One Piece ✶ Secrets meant to be revealed [Lucy & Juvi]

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    • One Piece ✶ Secrets meant to be revealed [Lucy & Juvi]

      One Piece ✶ Secrets meant to be revealed

      | Adventure | Horror | Comedy | Romance | Action | Drama | Friendship | Thriller |
      /w @Lucy~

      hier zu unserer Vorstellung

      Das 16. Jahrhundert ist eine Zeit der Unruhen, insbesondere im Bezug auf eine Welt, die einzig und allein von der Gnade einer Weltregierung abhängig ist, die sich hauptsächlich darum kümmert, dass niemand sie und ihre Entscheidungen in Frage stellt. So vieles liegt im Verborgenen, das sie niemals tolerieren würden, aufgedeckt zu werden, weshalb sie drastische Maßnahmen ergreifen, um dies zu verhindern – so wie sie es schon viele Male in der Vergangenheit demonstriert hatten, wenn sie beispielsweise eine gesamte Insel und deren Bewohner ausgelöscht hatten, weil sie eine Gefahr in deren Wissen über die Welt sahen und über den Teil, den sie vor viele Jahrhunderten so bemüht gewesen waren aus sämtlichen Erinnerungen auszuradieren, mit Erfolg.
      Eine Regierung, die ausschließlich ihrem eigenen Sinn von Gerechtigkeit folgte und die sich jeder Einzelne zu beugen hatte, wenn sie denn auf den Schutz und die Sicherheit zurückgreifen wollten, den sie den Ländern und deren Städten sowie Dörfern boten – im Gegenzug für einen in ihren Augen angemessenen Tribut. Jene, die sich dies nicht leisten konnten oder es nicht wollten, waren den Tyranneien, der Piraterie und den Kriegen zwischen Bevölkerung und Königreich schutzlos ausgeliefert.
      Doch genau zu jener Zeit entstand eine Ära, die alles ändern sollte. Zum Guten oder zum Schlechten war noch ungewiss. Einer der berüchtigten Piraten, der die Weltmeere als lebende Legende beherrscht hatte, wurde hingerichtet. Doch anstatt überall Erleichterung auszulösen, entfachte dies eher einen Sturm der Rebellion und der Hetzjagd, da seine letzten Worte in jeder verzweifelten Seele, die auch nur ein Fünkchen Mut und Freiheitsdrang besaß, die noch nicht aufgehört hatte zu träumen, auf die Meere hinaustrieb. Denn er solle zum Ende seiner Reisen einen Schatz besessen haben, der jeden Reichtum, Macht und Ruhm verschaffen würde, weit entfernt der Vorstellungskraft. Dieser Schatz würde sich irgendwo auf der Grand Line befinden, das auch als das Piratengrab bezeichnet wurde. Ein tückisches Meer voller Seeungeheuer, unglaublich starken und brutalen Piraten und Wellen, die höher als jedes Schlachtschiff werden könnten.
      Doch neben diesem Schatz, der wohl das größte und wertvollste Geheimnis der Grand Line darstellte, lagen dort noch so viele weitere Schätze und Geheimnisse verborgen, die von unermesslichem Wert sein konnten – und das nicht nur materiell. Diese Geheimnisse galt es zu lüften und zu erforschen, um Licht ins Dunkel dieser nicht ganz nachvollziehbaren Weltregierung und deren Entscheidungen zu bringen. Dass dies jedoch nicht ohne Gegenwehr stattfinden würde, stand außer Frage. Und jene, die sich auf den Weg machten, um wesentlich mehr zu finden als die pure Abenteuerlust zufriedenstellen zu können, wussten von Anfang an, dass eine Konfrontation mit der Weltregierung und jene, die mit ihnen zusammenhingen, unvermeidlich sein würde – vor allem je weiter sie auf ihren Reisen voranschreiten und dem hiesigen Regime ein Dorn im Auge werden würden.

