Malvas antwortete nicht, sondern fluchte wieder, da die Dämonen sie gefunden und eingeholt hatten. Sie waren weitaus fitter als die beiden und eine Flucht schien immer aussichtsloser. Ana'Maera ging zwar weiter, als er es forderte, doch so beschwerlich wie sie die Dächer erklommen, würden sie früher oder später gefasst werden. Ihr Blick ging zum Zwischendach, auf dem der erste Dämon sich bereits näherte und bewies, wie ihre Chancen immer kleiner wurden.
Plötzlich schien ihr Begleiter für den Verzweiflungsakt zu sein, weshalb sie ihn überrascht ansah. Wenn sie genug Kraft hätte, könnte sie wie am Vormittag zwei Ziele treffen, sogar drei wären möglich, wenn sie in einer Linie stehen würden und sie mehr Mana hätte. Ihr gefiel die Idee auch nicht, dass sie Malvas oder den anderen beiden danach hilflos ausgeliefert wäre. Sein Schwur, auf ein Wesen, dass für diese Situation verantwortlich ist, konnte die Elfe nicht unbedingt als vertrauenswürdig erachten. Doch sie vertraute ihm noch ein weiteres Mal, da er sie zu Beginn ihrer Flucht bereits vom Gegenteil überzeugt hatte.
Entweder würde die ganze Stadt dem wütenden Feuerdämonen zum Opfer fallen, sie erneut geschnappt werden oder sie ihre Entscheidung bereuen, wenn Malvas sie nun doch verraten würde. Doch es gab eben noch eine vierte Option: Malvas hielt sein Wort und wenn sie aufwachen würde, wären sie in Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit war angesichts der Rasse ihres Begleiters zwar eher gering, doch sie bestand und so setzte die Elfe alles auf diese winzige Hoffnung. Ohne seine Illusion wäre sie auch nie soweit gekommen und er nicht ohne ihr Geschick. Bis hierhin war es ein faires Geben und Nehmen ihrer Zusammenarbeit.
"Ich kann nur einen töten.." Und das war natürlich der Feuerdämon, alles andere hätte keinen Sinn. Er war die größte Bedrohung, auch wenn sie nicht wusste, ob Malvas mit den anderen beiden fertig werden würde.
Entschlossen entfernte sie sich vom Dachrand, um sich den Blicken der Dämonen zu entziehen. Für gewöhnlich konnte sie einen magischen Pfeil in wenigen Sekunden abfeuern, doch in ihrem derzeitigen Zustand brauchte sie etwa die zehnfache Zeit dazu. Der Feuerdämon war zu weit entfernt, um die Distanz mit ihrer letzten Kraft zu überwinden, also musste sie abwarten, dass er nah genug ran kam. Auch wenn sie seit 20 Jahren nicht ein einziges Mal ihr Ziel verfehlt hatte, durfte sie kein Risiko eingehen. Je näher er dran war, desto eher würde ihn der Pfeil treffen und desto unmöglicher war es, dass er auswich oder mit einem Gegenangriff ihren Erfolg verhinderte. "20 Schritte... Sag mir Bescheid, wenn er noch etwa 20 Schritte entfernt ist.." Sie blickte noch einmal zu Malvas und nickte ihm zu, bevor sie sich umdrehte und ihr Ziel selbst nicht sehen konnte. Sie würde ihm ein weiteres Mal ihr Vertrauen schenken, auch wenn jegliche Vernunft sie davon abzuhalten versuchte.
Dann zückte sie ihren Bogen, legte den Pfeil locker an die Sehne und atmete dabei so tief ein, wie es ihr möglich war. Sie kratzte jedes Fünkchen Mana in ihrem Körper zusammen und ließ es über ihre Fingerspitzen in den Pfeil fließen. Jede Faser ihres Körpers wehrte sich unter Schmerz dagegen. Auch ihr Kiefer schmerzte unter dem Druck ihrer aufeinander gepressten Zähne. Das Pochen ihres Herzen dröhnte in ihren Ohren, doch sie ignorierte die Warnungen ihres Körpers. Ihr eiserner Wille ihre Aufgabe als Hüterin zu erfüllen, war alles was sie noch aufrecht stehen ließ. Die Anstrengung war ihr jedoch deutlich anzusehen, als Blut langsam aus ihrem rechten Nasenloch drang, ehe sie auf Malvas Zeichen hin ihre Beine, die so schwer wie Blei waren, mit gespanntem Bogen zu den letzten Schritten zwang und ausatmete, als sie ihren Pfeil auf den Feuerdämonen richtete.
Durchzogen von Magie, schoss der Pfeil in einem rasanten Tempo an den anderen beiden vorbei, die zuerst siegessicher grinste, da sie sie verfehlt hatte, sich dann jedoch umdrehte, als sie ihren Blick sahen, der nicht auf sie gerichtet war.
Er traf den Feuerdämonen mit einer Wucht, die ihrem ersten Pfeil, der auf Malvas und seine Leute gerichtet war, beinahe ebenbürtig war. Zwei Ziele hätte sie damit nicht ausschalten können, aber für ein Ziel war es genug, um seine Brust zu durchbohren. Der Pfeil selbst verbrannte in dem Augenblick, als er seinen flammenden Körper traf, doch die Magie, die sich um diesen gebündelt hatte, stieß ungehalten durch ihn hindurch und riss ein Loch in seine Brust, wo sein Herz schlug. Dämonen und Elfen lebten zwar länger, doch sie waren nicht unsterblich. Ihre Körper waren genau so verletzlich wie die der Menschen und mit einem durchbohrten Herz, konnte auch dieser Dämon kein Unheil mehr anrichten.
Im selben Moment, wie der Feuerdämon auf die Knie ging, um kurz darauf umzukippen, brach auch Ana'Maera wie befürchtet zusammen. Eingehüllt von der Dunkelheit gab sich ihr Körper der Schwerkraft geschlagen. Er würde ihr diese Überschreitung ihrer Grenzen nicht so schnell verzeihen und sich für einige Stunden in Abwesenheit ihres Geistes erholen müssen, aber sie hatte es geschafft ihre Chancen mit diesem einen Schuss um ein vielfaches zu erhöhen.
Plötzlich schien ihr Begleiter für den Verzweiflungsakt zu sein, weshalb sie ihn überrascht ansah. Wenn sie genug Kraft hätte, könnte sie wie am Vormittag zwei Ziele treffen, sogar drei wären möglich, wenn sie in einer Linie stehen würden und sie mehr Mana hätte. Ihr gefiel die Idee auch nicht, dass sie Malvas oder den anderen beiden danach hilflos ausgeliefert wäre. Sein Schwur, auf ein Wesen, dass für diese Situation verantwortlich ist, konnte die Elfe nicht unbedingt als vertrauenswürdig erachten. Doch sie vertraute ihm noch ein weiteres Mal, da er sie zu Beginn ihrer Flucht bereits vom Gegenteil überzeugt hatte.
Entweder würde die ganze Stadt dem wütenden Feuerdämonen zum Opfer fallen, sie erneut geschnappt werden oder sie ihre Entscheidung bereuen, wenn Malvas sie nun doch verraten würde. Doch es gab eben noch eine vierte Option: Malvas hielt sein Wort und wenn sie aufwachen würde, wären sie in Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit war angesichts der Rasse ihres Begleiters zwar eher gering, doch sie bestand und so setzte die Elfe alles auf diese winzige Hoffnung. Ohne seine Illusion wäre sie auch nie soweit gekommen und er nicht ohne ihr Geschick. Bis hierhin war es ein faires Geben und Nehmen ihrer Zusammenarbeit.
"Ich kann nur einen töten.." Und das war natürlich der Feuerdämon, alles andere hätte keinen Sinn. Er war die größte Bedrohung, auch wenn sie nicht wusste, ob Malvas mit den anderen beiden fertig werden würde.
Entschlossen entfernte sie sich vom Dachrand, um sich den Blicken der Dämonen zu entziehen. Für gewöhnlich konnte sie einen magischen Pfeil in wenigen Sekunden abfeuern, doch in ihrem derzeitigen Zustand brauchte sie etwa die zehnfache Zeit dazu. Der Feuerdämon war zu weit entfernt, um die Distanz mit ihrer letzten Kraft zu überwinden, also musste sie abwarten, dass er nah genug ran kam. Auch wenn sie seit 20 Jahren nicht ein einziges Mal ihr Ziel verfehlt hatte, durfte sie kein Risiko eingehen. Je näher er dran war, desto eher würde ihn der Pfeil treffen und desto unmöglicher war es, dass er auswich oder mit einem Gegenangriff ihren Erfolg verhinderte. "20 Schritte... Sag mir Bescheid, wenn er noch etwa 20 Schritte entfernt ist.." Sie blickte noch einmal zu Malvas und nickte ihm zu, bevor sie sich umdrehte und ihr Ziel selbst nicht sehen konnte. Sie würde ihm ein weiteres Mal ihr Vertrauen schenken, auch wenn jegliche Vernunft sie davon abzuhalten versuchte.
Dann zückte sie ihren Bogen, legte den Pfeil locker an die Sehne und atmete dabei so tief ein, wie es ihr möglich war. Sie kratzte jedes Fünkchen Mana in ihrem Körper zusammen und ließ es über ihre Fingerspitzen in den Pfeil fließen. Jede Faser ihres Körpers wehrte sich unter Schmerz dagegen. Auch ihr Kiefer schmerzte unter dem Druck ihrer aufeinander gepressten Zähne. Das Pochen ihres Herzen dröhnte in ihren Ohren, doch sie ignorierte die Warnungen ihres Körpers. Ihr eiserner Wille ihre Aufgabe als Hüterin zu erfüllen, war alles was sie noch aufrecht stehen ließ. Die Anstrengung war ihr jedoch deutlich anzusehen, als Blut langsam aus ihrem rechten Nasenloch drang, ehe sie auf Malvas Zeichen hin ihre Beine, die so schwer wie Blei waren, mit gespanntem Bogen zu den letzten Schritten zwang und ausatmete, als sie ihren Pfeil auf den Feuerdämonen richtete.
Durchzogen von Magie, schoss der Pfeil in einem rasanten Tempo an den anderen beiden vorbei, die zuerst siegessicher grinste, da sie sie verfehlt hatte, sich dann jedoch umdrehte, als sie ihren Blick sahen, der nicht auf sie gerichtet war.
Er traf den Feuerdämonen mit einer Wucht, die ihrem ersten Pfeil, der auf Malvas und seine Leute gerichtet war, beinahe ebenbürtig war. Zwei Ziele hätte sie damit nicht ausschalten können, aber für ein Ziel war es genug, um seine Brust zu durchbohren. Der Pfeil selbst verbrannte in dem Augenblick, als er seinen flammenden Körper traf, doch die Magie, die sich um diesen gebündelt hatte, stieß ungehalten durch ihn hindurch und riss ein Loch in seine Brust, wo sein Herz schlug. Dämonen und Elfen lebten zwar länger, doch sie waren nicht unsterblich. Ihre Körper waren genau so verletzlich wie die der Menschen und mit einem durchbohrten Herz, konnte auch dieser Dämon kein Unheil mehr anrichten.
Im selben Moment, wie der Feuerdämon auf die Knie ging, um kurz darauf umzukippen, brach auch Ana'Maera wie befürchtet zusammen. Eingehüllt von der Dunkelheit gab sich ihr Körper der Schwerkraft geschlagen. Er würde ihr diese Überschreitung ihrer Grenzen nicht so schnell verzeihen und sich für einige Stunden in Abwesenheit ihres Geistes erholen müssen, aber sie hatte es geschafft ihre Chancen mit diesem einen Schuss um ein vielfaches zu erhöhen.
~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
- Eugene Ionesco
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