Raven and Vampire (Taru & Codren)

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    • Ryo

      Der Marsch durch die Höllenreiche von Mephisto waren äußerst unangenehm. Und mit jedem Meter schwor sich Ryo, das er lieber im Himmel auf einer saftigen Wiese liegen würde, mit dem fröhlichen Gedanken im Kopf, das Azora irgendwann hier unten versauern würde. Dafür würde er schon sorgen.
      Alleine schon, weil seine lästige Pseudomeisterin sich mit dieser Ny Puppe verbündet hatte, von der er nicht wusste, ob sie diese Hilfe ernst meinte oder selbst nach seiner Seele gierte.
      Sie erreichten bald den Kohle wald und die Damen kicherten und gackerten über Ryo und seine Zukunft. Ob er hier unten verrecken könnte und vielleicht sogar eine besondere Seele werden würde, mit möglichen Superkräften oder äußerst schmerzempfindlich und weiteren fantastischen Vorstellungen in Sachen Folter und Qual.
      Am Ende kamen sie sogar noch an einen schwarzen Fluss, dem Styx, und auch dieser wurde wieder Quelle für Ryos mögliche Zukunft bis in alle Ewigkeit.
      Sein eisiger Blick brannte sich in Azoras Nacken. Im Geiste sah er die Schnittkante eingezeichnet. Genau dort musste er treffen. Sauber, schnell und effizient. Bald würden aus 11 Monaten 10 Monate werden. So ein Jahr verging in machen Situationen doch recht schnell.
      "Selbstverständlich, Meisterin. Nur um euch wiederzusehen, würde ich jeden Schwimmrekord im Styx brechen, damit mein Schwert euren verletzbaren, zierlichen Hals, schützen kann.", grinste er, und selbst Ny, drehte ihm den Kopf zu und man hätte denken können, sie lacht. Das Feuer in ihren Augen loderte auf. Ob sie ihn durchschaut hätte?
      Aber weitere Disskussion über Freund und Feind, Meister und Diener, wurde soeben unterbrochen, als man Alarm schlug.
      Mephistos Kreaturen tauchten auf, und sie waren nicht erfreut, Dämonen aus anderen Höllen hier vorzufinden. Und das in solch großer Anzahl.
      Und natürlich hatten sie schon die Informationen erhalten, das Belial hier Ärger macht. Nur hätte kein Dämon damit gerechnet, das die Truppe ausgerechnet hier auftauchte.
      Die kleinen blutroten Geflügelten schwangen ihre Dreizacke, und kreischten etwas. Ryo verstand es nicht. Vermutlich waren es auch keine Worte. Es waren viele, etwa 20 oder 30. Nichts, was man als Armee bezeichnen könnte. Aber ihm war auch nicht klar, wie gefährlich die Biester ggf. waren. Belials Steitmacht war definitiv zahlenmäßig überlegen, und mit den Anhängern und deren Fähigkeiten sicher auch stärker.
      Ryo schwitze schon wegen der Hitze, und er war durchaus erschöpft. Und jetzt durfte er schon wieder das Schwert schwingen.
      "Na das wird ja immer besser. Immerhin ist es am Styx etwas angenehmer temperiert, als dort, wo Glut und Feuer fließt.", meinte er.
      Ny kicherte. "Hihihihiiiii, vielleicht willst du ja doch ne Runde schwimmen?", sprach sie, ehe sie dann losstürmte. Delta gab bereits Anweisungen, blieb gelassen. Nicht alle sollten wohl in den Kampf eingreifen, denn er erwartete wohl einen schnellen Sieg.
      "Zeta, bleib in meiner Nähe. Nicht das du in der Luft zerrissen wirst.", meinte Ryo, und sorgte sich eher um sein Leben. Hier unten wollte er ungerne als Seele verbleiben.
      Zum Glück gehörten Zeta und Ryo zu denen, die auf Bereitschaft bleiben sollten.

      Ny war losgerannt und blieb in der Nähe von Delta stehen, hob dann die Hände. "Vogelscheuche erscheine, hihihihhiii"
      Erneut stiegen Dämpfe auf und dann brach der Boden auf.
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      Dünne knorrige Ärmchen mit langen Krallen zogen einen in Fetzen gehüllten Körper aus dem Boden, der auf einem knorrigen Stiel saß, welcher auf dem Boden hüpfte. Der Kopf war ebenso ein Kürbis, der im Inneren loderte.
      "Meisterin, ihr habt gerufen?", fragte die Vogelscheuche mit kratziger Stimme. Ny nickte. "Da sind lästige Fliegen. Verscheuche sie."
      "Wie ihr wünscht, Meisterin."
      Zagis kicherte und die Vogelscheuche hüpfte auf ihrem kutzen Ast los und war die erste, die mit dem Feind in Kontakt trat. Sie krallte sich einen der Geflügelten, der noch versuchte, das Biest mit dem Dreizack aufzuspießen. Die Scheuche war zu flink mit ihren Krallenfingern. Kaum hatte sie den Dämon gefasst, riss sie ihm die Flügel aus, was ein furchtbares Kreischen ertönen ließ. Die Flügel begannen zu glühen, verglühten dann zu Asche, während die Scheuche weiterhin den Dämon in Einzelteile zerlegte.
      Ny kicherte und erhob erneut die Arme.
      "Kommt herbei, Pumkinbats.", befahl sie, und in der Luft erschienen 5 geflügelte Kürbisse und Kopfgröße, die wild und kichernd über Zagis auf und ab flatterten.
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      Zagis befahl den Angriff und die Biester flogen los und fingen an, die roten Dämonen zu nerven. Als ein Dreizack eine Pumkinbat traf, kreischte diese auf und es gab eine Explosion. Der Dämon wurde etwas angesengt und seine Flügel wurden durchlöchert. Er musste landen. Ein leichts Ziel. Dort lauerte schon Ny und sprang dem Dämon ins Gesicht, und boxte mit ihren kleinen Fäusten auf dessen Visage ein. "Hihihihiiii, nimm das, die wiederliches Ding aus roter Farbe und Hässlichkeit."
      Ein Teil der feindlichen Dämonen wurde so schonmal von Ny beschäftigt.


      Mephisto

      Ungeduldig saß er auf seinem Thron und tippte mit dem Finger gegen den Stein der Lehnen. Ogmag kniete vor ihm und neigte sein Haupt.
      "Du hast also verloren? Gegen eine winzige Kürbisfrau? HAHAHA, wenn das nicht äußerst amüsierend wäre, würde ich dich 100 Jahre einkochen lassen. Aber gut, ich gewähre dir eine weitere Chance. Sie her."
      Ein magisches Flammenauge entstand und zeigte Belial und Tod. Sie befanden sich in einem flammenden Irrgarten. Irgendein verlassener Hinterhof der Höllen. Selbst diese Flammen beugten sich nicht den Wünschen der Höllenherrscher. Mephisto hatte vor 500 Jahren das Letztemal etwas mit diesem Irrgarten zu tun. Die Seele eines Herrschers war geflohen und hatte sich dort versteckt. Irgendwo lauerte dort noch eine Kreatur, die er ihr nachjagen ließ. Ob sie noch da war? Egal.
      "Ogmag. Du gehst dorthin. Dort kannst du ungehindert gegen den Tod kämpfen. Verscheuche ihn. Erleuchte sein Inneres mit deinem Feuer und er wird verschwinden."
      "Großer Herrscher. Aber was ist mit Belial? Gegen ihn komme ich nicht an."
      "Das lass meine Sorge sein. Ich werde ihn ablenken. Ich kann zwar das Feuer nicht leiten, aber ich kann den Boden verzaubern. Was, wenn Belial plötzlich hinter einer Flammenwand steht, und der Tod alleine ist? Hier. Nimm diese Seelenbombe mit. Wirf sie vor Belials Füße, und der Boden wird mit einem anderen Stück hinter den Flammen ausgetauscht. Die Seele wird dabei unsagbare Qualen erleiden, HAHAHAAA." Geh. GEH!"
      Ogmag machte sich mit der Bombe auf den Weg zum hinteren Irrgarten. Er wusste noch nicht, das seine Zielobjekte bereits einen interessanten Plan schmiedeten, diesem Irrgarten zu entkommen. Offenbar war noch niemand sonst auf solch eine Idee gekommen.
      Mephisto selbst rieb sich ungeduldig die Hände.
      "Zunächst werde ich dich im Irrgarten vergammeln lassen, Belial. Dann werde ich deine Armee aufreiben und dann, dann werde ich mir DEINE Hölle nehmen. Harhar. Und wenn ich mich entscheide, dich aus dem Irrgarten zu holen, dann wirst du mein Sklave sein."



