The Jock and the Nerd (Kiba & Aurelius)

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    • Edward

      "Ach mach dir mal keinen Kopf um Miranda. Der tut es auch mal gut, wenn sie weniger Aufmerksamkeit kriegt", lachte er und wusste, dass Miranda oft im Mittelpunkt ihrer Beziehung stand. Das war für Ed aber vollkommen in Ordnung, so lenkte sie ihn von seinen eigenen Problemen ab. Ehe er jedoch weiter über seine Beziehung zu Miranda nachdachte, rissen ihn Miles* Aussagen aus den Gedanken. "Du meinst das Ernst? Mr. Harrow soll anders zu mir sein? Tut mir leid, Miles, aber das glaube ich erst, wenn ich selbst erlebe. Aber ich bin froh zu hören, dass ihr ein 'normales' Gespräch führen konntet. Ich finde ihn meistens einfach nur merkwürdig." Innerlich war Ed froh, wenn sich Miles' Einsatz auszahlen würde. Er brauchte unbedingt bessere Noten und hatte nun den ersten Funken einer echten Hoffnung! Scheinbar hatte es das Schicksal doch nicht so schlecht mit ihm gemeint.

      Ehe der Sportler jedoch ein weiteres Wort mit Miles wechseln konnte, drückte ihm dieser seine Handynummer auf einem Zettel in die Hand und verschwand so schnell wie Edward gar nicht gucken konnte. Er speicherte die Nummer von Miles umgehend in seinem Handy ein und sah dann, dass es 13:30 Uhr war. Er entschied sich mit den Jungs draußen ein paar Footballwürfe zu trainieren und schonmal über ihre Strategie für das morgige Spiel zu reden. "Denkt dran, heute Abend um 18 Uhr probieren wir diese Technik aus. Ich habe es im Gefühl, dass wir damit die Qualifizierung so gut wie in der Tasche haben.", feuerte er die Jungs an und ließ sie dann etwas alleine.
      Es war mittlerweile 15 Uhr und er schrieb Miles an: Wie sieht es mit der Nachhilfe aus? Ich warte in der Bibliothek auf dich. ;)

      Das erste Mal seit langem ging Ed in die Bibliothek. Das löste so eine Verwunderung bei der Bibliothekarin aus, dass sie ihn dreimal von oben nach unten musterte ehe sie ihm eine Bibliothekskarte ausgab. "Sie habe ich hier noch nie gesehen, Mr. Davis", stellte sie mit einem Zurechtrücken ihrer Brille fest. "Und ich habe Sie noch bei einem Football-Spiel gesehen." Mit diesen Worten ging Edward in den inneren Teil der Schulbibliothek. "Was für eine beknackte Feststellung", raunte er und schmiss seinen Rucksack auf einen freien Tisch und setzte sich hin. "Als ob ich ein Neandertaler wäre", murrte der Blonde und zückte seine Schulsachen. Er würde es allen schon zeigen, dass er Mathe und diesen ganzen Kram konnte. Zumindest so gut, dass es für sein Stipendium reichte.
      Er schlug sein Mathebuch auf und schaute drüber. Miles hatte ihm bereits Post-Its an die Aufgaben gesetzt, die er üben sollte. Also fing er schonmal an mit dem Lösen der ersten Aufgaben. Bald kam er an die erste unlösbare Stelle und seufzte. "Wo ist Miles?", murmelte er und sah sich um. Sein Blick blieb am großen Fenster der Bibliothek zu seiner Rechten hängen. Von hier aus konnte man aufs Football-Feld schauen. Man sah alles. Eigentlich ein guter Platz um das Spiel zu verfolgen. Ob Miles von hier aus die Spiele sah?
      Auf dem Platz trainierten gerade die Cheerleader. Edward entdeckte Miranda auf einer Pyramide von Mädchen. Er schmunzelte. Sie war schon sportlich und traute sich echt da hoch zu klettern. Für den Sportler wäre das nichts. Ihm entging auch nicht der Cheeleader-Neuzugang von dem Miranda ihm erzählt hatte: es war ein Junge. Irgendwie ungewöhnlich, dachte sich Ed. Aber er fand es gut, dass diese Klischees langsam aufgebrochen wurden. Er würde sich auch ein Mädchen-Football-Team an der Highschool wünschen. Die alten Vorurteile hatten ausgedient und wieso sollte nicht jeder dem nachgehen was ihm gefiel? Edward musterte den männlichen Cheerleader eine Weile. Auf die Distanz erkannte er nicht so viel, aber der Junge musste immerhin kein Röckchen wie die Mädels tragen. Ein kruzes Crop-Top wie die anderen Mädels trug der junge Cheerleader aber. Edward musste grinsen.
    • Tatsächlich stand ich schon an meinem Fahrrad, als mein Handy vibrierte. Ich blinzelte und sah mir an, wer geschrieben hatte. Ed. Schon wieder spürte ich, wie meine Ohren heiß wurden. So ein Mist. Ich hoffte, das sah keiner. Lächelnd sah ich jedoch auf das Display und machte mich auf den Weg zur Bibliothek. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er sich heute wirklich nochmal mit Mathe beschäftigen wollte. Schließlich hatten wir erst Mathe. Aber um so besser. Irgendwie freute ich mich, dass ich ihn gleich sehen würde. Ich beeilte mich, schnell zum Treffpunkt zu kommen, grüßte die Dame am Eingang und sah mich um. Es dauerte ein bisschen, aber dann sah ich ihn am Fenster sitzen. Er sah nach draußen und grinste. Leicht lächelte ich. So verträumt sah er echt niedlich aus. Leise ging ich zu ihm und schielte über ihn hinweg nach draußen. Die Cheerleader waren am Trainieren. Ich seufzte leise. Natürlich war auch seine Freundin da unten. Sie war schon sehr hübsch und sicher aufregend. Ich war einfach nur langweilig. Und deswegen wohl auch nicht cool genug. Was man wohl machen könnte, um interessanter zu sein? Nur hoffentlich war er jetzt nicht die ganze Zeit abgelenkt von der Gruppe. Obwohl ich ja wusste, was für ein guter Platz das hier war. Denn ihn konnte man hier auch gut trainieren sehen. Aber das verriet ich ihm lieber nicht. Wahrscheinlich war er schon selbst drauf gekommen. Ich ging nochmal vorsichtig ein paar Schritte zurück, damit er sich nicht erschreckte und lächelte ihn an.
      "Hallo Ed. Freut mich, dass du das heute wirklich noch machen willst. Was hast du denn unten gesehen?", fragte ich ihn total ahnungslos und setzte mich neben ihn. Ich holte meine Bücher raus und sah, dass er schonmal angefangen hatte. Hab wohl doch etwas zu lange gebraucht. Das Schulgelände war groß.
      "Brauchst du denn noch Hilfe? Hast du Fragen?", fragte ich ihn ganz lieb und beugte mich ein bisschen zu ihm rüber. Während Miles rechnete, konnte ich gleich auch noch Hausaufgaben machen. Und er hatte bestimmt auch noch welche. Vielleicht konnten wir die auch noch zusammen machen. Ich hoffte es sehr. Denn ich wollte so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen.
    • Edward

      Als sich Miles hinter Edward meldete, drehte sich dieser um und grüßte ihn ebenfalls. "Habe ich doch vorhin in Mathe schon gesagt, dass ich vor dem Training mit dir noch etwas Nachhilfe haben wollen würde. Hast du das schon vergessen?", grinste Edward, da er Miles darum nicht böse war. Der Sportler ging dem Einserschüler bestimmt ziemlich auf die Nerven, da Miles ihm einiges erklären musste. Miles erklärt jedoch bisher alles bereitwillig und sehr ruhig, sodass Ed davon ausgeht, dass es für Miles schon okay ist. Irgendwie war das ja auch eine Möglichkeit die verstrichene Zeit der letzten Jahre, die sie nichts zusammen gemacht hatten, nachzuholen.
      Der Schwarzhaarige fragt gleich, was es da unten zu sehen gäbe. "Nun das Übliche an einem Freitagnachmittag: das Cheeleader-Training. Miranda und die Mädels turnen und ihr Neuzugang mit. Was sagst du dazu?", fragte er Miles neugierig und wollte wissen, wie Miles mittlerweile charakterlich drauf war. Er kannte ja bisher nur den Miles von früher. Doch er und auch der Schwarzhaarige hatten sich ja im Laufe der Pubertät stark verändert. Ihre Charakterzüge auch?

      Miles beugte sich über den Sportler und er deutete auf eine Aufgabe, an der er nicht weiterkam. Nachdem ihm dieser einige Lösungswege aufgezeigt hatte, entschied sich Ed für einen und kam tatsächlich zu einem Ergebnis, das am Ende sogar stimmte. Er war zufrieden und lehnte sich im Stuhl zurück. Miles hatte sich mittlerweile ihm gegenüber gesetzt. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass noch genug Zeit war, die Hausaufgaben für nächste Woche anzufangen.
      "Wie gut bist du in Chemie?", fragte Edward neugierig und zückte seinen Block und das Chemiebuch. "Ich muss noch einige Summenformeln ausrechnen und Stoffe bestimmen." Der Sportler öffnete sich das Buch und fuhr sich durch die blonden Haare. "Manchmal frage ich mich, wofür das alles sein soll. Ich will doch kein Chemiker werden. Was weiß ich schon was passiert, wenn man Wasserstoff kocht." Dem Sportler entglitt ein genervtes Stöhnen, ehe er den Kopf schüttelte und versuchte wieder neue Kraft für die Aufgabe zu sammeln.

      "Machst du eigentlich bei einer AG mit, Miles?", fragte Edward seinen Gegenüber und hob den Blick von seinem Block. "Ich meine ich könnte mir gut vorstellen, dass du in ein oder 2 AGs drinnen bist. Bloß habe ich keinen Überblick, wie viele und welche es hier überhaupt gib? Natürlich abgesehen von den Sportteams" Edward lachte verlegen und kratzte sich am Kopf. "Das war auch einer der Gründe, warum ich nie Schulsprecher geworden bin. Miranda hat mich immer wieder dazu gedrängt mich zu bewerben, aber ich kenne mich an dieser Highschool kaum aus und ich will nicht noch mehr im Fokus stehen als schon bei den Spielen. Weißt du was ich meine?" Edward kritzelte nebenbei an seinen Blockrand die Spielaufstellung mit ein paar Xen und einigen Pfeilen in die Richtungen.
    • Achja stimmt. Da war ja was. Ich dachte nicht, dass er es ernst meinte, sich heute wirklich noch zu treffen. Aber was solls? Ich war ja noch da. Und ansonsten wär ich eben zurück gefahren. Für ihn würde ich alles machen.
      "Ja, irgendwie schon. War wohl mit meinen Gedanken woanders. Uhm, dieses Wochenende bin ich übrigens Zuhause. Wenn du möchtest, kann ich da nochmal zu dir kommen. Also, wenn du magst.", bot ich an und sah kurz zu ihm.
      "Meinst du die Cheerleader? Hm, sie sind ganz hübsch. Ich will da nichts falsches sagen, sie ist immerhin deine Freundin. Und ich bin ja auch gar nicht in deren Niveau. A-Außerdem hab ich ja wen, den ich liebe.", antwortete ich. Und das war sogar die Wahrheit. Nur wusste er derjenige davon nichts. Aber das würde ich nicht erzählen.
      Ich machte mich, während Ed rechnete, an meine eigenen Hausaufgaben und war eigentlich ganz konzentriert dabei, alles aufs Blatt zu kritzeln. Unterbrochen wurde ich von der Stimme meines Gegenübers. Chemie? Ja. Ein bisschen. Ich hörte ihm zu und musste dann doch ein bisschen kichern.
      "Wasserdampf. Die Energie, also die Hitze bringt die Wassermoleküle dazu, den Wasserstoff aufzubrechen und so entsteht Gas. Also Wasserdampf.", erklärte ich. Ob er das allerdings verstand, glaubte ich nicht. War auch ziemlich schwer zu erklären.
      "Ich weiß, ziemlich schwer. Ist nicht unbedingt mein Lieblingsfach. Aber ich kann versuchen, es dir zu erklären.", ich musste lachen auf seinen Blick hin. Für einen der Chemie überhaupt nicht konnte, war es sehr schwer zu verstehen.

      Wir machten uns also wieder an die Aufgaben und waren konzentriert. Es war schön einfach zusammen zusitzen und zu lernen. Ich hatte ganz viel Spaß, auch wenn wir nicht redeten. Könnte ruhig öfter so sein.
      Nach einer Zeit hörte ich dann doch seine Stimme und ich blickte neugierig auf. AG's? Wie kam er denn jetzt darauf?
      "Äh, ja. Ich bin in zwei AG's. Im Astronomieclub und im Geschichtsclub. Das hört sich für dich bestimmt langweilig an.", antwortete ich und biss mir auf die Lippe. Ja, vielleicht war ich ein bisschen langweilig. Ich hatte keine Action. Das war bei Edward anders.
      "Wenn du das nicht machen willst, dann lass dich auch nicht überreden. Ich finde es schrecklich, Leute zu Jobs zu drängen an die sie gar nicht interessiert sind. Obwohl ich auch erst dachte, dass du den Schulsprecher machst. Das Image dazu hättest du. Und viele Fans auch. Aber dazu muss man sich auch viel an der Schule arrangieren. Da würde sicher dein Sport drunter leiden.", erklärte ich und fände es auch irgendwie schade, wenn er das vernachlässigen würde. Ich sah ihm gern dabei zu. Man sah ihm an, dass er da seinen Spaß hatte und seine Leidenschaft dafür brannte.
      Ich sah ihn an und mir kam da plötzlich eine Idee. Ob er das machen würde? Nur wenn ich nicht fragte, würde ich die Antwort nie wissen. Er war immerhin mein bester Freund. Dann würde das sicher kein Problem sein.
      "Ed...? Würdest du...? Ach egal. Vergiss es. Es hat sich schon erledigt.", ich konnte nicht....ich würde nur stören. Er hat ja immerhin noch seine Freundin. Er möchte sicherlich lieber bei ihr bleiben.

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    • Edward

      "Du bist dieses Wochenende zuhause? Was sagt denn deine Freundin dazu?", fragte Edward neugierig. "Du musst wegen mir nicht zurückstecken." Er zuckte dabei mit den Schultern und sah wieder ins Buch. Miles könnte zu Edward kommen. Das war sicherlich nicht die dümmste Idee, denn Ed wusste nicht wie Miles Familie drauf war, nachdem er ihren Sohn ignoriert hatte. In der Stadt selber wurde er zumindest nie von ihnen darauf angesprochen, doch er spürte ihre verabscheuenden Blicke. Traurig, sinnierte Ed, ich war früher gerne bei Miles und seiner Familie. Sie hatten dort ein Baumhaus gehabt und bekamen öfter Milch und warme Kekse, wenn sie im Baumhaus übernachteten und über die Planeten philosophierten.
      Die Antwort von Miles riss ihn aus den Gedanken. "Nicht deren Niveau? Miles nun hör auf. Wir haben alle unsere Stärken und Schwächen. Du bist der Schlauste, den ich kenne. Red' dich nicht schlecht." Die beiden übten etwas vor sich her und Miles erklärte Edward daraufhin etwas Chemie. "Hmmm ... Wasserdampf, also?", hakte er nach und sah wieder in das Chemiebuch. "Ich denke das müssen wir nochmal durchgehen. Vielleicht üben wir das am Wochenende, wenn ich ..." Nun fiel es Edward wie Schuppen von den Augen. "Übrigens Wochenende, Miles. Das geht wenn dann erst am Samstagnachmittag. Morgens ist hier das Qualifizierungsspiel! Du bist dabei, habe ich gehört?" Edward grinste und lehnte sich in dem Stuhl zurück.

      Es verging etwas Zeit und Miles erklärte in welchen AGs er war. "Astronomie und Geschichte?", hakte Edward nach und warf die Stirn in Falten. Was man in diesen AGs machte, konnte er sich gar nicht richtig vorstellen, doch er fand schön, dass Miles scheinbar Anschluss gefunden hatte. "Ach langweilig ist doch sehr subjektiv. Andere Leute finden Football langweilig. Was zählt ist, dass es dir gefällt! So habe ich auch meinen Sport ausgesucht. Habe mal ne Zeit lang schwimmen gemacht. Sogar hier im Schulteam, aber das war nicht meins. Nun schwimme ich nur noch für mich um mich in Form zu halten." Edward spürte, dass Miles wenig Selbstvertrauen hatte und irgendwie fühlte er sich dafür mit schuldig, sodass er immer wieder versuchte den Schwarzhaarigen aufzubauen.
      Und als ob Miles telepathisch Kräfte hätte, baute er kurz darauf Ed auf, der ihm von Mirandas Versuch, ihn zum Schulsprecher vorzuschlagen, erzählt hatte. "Da hast du Recht. Ich fühlte mich nicht wohl mit der Sache und es ist wohl besser so. Aber vielleicht sollte Miranda zur Wahl antreten." Ed sah überlegend aus dem großen Fenster hinunter zum Footballfeld und beobachtete die Cheerleader. An Support würde es ihr wohl nicht mangeln, dachte er sich.

      Erst als er Miles' Blick auf sich spürte, sah er zur Seite und dann fragte ihn Miles etwas, ehe er die Idee wieder begrub. "Nein. Nein. Nun erzähl schon, ich will es wissen? Was würde ich?", fragte der Blonde neugierig und beugte sich etwas weiter vor an den Tisch und sah Miles nun gespannt an.
    • "Hm? Sie kann dieses Wochenende eh nicht. Sie ist mit ihren Freundinnen verabredet.", oh Mist. Er nimmt das mit meiner Freundin ernster als ich dachte. Vielleicht hätte ich doch lieber der Single bleiben sollen.... Naja, irgendwie schaffte ich das schon. Vielleicht macht sie ja auch bald Schluss. Dann musste ich ihn wenigstens nicht mehr anlügen. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich fühlte mich nicht gut, ihn so angelogen zu haben. Aber ich wollte nicht noch nerdiger wirken.
      Als er versuchte, mich aufzubauen, musste ich lächeln. Ich hatte das Gefühl, dass er all die Jahre versuchr, aufzuholen. Dabei brauchte er das gar nicht. Es war für mich okay, dass er andere Interessen hatte. Das war in meinen Augen völlig normal. Und niemand will ein Mobbingopfer werden.
      "Ed....sie mich an. Klar, hat jeder andere Stärken und Schwächen. Aber das macht mich nicht zum Teil eurer Clique. Keines der Cheerleader würde mich ansehen und sagen dass ich hübsch bin oder niedlich. Das sagen sie bei dir. Weil du in ihr Beuteschema passt. Sowie Tiger und Antilope. Ein Frosch oder so ist woanders in der Nahrungskette. Und das ist völlig in Ordnung. Ich....hab das Gefühl, du hast ein schlechtes Gewissen und versuchst die verlorenen Jahre wieder aufzuholen. Aber das musst du nicht. Es ist okay, wirklich.", ich versuchte es ihm so sanft wie möglich zu erklären. Ich wollte nicht, sass er noch auf dumme Udeen kam und mich vielleicht mal zu ihnen schleppt. Das würde A mir sehr unangenehm werden und B würde er von ihnen wohl nur dumm angemacht werden. Das wollte ich nicht. Er soll es ruhig auskosten, wenn er Spaß dabei hatte.
      Als er auf das Spiel zu sprechen kam, musste ich erneut lächeln und nickte.
      "Na klar. Ich werd dich anfeuern und dir die Daumen drücken. Du musst es gewinnen, hörst du?", ermutigte ich ihm und grinste. Ich fühlte mich einfach wohl bei ihm. Ich konnte so sein, wie ich wollte und er nahm es mir nicht krumm oder ekelte sich. Ich konnte einfach.... Miles sein.
      "Miranda? Das könnte funktionieren. Sie hat die nötigen Conections und ist sehr selbstbewusst und hübsch. Das spricht viele an. Das könnte wirklich klappen."
      Ich wusste selbst nicht, ob ich Miranda wählen würde. Ich persönlich finde sie sehr oberflächlich. Aber das würde ich Ed nie sagen. Jemanden, der für beide Seiten einstehen würde, würde mir eher gefallen. Ich war gespannt, wer sich alles aufstellen ließ.