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      Luan

      Es war ein stürmischer Morgen als Luan, ein schwarzhaariger Jugendlicher, aus seinem spärlichen Bett gestiegen war und mit einem Seufzen den prasselnden Regen an seiner Fensterscheibe bedacht hatte. Water 7, auf der er temporär lebte, war eine Insel, die den Gezeiten ausgesetzt war und von der sich die Bewohner schmerzlich bewusst waren, dass sie eines Tages vollkommen untergehen würde. Water 7 hatte ihren Namen immerhin nicht von nirgendwo. Es gab Wasserstraßen anstatt normaler Straßen und nur wenige Wege an Land, die hauptsächlich um die verschiedenen Docks mit Brücken oder eben Wasserstraßen verbunden waren. Auch waren die Wasserstraßen breit genug, um die hiesigen „Yagara-Bullen“ und sogar kleinere Schiffe durchfahren zu lassen. Bei Yagara-Bullen handelte es sich um Tiere, die extra für das Leben in Water 7 ausgelegt waren und die es den Bewohnern, Händlern und Touristen angenehmer machen sollten von A nach B zu gelangen. Doch im Mittelpunkt des von Wasser umgebenen Treibens stand die an Dock 1 anzutreffende und Welt weit berühmte Galley-La Company, eine Schiffswerft, die für ihre unübertrefflichen Schiffsbauer und -ingeneure bekannt war.
      Auch Luan hatte sich, neben einigen anderen Schiffsingenieure, bereits in jungen Jahren einen Namen in der Stadt des Wassers gemacht. Er arbeitete erst seit ungefähr zwei Jahren hier und hatte sich, wie seine Kollegen, das Wissen, das er benötigte, innerhalb weniger Monate aneignen und verfeinern können. Obgleich diese Arbeit nicht eine war, die er ursprünglich als seine Leidenschaft gesehen hatte, konnte er nicht umhin zu bemerken, dass sich dies im Laufe der Zeit stark verändert hatte. Ihm war nicht bewusst gewesen welche Zufriedenheit er mit einem abgeschlossenen Projekt oder dem Start eines Neuen erhalten würde – oder gar welche Hingabe er dieser eigentlich temporären Arbeit entgegenbrächte. Er würde es glatt mit seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Kochen, gleichsetzen, da er dabei ein ähnlich zufriedenes Gefühl erhalten konnte, wenn nicht gar sogar mehr, insbesondere dann, wenn andere sein Talent anerkannten und er damit prahlen konnte.
      Doch an Tagen wie heute verfluchte er es doch irgendwo Schiffsingenieur zu sein, denn an solchen Tagen, gerade an SOLCHEN, kamen immer die bescheuertsten Kunden mit den beklopptesten Wünschen und dann häufig solche, die nicht in der Halle gefertigt werden konnten. Darum stand er mit einigen seiner Kollegen draußen im strömenden Regenguss unter einer sporadisch errichteten Plane, die keinen von ihnen wirklich vor den Gezeiten schützen konnte, und arbeitete unter Hochdruck. Darüber, dass sein Mentor, Kaku, und die anderen Deppen, schon seit gestern woanders hinbestellt wurden, und wohl ein paar Tage fortbleiben würden, zischte er hin und wieder gereizt, da er es nicht ausstehen konnte, wenn sie sich amüsieren durften, während er hier die ganze Verantwortung von ihnen übertragen bekommen hatte – zumindest in Sachen Schiffsbau. Gut, amüsieren war wohl kaum der richtige Begriff. Es war halt Arbeit. Arbeit, für die sie sich aus freien Stücken entschieden hatten, obgleich andere sich dagegen wohl eher zur Wehr setzen würden. Wie es aber genau dazu kam, hatte er nie erfahren. Keiner von ihnen sprach wirklich über deren frühen Vergangenheit oder über Privates, wenn überhaupt so Etwas wie Privates für sie existieren konnte. Mit gedankenverlorenem Blick stierte er auf die Schrauben auf dem Holzstapel neben ihm, ohne sich für einige Sekunden zu regen. Immerhin war es für ihn allmählich unverständlich geworden, wie sich irgendjemand freiwillig einem solchen Leben verschreiben konnte, auch wenn er ebenfalls seit Jahren in diesem speziellen Gebiet arbeitete und trainiert wurde. Trainiert, eiskalt und radikal zu handeln, alles zum Wohle von Menschen, die glaubten über die Welt richten und eine selbstherrliche Gerechtigkeit festlegen zu können, der man blind zu folgen und seine eigenen Empfindungen darüber hinunterzuschlucken hätte. Doch bevor er so gefühlskalt einer solchen Mission, wie sie sie öfters schon bekommen hatten, gegenübertreten könnte, zumindest so wie sein Gruppenvorgesetzter es stets demonstrierte, würde es wohl noch Jahre hartes Training kosten. Allein der Gedanken, weshalb sie überhaupt hier in Water 7 waren und wie es am Ende ausgehen müsste, ließ ihm den Magen im Inneren verknoten. Er mochte den alten Iceberg irgendwie. Er war gerecht, freundlich, verständnisvoll und hatte nicht nur sämtliche Mitarbeiter im griff, sondern verdiente auch von allen ihren Respekt, ohne diesen einfordern zu müssen. Zudem war er ein Experte auf dem Gebiet des Schiffbaus! Er verfügte über eine Expertise, an die er nie herankommen könnte, auch wenn er es sich fest vorgenommen hatte, es irgendwann zu schaffen. Zumindest.. solange er es noch konnte.
      Sich den Kopf schüttelnd, versuchte er nicht länger bei diesen Gedanken zu verharren, sondern sich nur auf die Arbeit zu konzentrieren, die jetzt und hier vor ihm lag, und das flaue Gefühl im Magen einfach zu ignorieren.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Lina
      "Huiiii~ das sieht sooo cool aus", kicherte das junge Mädchen, als sie den ersten Fuß auf Water 7 setzte. Die Reise war lang und eng, da Lina heimlich auf dem alten Frachter mitfuhr. Einige Tage lang, Lina hatte das Gefühl für die Zeit verloren, war sie im Frachtraum des Schiffes untergebracht gewesen. Es war eng, irgendwie stickig und warm. Aber zu ihrem Glück war es ein Frachter mit genügend Lebensmitteln und Wasser, sodass es ihr an Nahrung und Flüssigkeit nicht gemangelt hatte. Also hatte sie natürlich ordentlich zugelangt. "Hey Mädchen, wo kommst du denn her?", fragte ein Matrose, der Teil des Frachters gewesen war und am Steg des Schiffes stand. Lina war in Gedanken versunken und begutachtete, noch mittig auf dem Schiffssteg stehend, Water 7 und seine wunderschöne Wasserstraßen. Schließlich drehte sie sich erschrocken um. Der blonde Matrose kam näher auf Lina zu und schaute sie böse an. "Hast du etwa die Lebensmittel unten gegessen, mh?", fragte er nun ziemlich wütend und stapfte in größeren Schritten auf sie zu. Lina konnte bereits die kleinen Fältchen an seinen Augen erkennen, so nah war er ihr gekommen "Ah! Schau mal ein Pirat dort oben", sagte sie erschrocken, riss dabei die Augen auf, schlotterte und zeigte in den Himmel hinter den Matrosen. Der Matrose drehte sich sogleich um und Lina nutzte ihre Chance. Natürlich hatte sie ihn frontal angelogen. Was blieb ihr auch anderes übrig? Er würde sie für die Lebensmittel, die sie gegessen hatte, wohl mehrere Monate lang auf dem Schiff arbeiten lassen und dafür hatte Lina nun wirklich keine Zeit. Und... naja, natürlich auch überhaupt keine Lust. Lina war eine Piratin. Sie war ein Kapitän! Na gut, momentan ohne Schiff und ohne eine Crew. Aber daran arbeitete sie doch auch gerade. Schließlich fing man immer klein an. "Danke übrigens, ihr habt was gut bei mir, versprochen", kicherte Lina und rannte sogleich los. "Hey warte du Göre!", brüllte er Matrose hinter ihr her, als er bemerkte, dass er gerade auf den ältesten Trick hereingefallen war. Doch der Mann war um einiges älter als Lina und hatte nicht mal den Ansatz gezeigt, ihr hinterherzurennen. Er würde sie wohl sowieso nicht erreichen. Lina kicherte und rannte soweit weg vom Hafen, wie sie nur konnte und vor allem wie weit sie konnte, denn irgendwann musste sie wohl auf diesen Wasserstraßen entlangfahren oder sich einen anderen Weg suchen. Glückselig hüpfte Lina auf eine der Randsteine, die die Wasserstraßen einteilten und balancierte darauf mit ausgestreckten Armen. Auf ihrem Rücken blitzte im grellen Sonnenlicht ihre Sense, die sie niemals aus den Augen verlor. "Wo soll ich denn jetzt eigentlich hingehen?", fragte sie sich selbst. "Wo willst du denn hin?", antwortete eine helle hohe Stimme, die von unten zu kommen schien. Lina, die immer noch auf den Randsteinen balancierte, sah unter sich und entdeckte ein kleines brünettes Mädchen, welches sie freundlich anlächelte. "Hey", lächelte Lina sie an. "Also... ich brauche ein Schiff", meinte Lina und sah dem Mädchen in ihre blauen Augen. "Ah", entgegnete sie. "Also, wenn du ein Schiff suchst, gehst du am Besten zur Galley-La Company bei Dock 1, bei der oberen Ebene. Da gibt's ein Junge, der macht ganz tolle Schiffe", meinte das Mädchen zu Lina. "Achja?", fragte Lina erstaunt zurück. Sie hatte bereits gehört, dass es hier nur die besten Schiffszimmermänner gebe, aber jetzt wirklich hier zu sein und das alles zu sehen, war überwältigend. "Ja, am Besten nimmst du den Yagara-Bullen, die auf dieser Seite hier schwimmen", meinte sie und zeigte in die entgegengesetzte Richtung, in der Lina zuvor gelaufen war. "Danke Kleine. Ich bin Lina", stellte sie sich nun vor und sprang leichtfedrig von dem Randstein hinunter zu dem Mädchen. "Ich heiße Kassy", lächelte die kleine glücklich. "Bist du eine Piratin?", fragte sie Lina. Lina fasste sich an ihrem Hut und streifte diesen leicht. "mhm", summte sie nur bestätigend. "Woooow", sagte das kleine Mädchen und strahlte mehr als zuvor. "Willst du auch eine Piratin werden?", fragte Lina sie. "Ja, irgendwann schon. Aber Mama erlaubt es mir nicht mal Pirat zu spielen", sagte sie traurig und sah auf ihre Füße. Lina legte ihren Zeigefinger unter das Kinn des Mädchens und hob ihren Kopf wieder nach oben. "Lass dir von niemanden vorschreiben, was du werden sollst. Mach das, was dich glücklich macht. Aber sei respektvoll zu deiner Mama. Mamas sind wichtig und sicher macht sie sich nur Sorgen um dich. Du musst ihr zeigen, dass sie sich keine Sorgen um dich machen braucht, okay?", erklärte ihr Lina eindringlich und das kleine Mädchen lächelte wieder. "Also dann Kassy, wir sehen uns! Danke für deine Hilfe", kicherte Lina, hopste wieder auf den Randstein und lief darauf in die Richtung, in welcher Kassy ihr gezeigt hatte. Das Mädchen winkte ihr zum Abschied nach. Das war eine tolle Begegnung. Wäre das Mädchen nicht zu jung gewesen, hätte Lina sie vielleicht sogar rekrutiert. Aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn das Mädchen älter war und Lina eine tolle Crew und ein Schiff hatte. Lina war sich sicher, das Mädchen irgendwann wieder zu sehen und darauf freute sich Lina jetzt schon. Schließlich und wieder in Gedanken und Träumereien versunken, kam Lina vor ein großes offenes Tor. Ganz oben zierte das Logo der Galley-La Company. "Sehr beeindruckend, wirklich", meinte Lina zu sich selbst und ging hindurch. Hier und da tummelten sich einige Menschen und andere Gestalten, die aber offensichtlich keiner der Schiffsbauer gewesen waren. Sie sahen aus wie Kunden oder Bewohner, die sich die Schiffe ansahen, die hier und da mal halb, mal nur ein bisschen und einige sogar komplett fertig gebaut waren. "Wie soll ich denn den Schiffsbau-Jungen finden?", fragte sie sich leicht genervt. "Dann muss ich mir eben alles ganz genau anschauen", freute sie sich dann doch wieder und lächelte. Also schlenderte Lina ohne System durch das Gelände, machte dann einen Stopp an einem fast fertig gebautem Schiff und sah dieses begeistert an. Mit ihren Händen strich sie über das weiche Holz und die mit Liebe eingebauten Verzierungen. "Da gibt's nicht", meinte sie und streichelte das Schiff weiter entlang nach vorne zum Bug. "Was für eine herausragende Arbeit", stellte sie laut fest und blieb bei einer großen Verzierung länger stehen. Die Gallionsfigur! Eine wunderschöne Meerjungfrau ragte über das Bug des Schiffes und sah aus, als ob sie die Richtung bestimmte. Alles an ihr war so detailreich und wirkte dabei so lebendig. "Gott, wer hat dich denn erschaffen?", fragte Lina und starrte weiter auf die Figur. Das Schiff hatte Lina verzaubert und ein bisschen hatte sie das Gefühl, als glich die Meerjungfrau ihr ein wenig.
      Wir alle fliegen hier unten...