      Zurück am Styx

      Der Kampf war im vollem Gange und die Hälfte der Dämonen wurde schon zerfetzt oder in Asche verwandelt. Nur ein paar Krieger der Anhänger fanden bisher einen ähnlichen Untergang. Irgendwo in ihrer Heimathölle würden sie sich alsbald wieder manifestieren.
      Allerdings kämen sie kaum wieder hierher, ohne Beschwörungsmöglichkeiten. Daher durften sie nicht zu viele Diener verlieren. Ny hingegen beschwor ihre Diener nicht aus der Hölle, sondern aus ihrem Höllengarten, der zwischen den Höllen lag, und ähnlich wie das Fegefeuer funktionierte. Jedoch nur für ihre Diener, sie selbst und ggf. einem Opfer. Alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. Und die Anzahl war ebenso begrenzt, da es ihr Kraft kostete.
      Manchmal warf sie auch Samen auf den Boden, und ließ direkt Kreaturen wachsen. Ein paar hatte sie immer dabei.
      Jetzt aber kam eine weitere Kreatur hinzu, die sich langsam und grotesk über die Hügelkuppe bewegte.
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      Man hörte quietschende Geräusche, wie von einem Schanier einer Tür, die sich im Wind wog. Kettenrasseln und ein Schleifgeräusch, der von einem Haken kam, der im Boden steckte, und eine Furche zog. Der Körper dieser Kreatur schien einmal weiblich gewesen zu sein, was man an der Brust erkennen konnte. Der Schädel war in einem Metallkasten wie in einem Helm versteckt. Der Körper mit Stacheln versehen, teils angebaut mit metallischen Beschlägen. Lange Fingernägel fuchtelten hin und her, als sie ihre Finger bewegte, und es wohl kaum abwarten konnte, diese in Fleisch zu versenken.
      Ihre Bewegungen waren seltsam und schwerfällig. Als wäre sie volltrunken und schief gebaut. Man hörte ein wimmern aus den Mündern im Eisenhelmkäfig. Er klang klagend und schmerz, aber auch hasserfüllt. Richtig sprechen konnte sie wohl nicht.
      Ryo erblickte sie auch und fragte sich, was das denn für eine sei.
      Jedenfalls war er mal froh, nicht an der Front zu stehen. Diese Kreatur bewegte sich auf Delta zu.
      Mephisto spähte durch seine magisches Auge und grinste. Er trank einen Kelch aus Tränenwein von Seelen.
      "Harharhar. Mal sehen, wie sie mit der Eisernen Plage klarkommen werden."
      Er spähte zu ein paar Seelen, die an einem mit Dornen gespiktem Gitterrost angekettet waren und fragte fröhlich. "Ist sie nicht wunderschön, meine Kreation? Vielleicht mache ich eine von euch Seelen auch wunderschön. Was meint ihr? Diejenige die zuerst schreit, werde ich persönlich misshandeln und umbauen. Natürlich für die Ewigkeit. Wenn ihr also nach eurer Zeit hier unten in den Himmel wollt ....."
      Und so begannen die Dornen im Metall langsam zu wachsen, und pieksten die Seelen, deren Körper sich wanden und verzweifelt versuchten, nicht zu schreien.
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    • Der Kampf lief dieses mal nicht so chaotisch ab wie im Fegefeuer. Hier mussten sie nicht die Portale und ihre Beschwörer benutzen, hier galt es einfach nur, sich gegen die rothäutigen Dämonen zu wehren. Delta nahm dabei die Führung in die Hand; bellend scheuchte er sie auf ihre Positionen.
      "Ny an die Spitze, Käfer dahinter! Zeta zurück, Sigma an die Flanke! Beeilt euch, damit wir weiterkommen!"
      Er hatte anscheinend Vertrauen in seine Gruppe und das sollte ihm auch gewährt sein. Ny war dabei ganz vorne mit dabei und beschwörte gleich den nächsten ihrer kürbisartigen Helfer: Eine dürre Vogelscheuche, die sich aber mit dem Eifer einer ganzen Dämonenarmee ins Gefecht stürzte. Gleich danach beschwörte sie gleich die nächsten eigenartigen Kreationen: Geflügelte Kürbisköpfe. Azora kicherte und klatschte begeistert, als einer dieser winzigen Dämonen doch getroffen wurde, aber dafür in einer Explosion aufging. Begeistert sah sie zu Ryo auf, ob er es auch mitbekommen hatte.
      "Sie ist gut, oder nicht? Es würde mich gar nicht wundern, wenn sie dafür noch befördert würde. Wer steht denn über ihr? Warte mal, da ist Alpha... Beta... Gamma... Delta... Epsilon...", sie zählte mit den Fingern mit, bis sie den Buchstaben erreicht hatte, "... My. Ja, natürlich. Sie würde ein gutes My abgeben, meinst du nicht?"
      Vielleicht sollte sie selbst diese Beförderung ansprechen, immerhin war sie eine Ranghöhere. Dafür müsste sie aber mit Delta reden und der würde sicherlich erstmal an Alpha vorbeikommen müssen. Oder auch an Beta oder Gamma, wer auch immer solche Belange Belial vortrug.
      "In dem Tempo sind wir in ein paar Minuten durch. Mach es dir aber nicht zu gemütlich Ryo, sonst schicke ich dich auch gleich nach vorne. Ich muss Delta gehorchen, aber du gehorchst immernoch mir."
      Natürlich amüsierte sie das auch. Sie würde niemals eine Gelegenheit ausschlagen, Ryo richtig schön zu ärgern.
      In nächster Zeit erstmal aber nicht. Ny leistete ganze Arbeit und hinter ihr halfen dämonische Begleiter, da konnten Zeta und Diener sich zurücklehnen und beobachten. Aber nicht für lange, wie sich bald zeigen sollte, als ein fürchterlich quietschendes und knarrendes Geräusch sich über den Kampflärm erhob. Mehrere Köpfe hoben sich gleichzeitig, um nach dem Ursprung dieses stechenden Geräuschs zu suchen, aber Azora erblickte sie zuerst.
      "Schau mal, Ryo! So wirst du auch mal aussehen, wenn du hier landest!"
      Ihre Begeisterung schwand aber wieder ein bisschen und sie sah sich auch nach Delta um für weitere Befehle. In diesen mächtigen Eisenstacheln war hoffentlich nicht auch Silber drin, sonst wäre Azora ganz fehl am Platz. Aber so wie es aussah, hatte Delta nicht die Absicht, die Vampirin in den Kampf zu schicken. Stattdessen brüllte er Ny zu, dass sie gefälligst den Boden halten und die Dämonen verdrängen sollte, während er sich ein Stück von der Gruppe absetzte. Azora begriff noch gar nicht, was dort vor sich ging, als es um Delta herum plötzlich rumpelte und knackte und der buschige Leib des Dämons sich zu verändern begann. Er wuchs in die Höhe und in die Breite, die Beine rissen aus ihren Hosen heraus und wurden lang und haarig, die Hände verwandelten sich in Klauen, der Kopf - der Kopf wurde zu einer Fratze, dem riesige Zähne entwuchsen. Mehrere Sekunden lang dauerte die Verwandlung, bis Delta fast doppelt so groß war wie in seiner Ausgangsform.
      Nun wurde auch Azora bewusst, warum Delta ausgerechnet Delta war.

