Divided Essence [Kiimesca & Codren]

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    • Visuelle Eindrücke kamen nicht wirklich bei der Elfe an. Für sie war jedes Geschöpf gleich. Die Natur und Tiere waren vielleicht noch schön. Menschen, Elfen und Dämonen waren.. einfach nur da. Dick, dünn, groß, klein. Das hatte für eine Elfe keine Bedeutung. Nicht einmal, wenn es darum ging, 2 Elfen für den Nachwuchs auszuwählen.
      Wie Malvas also seinen Oberkörper präsentierte, hatte also keine wirkliche Wirkung. Jedenfalls nicht sein Körper. Sein Gesicht hingegen deutete Ana'Maera an, wie Malvas sich gerade fühlen könnte. Wenn Malvas auf diese Weise grinste, ging es ihm gut. In soweit war sich die Elfe sicher. Seine Frage zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen, ehe er ihre beiden Körper daraufhin vollständig entkleidete. Sie betrachtete Malvas einen Moment, blickte von unten nach oben und blieb erneut bei seinem Gesicht hängen. Er war nicht der erste Mann, denn Ana'Maera nackt gesehen hatte, aber der erste, der damit etwas bezwecken wollte.
      Sie konnte sich noch immer nichts genaues darunter vorstellen, als Malvas meinte, dass er jetzt etwas machen würde, das sich Spaß nannte. Oder viel mehr, dass es Spaß machen würde. Sein Kopf dort unten ergab für sie keinen Sinn, doch kaum hatte er sie gefragt, ob sie Spaß hätte, spürte sie seine Zunge dort, wo bisher nur Finger sie berührt hatten. Es war ein anderes Gefühl. Seine Zunge war weicher, als sein Finger. Im Vergleich dazu, fühlte es sich tatsächlich sogar etwas besser an. War das Spaß? Hatte ihr Körper und somit auch sie gerade wirklich Spaß? Wie auch immer: Etwas anderes als ein Ja würde Malvas wohl missfallen.
      "Ja.."
      Das Kribbeln zog in ihre Beine, machte sie wackeliger, was sie bisher nur durch Erschöpfung kannte. Ihr Körper wurde wärmer, sodass ihr noch mehr von dieser Hitze zu Kopf stieg und die Spitzen ihrer Ohren färbten. Sie sollte gegen keines dieser unbekannten Gefühle ankämpfen und es einfach geschehen lassen. Also befolgte sie diese Anweisung auch.
      Vermutlich hätte sie kein Problem damit, sollte es ganz plötzlich enden, doch der Wunsch weiterzugehen und mehr zu erfahren, war in jedem Fall da. Je mehr Zeit verstrich, desto größer wurde ihre Neugierde, die in diesem Fall wohl eher die Bezeichnung Begierde verdient hätte. Doch Ana'Maera war noch nicht in der Lage, dies voneinander zu unterscheiden und fragte sich lediglich, ob sich Elfen bei der Fortpflanzung auch so fühlten oder es an dem Dämonen lag, der sie all das spüren ließ. Ein Dämon. Vermutlich käme eine Elfe nicht mal auf die Idee, mit einem Dämon Spaß zu haben, wenn sie wüsste, was Spaß ist.
      Aber für Ana'Maera war Malvas nicht mehr nur einfach ein Dämon, sondern ein Verbündeter, dem sie vertraute. Ein Mann, der sie dazu gebracht hatte, Dinge in Frage zu stellen und mehr lernen zu wollen. Der in ihr den Wunsch weckte, nach ihrer Aufgabe weiter an seiner Seite zu reisen und mehr über Menschen und Dämonen zu lernen. Herauszufinden, ob es mehr Dämonen wie Malvas gab.
      Der Gedanke, den Freitod zu wählen, um den Einfluss des Ätherion-Steins zu hemmen, war vollkommen verblasst. Der Wunsch, zu leben, zu überleben, war stärker.
      Den Ätherion-Stein zu beschützen, war noch immer ihre oberste Priorität. Obwohl dies inzwischen vielleicht doch eine Lüge geworden war. Würde man von ihr Malvas' Tod fordern, würde sie dies mit allen Mitteln verhindern. Mit allen Mitteln? Sie könnte nicht gegen andere Hüter kämpfen. Oder doch? Sie wusste es nicht. Und sie konnte gerade auch nicht darüber nachdenken. Im Moment kreisten sich ihre Gedanken einzig und allein um eines.
      "Malvas..", keuchte sie leise, da sie ihn selbst mit geschlossenen Augen noch vor sich sah. Ihre Finger krallten sich leicht in die Decke, während sie hörbar kurze Atemzüge nahm.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Malvas' Name fiel von Ana'Maeras Lippen und obwohl der Dämon ihn schon häufig in dieser Weise von einer Frau gehört hatte, so kurzatmig und verloren, war es doch von der Elfe irgendwie etwas anderes. Es mochte daran liegen, dass die Elfe sonst kaum Gefühlsregungen von sich gab und jetzt keuchte, als könne sie selbst gar nicht glauben, was mit ihrem Körper geschah, das ihn so sehr anspornte. Er grinste, während er sich in ihrem Geschlecht vergrub, das sich ihm eindeutig freiwillig öffnete. Bisher hatte schließlich noch kaum eine Frau ablehnen können, wenn er es sich mal zwischen ihren Beinen bequem gemacht hatte.
      Er horchte darauf, wie Ana'Maeras Atmung sich beschleunigte, dann setzte er von ihr ab, leckte sich über die feuchten Lippen und grinste auf die Elfe herab, die jetzt von einem gesunden, rötlichen Teint durchzogen war. Zwischen ihren Beinen konnte er deutlich sehen, wie sich weitere Lust sammelte. Er legte seine Hand darüber, massierte sie mit allen fünf Fingern und hob sie zum Schluss zu seinem Mund, um sie der Reihe nach abzulecken.
      "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ja fast sagen, du freust dich auf mich. Schön weit öffnen, dann tut es weniger weh, vertrau mir."
      Er schob sich wieder zwischen ihre Beine, setzte sich selbst an und drang dann ein, langsam und qualvoll, während er seinen hungrigen Blick auf Ana'Maera gerichtet ließ.
    • Es fühlte sich fast so an wie damals, als sie den Stein zum ersten Mal genauer betrachtet hatte. Irgendeine ihr unbekannte Reaktion ihrer Gehirnzellen oder so. Die Unfähigkeit sich davon abzuwenden. Es geschehen zu lassen. Hatte der Ätherion-Stein vielleicht doch eine verderbende Wirkung? Was, wenn er Elfen zu Dämonen werden ließ? Nein. Dann könnte er doch genauso gut Dämonen zu Elfen werden lassen und die Königin und ihre Anhänger wirkten alles andere als friedfertig. Aber ohne einen Vergleichswert konnte sie nicht beurteilen, ob ihr Körper früher schon oder generell bei einem Elfen anders reagieren würde.
      Außerdem schienen inzwischen nicht nur seine Berührungen etwas in ihr zu bewegen. Als sie ihre Augen öffnete, nachdem Malvas für einen kurzen Moment von ihr abließ und sie seinen Blick sah, machte sich ein ähnliches Gefühl in ihr breit.
      Wenn er es nicht besser wüsste? Was wusste er denn, was sie nicht wusste? Abgesehen davon, dass Malvas sicher mehr als ein Dutzend Frauen berührt hatte.
      Unfähig über seine Worte weiter nachzudenken - was genau weniger wehtun bedeuten sollte - vertraute sie ihm wirklich. Sie war schon schlimmere Risiken eingegangen. In Gegenwart eines Dämons all ihr Mana zu verbrauchen und ihren bewusstlosen Körper in seine Obhut geben. Jetzt war sie immerhin noch imstande sich zu wehren, wenn nötig.
      Ana'Maera wusste nicht, wie sie es beschreiben sollte. Alles, was sie dazu sagen könnte wäre wohl, dass sie dem Wahnsinn verfallen sei. Doch anders als beim letzten Mal hatte sie keine Angst und suchte nach einen Rückweg. Dieses Mal wartete sie fast schon sehnsüchtig darauf, was als nächstes passieren würde. Besser gesagt, wie es sich als nächstes anfühlen würde.
      Es gab rein gar nichts, was die Elfe mit diesem Gefühl vergleichen könnte, obwohl sie bereits einige Emotionen außerhalb ihres möglichen Rahmens erlebt hatte, wie etwa Angst. Selbst Adrenalin, wie es selbstverständlich auch bei Elfen in Kämpfen produziert wurde, hatte sie niemals so berauscht.
      Alles was Malvas bisher getan hatte, löste vollkommen durcheinander geratene Empfindungen aus. Diese Mischung aus unangenehmen und angenehmen Gefühlen, schienen irgendwie für Aufregung zu sorgen. Wobei es gar nicht wirklich unangenehm war. Das einzige, was ihr dabei ein wenig unangenehm war, war, dass sie es nicht kontrollieren und abstellen konnte. Das sie darüber nicht so erhaben war, wie über alle anderen Emotionen, die andere Wesen beispielsweise im Kampf verspürten. Fakten und Logik. Nichts davon ließ sich hier anwenden.
      "Ich vertraue dir.."
      Sein Eindringen stellte alles vorherige noch mal in den Schatten. Sie atmete tief ein und krallte sich noch etwas mehr in die Decke. Wie lange könnte sie das noch ertragen? Aber.. sie wollte auch nicht aufhören. Intensiv. Das war das einzige Wort, dass ihr zur Beschreibung einfiel. Ein gutes oder schlechtes Gefühl konnte sie auch noch nicht so wirklich einordnen, doch allmählich fing sie an zu glauben, dass all das ein gutes Gefühl war. Nicht nur, weil es nicht unangenehm war - nicht mal, als sie tatsächlich so etwas wie einen kurzen Schmerz verspürte - sondern weil es sich eben irgendwie gut anfühlte. Möglicherweise. Ausschließen konnte sie es nicht.
      Kaum hatte sie wieder ausgeatmet, folgten weitere, tiefe und hörbare Atemzüge. Kurz schloss sie ihre Augen und keuchte leise, ehe sie ihn wieder ansah. Auch wenn Ana'Maera noch nie ein Problem mit Blickkontakt hatte, war es jetzt eher so, als wolle sie vermeiden, ihn nicht anzusehen. Er sah sie immerhin auch an. Auf eine Art und Weise, die die Elfe nicht verstand.
      "Gefällt es dir denn auch?"
      Es sollte doch zumindest beiden gefallen, oder nicht? Warum sollte sie ihn also nicht auch fragen, so wie er sie gefragt hatte?
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Ana'Maera fühlte sich himmlisch, göttlich an, eine Ekstase aus Hitze und enger Feuchtigkeit, die sich um Malvas schloss. Man hätte es kaum glauben wollen, doch selbst ihr Becken war stark und kräftig und hatte ihn fest im Griff, als er sich in ihre süße Feuchte trieb. Es war berauschend auf eine Weise, die wohl keine Droge der Welt hätte erschaffen können. Das hier war die Perfektion der elfischen Anatomie, die er kosten durfte.
      "Bei den Generälen, Ana'Maera", keuchte er und ließ sich vornüber auf ihren langen, schönen Oberkörper fallen. Verloren in einer aufsteigenden Ekstase, die selbst jemand erfahrenem wie Malvas völlig über den Kopf stieg, drückte er den Kopf zwischen ihre Brüste und leckte über ihre Haut. Er keuchte noch immer, als er sich bis zum Ansatz in sie gedrängt hatte.
      Auch Ana'Maeras Atem war längst angestiegen und geisterte ihm jetzt über den Kopf. Sie rührte sich kaum, was ihn sicherlich gestört hätte, wenn er sich nicht schon dachte, dass sie ihre Gefühle noch immer in einer alten Tonne versteckte. Dann war halt er derjenige, der sich hier in seiner Lust verlor, dagegen hatte er auch nichts einzuwenden.
      "Ob es mir gefällt?"
      Moment, hatte sie das wirklich gerade gefragt? Ob es ihm gefiel?
      Spürte sie denn nicht, wie schmerzhaft hart er war?
      Malvas richtete sich ein Stück auf, stützte sich neben Ana'Maera auf der Matratze ab und blickte auf sie hinab, während er sich langsam, ganz vorsichtig ein bisschen aus ihr herauszog.
      "Ob es mir gefällt?"
      Da trieb er sich mit einem Stoß wieder in sie, ein Gefühl, als würden Flammen in ihm aufgehen und seinen Unterleib in sengende, lustvolle Hitze verwandeln. Fast sah er Sterne vor seinen Augen tanzen bei der Begierde, die ihm dabei in die Höhe schoss.
      "Sag du es mir."
      Er griff nach ihrem rechten Bein, winkelte es an, schob es weiter zurück, bis es fast auf ihrer Brust lag. Die Elfe war so beweglich, Malvas musste sich ein Wimmern verkneifen, bei dem Anblick der ihn erwartete. Voller berauschendem Hochgefühl stieß er wieder in sie hinein, tiefer als noch zuvor, beugte sich zu ihr nach vorne und trieb stöhnend seine Zähne in ihren Hals.
    • Malvas würde wohl kaum etwas tun, was ihm nicht gefiele. Deshalb verhöhnte er sie wohl mit seiner Gegenfrage. Zweimal. Wie sehr es ihm im Vergleich zu seinen vorherigen Erfahrungen gefiel, wusste sie natürlich nicht.
      Auch wenn seine Zunge auf ihrer Haut schon ein seltsam, kribbelndes Gefühl verursachte, war es nichts verglichen mit dem Gefühl in ihrem Unterleib. Wenn Malvas nur annähernd das gleiche empfand wie sie, dann ja.
      "Ja..", antwortete sie also keuchend, nach dem er ihr ein Geräusch entlockte, dass einem Stöhnen schon sehr nahe kam. Gleichzeitig hob sie ihre Hände und legte sie an Malvas' Schulterblätter, wo sie ihre Finger etwas zaghaft hineindrückte, während sie ihren Hals etwas streckte, als der Dämon hineinbiss. Es war ein ungewöhnlich berauschendes Gefühl, das sie mit keinem bisherigen Erlebnis vergleichen konnte. Es fühlte sich irgendwie falsch an. Sündhaft. Aber gut. Spaß haben.. Die Elfen verurteilten die Menschen schließlich auch nicht dafür, Spaß zu haben. Warum sollten Dämonen oder Elfen dieses Privileg also nicht besitzen? Wenngleich es wohl niemals hätte zwischen Elf und Dämon passieren sollen. Doch wer entschied darüber? Die Elfen ganz gewiss nicht.
      Ana'Maera's Atmung passte sich Malvas' Bewegungen an, während sich ihre Finger immer wieder aufs neue bei jedem Stoß in sein Fleisch krallten. Zunehmend fester, weniger zaghaft, aber nicht schmerzhaft, je intensiver das Gefühl wurde. Sie bereute diese Entscheidung genau so wenig, wie alle zuvor, die den Dämonen betrafen. Ob sie es allerdings noch öfter tun würde, konnte sie nicht sagen. Möglicherweise. Jedenfalls wäre sie wohl nicht abgeneigt, sollte Malvas es wollen. Es war immerhin nicht nur das Gefühl, dass sie am eigenen Leib erfuhr, welches sie berauschte. Auch Malvas' Geräusche lösten etwas in ihr aus, dass sie nicht in Worte fassen konnte.
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      - Eugene Ionesco