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    • Luan

      Glücklicherweise klärte sich der Himmel gegen Vormittag allmählich und die Sonne strahlte auf die glitzernde Stadt hinab, trocknete Pfützen und diverse Dächer von der überschüssigen Flüssigkeit. Ein Segen für jeden Schiffsbauer, der Wert auf ordentliche Arbeit legte und keine Lust hatte sich bei harter Arbeit mitten in großen Pfützen stehen und das Projekt nass werden zu lassen. Mit nassem Holz konnte man immerhin nicht arbeiten, das würde sofort zerbersten, wenn man auch nur eine Schraube hineinbohren wollen würde, und ein solches Werk könnte man wirklich nicht an den Mann bringen, außer man war ein skrupelloser Verkäufer, die alles dafür unternahmen, um ihre Ware an den Mann zu bringen. Am besten dabei dann auch noch für den höchstmöglichen Profit. Das waren nichts Anderes als Piranhas, die ihren Kunden sogar noch das Fleisch von den Knochen nagen wollten für eine Qualität, die sie nicht einmal wirklich vertreten könnten. Solche Menschen beschäftigten sie hier in dieser Werft gar nicht erst. Denn hier kam Qualität vor Quantität. Und nur daran würden sie ihre Preise bemessen.
      Plötzlich hörte er einen ziemlichen Krach hinter sich, wobei es durch all die Bauarbeiten eh laut war, doch dieser Lärm war anders und doch kam es ihm sehr bekannt vor. Denn als er sich umsah, erblickte er eine wütende Meute an dem Tor vorbeirennen, hauptsächlich Männer in Anzügen mit dicken Aktenkoffern. Er seufzte entnervt. „Du solltest wirklich mal deine Schulden bezahlen, Paulie.“, stellte er fest und sah an seine rechte Seite, wie gerade ein großer Blondschopf mit Zigarette im Mund am Boden landete. Er war wohl von einem Gerüst in der Nähe runtergesprungen. „Tsk, wo ist der Spaß daran, wenn ich all diesen alten Säcken gebe, was sie haben wollen? Apropos: Du hast nicht zufällig vor, deinen nächsten Gewinn mit mir zu teilen, oder?“ Dabei grinste der Ältere den Jungen breit an. „Vergiss es. Ich behalt meine Provision und steck sie vielleicht in einen Kopfgeldjäger, der dich diesen Kredithaien ausliefert~“ – „Verräter.“, knurrte Paulie genervt und zog an seiner Zigarette. „Wo sind eigentlich Lucci und der Rest? Die hängen doch sonst immer hier rum und gehen dir auf den Pisser.“ Luan zuckte mit den Achseln. „Haben einen größeren Auftrag auswärts erhalten und sind für paar Tage nicht da. Kalifa ist auch mit, um alles Bürokratische zu klären. Soweit ich zumindest weiß. Müsstest sie wenn dann schon selbst fragen, wenn sie zurück sind.“ – „Wirkt irgendwie so ruhig und leer, ohne diese Deppen. Wie öde.“ Ein knurrendes Räuspern ertönte neben ihnen, die von der Silhouette eines großen und kräftigen Mannes in spärlicher Bekleidung kam, der gerade fleißig an einer Planke Nägel hinein hämmerte. „Diese Deppen sind nicht die einzigen Vorarbeiter, die hier arbeiten. Das ist dir bewusst, Paulie, oder?“ Dieser zuckte zusammen und lachte beklommen. „Klar doch, Tilestone, altes Haus! Ist nur, dass die halt im Gegensatz zu euch lauter und kaum zu übersehen sind. Da fällt mir ein: Warst du etwa schon die ganze Zeit hier?“ Der Angesprochene warf ihm einen finsteren Blick zu und schnaubte genervt, ehe er einfach weiterarbeitete. „Pass bloß auf, dass ich dich nicht an einen Mast binde, damit deine Schuldeneintreiber dich schneller in die Finger bekommen.“ – „Ach komm schon, Tile! Du nicht auch noch.. Ich bin hier das Opfer, wisst ihr!“ – „Ja, das Opfer deiner Spielsucht..“, murmelte Luan belustigt kichernd, ehe er Paulie ein Säckchen mit Nägel zuwarf. „Mach dich wenigstens nützlich. Die Schönheit hier muss bis morgen früh fertig zum Auslaufen bereit sein. Und wir sind reichlich unterbesetzt derzeit.“ – „Fein, aber das kostet dich was, Giftzwerg~“ – „Das kostet dich eher was, wenn ich Iceberg stecke, dass du dich mal wieder vor der Arbeit versuchst zu drücken.“, entgegnete der Jüngere und streckte ihm frech die Zunge heraus, weshalb der Blondschopf ergebend die Schultern sinken ließ. Immerhin hatte er am Vortag bereits eine Standpauke von dem Werftinhaber bekommen und eigentlich versprochen, dass er das Ganze ab jetzt ernster nehmen wollte. Nur würde dies wohl nichts daran ändern, dass er sein weniges Geld, das er hier verdiente, für seine Spielereien aus dem Fenster warf. So sah er Paulie nur kurz nach als dieser sich vor einen Schreinertisch stellte und begann seinen Kollegen zu helfen. Diese Gelegenheit nutzte Luan, um selbst mal durchzuatmen. „Vertret mir kurz die Füße, bin gleich zurück.“, erklärte er sogleich und ging los, ohne auf die Zustimmung der anderen zu warten. Wie schrecklich anstrengend, wenn man bedachte, dass er schon seit 4 Stunde non-stop am Arbeiten war und diese Blondine sich ihre Zeit frei einteilte, wie er lustig war. Er kletterte auf ein Gerüst an einem großen Schiff, das so gut wie fertig war, nahm dort sein Lunch aus seiner Tasche, die er um seine Schulter hängen hatte, und biss genüsslich in ein Sandwich. Dabei beobachtete er wie eine junge Frau dem Schiff, an dem er sein Frühstück genoss, näherkam und wohl die für seinen Geschmack viel zu kitschige Gallionsfigur bewunderte. „Gott, wer hat dich denn erschaffen?“, hörte er sie schließlich die Meerjungfrau an murmeln, weshalb er nur Augen rollend meinte: „Das wäre wohl der alte Mann, dem die Werft gehört. Wenn du Interesse an dem Schiff hast, solltest du mit ihm darüber reden und ne ganze Stange Geld aufbringen können. Die Schönheit hier kostet 300.000.000 Berry im rohen Zustand. Eingerichtet kommen da noch ein paar weitere Millionen dazu. Aber wer sich das leisten kann, nur zu. Sollte in wenigen Tagen zumindest im Rohzustand fertig sein.“ Er biss erneut von seinem Sandwich ab und schielte an seine Schulter seitlich zu der Frau hinunter, ehe er zu einem größeren Gebäude in der Nähe nickte. „Dort drinnen befindet sich sein Büro. Brauchst keine Anmeldung, aber kann sein, dass er beschäftigt ist und du warten musst. Nur zur Info.“
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    • Lina

      Lina stand gefühlt eine Ewigkeit vor der Meerjungfrau und bewunderte sie für das, was sie ausmachte. "Sie kann schwimmen", murmelte Lina leise und unverständlich vor sich hin, ehe sie aufsieht, da eine männliche Stimme sie aus den Gedanken riss. Oben entdeckte sie einen schwarzhaarigen jungen Mann, der gerade dabei war, ein Sandwich zu essen. Im selben Moment fing auch ihr Magen an zu knurren. Sie hatte bestimmt schon seit zwei Stunden nichts mehr gegessen. "Ich muss endlich aufhören, laut mit mir selbst zu sprechen", sagte Lina kichernd und lauschte weiter den Worten des Jungen über ihr. "WAAAAAS'?", schrie Lina laut auf. "300.000.000 Millionen Berry, wirklich?!", fügte sie mindestens genauso laut und fassungslos hinzu und ließ den Kopf hängen. "Oh maaaaan~", ärgerte sie sich, zückte ihren Geldbeutel und zählte die Berry darin. "Hier drin sind gerade mal 13.000.000 Millionen Berry", meinte sie traurig. "Dafür bekomme ich sicherlich nicht mal die Meerjungfrau", meinte Lina, schaute wieder auf zu dem Jungen und lächelte unbesorgt. In diesem Moment rannte ein großer schlaksiger Mann an Lina vorbei und griff im selben Moment nach ihrem Geldbeutel. "HÄÄÄ!", rief Lina auf und sah dem Mann kurz nach, der weiterrannte. "Mh... jetzt muss ich wohl von ganz von vorne anfangen", kicherte Lina unbekümmert. Das konnte als Piratin schon mal vorkommen. Man gewinnt und man verliert. Jetzt hatte sie wohl verloren. Doch gerade, als Lina mit ihrem Verlust klargekommen war, hörte sie wieder eine bekannte Stimme rufen. "HAAALT DU DIEB!", schrie Kassy, stellte sich vor den Dieb mit ausgestreckten Armen aus und starrte ihn ehrgeizig und bedrohend an. "Das Geld gehört dir nicht", meinte Kassy und Lina sah, wie Kassy anfing zu zittern. Sie hatte wohl große Angst. "Jetzt nicht mehr du blödes Gör, geh mir aus dem Weg", schrie der schlaksige Kerl sie an, holte mit seinem Bein aus und trat das kleine Mädchen weg. Kassy rutschte mehrere Meter rückwärts und schürfte sich einige Wunden an Beinen, Armen und Gesicht auf.
      Lina reagierte sofort, rannte auf den Mann zu und stellte sich zwischen Kassy und ihm. "He, du Bastard. Wer hat dir erlaubt meine Freundin zu schlagen, du dreckiger Mistkerl", schimpfte Lina. Keine der Besucher oder Kunden um Lina und Kassy herum dachten nicht mal im Traum daran, ihnen zu helfen. 'Ihr feigen Säue', dachte sich Lina und schaute den Kerl unglaublich verärgert an. "Hau ab, Kleines. Oder dir passiert das gleiche!", drohte er Lina und sie fing daraufhin einfach nur laut zu lachen an. "Dein ernst jetzt du Bohnenstange?!", fragte Lina ihn siegessicher und starrte ihren Gegenüber tief konzentriert an. Dieser fiel plötzlich schreiend zu Boden und wimmerte zusammengekauert. "Gut so! Denk darüber nach, was dir blüht, wenn du dich mir oder Kassy in den Weg stellst. Meine Berry kannst du meinetwegen haben, aber du vergreifst dich nicht an kleine Mädchen, sonst vergreifen sich die kleinen Mädchen an dir, du ekelhafter Klotz", grunzte Lina bösartig und ließ ihren Gegenüber seinen schlimmsten Albtraum erleben, indem sich Lina ganz genau auf ihn konzentrierte und sich eine grauenvolle Welt vorstellte, die er nun auch sah und sogar gerade darin lebte. Lina kicherte bösartig und Kassy sah erstaunt und erschrocken zu ihr hoch. "BOSS! BOSS! Was hast du denn?", fragte ein dicklicher Kerl, der wohl zum Team Schlaksig gehörte. "Was machst du mit ihm du kleine Schlampe?", fragte er wütend und kam auf Lina zu. "Oh oh! Böser Fehler", meinte Lina und griff nach ihrer Sense. "Darf ich freundlich, aber bestimmt vorstellen? Kurenai", stellte Lina ihre Sense vor und richtete diese auf den dicken Mann, der auf sie zu gerannt kam. Er schien sich von der Sense nicht beeindrucken zu lassen. 'Noch ein Fehler', dachte sich Lina, holte mit Kurenai aus und versetzte dem Mann einen großen Riss in den Bauch. Dieser ging blutend zu Boden und Linas Konzentration auf den Schlaksigen ließ so langsam nach. Lina keuchte angestrengt, obwohl sie körperlich nicht viel getan hatte. "Lina", hauchte das kleine Mädchen, welches jetzt wieder auf die Beine kam, nachdem sie sich von ihrem Schock erholt hatte. Kassy kam auf Lina zu und umarmte sie von hinten. Dabei vergrub das kleine Mädchen ihr nasses Gesicht in den Rücken von Lina. Der Schlaksige keuchte nun auch, kam wieder zu sich und sah Lina vollkommen verängstigt an. Er hustete laut und rappelte sich zittrig auf die Beine. "Was zum Teufel bist du?", fragte er Lina heiser. "Lina. Ich bin eine Piratin. Leg dich nicht nochmal mit meinen Leuten an", stellte sich Lina dem Schlaksigen vor. Dieser warf Lina sofort den Beutel Berry entgegen. Der Beutel entleerte sich zur Hälfte vor Linas Füßen. "Raff dich auf, Kai! Wir gehen", meinte der Schlaksige, gab seinem Freund Hilfe beim Aufstehen und verschwand mit ihm sofort und so schnell sie nur konnten. Durch die große Verletzung an seinem Bauch, schlichen sie eher schnellen Schrittes. "Der braucht wohl ein Arzt", kicherte Lina und griff nach Hinten um Kassy vorzuschieben. "Du hast ganz schön Mut bewiesen, aber du musst auch wissen, wann genug ist, Kassy", meinte Lina. "Manchmal lohnt es sich nicht", fügte sie hinzu. Kassy stand heulend vor Lina. "A-A-Aber er hatte ... dich... beklaut", heulte Kassy. "Das ist egal. Das waren doch nur Berry, Kassy. Menschen.... Freunde sind viel wichtiger", meinte Lina ím ruhigen Ton. "Was hast du mit ihm ge-...", wollte Kassy gerade fragen, da rief eine Frau hinter Lina. "Kassy, geh weg von dem Piratenpack!", schrie sie laut, riss Kassy am Arm von Lina weg und sah sich ihre Tochter an. "War sie das?", fragte die Mutter ihre kleine Tochter. Sofort schüttelte Kassy hastig den Kopf. "N-Nein, Mama", meinte sie. "Ich habe dir doch schon gesagt, dass du dich von Piraten fernzuhalten hast, Kassy", meinte die Mutter höchst erzürnt. "Ab-e-r...", fing Kassy schlurzend an. "Nichts aber. Du kommst mit mir!", sagte sie laut und zerrte Kassy von dem Platz weg. Die Menschenmassen um Lina herum, die sich schaulustig dort gesammelt hatte, löste sich allmählich unter Getuschel und Gemunkel wieder auf. Lina sammelte ihr Geld wieder auf und lief zurück zum Schiff, auf welchem noch der Junge saß. "mh... jetzt bin ich aber müde...", meinte Lina und lief sich an den Schiff mit dem Rücken nach unten rutschen. "Und Hunger hab ich auch", fügte sie sogleich hinzu, nachdem sich ihr Magen laut bei ihr meldete.
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    • Luan

      Luan zog eine Braue hoch, da dieses Frauenzimmer wohl gerne mit sich selbst sprach oder jedem, von dem sie glaubte, dass es ihn interessieren müsste, ihre Gedanken mitteilen wollte. Vermutlich ein typisches Anzeichen des längeren Alleinseins, ging ihm früher ja ähnlich, bevor er den anderen in die Obhut gegeben und in die Lehre genommen wurde. Er erinnerte sich noch lebhaft daran, wie oft er vor sich hingemurmelt hatte und nicht selten von seiner Umgebung schief angesehen wurde, aber das war die einfachste Art der permanent existierenden Einsamkeit entgehen zu können oder es sich zumindest einzureden. Doch trotz dieser Persönlichkeit beeinflussenden Lebenssituation schien sie eine recht unbekümmerte Person zu sein, die sich selbst wegen eines doch beträchtlichen Diebstahls keinen Kopf machte und darüber viel mehr lachte. Er schmunzelte belustigt darüber, da es nur wenige Menschen gab, die sich aufgrund des Geldverlustes so wenig Sorgen machen konnte. Einer der wenigen Menschen, denen Geld wohl nicht das Wichtigste geworden war, schlussfolgerte er. Zudem müsste sie sich darüber eh keine Sorgen machen, da Diebstahl inmitten ihrer Firma nicht geduldet wurde, oder andere hinterhältige Aktionen. Garantiert hatte man diesen Kerl bereits im Fokus und würde ihn gleich zu Fall bringen, sodass sie ihre vermutlich hart erarbeiteten Berries wieder zurückbekommen könnte. Doch ehe es überhaupt dazu kam und gerade als er einen weiteren Biss seines Sandwiches zu sich nahm, mischte sich ein Kind in den Diebstahl ein, weshalb er seine Hand mit dem Essen darin langsam senkte, während seine Augen das Geschehen feixten. Das könnte kein gutes Ende nehmen, das ahnte er jetzt schon. Aus dem Augenwinkel sah er bereits, wie die restlichen Schiffszimmermänner ihre Arbeit einstellten, die in unmittelbarer Nähe waren und das Geschehen mitbekamen. Finstere Blicke zeichneten sich auf jedem einzelnen von ihren Gesichtern ab, während sie sich bereits in Bewegung setzten und auch Luan sein Essen zur Seite legte. Er kreiste noch ein letztes Mal seine Schultern und ließ seinen Nacken knacksen – ein Grinsen in seinem Gesicht, da er sich schon auf ein wenig Aufwärmübung freute. Wobei.. diesen Kerl konnte man wohl kaum eine wahre Aufwärmübung nennen. Höchstens das unnötige Vorspiel dieser. Schade aber auch. Vermutlich müsste er nicht einmal eingreifen und würde seine Energie nur unnötig verpulvern. Das war es wahrscheinlich nicht einmal wert. Aber für den Fall der Fälle, dass die anderen es versauen würden, könnte er ja bereitstehen und eingreifen.
      Allerdings musste er nur einen Wimpernschlag später feststellen, dass weder er noch seine Kollegen groß eingreifen mussten, da sich dieses Weibsbild, das sich für die Meerjungfrau am Schiff interessiert hatte, einmischte und dem Ganzen ein recht schnelles und müheloses Ende setzte. Wie sie erklärte, war sie eine Piratin, interessant. Mit vor dem Brustkorb verschränkten Armen lehnte er sich an das Geländer des Baugerüsts zurück und musterte die Szenerie weiter, wobei er bemerkte wie nach und nach die meisten Mitarbeiter der Galley la Company sich wieder ihrer Arbeit widmete, nur die hiesigen Vorarbeiter hatten ihre Aufmerksamkeit noch auf der jungen Frau und dem von ihrer Mutter davon zerrenden Mädchen gerichtet, wobei Paulie längst verschwunden war. Wie Luan vermutete, hatte er die Kleinkriminellen längst einige Meter weiter eingeholt und gefesselt. Vielleicht würde er sogar versuchen bei den Behörden Water 7s ein kleines Sümmchen für deren Festnahme zu kassieren und die Ergreifung gänzlich seinem Konto zu verbuchen. Würde den Dunkelhaarigen jedenfalls nicht groß überraschen, wenn Blondie dies tatsächlich durchziehen würde.
      Seine Augen folgten der erschöpft wirkenden Piratin, die wieder zu dem Schiff zurückkehrte, an dem sie zuvor noch ihre Bewunderung verloren hatte, auch wenn sie es sich wohl niemals leisten könnte. Er hatte schon viele Piraten hier ein und aus gehen sehen, aber bisher war ihr noch keiner untergekommen, der zum Wohle anderer agierte. Beinahe so, wie die Marine es tat. Was für ein Pirat war sie bitte? Oder spielte sie lediglich Pirat? Aber würde man damit wirklich so prahlen, wenn man es nur spielte? Vielleicht war sie einfach so naiv zu glauben, dass das Piratenleben eine bunte weiche Zuckerwatte war und handelte darum so.. nobel?
      Mit einem Satz sprang er zusammen mit seinem Lunchpaket in einer fließenden Bewegung von dem Gerüst zu Boden und landete mühelos auf seinen Füßen, obgleich die Höhe, von der er gesprungen war, doch mehr als 4 Meter betrug. Doch für Vorarbeiter dieses Unternehmens stellte dies und andere schon fast übermenschliche Dinge eine Leichtigkeit dar. Langsam überbrückte er die Distanz zu der Piratin und ging schließlich vor ihr in die Hocke, dabei wieder von seinem Sandwich abbeißend. Eindringlich musterte er sie. „Du bist eine Absurdität für einen Piraten.“, stellte er schlicht fest. „Warum sonst solltest du ein kleines Kind beschützen wollen? Ziemlich dumm.“ Er grinste. „Aber diese Art von Dummheit kann dir Respekt bei anderen verschaffen, also ist es nicht die schlimmste Version von falsch eingesetzter Intelligenz. Hier“ Er ließ eine Apfelsine in ihren Schoß fallen. „Im Namen des Mädchens ein Dankeschön, aber sieh von solchen Aktionen in Zukunft besser ab, wenn du nicht willst, dass die Marine auf die aufmerksam wird und dich trotz deiner noblen Aktionen festnehmen will. Oh und zu deinem Geldproblem:“ Er deutete mit der Hand auf ihren gefüllten Geldbeutel. „Wenn du wirklich 13.000.000 Berries bei dir hast, kannst du zwar keine riesige Galeere mit viel Luxus kaufen, die aus den besten Holzarten entworfen wurde – ABER du kannst dir eines unserer günstigeren und kleineren Modelle kaufen. Keine Luxusmodelle, aber vollkommen ausreichend für ein Leben auf der Grand Line. Jedoch ein Tipp vorweg: Wenn du dir ein solches Modell wirklich zulegen wollen würdest, solltest du einen ausgezeichneten Schiffszimmermann an Bord haben, der diverse Reparaturen vornehmen kann, sonst kannst du deinem Schiff schon in wenigen Monaten Adieu sagen. Nimm es mir nicht übel, aber“ Er biss erneut von seinem Essen ab. „So wie du wirkst, bist du noch nicht lange auf See unterwegs. Die See in dem Piratengrab alias Paradise und erst recht in der New World sind nichts für Laien. 30 Meter hohe Wellen wird dein tägliches Brot sein und es warten noch wesentlich schlimmere Dinge da draußen auf euch. Und wenn du, deine Crew – und damit auch euer Schiff – nicht dagegen gewappnet seid, könnt ihr eure Karriere gleich begraben gehen. Falls du aber Interesse hast“ Er nickte zu einem Weg in eine Lagerhalle „kann ich dir gerne einige unserer günstigeren Modelle zeigen. Dafür brauch man auch nicht viele Männer. Jedoch Minimum.. 2-3. Die dürftest du aber garantiert schon haben, andernfalls würdest du dich immerhin nicht als Piratin verkaufen, nicht wahr?“ Dabei warf er ihr einen kritischen und forschenden Blick zu, während er sich das letzte Stück seines Sandwiches in den Mund steckte und sich genüsslich die Finger ableckte. Er war gespannt, ob sie auf sein Angebot eines günstigeren Schiffes eingehen würde, oder doch lieber verzichtete, um doch für ein größeres Schiff zu sparen. Der Haken daran wäre jedoch, dass man, je größer ein Schiff war, auch mehr Hände benötigte, um es vernünftig steuern und kontrollieren zu können. Und seine Einschätzung war, dass sie noch nicht so viele Leute zur Hand hatte, die sie unterstützten. Daher würde er ihr wohl, selbst wenn sie das nötige Geld hätte, niemals ein solches Schmuckstück verkaufen, da er ahnte, dass es schon nach kurzer Zeit sein Ende unter diesen inkompetenten und unzureichenden Händen finden würde.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."
    • Lina