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      Die wahre Gestalt des Dämons war wirklich noch abschreckender als die humanoide Form.
      "Wahnsinn. Sieh hin, Ryo!"
      Und beide sahen hin, als der wölfische Delta sich auf die in Ketten und Stacheln gelegte Gestalt stürzte. Der Lärm dessen war schon fast genug, um die Geräusche des allgemeinen Kampfes zu übertönen.


      Derweil auf dem Styx selbst...

      Belial hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während er am Bug des winzigen Bootes stand. Das Wasser um sie herum war ganz leise, der vorbeiziehende Irrgarten wie ausgestorben. Er hatte bösartig die Zähne aufeinander gepresst und sah einer noch seehr lange dauernden Fahrt entgegen.
      "Geht das nicht irgendwie schneller?"
      Charons Paddel stieß beinahe geräuschlos ins Wasser und schob sie ganz langsam ein Stück weiter über den Styx.

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      "Der Styx ist kein Fluss, den man mit Eile überquert, o Herr", kam die leichte Stimme des Fährmanns zurück, während er fast schon mechanisch sein Paddel bewegte. Hinter ihm saß Tod auf seinem Pferd, ein gar grotesker Anblick bei dem kleinen Boot. Dabei war Belial auch nicht gerade klein geraten; würden hier die Gesetze der Natur gelten, hätte das Boot schon längst sinken müssen.
      "Schon klar, aber das hier ist ja wohl kaum mit Eile zu vergleichen. Eine Schnecke wäre schneller als wir!"
      "Ich tue Euch einen Gefallen mit dieser Überfahrt, o Herr. Ihr seid gerne dazu eingeladen, den Styx schwimmend zu überqueren."
      Daraufhin musste Belial nur schnauben, warf dem Fährmann aber einen Blick zu, weil er sich bei den Worten nun auch nicht wieder so sicher sein konnte, ob er das nicht ernst meinte.
      "Nein, schon gut."
      "Belial."
      "Was ist denn jetzt schon wieder, Tod?"
      Alpha streckte einen ummantelten Arm nach draußen und Belial folgte dem Blick, bis er an der Küste eine Gestalt entdeckte, groß, kräftig und mit zwei spitzen Hörnern versehen. Natürlich kannte Belial ihn, es war Ogmag, einer von Mephistos berüchtigten Kämpfern. Und ganz eindeutig sah er gerade die Beute, die er sich eigentlich hatte holen wollen, direkt an sich vorbeiziehen.
      "Hah! Wenn das nicht Ogmag ist!", brüllte Belial hinüber, ein dickes Grinsen im Gesicht. "Du bist zu spät mein Freund! Wir treffen uns im Thronsaal, vielleicht bist du ja zu Fuß schnell genug, zu uns aufzuholen! HAH!"
      Belial lachte ihn aus. Tod lachte vielleicht auch, wenn er das gekonnt hätte. Charon hörte nur auf zu paddeln.
      "Sollen wir ihn auch mitnehmen? Hier ist noch genügend Platz für -"
      "NEIN! Unter gar keinen Umständen! Fahr weiter, guter Fährmann, und lass diesen Wicht am Ufer zurück!"
      "Wie ihr wünscht."
      Damit ging die Fahrt weiter.
    • Ryo war nicht gerade begeistert, wie es hier ablief. Die hatten wirklich vor, bis zum letzten Meter vor den Thron einer der Höllenherrscher zu marschieren. Ohne große Pause. Hier unten war es einfach zu heiß. Die Luft, wenn es denn Luft war, waberte öft genug vor seinen Augen. Meist dort, wo es Hitzequellen gab.
      Gut, das er jetzt mal nicht das Schwert schwingen musste, und die Gelegenheit bekam, Ny weiter zu beobachten. Diese kleine Kürbispuppe war ihm nicht geheuer. Sie schleimte sich wohl etwas zu sehr bei Azora ein. War das gut oder schlecht? Lauerte sie auf eine Gelegenheit, ihr den Platz wegzunehmen? Dann würde Azora draufgehen und er auch.
      "Du solltest dich nicht so sehr von Ny beschwatzen lassen.", meinte er trocken, als Azora mit ihrer Aufzählung fertig wäre. "Ansonsten könnte aus Ny womöglich noch ein Zeta werden. Hast du daran schon mal gedacht?"
      Natürlich nicht. Immerhin stand Zeta weit oben, und Ny weit unten. Und ohne triftigen Grund gab es sicher kein verdächtigen Anschlag auf einen höheren Rang. Sonst könnte Ny nämlich als Verräterin abgestempelt werden.
      Und das war gut so, denn sonst hätten sich ständig alle um die höchsten Stellen geprügelt. Wobei gewisse Rivalitäten durchaus gestattet waren. Schon mehrfach wurden Ränge getauscht oder erobert. Meist mehr durch Leistung und Wichtigkeit, als durch Meuchelmord oder Herausforderung.
      Ryo fragte sich mal wieder, wie Azora es auf Zeta geschaft hatte. Was war an der dummen Kuh bitte so besonders? Sie nervt gewaltig und säuft vergammelte Milch und haust in einem Mülleimer in Form einer Garage. Und jetzt will sie auch noch Clanboss werden. Das hatten sie Luna zu verdanken. Und Azora frisst wirklich aus jeder Hand. Vermutlich wurde sie deshalb hochgestuft um blind Anweisungen zu befolgen, anzugeben und die Untertanen zu scheuchen.
      Ryo nahm auf einem Stein platz, und wischte sich kurz etwas Schweiß von der Stirn, was sicher nichts bringen würde.
      Azora hingegen spähte weiter zum Geschehen. Wieder Explosionen und ein paar zerrissene Flugdämonen.
      Sie mahnte Ryo, das er es sich nicht zu gemütlich machen sollte, da sie ihm sonst an die Front jagen würde. Er schnaubte nur und winkte ab.
      "Ich muss dir hier zwar zum Schein gehorchen, aber wenn ich draufgehen sollte .... dann DU auch.", grinste er, was Azora nur ein "Püühh" entlockte. Diesesmal ließ er sich nicht ärgern.
      Dann ertönten über dem Kampflärm weitere Geräusche. Seltsame, quietschende Geräusche. Azora erspähte das natürlich zuerst, schon wegen ihrer guten Ohren, und verglich begeistert Ryos Zukunft mit dieser Kreatur, die über einen Hügelkamm wankte.
      "Meinetwegen seh ich gern so aus. Solange du mir für die Ewigkeit an den Haken gekettet wirst, ist mir alles recht. Dann hab ich nämlich keine Langeweile. Ich werde dich im Kreis über mir herumwirbeln und nach Lust und Laune auf den Boden krachen lassen. Hehehe."