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    • Malvas verging in einem Paradies. Ana’Maera war alles, was er brauchte: Weich, feucht und eng. Sie schloss sich um ihn herum mit einer natürlichen Stärke, einer Hitze, die ihn woanders verbrannt hätte, wenn er nicht schon selbst so aufgeheizt gewesen wäre. Sie fühlte sich so, so, so viel besser an als alles, was er bisher erlebt hatte. Sie war einfach auf eine Weise perfekt, die kein Dämon und kein Mensch je hätte greifen können.
      Und doch war Malvas hier bei ihr, in ihr drin und verursachte ein Keuchen bei der Elfe, das längst nicht mehr so ausdruckslos war wie vorhin. Ja, unter ihm verging sie langsam, musste wohl diese steife Maske fallen lassen, die die Elfen immer mit sich herumtrugen und herausfinden, was es bedeutete, richtig zu fühlen. Alles nur wegen ihm, alles durch Malvas’ großes Talent im Bett.
      Er keuchte selbst gegen ihre warme, nackte Haut, ließ die freie Hand über die Kurve ihrer Hüfte fahren, ertastete sich ihren unheimlich makellosen Körper. Es war schon fast zu viel für ihn. Mit einer solchen Perfektion hätte er nie im Leben gerechnet.
      Ächzend schlang er beide Arme um die Elfe und rollte sie beide mit einem Ruck herum, noch immer fest in ihr verankert. Er rollte sich bis auf den Rücken und robbte dann ein Stück rückwärts, bis er sich aufsetzen und ans Kopfende lehnen konnte, Ana’Maera in seinem Schoß. Niemals hätte er sie auf ihn gelassen, während er selbst auf dem Rücken lag, als würde er sich ihr untergeben.
      Reite mich”, schnurrte er mit einem Grinsen, als er ihre Hüfte packte und ein, zwei Mal von unten in sie stieß. In dieser Lage war er genau auf einer Höhe mit ihren Brüsten; was für eine schöne Aussicht.
      Kannst du das? Das ist fast wie normales reiten, so anders ist es gar nicht.
    • Sich weiter auf jede Empfindung konzentrieren? Sie bewusst wahrnehmen? Aber wie? Die Berührungen seiner Hände drangen kaum noch zu ihr durch. Ihr war warm. Unglaublich warm. Ihr Herz schlug ungewohnt schnell, schneller, als es je in einem Kampf geschlagen hatte. Dieses Gefühl im inneren, dort wo Malvas sich in ihr befand, schien sich auszubreiten. Sie spürte es in ihren Beinen, als würden sie schwach werden. Dabei gab sie sich große Mühe, die sonst so selbstverständliche Kontrolle über ihren Körper aufzugeben.
      Als er sie beide umdrehte, hielt sie sich kurz an ihm fest und versuchte ihm instinktiv dabei zu helfen, die für ihn richtige Position einzunehmen. Seine Aufforderung ihn zu reiten, verwirrte sie erst, doch als er nochmal in sie stieß und es ihr erklärte, glaubte sie zu verstehen, was er von ihr wollte.
      "Ja..", antwortete sie hauchend und legte ihre Hände an seine Schultern, während sie in seine gierigen Augen sah. Sie öffnete ihre Beine weiter, um den richtigen Halt für sie zu finden und ihre Hüfte im Anschluss anzuheben, nur um sie wieder zu senken und Malvas so tief in sich zu spüren, dass die ersten Bewegungen ein wenig holprig waren. Jedes Mal hielt sie kurz inne und keuchte, bevor sie ihre Hüfte wieder hob. Dieses noch viel intensivere Gefühl wie davor, machte es ihr schwer, sich auf die Bewegungen zu konzentrieren. Immer wieder krallten sich ihre kurzen Fingernägel in Malvas' Schultern, bis sie kaum mehr locker ließen, als Ana'Maera einen flüssigen Rhythmus zustande bekam. Ihr wurde noch viel wärmer, als würde sie innerlich kochen, weshalb auch ihre Atmung etwas heftiger wurde. Unkontrollierter. Immer häufiger in einem Keuchen ausatmend.
      Ihre linke Hand wanderte seinen Nacken hinauf, ehe sie seine Haare zwischen ihren Fingern spürte und nach ihnen griff. Die rechte Hand stemmte sie gegen die Lehne, während sie ihren Rücken kurz bog, ehe ihre Bewegungen unbeabsichtigt ein wenig schneller wurden. Sie keuchte regelmäßig, mit jedem Atemzug, denn es musste irgendwie raus, hatte sie das Gefühl.
      "Malvas..", stöhnte sie, fast schon wimmernd, als würde sie ihn um Hilfe anflehen und beugte ihren rechten Arm ein wenig, sodass sie Malvas wieder näher kam. Dieses Gefühl wurde immer stärker, fühlte sich an, als würde es unerträglich werden. Gab es kein Ende? Hätte Malvas bald genug? Wie lange musste sie das noch aushalten? Es war eine Qual und doch konnte sie nicht aufhören. So ein leichtes Pochen in ihrem Unterleib, der - wie sollte sie es anders beschreiben - um Erlösung bettelte. War das Spaß? Fühlte sich so Spaß haben an?
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      - Eugene Ionesco

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    • Malvas stöhnte für einen Moment ungehemmt auf, als Ana’Maera sich hochstemmte und wieder auf ihn sinken ließ. Wusste sie eigentlich, wie unverschämt gut sie sich anfühlte? Es sollte verboten gehören, welchen Einfluss sie so leicht auf ihn ausübte, dabei hatte sie noch nicht einmal eine Ahnung, was sie hier tat. Ihre Bewegungen waren bei Zeiten noch etwas unbeholfen, zögerlich, experimentiell, aber trotzdem glaubte Malvas, gleich explodieren zu müssen. Wie würde es dann erst sein, wenn sie wusste, was sie tat? Wenn sie wusste, was sie tun musste, damit es sich auch für sie gut anfühlte? Plötzlich wusste er genau, in einer Art mentaler Eingebung, weshalb Elfen nicht zum Spaß Sex hatten. Die Welt wäre dem Untergang geweiht, wenn Elfen eine solche Macht ausübten.
      Jetzt war es nur Malvas, der unterging, nämlich unter dem Leib einer besagten Elfe, die ihn viel schneller als geplant an den Rand der Klippe brachte. Sein Atem stieß im Rhythmus mit ihrem hervor, seine Hüfte zuckte ihr entgegen, wenn sie ihren Leib wieder an ihn schmiegte. Unter seinen Händen zuckte ihr Körper und spannte ihre Muskeln straff. Sie bog auf eine verführerisch, reizende Art den Rücken durch.
      Ana”, knurrte Malvas zurück, verloren in seiner aufsteigenden Begierde, bevor ihn mit einer plötzlichen Wucht eine intensive Art Besitzergreifung überkam. Es war dasselbe flüchtige Gefühl, das er auch in der Hütte verspürt hatte, als er die Elfe kurzerhand vor der Tür verdeckt hatte. Er konnte es sich nicht erklären, es war wie ein Drang, der ihn völlig vereinnahmte. Er wollte beschützen, bedecken, verteidigen. Er wollte sichern, was sein war und er wollte es vor der Welt beschützen.
      Schnell schlang er die Arme um ihren Körper, riss sie beide herum und landete wieder auf ihrem Körper, Ana’Maera auf ihrem Rücken unter sich. Das war besser, viel besser, es erleichterte ihn sogar, die Elfe jetzt unter sich zu wissen. Mit einer merkwürdigen Intensität war er sich der Tür zu ihrem Raum bewusst und der Fenster, alle möglichen Eintrittspunkte.
      Das alles geschah in den wenigen Sekunden, in denen er selbst auf seinen Höhepunkt zuhielt. Jetzt befreit von Ana’Maeras Unerfahrenheit, hielt er sich selbst nicht mehr zurück; mit schnellen, fordernden Stößen jagte er seine eigene Erlösung, während er versuchte, sich über der Elfe groß zu machen, sie unter sich verschwinden zu lassen. Ein Feuerinferno tobte in seinem Unterleib, während sich sein Höhepunkt unmittelbar anbahnte.
      Ana…
      Er schob sein Gesicht wieder an ihren Hals, leckte über leicht schwitzige Haut.
      Lass los… lass locker… komm für mich, ich weiß, dass du es kannst…
    • Malvas antwortete nur mit einem Teil ihres Namens, auf eine seltsame Weise, die ihr einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Kurz darauf drehte er sich wieder herum, sodass sie zu dem Dämonen aufsah, der allerdings nicht so wirkte, als wolle er die Elfe erlösen und damit aufhören. Das war ihr jedoch eindeutig zu viel Spaß.
      Männliche Elfen hatten bei der Paarung zwar einen Höhepunkt, allerdings war dieser eben Mittel zum Zweck. Irgendwie musste ja der Samen in den Leib der Frau gelangen. Das Frauen allerdings ebenfalls einen haben konnten, war ihr nicht bewusst. Vermutlich wussten keine oder nur sehr wenige Elfen davon. Und egal ob männlich oder weiblich, hatte ein Höhepunkt rein gar nichts mit Spaß zutun.
      Deshalb hatte Ana'Maera keine Ahnung, dass dieses Gefühl, das zunehmend überwältigender und auf irgendeine Weise auch unerträglich war, sie zu jenem Gipfel der Lust bringen würde. Es war eigenartig, wie ihr Körper sich verhielt und zunehmend schwächer wurde. Das sie die Kontrolle darüber verlor, die sie sich von Kindheit an, angeeignet hatte. Das Kribbeln, dass ihre Arme und Beine einnahm und diese wackelig anfühlen ließen. Sie fühlte sich unfähig zu stehen, so schwach fühlten sich ihre Beine an. Es war schwierig, sie davon abzuhalten, dieser Schwäche, dem Kribbeln, dem Zittern nachzugeben.
      Unbewusst krallte sie sich wieder in die Decke, denn vielleicht behinderte es Malvas, wenn sie sich an ihm festhielt. Aber er machte immer weiter und weiter. Schneller und fester. Als auch ihr Keuchen verstummte, hatte Ana'Maera sich schon so sehr verkrampft, dass sie ihre Zähne aufeinanderpresste, um sich beherrschen zu können. Ihre Augen geschlossen, den Atem angehalten, hörte sie Malvas Stimme. Es folgte mehr als nur ihr Name. Los lassen. Locker lassen. Sie konnte was?
      Da sie Malvas vertraute, versuchte sie sich zu entspannen. Ließ ihre Hände und ihre Beine locker, stieß die Luft mit einem lauten Keuchen aus und ließ ihren Körper tun, was er tun wollte. Ihre Beine zitterten ein wenig, ihr Unterleib fühlte sich wirklich seltsam an. Sie gab wirklich ihr bestes, um locker zu lassen. Doch als sich Muskeln dort unten Muskeln zusammenzogen, von dessen Existenz die Elfe nicht einmal bewusst etwas wahrgenommen hatte, krallte sie sich erneut in der Decke fest, bog ihren Rücken durch, kniff ihre Augen zusammen unter denen ihre Wangen glühten, als säße sie zu nah an einem Feuer und stöhnte unbeabsichtigt. Das Zucken, das Beben, fuhr durch ihren ganzen Körper, ließ ihre Beine etwas stärker zittern.
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      - Eugene Ionesco
    • Malvas sah seine eigene Lust bereits hinter seinen Augenlidern tanzen. Er konnte schon nicht mehr klar denken, nichts mehr anderes als an Ana'Maera und ihren himmlischer Körper, wie sie sich in die Bettlaken krallte und ihr Körper ganz von alleine stöhnte. Es feuerte ihn an, dass er über ihr war, dass er für diese atemberaubenden Geräusche verantwortlich war, dass sie sich nur wegen ihm so wand und keuchte. Es feuerte ihn aber auch an, dass die Elfe unter ihm verloren ging, dass er sie in seinen Armen einfangen und abschirmen konnte vor - vor was eigentlich? Und warum wollte er sie überhaupt abschirmen? Aber das war im Moment auch ganz egal, wenn es sich nur noch besser anfühlte, dass er sich an sie presste, fest genug um zu spüren, dass sie unter ihm sicher war. Da spürte er wie ihr Körper erbebte, wie er sich gegen sich selbst auflehnte, wie ihre Muskeln zuckten und ihr ganzer Unterleib sich um ihn herum fest zusammenzog. Er hatte noch nie eine Elfe beim Orgasmus erlebt. Das Gefühl schickte ihn mit einer Explosion über den Rand hinaus und er kam mit einem langgezogenen Stöhnen, ergoss sich tief in ihr. Seine eigenen Muskeln arbeiteten gegen ihn und er begrub die Elfe mit seinem ganzen Körper unter sich.
      Als es nach einigen Sekunden langsam wieder abebbte, atmete er immernoch schwer. Er rührte sich kein bisschen, fest verankert in Ana'Maera und obendrauf auch noch an sie gepresst, aber noch fühlte es sich gut an. Noch wollte er nicht hinterfragen, was hier gerade mit ihm geschehen war, wenn es doch gut war. Es war ein gutes Gefühl. Er steckte das Gesicht an ihren Hals und knabberte träge an ihrer Haut.
      Nach einer weiteren Weile verebbte auch das. Er hatte nicht mehr das Bedürfnis Ana'Maera beschützt zu wissen und außerdem kamen jetzt auch alle anderen Unannehmlichkeiten in den Vordergrund, etwa seine schweißnasse Haut, die zerwühlten Laken, sein Hunger. Er könnte jetzt gut eine Schweinehaxe vertragen.
      Mit einem Ächzen stemmte er sich in die Höhe, zuckte ein bisschen, als er sich aus der Elfe herauszog und lehnte sich dann wieder zurück ans Kopfende. Er fühlte sich angenehm frei. Obwohl sie kaum lange, geschweige denn besonderen Sex gehabt hatten, fühlte er sich völlig losgelöst.
      "Und? Spaß gehabt?"
    • Hätte sie es nicht gerade am eigenen Leib erfahren, würde sie wohl bezweifeln, dass es etwas gäbe, das einem so die Kontrolle entzog. Die Kontrolle über die Atmung, die Muskeln, dem Körper. Selbst ihre Gedanken waren eine Weile vollkommen still gewesen. Ob sie sich nur so davon mitreißen lassen konnte, weil sie es wollte? Weil sie sich darauf eingelassen hatte zu erfahren, wie sich dieser Spaß von dem Malvas sprach, anfühlte. Wie es sich anfühlte, etwas anderes als eine Elfe zu sein. Wie es sich anfühlte, etwas zutun, dem nur Menschen und Dämonen frönten. Es fühlte sich.. schrecklich an. Schrecklich intensiv. Schrecklich gut.
      Noch völlig überwältigt von - was auch immer das gerade war - atmete sie etwas unruhig und wehrte sich nicht dagegen, von Malvas' Körper zugedeckt zu werden. Ihren Hals von ihm anknabbern zu lassen, obwohl sie allem Anschein nach 'fertig' waren. Es fühlte sich sogar recht angenehm an. Als würde ihr Vertrauen ein weiteres Mal belohnt werden.
      Als der Dämon sich von ihr erhob, ließ sie ihre Beine auf dem Bett nieder und schloss sie, ehe sie sich zur Seite drehte und zu ihm aufsah. Das Licht der Kerzen ließ die kleinen Schweißperlen auf seinem Körper glänzen.
      "Ja.. ich denk schon.. Ja.." Jedenfalls wüsste sie keine bessere Beschreibung dafür. Ihr Atem, sowie ihr Herzschlag, beruhigten sich allmählich. Allerdings war da noch immer dieses eigenartige Gefühl in ihrem Unterleib, dass nur sehr langsam abschwächte. Das wie ein Nachbeben noch immer Wellen durch ihren Körper schickte. Außerdem hatte sie noch das Gefühl, dass sie sich gerade kaum bewegen könnte, sollte sie nicht notwendigerweise dazu gezwungen sein. Ihre Beine würden ihr nicht ohne Weiteres gehorchen.
      Ob er Spaß hatte, würde sich vermutlich genau so erübrigen, wie ihre Frage, ob es ihm gefiel. Deshalb - und weil sie nicht wusste, was sie eigentlich machen sollte - schwieg sie weiterhin und schloss ihre Augen. Obwohl sie es gerade selbst erlebt hatte, konnte sie nichts davon auch nur ansatzweise in Worte fassen. Sie konnte das Gefühl aber zumindest nachempfinden, als hätte es Fußspuren auf oder viel mehr in ihr hinterlassen.