      Lina öffnete ihre müden Augen, als der junge Schwarzhaarige mit einer grazilen Leichtigkeit vom Schiffsgerüst hinunter zu ihr sprang. Sie sah ihn an, als er vor ihr hockte und sie musterte. Was er sich wohl dachte? Doch schien der Junge kein Blatt vor dem Mund zu haben und sprach seine Gedanken unverblümt vor Lina aus. "Absurdität?", wiederholte Lina die Worte ihres Gegenübers leise und gedankenverloren. Wieso hielt er sie für eine Absurdität? Wegen ihren Fähigkeiten? Könnte er bereits erkennen, dass Lina eine Teufelsfrucht gegessen hatte? Die junge Frau hatte zumindest keine offensichtlichen Teufelskräfte, sodass es nicht immer klar ersichtlich gewesen war, was sie mit ihren Gegnern anstellte. Hatte er also ein Gespür für so etwas oder kannte sich einfach gut genug zu diesem Thema aus? Während Lina in ihren Gedankenblasen festsaß, erklärte ihr Gegenüber jedoch, warum er sie tatsächlich für eine Absurdität hielt. Jetzt betitelte er sie als dumm, weil sie sich in Gefahr für ein Mädchen stürzte, sich aber für eine Piratin hielt. "Schließt meine Berufung meine moralischen Vorstellungen wirklich aus?", fragte ich ihn, aber er sprach weiter. Seine Beleidigungen, die Lina etwas am Herzen kratzte, schien er wieder in ein Kompliment umzupacken. Nicht die schlimmste Version von falsch eingesetzter Intelligenz? "Na du weißt ja, wie man eine Frau ein Kompliment macht", kicherte Lina schließlich. "Herzallerliebst", fügte sie lachend hinzu. Der Junge war interessant. Er schien etwas auf dem Kasten zu haben und Lina fragte sich, ob er sich vielleicht in ihrer Crew nützlich machen könnte. Der Schwarzhaarige ließ Lina eine Apfelsine in ihren Schoß fallen und sie öffnete erstaunt die Augen. Ihr Magen knurrte ein weiteres Mal, als sie die Apfelsine betrachtete. "Du bist komisch, aber nett, denke ich. Vielen Dank", lächelte die junge Frau, nahm die Apfelsine in die Hand und fing an sie zu schälen. Der Duft betörte ihre Sinne und der kalte, fruchtige Saft lief während des Schälens leicht über ihre Hand. Dann nahm sich Lina ein Stück der Frucht und kaute dieses genüsslich. "Ohh, ist die lecker", stellte sie glücklich fest. "Also, ich mache mir wenig Gedanken um die Marine", kicherte sie kauend. "Die bekommen mich nicht in die Finger und wenn, dann wäre das ziemlich schlecht für die Truppe", fügte sie ernst hinzu und kaute das nächste Stück. Als ihr Gegenüber dann anfing, von Schiffen und Booten und ihrem Budget zu reden, hörte Lina ihm aufmerksam kauend zu und nickte bestätigend. "Einen Schiffszimmermann, mh?", fragte Lina und dachte nach, hörte ihm aber weiterhin zu. Als Piratin verkaufen? Lina fing laut zu Lachen an. "Du verstehst mich falsch", meinte sie dann im ernsten Ton. "Ich bin eine Piraten-Kapitänin", sagte sie stolz und zeigte auf ihren Hut. "Es wäre töricht zu denken, dass ich mich nur als Piratin verkaufe oder gar spiele. Die Gefahren der Grand Line sind mir ebenfalls bewusst, sonst würde ich mich kaum auf diese Mission begeben. Und nebenbei bemerkt... normalerweise geht es niemanden an, aber ich war schon lang genug auf See mit und ohne meinen Vater. Sagen mir mal, ich hab das Piraten-Dasein einfach im Blut", erklärte sich Lina. "Mehr muss man nicht über mich wissen", fügte sie hastig hinzu, da sie keine Nachfragen zu ihrem Vater hören und schon gar keine Antworten darauf geben wollte. "Für den Anfang wäre ein kleineres Schiff nicht schlecht", meinte Lina schließlich und sah auf zur Meerjungfrau. "Und dann... wenn wir uns einen Namen gemacht haben, werden wir ein solches Schiff unseres nennen", erklärte sie träumerisch und sah wieder zu dem jungen Mann. "Also... Dann zeig mal, was du so auf Lager hast für mein Geld", kicherte sie. "Was ein Glück habe ich es doch wieder bekommen, aber auch dann würde mir etwas einfallen, um nicht wieder irgendwo als blinder Passagier mitfahren zu müssen", meinte die junge Frau und stand auf. Ihre Apfelsine hatte sie nun vollständig aufgegessen und leckte sich die Finger genüsslich ab, auf welchen der Saft heruntergelaufen war. Das Essen hatte ihr wieder genug Kraft gegeben. Also lief sie mit dem Jungen in Richtung der Lagerhalle, die er erwähnte. "Ich heiße übrigens Lina", stellte sie sich vor. "Das kleine Mädchen vorhin war Kassy. Ich habe sie auch hier kennengelernt. Sie ist schlau, stark und süß und irgendwann wird sie es mal zu was Großem bringen, das glaube ich ganz fest. Und wenn ich sterben würde, nur damit ein Freund seinen Traum erfüllen kann, dann gehe ich dieses Risiko jederzeit und ohne zu Zögern ein. Schließlich ist das meine Aufgabe als Piraten-Kapitän", erklärte Lina. "Wie es scheint, bist du wohl ein Schiffszimmermann, wenn ich die Zeichen richtig deute, oder'?", fragte ihn Lina, stellte sich während des Gehens vor ihm, sodass sie beide anhielten. Sie musterte ihn ganz genau und griff ihm dann an die Oberarme. "Aber stark wie ein Schiffszimmermann, scheinst du wohl nicht zu sein oder? Fühlt sich ein bisschen wie Pudding an", kicherte sie, sah sein leicht erzürntes Gesicht und lief schnellen Schrittes kichernd weiter. "Nur ein Scherz", fügte sie hinzu, verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und steuerte weiterhin die Lagerhalle an. Lina war aufgeregt und ihr Herz pochte, denn sogleich würde sie sich ein kleines Schiff kaufen und bald darauf mit neuen Freunden in See stechen. Sie war ihrem Traum bereits zehn Schritte näher gekommen und sie freute sich auf die Abenteuer, die noch vor ihr lagen.
      Wir alle fliegen hier unten...
    • Luan

      „Was eine seltsame Frage.“, stellte Luan sogleich fest als das Mädchen vor ihm Zweifel an seiner Aussage hegte, da ihre Wertvorstellungen sich nicht gleich von ihrer Berufung ausschließen ließe – angeblich. Als ob es so viele Piraten gäbe, die ähnliche Wertevorstellungen hatten, wie sie. Sie verlangte schon reichlich viel Verständnis für ihr Handeln, wenn ihre Art unter den Piraten vielleicht gerade einmal eine Hand voll ausmachte und der Rest alles brutale Nichtsnutze waren, die sich stets immer nur nahmen, was sie wollten, ohne an die daraus resultierenden Konsequenzen zu denken. „Dafür, dass du angeblich so viel rumgekommen bist, bist du wohl blind durch die Gegend geschippert, was? Noch nie einen Piraten getroffen, der noble Wertvorstellungen besaß und wenn, wurden diese oft nicht wirklich ernst genommen. Warum auch? Piraten mit Wertvorstellungen sind in vielerlei Augen eher.. eine Lachnummer. Und selbst wenn sie was Nobles tun, sorgt die Regierung dafür, dass niemand weiß, dass sie etwas Nobles getan haben. Heißt Anerkennung gleich null für deren taten. Weiß nicht, ob sich das als Pirat dann wirklich lohnt an seinen Wertvorstellungen festzuhalten, wenn dabei dann eh nix rumkommt.“, erklärte er und zuckte resignierend mit den Schultern, da es ihm im Prinzip egal war, wie das Leben dieser Piratin künftig verlaufen würde. Piraten galten überall als Abschaum und dass sich jemand freiwillig für ein solches Leben entscheiden würde, bei dem man ständig auf der Flucht vor der Marine war, regelmäßigen Kämpfen und Verachtung ausgesetzt zu werden, konnte und wollte der Junge nicht verstehen. „Warum will jemand freiwillig Pirat werden? Ich könnte mir was Besseres vorstellen als freiwillig eine Zielscheibe auf meinem Rücken zu haben.“ Wobei es wohl besser war als das, zu dem er derzeit gedrillt wurde, glaubte er für einen Moment, schüttelte diesen Gedanken aber sogleich wieder aus seinem Kopf. Seine Zweifel hatten hier nichts zu suchen, vor allem, da diese ihn nur von seiner derzeitigen Aufgabe abhielt eines ihrer Schiffe an den Mann oder besser Frau zu bringen. Jedoch verzog er den Mund als sie über ein Schiff sprach und hielt sogleich an, um sie ernst anzusehen. „Für den Anfang..? Lass mich eines von Anfang an klarmachen: Wir stecken in jedes Schiff unser Herzblut und wir verkaufen ein Schiff nur dann an jemanden, wenn wir uns vollkommen sicher sind, dass es am Ende auch in guten Händen ist. Nicht, wenn der- oder diejenige bereits mit dem Gedanken spielt es nach einer gewissen Zeit wieder loszuwerden, um ein angeblich besseres und größeres Schiff zu besorgen – nur des Protzens wegen. Wenn ein Schiff trotz Hingabe und liebevoller Benutzung irgendwann ersetzt werden muss, dann ist das nicht zu ändern. Jedoch sollte ein Schiff nicht einfach nur ein Gegenstand sein. Sondern stets teil der besatzenden Crew.“ Er schnaubte genervt „Dann solltest du ernsthaft überlegen, wenn du eh nur das eine Schiff willst, dir eine Möglichkeit zu suchen, an mehr Geld zu kommen. Denn ein anderes Schiff für einen temporären Einsatz zu kaufen, wäre weder uns noch eurem Schiff fair gegenüber. Meine Meinung. Leb damit oder ärger dich darüber. Aber ich verkauf dir kein Schiff mit einer solchen Einstellung, Cap~“ Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust. „Du bist vielleicht schon ein wenig rumgekommen, hast was vom Piratenleben und ein wenig Menschenkenntnis erfahren, aber nicht genug, um dich wirklich einen Piraten nennen zu können, wenn du nicht einmal das kleinste Einmaleins des Piratendaseins weißt, wie zum Beispiel der Wert eines Schiffs. Aber vermutlich kannst du dazu nichts. Es gibt etliche Piraten und auch Marineleute da draußen, die die wichtigsten Grundeinstellungen nicht kennen, weil sie von Menschen lernten, die diese Einstellungen ebenfalls nicht teilen. Also mein Tipp: Eigne dir solche Sachen erstmal gründlich an, bevor du groß damit prahlst und am Ende von jemandem, der etwas mehr Ahnung hat als du, vor den Kopf gestoßen wirst. Oh, und noch was“ Er grinste schief. „fass mich besser nicht mehr ungefragt an. Ich kann das nicht ab, auch wenn es mir ziemlich egal ist, ob du mich für schwach hältst oder nicht. In einem realen Kampf würdest du nämlich eh den Kürzeren ziehen müssen, ganz egal wie krank deine unsichtbaren Teufelsfrucht-Fähigkeiten sind. Vergiss niemals, dass es Leute da draußen gibt, die diesen Teufelsfrüchte etwas entgegenzusetzen haben, und besonders die Marine verfügt über Gegenstände, die deine kompletten Fähigkeiten annullieren und dich uuuuuuuuunglaublich schwach machen können. Denk also nicht, dass du für jeden, der dir begegnet ein unbesiegbarer Gegner sein würdest.“ Er tritt näher an sie heran und hielt sie am Arm fest, damit sie nicht weitergehen würde. „Piraten sind eine aussterbende Spezies in der Zukunft. Such dir deine Gegner also besser klug aus, anstatt dir unnötigen Ärger einzuhandeln, nur weil du die falschen Personen verärgerst mit einer unbedachten Bemerkung oder deiner naiven Wertevorstellung. Die Welt ist nicht so einfach, wie du anscheinend glaubst.“ Daraufhin ließ er sie wieder mit einem kurzen kräftigen Druck an ihrem Arm wieder los und schnaubte. „So, da du eh keine unserer „Nussschalen“ kaufen wirst, entschuldige mich. Hab noch ne wichtige Arbeit zu erledigen, die definitiv kosteneffizienter ist als mich mit dir über Wertevorstellungen und falsch platzierten Einstellungen zu unterhalten. War aber wirklich interessant, dich kennenzulernen. Hat meine Frühstückspause um Einiges weniger langweilig gestaltet.“, erklärte er sogleich und machte auf dem Absatz Kehrt. „Du findest ja garantiert den Weg alleine raus, nicht wahr Cap?“, meinte er beim Gehen und kicherte. Er nahm dieses Frauenzimmer zwar schon ernst, aber nicht ihre Vorstellung davon, dass sie sich als Pirat sah. Lächerlich. Sie gehörte zu dieser Art Menschen, dem er niemals ein Schiff verkaufen wollen würde. Allerdings wusste er, dass ein paar seiner Kollegen da wohl anders tickten. Sie alle, auch er, verkauften an jeden, egal ob Pirat oder einfacher Bürger oder gar Marine. Und keiner von ihnen bereute jemals die Erschaffung eines Schiffes, selbst wenn der Besitzer ein grauenvoller Verbrecher war, der deren Schiffe dafür nutzte. Doch für Luan und die meisten Schiffsbauer hier war es eine Sache der Einstellung, ob sie trotz dieser Aussichten wenigstens darauf bestanden, dass ihre Werke respektiert wurden oder eben nicht. Und der Schwarzhaarige war dahingehend sehr eigen und weigerte sich in gewissen Fällen auch ein Schiff für jemanden zu bauen oder zu verkaufen, wenn er nicht von dem Käufer und seiner Einstellung überzeugt war. Pech für die Wanna-be-Piratin.
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      Lina

