The Hero and the Thief [Nao & Stiftchen]

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      Thomas

      Okay. Moment. Das war nicht so seltsam und unangenehm, wie es eigentlich sein sollte. Gut, Steve war attraktiv und lustig und erschreckend nett und er konnte stundenlang mit ihm Ultimate Chicken Horse spielen, ohne, dass es elendig langweilig wurde, aber sollte es sich nicht absolut merkwürdig anfühlen, seinen besten Freund zu küssen? Wie ein kleiner Scherz, über den man später lachte oder ein Dare von Truth or Dare? Wie etwas, das man höchstens mal besoffen probierte, weil man gut drauf war, und es gleich bereute, weil es einfach eigenartig war? Weil man hetero war? Auf Frauen stand? Sollte es einen so anmachen, wenn man während eines spontanen, undurchdachten Kusses die Hand seines besten Freunds an seiner Taille spürte?
      Dass Steve sich von ihm wegriss, kam Thomas zugute. Er stützte sich mit beiden Händen hinter sich an der Theke ab, unklammerte sie fast wie einen Rettungsreifen in einem Meer der Überforderung. ‚Verwirrt‘ war das falsche Wort, denn das implizierte, dass er noch einen klaren Gedanken fassen konnte und dafür war er schlicht zu betrunken. Definitiv, denn selbst dieser Zwischenfall eben ließ ihn nicht ausnüchtern und zu Verstand kommen. Er wollte es noch immer.
      Sein am Boden festgehafteter Blick wanderte kurzum wieder nach oben zu Steve, der wieder in einem Abstand zu ihm stand, der für ihn gewohnt war. Den man als zwischenmenschlich normal bezeichnen konnte. Dachte er echt, es war eine blöde Idee? Thomas wusste nicht wirklich, was er selbst dachte. Er war innerlich am ausflippen, weil er ihn geküsst hatte und weil er es irgendwie mochte. Es war ganz anders. Es war nicht dasselbe, wie eine Frau zu küssen, es fühlte sich einfach anders an. Ob gut oder schlecht war vielleicht in der ersten Sekunde noch eine Frage gewesen, in der zweiten hatte diese sich erübrigt. Sonst wäre da nicht dieses betretene Schweigen im Raum. Das… allerdings auch aus verschiedenen Gründen bestehen konnte. Dachte Steve, was Thomas dachte? Wieso würde er sonst noch hier stehen? Das war der einzige logische Punkt, den Thomas machen konnte.
      Er überwand sich kurz, blinzelte, kniff die Augen zusammen, setzte zum Reden an und gab wieder auf. Und dann sagte er, in einer erstickten, unsicheren Stimmlage: „Aber, war es… eine blöde Idee?“ Er suchte in Steves Blick nach irgendetwas, das er deuten konnte. „Ich meine, keiner von uns wird sich morgen dran erinnern können, oder?“ War das ein guter Grund, um weiterzumachen? Er war gut genug für Thomas. Jedenfalls wollte er mehr, von was auch immer er da eben eine Kostprobe erhalten hatte. Er stützte sich von der Theke ab, wobei jede Bewegung immernoch kleine Erschütterungen in seinem Gehirn auszulösen schien, und ging einen Schritt auf seinen besten Freund zu. Irgendwie unsicher, was er tun sollte, legte er eine Hand auf dessen Schulter. Er merkte ziemlich schnell, wie unnatürlich die Pose war und ging noch einen kleinen Schritt näher, um in einer natürlicheren Bewegung Steves Arm hinab zu streichen. Eine seltsam liebevolle Berührung, die definitiv auch gerade ihr erstes Mal feierte. Aber Thomas fand das Ertasten von einem kräftigeren Arm als gewöhnlich, garnicht so befremdlich. Er ließ seine Finger unten angelangt über Steves Handfläche streichen, die er eher aus High Fives kannte. Thomas ließ sich einen Moment Zeit, hatte aber so oder so nur Watte im Kopf und keine Kapazität, irgendwas zu verstehen, von dem, was gerade passierte. Also zog er Steve an seinem Hemdkragen kurzerhand ein Stück zu sich herab und küsste ihn erneut, etwas überschwänglicher, als geplant, aber es war schwer echt sich zurückzuhalten.