      Die Kreatur aber schien gefährlicher zu sein, als alle dachten. Delta hattre sie auch erspäht, und gab neue Anweisungen. Ny nickte eifrig, sah besorgt zur Kreatur und lief dann ein Stück weiter, damit Delta Platz hatte. Denn dieser vollzog plötzlich eine Verwandlung, und wurde ebenfalls zu einer mächtigen Bestie mit Stacheln.
      Auch Azora war überrascht. Delta hatte wohl einen großteil seiner Macht oder die wahre Gestallt im Verborgenen gehalten.
      Ob das ein Werwolf war? Ein Feind der Vampire? Azora hingegen schien ganz begeistert zu sein.
      Delta griff das Wesen an, das neben ihm irgendwie klein und schmächtig wirkte. Nur halb so groß.
      Seine Klauen schlugen zu, aber er musste aufpassen, denn auch Delta verletzte sich beim ersten Hieb an den Stacheln der Kreatur. Diese wurde daraufhin umgerissen und weggeschleudert. Es krachte, quietschte und schepperte, als sie über den Boden rollte. Aber Delta blieb wachsam, denn die Kreatur stand unverletzt wieder auf, torkelte einfach wieder auf Delta zu holte dann selbst aus. Der Haken riss aus dem Boden und schoss wie eine Peitsche auf Delta zu, der dem Angriff aber ausweichen konnte. Erneut wurde die Kreatur von ihm attackiert, mit seinen Stacheln. Ein klageschrei ertönte. Er war sie weg und sie krachte auf den Boden. Kurz darauf aber stand sie einfach wieder auf und griff erneut an.
      "Schaut nicht gut aus, mit diesem Ding. Delta scheint zwar mächtig zu sein, aber die Verletzungen von der Kreatur scheinen augenblicklich zu heilen. Und das Metall scheint weder zu biegen, noch zu brechen. Da, es hat Delta getrofen. Er blutet am Arm."
      Der Racheakt folgte, und erneut flog die Kreatur durch die Gegend. Delta brüllte seine Wut heraus, mahnte alle anderen zur Vorsicht.
      Das Biest loszuwerden würde nicht einfach sein. Ryo erkannte das auch.
      "Hmm, wie wäre es, wenn wir helfen? Ich habe noch Weihwasser dabei. Vielleicht hilft das.", meinte er und stand auf.
      "So könnten wir bei Delta etwas Eindruck schinden, meinst du nicht?"
      Jedenfalls wollte er hier nicht rumsitzen. Dafür wollte er sich der gefährlichsten Gegener stellen. Ob die Hitze sein Gehirn geschmolzen hatte?
      Selbstverständlich war Azora dagegen. Sie fragte ihn, ob er noch bei Sinnen wäre. Delta wäre nicht Delta, wenn er nicht Delta wäre. Sie wies nochmal auf seine Gestallt hin.
      Und Ryo entgegnete, das er aber wohl auch Schwierigkeiten mit dem Ding hatte. Jedesmal stand die Kreatur wieder auf und griff erneut an.
      Die Metallbeschläge, Ketten und der Helm schienen das Ding zusammenzuhalten. Er konnte dem Teil nichts brechen, es nicht auseinanderreissen und wenn er es durchstach, heilten die Wunden, während sie fürchterlich brüllte.
      "Azora, auf dem Helm oben ist auch ein Mund. Wenn ich dort das Weihwasser reingieße, denn brennen wir dem Teil vielleicht den Schädel weg. Du solltest es als dein Plan ausgeben und mit mir in den Kampf eingreifen. Meinetwegen befiehl mir, das Wasser in den Mund der Kreatur zu gießen, so das Delta es hört. Ich schaff das schon. Vielleicht kannst du ihn bitten, die Kreatur kurz zu fixieren, damit ich zur Tat schreiten kann."
      Ryo grinste und holte bereits eine weitere Fiole hervor.
      Sein Plan war es, wenn Delta das Ding beschäftigt, irgendwie aufzuspringen. Mit den Füßen auf den Nackenstacheln zu landen. Dann mit dem Schwert in einen der Münder zu stechen um Halt zu haben. Dann würde er oben das Wasser einfüllen und abspringen, und sich dann zurückziehen. Den Rest könnte Delta machen.
      Er schüttelte sie an den Schultern. "Wenn Delta hier versagt, dann ist das Plan Belials eh im Arsch. Also, rumsitzen und nichts tun, oder die Sache noch irgendwie retten?"
      Und je schneller sie fertig wären, desto eher konnten sie zurück.


      Styx
      Auf dem Boot konnten Belial und Tod etwas erfreuliches beobachten. Zumindestens entlockte es ein Lachen bei Belial, während Tod einfach nur starr stand und nichts tat, außer zu gucken.
      Ogmag, der das Boot entdeckte, fuchtelte und fluchte wild mit den Armen, brüllte etwas herüber, das man kaum verstand. Er schien etwas auf den Boden zu werfen. Dann gab es einen Knall und plötzlich war Ogmag woanders. Noch ein Stück weiter den Fluss entgegen der Fahrtrichtung, stand er plötzlich hinter einer Flammenwand des Irrgartens. Er blickte sich kurz um, hob dann deine Arme mit Fäusten zum Höllenhimmel und brüllte.
      Er hatte sich jetzt offenbar selbst eingesperrt. Jetzt musste er selbst aus dem Irrgarten entkommen. Und damit war er für Mephisto erstmal nutzlos.
      Charon blickte gelassen hinüber, schwang nur leicht das Paddel. "Soll ich später noch mal schauen, ob ich ihn über den Fluss ..."
      Wieder warf Belial ein Nein hervor. Er soll unter keinen Umständen über den Fluss folgen. Soll er doch selbst schwimmen, sofern er überhaupt einen Weg zum Fluss findet, der nur ein paar Meter von ihm entfert lag - getrennt durch Flammen.
      "Zur Festung Belials ist es noch ein weiter Weg, o Herr. Es werden viele Seelen am Ufer umherirren, wenn ich sie nicht geleite. Wollen wir nicht ein paar mit an Bord ..."
      "NEIN!", brüllte Belial und wieß Charon an, endlich etwas schneller zu rudern, sonst würden bald wirklich sehr viele Seelen die Überfahrt verpassen. Und er eine Menge Münzen.
      Ein klagendes Stöhnen von ihm ertönte und er musste seine müden Knochen kraftvoller bewegen.
      Das Boot nahm etwas mehr Fahrt auf.
      "Und wenn die Seelen euch als Gegenleistung unterstützen würden? Dann bekäme ich meine Münzen, und ihr eine Armee. Ihr könntet ihnen Gnade versprechen. Einen Weg zum Himmel?", schlug Charon vor.
      Er könnte das Boot erweitern, so das die Seelen quasi über dem Styx schwebten. Wenn besonders viele Seelen eine Überfahrt benötigten, nutze er diese Möglichkeit schon mal.
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    • Der Kampf zwischen Delta und Käfig-Zombie-Leichenfrau war erstaunlich
      enttäuschend. Der Wolfsdämon konnte mit seiner schieren Kraft das magere Püppchen meterweit durch die Luft schleudern, nur dass sie dann einfach wieder aufstand und wieder auf ihn zuschlurfte. Im Gegenzug musste er bei jedem Schlag mächtig aufpassen, dass die vielen Stacheln nicht seine Pranken verletzten und ihn schließlich schwächten. Er bewies eine ganz erstaunliche Kraft und Wendigkeit, selbst mit seiner Größe, aber das schien hier nicht das richtige Attribut zu sein. Die gewöhnlichen Dämonen hätte er sicher ganz leicht in Fetzen reißen können, aber diese Metallfrau hier? Die war der falsche Gegner für ihn.
      Das erkannte auch Ryo der Schnellchecker, der aber dafür einen ganz furchtbaren Gegenvorschlag hatte. Azora sah ihren Sklaven entsetzt an.
      "Du willst dich da einmischen?"
      Sie dachte an Deltas gigantische Klauen und wie sie Azora selbst erwischen würden, wie es sich wohl anfühlte, von etwas ähnlich machtvollem wie eine Kanonenkugel durch die Luft geschleudert zu werden. Und dann dachte sie daran, wie es wohl wäre, wenn dieser metallene Haken sie aus der Luft ergreifen würde und auf den Boden schmettern würde.
      Nein. Ganz und gar völlig ausgeschlossen. Azora war doch nicht lebensmüde, aber Ryo war es ganz anscheinend schon.
      "Auf gar keinen Fall! Wir halten uns da raus, er wird das schon schaffen. Delta wäre immerhin nicht Delta, wenn er nicht Delta wäre, oder?"
      Aber Ryo beharrte darauf und er stellte sogar seinen Plan vor: Oben, bei der Käfigöffnung, Weihwasser reingießen. Ob das Ding wirklich gegen Weihwasser allergisch war, konnte man nicht genau nennen, aber auf der anderen Seite war hier unten in der Hölle wohl nichts nicht gegen Weihwasser allergisch.
      So hirnrissig der Plan sich auch anhörte, er konnte funktionieren. Außerdem, wenn Delta hier versagte, würde dem nächsthöheren das Kommando übergeben werden. Aber Epsilon war nicht hier und daher wäre es...
      Zeta. Azora. Doch obwohl man es vielleicht so sehen konnte, würde das keine Beförderung für sie sein. Belials Truppe hätte versagt und als ranghöchste würde sie dann den Mist ausbaden müssen.
      Nein, das wollte sie nun wirklich nicht. Also lieber Delta retten.
      "Also gut. Aber wehe dir, wenn du dabei stirbst, bring ich dich um."
      Sie vergewisserte sich, dass der Rest der Truppe mit den anderen Dämonen klar kam und huschte dann innerhalb eines Blinzelns ins Kampfgefecht nach vorne.