      Dieser Junge regte Lina allmählich etwas auf. Wieso nahm er sich das Recht, sie für ihre Moralvorstellungen und ihrer Berufung so anzuprangern und sie als dumm dazustellen. Jedoch hörte sie sich weiter an, was er zu sagen hatte, ohne sich zu ihm umzudrehen. Sie platzte innerlich fast vor Wut, doch das konnte er nicht sehen, da er hinter ihr stand. Erst, als er sie am Arm packte, um sie daran zu hindern, weiterzulaufen, sah sie ihn ernst an. Nachdem er mit seiner Predigt fertig gewesen war, verabschiedete er sich von ihr und drehte sich zum Gehen um. Lina sah ihm kurz nach, überlegte, ob es sich lohnen würde, ihn von seinen Gedanken, die er für sie hatte, abzubringen. Er war interessant, anscheinend talentiert und klug. Er hatte Gefühle für diese Schiffe, die sie natürlich verstand, aber er verstand Lina nicht. Der Schwarzhaarige hatte überhaupt keine Ahnung von Lina und wer sie eigentlich war und sah sich selbst als Menschenkenner. Er unterschätzte sie maßlos und das machte sie wütend. "HE!", rief sie sauer und ließ nun ihren Gefühlen freien Lauf. Sie rannte ihm nach und stellte sich vor ihm, um ihm den Weg zu blockieren. "Deine Rede war ziemlich verletzend, weißt du das?", meinte sie schnäubig. "Wie kannst du dir eigentlich das Recht heraus nehmen, über mich zu urteilen, obwohl du mich gar nicht kennst, mh?", fragte sie ihn, wartete aber nicht auf seine Antwort. "Du weißt nicht, was ich schon alles durchmachen musste. Mit welchen üblen Typen ich zu tun hatte, wo ich aufgewachsen war und was ich erlitten habe, was mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Selbstverständlich liebe ich Schiffe und würde auch die Nussschale, wie du sie nennst, lieben bis zum bitteren Ende. Schließlich würde sie mein Anfang symbolisieren, mich treu begleiten und mich beschützen, genauso, wie ich sie beschützen würde. Aber irgendwann kommt die Zeit, an der sie es nicht mehr schaffen wird und mit Sicherheit habe ich bis dahin auch einige Anhänger und damit eine größere Crew, sodass ich natürlich dann auch ein größeres Schiff brauche. Wenn du die Gefahren auf der Grandline so gut kennen würdest, wie du mir vormachst, wüsstest du, dass da eine Nussschale nicht den ganzen Weg auf sich nehmen kann.", erklärte Lina ruhig und zeigte dann auf das Schiff mit der Meerjungfrau. "Was ist so schlimm daran zu träumen, irgendeinmal so ein Prachtstück führen zu dürfen, mh? Schiffe sind Kunstwerke und einzigartig. Jedes Schiff hat seinen eigenen Charakter und seine eigenen Stärken und Schwächen. Wer das nicht respektiert, ist sich keines Schiffes würdig. Ich würde die Nussschale nicht unnötig in Gefahr bringen und sie dabei zerstören lassen. Das würde mir nur mein Herz brechen", erklärte sie und seufzte. "Weißt du, ich mag dich eigentlich. Du bist, wenn du dich nicht gerade wie ein riesiger Hintern benimmst und deine harte Schale mal ablegen würdest, gar nicht so verkehrt. Aber eigentlich musst du noch einiges lernen und mehr Menschen kennenlernen, dass du irgendwann mal bessere Urteile fällen kannst. Für einen Moment habe ich sogar überlegt, dich zu fragen, ob du mit mir kommen würdest, aber deine Bitterkeit ärgert mich", entgegnete Lina und sah ihm tief in die Augen. "Vielleicht lernst du mich ja so etwas besser kennen. Ich werde dir nicht zeigen, was ich durchgemacht habe, aber meine Gefühle wirst du jetzt spüren", meinte sie streng und fing an, sich auf ihn zu konzentrieren. Als ihr Gegenüber in ihrer Vision gefangen war, sah er nichts, außer unendliche Schwärze. Er konnte sich weder im realen Leben bewegen, noch in Linas Version. "Spüre es und du wirst verstehen", flüsterte sie leise. Der Schwarzhaarige und Lina standen sich im realen Leben gegenüber. Keiner um sie herum bemerkte, was hier vor sich ging. "Spüre es!", flüsterte sie ein weiteres Mal, da sie bemerkte, dass er sich dagegen zu wehren versuchte. Es schien Lina der einzige Weg zu sein, ihn erkennen zu lassen, wer sie war und wie ernst sie ihr Vorhaben anging und weiterhin verfolgen würde. Also ließ Lina ihn spüren, was sie in ihrem Leben spürte, bevor sie hier vor ihm stand. Hass, Trauer, Einsamkeit, ohne Liebe, ohne Freunde und ohne sich selbst zu kennen. Lina hatte nichts, sie war nichts und das ließ Lina ihn spüren. Es tat ihr selbst weh, das alles wieder erneut in sich spüren zu müssen. Denn alles, was Lina ihren Gegnern oder sonst wen in ihren Versionen zu spüren gab, musste sie auch selbst spüren und sehen. Manchmal unterbewusst, da sie noch im realen Leben kämpfen musste, aber dennoch spürte sie es. Es machte ihr nur nicht mehr so viel aus. Nicht so wie früher. Sie ließ ihn weitere Gefühle spüren: Wut, Ängste, Verluste, Depressionen. Alles das, was sie vor der Zeit hier erlebte, spürte er nun, doch er konnte nicht sehen warum sie das spürte. Schließlich reichte es Lina und sie ließ ihn zurück in die Realität kommen. Sie verzog keine Mimik und doch rollte eine Träne ihre Wange herunter, welcher sie keine Beachtung schenkte. "Tut weh, mh?", fragte sie ihn, als sie in sein entsetztes Gesicht sah. "Du kennst mich und meine Absichten nicht. Aber ich habe einen Traum für den ich kämpfen werde bis zum bitteren Ende und zwischendurch beschütze ich meine Freunde und ich sage es dir noch einmal, für einen Freund zu sterben ist das höchste Gut, was man erbringen kann. Und wenn das so kommen sollte, bereue ich es niemals", erklärte sie nochmal eindringlich. "Wenn du mir kein Schiff verkaufst, finde ich jemand anderen", meinte sie schließlich. "Denn ich lasse mich nicht aufhalten, weder von dir, noch von jemand anderem", fügte sie zielstrebig hinzu und lächelte. "Ich bin glücklich ein Pirat zu sein. Es war meine Entscheidung und es ist alles andere als töricht. Du wirst sehen. Ich werde dich sicher besuchen kommen und dir zeigen, was ich erreicht habe, versprochen", kicherte Lina wieder glücklich. Die junge Frau hatte vom einen zum anderen Moment eine komplett andere Stimmung. Von traurig depressiv zu unbekümmert glücklich. "Und übrigens", fing sie an und sah wieder etwas ernster. "Ich mag es auch nicht einfach angefasst zu werden, klar?", sagte sie, wartete kurz einen Moment und lächelte wieder. "Also dann, war schön dich kennen zu lernen! Wir werden uns bald wiedersehen", verabschiedete sie sich von ihm und machte sich in irgendeiner Richtung, außer zum Ausgang, los, um weiter nach einem Schiff zu suchen. Während sie ging, blitzte wieder ihre Sense im Sonnenlicht auf, als ob sie alles beschützend beobachtet hätte. Hätte es Augenzeugen gegeben, die Lina für einen Moment beobachtet hätten, dann hätten diese wohl an ihren Verstand gezweifelt, denn für einen Moment sah es so aus, als ob ihr Piratenhut sich komisch bewegt hätte. So, als wäre er lebendig.
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      Luan

      Luan seufzte genervt. Sie schien echt nicht zu wissen, wann sie besser aufgeben und sich dem Offensichtlichen anstatt ihren falschen Vorstellungen ergeben sollte. Doch allen Anscheins nach gehörte sie nicht zu denjenigen, die die Meinung anderer akzeptieren wollten, wenn sie nicht ihren eigenen entsprachen, selbst wenn diese ihr geradewegs in das Gesicht schlugen. Aber das schien nicht das einzige Problem an dieser Situation zu sein. Das richtige Zuhören schien ebenfalls nicht zu ihren Stärken zu zählen, beziehungsweise hörte sie lediglich, was sie hören wollte, und blendete die anderen Dinge aus, die sie eben nicht direkt kritisierten. Zuzüglich stand sie ihm nun im Weg, weil sie unbedingt klarstellen wollte, dass er sich komplett in ihr täuschte. Dabei war es ihm doch recht egal, was sie dachte und fühlte. Er kannte sie nicht, auch wenn er sie minimal interessant fand. Aber mehr als eine interessante potenzielle Käuferin / Kleinkriminelle sah er eben nicht in ihr und wollte er auch gar nicht. Wo käme er denn hin, wenn er versuchen würde sich immer in jede Person hineinversetzen zu wollen, die seinen Weg kreuzte? Aber sie gehörte wohl zu jenen Personen, der es wichtig war, dass ihre Gegenüber stets genau wussten, woran sie bei ihr waren und sie ja nicht falsch einschätzten. Er schätzte mal, dass dieser enorme Drang von anderen Menschen gemocht oder wenigstens verstanden zu werden, daher rührte, dass sie von ihren eigenen Eltern und jeden Menschen, den sie je geliebt hatte, vernachlässigt oder im Stich gelassen, oder gar verraten wurde. Dass sie vermutlich aufgrund von Missverständnissen oder Unwissen sich in einem Leben der Einsamkeit wiederfand und solche Probleme in Zukunft nicht wiederholen lassen wollte. Selbst dann nicht, wenn es sich dabei um wildfremde Menschen handelte. Schon eine ziemlich traurige Einstellung, wie er fand. Falls er überhaupt richtig lag. Aber er schätzte, selbst wenn er daneben läge, dass es nicht vollkommen verfehlt sein würde und er sicher wenigstens 25% in der richtigen Richtung getroffen hätte. Menschen mit Emotionen waren nicht so schwer zu deuten als jene, die keinerlei Emotionen zuließen oder wagten zu offenbaren, und von dieser Sorte war er leider meistens umgeben, weshalb er die Gesellschaft von gefühlsbedarften und leichter zu lesenden Menschen als wesentlich interessanter und spannender empfand.
      Darum war es für ihn nicht sonderlich überraschend, dass sie ihren Standpunkt wohl mit irgendwelchen Fakten untermauern wollte, auch wenn ihn die Art und Weise doch unvorbereitet erwischte als er sich kurz darauf aus seiner Welt herausgerissen und in einer fremden düsteren Umgebung wiedergefunden sah. Irritiert blinzelte er und wand sich um, konnte sich jedoch kaum bewegen, spürte wie etwas Schmerzvolles an ihm zu zerren versuchte, gegen das er sich vehement wehrte. „Spüre es!“, hörte er die Stimme der Piratin an seine Ohren flüstern, weshalb er Zähne fletschend zu ihr blickte, wobei dennoch ein Schmunzeln zu sehen war. Er schätzte kleine Herausforderungen genauso wie größere, auch wenn er dies eher als eine sah, die ihn einfach auf den falschen Fuß erwischt hatte als eine sich spannend herausstellende. Gut, er nahm die Herausforderung an. War immerhin selten genug, dass er ein Ausmaß von Gefühlen in immenser Größenordnung ausgesetzt war. Zudem wüsste er dann ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen und sich beim nächsten Mal besser dagegen zu wappnen, auch wenn sie ihm wohl sicher nur einen kleinen Bruchteil davon demonstrieren würde, aber schon dieser würde ihm genügen, um eine ungefähre Ahnung davon zu bekommen. Und so, kaum dass er seine geistige Barriere fallen gelassen hatte, wurde er von einem Sturm von Gefühlen überwältigt, die er kaum zuordnen konnte. Es waren zu viele auf einmal, die an ihm zu zerren und seine Seele in Stücke zu reißen versuchten – zumindest fühlte es sich so an. Eine solche emotionale Erdrückung hatte er im Leben noch nie gespürt und es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er diese problemlos ertragen könnte. Es kostete ihn schon einen großen Schwall an Willenskraft aufgrund der daraus resultierenden Schmerzen nicht ergebend einzuknicken. Er verstand ihre Message. Er sollte verstehen, was sie empfand. Allerdings handelte sie dadurch ziemlich egoistisch. Schließlich gab es Menschen, und das nicht zu wenige, die das gar nicht verstehen wollen. Jemanden gegen seinen Willen zu so Etwas zu zwingen, war schon ganz schön barbarisch und egozentrisch, denn sie selbst schien sich keinen Dold dafür zu interessieren, was andere wollten oder empfanden, solange man dieses Gör, ihre Meinung und Gefühle verstand und akzeptierte.
      Schließlich veränderte sich seine Umgebung, die Schmerzen ließen nach und letztendlich stand er wieder an genau derselbe Stelle wie zuvor – mit Ausnahme, dass sie ihm nun wesentlich näherstand und an ihrem Gesicht eine Träne hinunterrollte, auch wenn diese sie kaum zu stören schien. Er schnaubte aus. Und wieder kam eine selbstgefällige Rede, in der es nun um sie selbst ging, auch wenn ihre Laune gegen Ende wesentlich heiterer wirkte als noch vor einigen Minuten. Was sollte er von diesem launischen Frauenzimmer halten? Sie handelte aufgrund ihrer Launen, die zu wechseln schienen wie das unbeständige Wetter, was Auswirkungen auf ihr Handeln hatte – und dies konnte, wenn er ehrlich war, für den einen oder anderen zu einem Risiko werden, sollte man ihr unbedacht auf die Füße treten. Wohl ein Grund mehr, weshalb sie einsam und alleine war – er zweifelte mittlerweile längst daran, dass sie überhaupt auch nur einen Menschen hatte, der ihr in ihrer selbsternannten Piratenmannschaft folgte – und andere zwang ihre Vorstellungen und Empfindungen zu verstehen, weil sie so unvorhersehbar wie die stürmischen Wellen auf See war. Und sie wollte ein Captain sein? Ja, garantiert würde sie einer werden. Einer, der seine Crew in den Wahnsinn trieb, da sie dauernd ihre Meinung ändern und von lieb zu garstig im Sekundentakt wechseln würde. Diejenigen, die ihr folgen würden – falls sie Erfolg hätte – hatten sein aufrichtiges Mitgefühl. Aber wahrscheinlich hätten die genauso einen an der Latte und wären ebenso chaotisch wie sie selbst.
      Er sah ihr einen Augenblick noch nach als sich die selbst ernannte Piratin davonmachte – seine Hände in den Hosentaschen verschwinden lassend und sich gedankenverloren an den Pfosten hinter sich anlehnend. Ehrlich gesagt war er schon neugierig wie weit sie es bringen würde mit ihrer verqueren Einstellung und den verworrenen Launen. Von ihrem Egoismus ganz zu schweigen. Vor allem zu der jetzigen Zeit, die einen verschlucken konnte, wenn man nicht aufpasste. Jedoch.. schien sie vielleicht nicht so respektlos der Pachtstücke hier gegenüber eingestellt zu sein, wie sie anfangs den Eindruck gemacht hatte. Vielleicht verdiente sie zumindest für jetzt eine klitzekleine Chance. Was sie am Ende daraus machte und ob sie und ihr zukünftiges Gefolge durch ihre fehlgeleiteten Ideale untergehen würden, würde sich herausstellen. Vielleicht würde sie ja sogar erfolgreich sein, aber das wagte er doch zu bezweifeln. Auch wenn er sich gerne eines Besseren belehren ließen. Und so seufzte er am Ende leise vor sich hin und rief schließlich, ohne eine Dringlichkeit in seiner Stimme vermuten zu ließen, denn ob sie nun darauf hörte oder nicht, war ihm recht gleich: „Warte mal“ Kaum, dass sie angehalten und sich zu ihm fragend umgedreht hatte, grinste er frech und deutete mit einem Kopfnickten in die Richtung, in die sie gerade gelaufen war. „Das ist ne Sackgasse, ist dir klar, ja? Das Tor dort.. ist nur ein Modell für eines unserer größeren Schiffe. Da geht’s nicht weiter, außer du interessierst dich ausschließlich für Türe, Fenster, Bögen und Tore.“ Er stieß sich vom Pfosten ab und drehte ihr den Rücken zu. „Komm. Ich zeig dir, wo was Vernünftiges steht. Aber lass mich diese Entscheidung ja nicht bereuen, Cap~“, ergänzte er noch, ehe er sich in Bewegung zu der Station mit den weniger kostspieligeren Schiffen begab. Ob sie ihm nun folgen würde oder nicht, überließ er ihr. Danach würde er sich sowieso wieder seiner Arbeit widmen – war er schon genug mit diesem Weibsbild am Herumtrödeln gewesen.
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      Lina[/b]

      Lina wusste nicht, wohin sie ging, aber es war ihr auch egal. Irgendwann würde sie schon eine Nussschale entdecken, die ihr gefiel und die sie kaufen würde. Ihr Herz hämmerte etwas in der Brust und ihr Adrenalin stieg an. Die Gefühle, die sie dem Jungen übermittelte, pochten noch in ihr und wollten raus. Diese ganzen Negativen Gefühle wollten Lina verzerren und aufnehmen. Sie sollte sich doch endlich gefälligst ihnen hingeben und die Wut ans Licht lassen, die schon so lange in ihr schlief. Die Wut wollte Rache, wollte Leid und Qualen Anderer, damit die Wut selbst nicht ihr eigenes Leid fühlen musste. Anderen einfach das antun, was Lina angetan worden war und so gottverdammte Gerechtigkeit erfahren. Aber so war Lina nicht. Sie wollte andere Menschen nicht quälen, ihnen Leid zufügen und Rache nehmen. Diese ganzen Erfahrungen machten Lina zu dem, was sie heute war und auch zu dem, was sie mal sein werden würde. Und Lina wollte keine Gerechtigkeit in dieser Hinsicht. Sie wollte Gerechtigkeit in der Art, ihre Lieben zu beschützen, eine gute Piratin zu werden und die Freuden empfinden, die sie damals nicht gehabt haben konnte. Das war für Lina die Art und Gerechtigkeit, die sie anstrebte und sie würde alles dafür tun. War das egoistisch? Nein. Egoistisch wäre es gewesen, sich die Gefühlen der Wut und des Leides hinzugeben und anderen Schaden zuzufügen. Lina wollte für sich und für die Leute, die sie umgaben Freude und Glück bringen. Gut, vielleicht wäre es naiv zu denken, dass es für immer schön sein konnte. Lina war sich im Klaren, dass es als Piratin nicht leicht werden würde, dass viele Kämpfe auf sie warteten und dass auch viel Leid, Trauer und Verletzlichkeit in den düsteren Ecken ihres Piratenlebens lauern könnte. Aber dafür würden ihr ihre Erfahrungen helfen, Situationen wie diese besser einzuschätzen und das Leben ihrer Crew zu schützen.
      Gedankenverloren, wie ständig, lief Lina, wie so oft, in die falsche Richtung. Plötzlich ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr: „Warte mal“. Lina drehte sich fragend um und erblickte das Gesicht des Jungen. Er erklärte Lina, dass sie in eine Sackgasse lief und dort keine Schiffe auf sie warteten. "Oh! Das ist natürlich doof", lachte Lina und verschränkte die Arme hinter ihren Kopf. Sie sah ihm zu, wie er ihr anbot ihr die Schiffe zu zeigen und sich in die Richtung ebendieser aufmachte. "Klar, ich komm mit", kicherte sie und lief dem Schwarzhaarigen hinter her. "Danke übrigens", meinte sie, als sie ihn schließlich eingeholt hatte und neben ihm lief. "Magst du mir jetzt mal sagen, wie du heißt? Muss ja wissen, wer mein Schiffchen gebaut hat", kicherte sie und schielte ihn über die Seite an. Er war so interessant gewesen. Seine Gesichtszüge und seine Statur wirkten weiblich, aber er wirkte auch, als ob er einiges auf dem Kasten hatte und das nicht nur im Schiffsbau. "Und ich muss wissen, wer meiner Crew beitritt", fügte sie schließlich hinzu. Sie überrumpelte ihn einfach. Was sollte er denn schon sagen, außer nein?! Und irgendwie musste Lina hier auf der Insel ein paar Crew-Mitglieder finden, sonst würde sie das Schiff wohl kaum von der Stelle bekommen. "Du siehst nämlich aus, als hättest du etwas Interesse, mir zu folgen. Na, wie siehts aus?? Wieso solltest du mich denn auch schon mit Cap ansprechen... mh?", meinte sie schlagfertig und kicherte. "Du musst aber auch nicht gleich antworten. Ich habe hier eh noch ein bisschen was zu erledigen. Schließlich steht Proviant auch auf meine Liste. Willst du wissen, was das nächste Ziel ist?", kicherte sie spitzbübig. "Thriller Bark", fügte sie schließlich schnell hinzu. "Aufregend, nicht?!", meinte sie, seufzte kurz und lief weiter. Endlich kamen sie an einer großen Halle an, in der die Nussschalen standen. "Hast du die hier alle gemacht?", fragte Lina mit leuchtenden Augen. Sie konnte es nicht glauben, wie viele schöne kleine Schiffe hier herumstanden. Nicht so prachtvoll wie das Schiff mit der Meerjungfrau, aber ausgezeichnet gute Schiffe, die mit prächtigem Holz hergestellt worden sind. Lina lief zwischen den Schiffen herum und ließ ihre Finger am Holz der Schiffe zart gleiten. "Die sind wunderschön. Ich liebe sie alle...", sagte Lina und ihr Blick fiel plötzlich auf ein Schiff, welches eher abseits der anderen Schiffe stand. Es hatte schwarze Segel und wurde aus dunklem Holz hergestellt. "AH!", kreischte Lina und konnte ihren Blick auf dieses Schiff nicht mehr abwenden. Schnurstracks lief sie darauf zu, fasste es an und spürte das weiche Holz an ihren Fingerspitzen. "Sag mir bitte, dass dieses Schiff in mein Budget passt", schrie sie ihn fast schon an und streichelte das Schiff weiterhin. Vorsichtig stieg sie in das Schiff und sah sich das Steuerkreuz an. Sie nahm es in die Hand und sah geradeaus durch. "Segel setzen und Kurs auf Thriller Bark, du komischer Kauz, dessen Name ich immer noch nicht kenne", rief sie lachend und auch ihr Hut schien auf und ab zu hopsen. "Man das ist so perfekt", träumte sie vor sich her und ging wieder vom Schiff herunter.
      Wir alle fliegen hier unten...