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      Steve

      Thomas' Finger hinterließen ein elektrisches Kribbeln auf Steves Arm. Was irritierend war, weil sie sich schon unendlich oft berührt hatten und dieser Effekt trotzdem vollkommen neu war. Aber Steve konnte sich keine großen Gedanken darum machen, bevor Thomas ihn wieder küsste. Seine Lippen fühlten sich einfach unfassbar richtig an. So, als wären sie zum Küssen gemacht worden.
      Es dauerte einen Moment, bis Steve so wirklich verstand, was gerade passierte. Seine Hände wanderten beinahe automatisch zurück zu Thomas' Taille. Er fühlte sich immer noch vollkommen berauscht, aber irgendwie auf eine furchtbar angenehme Art und Weise. Eigentlich hatte sein Mitbewohner Recht - warum machte er sich Sorgen? Sie waren eh zu betrunken, um sich morgen noch daran zu erinnern, dass sie sich geküsst hatten! Auch, wenn er das Gefühl hatte, dass er solche Küsse nie vergessen könnte. Aber damit konnte sich Zukunfts-Steve kümmern. Thomas war immer noch sein bester Freund. Wenn das hier irgendwie doch hängen blieb, würden sie morgen kurz darüber lachen und dann würde Thomas wieder von Andrew erzählen und sich darüber beschweren, wie langweilig sein Job ohne ihn war. Oder über Leona heulen.
      Leona. Irgendwie machte es Steve gerade irrational wütend, dass Thomas so viel Zeit mit ihr verschwendet hatte. Er hatte so viel mehr verdient. Jemanden, der sich wirklich um ihn kümmerte und ihn nicht wie ein Schoßhündchen behandelte. Er war der aufopferungsvollste Mensch, den Steve kannte, mit einem guten Herzen und unglaublich weichen Lippen, die Gedankengänge in ihm hervorriefen, die eine normale Freundschaft eindeutig übertrafen.
      Steve handelte beinahe instinktiv, während er Steve mit Küssen überhäufte. Jeder ein wenig atemloser, als der davor. Er brauchte keine Luft, er brauchte nur das Gefühl von Thomas' Lippen auf seinen. Auch, wenn er seine Lippen ab und an ein wenig zu verpassen schien - es war irgendwie schwer, sich zu koordinieren, während sich der Raum immer noch drehte.
      Einen plötzlichen Impuls folgend, ließ Steve seine Hände ein wenig tiefer sinken, von Thomas' Taille zu seinen Hüften und schließlich auf seinen Hintern. "Du siehst gerade richtig heiß aus", murmelte er gegen Thomas' Lippen, bevor er kurz innehielt und blinzelte. "Also, du siehst irgendwie immer heiß aus. Glaube ich. Ich hab noch nie wirklich darauf geachtet. Ich weiß nicht mal, warum ich dir das gerade erzähle." Versuchte er zu flirten? Steve war sich selbst nicht ganz sicher. Er war nüchtern schon furchtbar schlecht im Flirten, was sollte ihn da dazu verleiten, es betrunken zu versuchen?