      Meine Idee hatte ich eigentlich schon längst abgehackt, als Ed noch weiter drauf rumritt. Verlegen kratzte ich mich am Nacken.
      "Huh? Äh naja, also....ich....ich hab mich gefragt, ob....", Warum war ich so am Stottern? Ausgerechnet jetzt. Komm schon Miles. Hab Arsch in der Hose!
      "Ob....du Lust hättest, mal mit mir ins Kino zu gehen. Also, du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich weiß ja, dass Miranda auch Zeit mit dir verbringen will. Deshalb..... deshalb solltest du das vergessen. Wir werden eh keine Zeit dafür haben. Du bist mit deinem Sport und deiner Freundin beschäftigt und ich mit meiner Freundin, also ist es schon okay. Lass uns einfach lernen.", ich wank ab. Wir würden eh keine Zeit haben. Und wer wusste schon, wie es werden würde, wenn er die nötigen Noten hatte? So war es wenigstens weniger traurig, wenn wir uns trennten. Ich wollte nicht zu hrungrig auf ihn werden.
    • Edward

      Der Sportler spürte, wie ihn Miles seine Schuldgefühle nehmen wollte, aber so einfach war das nicht. Er wusste, dass er sich falsch verhalten hatte und würde nun weiterhin alles dafür geben, sich zu bessern. Doch Miles‘ warme Worte ließen ihn lächeln. Sicherlich spielten die beiden in anderen Kategorien, doch Edward fühlte, dass sich Miles zu schlecht redete. Wahrlich war er sehr schlank für einen Jungen in seinem Alter, jedoch war Miles keineswegs hässlich. Ehrlich gesagt Empfand Ed Miles‘ Augen und die rabenschwarzen Haare schon immer als eine besonders auffällige und schöne Kombination. Zumindest konnte man nicht sagen dass Miles nicht schön oder gar hässlich war. „Red du dich dafür nicht immer so schlecht. Sonst muss ich dir ne Abreibung verpassen“, scherzte Ed und sah Miles mit einem Zwinkern an. Er würde dem Schwarzhaarigen natürlich nie ein Haar krümmen.

      „Nun es liegt zum Glück nicht nur an mir, ob wir das Spiel gewinnen. Aber ich werde den Jungs heute nochmal Druck machen und die Taktik üben und dann sollten wir das morgen hoffentlich schaffen!“ Edward grinste siegesgewiss und glaubte fest an den Sieg. Schließlich hatte er auch die Sommerferien damit zugebracht neue Taktiken zu entwickeln. Dazu hatte er sich Spiele der besten NFL-Teams angesehen und diverse Spielkommentare gelesen. Daneben noch Dutzende Interviewer der Trainer und Auswertungen diverser Sportsender. Und er hatte noch einen Profi an der Hand: Aiden. Der Verstand für sein junges Alter erstaunlich viel vom Football, was Ed stolz machte da er damals Aiden auf ein Spiel mitgenommen hatte und damit seine Passion dafür entfacht hatte. Vielleicht würde Edward Aiden am Samstag mitnehmen. Er könnte Miles sicherlich einiges über Sport erklären und Miles wäre nicht so alleine. Dazu wusste Ed dass sein Vater dieses Wochenende bestimmt wieder Dienst hatte und nicht kommen würde. Damit hatte er sich jedoch abgefunden.

      „Ich werde es mal Miranda vorschlagen. Dann hängt sie vielleicht auch nicht mehr so an diesem Jahrbuch-Quatsch“, rollte Edward die Augen. „Du weißt schon dieses Buch, was wir alle zum Anschluss kriegen. Sie macht da echt eine Riesennummer draus.“ Edward wank ab und ließ das Thema, da er anderseits froh war, dass Miranda damit ein Projekt für sich gefunden hatte. Früher war sie nach dem Training meist bei Ed gewesen, was diesen oft nervte. Er brauchte auch mal seine Ruhe.
      Ruhe kehrte auch zwischen den beiden Lernenden ein bis sich Miles ein Herz nahm und Edwards Frage beantwortete, was er von ihm wollte. Edward sah auf und spürte wie Miles ins Stottern kam. Der Blond hob die Augenbraue. „Kein Grund gleich nervös zu werden“, lachte Edward über den leicht roten Miles. Miles würgte seinen eigenen Vorschlag selbst ab. Edward warf ihm daraufhin einen skeptischen Blick zu. Scheinbar war es Miles unangenehm; vermutlich weil die beiden sich eigentlich nur zum Lernen verabredet hatten. Edward jedoch fand die Idee gut mit Miles auch mal etwas ohne Lernen zu machen. Er wollte seine alten Zeiten mit Miles wieder haben, umso mehr er daran dachte wie schön ihre Kindheit zusammen war.
      Also setzte er ein Lächeln auf und nickte. „Von mir aus gerne. Welches Genre? Früher haben wir gerne Horror oder Sci-Fi geschaut. Magst du das noch? Ich steh total auf Horror“, grinste Ed, „danach braucht Miranda immer etwas ‚Zuneigung‘.“ Er kicherte amüsiert und lehnte sich im Stuhl zurück. „Ich werde nur etwas Vorlauf brauchen um das zu planen. Kann ja meist erst nach dem Training und dann ist da noch Aiden“, er kratzte sich am Kopf. „Aber ich werde da sicherlich ne Möglichkeit finden.“

      Edward gefiel der Gedanke, dass sie zusammen mehr als nur lernen würden. Er wüsste eh nicht wie lange er dieses Tempo beim Lernen beibehalten würde. Sein Kopf dröhnte jetzt schon und er sah zur Uhr. „Hmm das Training beginnt in 20 Minuten. Ich werde gleich los müssen.“ Der Sportler packte nebenbei seine Sachen zusammen und verstaute sie im Rucksack auf dem Stuhl neben sich.
    • Ich lachte verlegen. Er hasste es, wenn ich schlecht über mich selbst redete. Das hatte ich schon bemerkt. Allerdings war es auch einfach die Wahrheit.
      "Ich werd mir Mühe geben. Allerdings musst du auch zugeben, dass das einfach die Wahrheit ist. Das Ding ist: Ich bin so zufrieden, so wie es jetzt ist. Ich will gar nicht beliebt sein oder ähnliches. Ich hab meine zwei Freunde und das reicht mir. Und wenn du jetzt auch noch dabei bist, dann ist doch alles perfekt.", erklärte ich und lächelte lieb.
      "Und zu deinem Spiel: Ich weiß, ihr schafft das. Ich glaube fest an dich."

      Mit dem Jahrbuch war ich vertraut. Ja ok. Da standen vielleicht viele interessante Sachen drin. Aber eigentlich kaufte ich das Buch nur wegen ihm. Ich biss mir auf die Lippe und sah ihn an.
      "Wenn Miranda das Buch macht, dann ist da bestimmt auch etwas von dir drin.", ich kicherte. Aber als Käpt'n der Footballmannschaft war es gar nicht so abwegig. Und da er ihr Freund war.
      "Was für ein Foto kommt denn rein? Bestimmt kein langweiliges Passbild.", fragte ich ihn und grinste. Ich war neugierig. Vielleicht sollte ich gerade dieses Jahr eins kaufen.

      Als Ed zu meinem Kino-Vorschlag auch noch JA sagte, war ich mehr als erleichtert. Ich freute mich riesig, dass er wirklich nicht nur das Lernen als Interesse vorzog, sondern wirklich mit mir als Person Zeit verbringen wollte.
      "Ja, ich steh imernoch auf solche Filme. Lass uns einen Horrorfilm gucken. Ich hatte lange keinen guten mehr.", ich freute mich riesig. Ich war auch schon länger nicht mehr im Kino. Deswegen würde das gleich noch einmal mehr ein Highlight für mich werden.
      "Aiden? Achja stimmt. Er ist jetzt sicher schon ziemlich groß geworden. Ich mochte ihn immer sehr gerne, wenn ich bei dir war. Er sah dir immer sehr sehr ähnlich. Ist es immernoch so?"

      Als Ed dann in Aufbruchstimmung war, sah ich zur Uhr. Wie schade. Ich hätte hier gern länger gesessen und mich mit ihm unterhalten. Es wurde gerade so spannend.
      "Wie schade. Die Zeit ging ziemlich schnell rum. Dann viel Spaß.", wünschte ich ihm und blieb noch sitzen. Ich wollte noch etwas in der Bibliothek nachschlagen, ehe ich ging. Vielleicht hatte ich Glück und ich konnte Ed ein wenig beim spielen zusehen.
    • Edward

      „Gut, Miles“, nickte der Blonde zufrieden als sein Nachhilfe-Lehrer zusagte sich nicht mehr schlecht zu reden. Edward kannte den Miles, der sich seit ihrer Grundschulzeit verändert hatte zwar nicht, aber er wusste dass Miles früher schon dazu eigne sich eher schlecht zu reden. Eine Angewohnheit, die der Sportler hasste, denn aus seinen eigenen Erfahrungen wusste er: wer nicht and sich selbst glaubt, der schafft auch nichts. Es war eine selbsterfüllende Prophezeiung, die vor allem im Sport wichtig war. Man musste sich selbst einreden es zu schaffen, dann war ein Sieg zumindest mental möglich. Ohne das richtige Mindset wäre Edward aufgeschmissen.

