauer war als manch andere, verbiss ich mir. Ich wollte keinen Stress. Vorsichtig sah ich ihn an. Wie er redete, war irgendwie....komisch. So abwertend Frauen gegenüber.
      "Nein, ich habe kein Mädchen über Nacht gehabt. Und hatte da auch kein Interesse. Es gibt doch auch andere Sachen, die man auf der Party machen kann.", erklärte ich und biss mir auf die Lippe. Mir war das ganze Gespräch hier unangenehm. Ich vertraute ihm nicht, dass er mich in Ruhe lassen würde. Immerhin hatte auch mich auf den Kieker gehabt, bevor ich zu Ed wieder Kontakt hatte. Alles hier in der Schule ging davon aus, welchen Kontakt man hatte. Gehörte man automatisch zu den Coolen, nur weil man mit dem Captain befreundet war? Dazu wollte ich aber nicht gehören. Ich war nur an Ed interessiert. Wer seine Freunde waren, war mir egal. Sie sollten mich einfach nur in Ruhe lassen.
      Als Dean mich jedoch fragte, warum wir überhaupt befreundet waren, sah ich überrascht zu ihm hoch. Interessierte ihn das wirklich? Ich wollte nicht, dass Ed irgendwie Stress bekommen könnte.
      "Huh? Naja, äh. Wir waren als Kinder befreundet. Wir haben früher jeden Tag miteinander gespielt. Irgendwann ist er in die Mannschafft gekommen und wir haben uns auseinander gelebt und unseren eigenen Freundeskreis gehabt. Dass das jetzt alles so ist, ist nur, weil wir ineinander gelaufen sind. Das ist alles. Nichts besonderes.", antwortete ich und biss mir erneut auf die Lippe. Ich konnte denen ja schlecht sagen, dass es nur so intensiv geworden ist, weil Ed bessere Noten brauchte. Dann würde er wahrscheinlich auch ganz schnell als Nerd abgestempelt werden. Und mich würden sie noch mehr schikanieren, weil ich daran Schuld war.
      "Warum fragst du das? Ist es so abwertend, mit mir befreundet zu sein? Weil ich nicht ins Fitnessstudio gehe oder nicht in der Mannschaft bin?", hoppla. Da war meine Zunge schneller als mein Hirn. Naja, zur Not wegrennen.
    • Dean

      "Hmmmh", nickte Dean auf Miles' Erklärung er lerne nicht jeden Tag. Wer's glaubt, dachte er sich und hört den missmutigen Ton des Strebers übers Feiern. "Natürlich gibt es auch andere Sachen aber Feiern muss ja auch mal sein, oder? Sahst zumindest gestern nicht so aus als ob alles so schlecht war.", kommentierte Dean die Äußerung. Er war sich sicher, dass Miles es schon genossen hatte. Wer feiert schon nicht gerne, fragte sich der Braunhaarige und fixierte noch immer Miles mit seinen Blicken. Sein Gegenüber wirkte ein wenig trotzig, was Dean nur zufrieden grinsen ließ. Er war gerne eine Nervensäge und wusste, dass er Miles - wenn er wollte umherschubsen konnte. Doch eigentlich war ihm nicht danach. Ihn interessierte nur, weswegen Edward und der Streber so viel miteinander abhingen.
      Die Antwort lieferte ihm der Schwarzhaarige sofort. "Oh? Ihr wart früher befreundet? Heftig. Hat Ed nie erzählt." Dean musterte Miles. "Na dann hoffe ich, dass er vor lauter Freundschaft nicht das Footballspielen vergisst, sonst muss ich noch Captain werden." Dean grinste genüsslich, da ihm der Gedanke durchaus gefiel, wenn er neuer Captain werden würde. Damit würde er vermutlich noch einfacher Leute für ein bisschen Spaß rumkriegen, dachte sich der Footballer.

      Miles' Frage riß Dean aus seinem Tagtraum. "Ich bin bloß neugierig, da ich dich vorher noch nie in Edwards Nähe gesehen habe und er dich nie erwähnt hat. Ich bin nicht Miranda oder sehe ich eifersüchtig aus?" Dean spürte die Blicke des Schwarzhaarigen auf sich. Wirklich abkaufen konnte Dean Miles die Geschichte nicht, wieso die beiden wieder Zeit miteinander verbrachten. Doch aus Miles schien er für heute nicht mehr herauszukriegen. Vermutlich bin ich einfach nicht der geeignete Gesprächspartner, dachte sich Dean. "Übrigens die Aktion gestern mit Miranda war zwar etwas langweilig, aber für sie genau das Richtige, damit sie sich abkühlt.", lobte Dean Miles' gestrige Pflichtaufgabe an Edwards Freundin. Dean kicherte zufrieden, ehe er sein Handy aus der Hosentasche zog. "Hmm", murmelte er vor sich her. "Ich muss los. Man sieht sich", sagte er er kühl und ließ Miles vor dem Restaurant stehen.

      Edward

      Nach Abschluss seines Trainings fuhr Edward mit dem Wagen wieder nach Hause. Vermutlich müsste er gleich für Aiden etwas zu essen kochen. Er seufzte genervt, da er heute nicht in der Laune war groß zu kochen. Ob sie bestellen sollten? Während Edward an einer roten Ampel übers Abendessen nachdachte, erspähte Miles auf dem Bürgersteig, der scheinbar nach Hause lief. Nach dem die Ampel auf grün schaltete, hielt er am Bürgersteig an, machte das Fenster herunter und sah zu Miles. "Hey, du auch hier in der Stadt?", fragte Edward ihn neugierig und musterte ihn. Er hatte scheinbar kein Fahrrad dabei und musste zu Fuß in die Stadt gegangen sein. Das dauerte von hier locker noch eine Dreiviertelstunde. "Ich kann dich irgendwo absetzen, wenn du zum Beispiel nach Hause gehst", bot Edward an und deutete ins Auto. Er könnte gut einen neutralen Gesprächspartner wie Miles brauchen. Trotz oder vielleicht sogar wegen der gestrigen Aktion war ihm Miles' reflektierte Meinung wichtig. Er schien das Herz (im Gegensatz zu den meisten Typen in Eds Team) am rechten Fleck zu haben.
    • Als Dean dann erwähnte, dass Ed mich noch nie erwähnt hatte, war ich etwas hin und hergerissen. Klar, es wunderte mich nicht, dass er nichts sagte. Schließlich wollten weder Ed noch ich, dass er vom Team weggestoßen wird. Anderseits.... machte es mich schon ein wenig traurig. Irgendwie....wollte ich mehr. Ich wusste, es war egoistisch so zu denken. Wie konnte ich es erwarten, wenn ich selbst kaum mit jemanden sprach? Ich musste mich mehr zusammen reißen. Vielleicht sollte ich besser wieder mehr Abstand zu Ed nehmen. Es tat wohl uns beiden nicht so gut, wenn wir so viel Zeit verbrachten.
      "Keine Sorge. So einnehmend bin ich nun auch nicht, dass Ed sein Hobby vegisst.", antwortete ich, als ich sah, dass Dean sich schon darauf freute, auch selbst Captain zu werden. Das konnte man ihm deutlich ansehen.
      Als er mich dann doch lobte mit der Aufgabe gestern, biss ich mir auf die Lippe. Nein Miles. Sags nicht. Keiner musste wissen, dass ich es nur für Ed getan hatte.
      "Ich....wollte keinen Streit. Außerdem kannte ich das Spiel in dem Ausmaß nicht. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was man da so für Aufgaben stellt.", und das war nicht mal gelogen. Ich hatte wirklich noch nie so gespielt. Denn ich war ja nie auf solchen Partys eingeladen. Was vielleicht auch besser so war.
      Nach einer Zeit schien ihn unser Gespräch zu langweilen, denn Dean machte sich vom Acker. Ja.... zum Ausquetschen war ich gut genug.... Naja egal. Besser als veprügelt zu werden. Ich ging wohl besser wieder nach Hause, bevor ich nochmal in eine unangenehme Situation kam.
      Ich machte mich also auf den Weg und dachte nochmal über das Gespräch mit Dean nach. Ich hoffte wirklich sehr, dass ich nichts falsches gesagt hatte. Immerhin könnte alles noch irgendwie gegen mich verwendet werden. Oh Gott. Wie im Verhör. Wie schrecklich.
      Ich muss so sehr in Gedanken gewesen sein, dass ich Ed gar nicht mitbekam, wie er mit dem Auto zu mir ran fuhr. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah ihn an. Oh shit. Dabei wollte ich ihm heute eigentlich nicht begegenen. Er bot mir an, mich nach Hause zu fahren und ich überlegte ernsthaft, ob ich absagte. Doch bevor ich zu einer Antwort kam, machte sich mein Körper selbstständig und stieg ins Auto. Hoffentlich sprach er mich nicht auf das Thema von gestern an.
      "Uhm...ich danke dir. Ich wär sonst auch einfach gelaufen.", antwortete ich und schnallte mich an. Ich sah zu meinen Füßen und versuchte locker zu bleiben. Solange Ed nichts merkte, war alles gut.
      Nervös fuhr meine Zunge über meine Lippen um sie zu befeuchten.
      "Ed? Würdest du... Könnte es passieren, dass du das Footballspielen aufgeben würdest?"
    • Edward

      "Natürlich wärst du nach Hause gelaufen. Scheinbar bist du ja auch zu Fuß in die Stadt gekommen. Aber wir haben doch denselben Weg, wieso soll ich dich dann nicht mitnehmen?", erwidert Edward und startete den Motor nachdem Miles eingestiegen war. Kurz darauf wand sich Miles zu Ed und fragte etwas, dass den Blonden die Augenweiten ließ. "Ich und mit dem Footballspielen aufhören? Spinnst du?" Er lachte laut. "Du weißt doch, wieso ich erst überhaupt lerne. Alles ist für dieses AAAC-Stipendium. Da werde ich auch während des Studiums weiter Footballspielen und wenn es gut geht danach in der Profi-Liga." Dachte Miles tatsächlich es gäbe für Edward eine Alternative? Für ihn war Footballspielen alternativlos und er wollte es auch so. Einen Weg in die Profi-Karriere zu nehmen, das wäre Edward größter Traum. "Ich will schon seit gut ... lass mich nachdenken ... 6 Jahren? Ja ich denke so 6 Jahre sind es ... in die NFL! Und", er drehte seinen Kopf zu Miles, "ich bin glücklich, dass du mir dabei hilfst. Auch wenn ich nicht die hellste Birne bin. Aber mit dir habe ich einen guten Lehrer und alten Freund an meiner Seite. Was soll also schiefgehen?" Edward musste lächeln und spürte, wie Miles zu Boden sah. Ob es ihm peinlich war? Edward wandte den Blick wieder ab und sah auf die Straße.

      Er wechselte das Thema nachdem sie 2 weitere Kreuzungen passiert hatten und die Innenstadt verließen. "Was hast du überhaupt in der Stadt getrieben? Musstest du einen Spaziergang gegen den Kater unternehmen?", grinste Edward und konnte dabei kaum einschätzen, wie sehr Miles unter den Konsequenzen des gestrigen Abends litt oder nicht. "Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich kaum einen Kater habe, obwohl es gestern alles etwas aus dem Ruder lief. Wie hat dir der Abend denn gefallen?" Edward kam mit dem Auto vor einer roten Ampel zum Stehen und sah hinüber zu Miles, der sich etwas umsah. Wich er einer Antwort aus? "Sag nicht, dass ich so schlimm war", lachte Ed, "im Gegensatz zu den anderen Jungs bin ich eigentlich recht entspannt. Und sei froh, dass ich nicht zu voll war sonst werde ich immer sehr anhänglich. Miranda hast es." Ah da war das Wort wieder. Genervt, dass er sie wieder erwähnt hatte, biss er sich auf die Lippen und umklammerte das Lenkrad des Wagens fest mit seinen großen Händen. Er wollte doch keinen müden Gedanken an seine ... Freundin? Was auch immer verschwenden! Er gab ein genervtes Schnauben von sich. "Ich habe wieder ihren Namen gesagt, nach all dem", schnaubte Ed und blickte hinüber zu Miles. "Miles? Du hast mir gestern deine ehrliche Meinung gegeben, was ich sehr schätze. Vielleicht kann ich dir noch von etwas erzählen? Aber nicht hier im Auto. Das wiegelt mich alles nur auf. Hättest du ein Problem mit zu mir zu kommen?" Edward konnte für einen Moment selbst nicht glauben, dass ihm das über die Lippen gerutscht war, da er doch mit Miles nur lernen wollte und vielleicht sein altes Verhalten wieder gut machen, indem er etwas Zeit mit Miles verbrachte. Doch es schien so als ob die alte Freundschaft wieder komplett hergestellt ist. Edward war selbst überrascht wie schnell er Miles vertraute. Hatte er so lange auf diesen Kontakt verzichten können?
    • Ohja stimmt. Sein Studium. Dass hatte ich bei all den Dingen in letzter Zeit nicht mehr bedacht. Ich lächelte erleichtert und sah kurz aus dem Fenster raus. Deans Vermutung würde also nicht wahr werden. Und darüber war ich sehr sehr glücklich. Zumal es mich auch sehr traurig machen würde, wenn Ed seine Leidenschaft verlieren würde.
      "Entschuldige. Ich hätte gar nicht sowas denken dürfen. Ich bin froh, dass du deinem Traum so nacheiferst.", antwortete ich. In Gegensatz zu mir. Obwohl ich ihn unbewusst auch schon näher gekommen bin. Ich durfte nur nicht gierig werden. Denn ich glaubte eh nicht, dass mein Traum in Erfüllung gehen würde. Aber ich konnte mit dem, was ich erreicht habe, schon ziemlich zufrieden sein.
      Doch meine Zuversicht wurde mit einem Schlag von Ed wieder zerstört. Ja. Ein Freund. Nichts mehr und nichts weniger. Durchatmend sah ich wieder runter.
      "Du bist nicht dumm Ed. Eigentlich bist du ziemlich schlau. Man muss es dir nur anders erklären. Du lernst wirklich schnell und wenn du es erstmal verinnerlicht hast, kannst du es auch gut anwenden", antwortete ich und sah aus dem Fenster. Ich konnte ihn grad nicht ansehen.
      Es blieb erstmal ruhig zwischen uns. Erst nach einiger Zeit fing Ed ein anderes Thema an. Die Party. Ich schluckte kurz, ehe ich verlegen lächelte.
      "Äh, ja. Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen. Ich kann mich auch nicht mehr an alles erinnern. Ist vielleicht auch besser so. Ich will nicht wissen, was ich für Unsinn gemacht oder gesagt habe. Ich hab auf der Ebene wohl ziemlich versagt, was Alkohol angeht.", antwortete ich und kratzte mir den Hinterkopf. Dass ich mich nicht erinnern kann, war eine Lüge. Aber dass musste mein 'Taxifahrer' ja nicht wissen.
      Als er mich fragte, wie die Party war und er erzählte, was er so machte, wenn er getrunken hatte, ließ mich rot werden. Man gut, dass er noch Fahren musste an dem Abend. Nicht auszumalen, was hätte alles passieren hätte können. Ov mein Gott! Und wenn er mich in irgendein Zimmer abgeschleppt hätte?! So wie Dean erzählte, war es einer der Ziele, sich mit irgendwem in ein Zimmer zurückzuziehen. Nein. Ed würde nicht.... er hatte ja auch immernoch seine Freundin. Auch wenn die da wohl andere Absichten hatte.
      "Uhm, nein nein, du warst nicht schlimm. Ich....fand dich sehr vernünftig. Zumindest von dem, was ich noch weiß.", antwortete ich besser schnell, bevor er noch sonst was dachte. Doch dass er grad eher an seine Freundin dachte, ließ mich aufhorchen.
      "Warum entschuldigst du dich? Immerhin ist sie....deine Freundin. Es klingt, als würdest du....", ich verstummte. Er schien jetzt nicht drüber reden zu wollen. Und es war okay. Ich wollte niemanden zwingen. Jedoch war ich etwas überrumpelt, als Ed mich zu sich nach Hause einlud.
      "Ich soll was? Uhm, ja, wenn du willst und... nichts dagegen hast. Dann komm ich gern mit zu dir. Wenn ich dir damit helfen kann.", antwortete ich eher zaghaft. Es war nicht so, dass ich nicht wollte. Aber ich war seit Jahren nicht mehr da und es war sehr plötzlich und unvorbereitet. Es war doch nochmal was anderes, wenn Ed und ich nicht in der Öffentlichkeit standen. Es waren private vier Wände. Und schon wieder fing mein Herz an zu flattern.
    • Edward