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      Thomas

      Irgendwie machte Thomas Körper einfach nur noch, was er wollte. Seine Finger gruben sich in Steves dunkle, weiche Haare und die andere Hand klammerte sich an seinen Nacken, um sich ein wenig Halt in den überwältigen, intensiven Kuss-Abfolgen zu verschaffen. Es war doch total seltsam, was hier passierte, oder? Thomas versuchte, es komplett auf den Alkohol zu verschieben, wie sehr er diese Berührungen gerade wollte und brauchte. Morgen lachten sie darüber. Was Alkohol nur mit Menschen anstellen konnte, ha, ha…
      „Mir ist auch heiß“, keuchte Thomas zur Antwort und ließ mit einer Hand kurz von Steve ab, um sich seine anklebenden Haare von der Stirn zu wischen. Gefühlsmäßig musste es hier drin 30 Grad haben. Schon draußen, und es war Winter, hatte er seine Jacke nicht vermisst, aber jetzt wurde die Hitzewelle von Minuten zu Minute intensiver. Thomas debattierte in seinem Kopf, ob er sich den Pullover ganz natürlich ausziehen konnte, vielleicht auch noch das T-Shirt, oder ob das in dieser Situation einfach zu viel des Gutes war. Immerhin würde das alles dann etwas ernster wirken, als es im Endeffekt war, nicht? Es war doch nicht so ernst, oder? Dass sich der Enthusiasmus langsam in andere Körperregionen ausbreitete, tat doch nichts zur Sache, ja? Sie wussten doch beide, dass manche Dinge einfach unausweichliche Reaktionen waren. Vor allem, wenn Steve seine Hände offensichtlich nicht über der Gürtellinie behalten wollte. Aber das bedeutete… ja auch nichts…
      Indem Thomas sich das erfolgreich schönredete, entledigte er sich kurzerhand seines Pullovers und die Frage, ob oberkörperfrei gerade in Ordnung war, erübrigte sich auch, weil er sein Shirt irgendwie gleich mit ausgezogen hatte. Koordination war gerade nicht seine Stärke.
      Dass er nun halbnackt war, ließ ihn kurz zögern, aber er küsste Steve erneut. Es fühlte sich einfach zu gut an, um aufzuhören. Letztendlich hatte Steve ihn sowieso schon oberkörperfrei gesehen und er konnte das bestimmt einfach ignorieren. Auch, wenn es vielleicht schon ganz nett wäre, seine Haut auf seiner zu spüren… Dass er in dem Anzug heiß aussah, war ein völlig objektives Statement und nicht zu verharmlosen, aber bestimmt stand ihm Nichts auch sehr gut.
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      Steve

      Oh Gott. Wusste Thomas eigentlich, was für einen Effekt er auf Steve hatte, oder schaffte er es gerade, zufällig alles dafür zu tun, möglichst attraktiv zu sein? Seit wann fand er Thomas überhaupt attraktiv? Alle seine vorherigen Beziehungen waren größer gewesen, sportlicher, meistens mit dunklen Haaren. Thomas passte absolut nicht ins Bild. Dafür hatte er einen deutlichen Vorteil, wenn es um den Charakter ging.
      Hatten sie beide überhaupt die selbe Vorstellung vom…restlichen Verlauf des Abends? Oder interpretierte Steve hier etwas vollkommen falsch? Thomas ohne Shirt zu sehen war eigentlich nichts Neues, aber es fühlte sich vollkommen anders an, als sonst. Steve zog die Jacke seines Anzugs aus und warf sie in die ungefähre Richtung des nächsten Küchenstuhls, bevor er mit seinen Fingern über Thomas’ Rücken strich. Er hatte keine Ahnung, ob das, was er tat, richtig war, er war nur seltsam erleichtert darüber, dass Thomas von den Berührungen offensichtlich genau so angeturnt war, wie er selbst. Was eine vollkommen natürliche, biologische Reaktion war, nicht?
      Er ließ seine Finger von Thomas’ Rücken zu seiner Brust wandern und strich sanft über seine Nippel. Eine kleine, rationale Stimme in seinem Hinterkopf merkte an, dass das eindeutig zu viel des Guten war, leider schrie alles andere in seinem Kopf einfach nur nach mehr. Mehr Haut, mehr Körperkontakt, mehr Nähe.