      Mit der Frage nach dem Bild im Jahrbuch erweckte Miles bei dem Blonden ein lautes Lachen. Alle in der Bibliothek starrten auf die beiden. „Sorry“ murmelte er mit den Händen beschwichtigend und wartete bis sich die Aufregung gelegt hatte. Edward musste wohl so laut lachen, weil es ihm einerseits unangenehm war und er es anderseits noch nicht glauben konnte! „Nun, Miles. Das ist so ne Sache. Sie hat ein völlig unpassendes Bild gewählt.“ Edward rollte die Augen. „Es ist vom Spiel letzten Sommer. Wir haben den Pokal gewinnen und es war Ultra warm. Daher habe ich auf dem Bild kein Trikot an. Und dieses Bild will sie nehmen“ Edward kratzte sich am Kopf und wurde etwas rot. „Vermutlich ist sie stolz dass ich im Vergleich zum letzten Jahr noch etwas muskulöser geworden bin aber … na ja … ich finde es nicht passend. Da werde ich wohl nochmal mit ihr drüber reden müssen.“ Der Footballer wusste jedoch wie schwer das sein würde. Hatte sich Miranda erstmal etwas in den Kopf gesetzt, wollte sie es auch immer umsetzten - egal um welchen Preis. „Also insofern handelt es sich nicht um ein langweiliges Passbild. Das Bild könnte ich aber eher für ne Bewerbung als Cover der Mens Health verwenden.“ Edward versuchte es mit Humor zu nehmen, auch wenn es ihm sichtlich etwas unangenehm war.

      Edward schob seinen Rucksack zurecht, da er gleich zum Training musste. Aber er mochte das Gespräch mit Miles und wollte ihm schließlich noch die Fragen beantworten. Der Schwarzhaarige sprach den Besuch eines Kinofilms an und deutete an gerne in einen Horrorfilm zu gehen. Edwards Augen funkelten. „Aber gerne doch. Solange du dich nicht wie früher unter einer Bettdecke versteckst“, lachte Edward und erinnerte sich wie sei früher auf dem Sofa oder vor dem Bett saßen und verbotenerweise alte Horrorfilme sahen. Wenn es zu brenzlig wurde hatte sich Miles unter einer Decke versteckt und Edward die Hände vor den Augen. „Aber das werden wir demnächst sehen. Ich glaube am Sonntag kommt ein neuer Horrorfilm im Kino. Vielleicht wäre das was?“

      Miles erkundigte sich noch nach Aiden. „Er ist ein ziemlicher Football-Fan geworden. Glaube er mag es wegen mir. Er ist einer meiner treusten Fans. Denke du wirst ihn morgen jubeln hören.“ Edward musste lächeln. „Er sieht mir etwas ähnlich. Aber er ist ein Riesen Player an der Grundschule. Die Mädchen stehen total auf ihn. Keine Ahnung wieso. Glaube weil er so unschuldig aussieht, aber er kann echt ein Frecher sein sage ich dir“, erkläre der Blonde mit einem Schmunzeln und erinnerte sich wie oft Aiden ihm einen Streich gespielt hatte und Edward ihn anschließend durchs ganze Haus gejagt hatte.

      Mit einem Blick auf die Uhr stellte Edward fest, dass es höchste Zeit war aufzubrechen. Er winkte nochmal zum Abschluss und machte sich dann mit schnellen Schritten zum Training los. Am Spielfeld angekommen ging er schnell zur Umkleide. Die ersten Kollegen wärmten sich bereits auf. Nachdem sich Edward schnell in sein Trainingsoutfit geworden hatte, begann er auch schon mit den Jungs zu üben. Freitags war der Coach nie da und Edward leitete das Training. Er nutzte das um die neue Strategie für das morgige Spiel durchzuspielen. Alles lief gut und er hatte das Gefühl, dass das Team morgen einen Sieg holen würde. Miranda blieb das Training über da und sah Edward zu.
      Als das Training endete und er sich umgezogen hatte erwartete seine Freundin ihn am Rand des Spielfeld. „Na“, lächelte sie und griff nach Edwards Hand, „hast dich ja ganz schön verausgabt.“
      Edward nickte und schob seine Tasche auf der Schulter zurecht. „Oh ja. Ich könnte ne Massage gebrauchen.“
      „Kannst du kriegen“, kicherte Miranda und die beiden gingen Richtung Ausgang der Schule. Als sie am großen Tor ankamen, erspähte Edward Miles. „Soll ich dich mitnehmen?“, fragte er den Schwarzhaarigen, der verwundert die beiden ansah.
      Miranda stieß Edward stark in die Seite: „Spinnst du? Diesen Nerd mitnehmen?“ Sie sprach dabei leise genug damit es Miles nicht hörte.
      Edward sah missmutig zu ihr. „Das ist immer noch mein Auto und Miles geht denselben Weg. Er ist ein alter Freund wie du weißt.“
      Miranda schnaubte: „Ihr habt doch nichts miteinander zu tun. Was willst du denn mit dem?“
      „Setz dich ins Auto, Miranda“, raunte Edward seine Freundin an und ging zu Miles, der gerade an deinem Fahrrad war. „Also, Miles? Wie sieht’s aus? Soll ich dich mitnehmen? Würden dich auch morgen früh mitnehmen. Ich und Miranda sind ja beim Spiel und du wolltest ja auch dabei sein.“ Edward grinste breit. Miranda Bevormundung hatte er gekonnt ignoriert. Manchmal nahm sie sich einfach zu viel raus.
    • Ja ok, es war eine schlechte Angewohnheit von mir. Aber irgendwo stimmte es doch einfach. Und das ich nicht groß und kräftig war, war eine Tatsache. Aber eine, mit der ich leben konnte. Dafür hatte ich andere Stärken. Und ich wusste auch von ihnen. Nur nicht jeder wusste sie zu schätzen. Aber da es die Menschen taten, die mir am Wichtigsten waren, war es ok. Die anderen waren mir egal. Was übrigens auch eine Stärke war, wie ich fand. Ich musste nicht jeden gefallen. Vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal Ed sagen. Vielleicht war er dann zufrieden.

      Als Ed wegen meiner Frage über das Jahrbuch lachen musste, schaute ich ihn erst erstaunt, doch dann leicht rot geworden an. Ich wusste nicht, was da so lustig war, aber ich erfuhr es sicher gleich. Ich war gespannt, was er zusagen hatte. Umso mehr war ich überrascht, als er mir das Foto beschrieb. Schon wieder spürte ich, wie meine Ohren heiß wurden. Immerhin hatte ich eh schon vorgehabt, das Jahrbuch zu kaufen.
      "K-Kein Shirt? Sie....findet das wohl gut, das zu zeigen, was ihr gehört. Ich würd es ja für mich behalten wollen.", lächelte ich leicht. Insgeheim freute ich mich aber trotzdem auf das Bild. Ich wollte es unbedingt haben. Auch wenn ich es keinem erzählen würde. Auch Ed nicht. Schon gar nicht Ed.

      Mein Gegenüber war dann völlig begeistert vom Horrorfilm und ich grinste. Allerdings verwandelte es sich rechtschnell zu einem Schmollen, denn er dachte anscheinend, dass ich mich immernoch verstecken würde. Also echt! Ich war doch kein Baby mehr. Was dachte er denn da bitte schön?
      "Bitte? Wer hat sich denn die Augen zugehalten, weil er nicht hingucken konnte. Nicht, dass du dich im Kino noch bei mir versteckst.", lachte ich, versuchte aber mich bedeckt zu halten, weil ich die anderen nicht stören wollte.
      "Du wirst schon sehen. Ich hab keine Angst mehr.", grinste ich frech. Und das war diesmal die Wahrheit.

      Als Ed dann von Aiden erzählte, musste ich kichern. Ich konnte mir ehrlich gesagt nichts anderes vorstellen. Ich war mir sicher, er konnte auch sehr charmant sein, wenn er wollte. Und auf die Frechen standen doch eh die meisten Mädchen.
      "Ich freu mich schon, ihn wieder zusehen. Ich bin gespannt, wie er jetzt aussieht."

      Ich verabschiedete mich von meinem Nachhilfeschüler und ging nochmal los zwischen die Regale. Und zwar in die Astronomieabteilung. Das passende Buch über Sternzeichen hab ich schon gefunden. Man mochte mich vielleicht für Abergläubisch halten, aber man konnte dem wirklich glauben, was das anging. Nicht dieses neumoderne Zeug von wegen, Horoskope und so. Nein. Die Beschreibungen der einzelnen Sternzeichen passten wirklich. Und Es ist durch und durch ein Löwe. Ob es mit Waagen zusammen passt? Hier irgendwo stand bestimmt etwas.
      Während ich blätterte, sah ich im Augenwinkel, wie Ed am Spielen war. Lächelnd sah ich aus dem Fenster. Manchmal wünsche ich mir schon, den Mut zu haben, da unten zu sitzen. Aber von hier oben war es einfach sicherer.

      Nach ner Zeit war ich dann auch endlich fertig und begab mich zu meinem Fahrrad. Ich wollte es gerade aufschlueßen, als ich eine mir sehr bekannte Stimme hörte. Überrascht sah ich zu Ed, der mich offensichtlich im Auto mitnehmen wollte. Ich lächelte kurz und wollte schon antworten, beließ es dann aber. Ich sah, dass es Miranda nicht passte. Ich hörte sie nicht, aber der Gesichtsausdruck voller Ekel und Intoleranz zeigte mir, dass sie nicht einsah, mich mitzunehmen. Zum Glück wurde sofort zum Auto geschickt. Lächelnd sah ich zu Ed hoch.
      "Das ist sehr lieb von dir. Aber das musst du nicht. Ihr habt es sicher eilig und ich will euch da nicht aufhalten und stören. Sicher habt ihr viel zu bereden. Ich verspreche, ich werde morgenfrüh da sein. Schließlich will ich euch gewinnen sehen.", ich grinste und stieß ihn halbherzig in die Schulter.
    • Edward

      Als Miles absagte, nickte der Blonde schwach. "Wenn du meinst", zuckte er noch mit den Schultern und sah über diese zu seinem alten Wagen, in dem mittlerweile Miranda saß und ihm einen missmutigen Blick zuwarf. Er schüttelte den Kopf und spürte, wie ihm Miles gegen die Schulter stieß. "Sollte das ein Tackle sein?", neckte er den Schwarzhaarigen und winkte dann ab: "Dann bis morgen!" Edward ging zu seinem Auto und stieg ein. Miranda stieß einen erleichterten Laut aus und er startete den Motor. "Stell dich nicht so an. Er ist nett!"
      "Nett? Seit wann gibst du etwas auf nett? Dann date doch die netten Mädels vom Blockflötenchor"
      Edward lachte. "Bist du eifersüchtig oder was?"
      "Auf diese Brillenschlange? Ich? Nein! Wieso sollte ich?"
      "Wirkt so. Du bist doch sonst entspannter, wenn ich mit wem abhänge."
      "Ich habe euch in der Bibliothek gesehen."
      Edward sah zu Miranda und spürte, wie sie ihn abwägend ansah. "Und weiter? Bist du erstaunt, dass ich Bücher lesen kann?"
      "Nein. Das wusste ich, aber ..." Sie stocke.
      "Aber, was Miranda?"
      "Ich mache mir Sorgen um deinen Sport. Willst du jetzt etwa ein Streber werden?"
      Edward musste grinsen und den Kopf schütteln. "Du weißt doch, dass es dafür bei mir schon viel zu spät ist. Ich möchte bloß meine Noten aufbessern. Das Stipendium ist mir echt wichtig, weißt du?"
      Miranda sah Edwards ernstes Gesicht und sah betroffen zur Seite. "Hmmh, ich verstehe.", nuschelte sie und schnallte sich an, ehe sie aus dem Fenster sah. Edward seufzte und fuhr dann los.

      Auf dem Heimweg "entschuldigte" sich Miranda auf ihre Art. Sie gab kleinlaut zu, dass sie vielleicht überreagiert hatte und etwas zu viel in die ganze Sache hinein gedeutet hatte. Die beiden genoßen einen spaßigen Abend bei dem Miranda Edward ihre "Massagetechniken" bewies und der Blonde nach dieser aufregenden Woche abschalten konnte. Den Abend verbrachten beide mit einem Film im Bett und etwas Essen vom Lieferdienst. Aiden war von Freitag auf Samstag bei einem Schulfreund, mit dem er morgen das Spiel von Edward besuchen würde. Von Edwards Vater war an diesem Abend erst wieder nach Mitternacht etwas zu hören. Als er ins Haus trat, wurde Ed wach und überlegte seinen Vater anzusprechen. Doch etwas hielt ihn davon ab. Vermutlich seine ganzen Gedanken zum morgigen Qualifikationsspiel. Er müsste sich zuerst darauf fokussieren, ehe er das Gespräch mit seinem Vater suchte. Zu lange schon hatte er diesen nur noch schlafend gesehen und kaum ein persönliches Wort mit ihm wechseln können. Ermüdet ließ sich der Footballer wieder ins Bett fallen und schlief bis zum nächsten Morgen weiter.

      Einige Stunden nach dem Klingeln des Weckers stand Ed in voller Montur auf dem Footballspielfeld. Es war 11 Uhr. Sein Bruder saß in der Zuschauerreihe auf der vordersten Reihen mit einem überdimensionierten Fan-Handschuh und winkte seinem großen Bruder zu. Edward lächelte amüsiert und winkte Aiden zurück. Er ließ seinen Blick durch die Reihen schweifen und nahm dabei einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Suchte er gerade ernsthaft nach Miles? Wieso? Bisher hatte es ihn doch auch nie gejuckt, ob dieser hier war oder nicht. Er suchte noch eine Weile durch die jubelnde Menge, jedoch musste feststellen, dass es unmöglich war hier Leute zu erkennen. Vielmehr vermischte sich das Publikum zu einer farbigen Menge aus bunten Punkten.
      Eine Hand umklammerte ihn und zog ihn sanft zur Seite bis er Lippen auf seiner Wange spürte. Miranda hatte ihn seitlich zu sich gezogen und gab ihm einen Kuss. "Du packst das", lächelte sie in ihrem Cheerleaderoutfit. Verwirrt sah Edward zu ihr, ehe er die Situation realisierte. "Danke dir", nickte er stumm und zog sich dann den Helm über. Das Publikum rastete aus und Edward begab sich auf seine Position mit dem Team. Nun würde sich zeigen, ob sich die Taktik und das harte Training ausgezahlt hatten.
    • Ich sah ihn an und irgendwie war ich ein kleinwenig enttäuscht. Ja, ich hatte abgelehnt und war irgendwie auch erleichtert, da nicht mitzufahren. Immerhin war Miranda mit im Auto und irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz. Trotzdem hätte ich mich drüber gefreut, wenn er etwas hartnäckiger gewesen wäre. Aber was erwartete ich auch? Sie war seine Freundin. Und bei dem Körper konnte ich nicht mithalten...
      Ich sah dem Auto nach und lächelte traurig. Naja, ich konnte mich glücklich schätzen, dass er überhaupt wieder mit mir redete. Also durfte ich gar nicht jammern.
      "Hey Miles!", ich erwachte aus meinem Trance und drehte mich um. David kam winkend auf mich zu.
      "Hey David.", begrüßte ich meinen Kumpel, doch der sah irritiert dem fahrenden Auto hintefher, dessen Besitzer ich gerade noch gesprochen hatte.
      "Was wollte der denn von dir? Hoffentlich hat er dich nicht wieder geärgert oder so. Diese ei gebildeten Sportler. Denken, sie wären die Besten. Dabei haben sie nichts besseres zu tun, als andere niederzumachen. Und ihre Cheerleader machen gleich mit.", David sprach angewidert von Ed und seiner Freundin und ich lächelte aufmunternd. Ja, David mochte sie nicht, wie man unschwer erkennen konnte. Aber David kannte Ed auch nicht so gut wie ich.
      "Nein, er hat nichts schlimmes gesagt. Und ich glaube, das hat sich jetzt auch erledigt. Zumindest von ihm. Außerdem hat er mir ja nie etwas angetan. Also alles gut.", antwortete ich ihm. Ich wusste nicht, wie viel ich verraten konnte. Ich wollte nicht, dass er mir das madig redete. Also behielt ich es erstmal für mich.
      David sah mich irritiert an, ehe er mit der Schulter zuckte. Er aß gerade einen Schokoriegel und sah sich um.
      "Hast du schon Tobi gesehen? Vielleicht können wir uns ja morgen treffen. Es wird mal wieder Zeit auf eine Runde Magic Cards", fragte er und auch ich begann mich automatisch nach meinem Freund umzusehen. Allerdings überlegte ich auch, ob ich da zusagen sollte. Immerhin seh ich mir morgen auch das Spiel an. Und ich wusste nicht, was da noch alles kommen würde. Vielleicht konnte ich trotzdem mit Ed sprechen. Und unter Zeitdruck wollte ich auch nicht stehen.
      "Äh, nein, hab ihn nicht gesehen. Ich kann morgen leider auch nicht. Muss meiner Mutter helfen. Wir sehen uns später, David.", rief ich noch und schwang mich schnell aufs Rad. Beste Methode, einer Erklärung aus dem Weg zu gehen.

      Am nächsten Morgen war ich pünktlich am Footballfeld und sah Ed schon in seiner Montur unten stehen. Damit mich niemand so schnell sah, hatte ich mich an die Treppe gestellt, die einen zur Tribüne führte. Ich hatte kein Problem damit zu stehen und so konnte ich auch gut gucken. Ich war aufgeregt. Ich wünschte mir wirklich sehr, dass Ed heute glücklich vom Feld ging. Es musste einfach gut laufen.
      Seine und die gegnerische Mannschafft traten aufs Feld und die Cheerleader gaben alles, um ihre Teams anzufeuern. Alle machten sich bereit und schon flog der Ball. Immerwieder wechselte er den Besitzer und der Kommentator gab alles um den Zuschauern zu erklären, was passierte. Es war ein aufregendes Spiel und alle waren voll dabei. Dann gabs den ersten Punkt. Jubelnd stand ich am Geländer.
      "Jaaaaa, Ed! Weiter so! Mach sie fertig!!", ich schrie aus voller Seele und hoffte einfach nur, dass er mich hörte. Ich war so vertieft in das Spiel, dass ich gar nicht merkte, wie ich da am Geländer stand, wo ich doch eicentlich wollte, dass mich keiner sah.
    • Edward

      Das Spiel lief so wie Edward es sich ausgemalt hatte. Der Kapitän hatte sich mit seiner Strategie eine gute ausgesucht, die auch zündete und so die Gegner schnell ins Schwitzen brachte. Das Team schlug sich gut und der Blonde hatte einige Spieler schon gut weggestoßen und damit den ein oder anderen Punkt errungen. Bis zur Halbzeit ging es so weiter, dass das Edwards Team mit einem guten Abstand führte. Zufrieden haute er seinen Kollegen auf die Schulter, setzte den Helm ab und trank etwas Wasser. Während die Cheerleader und das Schulorchester die Menge einheizten und die Halbzeit überbrückten, sah Ed zum Publikum. Ganz vorne am Geländer entdeckte er nun jemand Neues. Es war Miles. Ed musste grinsen und nahm noch einen Schluck aus der Wasserflasche.

      Bald darauf ging das Spiel weiter und er tackelte dann noch zufriedener einige der Gegenspieler um. Miles' Anwesenheit hatte ihm aus unerklärlichen Gründen einen Schub gebracht und es machte ihn glücklich - auch wenn er sich dieses Gefühl nicht erklären konnte. Mit dem guten Vorsprung gewann Edwards Team das Qualifikationsspiel. Es gab daran eigentlich auch wenig Zweifel, da sie das auch im letzten Jahr geschafft hatten. Die wirklich spannende Phase würde jetzt erst beginnen. Doch ehe er sich über diese neuen Spiele Gedanken machen konnte, feierten die Jungs noch vor Ort auf dem Footballfeld ihren Sieg. Edward setzte seinen Helm ab und nahm sich den schweren Schulterschutz ab. Zufrieden seufzte er und ging übers Feld zu seinem Bruder und dessen Schulfreund.
      "Super, Edward! Denen hast du es gezeigt", jubelte Aiden. Ed lächelte schwach mit dem Helm und seinem Schulterschutz unter seinem Arm während Aiden und sein Schulfreund die besten Momente des Spiels dem Großen erklärten. Ed jedoch sah sich um und erspähte am Ende der Tribüne ein vertrautes Gesicht. Er winkte Miles zu, der dort etwas schüchtern stand.
      Aiden entging dies nicht und er sah zur Seite. "Wer ist das?", fragte er neugierig.
      "Wirst du schon sehen. Komm ich stell euch einander vor", deutete Ed mit dem Kopf rüber und Aiden verabschiedete sich von seinem Schulfreund, schnappte sich seinen großen Rucksack und folgte Edward zu Miles.

      Als sie bei dem Schwarzhaarigen ankamen sah dieser die beiden mit großen Augen an. "Aiden. Das ist Miles. Du erinnerst dich vielleicht an früher? ... Und Miles, das ist der kleine Racker Aid..." Aiden boxte Ed in die Seite. "Ich bin doch nicht klein! Du warst in dem Alter kleiner! irgendwann spucke ich dir auf den Kopf"
      Edward lachte. "Nur weil du jetzt mal größer bist, heißt das nicht automatisch, dass du es auch später bist, Zwerg Nase." Aiden schnaubte leise und sah dann zu Miles. "Ihr habt früher mehr zusammen gemacht, oder?", fragte er den Schwarzhaarigen und Edward sah betreten zur Seite. Aiden fragte da wohl den Falschen, dachte sich Ed und kratzte sich verlegen am Kopf. Edward sah dann zu Miles, wusste jedoch nicht, wie er die Lage entschärfen sollte. "Du wolltest ihn ja mal wiedersehen nach all der Zeit" lachte er dann. "Den habe ich hier schon öfter gesehen. Miles ist doch bei jedem Spiel dabei", winkte Aiden ab.
      "Ich sage es ja. Es wird mal ein großer Player. Alles lässig für ihn", grinste Edward Miles an und setzte Aiden den Helm auf.
      "Wow Cool", murmelte er und rannte mit dem Helm wie ein Footballer los.
      "Super, dass du dabei warst. Aber wie ich ja nun dank Aiden weißt, scheinst du ja ein großer Football-Fan zu sein. Lass das Aiden nicht bekommen, sonst läd er dich zu unserem gemeinsamen Football-Abend ein", zwinkerte Edward und spürte Miles musternden Blick auf sich.
      "Ist ein anstrengender Sport", zuckte er die Schultern, "brauche gleich erstmal eine Dusche. Du glaubst gar nicht, wie entspannend das ist. Übrigens entspannend. Was steht bei dir heute noch an? Es ist ja schließlich Samstag."
    • Aufmerksam verfolgte ich das Spiel und es war echt spannend. Auch wenn abzusehen war, dass Eds Team gewinnen würde. Aber man wusste ja nie, ob sich nicht doch was änderte. Ich hoffte ja nicht. In der Pause zur zweiten Halbzeit trafen sich kurz unsere Blicke. Ich lächelte glücklich und spürte schon wieder, wie meine Ohren rot wurden. So ein Mist. Aber besser meine Ohren als mein Gesicht. Das sah man noch mehr...
      Als die zweite Halbzeit begann, ging es gleich mit 120 Prozent weiter und es gab einen riesengroßen Abstand zum Gegnerteam. Grinsend sah ich aufs Feld herunter. Sie waren am Gewinnen und eigentlich gab es kein anderen Punktestand mehr. Als die Zeit zuende war und es deutlich war, dass Eds Team gewonnen hatte, jubelte die ganze Schule. Mich natürlich eingeschlossen. Ich freute mich riesig für Ed.
      Schon bald kam er zu den Zuschauern gelaufen. Er ging zu zwei Jungen, die ihn anhinmelten. Einer von ihnen muss Aiden sein. Er sah wirklich so aus wie sein großer Bruder. Ich blieb an meinem Platz stehen. Ich wusste nicht, ob es Ed vielleicht stören könnte, wenn ich da jetzt hinginge. Doch....was war jetzt los? Sie....sie kamen zu mir. Was machte ich denn jetzt?
      Schon waren sie bei mir und mein Sandkastenfreund bestätigte nur meine Annahme. Es war wirklich sein Bruder Aiden. Und auch er ist sehr hübsch. Diese Familie hat echt Glück. Als Aiden mich wegen der Zeit mit Ed fragte, lächelte ich verlegen. Sein großer Bruder schien das nicht ganz so toll zu finden.
      "Hm, ja. Die Interessen haben sich ein bisschen verändert, aber das ist okay. Jetzt reden wir ja wieder miteinander und lernen zusammen.", antwortete ich ihm und versteckte meine Hände hinter meinem Rücken. Doch als der kleinere verriet, dass er mich hier öfter sah, war ich es, der betreten und voller Scham zur Seite sah. Ich wollte eigentlich nicht, dass Ed das wusste. Ich hatte mich eigentlich immer im Hintergrund gehalten, damit es niemand bemerkt. Offensichtlich bin ich doch jemanden aufgefallen. Nämlich dem kleinen Bruder meines Schwarms. Der übrigens genauso ein Player war wie sein Vorbild. Aber pscht. Das wollte er bestimmt nicht wissen.
      Als Aiden dann voller Freude mit dem Helm wegrannte, sah ich überrascht zu Ed hoch. Ich ließ ihm wohl besser den Glauben mit dem Fan.
      "Äh, na klar. Ich musste dich doch anfeuern. Und meinen Glückwunsch, dass ihr gewonnen habt. Ihr wart toll. Uhm....was denn für Football-Abende? Meinst du die Spiele im Fernsehen? Uhm....", ich konnte mich ja schlecht selbst einladen. Aber Lust hätte ich ja schon. Immerhin konnte ich dann bei Ed sein und Zeit mit ihm vebringen. Das wäre schon toll. Verlegen kratzte ich mich am Kopf. Wenn ich doch bloß mehr Arsch in der Hose gehabt hätte....
      Der Größere holte mich aus den Gedanken und ich sah ihn an. Ich musste kurz überlegen, was er sagte und ich schluckte. Fragte er mich gerade, ob ich Zeit hätte? Für ihn? Mein Hirn musste kurz nachdenken. Nein, das war bestimmt nur Neugier. Bloß nichts einbilden.
      "Ich....ich hab heute nichts mehr vor. Ich werde mich wahrscheinlich ganz entspannt in mein Zimmer setzen und vielleicht einen Film sehen. Oder etwas zocken. Du.....willst doch bestimmt deinen Sieg feiern, oder?"
    • Edward

      Ed nickte auf die Frage des Schwarzhaarigen, was es mit den Footballabenden auf sich hatte. "Ja genau. Ich schaue mit Aiden gefühlt jedes Spiel der NFL. Aiden analysiert die Spiele bald besser als ich." Der Blonde musste dabei lachen. "Aber ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht nicht ganz deine Interessen sind. Ich meine ein Footballspiel der Highschool ist etwas anderes als ein Spiel im Fernsehen. Nicht so emotional, wenn du versteht was ich meine." Aiden kam mit dem Helm wieder zu den beiden. Er musterte die beiden Älteren und setzte sich dann auf die Bank knapp hinter Miles und nahm den Helm ab.

      "Meinen Sieg feiern? Wenn wir jeden Sieg feiern würden, hätten hier einige keine Leber mehr", stellte Edward nüchtern fest und sah über seine Schulter zu 2 Kollegen, von denen er wusste, dass sie es beim Trinken gerne mal übertreiben. "Außerdem muss ich dann oft den Fahrer spielen oder aufpassen.", raunte der Blonde und verschränkte seine Arme vor der breiten Brust, ehe er einen Seufzer von sich gab. "Aber du hast nicht ganz Unrecht. Da es sich hierbei um ein wichtiges Spiel handelt, wird heute Abend gefeiert. Es gibt eine kleine Hausparty bei Ashley, einem Cheerleader. Du kennst sie bestimmt. Die Blonde, da hinten." Edward zeigte auf ein hübsches Cheerleader, das sich gerade mit 3 Footballern unterhielt, die alle neugierig und kichernd um sie herum standen. "Kein Typ hat sie bisher klargemacht. Sie hat hohe Ansprüche.", lachte der Blonde über das Bild von Ashley mit den Footballern.
      "Du könntest mitkommen, wenn du willst. Paar Leute kennenlernen. Ich fahr auch."
      "Hey! Und was ist mit mir?", machte sich Aiden bemerkbar.
      "Klappe, Krümel. Dad ist heute Nachmittag da und passt auf." Edward konnte es zwar selbst kaum glauben, aber er hatte bereits letztes Wochenende mit seinem Dad die anstehende Feier besprochen und sein Dad hatte ihm versichert am Samstag nach dem Ausschlafen vom Nachtdienst mit Aiden etwas zu unternehmen.

      Aiden schien das nicht zu passen. Er verschränkte bockig die Arme und grummelte vor sich her. Edward lächelte schwach. "Du siehst", sagte er zu Miles, "vorher habe ich keine Zeit. Werde diesen kleinen Bockigen babysitten müssen." Aiden streckte dem Blonden die Zunge raus.
      "Nicht so frech, Aiden. Sonst machst du gleich nur Hausaufgaben."
      Aiden hörte auf seine Zunge rauszustrecken und Ed wandte sich wieder Miles zu: "Also komm heute Abend bitte vorbei. Die Jungs werden sich zulaufen lassen und ich könnte etwas Gesellschaft gebrauche. Miranda und die anderen Mädels sind auf diesen Parties immer ihre eigene Clique und die Themen" Der Sportler rollte die Augen, denn er wusste dass es bei den Mädels nur um Jungs, Schminke und die neuesten Netflix-Serien ging.

      Als Miles zu zögern schien, fuhr Edward fort: "Oh Sorry. Deine Freundin ... ich habe die voll vergessen. Wenn das für sie nicht passt oder so, dann will ich dich nicht in die Bredouille bringen! Ich möchte keinen Streit zwischen euch oder so. Ich kenne das von Miranda, die wird auch immer 'komisch', wenn ich mal ohne sie auf einer Party bin." Edward lachte verlegen.
    • Ich sah ihn an und hörte ihm aufmerksam zu. Und ich musste gestehen, er machte es mir verdammt schwer, zu- oder abzusagen. Denn im Prinzip tat er das schon. Ich seufzte innerlich. Was sollte ich denn jetzt tun? Das Problem waren tatsächlich unsere Interessen. Sollte ich das Ganze lieber lassen? Aufgeben? Aber nun hatte ich doch meine Chance bekommen. Ich sollte sie nutzen. Komm schon Miles! Hab Arsch in der Hose!
      "Uhm...ich würde gern mit euch die Footballabende vebringen. Wenn es nicht passt, kann ich ja immer noch gehen. Und....naja, vielleicht haben wir ja auch Spaß zusammen.", ich sah in sein Gesicht, in die großen Augen und ich hatte das Gefühl, dass er damit nicht ganz gerechnet hat. Doch ich konnte keinen Rückzieher machen. Ich musste jetzt auch weiter machen.
      ....
      Was hatte ich mir da bloß vorgenommen? Ich musste bekloppt gewesen sein. Jetzt sagte ich auch noch bei den Abenden zu.

      Huh? Eine Party? Ich meine....ich vermutete ja, dass sie eine Party feiern würden. Anscheinend nicht bei ihm Zuhause. Konnte ich verstehen, wenn sein Vater so viel arbeiten musste. Neugierig sah ich an Ed vorbei zur der Blondine, umringt von Footballern. Sie sah in der Tat sehr hübsch aus. Und ich konnte mir vorstellen, dass sie mit den Männern spielte. Vorsicht. Man konnte sich verbrennen. Als Ed dann jedoch vorschlug, mich mitzunehmen, entglitt mir für ein kurzen Moment die Gesichtsfarbe. Bitte was? Ich sollte auf diese Party? Aber....
      "Ist das denn okay, wenn ich da hingehe? Ich gehöre ja nicht mit zum Team.", fragte ich leise. Mein Gegenüber erzählte mir, dass er der jenige war, der aufpasste und seine Freundin wohl auch eher mit den anderen Mädchen beschäftigt war, was mich sehr wunderte. Irgendwie tat er mir ja auch leid. So als Einziger, der normal bleiben musste, weil er Fahrer war, war schon doof. Er wollte bestimmt auch Spaß haben. Ich wollte gerade ganz zuversichtlich zusagen, als mir meine imaginäre Freundin wieder einen Strich durch die Rechnung machte. Sie nervte mich. Und das, obwohl es sie noch nicht einmal gab. Was machten bloß alle, die in Wirklichkeit eine hatten? Doch dann fiel mir etwas ein.
      "Ich hatte doch erzählt, dass sie dieses Wochenende nicht da ist. Sie trifft sich doch mit ihren Freundinnen. Also denke ich, wird das schon in Ordnung sein. Ich würde ja keinen betrügen oder so. Es wird eh nichts passieren.", erklärte ich und zuckte mit der Schulter. Was erwartete er von mir? Dass die Frauen auf mich flogen?
      "Außerdem bin ich doch bei dir. Also uhm, wenn du mich brauchst, dann möchte ich gerne für dich da sein.", antwortete ich vorsichtig und sah abwartend zu ihm auf.
    • Edward

      "DU bist bei den Footballabenden dabei? Das ich das noch erlebe! Super, Miles.", grinste Ed zufrieden und haute dem Schwarzhaarigen auf die Schulter. "Mach dich aber auf fiesen Profi-Talk von unserem besten Moderator gefasst." Der Blonde zeigte auf seinen Bruder, der noch immer in trotziger Haltung auf der Bank saß. Erst jetzt lichtete sich seine verärgerte Miene. "Das ist cool, Miles", lächelte Aiden und sprang von der Bank auf. Er schien langsam ungeduldig zu werden, stellt Edward fest. Doch davon würde er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Natürlich werden wir Spaß zusammen haben, Miles. Aiden und ich kochen meist vorher oder bestellen. Aber die Rituale wirst du schnell lernen. Es ist quasi wie unsere früheren Horrorfilmabende als wir jedes Mal Popcorn selbst gemacht haben." Edward mochte bis heute Popcorn auch wenn er wegen seines Sports versuchte so wenig wie möglich davon zu essen.

      Über die anschließende Verwunderung von Miles konnte der Blonde nur lachen. "Man merkt, dass es deine erste Party ist", grinste er. "Aber natürlich bist du eingeladen, wenn ich dich schon dazu einlade. Es ist außerdem keine reine Footballparty. Neben den Cheerleadern sind auch die cooleren Kids vom Schulorchester dabei sowie einige andere Leute. Bleib also locker. Jeder ist willkommen solange er kein Spießer ist. Ashley ist mega entspannt.", beruhigte er Miles. Dieser erklärte auch, dass es seiner Freundin keine Probleme bereitet wenn Miles mit auf die Party geht. "Sag nie, dass nichts passieren wird. Irgendwie passiert jede Feier etwas. Die Jungs sind etwas ... wild beim Feiern. Sagen wir es so." Edward lachte verlegen und wurde etwas rot. Vor seinem inneren Auge spielten sich die Szenarien der letzten Parties ab und es gab einige Aktionen, die er mit ausbaden musste, die er im Nachhinein als unangemessen empfand. Aber was soll's, dachte er sich, nun habe ich Miles als Beobachter dabei. Es kann schon nicht so schlimm werden!

      "Mensch, Miles. Du wirst ja ein richtiger Gentleman", ulkte Edward mit glucksender Stimme ehe er lachte. "Aber danke dir, dass du dabei bist. Wird sicherlich cool." Edward gab Miles einen freundschaftlichen Stoß in die Seite ehe er zu Aiden sah. "Wir machen uns auf, Miles. Ich hole dich heute Abend um 20 Uhr ab. Bei dir.", winkte Edward zum Abschluss, ehe er mit Aiden über das Footballfeld verschwand. Er schnappte sich seine restlichen Sachen während Aiden die anderen Jungs begrüßte und sie ihm noch ein paar Stories vom Spiel erzählten. Mit Mühe und Not konnte Edward seinen neugierigen Bruder vom Team lösen und mit ihm nach Hause fahren. Er war froh, dass sie Miranda nicht mitnehmen mussten. Sie war vor Parties immer sehr penibel. Blockierte das Bad und nervte die beiden Jungs mit der Frage welchen Lidschatten und welches Outfit sie tragen sollte und noch schlimmer: Welche Schuhe dazu?

      Zuhause angekommen machte sich Edward für die Feier frisch. Eine lange ausgiebige Dusche, ehe er sich die Haare machte. Meistens trug er sie während der Schule ohne viel Styling: kurz föhnen und mit der Hand durchwuscheln. Doch für einen solchen Abend machte er sich etwas Haarwachs in die Haare und legte ein Parfüm auf. Er selbst schätzte es mal nicht in die Schule oder zum Spiel zu gehen. Sich für so einen Abend herauszuputzen was eine Seltenheit, die er gerne zelebrierte. Denn es bedeutete heute Abend einfach mal Spaß zu haben ohne sich Gedanken über die Schule, den Sport oder die Zukunft machen zu müssen. Nachdem er sich die Haare gemacht hatte, zog er sich weiter an. Ein blau-weiß horizontal gestreiftes Hemd bei dem er die obersten 3 Knöpfe offen ließ, sodass man seine starke Brust darunter sah. Er krempelte die Ärmel hoch und zog dann eine hellblaue Jeans und seine weißen Lieblingssneaker an. Anschließend verließ er das Haus. Aiden saß im Wohnzimmer mit seinem Dad und die beiden schauten einen Film. Leise seufzte Edward. Dad war schon wieder dabei eingeschlafen, dachte er sich bedrückt. Doch, so rief er sich ins Gedächtnis, heute ist dein Tag, Ed! Du kannst nicht immer der Babysitter für deinen Bruder sein.

      Edward schnappte sich die Autoschlüssel für den Wagen seines Vaters, der bedeutend größer und moderner als Edwards Rostlaube war. Er fuhr zu Miles Haus und erreichtet dieses pünktlich. Zufrieden schaute er auf die rechte Seite in Richtung Miles Haus. Wie Miles der heutige Abend wohl gefallen würde? Edward wollte nicht nur mit Miles lernen. Das wäre unfair - insbesondere wenn man Edwards früheres Verhalten berücksichtigt - er musste etwas wieder gutmachen. Und wer weiß ... vielleicht fand Miles so neuen Anschluss? Er wirkte oft sehr in sich gekehrt und alleine. Es würde sicherlich nicht schaden. Was sollte schon schief gehen?
    • Zuhause angekommen stand ich im Zimmer vor dem Spiegel. Ich war nervös. Unglaublich nervös. Jeder war willkommen, solange man kein Spießer war. Und wenn sie mich zu spießig fanden? Wenn mich Eds Freunde sahen und mich sofort wieder rausschmissen? Ich vertrug ja auch kein Alkohol. Ich versuchte, durchzuatmen und mich zu entspannen. Ich musste es schaffen. Es musste einfach klappen.
      Ich seufzte und begab mich ins Bad, ehe ich mich auszog und duschte. Ein wenig später stand ich mal wieder vor dem Spiegel und überlegte, ob ich etwas mit den Haaren machen sollte? Aber ich war zu fantasielos, als dass mir irgendwas einfiel. Vielleicht.....sollte ich mal zum Frisör und mir was neues schneiden lassen. Ich könnte Ed fragen, ob er Ideen hatte. Da mir nichts weiter einfiel, ließ ich die Haare so, wie sie waren föhnte sie nur ein bisschen nahm mein Lieblingsparfüm. Sowas trug ich nur für besondere Anlässe auf. Ich musste mich von der besten Seite zeigen. Und vielleicht auch, dass ich gar nicht so streberhaft war, wie alle glaubten.

      Wieder in meinem Zimmer zog ich mir eine Jeans, ein weißes T-Shirt und darüber ein dunkelblaues Hemd, was ich offen ließ. Prüfend sah ich nochmal in den Spiegel. Konnte ich so gehen? Ich hoffte es.
      Leise ging zu meinen Eltern, die gerade im Wohnzimmer saßen. Verblüffend sahen sie mich an.
      "Ich....bin auf einer Party eingeladen. Ich komme eventuell erst später nach Hause.", erklärte ich und sie sahen erst sich selbst und dann mich skeptisch an.
      "Miles. Dich interessieren doch sonst keine Partys. Bist du sicher? Willst du da wirklich hingehen?", fragte mich mein Vater. Er war sich also nicht so sicher. Klar.... er wusste, dass ich weder beliebt noch willkommen bei einigen Schülern war... bedrückt sah ich nach unten. Ich hatte irgendwie mehr Hoffnung von ihnen erwartet.
      "Ed hat mich eingeladen. Ich würde da schon gerne hingehen. Ich weiß, wir waren lange nicht im Kontakt. Aber jetzt haben wir das wieder und ich weiß, er meint das ernst. Er kommt jetzt ganz oft zu mir und spricht mit mir.", ich versuchte für Ed ein gutes Wort bei meinen Eltern einzulegen. Sie verzogen das Gesicht. Aber ich sah sie eindringlich an. Dann schienen sie aber nachzugeben.
      "Meld dich, wenn was ist, mein Schatz. Zur Not holen wir dich ab.", sagte nun meine Mutter und ich nickte glücklich. Ich war wirklich froh, dass sie mich gehen ließen. Ich gab meiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange, ehe ich mir mein Handy einpackte und meine Schuhe anzog. Pünktlich stand ich vor der Tür, wo gerade ein Wagen vorfuhr. Verblüfft sah ich ihn mir genauer an. Er sah teuer aus. Ich blinzelte, ehe ich Ed als Fahrer erkannte und lächelte. Schnell ging ich auf ihn zu und stieg vorne ein.
      "Hey. Da bin ich. Kann ich so gehen? Seh ich gut genug aus?", fragte ich vorsichtshalber nach. Wollte ja nicht als Clown gehen. Ed jedenfalls sah sehr gut aus. Ich war schon ein kleinwenig neidisch. Aber nur ein kleinwenig. Sofort schnallte ich mich an und mit einem leisen Brummen startete das Auto.
      Mit jedem Meter wurde ich aufgeregter. Ich war gespannt, was mich erwarten würde. Ich war ja wirklich noch nie auf so einer Party. Ich sah nach draußen und biss mir auf die Lippe. Ich betete, dass alles gut ging.
      "Ich bin wirklich gespannt. Uhm, du bleibst doch bei mir, oder? Ich will da nicht allein rumlaufen."
    • Edward

      Miles kam aus seinem Elternhaus und der Sportler musterte seinen Beifahrer noch bevor dieser ins Auto stieg. Miles trug eine Jeans, ein weißes Shirt und ein dunkelblaue Hemd, das er offen trug. Als ob Miles die musternden Blicke auf sich gespürt hätte, fragte er unsicher Edward nach seiner Meinung zum Outfit. "Nein, alles gut. Wir sind auf einer Party und nicht im Club", lachte der Blonde. Er merkte, dass Miles wohl selten (oder nie) auf Parties war und sich daher unsicher war. "Glaub mir ich war schonmal unfreiwillig auf einer spontanen Party und hatte nur Shirt und eine Jogginghose an. Keiner verdammt dich." Mit diesen Worten startete er den Wagen erneut und fuhr mit Miles los.

      "Natürlich bleibe ich da. Ich kann zwar nicht zusichern für dich einen Rundumschutz zu gewähren, aber ich behalte dich im Auge." Ed zwinkerte Miles zu. "Mach dir darüber aber nicht zu viele Gedanken. Heute Abend sind wir einfach alle feiern. Du mehr, weil du nicht fahren musst und ich weniger, weil ich fahre." Edward machte das Radio an und es lief Musik aus den Charts. "Ist dir am Auto was aufgefallen? Nein ich habe nicht im Lotto gewonnen. Es ist die Karre meines Dads. Bedeutend besser als meine Rostlaube aber besser als nichts." Der Sportler strich über das dunkle Armaturenbrett als sei das Auto ein Haustier das man mit einer Streicheleinheit belohnen müsste. Der Wagen bracht die beiden leise und schnell zu Ashleys Haus vor dem bereits ein paar Leute standen und leicht wippten und aus roten Bechern tranken. Edward parkte den Wagen auf der anderen Straßenseite, ehe er mit Miles das Grundstück betrat.

      Die Leute waren so in ihrer Gespräche vertieft, dass sie die beiden kaum bemerkten. "Ashleys Haus ist groß. Würde mich nicht wundern, wenn heute jemand hier für sich und seine Freundin eine ruhige Ecke sucht." Edward musste dabei grinsen und erinnerte sich an die letzte Hausparty, die man durchaus als chaotisch bezeichnen konnte. Er war jedoch einfach nur froh nicht der Gastgeber dieser Hausparty zu sein. Nachdem die beiden über die Veranda und die offene Haustür den Flur betraten, beschallte sie bereits Musik. Es war sichtlich voll im Haus und überall unterhielten sich Leute, tranken und tanzten. Ehe einer von beiden einen weiteren Schritt machen konnte empfing Ashley die beiden. "Oh hallo Edward", sie gab ihm eine sanfte Umarmung, "schön, dass ihr da seid." Sie sah zu Miles und setzte ein schwaches Lächeln auf. "Und hey schön ... eh dich zu sehen. Kommt mit. Ich schenk euch was von dem Begrüßungsdrink ein." Sie führte die beiden in die große geräumige Küche.
      Auf der Kücheninsel in der Mitte des Raumes lagen Chips, Gummibären, leere unbenutzte Becher, Schnaps- und Bierflaschen und eine große Bowleschüssel. Edward musterte den Inhalt skeptisch: "Was umfasst denn dein Begrüßungsdrink?"
      "Nicht so schüchtern, Ed. Das ist ein altes Familienrezept. Wird euch schmecken."
      Noch ehe die beiden hätten Nein sagen können, hatte Ashley 2 rote Becher mit dem Drink und je 2 Eiswürfeln befüllt und überreichte diese den beiden. Ed haderte, doch Ashley setzte einen schockierten Blick auf. "Na los, Footballcaptain. Einen Drink wirst du doch wohl vertragen, oder?"
      "Ausnahmsweise, weil wir so eine charmante Gastgeberin haben", stimmte Ed zu. Miles, Ashley und Ed stießen mit ihren Bechern an und jeder nahm einen Schluck. "Hui, Ashley, starkes Familienrezept", stellte Edward fest und sah in die roten Becher, "Was hast du da alles reingekippt?"
      "Hmmm ... Einiges, Ed. Aber da es ja ein Familienrezept ist, werde ich die genauen Zutaten nicht mit dir teilen."
      Edward spürte bereits den Alkohol seine Speiseröhre runterlaufen wobei sich ein leicht warmes Gefühl in ihm ausbreitete. "Wirkt auf jeden Fall, damit hier alle etwas lockerer werden", freute sich Ashley ehe sie johlen aus der Küche ins Wohnzimmer ging, wo nun ein neuer Song aufgelegt wurde. Edward sah zu Miles. "Siehst du. Halb so wild.", beruhigte er Miles.

      Die beiden gingen von der Küche Richtung Wohnzimmer und beobachteten Ashley, die nun mit 2 anderen Mädels die Mitte des Raums in einen Dancefloor verwandelte. "Wie findest du den Drink?", fragte der Blonde seinen Gegenüber und nahm dann einen Schluck aus seinem eigenen Becher. Der vermeintliche Dancefloor wurde nun langsam voller und es packte mehr Leute das Tanzfieber. Edward musste schmunzeln, da einige hier schon gut getrunken hatten. Ashleys Drink schien zu wirken.
    • Als Ed das Auto erwähnte, lächelte ich leicht. Ja es ist schon schön, aber...
      "Ich mag dein Auto. Ich finde das hat Persönlichkeit und etwas Nostalgisches. Das mag ich.", antwortete ich. In welchem Auto ich letzenende mitfuhr, war mir egal. Solange ich es nicht fahren musste. Allerdings wunderte mich, das smich Ed noch nicht drauf angesprochen hatte. Immerhin hatte er inzwischen mitbekommen, dass ich immer mit dem Rad unterwegs bin. Andererseits....brauchte er mich nicht zu fragen.
      Kurze Zeit später waren wir schon da und ich atmete noch einmal durch, ehe ich ausstieg. Hoffentlich lief alles glatt. So langsam konnte ich die Leute verstehen, die Prüfungsangst haben.
      Kaum im Haus angekommen, begrüßte uns schon diese Ashley. Beziehungsweise grüßte sie Ed. Ich war scheinbar nur geduldet, weil ich Eds Begleitung war. So kam es mir zumindest vor. Noch fühlte ich mich nicht ganz wohl bei der Sache. Aber ich wollte jetzt auch nicht den Schwanz einziehen und wieder gehen. Ed zu Liebe. Ich folgte dem Mädchen zur Küche, wo sich schon alles auftürmte. Das würde wohl eine lange Party werden. Ohne das ich es bemerkte, hatte uns Ashley schon die Drinks bereit gestellt und ich hatte einen knallroten Becher mit Flüssigkeit darin in der Hand. Zaghaft stieß ich mit an, ehe ich einen Schluck davon trank.
      Brrr, was zum Teufel war das? Mein ganzer Körper schüttelte sich. Scheiße.... das fing ja gut an. Wenn ich davon so viele Becher trinken sollte, wusste ich nicht mehr, wo oben und unten war. Wenn ich hier überhaupt wieder lebend rauskam.
      "Uhm, ja, ich denke schon. Ich...lass es auf mich zukommen.", antwortete ich und folgte ihm wie das Fohlen seiner Mutter. Ich wollte ihn erstmal auf keinen Fall verlieren.
      Als Ed mich fragte, wie ich den Drink fand, sah ich noch einmal in meinen Becher und verzog kurz den Mund. Dann exte ich einfach den Rest des Bechers, in der Hoffnung, mir ein bisschen Mut anzutrinken. Und...es schien auch zu wirken. Ich fühlte mich gut und irgendwie kam ich mir gerade unantastbar vor. Lächelnd sah ich zu Ed hoch.
      "Machst du Witze? Das Zeug schmeckt so widerlich, dass es wie Medizin wirkt. Ich glaub, ich nehm noch so ein Becher. Oder Ed komm. Lass uns Tanzen!", rief ich locker und sofort begann ich ein bisschen hin und her zu wippen. Wenn mein wahres Ich wüsste, was ich hier tat, wäre es im Erdboden versunken. Kichernd sah ich zu Ed und nahm seine Hand, um mich unter seinen Arm zu drehen.
      "Huuui~~ Auf geht die wilde Fahrt", lachte ich und drehte mich weiter. Das wird bestimmt noch lustig, wenn alle so drauf waren wie ich.