Trapped in another world [Kiimesca & Ukizilla]

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    • Trapped in another world [Kiimesca & Ukizilla]

      Vorstellung & Steckbriefe

      @Kiimesca

      Mit Sicherheit konnte man sagen, dass Nolan es liebte seine Ruhe zu haben. Er blieb lieber im Haus und vertiefte sich in eines seiner unzähligen Spiele oder programmierte selbst etwas, statt wie seine Mitstudenten auf irgendwelche Partys zu gehen. Auch sonst hielt sich der Dunkelhaarige eher von den Menschen fern und ging sinnlosen Unterhaltungen aus dem Weg. So war es auch kein Wunder, dass er auch diesen Abend wieder alleine in seiner kleinen Studentenwohnung verbrachte und erst als er die Quest abgeschlossen hatte fiel sein Blick auf die Wanduhr, die ihm nun ins Gedächtnis rief wie spät es war und dass er eigentlich heute noch nichts gegessen hatte.
      Fast schon genervt davon, dass er überhaupt sein Spiel für etwas so nerviges wie Essen unterbrechen musste, seufzte er und streckte sich erstmal kräftig. Seine Schultern und sein Nacken knackten dabei leicht, denn es war nicht das Gesündeste ständig nur zu sitzen und auf die Monitore zu starren. Dennoch würde er sein Leben, so wie es war, gegen nichts anderes eintauschen. Müde erhob er sich um nun den kleinen Kühlschrank und seinen Vorratsschrank nach etwas zu essen zu durchforsten. Leider blieben seine Bemühungen ohne Ergebnis, denn sein letztes Fertiggericht hatte er zum Mittag gehabt oder war es zum Abendessen am Vortag gewesen? So genau wusste er es nicht, denn immer wenn vorlesungsfreie Zeit war, dann tauchte er vollkommen in seine Spiele ab und wusste nicht mehr welcher Tag grade war.
      Noch genervter als eben schon wechselte er nun von seiner Schlafanzughose in eine Jeans und wenn er eh schon mal dabei war, dann beschloss er auch noch sein Shirt zu wechseln und Deo zu verwenden, ehe er sich seine Jacke überwarf und aus dem Haus ging. Um diese Zeit hatte nur der kleine Supermarkt einige Straßen weiter offen und Nolan schlich nun durch die menschenleeren Straßen. Nur wenige Autos waren unterwegs und so musste der junge Mann auch nicht auf seine Umgebung achten und sah auf sein Handy.
      Erst als es plötzlich hell um ihn herum wurde sah er auf, doch da war es schon zu spät und Nolan war in eine Art Blase gelaufen. Er konnte es auch nicht genau beschreiben was dies war, aber alles um ihn herum wirkte verzerrt und nicht mehr wie die ihm so bekannten Straßen. Er drehte sich einige Male verwirrt um sich selbst und merkte dabei wie ihm schwindelig wurde und dann wurde ihm schwarz vor Augen. Was er natürlich nicht wusste war, dass er zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr in seiner Welt war, sondern durch ein magisches Portal in einer Parallelwelt teleportiert worden war und er vollkommen aus den Wolken fallen würde, wenn er wieder zu sich kam.
      Wichtige Info an meine Postpartner:
      Ich werde die nächste Zeit wenig tagsüber online sein und dies dann eher für die offiziellen Aufgaben. Posts wird es nun eher/hauptsächlich am Abend und an den Wochenenden geben. Ich werde mir da aber Mühe geben wieder aktiver zu sein zu den Zeiten.
    • Es war ein friedliches Leben in Beleriand. Ein unbekümmertes Leben im idyllischen Reich, voller saftiger Wiesen, fruchtbaren Tälern und dichten Wäldern. In der Ferne sah man die hiesigen Berge von Camorrus, die sich am Horizont erstreckten. Fast schon ein langweiliges Leben, wenn man sich keiner sinnvollen Arbeit widmete.
      Die einen zogen Schafe und andere Herdentiere auf. Die anderen bewirteten die Ackerflächen und wieder andere gingen auf die Jagd. Jeder bekam eine Aufgabe, sobald er alt genug war, doch nicht jeder ging in seiner Rolle auf und engagierte sich von ganzem Herzen. Der junge Khiro wollte nie so recht einen Platz finden, der zu ihm passte. Er hielt es weder lange als Holzfäller, noch Bauer oder irgendeinem anderen Beruf aus. Einen Taugenichts, der nur Flausen im Kopf hatte, nannte man ihn. Tagträumereien. Er solle endlich erwachsen werden und sich in der Gesellschaft einfügen. Doch es langweilte ihn tag ein, tag aus immer nur das gleiche zutun. Selbst in den vielen Handwerksberufen, für die man meist höhere Voraussetzungen erfüllen musste, langweilten ihn schnell. Tüftler, Schmied, Schneider. Nichts interessierte ihn. Sein einziger Antrieb war die Neugier. So konnte er sich anfangs noch für eine Sache begeistern, ebenso schnell dieser überdrüssig werden. Das einzige, was ihn nie los ließ, war die große weite Welt. Eine Welt, die er nur auf Karten gesehen hatte. Eine Welt voller Abenteuer.

      Wie jeden Tag zog Khiro durch die Wälder, kletterte auf Bäumen und ließ einfach nur die Seele baumeln. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn er hing gerade kopfüber von einem Ast, als er etwas ungewöhnliches entdeckte. Neugierig ließ er sich von dem Ast fallen, landete in der Hocke, wobei seine Hände den Boden berührten und fixierte das fremde Wesen, das wie aus dem Nichts auf einer winzigen Lichtung erschienen war. Ein seltsamer Schimmer umgab ihn, bis die Blase platzte und Khiro zurückweichen ließ. Was war das für ein Wesen? Er hatte keine Ohren und keinen Schwanz, damit Khiro ihm einer Spezies zuordnen konnte. Von unbändiger Neugier getrieben, näherte er sich dem Fremden und ging vor ihm in die Hocke, da er nicht bei Bewusstsein war. Seine Arme ruhten auf seinen Knien, ehe er eine Hand ausstreckte und dem jungen Mann vor ihm mit dem Zeigefinger in die Wange piekte. Sofort zuckte seine Hand zurück, als würde er dadurch erwachen, doch es geschah nichts. War er vielleicht doch tot? Nein, er atmete.
      Khiro's Blick prüfte den Fremdling, der zumindest nicht verletzt zu sein schien. Noch einmal drückte er seinen Finger in die weichen Wangen des Bewusstlosen, ehe er sich zu regen begann. Gefesselt von seiner Neugier, beobachtete er ihn dabei genau und wich nicht von seiner Seite. "Hey. Wer bist du? Wo kommst du her?", fragte er, kaum hatte sein Gegenüber die Augen auch nur kurz geöffnet. Das er noch völlig benommen sein könnte und ihn noch gar nicht wahrgenommen hatte, kam ihm dabei nicht in den Sinn.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche, sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Auch wenn es Nolan ziemlich schnell während des Übergangs umgehauen hatte, so hatte er doch noch viel grün um sich herum wahrgenommen gehabt und helles Licht. Dies hatte einen merkwürdigen Kontrast zu seinem Ausgangspunkt geboten. Nun aber lag er an Boden und sein Unterbewusstsein hörte nur die Vogelstimmen um ihn herum, ebenso wie Schritte. Diese klangen aber so gedämpft, dass er sie nicht richtig einordnen konnte. Vielleicht bildete er sich das Ganze auch nur ein, denn immerhin lebte er selbst in einer Stadt und hier hörte man nie Vögel in diesem Ausmaße. Nolan verdrängte dies als er immer wacher wurde durch die Helligkeit, die sich versuchte durch seine geschlossenen Augenlider in sein Hirn zu kämpfen, doch leider ging dies nicht sonderlich gut. Als er nun auch noch seinen Finger spürte, der sich in seine Wange bohrte, da wurde ihm schlagartig bewusst, dass hier etwas nicht stimmte, denn immerhin lebte er alleine. Er riss die Augen auf, nur um diese auf Grund der Helligkeit, schon im nächsten Moment wieder zu schließen. Auch dämmerte ihm , dass er gestern doch auf dem Weg zum Laden gewesen war als ihm schwarz vor Augen wurde. Erneut öffnete er die Augen, diesmal langsamer und versuchte dabei die an ihm gestellten Fragen zu verarbeiten, denn sein Hirn war grade mit seinen eigenen Fragen beschäftigt. „Hä?“, kam es erstmal als er etwas sehen konnte und dieses Ding mit Ohren neben sich sah. War er in irgendeine Convention gestolpert? Vorsichtig versuchte Nolan sich aufzurichten und spürte nun das Gras unter sich. Er war ganz sicher nicht mehr in seiner Heimatstadt oder gar in seinem Zimmer. „Ich bin Nolan…“, kam es eher unhöflich von ihm und er sah sich weiter um. „Und sag mir lieber wo hier ist. Ich muss nach Hause. Wann fährt der nächste Bus?“, warf er nun Fragen in den Raum und dachte nicht mal an Höflichkeiten oder daran seinen Gegenüber nach dessen Namen zu fragen. Noch ging er davon aus, dass man ihm einen Streich gespielt hatte. Vielleicht ein Gasleck und deshalb so ein seltsamer und lebhafter Traum oder man hatte ihm etwas in seine Nahrung gemischt. Je mehr er nachdachte, desto mehr hämmerte es in seinem Kopf und sein Magen rebellierte auf Grund der vollkommenen Leere, die in ihm herrschte.
    • Bei seinem 'Hä?' legte Khiro seinen Kopf schief und wackelte mit den Ohren. Nolan war wohl sein Name, doch welcher Rasse er angehörte war noch immer nicht ersichtlich. Außerdem war er nicht besonders höflich, doch Khiro hatte sich auch nicht zuerst vorgestellt, bevor er nach seinem Namen fragte, was ebenso als unhöflich galt. "Hier ist Beleriand", erklärte der Kater und peitschte mit seinem Schweif vor Aufregung. "Was ist ein Bus?", fragte er neugierig und wich einen Schritt zurück, um dem Fremden Platz zu machen. Zuerst blieb er noch in der Hocke, richtete sich aber langsam auf und beobachtete ihn.
      Busse oder Fahrzeuge wie Nolan sie kannte gab es in dieser Welt nicht. Wenn man bequem reisen wollte, nahm man die Kutsche und ansonsten zu Pferd. Was es jedoch gab, waren Lokomotiven, doch da Khiro nicht wusste, was ein Bus ist, konnte er keine Verbindung dazu aufbauen und ihm dies stattdessen empfehlen. Außerdem gab es keine Haltestation in kleinen Städten wie Beleriand. Für Reisende gab es stattdessen auch immer die Möglichkeit sich einem fahrenden Händler anzuschließen.

      Als der Magen seines Gegenüber knurrte, sprach er: "Ich bin Khiro. Hast du Hunger, Nolan?" Mit einem aufrichtigen Grinsen im Gesicht wollte er seinem Gegenüber etwas zu essen anbieten, da er keine Antwort brauchte, um zu wissen, dass er hungrig war. Auch wenn Khiro ein Taugenichts war, hatte er das Herz doch am rechten Fleck. Er huschte sofort davon und kam mit einem Beutel Beeren wieder, den er ihm hinhielt. Die würden zwar keinen großen Hunger stillen, doch für den Anfang sollte es helfen. Wenn Nolan mit in die Stadt käme, könnte er auch etwas richtiges essen. Um ihm zu zeigen, dass die Beeren nicht giftig waren, aß er zuerst eine und kaute genüsslich darauf rum. Sie waren ziemlich süß, aber auch ein wenig sauer, was Khiro sehr gern mochte.
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      - Eugene Ionesco
    • Die Mimik und Gestik seines Gegenübers erinnerten Nolan wirklich sehr an den alten Kater seiner Familie, den er hatte zurücklassen müssen als das Studium ihn weggeführt hatte. Scheinbar war der Kerl ein Cosplayer, der seine Sache ganz genau studiert zu haben schien und Nolan hatte den Drang ihm noch mehr Fragen zu stellen, die ihn nun aber nicht weiterbringen würden und starrte stattdessen in die so leuchtend grünen Augen, während die Antworten auf seine eigentlichen Fragen ihn sehr ernüchterten. In seiner Rolle aufzugehen war zwar schön und gut und auch in gewisser Weise bewundernswert, aber jemanden hängen zu lassen, der Hilfe suchte, war unter alles Sau und die Geduld des Dunkelhaarigen würde bald reißen. Er konnte ja nun mal nicht wissen, dass sein Gegenüber wirklich eine Werwesen war und man hier nicht so fortschrittlich lebte wie er es gewohnt war.
      Wenn nun nicht sein Magen sich gemeldet hätte, dann hätte es auch ein Donnerwetter gegeben, doch so erhob sich Nolan nun aus dem Gras als Khiro sich nun vorstellte und wenig später mit einem Beutel Beeren wiederkam. Mit einer Mischung aus Verwirrung und Faszination beobachtete er den Kater, der nun eine der Beeren aß. Kurz überlegte er, ob er diese einfach wegschieben sollte und alleine nach einem Weg zurück nach Hause suchen, doch sein Körper wehrte sich mit allen Mitteln dagegen Essen auszuschlagen und so griff er etwas zögerlich zu. Sicher, Früchte waren nie seine erste Wahl, aber sie würden ihn daran hindern nun umzukippen.
      „Danke…“, murmelte er und schob sich nun welche in den Mund. Sie schmeckten außergewöhnlich gut und gar nicht so wie er es gewohnt war. „Also noch mal, Khiro… Ich will zurück nach Hause in die Stadt.“ Er sprach mit Absicht langsam als würde sein Gegenüber nicht ganz richtig im Kopf sein. „Mir ist egal was für ein Cosplay-Kram du hier treibst, auch wenn es gut aussieht, aber ich bin müde und muss für die Uni lernen und mein Game hat heute auch noch ein neues Event, dass ich nicht verpassen will. Wo fährt der nächste Bus oder ist die Stadt doch ganz in der Nähe?“ Hoffentlich verstand der Kerl ihn nun, denn Nolan war zu hungrig um lange nett zu bleiben und aß nun weitere Beeren. So viel Obst hatte er schon lange nicht mehr am Stück gegessen.
    • Khiro fühlte einen Mix aus Faszination, Irritation und Sorge. Was redete sein Gegenüber da? Cosplay-Kram, Uni, Game.. Das waren alles Begriffe, die er nicht verstand. Hatte er sich den Kopf gestoßen? Wo kam er her? Seine Kleidung sah zwar etwas ungewöhnlich aus, aber nicht so sehr, dass es nicht hier her passte.
      Das einzige, was Khiro verstand war, dass der Fremde nach Hause wollte. In die Stadt. Aber aus Beleriand stammte er eindeutig nicht. Dennoch war das die nächste Stadt und vielleicht könnte man ihm dort weiterhelfen. "Die Stadt ist da drüben", meinte er und streckte seinen rechten Arm aus, um dort hin zu zeigen. "Komm mit." Bevor er sich noch hier im Wald verlief, brachte Khiro ihn lieber selbst dorthin.

      Für Khiro war es eine Stadt, für den Fremden wäre die Definition anhand der Größe wohl eher Dorf gewesen. Es gab hier vielleicht 700 Einwohner und als Kleinstadt zählte man bereits ab 400 Einwohnern. Die Hauptstraßen waren gepflastert und die Häuser erinnerten an Fachwerkhäuser aus Nolan's Welt. Der Fremde dürfte sich in Beleriand wohl ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit gesetzt fühlen. Straßenlaternen erhellten abends die Hauptstraße, die von ein paar Kutschen befahren wurde. Von Autos fehlte jede Spur.
      Der wohl gravierendste Unterschied war jedoch, dass hier alle wie Khiro aussahen. Ohren in den unterschiedlichsten Farben und Formen, ebenso wie ihre Schweife, die von lang und dünn, über kurz bis zu groß und flauschig vorhanden waren. Unterschiedliche Katzenarten, Wölfe, Füchse und viele andere Wertiere gab es hier, die alle sehr beschäftigt wirkten. Zu dieser Zeit war in der Stadt immer sehr viel los. Nicht weit von ihnen konnte man einem Schmied bei der Arbeit zusehen und alle Werkhäuser waren mit Symbolen für deren Fachgebiet gekennzeichnet.

      Erwartungsvoll sah Khiro den Fremden an, der etwas seltsam aussah. Offenbar war diese Stadt nicht sein Zuhause. "Wenn du etwas essen willst, kannst du dort hingehen", erklärte er und deutete auf das Schild einer Taverne namens 'zum goldenen Löwen' dessen Wirt ein stämmiger Löwe mit einer wirklich prachtvollen Mähne war.
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      - Eugene Ionesco
    • Endlich schien dieser seltsame Kerl mit den Katzenohren Nolan wirklich zuzuhören und zu verstehen was dieser von ihm wollte. Er seufzte erleichtert als dieser nun verstand, dass er in die Stadt wollte und meinte, dass diese nicht weit wäre und ihn hinbringen würde. Dort würde er sicher auch jemanden finden, der ihm wirklich helfen konnte, sodass er bald wieder bei sich Zuhause sein würde. Nolan folgte nun Khiro, denn er hatte Angst sich in dieser ihm unbekannten Gegend zu verlaufen.
      Als nun die Stadt in Sichtweite kam schwand die Hoffnung des Dunkelhaarigen mit jedem Schritt ein bisschen mehr. Dies war doch keine Stadt. Wollte er ihn eigentlich wirklich verarschen oder war sein Gegenüber nur dumm. Nolan verstand es nicht und doch hoffte er noch das Beste. Auch wenn die Stadt etwas klein war, so konnte es doch dort ein Telefon geben oder jemanden, der ihm eine vernünftige Auskunft geben könnte. Doch diese Hoffnung schwand nun auch als er die Straßen sah und die Kutschen, die sich auf diesen fortbewegten. Autos sah er nirgends und auch sonst waren keine Zeichen der Moderne zu finden. Hatte er einen Sprung zurück in der Zeit gemacht? Auch wenn Nolan Fantasy liebte, so ergab es keinen Sinn und dies erklärte noch immer nicht seinen Begleiter.
      Langsam drehte er den Kopf zu Khiro und sah diesen noch entgeisterter an als zuvor schon. Sicher, er bot dem Fremden Hilfe an und hatte ihm auch grade noch was zu Essen angeboten und doch verwirrte alles an ihm Nolan, der nun seinem ersten Instinkt von vorhin doch beschloss nachzugeben. Ohne weitere Worte streckte er sich das kleine Bisschen und berührte Khiros Ohr. Es fühlte sich so echt an und nicht wie der übliche Plüsch, auch war es warm und lebendig. Sanft drückte er und streichelte es. „Ich… was zur Hölle bist du und was geht hier vor?“, fragte er nun, nur wenige Zentimeter von dem Gesicht des anderen Mannes entfernt und sah ihm dabei tief in die Augen.
    • Khiro meinte es nur gut mit dem Fremden, doch irgendwie wirkte er total eigenartig. Hatte er etwas falsch gemacht? Oder stimmte mit dem Fremden etwas nicht? Er selbst hatte so jemanden auch noch nie gesehen, aber auch von den anderen Wertieren, waren immer mehr über den Sonderling verwundert. Kein Wunder. Ihm fehlten immer noch die Eigenschaften eines Tiers und stattdessen hatte er ziemlich merkwürdige Ohren an den Seiten, statt oben auf seinem Kopf. Waren das überhaupt Ohren? Etwas anderes ergab zumindest keinen Sinn, auch wenn der Fremde sonst auch keinen Sinn ergab. Diese ganzen fremden Wörter, die er benutzt hatte.. Vielleicht kam er aus einem ganz anderem Land? Aber er hatte auch noch nie etwas von solchen Wesen in anderen Ländern gehört.
      Nachdenklich erwiderte er den Blick seines Gegenüber, ehe er Khiro näher kam und aus unerfindlichen Gründen sein Ohr berührte. Er stupste es nicht nur, er drückte und streichelte es, weshalb es ein wenig zuckte. Was er war? Fragend sah er in Nolan's Augen, als wäre dort die Antwort versteckt, aber nein. Er sah genauso aus wie jeder andere hier, nur fehlten ihm die Ohren und der Schweif. Seine Verwunderung würde ja bedeuten, dass er keine Wertiere kannte. "Ein Säbelzahntiger", meinte Khiro schließlich und zog einen Mundwinkel zu einem Grinsen hoch, da er schon ziemlich stolz darauf war, zu dieser Spezies zu gehören. Säbelzahntiger waren stark und schnell. "Ich hab dich im Wald gefunden, mehr weiß ich auch nicht. Du sieht komisch aus. So jemanden habe ich noch nie gesehen. Woher kommst du?", sprudelte es nun aus ihm heraus, was er bisher aus Höflichkeit unterlassen hatte. "Du riechst auch seltsam", meinte er, nachdem seine Nase wegen des Schnüffelns ein wenig zuckte. Düfte, wie Nolan's Deo gab es in dieser Welt nicht, weshalb er Khiro nicht bekannt war.
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      - Eugene Ionesco
    • Auch wenn Nolan es sich nicht eingestehen wollte, so wurde es ihm nun immer klarer als er die Ohren anfasste. Diese waren echt und nicht nur irgendwelche Plastikohren, die man mit Plüsch überzogen hatte. Seine Augen weiteten sich und auch wenn es sicher unhöflich war, diese einfach anzufassen, so konnte er dennoch nicht anders und einfach aufhören. Zu groß waren die Faszination und die Angst, dass er sonst wach würde und irgendeine Ratte anfasste oder der Gleichen. Sein Gegenüber schien mindestens genau so verwirrt wie er und eröffnete ihm dies nun auch. Sicherlich sahen sie für jemand Außenstehenden nun sehr sonderbar aus. Entweder war dies ein Traum, eine Halluzination oder irgendein sehr seltsamer Kram wie er ihn aus Manga und Anime kannte. Sofort kamen Nolan die Sachen in den Sinn, die er zuletzt gesehen hatte in denen der Held in einem Spiel aufwachte oder in einer anderen Welt.
      Er legte den Kopf langsam schief als sein Gegenüber nun grinsend bekannt gab, dass er ein Säbelzahntiger war und ihm erklärte, dass er wohl eben so planlos war wie der Mensch ihm gegenüber. „Ich weiß nicht was hier los ist, aber wie du richtig bemerkt hast gehöre ich nicht hier her. Ich bin ein Mensch.“ Nolan seufzte leicht und fand es einerseits seltsam beschnuppert zu werden, aber immerhin redete er mit einem Tier. „Eben war ich noch auf meinen Straßen unterwegs und plötzlich war da dieses Licht und alles verschwommen… und dann kamst du.“ Die Aussage zu seinem Geruch ignorierte er gekonnt und kratzte sich stattdessen am Hinterkopf als er sich genauer umsah. Nolan war nun absolut ratlos wie es weitergehen sollte. Er hatte ja nicht mal ein Dach überm Kopf in dieser Welt.
    • Mensch? Wieder benutzte der Fremde ein Wort, dass es in Khiro's Wortschatz nicht gab. War das eine Rasse? Wo lebten diese Menschen? Als er erklärte, wie er wohl hier her gekommen sei, verschränkte der Kater die Arme vor seiner Brust und dachte nach. Ein Licht? Von so etwas hatte er noch nie gehört.
      "Komm mit!", forderte er ihn auf, als hätte er plötzlich eine Idee. Er ließ ihm allerdings auch keine Wahl, als er Nolan's Handgelenk schnappte und los lief. Leichtfüßig, mit flüssigen Bewegungen tauchte er durch eine Ansammlung von Wertieren, die sich auf dem Marktplatz herumtrieben, ohne auch nur einen von ihnen anzurempeln, wobei er Nolan ebenso geschickt hinter sich herzog. Wie ein Fisch schwamm er einfach durch sie hindurch. Auf der anderen Seite machte er kein Halt und blieb schließlich vor dem größten Gebäude dieser Stadt stehen. Der Akademie. Wenn es irgendwo eine Antwort auf ihre Fragen gäbe, dann am ehesten hier.
      Nachdem er Nolan's Handgelenk frei gab, spazierte er wie selbstverständlich in die Bibliothek. Der Eingang auf dieser Seite führte direkt in einen hohen Saal, der mit etwa 3m hohen Bücherregalen auf 2 Etagen ausgestattet war. Zwischen den Regalen gab es immer wieder Tische, um die Bücher zu studieren. Die Bibliothek umfasste lediglich ein Viertel des Gebäudes. Die anderen drei Viertel bestanden aus Lehrsälen der Akademie. Khiro wusste nicht, dass die Akademie in Nolan's Welt auch Uni genannt würde, denn hier wurden die unterschiedlichsten Fächer studiert. Im Vergleich zu Nolan's Uni war die Akademie jedoch eher klein, da es in Beleriand auch nicht so viele Gelehrte gab.
      "Hey, gibt es hier ein Buch über Menschen?", fragte Khiro das Fuchsmädchen an der Rezeption, die erst Nolan, dann Khiro und wieder Nolan ansah. "Was? Menschen?" Ihre Ohren zuckten und sie schien ebenso ratlos bei Nolan's Anblick zu sein, wie er.
      "Nolan sagt er ist ein Mensch und hat ein Licht gesehen, bevor er im Wald aufgewacht ist", erklärte er, als wäre es nicht vollkommen abgedreht.
      "Ähm. Nein. Von so etwas weiß ich nichts.."
      "Weiß es vielleicht ein Gelehrter?"
      "Ich weiß nicht.. Du kannst Meister Dolan fragen."
      Khiro nickte und verließ die Bibliothek durch eine Innentür. Zielstrebig, als kenne er sich hier aus, spazierte er durch die Flure und klopfte schließlich an eine Tür, an der 'Meister Dolan' in einer Schrift geschrieben stand, die der von Nolan glich. "Ja, bitte?", kam es aus dem Inneren, ehe Khiro eintrat. Mit dem Fremden im Schlepptau hatte er schon so einige Blicke auf sich gezogen, was nicht seinem Verhalten galt, denn das waren die Einwohner von Beleriand schon von ihm gewohnt. Er war ein aufgeweckter und abenteuerlustiger Junge gewesen und immer noch alles andere als erwachsen.
      "Meister Dolan." Mit einer kleinen Verbeugung begrüßte er den Mann, dessen Kinn ein Ziegenbart zierte, zu dem die Hörner an seinem Kopf das Bild abrundeten.
      "Khiro?" Sein Blick war anfangs überrascht darüber ihn hier zu sehen und noch überraschter über seine Begleitung. "Wer ist das?"
      "Das ist Nolan. Ein Mensch. Weißt du wo er herkommt?" Khiro's Neugierde war unermesslich, doch er wollte dem Fremden auch helfen nach Hause zu kommen.
      "Nein. Wie bist du denn hier her gekommen, Nolan?", fragte er und fuhr sich nachdenklich über den Bart.
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      - Eugene Ionesco
    • Der junge Mann bekam schon regelrecht Kopfschmerzen als er versuchte sich einen Reim drauf zu machen. Sicher hatte er viele Serien und Spiele in der Art hinter sich gebracht, doch da kam immerhin immer ein Seelenführer und brachte ihm bei was er wissen musste und fern ab davon, dass hier kein Seelenführer, sondern nur dieser Khiro war, so war es sonst doch immer auch nur Fanatsy.
      Er rieb sich die Stirn über der Augenbraue als er auch schon gepackt wurde und mit geschliffen. Ganz sicher hatte diese "Katze" eine Menge Energie und Nolan wusste nicht, ob er wirklich mithalten konnte. Doch für jetzt würde er erstmal mitmachen, denn Khiro schien immerhin ganz umgänglich und war seine einzige Verbindung zu dieser Welt und den anderen Bewohnern. Nur so würde er eine Chance haben hier raus und wieder Heim zu kommen.
      Als sich Khiro nun durch die Mengen schlängelte und dies so behände tat, selbst mit Nolan als sein Anhängsel, da kam dieser nicht umhin ihn wirklich mit einer Katze zu vergleichen, die sich durch Hindernisse schlängelte. Dieser Gedanke zauberte Nolan ein Lächeln auf sein Gesicht bis sie bei der Bibliothek ankamen und auch wenn sie kleiner war als die, die er gewohnt war, so war sie doch im Vergleich zu den anderen Gebäuden hier wesentlich anders. Er sah sich sie wild um und fragte sich natürlich was hier wohl für Bücher standen. Immerhin würden Tiere sicher weniger Bücher über Tiere haben oder? Auch wusste er nicht wie es überhaupt aussah bei ihnen mit der Sprache oder eher dem geschriebenen Wort. Erneut schossen zu viele Fragen durch sein Hirn und er sah nun zu Khiro, der einem Fuchsmädchen von Nolan erzählte und dieser hob schnell die Hand zum Gruß."Hi.", kam es nur kurz von ihm. Er fühlte sich etwas wie das dritte Rad am Wagen, wollte sich aber auch nicht einmischen und niemanden zu verschrecken.
      Als nun aber die Rede von einem Meister Dolan war, da wurde er auch hellhöriger. Meistens waren die Damen am Empfang immer nicht so wissend wie sie gerne sein wollten und vielleicht würde dieser ihnen weiterhelfen können.
      Kurzerhand fand man sich auch schon bei dem Meister wieder und nachdem Khiro auch hier wieder kurz versuchte zu erklären was vorgefallen war und was Nolan war, da seufzte dieser, denn die Reaktion von Meister Dolan nahm ihm auch diese Hoffnung. Als er nun jedoch das Gespräch weiter lauschte wusste er, dass es an der Zeit war selbst das Wort zu ergreifen und da stellte nun auch der Meister direkt eine Frage an ihn.
      "Ich bin, wie Khiro schon sagte, ein Mensch und komme von der Erde. Dort lebe ich zur Zeit in London und studiere, aber eigentlich komme ich aus einer kleineren Stadt.", erklärte er kurz und fuhr sich dann mit der Hand durch die Haare. Diese ganze Situation war nur verzwickt und er hasste es sich vorzustellen. "Ich wollte mir eigentlich nur schnell etwas zu Essen holen und über die Straße gehen als ich plötzlich von etwas Hellem quasi umgeben war. Alles war verschwommen und dann wurde mir schwarz vor Augen. Das nächste was ich weiß ist wie mich Khiro gefunden hat und ich weiß, dass ich dringend zurück muss. Meine Vorlesungen gehen immerhin weiter und so."
      Er wollte ja nicht unhöflich sein und sicher war dies eine schöne Gegend, doch wie konnte man ohne Internet und Computer und der Gleichen leben, ganz davon ab, dass er eben nicht hier her gehörte, aber der Meister schien ja wohl eben so ratlos zu sein wie Khiro.
    • Neu

      Erde? London? Khiro wurde aus dem Gefasel des Menschen nicht schlau und sah immer wieder von Nolan zu Meister Dolan und wieder zurück. Dieser fuhr sich nachdenklich durch den Ziegenbart, weshalb Khiro ihn mit großen Augen ansah, denn das tat er immer, wenn er angestrengt nachdachte und dann eine Lösung präsentierte. Doch nicht in diesem Fall wie es schien.
      Dolan erhob sich und blickte auf die beiden jungen Männer herab, ehe er seine Arme vor der Brust verschränkte. "Ich kenne keine Stadt mit dem Namen London. Aber ich weiß, wer dir hoffentlich weiterhelfen kann. Wenn du erlaubst, würde ich ihm einen Brief zukommen lassen und deinen Fall schildern. Ich schätze, dass wir in etwa einer Woche eine Antwort erhalten werden."
      "Meint Ihr etwa den Großmeister Ramir?" Dolan nickte und betrachtete Nolan. Ihn persönlich zu treffen würde mehrere Wochen in Anspruch nehmen, da er in Laseram hinter den Bergen von Camorrus lebte.
      Enthusiastisch nahm Khiro die Hände des Fremden zwischen seine und grinste ihm zuversichtlich zu. "Großmeister Ramir weiß alles. Du kannst solange bei mir wohnen, bis wir eine Antwort haben." Immerhin bräuchte Nolan eine Bleibe und er sah nicht so aus, als könnte er sich ein Gasthaus leisten. Außerdem lebte Khiro allein, da er ohne Eltern aufgewachsen war. Ein Bauer hatte sich seiner angenommen, doch auch er konnte nicht dafür sorgen, dass der junge Kater sich darauf besann, sich in der Gesellschaft einzubringen. Die Selbstständigkeit im eigenem bescheidenen Häuschen am Rande der Stadt hatte nicht den gewünschten Effekt, dass er reifer wurde. Gelegentlich verdiente er sich mit dem ein oder anderem Job etwas dazu, doch sein Haus ähnelte mehr einem Zimmer im Gasthaus, als einem gemütlichen Heim. Khiro brauchte all die Dinge nicht und lebte von einem Tag in den nächsten.
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