      Steve kämpfte mit einer Hand mit den Knöpfen seines Hemdes, während die andere immer noch an Thomas’ Brust lag. Er gab bei den letzten Knöpfen auf und zog sich das Hemd einfach über den Kopf, bevor er Thomas wieder an sich zog. Er fühlte sich so warm und vertraut unter seinen Fingern an, dass Steve kurz das Gefühl hatte, dass das hier einfach irgendwie passieren musste.
      “Vielleicht ist es im Schlafzimmer ja kühler”, murmelte er kurzentschlossen und zog Thomas ein bisschen unkoordiniert mit sich aus der Küche raus, rein in sein Schlafzimmer, direkt gegenüber. Irgendwie fühlte sich das alles immer noch vollkommen irreal an. Steve lenkte sie zu seinem Bett, ein bisschen überrascht, dass er es schaffte, ohne sie dabei versehentlich gegen irgendetwas anderes zu lenken, und drückte Thomas auf seine Matratze. Er stützte sich über ihn und strich von seiner Brust hinab über seinen Bauch zu dem Verschluss seiner Hose. Passierte das hier wirklich? Er sah hinab zu Thomas, der unter ihm unglaublich sexy aussah und blinzelte kurz. “Alles okay? Gib bescheid, wenn ich aufhören soll.”
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      Thomas

      Okay, Steve konnte offensichtlich nicht ignorieren, dass er sich ausgezogen hatte, er arbeitete damit, oh und wie. Warum fühlte es sich nur so gut an, seine Hände auf seinem Oberkörper wandern zu spüren? Als Steve sich das Hemd ungeduldig über den Kopf zog, passierte etwas mit Thomas. Er musste die Situation neu einordnen, obwohl er nicht in der Lage war, mehr als 2 Sekunden zeitlich vorauszudenken. War ihm nun einfach heiß oder hatte das hier andere Gründe? Thomas konnte sich jedenfalls nicht beschweren, denn Steve sah aus wie Unterwäschemodel und seine karamellige Haut brachte das noch besser zur Geltung. Er war sich nicht sicher, ob das noch Eifersucht war, die er da spürte. Dann würde es ihn wohl kaum so anturnen, seine warme Haut zu spüren. Die Frage blieb dennoch offen, zumindest bis Steve begann, ihn vor sich herzuschieben, was eine wirklich riskante Aktion war, und Thomas irgendwann rücklings in sein Bett stieß, was ihm beim Wort ‚Schlafzimmer‘ vielleicht schon klar sein hätte müssen. Der Kuss unterbrach und Thomas stützte sich leicht auf, als er spürte, wie Steves Hände sich an seiner Hose zu schaffen machten. Während ihn das körperlich bloß mehr in den Wahnsinn trieb, hing sein Verstand ein paar Minuten hinterher. Wollte er das? War es überhaupt wirklich noch etwas anderes, als rumzumachen? Endete es nicht logischerweise meistens damit? Bestimmt gab es genug Freunde, die das auch mal gemacht hatten. Oder?? Ah, verdammt, war doch völlig egal.
      Thomas nickte. „Nein, mach weiter“, murmelte er, stockte und sagte noch: „wenn du willst?“ Vielleicht eine blöde Sorge, weil er es iniziierte, aber Thomas ging nicht davon aus, dass Steve sowas öfter tat. Gott, zum Glück war er so stockbetrunken, dass es überhaupt ein Wunder war, dass er einen hoch bekam. Das würde morgen alles im Detail aus seiner Erinnerung gelöscht sein und zukünftig hatte er bei ‚Never have I ever‘ mehr Trinkmöglichkeiten. Aber… es war fast schade. Der Anblick war verdammt heiß. Thomas biss sich leicht auf die Lippe und fuhr Steve noch einmal in die Haare und brachte sie etwas durcheinander. Gott, wieviele Frauen er wohl aufreißen musste, bevor Thomas bei ihm eingezogen ist?
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      Steve

      Steve beantwortete Thomas’ Gegenfrage mit einem weiteren Kuss. “Wie könnte ich dich nicht wollen?” Er hatte nie vorgehabt, mit seinem besten Freund zu schlafen, aber jetzt kam es ihm von Sekunde zu Sekunde logischer vor. Wer, wenn nicht Thomas? Derjenige, dem er mehr vertraute, als jeder anderen Person auf der Welt? Jetzt aufzuhören, erschien ihm irgendwie furchtbar albern. Vor allem, wenn sich Thomas’ Hände in seinen Haaren so unglaublich gut anfühlten.
      Zum Glück ließ sich Thomas’ Hose leichter öffnen, als das Hemd. Steve hatte nur ein wenig Probleme damit, sie runter zu ziehen, vor allem, weil er die Shorts darunter direkt mit griff. Er kämpfte kurz mit dem Stoff, bevor er die Hose neben seinem Bett fallen ließ. Fuck, Thomas sah zum anbeißen aus. Die leicht geröteten Wangen, die verschwitzten Haare, die unglaublich küssbaren Lippen, das alles löste ein ungewohnt freudiges Kribbeln in seiner Magengegend aus - wieso hatte Steve nicht schon viel früher überlegt, ihn zu küssen? Gut, vielleicht, weil er immer davon ausgegangen war, dass Thomas hetero war. Was wohl nicht stimmte? Oder war das alles nur dem Alkohol zu verdanken? Nicht zu viel nachdenken.
      Steve fuhr mit seinen Lippen über Thomas’ Hals, während seine Hand zur Körpermitte wanderte und sanft über seine Erektion strich, immer noch fokussiert darauf, aufzuhören, falls Thomas sich beschweren sollte. Er ließ sich Zeit, während er seinen Weg hinab küsste, über Thomas’ Hals, sein Schlüsselbein, seine Brust, seinen Bauch. Er sollte genau wissen, wie wichtig es Steve war, dass er sich gut fühlte. Thomas verdiente so viel mehr.
      Schlussendlich lösten seine Lippen seine Hand ab. Es war schwer, irgendein durchgängiges Tempo beizubehalten. Sein Körper wollte sofort mehr, während sein Kopf ihm riet, es langsam angehen zu lassen und der Alkohol in seinem Blutkreislauf ihn darauf hinwies, dass er sowieso zu betrunken war, um noch irgendein Taktgefühl zu besitzen. Alles, was ihm blieb, war zu Thomas hoch zu schielen und zu beobachten, welche Bewegungen ihm gefielen. Immerhin war das alles, was zählte. Er hoffte nur, dass er noch Gleitgel hatte. Oder würde das zu weit gehen? Steve wusste ehrlich gesagt gar nicht, was überhaupt zu weit wäre. Er hatte sowas noch nie gemacht. Bisher war Sex für ihn immer nur im Rahmen einer Beziehung eine Option gewesen. Irgendwie machte es das fast noch spannender.

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      Thomas

      Irgendwie irritierte Steves Antwort Thomas für einen Moment. Das klang… fast ein bisschen zu romantisch. Aber er hatte sogleich keine Chance mehr, sich darüber Gedanken zu machen. Er war auch zu betrunken, um verlegen zu sein, als er entblößt unter seinem besten Freund lag. Die Bewegungen seiner Hand ließen Thomas seufzend zurück ins Bett fallen, während Steve ihn mit Küssen überhäufte. Ihn erfasste erst eine minimale Panik, die das gute Gefühl ablösen wollte, als Steve begann, sich an ihm hinunter zu arbeiten und Thomas sich wieder leicht aufsetzte, um zu sehen, was er tat. Steves Lippen auf seinem Bauch lösten ein Kribbeln in Thomas aus und im nächsten Moment musste er realisieren, dass sein Freund richtig talentiert war. Er ließ seinen Kopf in kurzer Überforderung in den Nacken fallen und stöhnte leise auf.