      Das Auto brummte leider unter den Beiden, während Miles erzählte, wie froh er war, dass Edward seinem Traum nacheiferte. Dies ließ Edward leicht rot anlaufen, da er nicht damit gerechnet hatte, dass Miles dies so bewunderte. Aus seiner Sicht - dachte er - sei er doch nur irgendein blöder Sportler, der nun seine Hilfe suchte als er am Abgrund stand. Umso glücklich hatte ihn diese Antwort gemacht und darin bestärkt weiterzumachen, um das Stipendium zu erhalten und sein Sportstudium anschließen zu können.
      Zum Stichwort Studium redete Miles ihm gut zu, dass er bloß anders lernt und gut verinnerlichen kann. "Das ist aus deinem Mund beruhigend. Mit so einem Mathelehrer wie wir ihn haben kann man kaum Mut zu sich selbst fassen. Der Typ ist so ein Arsch. Irgendwann werde ich es dem schon zeigen", murrte Ed.

      Als Miles von den Nachwirkungen der gestrigen Feier erzählte gluckste Edward lachend. "Halb so wild. Du warst zwar etwas übermütig aber sonst sehr umgänglich. Okay. Du hast in Ashleys Vorgarten gekotzt - nicht so cool. Aber sonst war es ein gute Abend", lachte Ed und sah kurz hinüber zu Miles, der für einen Augenblick rot vor Scham wurde. Er lenkte ab und berichtete, dass Edward sehr vernünftig war. "Ich gebe mir beste Mühe nicht die Kontrolle zu verlieren. Wie gesagt ich werde da irgendwie sehr ... anstrengend. Gut, dass du es nicht miterleben musstest." Edward lachte erneut und stellte sich im Kopf vor, wie er übermütig und betrunken in den Pool springt. Das wäre nicht das erste Mal, dachte er sich, dass ich im Suff auf den dummen Gedanken komme schwimmen zu gehen.

      Scheinbar überrumpelte Ed seinen Gegenüber, denn er fragte erst nach Miranda und verstummte dann. Er startete den Motor und ging auf die Aussage nicht weiter ein. Er wollte mit Miles nicht darüber reden, wenn er sich aufs Fahren konzentrieren musste. Miles sagte jedoch zu mitzukommen, was Edward lächeln ließ. "Unbedingt wir müssen an die alten Zeiten anknüpfen! Wir passen zwar nicht mehr zu zweit ins Baumhaus, aber wir haben das Haus weitestgehend für uns. Mein Dad ist wie immer weg und Aiden muss bestimmt Hausaufgaben machen." Zufrieden fuhr Edward mit Miles zu ihm. Um vom ausstehenden Thema - Miranda - abzulenken führte Edward mit Miles Smalltalk über Gott und die Welt, machte das Autoradio lauter und fuhr in gefühlten Augenblicken bis zu sich nach Hause.
      "Da wären wir! Das haus ist immer noch dasselbe wie vor einigen Jahren!" Edward stellte den Motor ab und stieg mit Miles aus. Er ging voran und öffnete seinem Besuch die Haustür. Im Wohn- bzw. Esszimmer angekommen erspähte Edward seinen Bruder auf dem Sofa sitzend. "Hey Aiden. Machen sich deine Hausaufgaben von alleine?", raunte er seinen kleineren Bruder an. "Aber das Spiel!"
      "Das kannst du nachher noch schauen. Sieh zu, dass du deine Hausaufgaben erledigst. Du willst doch mal besser sein als ich."
      Aiden grummelte und machte trotzig den Fernseher aus. "Wie blöd! Ihr macht doch auch keine Hausaufgaben!", protestierte er als er an ihnen vorbei die Treppe hinauf in sein Zimmer ging. "Älter werden hat auch Vorzüge", grinste Edward zufrieden und wartete bis Aiden im oberen Stock verschwunden war.

      "Also? Magst du raus auf die Terrasse oder aufs Zimmer?", fragte Edward und ging an den Kühlschrank und holte beiden eine Limo heraus. gekonnt warf er sie Miles zu. Dieser fing die Limo. "Mal an ne Karriere beim Football gedacht", lachte Edward und öffnete seine Limodose. Mit einem lauten Zischen wich der Druck aus der Flasche und auf einmal ... WUSCH! Es folgte ein Limostrahl, der Edwards T-Shirt durchnässte. "Ist ja nicht so als ob ich frische Sachen anhabe", fluchte Ed Kopfschüttelnd und stellte die Dose auf der Küchentheke ab. "Na los wir gehen hoch. Nun muss ich mich sowieso umziehen."
      Oben angekommen ließ er Miles mit in sein Zimmer. "Sorry, ist hier etwas unaufgeräumt. Ich komme aktuell zu nicht wirklich viel zwischen Schule und Sport." Er spürte wie Miles das Zimmer musterte. Hastig räumte Edward seine Wäsche auf dem Boden auf und schmiss sie in den Auffangbehälter. Anschließend zog er sich das Shirt aus, wühlte oberkörperfrei im Schrank nach einem neuen und sah dabei zu Miles. "Wie ist die Limo? Du hast noch nichts getrunken. Probier sie, Miles." Edward fand ein neues Shirt, breitete es vor Miles aus und musterte es. Anschließend zog er sich dieses über. Edward fuhr sich zweimal durch die Haare um diese zu richten und sah dann wieder zu Miles. "Sorry. Wo waren wir stehen geblieben?"
    • Wir kamen in der Auffahrt seines Hauses an und ich stieg aus. Ja, es sah alles noch genauso aus wie früher. Ich lächelte, weil mein inneres Auge automatisch Bilder von früher erzeugte, als wir hier als Kinder noch umhertollten und spielten. Es war echt schön und ich vermisste die Zeit sehr.
      Als mir mein Gegenüber vorhin erzählte, dass sein Dad nicht oft da war, hatte ich schon etwas Mitleid mit ihm... Meine Eltern waren irgendwie immer da. Klar, sie arbeiteten auch. Aber ich war nie wirklich allein. Ed und sein Bruder schienen oft auf sich allein geestellt zu sein. Und in unserem Alter sollten wir noch nicht dafür Sorgen müssen, dass Geschwister gut aufwachsen. Das war immerhin Aufgabe der Eltern. Seine Mutter musste ihm bestimmt fehlen....
      Wir gingen ins Haus und ein weiterer Schwall Nostalgie überkam mich. Wie auch früher fühlte ich mich gleich total wohl hier. Es war einfach nur schön. Und da saß auch Aiden, der sich noch ein Spiel ansah. Kichernd hielt ich die Hand vor meinem Mund. Ed konnte seinen Bruder echt nicht leugnen. Damals in der Grundschule war es nämlich genauso. Doch das behielt ich lieber für mich. Hier wollte das sicher niemand hören. Außer Aiden vielleicht, aber der war ja schön stöhnend abgedampft.
      "Du bist gemein, Ed. Seine Hausaufgaben hätte er doch auch nach dem Spiel machen können.", kicherte ich und folgte ihm in die Küche. Eigentlich fände ich es ganz cool, wenn wir auf die Terrasse gingen. Da war es etwas offener und ich saß ihm nicht so nah. Ich wollte auch gerade antworten, als mir was entgegen kam. Aus Reflex fing ich die Dose auf und lächelte verlegen, als Ed mit dem Vorschlag ankam, seinem Sport beizutreten.
      "War wohl eher ein Glücksfang.", sagte ich daher. Ich und Football. Sie zerquetschten mich doch sofort. Obwohl ich wusste, dass es nur ein Scherz von ihm war. Ich mit meiner Statur hätte ja keine Chance gehabt gegen jemanden wie ihn. Ich blieb dann doch bei meinem Klavier. Das war zumindest weniger gefährlich.
      Die Retourkutsche dazu war, dass Ed nun von oben bis unten mit Limo bekleckert war. Naja okay, nur sein Shirt. Leider ging mein Wunsch mit der Terrasse auch dahin. "Hm nagut, okay." Sehnsüchtig blickte ich nach draußen, ehe ich Ed in sein Zimmer folgte. Und das sah nun nicht mehr aus wie früher. Neugierig sah ich mich um. Überall waren Poster von Footballspielern, seiner Mannschaft, auf dem Regal natürlich der Ball und ein Pokal. Ich war ziemlich beeindruckt.
      "Es sieht wirklich cool aus, Ed. Mir gefällt dein Zimmer.", sagte ich und ignorierte, dass Ed noch schnell aufräumte. Manchmal sah es bei mir ja nicht anders aus, wenn ich mal zu faul war.
      Brav setzte ich mich aufs Bett, ehe Ed plötzlich anfing, sich auszuziehen. W-W-Was machte er denn da? Steif saß ich da, meine Augen weiteten sich, meine Haut verwandelt sich in Gänsepelle und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es plötzlich sehr warm hier drin wurde. Ich versuchte, wegzusehen. Vielleicht lenkte mich das Fenster ab. Doch meine Augen huschten immer wieder zurück zu Ed.
      "Äh, j-j-ja die Limo.", stotterte ich. Mit zittrigen Fingern öffnete ich sie und trank sie mit einem Zuge leer. Ich musste alles runterspülen. Mein Mund war auf einmal so trocken. Als ich die Dose wieder absetzte, war Ed zu meinem Glück inzwischen angezogen. Scheiße, er sah echt gut aus.
      "Uhm... du wolltest mir was erzählen.", erinnerte ich, weshalb es überhaupt dazu gekommen war, dass ich hier bin. Jetzt war ich schon ziemlich neugierig, was er mir so dringend erzählen wollte. Und vielleicht lenkte es mich auch ein bisschen von den Bildern ab.
    • Edward