      Delta stieß bei jedem seiner Schläge ein animalisches, furchterregendes Brüllen aus. Er war größer als sonst in dieser Form und seine Pranken hätten vermutlich Azoras Kopf umfassen können. Dafür kam von der metallenen Frau nicht viel Geräusche, außer das Quietschen ihrer Stäbe und das Rasseln ihrer Ketten. Richtig gruselig.
      Azora tauchte an der Seite auf und als Delta seitlich ausholte, huschte sie unter seinem gigantischen Arm hinweg. Sie war ohne Mühe viel schneller als die beiden und das erlaubte es ihr, dem gewaltigen Wolfsdämon fast ins Ohr zu schreien, während der weiterkämpfte.
      "Delta! Ry - mein Sklave hat Weihwasser bei sich! Er kann -" Sie wich der Retoure der Käfigfrau aus. "- es ihr oben reinschütten! Oben! Bei dem Mund!"
      Delta schnaufte. Aus seinem Maul, dessen Lippen er zurückgezogen hatte, um die Zähne zu blecken, tröpfelte ein Rinnsal Speichel heraus. Azora fand das eklig, aber auf der gleichen Seite kümmerte er sich wahrscheinlich gerade wenig um sein Aussehen, wenn seine Gegnerin einfach nicht totzukriegen war.
      Ein Stachel traf ihn am Arm, weil er nicht rechtzeitig gewichen war. Irgendwann würde er anfangen zu schwächeln.
      "Hast du gehört?!"
      Er gab ein tiefes, kehliges Knurren von sich, das sich anhörte, als wolle er sich gleich Azora zur Mahlzeit vornehmen. Sie wich ihm aus, als er den Platz brauchte, und huschte dann wieder näher.
      "Du musst sie festhalten! Nur ganz kurz! Zwei Sekunden!"
      Wieder ein Knurren und langsam glaubte sie, dass das seine Art der Kommunikation war. Immerhin brachte er gerade nicht viel mehr zustande.
      Da nickte sie und ging Ryo holen. Der sollte schön außerhalb der Reichweite sämtlicher Ketten bleiben und außerdem auch noch auf die anderen Dämonen in seinem Rücken aufpassen. Wenn der Moment gekommen wäre, würde Azora ihn persönlich heranbringen. Das Weihwasser würde sie nicht anfassen, das Risiko war ihr zu groß.
      Eine Weile lang schien der Kampf zwischen beiden noch unverändert weiter zu gehen, dann traf ein Haken Delta im Schenkel und riss ihn fast von den Pfoten. Aber anstatt ihn zu entfernen, warf der Dämon sich in die andere Richtung, riss die Käfigfrau zu sich und stürzte sich mit dem ganzen Körper auf sie. Ein Stachel durchbohrte seine Pranke und viele weitere zerkratzten sein Gesicht, als er mit ihr auf dem Boden rangelte, um sie zu fixieren. Es schien ein fast unmögliches Spiel zu sein, bis er es doch irgendwie schaffte, sie für einen Augenblick unbeweglich zu machen.
      Das war Ryos einzige Chance. Azora packte ihn und warf ihn sich wie einen Sack Kartoffeln über die Schulter, bevor sie ihn mit übermenschlicher Geschwindigkeit direkt an den Käfig heranbrachte. Kaum eine Sekunde war vergangen, da standen sie schon direkt davor und Azora ließ ihn auf den höllischen Boden plumpsen.
      "Jetztjetztjetzt!!"


      Styx

      "Ich brauche keine Seelen, ich brauche LAND!", herrschte der Höllenkönig den armen Fährmann an, der darauf auch nicht mehr zu erwidern wusste, als einfach zu paddeln.
      "Immerhin habe ich schon ein Mittel, um die Seelen zu beherrschen. Aber das ist hoffentlich irgendwo bei Mephisto und ganz sicher nicht hier auf dem höllenverfluchten Styx."
      Und wie er ein Mittel hatte: Es nannte sich Zeta und war im Besitz dieses Wunderwerkzeugs. Aber solange er nicht mit diesem Werkzeug vereint war, half ihm das auch nicht weiter.
      Immerhin: Ogmags Niederlage war ein Triumph gewesen. Und sogar mehr als das, wenn sie es jetzt noch schafften, einigermaßen rechtzeitig an Land zu gehen, würden sie Mephisto überrumpeln können, bevor sein ach so toller Krieger zurückgekehrt war.
      Wahrlich Glück im Unglück.
      So wurde weitergepaddelt, bis Charon schließlich an einem unscheinbaren Stück Land ans Ufer lenkte. Ein kleiner Holzsteg erwartete sie und ein Weg, der von grausigen Bäumen eingezäumt war. In der Ferne, hochaufragend und schaurig furchteinflößend: Der Palast. Hier ließ man wohl die armen Seelen an Land gehen, die sich gleich ihrem Schicksal gegenüber sahen. Ein wahrlich grauenvoller erster Anblick.
      Nur leider waren sie nicht alleine: Die Gegend war quasi überfüllt von mephistischen Dämonen, die sich bereits an anderen armen Seelen gütig taten. Und sie alle starrten jetzt den fremden Höllenkönig und dessen tödliche Begleitung an.
      "... Charon."
      "Ja, o Herr?"
      Belial starrte die fremden Dämonen an, die ebenso unbewegt zurückstarrten.
      "Kannst du uns nicht", er räusperte sich, "woanders rauslassen?"
      "Nein, o Herr. Hier gehen alle Seelen von Bord."
      "Schon klar. Aber ich bin ja wohl auch keine Seele."
      "Ihr fahrt auf meinem Boot, daher werdet Ihr wie eine Seele behandelt."
      "Ich bin ein Höllenkönig und keine Seele."
      "Technisch gesehen seid ihr durchaus nichts anderes als eine zur Ewigkeit verdammten -"
      "ChaRON! Du bist jetzt STILL!"
      "Verstanden."
      "Komm, Tod. Wir gehen jetzt", er räusperte sich wieder und stieg vom Boot auf den Steg hinab, "unserem... Freund... Mephisto einen Besuch abstatten. Einen höchst legalen und offiziellen Besuch. Nicht wahr?"
      Alpha sagte nichts, aber eine feine Dunstwolke stieg unter seiner Kapuze hervor. Sie wurden höchst auffällig angegafft, als sie von Bord gingen.
      Und von dort aus den Richtung zum Palast einschlugen.
    • Ryo