      "Oh, fuck, wieso kannst du das?", presste er hervor und sah kurz wieder an sich herab. "Gott, ist das gut", hauchte er etwas ungläubig und ließ sich wieder zurück auf die Matratze fallen. Welche Zweifel er eben auch gehabt hatte, sie wurden definitiv von diesem Gefühl übermannt. Er bewegte bemüht sanft seine Hüften etwas mit und stöhnte immer wieder leicht erdrückt, was auch irgendwie neu für ihn war, da er sonst nüchtern und in der Lage war, eher still zu sein, notwendigerweise. Auch wenn er hier nicht unbedingt die Nachbarn belästigen wollte, aber zumindest war sonst niemand in der Wohnung.
      Ob es am Alkohol lag oder der Tatsache, dass Steve seltsam genau wusste, was er tat, Thomas hielt das nicht lange durch. Fairerweise hätte es auch nicht viel gebraucht, um ihn zum Höhepunkt zu bringen und der Blowjob war fast zu viel des Guten. Er konnte sich nichtmal Gedanken darüber machen, länger durchzuhalten. Aber wozu auch? War ja nicht so, als hätte er noch abzuliefern. In einem letzten Funken der Vernunft, oder so, drückte er Steve von sich weg, als er kam, stöhnte und blieb laut atmend mit geschlossenen Augen liegen. Steves Schulter hielt er immer noch fest, bis sein Atem wieder etwas flacher wurde. Dann setzte er sich wieder leicht auf, blinzelte ein wenig und realisierte, dass Steve irgendwie… immer noch steif war und er wollte ihn, auch wenn auf der Stelle tot umfallen konnte, nicht wirklich so zurücklassen. "Ah, shit, sorry, soll ich…?", fragte er und versuchte, ziemlich unbegabt, seine Unsicherheit zu überspielen, weil er genau wusste, dass er definitiv nicht auf Steves Level war, was das anging und eigentlich hatte er nicht vorgehabt, das jemals zu sein. Gerade schien es seltsam verlockend, sich zu revanchieren… Trotzdem wollte er Steve das auch nicht wirklich antun. Ihm fiel aber etwas anderes ein.
      Er zog den Dunkelhaarigen wieder zu sich aufs Bett und wechselte kurz den Platz. Dabei schnappte er sich einfach seine Boxershorts, die da noch am Boden lag, und wischte sich so nebenbei den Oberkörper ab, denn bleiben musste das ja jetzt auch nicht. Dann befreite er Steve von seiner Kleidung und war plötzlich maßlos überfordert, auch wenn er von der Anatomie her… doch irgendwie weniger Fragezeichen über dem Kopf haben sollte. Trotzdem fühlte er sich ein bisschen wie bei seinem ersten Mal. Etwas entspannter allerdings. Weitaus betrunkener. Und müder. Thomas legte sich seitlich neben Steve, betrachtete ihn einen Moment und spürte sein eigenes Herz dabei pochen. Das hatte er bisher auch nicht erlebt. Aber er war seltsam nervös und ordnete dem Ganzen nun irgendwie mehr Bedeutung zu, als er vielleicht sollte. Er küsste Steve, während eine Hand an seinem Oberkörper runter wanderte bis er seine Erektion umfasste und von da war ihm der Bewegungsablauf eigentlich ziemlich einleuchtend.
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      Steve

      Wieso er das konnte? Hatte er Thomas nie gesagt, dass- Oh. Fuck. Nope, er hatte seine Sexualität nie angesprochen, weil er Angst gehabt hatte, dass Thomas’ psychotische ExFreundin ein Problem damit haben würde, wenn sein bester Freund schwul war. Steve hatte leichte Bedenken gehabt, dass sie ihm vorwerfen würde, dass er sich an Thomas ranmachen könnte, was…wohl irgendwie doch nicht ganz so unrealistisch war, wie er immer gedacht hatte. Manchmal konnte das Schicksal einfach verdammt witzig sein, hm?
      Thomas’ Stöhnen klang absolut berauschend und spornte Steve an, ihn tiefer zu nehmen, bis Thomas selbst ihn zurückhielt und kam. Was ein seltsam erotischer Anblick war. Er könnte sich fast daran gewöhnen, ihn öfter so zu sehen. Was für ein abwegiger Gedanke. Jetzt war es fast schon zu schade, dass sie sich morgen wohl an nichts mehr erinnern konnten. Vielleicht hätte er sich noch ein bisschen mehr Zeit lassen und den Augenblick etwas mehr genießen sollen.
      Thomas’ Angebot holte ihn wieder zurück ins hier und jetzt. “Nur, wenn du willst”, antwortete Steve ein wenig unsicher und verpasste sich selbst damit ein kleines Deja Vu. Wenigstens schienen sie beide mit der Situation überfordert zu sein. Obwohl sich wenigstens die Frage erübrigte, ob Thomas ihn bei seiner Erektion Abhilfe verschaffen wollte. Steve ließ sich widerstandslos von ihm aufs Bett ziehen und half, so gut es ging, dabei, seine Hose los zu werden, die ihm in den letzten Minuten sowieso deutlich zu eng vorgekommen war. Er fuhr mit seinen Händen durch Thomas’ Locken und stöhnte leicht in den nächsten Kuss hinein, als er Thomas’ Hand an seiner Erektion spürte. Er versuchte bestmöglich, seine Hüften im Takt zu bewegen, während er ihn weiter küsste. Er war wirklich ein verdammt guter Küsser und relativ talentiert mit seinen Händen. Oder Steves Ansprüche waren durch den Alkohol einfach gesunken. Aber das konnte er sich nicht vorstellen. Sein komplettes Vorstellungsvermögen war sowieso gerade damit beschäftigt, ihn immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie unglaublich heiß Thomas ausgesehen hatte, als er gekommen war.
      Es dauerte nicht lange, bis Steve seinen eigenen Höhepunkt erreichte. Er stöhnte gegen Thomas' Lippen, während seine Bewegungen noch unkoordinierter wurden, als sie eh schon waren. "Fuck, ich-" Er unterbrach sich selbst mit einem weiteren Stöhnen, bevor er kam. Sein Herz raste und er hatte das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können, während er seinen Kopf zurück auf die Matratze drückte und einen Hand über seinen Mund legte, um nicht zu laut zu sein.
      Er blieb ein paar Sekunden einfach liegen, zu fertig, um sich zu bewegen, bevor er sich mit aller Mühe aufrappelte und nach dem nächsten Stück Stoff - einem Shirt, das er gestern getragen hatte - griff, dass ihm in die Finger kam. Er wischte sich selbst kurz ab und reichte das Shirt anschließend nach kurzem, irritiertem Blinzeln an Thomas weiter, damit er seine Hand abwischen konnte.
      "Bleibst du hier?", fragte er schließlich, weil ihm das irgendwie wie der nächste logische Schritt vorkam. "Ich will dich nicht wieder auf die Couch schicken. Die Couch ist unbequem. Du hast was besseres verdient, als eine unbequeme Couch, Thommy." Er lehnte seinen Kopf an Thomas' Schulter, als würde er ihn physisch daran hintern wollen, das Bett zu verlassen, auch, wenn er gerade das Gefühl hatte, dass ihn sämtliche Kraft verlassen hatte. Im Hinterkopf meldete sich das Verlangen nach einer Dusche an, aber er versuchte, es zu ignorieren. Er wollte nicht aufstehen. Er wollte genau hier liegen bleiben, mit Thomas an seiner Seite, bevor sie wieder nüchtern genug waren, um alles zu hinterfragen, was gerade passiert war.