      Mit großen Augen verfolgte Edward, wie Miles seine Limodose wegzischte. Mensch, der musste aber Durst haben, dachte sich der Sportler und setzte sich in einen Stuhl unweit des Bettes. Er griff neben sich nach einem kleinerem Ball aus Schaumstoff und warf ihn gegen die Wand, sodass er wiederkam und er ihn fing. Dies wiederholte er während er nun mit Miles sprach, denn dieser fragte ihn wieso Edward mit ihm reden wollte. "Oh Mann, du kommst schnell zur Sache, was?", grinste Ed und sah zu Miles, "Also ich habe mich heute mit Dean getroffen. Der war länger als wir auf der Party und er hat Miranda und diesen Typen beobachtet. Und er hat Fotos von ihnen ... wie sie sich scheinbar umarmen. Sehr innig umarmen. Sagen wir so: würde ich das bei einem Mädchen machen würde Miranda ausflippen." Edward fing den Ball und sah wieder zur Wand. "Das ist aber noch nicht alles, Miles. Er hat die beiden gefilmt, wie sie in diesem kleinen Häuschen am Ende vom Pool verschwanden. Dort ist wohl eine Sauna drinnen. Keine Ahnung Dean hat sie bestimmt schon häufiger von Innen gesehen. Nun erst verschwindet Miranda im Haus ..." Edward stoppte im Satz, fing den Ball und sah dann zu Miles. "Und dann dieser Typ!" Edward warf den Ball wieder an die Wand dieses Mal jedoch mit mehr Schwung.

      "Ich glaube ich muss Miranda darauf ansprechen. Ich glaube Dean, auch wenn ich nicht weiß, was sie in diesem Häuschen trieben. Aber die Sache ist mir echt suspekt." Erneut landete der Ball in Edwards Hand. Vom Häufigen Hin und Her war sie schon leicht gerötet und er hörte auf mit dem Ballwerfen und fixierte nun vollends Miles. "Was hälst du von der Geschichte? Ich meine, du sagtest du kannst dich an nicht mehr viel erinnern. Aber ich fand Miranda und diesen Typen. Sie wirkten beide sehr vertraut." Edward zückte sein Smartphone und sagte dann: "Und glaub nicht, dass sich Miranda bisher bei mir gemeldet hat. Ich kann es kaum glauben, wenn das alles war sein sollte." Eds Mund wurde ganz trocken und er fühlte sich so gereizt, dass er aufstehen musste. "Ich weiß es nicht, was ich tun soll. Aber nach unserem Gespräch gestern und den vielen Gedanken, die ich mir gemacht habe, glaube ich dass da nicht mehr viel ist. Auch unabhängig davon, was mit diesem Typen lief. Ich will ihr nicht mehr hinterher rennen." Edward ließ sich neben Miles aufs Bett fallen. Er seufzte laut und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf während er die Decke anstarrte. "Ich fühle mich echt komisch, Miles. Selbst wenn sie nichts mit dem Typen hatte. Das Bild du hättest es sehen müssen - so umarmst du keine Freunde. Davon abgesehen, dass Miranda nie männliche Freunde hatte ... ok bis auf den Schwulen aus der Cheerleader-Mannschaft." Edward schloss kurz die Augen und amtete tief durch.

      Er öffnete sie wieder und sah zu Miles. "Ich frage dich, weil du zu dem allen keinen Bezug hast. Ich will nicht mehr irgendwie mit irgendwem zusammen sein, weil es einen Ruf hat oder weil sie die Schönste der Highschool ist." Edward blieb mit dem Armen hinter dem Kopf verschränkt liegen und schürzte seine trockenen Lippen. Er spürte wie er am ganzen Körper schwach zitterte und die Gedanken um ihn kreisten. Doch es fühlte sich auch gut an. Das Lossagen von Miranda löste ihm ein Druckgefühl in Luft auf, desto länger er diesem Gedanken nachging.
    • Ed fing also an zu erzählen und ich hörte ihm aufmerksam zu, während er den Ball ständig an die Wand warf und danach wieder auffing. Dass er sich mit Dean getroffen hatte, wusste ich ja schon. Aber er wusste es nicht, dass ich es wusste. Und das durfte ruhig gern so bleiben. Und das es dann um das Thema Miranda ging, war mir irgendwie auch klar. Ich seufzte innerlich. Der arme Ed musste schon echt was mitmachen. Sie war ja schon bei mir eifersüchtig. Leider war ich da nicht so erfahren, was das anging. Wenn ich da drinnen mit ihr im Häuschen gewesen wäre, hätte ich sie wohl höchstens gefragt, wie das Wetter so war oder so. Und an die Sache mit dem Typen konnte ich mich sehr gut erinnern.
      "Uhm...ich weiß wovon du redest, Ed. Das auf der Party meine ich. I-Ich weiß nur nicht, ob ich dir da Tipps geben kann. Ich kann dir nur sagen: Tu das, womit du dich sicher und wohl fühlst. Ich denke, eine Beziehung kann nur bestehen, wenn man einander vertraut. Und nur das Beste für den Partner will. Man liebt den Partner doch, passt auf ihn auf, steht ihm bei Schwierigkeiten zur Seite und tröstet ihn, wenn er sich schlecht fühlt und freut sich mit ihm, wenn was Gutes passiert ist. So führt man doch eine Beziehung, oder nicht?", sagte ich aus dem Bauch herraus, während sich Ed neben mich aufs Bett legte. Schon wieder spürte ich, wie mein Puls nach oben stieg. Ich hatte den Drang aufzustehen. Doch das konnte ich jetzt in der Situation schlecht bringen. Hinzukam, dass sein Shirt nur einen kleinwenig nach oben gerutscht ist und ungefähr einen Zentimeter Haut frei lag. 'Denk an was anderes, Miles!'
      "Trotzdem solltest du dir vielleicht ihre Version anhören. Vielleicht ist das alles ein riesen Mistverständnis.", sagte ich noch hinterher und drehte mich nun doch zu ihm, ohne darüber nachzudenken. Stockend sah ich ihn an. Wie er da lag, so völlig in seiner Welt. Wenn er wüsste, wie attraktiv das gerade aussah. Miranda verpasste ganz schön viel, wenn sie das nicht sah. Oder eben sie wollte es nicht sehen und war nur auf Ruf aus.
      Schnell drehte ich mich doch wieder nach vorne und sah mir den Fußboden an. Ja. Der war gut. Diese einzelnen Fasern.
      "Wenn du es noch retten willst, dann tu was und sprich mit ihr. Und wenn du es aber mit ihr aufgegeben oder abgeschlossen hast, dann beende es. Ich kann dir die Entscheidung leider nicht abnehmen. Ich....kann nur für dich da sein, wenn du Ablenkung oder wen zum Zuhören brauchst. Ich....würde nur nicht wollen, dass sie dich deswegen wegstoßen. Deine Leidenschaft würde....vielleicht daran zerbrechen....", antwortete ich und wurde dabei immer leiser. Vielleicht hörte er das gar nicht mehr, weil er selbst in Gedanken war. Nur so waren auf jedenfall meine Gedanken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kiba ()

    • Edward

      Der Footballer lauschte jedem von Miles Wörtern - egal ob sie leise oder laut waren. Er nickte auf seinen Vorschlag hin mit Miranda zu sprechen und richtete sich auf. "Miles? Danke dir.", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. "Du hast Recht. Ich sollte sie fragen und je nachdem, was sie mir antwortet ... Dann kann ich daraus noch meine Schlüsse ziehen. Wenn ihr wirklich etwas an unserer Beziehung liegt, wird sie mir bestimmt eine vernünftige Antwort liefern und wenn nicht ..." Edward schluckte. "Dann weiß ich, woran ich bei ihr bin." Der Blonde richtete sich auf und sah Miles an. "Ich mag deine analytische Art. Ich hoffe ich werde mit Miranda genauso analytisch umgehen können und nicht emotional reagieren. Sie kann sich echt mies verhalten, weißt du?" Edward streckte sich und war froh über Miles' offenes Ohr. "Ich will Deans Schilderungen auch nicht zu viel Wert beimessen und es ist nur fair Miranda die Möglichkeit zugeben, sich rechtfertigen zu können und das vielleicht noch zu erklären."

      Ed starrte durch sein Fenster nach draußen. "Weißt du was? Ich würde sagen wir versuchen uns erneut an einer Limo und setzte uns raus auf die Terrasse. Das Wetter ist mega. Nur wirst du dieses Mal die Dosen öffnen!" Edward grinste dabei und ging mit Miles wieder runter. Er nahm 2 Dosen aus dem Kühlschrank und stellte sie Miles hin. "So! Nun bin ich gespannt." Amüsiert verschränkte Edward die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Küchentheke während er Miles beobachtete. "Zu schwach dafür wirst du ja nicht sein", neckte der Footballer ihn und beobachtete wie Miles die erste Dose öffnete. Bis auf ein leises Zischen entwich der Dose jedoch nichts. "Das ist dann wohl meine", erklärte Edward, beugte sich über die Theke und schnappte sich die geöffnete Dose. "Nun wird es spannend", grinste Edward und schlürfte in seinem neuen Oberteil an der Limo.

      Es zischte bei der zweiten Limo lauter und tatsächlich folgte etwas Limosaft, jedoch weitaus weniger als bei Edward. Mit einer schnellen Reaktion ging Miles an den Dosenrand und schlürfte die heraustretende Limo auf. Edward grinste. "Gute Reaktion, wusste gar nicht, dass du so gut Sachen ablutschst", spottete Edward mit einem sexistischen Unterton, den er sich in diesem Moment nicht verkneifen konnte. Gleichzeitig erinnerte ihn der Witz an Dean, der diesen Witz sicherlich auch gebracht hätte. Neugierig flogen Edwards Blicke über Miles und er fragte sich, was damals zwischen ihm und Dean war ... ob er es vielleicht nochmal probieren sollte? Er biss sich auf die Lippen und spürte Miles Blick auf sich. "Was schaust denn so? Ich habe mich heute schon blamiert", versuchte dieser von sich abzulenken.
    • Ed erklärte mir, dass er Miranda noch eine Chance geben wollte, um eventuell ihre Beziehung noch zu retten. Je nachdem, was sie dann halt antwortete. Und jeder der von meinen Gefühlen wusste, würde mir jetzt einen Vogel zeigen, vielleicht auch einen Schlag ins Gesicht und würde mich fragen, was ich mir dabei gedacht habe. Immerhin wäre das jetzt meine Chance gewesen, sie auseinander zu bringen und mich irgendwie an ihn anzuschmeißen. Aber das war einfach nicht meine Art. Das konnte ich einfach nicht.... Ich....kann doch nicht aus Egoismus jemand anderen den Partner wegnehmen. Nein....wenn er glücklich mit ihr war.....dann unterstützte ich das auch. Auch wenn es mein Herz schon ein bisschen zusammendrückte...
      "Ich freue mich, dass ich dir trotzdem helfen konnte.", ich lächelte ihn trotzdem an. Alles andere würden nur irgendwelche Gefühle verraten. Mir sind eh schon zu viele Sachen rausgerutscht.

      Ich folgte Eds Blick nach draußen und nickte diesmal ehrlich lächelnd. Ja. Der Vorschlag war sehr gut. Ich wollte eh lieber nach draußen. Da war es nicht so eingeengt und vielleicht hatten wir dann auch ein anderes Thema, was etwas angenehmer war. Auch wenn ich nicht verstand, was das für einen Unterschied machte, wenn ich die Dosen öff-
      "Hey! Und wenn ich dann nass werde?", beschwerte ich mich und folgte ihm nach unten.
      In der Küche angekommen drückte Ed mir tatsächlich die beiden Dosen in die Hände. Er meinte es echt ernst.
      "So schwach bin ich dann doch nicht.", sagte ich öffnete die erste Dose. Ich musste zugeben, ich hatte schon ein bisschen Angst, dass sie jetzt so rausschoss. Aber es passierte nichts der gleichen und prompt schnappte sich mein Gegenüber die erste Dose. Tze. Angsthase.
      Bei der zweiten kam nur ein klein wenig was aus der Seite raus. Schnell legte ich meine Lippen an die Dose, bevor noch alles runterlief, als Ed seinen ziemlich versauten Spruch rausließ. Da passierte das, was passieren musste. Vor Schreck atmete ich die Limo ein und begann heftig zu husten. Unweigerlich kamen Bilder in meinen Kopf, die nicht jugendfrei waren. Ich war ja auch nur ein Kerl.
      "Edward!!", beschwerte ich mich und versuchte ihn böse anzusehen. Allerdings konnte ich mir vorstellen, dass es genauso aussah, wie ein Labradorwelpe, der sich mit einem Dobermann anlegen wollte. Lächerlich.
      Nachdenklich sah er mich an und ich legte den Kopf schief.
      "Huh? Worüber denkst du nach? Ich kann dir ansehen, dass es ein wichtiges Thema für dich ist. Geht es noch um Miranda?", fragte ich vorsichtig. Ich war mir nicht sicher, ob ich nachfragen sollte. Denn eigentlich ging es mich ja nichts an.
    • Edward

      Amüsiert beobachtete der Blonde, wie sich Miles an seiner Limo verschluckte und dann laut hustete. "Das kommt davon wenn man so gierig ist", kommentierte Ed süffisant die Situation. Miles brauchte einige Augenblicke bis er sich erholt hatte und fragte dann seinen Gegenüber, wieso dieser ihn so anstarrte. Edward schüttelte den Kopf. "Nichts, Miles", winkte er ab und ging Richtung Terassentür. Das für amerikanische Verhältnisse eher kleine Haus besaß neben dem Erdgeschoss mit dem Wohnzimmer, der Küche und einem Gäste-WC, dem Obergeschoss mit 3 Schlafzimmern und je einem Bad noch einen großen Garten und eine Terrasse. Die weiten Fenster im Erdgeschoss gaben den Blick auf die Terrasse frei. Der Blonde zog an der Schiebetür zur Terrasse und deutete Miles nach draußen. Anschließend folgte Ed seinem Schulfreund und die beiden standen in der Natur. Die Sonne schien, es war angenehm warm und man hörte einige Vögel munter zwitschtern.

      "Hier sonne ich mich im Sommer", lachte Edward und winkte Miles mit der Hand zu sich. "Komm ich zeig dir noch was, das du von früher nicht kennst." Miles folgte dem Blonden und sie gingen an dem Baumhaus vorbei, in dem sie früher immer gespielt haben. "Du erinnerst dich noch?", fragte Ed seinen alten Freund und zeigte zum Haus während sie weiter über den grünen Rasen liefen. "Aiden mochte es genau so sehr wie wir. Heute wäre es für uns zu klein", stellte Edward amüsiert fest und hatte nun ein Kopfkino davon, wie sich beide in das kleine Baumhaus quetschen. "Kaum zu glauben. Früher wirkte es so groß wie ein Haus."
      Er erreichte mit Miles einen kleinen Schuppen. "Der ist neu. Quasi mein 2. Zimmer.", erklärte Edward und öffnete die Tür zu dem kleinen Verbau. Im Inneren standen einige Trainingsgeräte und Hanteln lagen umher. "Nicht gerade aufgeräumt, aber gut, wenn ich von all dem hier abschalten will. Dad hat den Verbau für mich hochgezogen." In Edwards Stimme klang etwas Wehmut. Wehmut darüber, dass dies die letzte Aktion seines Dads war ehe er immer beschäftigter und kaum mehr Zuhause war. Der Footballer ging in den kleinen Schuppen und hockte sich auf die Hantelbank. "Sonst hast du hier glaube ich nicht viel verpasst.", zuckte der Blonde mit dem Schultern und sah wie Miles das Zimmer musterte.

      "Du glaubst gar nicht, wie gut so ein Rückzugsort tut. Aiden ist manchmal ..." Er atmete angestrengt aus "nun wie soll ich sagen ... nervig? Da hilft dann nur Sport. Du machst keinen, oder?" Er musterte Miles neugierig und sah sich dann um. "Wenn du mal ein Training willst - als Gegenzug für die Nachhilfe - kann ich dir ein paar Stunden anbieten." Edward grinste frech von der Hantelbank und nahm einen Schluck aus seiner Dosenlimo.
    • So wie es mir dachte. Er wollte nicht drüber reden. Aber ging es dann noch um Miranda? Man wusste es nicht. Vielleichte sollte ich es wirklich einfach vergessen....
      Zusammen gingen wir raus und lächelnd sah ich mich um. Es war alles noch genau wie früher. Unweigerlich hatte ich Bilder vor dem Auge, wie wir hier immer zusammen gespielt haben. Es war eine echt schöne Zeit.
      "Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Schade, dass es jetzt so klein geworden ist.", sagte ich mit einem bedrückten Unterton und sah hoch. Ich würde da gern mal wieder reinklettern. Einfach, um mich wieder wie ein kleines Kind zu fühlen. Ich biss mir auf die Lippe und widerstand den Drang, ehe ich Ed weiter folgte. Wir standen vor einer kleinen Hütte. Die gabs es früher noch nicht. Zusammen gingen wir rein und staunend betrachtete ich den Raum.
      "Es ist Wahnsinn, Ed. Richtig cool. Wer kann schon behaupten, er hätte ein Fitnessstudio im Garten?", ich bewunderte ihn. Sowas hatte ich nicht. Ich hatte einfach....mein Zimmer.
      Doch Eds Stimme klang....irgendwie traurig, als er mir erzählte, dass sein Dad das hier gebaut hatte. Ich schätze, da seine Mutter gestorben war, versuchte sein Dad jetzt finanziell alles aufzuholen. Ich wusste ja, dass sie nicht allzuviel Geld hatten. Ich beschloss, ihn nicht darauf anzusprechen. Ich wollte die Stimmung nicht noch weiter trüben.
      "Sei froh, dass du einen Bruder hast. Ich hätte gern ein.", lächelte ich und setzte mich an so ein Ding. Ich schätze mal, man konnte hier die Arme oder die Brust trainieren. Ich hatte ja leider überhaupt keine Ahnung davon.
      "Ich weiß nicht, ob ich das kann.", sagte ich und sah mir meine Arme an. Ja... sie waren schon ziemlich dünn in Gegensatz zu Eds Armen. Aber ich war ja auch sehr klein für einen Mann.
      "Ich....ich glaub, ich bleib besser beim Klavier spielen. Hier würde ich mich sicher blamieren und du würdest mich auslachen.", ja ich redete mich raus. Auch wenn ich wusste, dass mein Freund mich nicht auslachen würde. Ich bin einfach zu unsicher in all den Dingen. Und....Ed stand sicher nicht auf noch männlichere Typen. Schon wieder kamen Bilder im Kopf und ich spürte die Hitze an meinem Körper. Sicherlich war ich wieder total rot geworden. So ein Mist! Schnell trank ich einen Schluck von meiner Limo, in der Hoffnung, dadurch wieder abzukühlen.
      "A-Also ähm. Du bist hier sicher öfters, oder? Dann....naja, vielleicht überleg ich es mir nochmal.", was redete ich denn da? Eben noch so und dann so. Gibs doch zu Miles. Du willst ihn bloß Schwitzen sehen. Du bist hinterlistig. Am liebsten möchte ich von hier fliehen. Hilfe!
    • Edward

      "Du hättest gerne einen Bruder? Glaub mir, dass wünschst du dir nur solange wie du keinen hast. Sie können schon große Quälgeister sein", lachte Edward und trank aus seiner Limodose. "Aber es gibt natürlich auch die Zeiten, wo ich wahnsinnig froh bin, Aiden zu haben. Er kann einen langweiligen Tag schon ganz schön witzig gestalten." Während Miles das gesagt hatte, setzte er sich an eine Hantelbank und spähte auf die Langhantel. Man sah ihm an, dass er das Gerät kaum einordnen konnte, was Edward breit grinsen ließ. "Du machst echt keinen Sport, oder?", lachte Edward und stand von seiner Bank auf und ging hinüber zu Miles. "Du spielst Klavier? Echt? Wie cool. Du musst mir unbedingt mal etwas vorspielen, Miles.", freute sich Edward, der immer wieder begeistert war, was man für tolle Melodien man mit einem Instrument erzeugen konnte.

      Der Blonde war nun an der Hantelbank mit Miles angekommen und schüttelte den Kopf. "Du blamierst dich nicht und selbst, wenn würde ich dich nicht auslachen, Miles." Edward schraubte an der Langhantel umher und befestigte links und rechts je ein kleines Gewicht. "Du hast mir genug Nachhilfe gegeben, wird Zeit, dass ich dir was zeige", grinste Edward, ging um die Bank und nahm Miles die Limodose ab. Dann drückte er in sanft aber bestimmt auf die Hantelbank. "Los eine Übung kannst du mal ausprobieren. Dann weißt du ob es etwas für dich ist", erklärte der Footballer und ging wieder an das Kopfende der Hantelbank, wo Miles Kopf lag. Er sah ihn von unten an. "Greif nach Langhantel mit deinen beiden Händen, heb sie aus dem Gestell und senk sie einmal ab bis sie fast auf deiner Brust ist. Dann drückst du sie wieder hoch.", erklärte ihm Edward die Übung und sah wie Miles vorsichtig um die Langhantel griff. "Es kann nichts Schlimmes passieren. Solltest du die Hantel nicht mehr hochkriegen helfe ich dir. Deswegen stehe ich hier." Edward war Miles hochroter Kopf nicht entgangen, scheinbar war es ihm unangenehm aber da musste sein Freund nun durch.

      Nach etwas Zögern hob Miles die Langhantelstange an und drückte sie aus dem Gestell. Etwas wackelig bewegte er diese zur Brust. "Hmmm ... gut machst du das. Doch nicht so unerfahren", grinste Edward zufrieden und sah zu wie Miles die Stange wieder hochdrückte. Seine Arme wackelte etwas und die letzten Zentimeter pustete er schwer. "Warte", meinte Ed und griff nach der Stange, umfasste Miles Hände und hob ihm die Stange dabei wieder hoch. "Lief doch mega für dein erstes Mal!", lobte er seinen Schulfreund und sah, wie dieser erschöpft ausatmete. "Ich muss zugeben, ich war unfair zu dir. Langhantelübungen sind nichts für Einsteiger. Aber ich wollte sehen, wie du dich schlägst und ich bin zufrieden. Dich könnte ich trainieren." Verschmitzt grinste Ed auf Miles der immer noch unter ihm auf der Hantelbank lag. "Sport kann einer guter Ausgleich sein, wenn man den ganzen Tag über zu lernen hat", erklärte der Blonde und packte wieder das übliche Gewicht, mit dem er trainierte, an die Langhantel.
    • Als Ed dann aufstand, sah ich ihn mit großen Augen an. W-w-was? Wie in Trance sah ich zu ihm, wie er mich auf die Bank runterdrückte. Ich schluckte meinen Kloß im Hals runter und versuchte durchzuatmen. Ob er überhaupt mitbekam, was er mit mir machte?
      Ed ging einmal um mich herum und stand nun hinter mich. So von unten konnte man seinen Körper noch besser erkennen. Aber das war jetzt nicht wichtig! Ich hörte ihm zu, was ich machen sollte und biss mir dabei kurz auf die Lippe. Ich nickte zaghaft, ehe ich vorsichtig mit meinen dünnen langgliedrigen Fingern die Stange umgriff und sie langsam aus dem Gestell drückte. Verdammt, die war schwerer als ich gedacht habe. Runter ging auch noch recht einfach und schnell. Auch wenn ich ein bisschen Angst hatte, dass sie mich zerdrückt. Aber hoch war dann doch etwas schwerer, so dass Ed mir am Ende helfen musste. Seinen Kommentare nebenbei munterten mich leider nicht so wirklich auf. Ich fühlte mich ganz schön elendig und schwach... Kein Wunder, dass niemand was von mir wollte. Schon gar nicht Ed. Denn wenn wir ehrlich waren, wäre unsere Freundschaft nicht so, wenn wir nicht ineinander gelaufen wären.
      Als er mir anbot, mich zu trainieren, sah ich nochmal zu ihm hoch. Ich beobachtete ihn, wie er wieder das ursprüngliche Gewicht dran machte und dabei gab sein T-Shirt einen kurzen Blick auf seinen Oberkörper frei, weil ich drunter gucken konnte. Nicht gut!!
      Schnell setzte ich mich auf und stand auf. Wenn das immer so war, hielt ich das nicht lange aus.
      "Uhm....was war denn eher für Anfänger? Vielleicht....ist Ausdauertraining eher was für mich. Ich meine....so ein kräftiger Typ, der auch nicht sonderlich groß ist und auch noch Brille trägt, sieht bestimmt nicht so gut aus wie ein großer blonder Typ, der sowieso rundrum hübsch und perfekt ist........... eh........a-also ich meine natürlich die Models und so.", what the fuck? Mein Hirn arbeitet nicht mehr. Kann ich unsichtbar werden?
      "A-Also uhm, die Limo kündigt sich ganz schön schnell an. Ich geh mal kurz zum Klo. Ich bin gleich wieder da!", sagte ich nur und sah zu, aus der Situation zu kommen.
      Im Bad angekommen schloss ich die Tür hinter mir und schloss peinlich berührt die Augen.
      "Scheiße..... was war das denn? Der wird doch nie wieder mit mir reden....", jammerte ich leise flüsternd und stellte mich ans Waschbecken, um meinem Gesicht eine Abkühlung zu gönnen. Nach kurzer Zeit ging ich aber mit flaurn Magen wieder zurück. Wär ja noch auffälliger, wenn ich länger weg blieb. Vorsichtig schielte ich durch den Türspalt und schlich mich rein.
      "Edward? Bist du noch da?"
    • Edward

      Ehe Edward auf Miles' Frage antworten konnte, verabschiedete sich dieser auf die Toilette. Mit einer angehobenen Augenbraue sah er dem schnell flüchtenden Miles hinterher. Er dachte nochmals über die Frage nach, ehe er lachen musste. Meinte er mit dem Blonden mich, fragte er sich und setzte sich wieder auf die Hantelbank. Er würde die Zeit bis Miles wieder da ist, wohl nutzen und schauen ob er seinen bisherigen Gewichtsrekord im Bankdrücken erhöhen konnte. Über seine Schulter musterte er nochmals die Gewichte an der Langhantelstange, ehe er sich nach hinten legte und das Gewicht hochdrückte und dann absenkte. Die Übung wiederholte er einige Male und hörte dann kurz auf und sah an die Decke des kleinen Schuppen. Er mochte diesen Ort, der gab ihm etwas Rückzug und Zeit nachzudenken. Erleichtert, dass er einen neuen Gewichtsrekords für sich aufgestellt hatte, richtete er sich auf und sah durch die Scheibe des Schuppens nach draußen. Noch keine Spur von Miles, dachte er sich und warf den Blick in den kleinen Raum.

      Sein Blick blieb am Spiegel hängen. Er würde wohl die Zeit nutzen können. Für sein Fitnesstagebuch versuchte Edward nach jedem Training ein Bild von seinem Körper zu machen. Ständige Dokumentation ist der Weg zur Selbstverbesserung, ermahnte er sich an einen Spruch aus einem seiner Sporthandbücher, die er gelesen hatte. Da er im Fitnessstudio nicht dazu kam, entschied er sich die Zeit ohne Miles dafür zu nutzen. Er zog sein Shirt aus, stellte sich vor den Spiegel und machte ein paar Bilder mit dem Handy. Zufrieden musterte er die Bilder auf dem Handy und drehte sich wieder um. In dem Moment erschreckte er sich, da Miles im Raum stand. "Ah!", rief er und lies das Handy fallen. "Miles! Du hast mich erschreckt!", raunte Edward und hob wieder sein Handy auf. Er spürte Miles Blicke auf sich, die ihn förmlich musterten. Edward war das mittlerweile nicht mehr unangenehm. Früher mochte er es nicht wie ein Gemälde angestarrt zu werden doch seit dem Football und den regelmäßigen Fitnessstudiobesuchen, war er es gewohnt. "Das erreichst du nicht nur mit Ausdauertraining", lachte Edward, "dazu müsstest du auch Krafttraining machen. Das sähe an dir auch nicht schlecht aus." Edward musste grinsen und kam einen Schritt auf Miles zu. Er spannte seinen Arm an und zeigte ihm Miles. "Meinst du ich sollte mehr Arme oder Schultern machen? Ich habe manchmal das Gefühl, da geht noch was. Ich will am Ende aber auch nicht wie diese Gorillas aussehen, weißt du?"
    • "Ed? Hörst du mich?", sagte ich nochmal, doch er reagierte nicht. Ich starrte ihn an. Sein Rücken war wirklich sehr muskulös und unglaublich sexy.... Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, dass ich genau jetzt hier sein durfte. Und eigentlich sollte ich zufrieden sein.... aber aus irgendeinen Grund war ich das nicht. Ich wollte mehr. Aber dazu war ich nicht befugt.... Er war immernoch vergeben.....
      Ich zuckte zusammen, als das Handy zu Boden fiel und er mit mir sprach.
      "Entschuldige. Irgendwie hast du mich nicht gehört. Ich hab dich angesprochen.", sagte ich schnell, ehe er weitersprach.
      "Huh? Achso. Äh ja. Ich... ich weiß nicht. Meinst du das wirklich? Die Mädchen stehen eher auf kräftige Kerle, hm? Meinst du denn, ich sollte das auch machen? Würde ich damit besser aussehen?", fragte ich vorsichtig und kratzte mich am Kopf. Ich dachte.... wenn er es wirklich gut finden würde, würde ich vielleicht nochmal drüber nachdenken. Ein bisschen Sport hatte noch niemanden geschadet. Vielleicht sollte ich meinen inneren Schweinehund überwinden und wirklich was machen. Auch wenn ich mir dabei ein bisschen blöd vorkam. Ich hatte dann wohl einen Trainer, der mir sagte, was ich machen sollte, aber das würde auch heißen, dass er mich die ganze Zeit anstarren würde und das wär mir unangenehm. Ich stand noch nie gerne im Mittelpunkt. Egal, wie groß die Menschenmenge um mich herrum war.
      "Eh?", ich schreckte auf, als Ed auf mich zu kam und erstarrte. Wieso zum Henker wollte er das von mir wissen? Was sollte ich ihm denn dazu sagen?
      "Uhm.... also... ich finde deine Muskeln ja gut so wie sie sind. Aber vielleicht bin ich auch einfach der falsche Ansprechpartner dafür. Uhm.... aber so aus dem Bauch herraus würde ich deine Schultern sagen. Der Ball ist leicht. Aber mit deinen Schultern musst du dich wehren und die anderen wegdrücken.", antwortete ich und starrte schon wieder. Ja ich gabs zu. Ich liebte sein breites Kreuz. Und noch mehr liebte ich seine breiten Schultern. Sie machten ihn unglaublich sexy. Ich biss mir kurz auf die Lippe.
      "Uhm, ich geh mal zu meiner Limo - WHOAH!", auf dem Weg zum gesuchten Objekt, stolperte ich über meine eigenen Füße und fiel meinem Freund quasi direkt in die Arme. Wir fielen um und ich direkt auf ihn drauf. Meine Augen waren noch zusammen gekniffen, als ich seine warme Haut unter meinen Fingern spürte. Erschrocken sah ich ihm ins Gesicht. Ich war ihm so nah. Es fehlte nicht mehr fiel für einen Kuss. Total rot geworden, wahrscheinlich sah ich aus wie eine Tomate, richtete ich mich auf und krabbelte von ihm runter.
      "Tut mir leid!", rief ich und versuchte rückwärts wegzukrabbeln, als ich mir den Kopf an einen von Eds Geräten anschlug.
      "Aua! Mist!", schrie ich auf und rieb mir die schmerzende Stelle. Wieder biss ich mir vor Verlegenheit auf die Lippe.
      "Ich hoffe, du hast dir nicht weh getan..."
    • Edward

      Miles fragte, ob er besser aussähe, wenn er trainierter wäre. Gedanklich stellte sich Ed dies vor und lächelte dann. "Vielleicht, ja. Aber du siehst jetzt auch gut aus. Red' dich nicht schlecht." Der Blonde warf seinem Gegenüber einen musternden Blick zu. Miles war sicherlich schmächtig, aber er hatte - wenn Edward ehrlich war - ein schönes Gesicht und diese dunklen Haare. Er mochte die Kombi zusammen mit seinen dunklen Augen. Sicherlich war seine Freundin keine so extrovertierte Person wie Miranda, jedoch schön - so schätzte der Footballer.

      Als Miles Edwards Schulter erwähnte, verwarf dieser seine Überlegung und lauschte den Worten des Dunkelhaarigen. "Schultern meinst du? Ja das kann sein. Dann kann ich die Gegner noch besser wegschubsen", grinste Edward zufrieden und musterte seine Schultern. Miles hatte wohl Recht, dachte er sich und spürte ebenso die Blicke von Miles auf sich. Edward errötete etwas als er Miles länger Blick auf sich spürte. War es ihm unangenehm? Als Miles der Situation entfloh, um seine Limo zu trinken, nickte Edward. "Ehh ... ja ... und ich ziehe mir mal wieder mein Shirt an" Er ging Richtung des Shirts, hörte nur noch ein 'Woah' ehe ihm Miles in die Arme fiel und beide auf dem harten Boden des Schuppens landeten. Für Miles war der Fall bedeutend weicher als für Edward, da der Dunkelhaarige auf dem Blonden gelandet war.

      Beide waren sich total nah. Edward sah ins Miles' dunkle Augen. Dann spürte er etwas Hitze in seinem eigenen Gesicht. Miles hochroter Kopf entging ihm dabei jedoch auch nicht. Zackig richtete sich Miles wieder auf und entschuldigte sich für den Fauxpas. "Kein Ding", lachte Edward verlegen, richtete sich auf und kratzte sich am Kopf. "Mich haben schon schwerere Typen umgeworfen! Du bist dagegen - zum Glück - ein Leichtgewicht." Edward lachte verlegen und versuchte die Röte aus seinem Gesicht zu vertreiben. Er griff nach seinem Shirt und zog es zügig über. Die Röte verschwand aus seinem Gesicht. Als Miles ihn fragte, ob er sich wehgetan hatte, schmollte Edward gespielt.
      "Vielleicht ja. Dann könntest du mir als Wiedergutmachung etwas zu Essen machen." Anschließend musste er lachen, da Miles kurzzeitig besorgt aussah. "Alles gut, Miles! Ich bin das gewöhnt. Du könntest mich öfter umschmeißen", grinste er und fuhr sich durch die blonden Haare, um diese wieder zu richten. "Da du ja super weich auf mir gelandet bist, gehe ich davon aus, dass es dir gut geht?" Er musterte Miles für einen Augenblick stellte jedoch bis auf einen immer noch leicht roten Kopf nichts fest. "Vielleicht sollten wir an die frische Luft, hm? Hier drinnen ist es ganz schön warm."
    • Eeehh?! Verdammt. War ich trotzdem zu schwer? Von wegen Leichtgewicht. Doch Ed winkte alles ab. Ob es ihm wirklich gut ging? Ich sah nach unten. Meine Röte verschwand einfach nicht. Vorallem als er sagte, dass ich das ruhig öfter machen konnte. Das war doch ein Scherz. Oder? Ich wollte ihm eigentlich nicht so nah kommen. Ich hatte Angst, er würde etwas merken. Mein Herz war so laut.... ich dachte, es sprang mir gleich aus der Brust. Aber ich konnte es ja wieder gut machen! Aufgeregt sah ich ihn an.
      "I-Ich kann gerne etwas für uns Drei kochen. Hast du denn Hunger? Ich kann auch noch Aiden fragen, ob er auch was möchte."antwortete ich schnell. Noch immer saß ich auf dem Boden, den Schmerz am Kopf schon lange vergessen, als er mich fragte, ob es mir gut ging.
      "Uhm, ja. Ich hab mir außer eben am Kopf nicht wehgetan.", antwortete ich und kratzte mich am Kopf. Unweigerlich kam die Situation von eben nochmal vor Augen und ich biss mir auf die Lippe. Seine Haut war so warm und weich. Und sein Geruch. So herb. Als ich auf ihn fiel, hatte ich das Gefühl, ich hatte mich in seinen Augen verloren. Ich hatte noch nie so schöne Augen gesehen. Miranda konnte sich wirklich glücklich schätzen. Zum ersten Mal spürte ich die Eifersucht in meinem Herzen. Aber nicht, weil sie ihn hatte. Sondern, weil ich das Gefühl hatte, dass sie ihn überhaupt nicht zu schätzen wusste.
      Als Ed wieder mit mir sprach, erwachte ich aus meinen Gedanken und nickte. Ich stand also auf und folgte meinem Freund aus der Hütte. Kurz sah ich nochmal zurück, ehe ich ihm dann Richtung Haus folgte.
      "Uhm...hast du denn Hunger? Soll ich etwas kochen? Als Wiedergutmachung?"