      Zum kotzen. Er fühlte sich schon als Bestandteil Belials Armee, und hatte gerade den womöglich selbstmörderischten und zugleich ultimativsten Plan, eine dieser Höllenkreaturen wegzuätzen, ausgegraben.
      Ryo hielt das Weihwasser in seiner Linken, das Schwert in der Rechten, und schaute zu, wie Delta sich erneut mit dieser Brut im Folterkasten beschäftigte. Azora machte siuch auf den Weg zu ihm, um ihm den genialen Plan vorzuschlagen. Und irgendwie nahm Delta diesen wohl auch an. Ein Dämon, der auf Weihwasser setzt. Sieht man auch nicht alle Tage.
      Er machte sich bereits loszustürmen. Er brauchte nur einen passenden Moment abwarten.
      Aber dann geschah es schon fast von selbst.
      Azora war der Meinung, wohl mit ihrer Vampirpower mehr erreichen zu können, als mit seiner Schätzung, weshalb er sich Sekunden später über ihrer Schulter liegend wieder fand, und rasant den Ort wechselte, und unsanft dann bei der Käfigkopftante abgeladen wurde.
      Azora machte ganz schön Dampf und und stachelte ihn an, endlich loszulegen. Delta schien das wohl nicht lange durchhalten zu können. Auch bewegte sich die Kreatur schon wieder, und ein weiterer Dorn grub sich in Deltas Fleisch, was ein zusätzliche Grunzen zum Schnaufen verursachte.
      "Jajaja, mach dir nicht ins Hemd, Nervensäge.", konterte er auf Azoras "Jetztjetztjetzt"
      Vermutlich konnte das sogar Delta hören, wie der Mensch mit seiner Herrin sprach. Vielleicht war es ja auch nur die Situation.
      Ryo tat das, was er vorgehabt hatte, und sprang an die Stelle, wo der Kasten den Schädel der Kreatur verbarg. Irgendwie fanden seine Füße Halt auf Stacheln und Ketten.
      "Halt sie noch ein paar Sekunden, mein Großer ...", kam es von Ryo, der jetzt sein Schwert in eines der Münder im Kasten trieb, und die Kreatur kurz aufbäumte, sich schüttelte und einen wiederlichen Schrei von sich gab, bei dem sogar Azora zurück wich und Delta vermutlich jeden Knochen erschüttern spürte.
      Dann schnappte er sich das Wasser und goss es in den Mund, der nach oben zeigte.
      "Fertig, du kannst jetzt loslassen ...", meinte Ryo, und sprang weg. Auch Delta löste sich und machte einen Satz nach hinten. Für den Fall, das Weihwasser spritze, nahm er genügend Abstand.
      Es dampfte und zischte bereits aus den Mündern, und die Kreatur erhob sich kreischend, hielt sich den Metallkastenschädel und torkelte ruckartig hin und her, kreischte, während der Dampf immer stärker wurde, und schließlich ein letzter Aufschrei und dann fiel das Ding einfach um und blieb liegen. Irgendwas blubberte aus den Mündern. Fleisch oder Hirnmasse, wer konnte das schon sagen.
      Jedenfalls was das Ding besiegt.
      Der Rest der anderen Kreaturen bemerkte das auch und hielt inne. Die zweiteVerteidigung schlug auch fehl. Im Fegefeuer verloren, und hier auch.
      Sie flüchteten dann plötzlich und würden bei Mephisto Meldung machen, und weitere Verstärkung holen.
      Der Kampf war vorbei.
      Delta nahm vorerst wieder sein anderes Aussehen an, sofern den eines von dein sein Wahres war. Oder waren es doch beide?
      Ryo bekam sogar ein Lob und Zeta plusterte sich auf, frei dem Motto, das war mein Sklave. Ich habe es ihm befohlen. Und Ryo spielte natürlich mit und verneigte sich angeberisch vor seiner Pseudoherrin und meinte, dass das ganz allein ihr Werk gewesen wäre. Auch wenn das wohl keiner abkaufen würde.
      Der Weg zum Palast war jetzt frei. Wenn sie sich beeilten, könnten sie noch da sein, bevor der Gegner weitere Maßnahmen ansetzt. Schließlich brauchten auch die anderen einen Moment bis dahin.


      Mephistos Palast

      Belial und Tod waren die Ersten, den den kargen Vorhof vor dem mächtigen Tor erreichten. Der Palast prangerte schwarz und düster vor ihnen, und die ersten Wachen waren etwas irritiert, als BElial und Tod vor ihnen auftauchten und sicher näherten.
      Gerade erst waren die anderen eingetroffen, rannten zu Mephisto, empfingen ihre Strafe für ihr Versagen und Alarm wurde geschlagen. Man solle gefälligst jeden herholen, der kämpfen konnte. Das sollte doch nicht so lange dauern.
      Mephisto war außer sich vor Wut, über seine nachlässigen Untergebenen. Die trieben sich überall rum, und spielten mit Seelen. Aber keiner war hier am Palast um diesen zu verteidigen.
      So trat der Höllenfürst persönlich durchs Tor und lachte Belial entgegen.
      Sein rötlicher Schädel grinste und die Augen funkelten.
      "HAHAHARR, Belial, das wir uns hier einmal treffen würden. Ist dir in deinem Teil der Hölle das Feuer ausgegangen? Soll ich dir etwas leihen? Ich habe noch etwas im Seelentopf. Du musst dich nur weit genug hineinbeugen und zugreifen, hahahahaaarrr."
      Zu gern würde er Belial selbst im Topf köcheln und qälen lassen. Was wäre das für ein Anblick. Jetzt aber musste er Zeit schinden. Gleich waren seine Krieger hier. Und Seelen hatte Mephisto hier auch noch. Sie krochen bereits aus Felsspalten und Fenstern, krabbelten Mephisto jammernd hinterher.
      "Was willst du hier eigentlich? Du hast deinen Teil der Hölle. So nutze ihn. Keiner von uns gierte nach dem Teil des anderen, NUR DU! Das wird ihnen nicht gefallen. Sie werden dich zum Feind erklären.", sprach Mephisto, um Belial ggf. noch zur Aufgabe zu bewegen. Aber der andere Höllenfürst hatte daran kein Interesse. Er wollte mehr Höllengebiete beherrschen, und seine Macht steigern. Und Mephisto würde aber nicht einfach so abziehen und sich ein anderes Fleckchen suchen. Der meiste Teil der Hölle war leer und karg. Nichts brauchbares. Aschewüsten, Magmaozeane, leere Felszonen voller Dunkelheit und Glutnester. Was gab es dort schon? Nicht mal Seelen wagten sich dorthin. Sie wollten alsbald in den Himmel, wenn sie ihre Strafen abgesessen hatten. Manche blieben natürlich für immer, und Mephisto baute mit ihnen sein Reich aus, wie den Kohlewald.
      Jeder Fürst tat das.
      Das Gespräch dauerte nicht lange. Mephisto knurrte. "Nun gut, Belial. Wollen wir mal sehen, ob es nicht DEIN Reich ist, welches zu MEINEM wird."
      Ein feiner Platz im Kerker der Schmerzen war für Belial schon reserviert. Zeit, ihn dahin zu versetzen. Mephistos Hände glühten auf und zwei mächtige Feuerbälle schossen auf Belial und Tod zu.
      "Greift an, ihr Seelen. Ich gewähre euch eine schnelle Reise zum Himmel, wenn ihr dafür für mich kämpft. Eure Strafen wären damit abgesessen."
      Das ließen sich die Seelen auch nicht zweimal sagen. Die Freude war zu groß, um nachfragen zu wollen, ob es der Wahrheit entspräche.
      Und so würden sie Belial und Tod angreifen, und niederringen.
      "Fangt sie. Zerreist TOD`s Pferd. Das wird ihn schwächen. Schnürrt ihm die Kapuze zu."
      Der Boden bebte und Feuer brach aus. Der Vorhof zum Palast verwandelte sich in eine Feuerwüste. Rauch stieg auf. Glutrisse im Boden erschienen. Mephisto bündelte seine Energien hier an diesem Ort.
      Schreie aus dem Palast zeugten davon, das er sich an den Seelen versorgte.
      "Brenne, Belial. Brenne für deinen Herrn und Meister .... MEPHISTO!", lachte Mephisto und feuerte weiter mit Feuer und Glutbällen.