      Die Frau, die das ganze irgendwie eingefädelt hatte - wobei sie gar nicht so viel dafür tun musste - schmunzelte zufrieden.
      "Ein wenig neidisch bin ich ja schon..", murmelte sie, ehe sie sich von der Wand löste, an die sie schon eine ganze Weile mit vor der Brust verschränkten Armen gestanden hatte, um den entzückenden Klängen zu lauschen, und sich wieder ihren eigenen Angelegenheiten widmete. Die beiden schienen Reisende zu sein, mit denen man sicher von A nach B gelang. Im Direktkampf war die Blondine leider nicht die begabteste. Auch ihre magischen Fähigkeiten ließen zu wünschen übrig. Deshalb beschloss sie, den beiden morgen früh aufzulauern und sich ihre Begleitung zur nächsten Stadt zu sichern. Sie wirkten jedenfalls nicht so, als würden sie hier viel Zeit verbringen wollen, da die Elfe sich bereits mit Vorräten eingedeckt hatte, um vermutlich direkt am Morgen weiterzuziehen. Hoffentlich früh genug, bevor der Wirt die Leiche in einem der anderen Zimmer entdeckte, dessen Blut vor einigen Minuten noch an ihrer versteckten Klinge klebte. Wenn doch, sollte der Verdacht allerdings nicht direkt auf sie fallen. Was musste der Typ auch so prahlen? Leicht verdiente Beute. Jeder hätte es also auf sein Geld abgesehen haben können. Deshalb achtete sie auch darauf, dass sie nicht so schäbig wie manch andere Diebe aussah, sondern weitaus eleganter, aber auch nicht zu elegant gekleidet war. Zuerst würde man wohl die Schwarzhaarige verdächtigen, die mit ihm auf dem Zimmer verschwunden war, um sich mit ihm zu amüsieren. Allerdings weniger erfolgreich, als die Elfe.
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      - Eugene Ionesco
    • Die Antwort auf Malvas’ Frage kam recht zögerlich, besser wäre doch wohl gewesen, wenn Ana’Maera sich vor ihm auf die Knie geworfen hätte und ihn dafür anhimmelte, dass er ihr solch neue Welten aufgezeigt hatte. Aber was sollte er schon erwarten? Die Elfe war nunmal keine normale Frau, die er mit normalen Tricksereien von seiner Großartigkeit überzeugen könnte. Was sie ihm hier gab, war wohl schon das meiste, was er erwarten konnte.
      Seufzend blickte er auf ihren eigenen verschwitzten Körper hinab, der jetzt von ihm befleckt und entjungfert war und stand, zufrieden mit sich selbst, auf. Er zog sich seine Hose über und auch noch sein Hemd, wenn auch sehr locker sitzend. Die Stiefel ließ er aus.
      Ich werde mir noch was in den Magen schieben. An deiner Stelle würde ich mich bald waschen gehen, das trocknet sonst und wird klebrig. Außer du magst das.
      Er grinste, aber nur für sich selbst, und dann ging er, eine Melodie auf den Lippen pfeifend, die ihn den Weg hinab begleitete. Wer hätte schon gedacht, dass dieser Tag auf eine solche Weise enden würde.

      Malvas schlief gut in dieser Nacht, zu gut, mochte man meinen, denn am Morgen kam er kaum aus den Federn raus. Aber sie mussten weiter, denn wenn sie zu lange blieben, gaben sie möglichen Verfolgern nur die Gelegenheit, weiter zu ihnen aufzuholen.
      Unten bei den Ställen war er noch zu müde, um nachzudenken, weshalb er Ana’Maera, die gerade ihr Pferd sattelte, grob zur Seite schob.
      Lass mich machen.
      Er nahm ihr den Sattel ab und setzte ihn auf, zog die Lederriehmen fest und befestigte das Gepäck. Kurz darauf, als er ein bisschen wacher wurde und sich plötzlich fragte, was er hier überhaupt tat, runzelte er die Stirn und blickte finster drein.
      Mach’s doch selbst, ich bin nicht dein Dienstmädchen.
      Damit stolzierte er zu seinem eigenen Tier hinüber, um es fertig zu machen.
    • Die Elfe ging wie empfohlen ins Bad, wo sie sich wusch und über das so eben Geschehene nachdachte. Was genau sollte sie davon halten? Allein der Gedanke an all die Empfindungen ließ ihren Körper kribbeln. Es hielt sie eine ganze Weile wach, als wäre es ein komplexes Rätsel, das es zu lösen galt. Ein Rätsel, welches für sie gleichermaßen komplex war, wie das des Ätherion-Steins.
      Ein weiteres Rätsel war Malvas' Verhalten am nächsten Tag. Erst riss er die Arbeit an sich, als wäre sie selbst nicht dazu in der Lage ein Pferd zu satteln und dann plötzlich seltsam reagierte, weil er nicht ihr Dienstmädchen sei. Verwirrt stand die Elfe also da und sah ihm nach, als die Frau von gestern Abend mit einem breiten Lächeln hereinkam, die Arme weit ausgestreckt und tief einatmend.
      "Was für ein wundervoller Morgen!", schmunzelte sie und betrachtete Ana'Maera, wobei sie ihre Augenbraue hochzog. Ihr Hemd war behelfsmäßig zugebunden, da ein gewisser Dämon nicht daran gedacht hatte, dass es momentan ihr einziges Hemd war.
      "Wohl doch eher eine wilde Bestie, hm?", meinte sie und sah kurz aus den Augenwinkeln zu Malvas, ehe sie auf die Elfe zuging. Nachdem sie ihr den Umhang abgenommen hatte, löste sie die Schnüre und ließ sie auf den Boden fallen. Anschließend nahm sie die unteren Enden des Hemds und knotete sie unterhalb ihrer Brust zusammen. So hielt das Hemd ihre Brüste verdeckt und sah weniger schäbig aus. Als stünde eine ziemlich freizügige, junge Dame vor ihr. Das verlieh ihrer Tarnung als Mensch doch ein gewisses Extra. Welche Elfe würde schon so herumlaufen? Wobei es ihr generell eigenartig erschien, eine Elfe mit Waffen herumlaufen zu sehen. Sie hatte bisher nur unbewaffnete gesehen, die in den Menschenstädten lebten, welche sie bereits besucht hatte. Aber das Exemplar vor ihr, war wohl in keiner Weise mit ihnen vergleichbar. Sie wollte lernen, wie ein Mensch zu sein und schlief sogar mit einem Dämonen. Wirklich faszinierend.
      Wieder ging ihr Blick zu dem Rotäugigen. Dämonen mischten sich ebenfalls ganz gern mal unter die Menschen, aber doch viel seltener, als Elfen. Außerdem waren sie dabei nur bedingt friedlich. Sie waren unberechenbar. Was also führte einen Dämonen und eine Elfe zusammen? Zwei Wesen, die unterschiedlicher nicht sein könnten? Als Kind hatte man ihr schließlich beigebracht, dass sie sich von Fremden fernhalten sollte. Elfen seien jedoch die Ausnahme und sollte sie einmal Hilfe brauchen, sollte sie sich ruhig an einen dieser Spitzohren wenden. Vor ihnen hätte man nichts zu befürchten und sie würden ihr nach bestem Wissen helfen. Den Rotäugigen sollte sie allerdings nicht zu nahe kommen, sollte sie einen sehen. Tja. Seit ihrer Volljährigkeit war sie schon einigen begegnet. Mit Malvas waren es nun drei Dämonen, denen sie auch noch näher gekommen war, als man einem Menschen riet. Gerade Frauen waren von diesen Wesen oft sehr angetan. Diese Kerle könnten immerhin schon doppelt, dreimal oder viermal so alt sein, wie sie. Dementsprechend auch die ein oder andere Erfahrung haben und dennoch wie ein heißer, junger Mann aussehen.
      "Was dagegen, wenn ich mich anschließe? Nur bis zur nächsten Stadt."
      Natürlich hätte sie auch einen fahrenden Händler fragen können, doch die Gesellschaft war langweilig. Wann bekäme man denn schon die Gelegenheit mit einem so außergewöhnlichem Pärchen zu reisen? Ihre Neugier war somit der größte Punkt für diese Reisegesellschaft. Da sie vermutlich selbst gute Kämpfer waren, musste Keira nicht mal anbieten, sie im Gegenzug dafür vor Plünderern zu beschützen. Wobei sie in einem offenen Kampf auch mehr Nachteile hatte. Hinterhältigkeit lag ihr besser.
      Da die beiden aus dem Osten kamen, war ihr ihr Ziel ziemlich gleichgültig. Sie wollte nur möglichst weit weg vom Osten. Weg von ihrer Heimat. Es sprach also nichts gegen eine zeitweilige Gemeinschaft.

      Ana'Maera konnte man ihre Gedanken noch immer nicht ansehen, doch ihr Blick zu Malvas ließ Keira vermuten, dass er wohl sowas wie der Anführer dieses eigenartigen Grüppchens war. Ihr selbst war das eigentlich egal. Sie hatte weder Argumente dafür, noch dagegen. Wobei sie die Frau als freundlich einstufte. Andere zu durchschauen war allerdings nicht ihre Stärke.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Bevor sie aufbrechen konnten, traf noch unverhofft die blonde Frau vom Abend ein. Malvas hob die Augenbrauen als er hörte, dass sie mit ihnen reisen wollte; hatte sie es jetzt etwa doch auf ihn abgesehen? Er hatte sich ja schon gewundert, weshalb sie ihn zu Ana’Maera geschickt hatte, wenn er auch genauso gut über sie hätte herfallen können, aber manchmal war das eben bei Frauen so eine Sache, bei der er nicht mithalten konnte. Was würde also schon dagegen sprechen? Vielleicht waren ja sogar beide Frauen interessiert darin, das Bett mit ihm zu teilen.
      Entsprechend grinste er und nickte dann.
      Klar, komm mit. Es ist ja auch kein Geheimnis, wohin wir unterwegs wäre.
      Dabei sah er Ana’Maera an, die hoffentlich verstand, dass er hier eine Lüge erzählte. Natürlich war es ein Geheimnis, aber wenn sie damit anfingen, es auch wie eins zu behandeln, würden sie nur Aufmerksamkeit erregen.
      Du besorgst dir aber ein eigenes Pferd, sonst kannst du auch gerne hinterherlaufen.

      Natürlich hatte die Blonde schon ihr eigenes Pferd und so ritten sie kurze Zeit später zu dritt weiter. Ihr Name war Keira, wie sich herausstellte, aber wo ihr Ziel war und was sie dort zu suchen hatte, das teilte sie nicht unbedingt mit. Das war auch gut so, denn sie hätte mit ihrem menschlichen Höflichkeitssinn noch erwarten können, dass die anderen beiden diese Information erwiderten und offenbarten, wohin sie unterwegs waren. Malvas behielt aber Stillschweigen darüber und bedeutete Ana’Maera mit einem eindringlichen Blick, dass sie gefälligst dasselbe tun sollte. Immerhin traute er ihrer Fähigkeit zu Lügen noch rein gar nichts zu.
      Die nächste Stadt war nur ein paar Tagesritte entfernt, genug, dass sie mehr als einmal im gemeinsamen Lager nächtigten. Wenn Malvas sich erhofft hatte, dass Ana’Maera durch ihre gemeinsame Eskapade jetzt womöglich anhänglicher sein könnte oder sogar eine Wiederholung wünschte, hatte er sich geirrt. Die Elfe war so emotionslos wie immer und das… irritierte ihn.
      Es war nicht bis zu einem Zwischenstopp an einem Bach, an dem die beiden Frauen sich behelfsmäßig wuschen und Malvas die Aussicht nicht nur auf einen, sondern gleich auf zwei schöne Hintern bekam, dass er vollends unzufrieden wurde. Irgendetwas störte ihn seit ihrem Sex, aber er kam einfach nicht darauf, was. Es war doch alles so wie immer? Er hatte sie ja sogar in der Hütte schon einmal nackt gesehen? Aber wenn er sie jetzt sah, entblößt am Bach, mitten in der Natur stehend, lag seine Aufmerksamkeit nicht nur auf der bleichen Haut, deren Geschmack noch auf seiner Zunge verweilte, sondern auch auf der Umgebung um sie herum. Ihm gefiel nicht, wie entblößt sie war und wie wenig Deckung sie dort vorne an dem Bach hatte. Aber das war doch Unsinn, völlig hirnrissig. Was interessierte es ihn, wie die Elfe ihre Verteidigung aufrecht erhielt? Es war ja nicht so, als könnte sie sich nicht verteidigen.
      Aber er mochte es nicht und er mochte ganz besonders nicht, dass dieses Gefühl seine Erregung über den Anblick ihres Körpers überschattete. Er wusste einfach nichts damit anzufangen.
    • Entweder war Malvas nicht sehr helle oder er hielt Keira für dumm. 'Kein Geheimnis'? Klar. Doch im Grunde war es ihr egal, ob es geheim war oder nicht. Obwohl das ihre Neugier natürlich schon kitzelte. Viel mehr ging es ihr jedoch darum, dem langweiligen Alltag zu entfliehen. Dem Leben, das für sie vorgesehen war. Das sie sich nicht über ihre Beweggründe unterhielten, war ihr also nur recht. Was sie außerdem verschwieg, war ihre magische Begabung in der Feuermagie. Ihre Mitreisenden vermieden es ohnehin ein Lagerfeuer anzuzünden, doch zum Glück wurde es langsam immer wärmer, sodass sie dieses auch nicht zwangsläufig brauchten. Ein weiteres Detail, das nach einem Geheimnis schrie. Flitterwochen waren das wohl kaum und auch keine seltsame Abenteuerreise, wie die von Keira. Dafür hatten die beiden es zu eilig und schienen sich Sorgen darüber zu machen, verfolgt zu werden. Irgendwo ergab das sogar einen Sinn. Dämonen oder Elfen könnten immerhin gegen diese undefinierbare Beziehung der beiden sein.

      Auch wenn in den folgenden Tagen nichts spürbar aufregendes passierte, war es bisher doch so ziemlich das interessanteste, was die Menschenfrau erlebt hatte. Die beiden waren schon ein eigenartiges Duo. Wann immer sie rasteten, verbrachte sie ihre Zeit mit Ana'Maera. Ihre Probleme, andere zu verstehen, lösten sich schließlich nicht einfach so in Luft auf. Sie war ganz bestimmt nicht selbstlos, aber die beiden weckten eine Art Forscherdrang in ihr. Viel aufregender als Geschwafel über Politik und vielversprechenden Geschäften, dem sie daheim ausgesetzt war. Stinklangweilig.
      Das man jemals jemanden darin unterrichten könnte, Gesichtszüge und dergleichen zu verstehen und umsetzen zu können, hatte sie jedenfalls nicht gedacht. Ein wenig ähnelte das aber der Erziehung und Belehrung von Manieren und Etikette der Adligen. Manchmal fühlte sie sich dabei auch wie eine Marionette, die eine Maske trug. Eine Maske, die sie versuchte Ana'Maera näherzubringen.
      Mit einem kleinen Spiegel im Inneren, der außen wie eine Taschenuhr mit filigranen Verzierungen aussah, half sie der Elfe ihre Gesichtszüge auch selbst sehen zu können. Am zweiten Abend war das jedoch auch nicht mehr so unterhaltsam, wie am ersten. Am dritten noch weniger. Sie müsste ja nicht Gedanken lesen können, immerhin verstanden auch viele Menschen nicht, was in anderen vorging, aber bei Elfen schien wirklich Hopfen und Malz verloren zu sein. Keira war jedoch selbst niemand, der gut mit Gefühlen umgehen konnte, was vermutlich der Grund dafür sein könnte, dass sie keine gute Lehrerin war. Das Ana'Maera mit vielen Begriffen auch nichts anzufangen wusste, machte es noch mühseliger.
      Malvas' Gesellschaft machte es jedoch wieder wett. Welchen Nutzen zog er aus dieser Gemeinschaft? Brauchten Dämonen nicht immer einen Anreiz, um sich mit anderen abzugeben? Er schien keine wirklichen Erwartungen zu haben und diese einmalige Sache zwischen den beiden konnte es auch nicht sein. Denn sie war einmalig und hat viel zu lang auf sich warten lassen, wenn sie schon seit ein paar Wochen gemeinsam reisten. Immerhin soviel wusste Keira über die beiden.

      Im ersten Moment hatte sie noch darüber nachgedacht, ob sie Malvas ein wenig reizen sollte, indem sie Ana'Maera beim Waschen näherkäme. Irgendwie war es aber viel zu amüsant, ihn einfach zu ignorieren. Vorerst zumindest. Sie war hin und hergerissen, ob sie sich einmischen sollte oder nicht. Einmal reichte doch, oder? Aber die beiden waren schon sehr speziell. Wenn Keira es in Worte fassen müsste, würde sie sagen, dass Ana'Maera es nie begreifen würde und das Malvas einfach ein Dämon war. Viel zu stolz für alles eben. Aber die ganze Sache widersprach dem schon wieder. Die geheime Mission der beiden interessierte sie nur beiläufig, als wäre das nur eine Nebensache, aber alles drum herum, kribbelte regelrecht in ihren Fingern. Auch wenn es für sie keinen eigenen Nutzen hervorbrächte, schmiedete sie schon diverse Pläne, um das ganze etwas aufregender zu gestalten. Gut, es sorgte für ihre eigene Unterhaltung, egal was dabei herauskäme.


      Ana'Maera empfand die neue Begleitung durchaus als Bereicherung, denn von wem konnte man menschliches Verhalten besser lernen, wenn nicht von einem Menschen? Und was ihre geheime Mission betraf, antwortete die Elfe ohnehin nur, wenn sie gefragt wurde. Keira fragte nicht, also musste Ana'Maera sich auch nicht zusammenreißen, um es nicht auszuplaudern. Von sich aus, erzählte sie genau so wenig, wie sonst auch. Malvas' eindringlichen Blicke hätten sie nämlich nicht davon abgehalten, denn das hätte vorausgesetzt, dass sie diese wortlose Aufforderung verstand.

      Sie hatten mittlerweile die Grenze zwischen Vuleris und Kassis erreicht. Im Norden, etwa 4 Tagesritte entfernt, läge ein weiteres Versteck von Hütern, das ihres Wissens noch intakt war. Weit genug entfernt, um keinem Hüter über den Weg zu laufen. Die nächste Stadt könnten sie morgen Abend erreichen. Nach Lumenar bräuchten sie noch etwa 2 Wochen. Dann würde das vorübergehende Bündnis zwischen ihr und dem Dämonen, das schon fast 4 Wochen andauerte, wohl ein Ende finden. Ein Gedanke, der Ana'Maera irgendwie nicht gefiel. Ihm war es hauptsächlich zu verdanken, dass sie bisher kaum Schwierigkeiten hatten.
      Ihr Blick ging kurz in Malvas' Richtung, ehe Keira's Kichern ihren Blick auf sich zog. Wenn hier jemand jemanden beschützte, war sie es viel eher. Auch ohne Kleidung und Waffen, blieb sie stets wachsam. Mit ihrer Magie könnte sie sich genug Zeit verschaffen, um ihren Bogen zu schnappen, der nie weit entfernt von ihr war. Dennoch würde sie Malvas weder als schwach, noch nutzlos bezeichnen. Sie glaubte daran, dass sie sich auf ihn verlassen könnte.
      "Stört es dich nicht, wenn er uns beobachtet?"
      "Nein. Mir ist lieber, wenn er in der Nähe ist."
      Sollten die Dämonen, die sie jagten zuerst auf Malvas stoßen, wenn sie zu weit weg wäre, könnte sie ihn möglicherweise nicht beschützen. Umgekehrt sorgte er natürlich auch für ihren Schutz. Deshalb fühlte es sich an, als würde etwas fehlen, wenn sie daran dachte, sich von ihm verabschieden zu müssen.
      "Ihr haltet euch aber nicht meinetwegen zurück, oder?", fragte sie nun mit einem schelmischen Grinsen. Da Ana'Maera allerdings nicht so aussah, als hätte sie die Aussage dahinter verstanden, seufzte sie leise.
      "Männer brauchen regelmäßig eine gewisse Aufmerksamkeit, weißt du?"
      "Du meinst Sex?"
      Keira stand ein wenig der Mund offen und sie sah die Elfe ungläubig an. Mal davon abgesehen, dass es irgendwie traurig war, dass sie nachfragen musste, war sie verblüfft darüber, dass sie verstanden hatte, worauf sie hinaus wollte. Allmählich trugen ihre Bemühungen wohl Früchte.
      "Ja, mein ich. Da du dir wohl keine Sorgen darüber machen musst, ihm eines Tages nicht mehr zu gefallen, wäre der einzige Grund, warum er sich eine andere sucht, dass du ihm zu wenig Zuneigung schenkst."
      Natürlich könnte es auch sein, dass Malvas nicht daran interessiert war, sich häufiger mit ein und derselben abzugeben, doch das erwähnte sie an dieser Stelle lieber nicht.
      Ana'Maera sah wieder in seine Richtung und dachte über ihre Worte nach.
      "Außer es ist dir egal, wenn er sich mit einer anderen vergnügt. Gibt ja auch genügend Frauen mit Bedürfnissen."
      Nun ruhte der Blick der Elfe wieder auf der anderen Frau.
      "Hast du das Bedürfnis mit ihm zu schlafen?"
      Direkte Frage ohne zu zögern. Typisch. Es war immer noch schwer zu schätzen, was Ana'Maera durch den Kopf ging.
      "Er ist ganz attraktiv", meinte sie und zuckte mit den Schultern. Dann atmete sie tief durch, da sie nie die Reaktion bekam, die sie sich erhoffte. Vermutlich überlegte sie, ob Malvas wirklich attraktiv war.
      "Attraktiv heißt-"
      "Ich weiß, was attraktiv heißt."
      Blinzelnd und etwas verwundert betrachtete sie die Elfe, die sie einfach so unterbrochen hatte.
      "Ich habe nicht darüber nachgedacht, was attraktiv heißt."
      Keira spürte einen Anflug von Stolz, dass die Elfe durchschaut hatte, dass sie ihr diesen Gedanken unterstellt hatte, weshalb sie sich ein Grinsen verkneifen musste.
      "Ich habe darüber nachgedacht, ob Malvas mit dir schläft, wenn ich es nicht tue.."
      Die Augenbrauen der Menschenfrau hoben sich und sie musste sich wirklich beherrschen, nicht so etwas wie ein freudiges Quietschen von sich zu geben, weshalb sie sich auf die Lippen biss.

      "Würde dich das denn stören?", fragte sie beiläufig, nachdem sie sich gefasst hatte.
      Es herrschte einen Moment lang Schweigen, die Keira's Neugier in die Höhe trieb.
      "Ja.."
      Keira konnte diesen Triumph allerdings nicht lang genießen, als die Elfe sich umdrehte, um sich abzutrocknen und anzuziehen. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glauben, sie hätte die Elfe gekränkt. Aber konnte man Elfen überhaupt kränken? Daran zweifelte sie eigentlich, nachdem sie ein paar Tage mit einer verbracht hatte.
      "Du ergreifst generell nicht oft die Initiative. Auch wenn es Männer gibt, denen egal ist, was und wann du willst, gibt es auch diejenigen, denen es gefällt, von einer Frau verführt zu werden. Streichelt ihr Ego", wollte Keira dazu noch gesagt haben. Ob sie die Elfe nun angespornt hatte? Sie antwortete nicht und ging zurück an ihr Lager, wo sie die Nacht verbringen wollten. Dort hing sie ihren Umhang auf und legte ihre Waffen neben sich auf den Boden.

      So viel Gemüse hatte Keira schon lange nicht mehr gegessen, doch einige Gemüsesorten hielten recht lang und man konnte sie roh essen. Kalte Kost, tag ein, tag aus. Aber daran hatte sie sich ziemlich schnell gewöhnt. Es wurde auch nie wirklich beim Essen gesprochen, wobei die drei sowieso so gut wie nie sprachen. Nur, wenn Ana'Maera und Keira allein waren. Worüber sollten sie auch sprechen? Malvas schien hier ja das Kommando zu haben und die Richtung zu bestimmen, in die sie weiterreisten. Die Elfe gehorchte nur brav. Genau das meinte sie mit mangelnder Initiative. Sie verhielt sich wie ein braves Hündchen.
      Versuchend, nicht all zu neugierig zu den beiden rüber zu sehen, beobachtete sie, wie Ana'Maera sich näher zu Malvas setzte. Es blieb nur beim Versuch, denn es gelang ihr nicht, als sie sah, wie sie sich dem Dämonen zuwandte.
      "Brauchst du etwas? Wenn du etwas brauchst, musst du es nur sagen.."
      Das war so seltsam, dass es irgendwie schon wieder niedlich war. Das hatte Keira aber nicht mit Initiative gemeint.
      Mit Mimik konnte sie noch immer nicht umgehen, aber ihre ganz eigene Art und Weise, diese zu nutzen, rief in Keira oft das Bedürfnis, sie richtig kräftig zu knuddeln. So wie dieser Blick, der irgendwo zwischen unsicher fragend und besorgt umherirrte und zumindest Keira's Herz zum Schmelzen brachte. Ihr ursprünglicher Plan war es, die beiden nur bis zur nächsten Stadt zu begleiten, doch es war so spannend, dass sie gern noch ein Weilchen länger bleiben würde. Es bliebe nur abzuwarten, wie sich das ganze noch entwickelte.
      Nun sah sie jedoch demonstrativ schweigend in die andere Richtung und gönnte sich einen Schluck Wasser, das sie vor dem Waschen aus dem Bach in ihren Trinkschlauch gefüllt hatte. Natürlich war sie daran Schuld, das bräuchte sie nicht einmal versuchen abzustreiten. Malvas konnte sich das sicher denken.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Das Gefühl verweilte, auch wenn es bei Zeiten weniger wurde. Beim Abendessen etwa, als sie sich bei dem auserkorenen Lagerplatz zusammenfanden, um ohne Feuer ihren Proviant zu vertilgen, da war es etwas besser, dieser ständiger Drang, auch wenn er nicht vollständig weg war. Aber Ana'Maera saß jetzt ganz in Malvas' Nähe, trug sämtliche ihrer Klamotten, hatte auch noch ihren Bogen griffbereit und Keira gab es ja nun auch als menschliches Schutzschild. Malvas fühlte sich schon fast wieder normal.
      Normal genug in jedem Fall, um die Blicke gleich zu bemerken, die die Menschenfrau in seine Richtung warf. Bisher war Keira eher eine teilnahmslose Begleiterin gewesen, fast sogar noch weniger als Ana'Maera, auch wenn das kaum möglich war, aber nachdem Malvas ganz genau wusste, dass die Frau irgendetwas im Schilde führen musste, hielt er es eher für das Abwarten auf den richtigen Moment. Wieso sonst hätte sie die beiden im Gasthaus aneinander gebracht und am nächsten Tag gefragt, ob sie mit ihnen reisen könnten? Außer vielleicht.....
      Er führte den Gedanken nicht zuende, als von der anderen Seite Ana'Maera mit einem Mal näherrutschte. Noch immer an einem Stück Fleischwurst nagend, wandte er den Kopf und sah die Elfe an, die - Generäle mochten es wissen - sich weiter zu ihm setzte. Bei einem Menschen hätte er sich darüber keinen Kopf gemacht, wer wollte denn schließlich nicht neben ihm sitzen, aber eine Elfe? Die Frau tat nichts unbewusst. Jedes Zucken ihrer Muskeln folgte einem ganz klaren Befehl aus diesem komplizierten Köpfchen.
      "Brauchst du etwas? Wenn du etwas brauchst, musst du es nur sagen.."
      Malvas hörte auf zu kauen und glotzte sie verständnislos an. Hatte sie ihn gerade gefragt, ob er etwas brauchte? Sie ihn? Die Elfe ihn? Wo sollte das denn nun hinführen?
      Misstrauisch kniff er die Augen zusammen.
      "Wer hat dir denn beigebracht, sowas zu fragen?"
      Er sah gleich zurück zu Keira, als der Groschen fiel.
      "Du etwa? Bring ihr nichts falsches bei. Das war... das ist unheimlich."
      Wieder zurück zu Ana'Maera.
      "Führst du etwas im Schilde? Was heckst du aus? Ist das irgendeine Falle, in die ich gehen soll?"
      Er zog die Stirn in Falten und senkte die Stimme.
      "Wenn es ein Problem gibt mit... du-weißt-schon, dann sag mir das. Wir finden eine Lösung. Es muss nichts drastisches dafür passieren."
      Dann fing er wieder an zu kauen, musterte die Elfe noch einmal skeptisch und schüttelte schließlich den Kopf.
      "Ich brauche gar nichts, außer vielleicht mal wieder eine verdammte Stadt, die sich ausbeuten lässt. Hier ist weit und breit gar nichts - das ist gut, aber es ist so langweilig."
      Er ließ den Kopf nach hinten fallen, rollte ihn dann wieder nach vorne und blieb mit dem Blick auf Keira hängen.
      "Was machst du überhaupt? Erzähl mal. Wieso warst du im Gasthaus? Wieso hast du nur Lockvogel gespielt? Wenn du ficken willst, können wir das auch so machen, dafür brauchst du nicht erst einen Gefallen zu tun."
    • Keira amüsierte sich wirklich köstlich bei dem Gespräch der beiden. Wer ihr das beigebracht hatte? Die Antwort fand Malvas selbst und beschuldigte sogleich die Menschenfrau dafür. Ganz falsch war das zwar nicht, aber das hatte sie nicht beabsichtigt. Mit Initiative meinte sie eher, dass sie ihn verführte. Ihre Frage, ob er etwas bräuchte, war wirklich sehr eigenartig gewesen und der Dämon fand das mehr unheimlich, als verführerisch. Das konnte Keira ihm auch nicht verübeln.

      Bei seiner Frage, ob Ana'Maera ihm eine Falle stellte, sah sie ein wenig verwirrt aus. Nein, ihr Gesichtsausdruck war fast wie immer, aber genau das verriet zumindest Keira, dass sie keine Ahnung hatte, wovon Malvas da sprach. Stumm sah sie ihn weiter an, bis er seine Langeweile kundtat und mit seiner Frage an Keira, auch die Aufmerksamkeit der Elfe auf sie lenkte. Oder es lag an dem lauten Gelächter, welches Malvas verspottete.
      "Wenn ich das wöllte, hätte ich es schon längst getan, mein Hübscher", antwortete sie und lehnte sich an den Baum hinter ihr, legte die ausgestreckten Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie ihn mit einem kühlen und herablassenden Blick betrachtete. Dann schmunzelte sie und schüttelte ihren Kopf.
      "Das würdest du sowieso nicht verstehen. Ich verführe Männer, um sie ins Jenseits zu befördern, wenn sie es nicht erwarten.. Dann nehme ich mir ihr Geld und mache mir ein schönes Leben. Ich hielt Ana für deine Gefangene oder was auch immer Dämonen mit so hübschen Dingern machen. Also habe ich sie aufgesucht und sie gefragt, ob es sie stören würde, wenn ich mir dich schnappe.. Eine Menschenfrau hätte entweder gesagt, dass ich die Finger von dir lassen soll oder mir irgendeinen Anhaltspunkt gegeben, der meinen Verdacht bestätigt. Ich wusste nicht, dass sie eine Elfe ist. Ich hatte den Eindruck, dass das sehr unterhaltsam werden könnte. Also habe ich ihr geholfen, dich zu verführen. Mehr nicht. So wie es klang, hattet ihr auch euren Spaß."
      Ihr Schmunzeln wurde zu einem schelmischen Grinsen, ehe sie durchatmete und seufzte.
      "Man könnte sagen, dass ich genau wie ihr auf der Flucht bin." Das sah ja wohl ein Blinder, dass die beiden vor irgendetwas wegliefen, also sollte ihre Schlussfolgerung auch keine Überraschung sein.
      "Ich bin abgehauen, weil ich es nicht mehr ausgehalten hab. Mein Vater, Großmagier des Herzogs von Idoa, hat mich an dessen widerlichen Sohn verkauft. Du weißt schon. Ich wurde gezwungen ihn zu heiraten. Am liebsten hätte ich ihn umgebracht, aber dann würde man wohl nach mir suchen. Vermutlich interessiert es ihn einen Scheiß, wo ich bin. Er hat sowieso dauernd andere Weiber gefickt." Da es keinen Grund gab, die beiden zu belügen oder es zu verheimlichen, legte sie ihre Karten auf den Tisch und hätte dann hoffentlich Ruhe vor weiteren Fragen. Mehr interessantes gab es da schließlich nicht.

      Die Elfe krabbelte auf sie zu und setzte sich vor ihr auf ihre Waden, um ihre Hände zu ergreifen, weshalb Keira sie mit hochgezogener Augenbraue ansah. Man wusste nie, was in diesem hübschen Köpfchen vorging, doch so wie es aussah, zeigte Ana'Maera ihr gerade so etwas wie Mitgefühl oder versuchte es zumindest.
      "Du kannst so lange bleiben, wie du willst, Keira", bot sie an und versuchte ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Sie bekam es sogar ganz passabel hin.
      "Hmm.. Ich könnte dir noch mehr beibringen...", meinte sie und sah an der Elfe vorbei zu Malvas rüber.
      "Zum Beispiel wie man richtige Initiative ergreift..", flüsterte sie schmunzelnd in ihr Ohr, nachdem sie sie an den Händen zu sich gezogen hatte und noch immer zu ihm sah.
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      - Eugene Ionesco
    • Mit einer derart schlagkräftigen Antwort hatte Malvas nicht gerechnet. Dabei kam es ihm keineswegs ungelegen; ein wollüstiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
      "Ach, hättest du das, ja?"
      Keira unterstrich ihre Worte gleich mit einem Positionswechsel, den selbst ein Kind als provokativ empfunden hätte. Solche Spielchen waren dem Dämon nicht unbekannt, im Gegenteil: Er wollte sich auf dieses kleine Jagd und Fang-Spiel einlassen, wollte sich triezen lassen und dafür zurück triezen. Wäre Ana'Maera zu sowas imstande? Wohl kaum. Die Elfe stand gerade in den Anfängen richtig lügen zu lernen, da konnte er wohl nicht von ihr erwarten, auf so eine Weise mit ihm zu flirten.
      Wenn sie das überhaupt wollen würde. Ein bisschen bezweifelte er das.
      Keiras weitere Erklärung entsprach dabei wohl kaum dem Bild einer ordentlichen Menschenfrau. Wenn sie nicht direkt vor ihm gesessen hätte, hätte er sogar schwören können, dass sie, alleine aufgrund dieses Verhaltens, eine Dämonin war.
      "So wie es klang? Du willst damit sagen, dass du gelauscht hast?"
      Nun war Malvas definitiv interessiert. Der Gedanke daran, dass diese blonde Frau vor der Tür gestanden hatte um zu hören, wie Ana'Maera an seinen Stößen verging, befeuerte ihn ungemein. Sicher musste sie erkannt haben, wie gut er im Bett war.
      Schelmisch legte er den Kopf auf die Seite, noch immer grinsend.
      "Wenn es dich so sehr interessiert hat, hättest du auch hereinkommen können. Das Bett war groß genug für drei Personen. Schade, dass du es nicht getan hast."
      Malvas war vollständig überzeugt von sich: Wenn er es wollte, konnte er diese Frau vor sich haben, ohne mit dem Finger schnippen zu müssen. Für manch andere hätte er sicher sein illusionistisches Talent auspacken müssen, aber die hier war doch ganz eindeutig schon völlig von ihm eingenommen.
      "Du bist abgehauen - von einem Großmagier eines Herzogs."
      Das sprach Malvas nun mindestens genauso an, wenn auch auf eine andere Weise. Sein Grinsen veränderte sich von etwas lüsternhaftem zu etwas diebischem.
      "Für ein Findlingskind gibt es sicherlich einen ordentlichen Finderlohn. Idoa hast du gesagt? Es könnte den Großmagier existieren, dass seine Tochter noch wohlauf und heiratsfähig ist. Er könnte sicher auch ordentlich Gold hinterlassen, wenn er fürchten muss, dass du nicht in einem Stück zurückkommst. Ein Finger sollte für sowas genügen."
      Malvas warf sich auf diesen Happen wie gefundenes Fressen, immerhin war es seit Calanin her, dass er wieder eine ordentliche Straftat begannen hatte. Und was für ein Dämon sollte er schließlich sein, wenn er sich nicht an dem Leid bediente, das die Menschen hinterließen?
      Dann setzte sich unverhofft Ana'Maera in Bewegung und Malvas' Blick sprang sogleich auf sie über. Er hatte sie nicht vergessen, seine ständige Begleiterin, wegen der er Calanin überhaupt verlassen hatte, aber in diesem speziellen Gespräch hatte er sie nicht weiter beachtet. Die Elfe konnte schließlich nicht wirklich mitreden, wenn es um Dinge ging, die zwischen den Zeilen gesagt wurden. Elfen verstanden alles immer viel zu wörtlich.
      Als sie sich dann aber neben Keira hockte, begann sich gleich ein neues Bild vor seinem inneren Auge zu bilden. Und als Keira sie auch noch an den Händen näher zu sich zog, hatte diese verfluchte Frau es doch tatsächlich geschafft, ihn von den Gedanken an das Kopfgeld abzulenken.
      "Oh, Ana'Maera sollte definitiv noch ein paar Unterrichtsstunden bekommen. Ich bin da ganz deiner Meinung."
      Er fing Keiras Blick auf, ein eindeutiges Funkeln in den Augen, und lehnte sich schwer auf seine Arme zurück.
      "Lasst euch bloß nicht von mir stören, ich werde nur sicherstellen, dass du ihr diesmal auch die richtigen Sachen beibringst."
    • Sie fühlte sich keinesfalls beschämt deswegen, dass Malvas glaubte, sie hätte die beiden belauscht. Es war immerhin wahr. Wenn auch nur, weil sie darauf wartete, dass jemand aus dem Zimmer am anderen Ende des Ganges kam. Unschuldig war sie ganz gewiss nicht. Warum sollte eine Frau denn keinen Spaß haben, wann und wie es ihr beliebte? Malvas' dämonische Arroganz hatte auch durchaus seinen Reiz, aber sie fiel niemandem einfach so vor dir Füße. Darauf konnte der Dämon lange warten.
      Die Sache mit dem Finderlohn fand sie allerdings nicht sehr amüsant. Wenn Ana'Maera sich nicht eingemischt hätte, hätte sie darüber nachgedacht ihm einen Finger abzuschneiden. Schon war er wieder auf andere Gedanken gebracht. Ein ganz schöner Lüstling. Wie er sie gierig begaffte. Aber schön. Keira liebte Spielchen.
      "Mhh.. ich geb mir Mühe", antwortete sie und legte ihre Hände an die Wangen der Elfe, die Malvas ein wenig streng angesehen hatte, als er Keira schaden wollte. Ihre Aufmerksamkeit war jedoch schnell wieder bei Keira, der es fast ein wenig leid tat, wie Ana'Maera gerade, ohne es zu wissen, zu ihrem Spielzeug geworden war. Fast. Schaden würde es ihr allerdings nicht.
      Viel eher kam Keira zu schaden, weil Ana'Maera ihre Augen noch immer völlig unverändert geöffnet hatte, als sie ihre Lippen auf die der Elfe gelegt hatte. Unheimlich. Nach einem kurzen Kuss löste sie sich ebenso kurz von ihren Lippen.
      "Du musst die Augen schließen... Und das tun, was ich tu..", hauchte sie ihr zu und küsste sie erneut. Ihre Augen waren nun geschlossen und Keira hielt sich zurück, damit Ana'Maera überhaupt mitkam. Währenddessen sah sie schmunzelnd zu Malvas, zog sie auf ihren Schoß und ließ den Kuss inniger werden, als die Elfe damit zurechtkam. Sie drehte Ana'Maera herum und legte sie auf den Boden, um sie weiterhin zu küssen. Gelegentlich kam auch ihre Zunge ins Spiel, ehe sie sich von ihren Lippen löste und begann ihren Hals zu küssen. Dieses Gefühl rief viele Erinnerungen hervor, die ihr ein leises Keuchen entlockten, während Keira's Hand an ihrer Taille entlangfuhr. Sie hatte nicht die Absicht Malvas zu geben was er wollte, sondern wollte ihn nur ein wenig reizen. Er hätte schließlich Ana'Maera haben können, die sich ihm bereitwillig hingegeben hätte, auch wenn sie es nicht geschickt angestellt hatte. Keira würde sich aber nicht zwischen die beiden stellen. Ein wenig Anstand hatte sie ja doch. Ana'Maera wollte nicht, dass sie mit Malvas schlief, also konnte er nur weiter davon träumen.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Der erste Kuss kam stockend, etwas steif. Malvas musste unweigerlich grinsen als er sah, wie Ana'Maera die Lippen kaum bewegte, geschweige denn sich irgendwie veränderte, als Keira ihr einen verführerischen Kuss aufdrückte. Würde es jemals langweilig werden, die Elfe dabei zu beobachten, wie sie ganz natürliche Dinge auf ihre Weise zu bewältigen versuchte? Sicher nicht. Besonders nicht, wenn es solche Dinge waren.
      Beim zweiten Ansatz ging es besser: Ana'Maera schloss jetzt die Augen, wenn auch etwas mechanisch, und zur Belohnung vertiefte Keira den Kuss, zog sie zu sich auf den Schoß. Das war nun der eigentlich interessante Teil, der Malvas zu Recht köderte. Er betrachtete die Frauen, die beiden weiblich ausgeprägten Körper, die sich gegeneinander pressten, wenn auch etwas vorsichtig, wenn auch etwas starr. Ana'Maera bewegte sich nicht viel, wenngleich sie an Keiras Körper geschmiegt saß, wenngleich sie so viele Körperteile vor sich hatte, denen sie ihre Aufmerksamkeit hätte schenken können. Aber es war zu viel verlangt, der Elfe einen richtigen Sexualtrieb zuzuschreiben, das wusste Malvas. Daher neigte er nur den Kopf und genoss es in vollsten Zügen, wie die Blondhaarige die Elfe auf den Boden zurücktrieb, sich über sie beugte, den Kuss leidenschaftlicher werden ließ. Ihre Hände wanderten schnell nach unten, fuhren Ana'Maera über die Taille, über die Kurven ihres Körpers. Malvas grinste. Nur ein bisschen, dann würde er sich selbst bedienen, beide Frauen gleichzeitig einfangen, vielleicht eine oben, eine unten. Oder beide unter ihm? Während er die eine nahm und die andere sich schonmal drauf einstellen konnte, was mit ihr folgen würde?
      Doch dann war es mit einem Mal wieder da, dieses Gefühl, so plötzlich und unvorbereitet, dass es Malvas gänzlich das Grinsen aus dem Gesicht wischte. Irgendein Schalter legte sich in ihm um, dessen war er sich absolut sicher, als mit einem Mal Keiras Bewegungen nicht mehr reizvoll und lockend waren, sondern provokativ. Gefährlich. Gefährlich?! Aber das war das einzige Wort, mit dem Malvas es hätte beschreiben können, denn plötzlich fiel ihm mit unheimlicher Deutlichkeit auf, wie sehr Ana'Maera unter der Frau begraben lag, wie sehr sie ihr den entblößten Hals präsentierte, wie wenig es ihr auszumachen schien, dass sie soweit von ihrem Bogen entfernt lag. Aber Malvas machte es etwas aus, Malvas, der vor seinem inneren Auge dieselbe Frau am Bach stehen sah, so völlig schutzlos und ohne Deckung, gänzlich ihrer Umgebung ausgesetzt. Das gefiel ihm nicht. Diese ganze Sache gefiel ihm mit einem Schlag nicht mehr. Keira sollte da weg.
      Wie ein Raubtier, das seine Beute gewittert hatte, richtete er sich auf und kam auf die beiden Frauen zugekrochen, gerade so weit, wie es nötig war. Dann streckte er den Arm aus, bekam Ana'Maeras Fußgelenk zu fassen und riss sie mit einem Ruck zu sich heran, grob genug, dass Keira sich dafür entscheiden musste, entweder von der Elfe zu fallen oder sie freiwillig freizugeben. Was es auch war, Malvas interessierte sich dafür nicht mehr. Er schob sich über seine Begleiterin, bedeckte sie mit seinem Körper, weil das bisher schließlich immer geholfen hatte, und knurrte gereizt:
      "So geht das nicht."
      Ungestüm packte er Ana'Maera bei den Haaren und riss ihren Kopf beiseite, um dort weiterzumachen, wo Keira soeben noch aufgehört hatte. Der Hals der Elfe war noch feucht, als der Dämon seine Lippen dagegen presste und mit den Zähnen an ihrer Haut nagte, all das, während er Keira einen fast garstigen Blick zuwarf. Genug gespielt. Er wollte die Frau nicht mehr an der Elfe wissen.
      Er presste sich gegen sie, ließ die Elfe unter seinem Körper verschwinden, arbeitete sich weiter nach oben, bis er ihr Ohr erreicht hatte, bis er mit den Zähnen über die Weiche Haut dahinter streichen konnte. Das hier war besser, das besänftigte seinen Drang etwas, aber es war noch nicht genug. Besitzergreifend packte er sie bei der Taille, genau dort, wo Keira zuvor noch ihre Hand darüber hatte streichen lassen. Das hier war seine Elfe, das wollte er deutlich machen.