      Auch Belials Armee war nun fast am Ziel. Sie hörten bereits erste Laute. Aschewolken stiegen auf. Feuer brodelte und der Boden bebte.
      Zagis kicherte. "Hihihihiii, sieht aus, als wäre unser Herr und Meister schon am Palast. Wir sollten und beeilen, sonst bleibt vielleicht nichts mehr übrig."
      Die kleine Kürbispuppe lief von Azoras Seite aus zu Delta, als sie das sagte, und erwartete Anweisungen.
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Neu

      Niemand hielt sie sonderlich auf, als das ungleiche Paar vor den Palasttore von Mephisto eintraf. Welche Seele wäre immerhin lebensmüde genug, sich einem Höllenkönig in den Weg zu stellen? Aber als sie ankamen, war der Gastgeber schon fest auf sie eingestellt.
      "Mephisto", knurrte Belial ihn an, als er vom anderen mit Lachen begrüßt wurde. Ja, irgendwie hatte er sich diese Invasion ein bisschen anders vorgestellt, so dass Mephisto auf seinem Thron kauern und um Gnade winseln würde, wenn die ganze Armee erstmal in seinem Palast eingetroffen wäre. Dass es jetzt nur Belial mit Tod war, war - gelinde gesagt - ein wenig enttäuschend. Das Gelächter des anderen war fast schon gerechtfertigt.
      Aber noch war nichts verloren. Belial hatte noch immer eine Aussicht auf einen Sieg - solange in nächster Zeit Delta auftauchen würde.
      "Du weißt ganz genau, weshalb ich hier bin. Deine Hölle gehört mir! Übergebe sie mir freiwillig und ich lasse dich nur für ein paar tausend Jahre quälen, nicht bis in alle Ewigkeit!"
      Zugegeben, auch das wäre wohl ein wenig, nun, eindrucksvoller herübergekommen, wenn Belial seine ganzen Konsorten in seinem Rücken gehabt hätte, die ihm auch noch mächtig Zuspruch geliefert hätten. Tod war da eher... schweigsam. Der apokalyptische Reiter sagte nichts und rührte sich auch nicht.
      Belial musste das hier alles stemmen. Mal wieder.
      Dann eröffnete Mephisto auch noch den Kampf und sogleich quollen die Seelen seiner Hölle aus der Umgebung hervor, um dem Befehl ihres Königs Gehorsam zu leisten. Belial machte sich bereit - dabei hatte er nur Tod als Waffe dabei. Den schickte er jetzt gleich an die Front.
      "Verdamme sie in die Ewigkeit, mein treuer Ritter! Bestrafe sie für den Frevel, in der falschen Hölle gelandet zu sein!"
      Als Antwort erhielt er eine Bewegung in dem Wesen, bevor es einen Satz nach vorne machte und losstürmte. Die Waffe des Tod war eine dunkle, von Schatten umhüllte Sense, die sich nun in seinem ausgestreckten Arm manifestierte und die ersten Seelen, an denen er vorbeistürmte, sauber in zwei Hälften teilte. Sie vergingen mit einem geisterhaften Kreischen und Jaulen, verschwanden in der Erde und müssten sich erst irgendwo wieder zusammensetzen, bevor sie erneut angekrochen kommen konnten. Es war leider der Nachteil der Hölle, dass man niemanden umbringen konnte. Sie alle waren ja schon tot.
      Tod hielt sich überaus wacker in dem ansteigenden Meer aus Seelen, die sich alle mit größtem Eifer auf ihn warfen. Sein Pferd zertrat körperlose Leibe, wo man ihm nicht rechtzeitig auswich und die Sense pflügte durch die Ansammlung, ohne jemals auf Widerstand zu treffen. Aber selbst Tod war nur ein einziges Wesen und so drangen sie bald von allen Seiten auf ihn ein, erwischen ihn auf der der Sense abgewandten Seite und rammten sein Tier von der anderen Seite. Körperlose Hände zerrten an seinem Leib und seinem dunklen Gewand, während Tod weiter unbeirrt durch die Seelen pflügte. Er gab kein Geräusch von sich, während sein Tier schnaufte und grollte, als würde es die Seelen am liebsten auch noch fressen, wenn es sie schon zertrampelte.
      Es sah aber nicht gut aus. Wenn hier Tod untergehen würde... Belial müsste ihn vermutlich selbst wieder zusammenflicken. Solche Sonderanfertigungen ließen sich nicht auf die einfache Weise reparieren.
      Erzürnt knirschte er mit den Zähnen, während die Höllenkönige dabei zusahen, wie Tod langsam der Überzahl unterlegen war. Doch dann: Ein Brüllen aus der Ferne, gefolgt von grässlichem Wolfsgeheul. Belial wirbelte bereits herum in der Annahme, Mephisto hätte einen weiteren Triumph hervorgebracht, aber da sah er eine äußerst bekannte Gestalt auf der Hügelkuppe stehen: Delta in der Gestalt des wölfischen Dämonen, blutüberströmt. Vor ihm jagte die kleine Armee, die er mitgebracht hatte, den Hügel herunter und auf den Palast zu.
      Grinsend drehte er sich wieder zu Mephisto um.
      "HAHA! WILLST DU ES DIR NICHT NOCHMAL ÜBERLEGEN?! GIB DEN THRON FREIWILLIG AB UND ICH WERDE NACHSICHT ZEIGEN!"
      Dem anderen gefiel das gar nicht, aber noch war nichts gewonnen. Delta musste immernoch gegen Mephistos Seelen ankommen.
      Aber dafür gab es ja Zeta. Nicht umsonst war dieser Posten mit einem kleinen Hilfsmittel ausgestattet.
      Tod begann bereits ziemlich zu straucheln, als die Verstärkung angekommen war und sich gleich mit ins Gewühl warf. Delta kam zuletzt, humpelnd und keuchend, aber er warf sich trotzdem in die Massen und zerhackte Seelen links und rechts von sich. Aber die eigentliche Arbeit verrichtete Zeta.
      Azora ließ sich von Ryo beschützen und griff auf die Macht des Amuletts zu. Es schien ihr, als würden sich ihr unbekannte Pforten öffnen, die den Lärm von abertausenden Seelen mit sich brachte, denen sie nur noch etwas zu befehlen brauchte. Sie öffnete den Mund und tat es.
      "Lasst von Alpha ab."
      Ihre Stimme war mehr geistlich als materiell, aber es wirkte trotzdem. Wie eine riesige Traube stoben die Seelen um Tod plötzlich weg und brachten Abstand zwischen sich und den Reiter. Allerdings war Mephisto auch anwesend und sein Wort war stärker als Azoras Amulett. Er beorderte die Seelen wieder an Ort und Stelle und Azora versuchte sich an einer anderen Taktik.
      Im Verlauf des Gefechts teilten sich die Seelen in zwei eigene Armeen auf: Mephistos Seite und Azoras Seite. Sie gaben den Befehlen des einen oder des anderen nach, was ein heilloses Chaos mit sich brachte, aber so zumindest die Konzentration auf einen Fleck aufbrach. Azora musste nicht viel tun, sie musste nur ein paar hundert Seelen befehligen. Das tat sie mit einen Grinsen und mit vor Freude geöffneten Armen. Bis plötzlich:
      "Azora?"
      "AGH!"
      Eine plötzliche Stimme war neben ihr aufgetaucht und Azora wirbelte herum. Eine Seele stand neben ihr, aber anstatt sich dem Getümmel anzuschließen, starrte sie sie nur an.
      "Huh?!"
      "Bist du es wirklich?"
      "Was? Wer bist du?"
      Die Seele öffnete den geisterhaften Mund und ein Paar messerscharfe Zähne kamen zum Vorschein.
      Ein Vampir. Und Azora erkannte ihn.
    • Neu

      Mephisto war genervt. Natürlich griff er an, um Belial zu bekämpfen. Aber er wusste auch, das Belial ihn angreifen würde, und beide etwa gleichstark waren, und dieses Gefecht eher eine Ausdauer und Launen Angelegenheit geworden wäre. Sicher hätte aber niemand aufgegeben, oder eher Belial, um in seine Hölle zurückzukehren. Aber das war nur Spekulation.
      Mephisto setze sich dann auf eine der Treppenstufen des Tores und winkte ab.
      "Ich soll dir meine Hölle freiwillig übergeben? HARHARHAR, das ich nicht lache. Verschwinde du lieber in deine, sonst wirst du viel Zeit in meinem Seelentopf mit Köcheln verbringen. Und wenn dieser nutzlose Ogmag mal wieder auftauchen sollte, werd ich dich ihm servieren. Dann wirst du nochmal 1000 Jahre langsam verdaut, ehe sich dein Gewürm von Seele wieder irgendwo im Niergendwo manifestieren kann."

      Belials Mitstreiter wurde nun auf die Seelen Mephistos gehetzt, die treu ihrem Herrscher folgten und den Eindringlich angriffen. Tod, welcher durchaus gefährlich war, war aber nicht allmächtig. Eine große Überzahl derer, die schon tot waren, würden auch ihn in Bedrängnis bringen. Darauf baute Mephisto. Bald stünde Belial alleine dort und die Seelen würden auch ihn überrennen. Allerdings mit Beihilfe seiner Dämonenanhänger. Nicht das die Seelen auf dumme Gedanken kämen, selbst einen Aufstand zu proben.

      Doch der erhoffte leichte Sieg über den dämlichen Belial verkümmerte, als Mephisto ein Gebrüll vernahm, und Belial lachte auf. Mephisto starrte besorgt in die Richtung des Gebrülls.
      "Was? Ist das etwa deine Armee? Wie haben die ... ach, egal. Das wird dir nichts nützen. Ich habe viel mehr Seelen als du Krieger. Und außerdem habe ich auch Soldaten. Du wirst alles verlieren. Tod, deine besten Leute. Du wirst jammernd in deine Hölle zurücklaufen und 1000 Jahre zitternd auf deinem Thron sitzen, nur bei dem Gedanken daran, das ich mich möglicherweise an dir Räche und dir DEINE Hölle nehme!"

      Dann mischte sich Belials Streitmacht in die von Mephisto und ein wütendes Geschrei begleitete das Seelengemetzel. Käfer krabbelten umher. Ny erschaffte wieder kleine Flugsoldaten, die hier und da mal explodierten, und hüpfte selbst ein wenig hin und her.
      Ryo blieb bei Zeta. Immerhin war er kurz davor draufzugehen. Eine Überzahl an Feinden und er durfte mit allen zusammen lachend reinstürmen.
      "Wenn wir das überleben, bring ich dich um! Darauf kannst du Gift nehmen!", knurrte Ryo, der hier wieder darüber nachdachte, zum Anhänger eines Dämonen gemacht worden zu sein, um einen anderen anzugreifen. Wehe wenn das kein Bonus gab.
      Dann musste er auch schon ein paar Seelen vertreiben, die sich ihm und Azora näherten und angriffen. Eine Seele fiel auf eine der feurigen Bodenspalten und verbrennte sofort auf der Glut. Ryo musste aufpassen, wo er hintrat. Nicht das er sich die Füße verbrannte.
      Für einen Moment blieb das Chaos bei, aber dann nutzte Azora ihr Hilfsmittel. Belials Geheimwaffe. Möge sie stolz darauf sein, und Belial später die Warzen von den Füßen knabbern.
      Sie befahl erstmal Alpha zu verschonen. Mephisto aber knurrte nur genervt und ordnete erneut an, anzugreifen. Wie könnten sie es wagen, auf diese kleine winzige Vampirin zu hören?
      Die Dämonen darunter waren unbeeinflusst. Ließen die Seelen ab, wurden sie verdrängt. Fingen die Seelen wieder an, rückten sie wieder vor, und drängten Belials Krieger zurück.
      So ging es hin und her, und irgendwann hatten die Seelen wohl keine Lust mehr oder wurden immun gegen den ein oder anderen Befehl, und entschieden sich selbst dazu, einen Feind zu wählen.
      Und so spaltete sich das Lager.
      Und dann wurde es noch seltsamer. Während Zeta dort wie eine Erhabene mit geöffneten Armen und voller Genuss Seelen kommandierte, wurde sie von einer die zu ihrer Seite gewechselt war, angesprochen. Ein weiterer Vampir.
      Ryo schnaufte. Vampire haben wirklich Seelen. Aber sie waren und blieben wohl verdorben. Einen Vampir zu töten, löste also nicht die Seelen aus diesem Gefängnis. Vielleicht war es aber auch einer, der so geboren wurde.
      "Hee, könnt ihr euer Wiedersehen nicht auf später verlegen? Wäre schön, wenn wir diesen Einsatz hier endlich mal beenden könnten.", nörgelte Ryo, und wehrte wieder zwei Seelen ab.

      Der Kampf schien nochmal härter zu werden. Mephisto brüllte den Verrätern zu, das sie auf Ewig hier leiden würden. Selbst wenn sie wieder zu ihm kämen würde er sie 1000 Extrajahre strafen. Aber auch das half alles nichts.
      Diese Hölle war verloren. Seine Krieger flüchteten plötzlich und Mephistos Seelen wurden eine nach der anderen zerrissen, und der Nachschub im Palast brannte aus.
      "VERFLUCHT SEIST DU, BELIAL!", brüllte er und öffnete ein Flammenportal. "Du hast meine Hölle erobert. Aber mich wirst du nicht bekommen. Ich komme wieder. Ich werde zurückfordern, was mir gehört. verlass dich darauf!", fauchte Mephisto und ging durch den Ring. Das Portal schloss sich, und nur der Höllenfürst selbst wusste, wo er sich nun in den Hölle befand. Sicher irgendwo in der Ödnis. Dort, wo es nicht viel gab, außer Feuer, Glut, Staub und Asche und ewige Einsamkeit um hüllt von Leere.
      Die Seelen jubelten, denn ihr Peiniger war fort. Sie ergaben sich sofort und hoffen, das Belial ihnen Gnade zukommen ließ.

      Die Bodenspalten schlossen sich und es wuede wieder ruhig. Mephistos Krieger waren fort. Der Palast nun verlassen. Der Thon bereit, seinen neuen Herrscher zu tragen.
      Ryo setze sich auf einen größeren Stein und wischte sich mit dem Ärmel Schweiß von der Stirn. Immerhin war das jetzt vorbei. Sicher mussten sie jetzt noch Belial als Sieger verehren, ehe sie zurückkehren dürften. Gut, das der Herrscher so eifrig mitgemacht hatte. Viel mehr als Worte schmettern hattren die Höllenfürsten wohl nicht drauf. Faule Säcke. Naja, egal. Je mehr von den Untergebenen draufgingen, desto schöner waren die Gedanken. Außer das er dabei mit draufgehen könnte.
      Azora stand neben ihm und jubelte, fuchtelte stolz mit ihren Amulett, als wenn sie hier ganz allein den Kampf gerissen hätte.
      "Komm mal wieder auf den Teppich. Natürlich hat man dir das Amulett gegeben. Die Seelen hätten sich auf Befehl sicher alle auf dich gestürzt. Belial wollte wohl keinn kostbaren Dämon opfern müssen, und nahm dafür eine austauschbare Zicke."
      Dann kam die Seele von vorhin auf die beiden zu.
      Ryo startte ihn an, nachdem Azora noch ihren Kommentar dazu gegeben hatte.
      "Sag mir lieber, wer das ist? Ein aler Bekannter? Was er jetzt wohl vor hat?"
      Und wie würde es jetzt weitergehen? Ryo wollte umgehend zurück. Es war unerträglich warm geworden.
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück