Don't fall in love with a human (Kiimesca & Nordlicht)

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    • Sophie

      Was hatte sich dieser Nichtsnutz eigentlich dabei gedacht, mir solch einen Schrecken einzujagen!? Wie kam man überhaupt auf so etwas? Über einen kleinen Scherz hätte ich vermutlich sogar gelacht. Doch diese Nummer war echt ein wenig zu heavy, findet ihr nicht? Ich meine... wie viele Leute hatte er im Boot!? Alleine diese ganzen Huskys, die viel mehr nach echten Wölfen aussahen. Sogar die hatte er auf seiner Seite. Und dann diese ganzen Statisten. Das hatten sie doch sicher nicht umsonst gemacht. Sicher Freunde von ihm. Solch ein Mister Cool kannte doch halb Rainville, und eben weil er so "cool" und unwiderstehlich war, wollten sie alle mit ihm befreundet sein, nur um auf der "Ich bin ja so mega cool"-Skala nach ganz oben zu wandern. Süß. Las man meine Ironie heraus? Gut! Es war nämlich pure IRONIE. Oh Leute, ich war wirklich sauer auf diesen... diesen... Schwachkopf! Und auch in den Tagen, die verstrichen, und ich allerlei mit der Renovierungsarbeit im Friseursalon meiner Mam zu tun hatte, musste ich immer wieder an diesen von Schrecken erfüllten Tag denken. Ich meine... es war alles so... so... echt. Als wäre der Mann wirklich von einem Wolf getötet worden, zusammengesackt, in seinem eigenen Blut. Es bereitete mir einige schlaflose Nächte. Und obwohl ich sicher war, dass es nur Show war, ein echt mieser Streich, so hing es mir in der Magengegend wie ein dickes, fettes Geschwür. Ob ich mit meinen Eltern darüber sprach? Nein. Das heißt... ich wollte, aber ich tat es nicht. Sie hatten genug zu tun. Dad mit seinem Politik-Kram und Mam mit der Neueröffnung des Salons. Und da auch ich voll in die Renovierung involviert war, war ich froh um jede Ablenkung. Sicher war schon eine Woche vergangen. Morgen sollte der Salon bereits wieder eröffnet werden. Ich war noch dabei den Boden zu wischen, als sich der Himmel in seinen wärmsten und intensivsten Farben präsentierte und durch die große Glasfront das Orange-Rot der untergehenden Sonne schien. In meine Arbeit vertieft, bekam ich nicht mit, das Mam voll bepackt auf den Salon zu spazierte. Sie hatte noch etwas Deko kurz vor Ladenschluss besorgt, und da sie sicher vorhatte, viel weniger einzukaufen, aber zu geizig war, noch eine Tragetasche im Laden zu kaufen, trug sie alles in ihren Händen. Es war so viel, dass ihre Sicht versperrt war und sie geradewegs in den jungen Mann lief, der ihr entgegen spazierte. Ich konnte von der Glasfront aus alles beobachten, war aber zunächst starr vor Schreck, als ich erkannte, wer es war. Zum Glück ging lediglich eine Vase zu Bruch.
      "Ach, ich Dummerchen. Tut mir leid, junger Mann. Ich hätte mir eine Tasche besorgen sollen!", entschuldigte sich meine Mutter mit einem Lächeln, beugte sich herab, um die Sachen von dem Asphalt aufzuheben. "Ich habe es aber schlichtweg nicht eingesehen. Kennst du das, wenn du eintausenddreihundert Taschen Zuhause herum liegen hast, aber nie daran denkst eine mitzunehmen? Und bei der Eintausenddreihundertundeins habe ich nun gestreickt. Aber mein Laden wird morgen neu eröffnet, und bei den Preisen muss man zuschlagen", sagte sie weiter, unaufhörlich wie ein Wasserfall, lachte amüsiert, denn wirklich aufs Geld musste Grace, die Frau des Bürgermeisters, nicht schauen. Doch sie tat es trotzdem, denn die leidenschaftliche Friseurin, die eine Schwäche für die gute alte Hippie-Zeit hatte, was man an ihrem langen, krausen Haar und dem typischen bunten 80er Jahre Outfit unschwer erkennen konnte, spendete das Geld gerne den armen Kindern in Afrika oder den verlassenen Hundeseelen, die quer über den Kontinent verteilt lebten. Ja, Grace war durch und durch eine gute und immer fröhliche Seele. "Bist du so lieb und hilfst mir die Sachen hereinzutragen, Kleiner? Nicht, dass noch mehr zu Bruch geht. Der Laden ist gleich da drüben", sagte sie und deutete auf den Friseursalon, auf dessen Glasfront groß und breit "Grace's precisely" zu lesen war.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Dennis

      Ich blieb einen Moment stehen und sah zum Friseursalon rüber, als ob ich tatsächlich in Erwägung zog, mich bei der Prinzessin zu entschuldigen. Was sollte das bringen? Sie hasste mich doch vorher schon. Und dennoch wollte ich, dass sie es nicht tat. Ich hätte sie sterben lassen können. Ja sogar sollen. Aber ich konnte nicht.
      Doch ich schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte, ohne darauf zu achten, wohin und krachte auch schon mit einer Frau zusammen. Meine Nase verriet mir sofort, dass sie etwas mit Sophie zutun hatte. Außerdem hatten sie auch eine gewisse Ähnlichkeit. "Tut mir leid..", antwortete ich etwas monoton, kaum geistig anwesend und bückte mich auch schon instinktiv, um ihr beim Aufheben zu helfen. Sie laberte mich voll, doch ich konnte rein gar nichts darauf antworten. Ich kannte das Dilemma mit den Taschen nicht, da ich nie Großeinkäufe machen musste. Schon gar nicht schlug ich bei irgendwelchen Schnäppchen zu oder sowas.
      "Klar." Hätte ich nein sagen sollen? Ich hätte ihr auch geholfen, wenn sie mich nicht gefragt hätte, aber so konnte ich doch nicht ablehnen. Nicht mal, wenn ich dann wohl oder übel auf das Prinzesschen stoßen würde, dessen Geruch ich deutlich wahrnahm.

      Ich nahm ihr die schweren Sachen ab und brachte sie in den Salon, wo ich mich kurz umsah. "Ich mach die Scherben weg..", sagte ich, nur um nicht wortlos nach dem Handfeger zu greifen und zu verschwinden. So wussten die beiden Damen, was ich vorhatte, als ich nach draußen ging und die Überreste der Vase zusammenfegte. Diese brachte ich dann zurück in den Salon, um sie dort zu entsorgen. Dabei warf ich einen kurzen Blick zu Sophie rüber, sah mir dann jedoch die Wände an. Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich verschwinden, aber Mrs. Dorson ließ mich nicht zu Wort kommen.


      Sarah

      Wenn ich nicht in meinem kleinen Blumengeschäft in der Innenstadt war, dann verbrachte ich die meiste Zeit im Unterschlupf der Alphas. Nach dem Tod meiner Ma hatte ich niemanden mehr in der Stadt. Ich wuchs in einer kleinen Stadt wie dieser auf, nur schien dort fast immer die Sonne. Allerdings gab es außer meinen Eltern und mir dort keine Werwölfe. Mein Vater starb als ich noch klein war und meine Ma verließ mich auch vor fast 7 Jahren. Sie hatte einen Bruder, der hier in Rainville wohnte. Er hatte auch eine Tochter, Bea, die mir, Mum und Grandma ziemlich ähnlich sah. Seine Frau - wenn man sie als diese bezeichnen konnte - war Sheriff Miller. Eine wunderschöne Frau, die gleich 2 Prachtkerle an ihrer Seite hatte. Eine eigenartige Beziehung, wenn ihr mich fragt, aber sie waren alle Drei glücklich so. Das war die Hauptsache. Und ich war die letzte, die irgendjemanden wegen irgendetwas verurteilte.
      Was ich jedoch sagen wollte, war, dass Sheriff Miller einem Cop eine verlassene Lagerhalle zur Verfügung stellte, wo er eine geheime Organisation führte. Okay, unter den Werwölfen war sie nicht unbedingt geheim, aber vor den Menschen. Ich fragte sofort, wo diese Lagerhalle war und ging schnüffeln.
      Nun gehe ich wie gesagt regelmäßig dorthin, um mit meinesgleichen Zeit zu verbringen. Vor ihnen musste man sich nicht verstellen. Allerdings war es mir dort ein wenig zu trostlos, weshalb ich die Ladefläche meines Wagens voll mit Topfpflanzen hatte, die nicht viel Licht bräuchten. Das würde die Atmosphäre ein wenig gemütlicher gestalten, fand ich. Bis auf diese unheimliche, alte Frau war gerade niemand da. Die verbrachte ihre Zeit lieber mit grimmig dreinschauen und rauchen, weshalb ich die ganzen Pflanzen allein ausladen musste. Als Werwolf war ich aber auch kein schwaches Mädchen und hier draußen würde sich niemand darüber wundern, was für schwere Töpfe ich heben konnte.
      Als ich die Hälfte ausgeladen hatte, nahm ich einen Schluck Wasser und blickte in den schönen, klaren Himmel, der sich in Rainville nur selten zeigte. Der Sommer war definitiv meine Lieblingszeit.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Sophie

      Momentchen mal! Kam... kam er nun etwa in den Laden? Was? Oh nein! Echt jetzt!? Blieb mir denn gar nichts erspart? Ich sah nur wie Mam redete und redete und noch mehr redete. Wie ein Wasserfall, das tat sie gern. Darum - und natürlich auch wegen ihres Talents, was hübsche Frisuren betraf - war sie wohl auch Friseurin geworden. Mein Traumberuf war es zwar nicht, denn ich lebte viel mehr für die Kunst, trotzdem mochte ich die Arbeit in dem Laden meiner Mam. Und wie ihr euch denken könnt, war es eine Mischung aus einer Moderne, gepaart mit dem Kunterbunten Sein der 80er. Überall hingen irgendwelche Gemälde in knallbunten Farben. Ein Poster zeigte John Lennon, einer der Lieblingskünstler von Mam. Der Parkettboden an sich bot einen ausgezeichneten Kontrast zu den knalligen Farben. Die zwei schwarzen Waschbecken sowie der ebenfalls schwarze Tresen stachen sofort ins Auge. Durch die große Fensterfront wirkte der Salon nicht düster, denn auch wenn Rainville ein regnerisches Örtchen war, fiel genügend Licht ins Innere. Außerdem bot die kreative schwarze Deckenlampe genügend Licht, auch an den dunkelsten Tagen. Der Laden war nämlich nicht sehr groß und bereits mit fünf Kunden vollends ausgebucht. Auch wenn es im überschaubaren Rainville vergleichsweise wenig Einwohner gab, so war es an manchen Tagen sogar stressig. Es gab in jedem Fall immer etwas zu tun. Ob es nun die Wasserwellen von Mrs. Huntsman, der Kurzhaarschnitt von Mr. Leroy oder die krasse Blondierung von Mrs. Standfort war.
      Als ER dann gemeinsam mit Mam den Laden betrat, war ich ganz froh über die Tatsache, dass meine Mam immer so viel zu erzählen hatte. Denn so musste ich gar nicht zu Wort kommen und es kam nicht die Frage auf, warum ich unserem Besucher gegenüber so feindselig gestimmt war, denn sonst galt ich als der Liebreiz in Person. Ganz ehrlich. Die Leute mochten mich. "So eine Neueröffnung ist wirklich anstrengend, mein Junge, ich sag's dir. Andauernd will jemand was von jemandem. Am liebsten würden die Kunden schon zwei Wochen vor der Neueröffnung hier sitzen und sich die Lockenwickel drehen lassen. Und dann diese ganzen Probleme. Ich meine, ich höre den Leuten ja gerne zu, aber-", und so weiter und so weiter. Selbst als Dennis - so hieß er doch? - kurz den Salon verließ, um die Scherben auf der Straße zu beseitigen, sprach Mam einfach weiter, doch ich hörte ihr nur mit geteilter Aufmerksamkeit zu. Während ich den Lumpen über dem Wassereimer ausdrehte, beobachtete ich den Schwarzhaarigen dabei, wie er sorgfältig die Scherben mit der Schaufel aufkehrte.
      "Hallo, Schatz? Bist du da?"
      "W-Was?", fragte ich dann geistesabwesend und schaute vor Schreck in Mam's Augen. Sie hatte den Kopf schief gelegt und versuchte den Grund meiner geistigen Abwesenheit alleine aus meinen Augen herauszulesen.
      "Ich habe dich gefragt, was du von der Figur hältst. Ist der Platz in Ordnung?", fragte sie mich und deutete auf die weiße Figur in Form einer Frau, die verschlungen mit einem Mann Kopulation betrieb, oder was auch immer.
      "Oh ja, wunderschön, Mam. Die Kunden werden sicher denken, sie seien ganz woanders", antwortete ich Augen rollend und schüttelte nur den Kopf, denn ich fand, dass hier schon viel zu viel Zeug herumstand. Und dann sich begattende Figuren nun wirklich nicht das waren, was hier her gehörte. Mam lachte daraufhin herzhaft. Die Figur blieb trotzdem auf dem Tresen stehen.
      "Sag mal, hast du dem Kerl da gerade auf den Hintern gestarrt?", fragte sie mich dann mit einem breiten Grinsen. Mir fiel fast der schwere Eimer aus den Händen!
      "Was?", fragte ich sie geschockt. "Du spinnst ja... und kaufst eindeutig zu viele von diesen... Figuren", gab ich ihr zurück, merkte aber im selben Moment, wie mir die Röte in die Wangen stieg. An der Tür trafen Dennis und ich unmittelbar aufeinander, doch ich schenkte ihm keine weitere Beachtung, als ich nach draußen ging, den schweren Eimer in den Händen tragend, um das Putzwasser im Gulli zu versenken. Ich hörte hier sehr gut die Stimme meiner Mam, die sich bei Dennis für die Hilfe bedankte. Da ich nicht ewig hier am Gulli stehen konnte, ging ich wieder zurück in den Laden, vermied aber jeglichen Augenkontakt mit unserem Konservendieb. Meine Mam erzählte weiter, doch ihre Erzählung wurde dann von dem Klingeln ihres Handys unterbrochen. Es war Dad.
      "Grandma kommt wieder nicht von der Toilette runter. Ich habe ihr schon so oft gesagt, sie soll den Kohl Kohl sein lassen! Diese Frau bringt mich noch um den Verstand! Hrr!", regte sie sich auf, gab mir zum Abschied noch ein Küsschen auf die Wange. "Wir sehen uns nachher, Schatz. Da steht noch eine Tüte mit etwas Deko. Ich vertraue deiner Kreativität."
      Ein letztes Mal bedankte sie sich bei Dennis, winkte ihm mit einem breiten Lächeln zu und verließ den Laden. Nun waren wir allein. Schlimmer konnte der Tag nun wirklich nicht zu Ende gehen.

      Dolores

      Ich stand im Schein der warmen Abendsonne vor der Lagerhalle und ließ mir eine Zigarette schmecken. Tiefe Züge, hach, das war eine wahre Wohltat! Bei den ganzen Idioten, mit denen ich es tagtäglich zu tun hatte, war es auch ohne eine Zigarette, manchmal auch zwei, drei oder ein ganzes Dutzend nicht zu ertragen. Nein, keine Sorge. Ich meinte nicht die Alphas. Die waren, bis auf ein paar Ausnahmen, erträglich. Die meisten... manche waren sehr... speziell. So wie unser Flower-Girl, welches mit einem ganzen Blumenladen um die Ecke kam. Pflanzen in farbenfrohen Töpfen. Manche hatten Blüten, andere waren einfach nur grün. Ich hatte dafür nur Hohn und Spott übrig. Einen Grünen Daumen hatte ich sowieso nicht.
      "Wo sind wir denn? In einem Botanischen Garten?", fragte ich abfällig an die Hauswand gelehnt und beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue, während sie Pflanze für Pflanze hinein schleppte. Und glaubt mir, ich dachte nicht mal daran, ihr zu helfen. Es ging hier doch nicht um Schöner Wohnen!

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Dennis

      Wie ihr sicher wisst, konnte ich die beiden draußen immer noch gut verstehen. Ihre Mutter war ganz anders, als das Prinzesschen. Die war doch so verklemmt, dass sie mir niemals auf den Arsch schauen würde. Oder gerade deswegen? Was meint ihr? Mir war's egal. Für ihren Allerwertesten interessierte ich mich kein Stück.
      Allerdings ging Mrs. Dorson schnell. Den Grund dafür wiederhole ich nicht. Ich sah ihr kurz nach und richtete meinen Blick dann auf Sophie. Tja, da war ich nun. Dann sollte ich wohl auch was sagen.
      "Tut mir leid, wegen letzter Woche.." Das Wort Streich kam mir nicht über die Lippen, denn es war kein Streich. Und auch, dass es übertrieben war, sagte ich nicht. Denn das war es auch nicht. Das was mir wirklich leid tat war, dass sie es mit ansehen und mit hineingezogen wurde.


      Sarah

      Als Dolores ihrem Spott nun auch eine Stimme verlieh, sah ich zu ihr rüber und streckte meinen Rücken durch.
      "Ich fühle mich wie ein Straßenköter, wenn wir die Lagerhalle nicht ein wenig renovieren." Für mich war das ein Rückzugsort, aber er war so trostlos. Da könnten wir uns ja gleich in der Kanalisation verkriechen. Das wollte ich nicht.
      "Außerdem waren die Pflanzen im Angebot!", fügte ich strahlend hinzu. "Ich kümmere mich um sie, keine Sorge." Das würde ich von niemandem verlangen, schließlich war es meine Idee und mein Wunsch. Auch die Bezahlung übernahm ich aus eigener Tasche. Aber es wirkte doch schon deutlich freundlicher da drin. Vielleicht könnte man noch günstig gebrauchte Möbel erstehen. Etwas besseres, als diese abgeranzte Couch sollte es doch zu finden geben.
      Nun kümmerte ich mich jedoch weiter darum, dass die Blumentöpfe rein kamen.
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      - Eugene Ionesco
    • Sophie

      Nachdem die Glastür ins Schloss gefallen war, herrschte zunächst eine bedrückende Stille zwischen uns. Doch nicht sehr lange, dann ergriff Dennis das Wort. Es tat ihm leid? Ernsthaft jetzt!? Dachte er wirklich, dass es mit einer einfachen Entschuldigung getan wäre!?
      "Es tut dir leid?", fragte ich daher ungläubig und sprach dabei nur meine Gedanken laut aus. "Ist das dein Ernst? Weißt du eigentlich, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast!? Ich konnte nächtelang nicht schlafen deswegen! Ich dachte... ich dachte, der Typ sei vor meinen Augen von einem Wolf getötet worden! Das war eine verdammt beschissene Aktion!", fauchte ich ihn an wie eine Furie, doch das war es, was er verdient hatte. Das und noch vieles mehr, doch Weiteres würde meinen guten Anstand in den Schatten stellen. "Ich hoffe also, du hattest deinen Spaß", zischte ich hinterher, wandte mich von ihm ab und machte mich an der Tüte, von der Mam gesprochen hatte, und deren Inhalt zu schaffen. Ein paar kleine Vasen und Kunstblumen, nichts besonderes. Krampfhaft versuchte ich dabei, Dennis keine weitere Beachtung zu schenken. Doch eine Frage ließ sie während der vergangenen Tage nicht los. Und es kribbelte ihr förmlich in den Lippen, diese Frage zu stellen. "Sag mal... wie zur Hölle hast du es eigentlich geschafft, so viele Huskys zu trainieren? Das waren doch echte Hunde!"
      Hunde, die viel mehr wie ihre Vorfahren, nämlich wie echte Wölfe aussahen! Aber Wölfe... nein, das konnte nicht sein. Also ging ich dato noch davon aus, dass es wirklich eine besondere Art von Huskys oder Wolfshunden waren. Keine Ahnung. Ich kannte mich nicht besonders gut mit Hunden aus. Ich war eher der Katzenmensch. Doch auch während ich auf eine Antwort wartete, versuchte ich ihm keines Blickes zu würdigen und viel beschäftigt die Deko an den noch wenigen freien Stellen im Laden zu platzieren.


      Benjamin

      Als ich mich, entgegen der untergehenden Sonne, der Lagerhalle näherte, sah ich wie Sarah massenweise Blumentöpfe mit Inhalt in die Lagerhalle schleppte, während Dolores, die hagere und hochgewachsene Verwaltungsfachangestellte gemütlich mit einer Kippe an der Hauswand gelehnt stand und Sarah bei der Arbeit beobachtete. Wie gewohnt waren die Mundwinkel der älteren, resoluten Dame weit nach unten gezogen, so als hätte sieben Tage durchgehend Regenwetter geherrscht. In einer Stadt wie Rainville wäre dies nicht einmal sonderlich ungewöhnlich, aber ganz so schlimm war es dann auch nicht. Ich stellte den Wagen auf einen der freien Plätze. Außer der Mercedes von Dolores und Sarahs Wagen war kein anderes zu sehen. Ich war froh, dass heute nicht so viel los war. Ich stieg also aus, noch immer in voller Polizeiuniform und begrüßte die beiden Damen.
      "Wird umdekoriert?", fragte ich neugierig und ging auf Sarahs Wagen zu, um ihr beim Tragen der Blumentöpfe zu helfen.
      "Oh ja, unser Blumenmädchen hat wohl vergessen, dass wir nicht hier sind, um aus dem Schuppen einen Botanischen Garten zu machen", sagte Dolores voller Spott, während sie den letzten Zug ihres Glimmstängels nahm.
      "Ein wenig Grün schadet doch nicht, Dolores", pflichtete der Polizist der Floristin bei, ehe er einen der schwersten, aber auch letzten Pflanzentöpfe ins Innere trug.

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    • Dennis

      Ich wusste, dass das eine dumme Idee war. Was dachte Benjamin denn, was passiert? 'Schwamm drüber'? 'Hey, das war ja voll cool, du solltest Schauspieler werden'? Klar.
      Sie konnte aber nicht wissen, ob mich ihre Worte verletzten oder nicht. Das würde ich auch niemals zugeben.
      "Ja.. ich kann gut mit.. Hunden.." Hunde.. Lächerlich. Aber sie waren immer noch die nächsten Verwandten der Wölfe, also ließ ich es besser so stehen. "Besser, als mit Menschen.." Menschen konnten uns einfach nicht verstehen. Im Grunde waren wir genau wie sie. Aber schon in Kindermärchen werden Wölfe als etwas Böses dargestellt.
      "Naja.. ich wollte mich nur entschuldigen..", meinte ich und sah dann zu dieser Figur auf dem Tresen. Ich lehnte mich mit einem Arm darauf und schob die Figur mit der anderen Hand über den Rand, sodass sie scheppernd auf dem Boden zerbrach. "Ups.." Ich hob eine Augenbraue und sah zu ihr rüber. Das Schmunzeln konnte ich mir kaum verkneifen. Die hatte ihr doch nicht gefallen und jetzt war sie sie los. "Wie ungeschickt von mir. Sag deiner Ma, dass es mir leid tut", meinte ich und sammelte sogleich die Scherben auf. Hier war doch noch genug Deko, die der Prinzessin auch besser gefiel, als dieses Ding, das manche Leute als Kunst bezeichneten.


      Sarah

      Es freute mich, dass doch jemand meine Mühe zu schätzen wusste. "Ich dachte, es wäre so etwas netter", gestand ich und ließ meinen Blick über die Halle schweifen, ehe Benjamin mit einem weiteren Kübel hereinkam. "Oh, die würde sich dahinten ganz gut machen", meinte ich und folgte ihm. "Danke für deine Hilfe, Benjamin." Ich war zwar stärker, als andere Frauen und bestimmt auch einige Männer, aber Hulk war ich nicht. Außerdem.. wer würde sich nicht gern von einem gutaussehendem Polizisten unter die Arme greifen lassen? Uniformen waren so verdammt sexy. Vor allem die von Polizisten. Das lag aber nicht nur an der Uniform selbst. Feuerwehrmänner durften nämlich keine langen Bärte haben. Sicherheit und so. Wegen der Masken. Polizisten hingegen schon. Und buschige Bärte waren so männlich. Benjamin stand definitiv auf meinem Platz 1 meiner persönlichen hottest men alive Liste. "Hast du Lust was essen zu gehen?" Da er hier in Uniform auftauchte, nahm ich mal an, dass er Feierabend hatte und sich noch nicht umgezogen hatte.
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      - Eugene Ionesco
    • Sophie

      Was zur Hölle...? Mit dem Zerbrechen der merkwürdigen abstrakten Skulptur, die aber ganz eindeutig Paarzeit betrieb, zuckte ich vor Schreck zusammen. Ich sah den dunkelhaarigen Mr. Cool mit großen Augen an, bevor ich die Scherben betrachtete, die auf dem Boden verteilt lagen. Das war... war das Absicht!? Dieser... dieser... Mistkerl, dieser! Nicht, dass ich diesem Ding in irgendeiner Weise nachtrauern würde, aber Mam liebte ihre Deko. Jeden einzelnen Artikel davon, war dieser noch so... außergewöhnlich. Aber bei dem ganzen neuen Zeug, würde sie sich vermutlich nicht mal an dieses merkwürdige Teil erinnern können. Wobei... doch. Es war Mam. Sie würde sich daran erinnern. Doch irgendwie, und auch wenn es sich bescheuert für euch anhörte, war das Schmunzeln, das Dennis zeigte irgendwie... ja, irgendwie ansteckend. Für einen Moment empfand ich es viel mehr als einen Gefallen, dieses Teil in die ewigen Jagdgründe geschickt zu haben. Immerhin musste ich es jetzt nicht mehr jeden Tag anschauen. Doch schnell fand ich zu meiner angemessenen Ernsthaftigkeit zurück, drehte mich weg von ihm und schüttelte nur den Kopf, während ich ihn ohne einen einzigen Handgriff die Scherben allein aufsammeln ließ.
      "Ich verstehe nicht, warum du dich entschuldigen willst. Mal ganz davon abgesehen, dass es für diese miese Aktion keine Entschuldigung gibt, entschuldigen sich solche Typen wie du einfach nicht. Sie bauen Scheiße, sind stolz darauf und man sieht sie nie wieder", sagte ich und platzierte auch die letzte Kunstblume in einer kaum mehr als zehn Zentimeter hohen Vase, bevor ich mich zu Dennis umdrehte. Ich sah ihm direkt in die Augen, in einem noch meterweiten Abstand zu ihm stehend und fügte schnippig, aber natürlich völlig gerechtfertigt hinzu: "Aber das Glück habe ich ja bei dir nicht."
      Dann ging ich zur Glastür, warf einen letzten Blick auf den nun fertigen Salon, und ich musste zugeben, stolz auf das Ergebnis zu sein. Besonders eine Wand, die ich mit dem typischen Hippie-Peace-Zeichen und den Worten "Peace & Love" verschönern durfte, handbemalt natürlich, hatte ich, wie ich fand, gut hinbekommen. Mam gefiel es, und mir auch. Auch wenn ich kein Hippie-Fan war, oder so etwas. Mam lebte für und irgendwie auch noch in dieser Zeit.

      Benjamin

      Dolores Gemosere ignorierte ich einfach. Und jedem, der neu zu den Alphas kam, riet ich dies auch zu tun, denn Dolores war ein guter Mensch. Ihre gute Seite zeigte sie nur einfach viel zu selten, kam irgendwie verbittert und gezeichnet von der Zeit daher. Nicht mal ich wusste, ob sie schon so griesgrämig geboren wurde, oder ob etwas in ihrem Leben dazu geführt hatte, dass sie so war wie sie war. Ein Schicksalsschlag, ein Verlust, der Wandel der Zeit. Keine Ahnung, was es war. Doch es spielte keine Rolle. Ich wusste, dass ich mich zu 100% auf sie verlassen konnte. Und das war es doch, was zählte.
      Nachdem ich den Blumenkübel also auf den gewünschten Platz in der großen Lagerhalle abgestellt hatte, ließ ich meinen Blick umher wandern. Da der Raum recht groß war, sah der Raum keinesfalls überfüllt von dem ganzen Grün aus. Es war angemessen und legte zumindest einen kleinen Schein über dieses jämmerliche Sofa, dass mir schon lange ein Dorn im Auge war. Ich hielt mich zwar nicht sehr an dem Thema Inneneinrichtung auf - Leute sorry, aber ich hatte wirklich andere Probleme -, aber ein neues Sofa musste wirklich daher. Es gab genug Frauen. Sie würden sich sicher darum kümmern, aus diesem Ort einen einigermaßen vertretbaren zu machen. Ja, sowas wie einen gewissen Charme reinzubringen. Ihr wisst schon. Ich hatte von dem Thema wenig Ahnung. Also sagte ich schlicht und einfach auf das Ergebnis: "Gleich viel grüner."
      Über die Frage, ob ich mit ihr essen gehen wollte, war ich schon recht überrascht. Immerhin kannten wir uns nun schon einige Monate. Aber ich versuchte einfach nicht weiter nachzudenken. Dafür war in meinem Kopf ohnehin kein Platz mehr.
      "Ja, na klar. Wieso nicht. Wenn dich meine Uniform nicht stört, können wir direkt los. Ich wollte hier nur nochmal nach dem Rechten sehen", antwortete ich ihr also recht flott und gemeinsam verließen wir die Lagerhalle. Dolores lehnte das Angebot, uns zu begleiten, ab. Natürlich. Hatte nichts anderes erwartet. Wir stiegen kurz darauf in meinen Dienstwagen und fuhren los. "Hast du eine Adresse?", fragte ich sie, ohne dabei meinen Blick vom Straßenverkehr abzuwenden.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Dennis

      Solche Typen wie ich, die sich nie entschuldigen und Stolz auf ihre Taten sind? "Was weißt du schon..", sagte ich leise und deutlich angepisst. Eigentlich sah ich es nicht ein, noch irgendwas zu sagen. Mich zu rechtfertigen. Dennoch konnte ich es nicht so stehen lassen. "Ich war noch nie Stolz auf mich selbst." Abgesehen von 2 Momenten, wo ich zumindest einen kleinen Anflug von Stolz verspürt hatte. Den ersten, als ich diese Idioten von ihr vertrieben hatte und den zweiten, als ich sie vor dem Vampir gerettet hatte. Doch dieser kleine Sprößling von Stolz wurde schnell wieder in den Boden gestampft.
      Nachdem ich die Scherben in den Mülleimer geworfen hatte, sah ich zu ihr rüber. Jetzt stand sie genau vor der Tür, sodass ich nicht einfach abhauen konnte. Also näherte ich mich ihr langsam und wartete darauf, dass wir den Salon wohl gemeinsam verlassen würden.


      Sarah

      Gleich viel grüner, ja. Pflanzen brachten immer etwas Leben in den Raum. Ich mochte immer alle Arten von Pflanzen und verbrachte gern Zeit im Garten. Seitdem ich in Rainville lebe, wuchs meine Liebe für Zimmerpflanzen jedoch enorm. Auch wenn Benjamin offenbar nicht so der Pflanzentyp war, brachten mich seine Worte zum Lächeln.
      Auch, dass er mich zum Essen begleiten wollte, freute mich sehr. "Nein", antwortete ich und schüttelte sanft meinen Kopf. Im Gegenteil! Hier kannte ihn sowieso jeder, ob er seine Uniform trug oder nicht. Aber ihn weiterhin darin sehen zu dürfen und auch noch in seinem Wagen mitzufahren, war für mich schon ein Highlight. Dolores wollte nicht mitkommen, was mich auch gewundert hätte. Irgendwie hatte ich nie so den Draht zu ihr, als würde sie Gesellschaft nicht mögen. Dennoch war sie von uns allen wahrscheinlich am häufigsten hier. Einen Unterschlupf ohne Dolores gab es nicht.
      "Wie wärs mit dem Diner?" Rainville war nicht sehr groß und hier gab es keine Restaurants im Überfluss, aber es bot alles, was man brauchte. Für indisches oder griechisches Essen müsste man in die nächste Stadt fahren, aber das war okay. Das war eben der Charme der Stadt. So wirkte sie auch nicht überfüllt. Jedenfalls waren wir beide auch nicht passend gekleidet für ein Nobelrestaurant. Und im Diner ging jeder gern essen. Es gab Burger und Steak, was wollte man mehr? "Oder hast du mehr Lust auf italienisch?" Mir war beides Recht. Ich freute mich schon darüber, nicht allein essen zu müssen. Das es nun ausgerechnet Benjamin war, der mich begleitete, war natürlich ein dicker Bonus. Aber versteht mich nicht falsch. Auch wenn ich niemals Nein sagen würde, wollte ich nun auch nicht über ihn herfallen. Benjamin war immer sehr.. wie soll ich sagen.. zurückhaltend. Er machte den Frauen keine hübschen Augen und flirtete, was das Zeug hielt. Dabei gab es zahlreiche hübsche Damen in seiner Umgebung. Seit einer Weile auch diese hübsche Rothaarige.
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      - Eugene Ionesco
    • Sophie

      Nachdem ich einen Blick durch den Laden geworfen hatte und, wie schon erwähnt, zufrieden mit dem Ergebnis war, wandte ich meinen fragenden Blick zu Dennis. Er war noch nie stolz auf sich selbst? Nun ja... offensichtlich war er ziemlich am Brennpunkt seines Lebens angelangt. Und nein! Ich zog nicht gerne voreilige Schlüsse, über eine Person, die ich gar nicht kannte. Doch wenn jemand es nötig hatte, Konservendosen zu stehlen statt einer ehrlichen Arbeit nachzugehen oder an der Uni zu sitzen, nun... ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Doch es machte mich neugierig. Ich wollte mehr über ihn erfahren, und warum er nicht mehr aus seinem Leben machte. Ja... obwohl er mir diesen wirklich üblen Streich gespielt hatte. Für gewöhnlich war ich nicht nachtragend, aber ich vergaß auch nicht.
      "Hast du Hunger?", fragte ich mit recht neutralem Tonfall und ging gar nicht weiter auf sein vorher Gesagtes ein. "Wir könnten im Diner was essen. Ich sterbe vor Hunger."
      Keine Ahnung, warum ich dies tat. Ich schätze, mein inneres Ego meinte, ihn anspornen zu müssen, sein Leben zu wenden. Oder vielleicht war es schlichtweg die Neugier, die mich trieb.

      Benjamin

      "Diner klingt gut", antwortete ich. Ich hatte einfach keine Lust nach einem harten Arbeitstag und den ganzen anderen Problemen, die sich am laufenden Band auftaten in ein feines Lokal zu gehen, in gehobener Gesellschaft. Schon gar nicht in meiner Uniform. Da kam das Diner gerade recht. Es gab leckere Burger, nette Leute und man erfuhr stets den neuesten Tratsch und Klatsch. Da Rainville, wie ihr ja mittlerweile wisst, eine Kleinstadt war, in der fast jeder jeden kannte, und die Straßen keine Meilen, sondern gefühlt Fußwege auseinander lagen, hatten wir das besagte Diner im Handumdrehen erreicht. Ich parkte den Dienstwagen auf dem mäßig besuchten Parkplatz und wir gingen hinein. Es war nicht sehr viel los. Hinter der Theke stand Georg, der zur Begrüßung die Hand hob.
      "Heute mal in Uniform, unser Cop?"
      Lachfalten zeigten sich auf seinem lederartigen Gesicht. Er war ein hagerer Mann, der durch seine langen, krausen und von den Jahren gezeichneten grauen Haaren, welche er zu einem tiefen Pferdeschwanz gebunden trug und dem langen, etwas ungepflegten Bart, viel älter wirkte als er eigentlich war. An seinen Armen zeigten sich längst verblasste Tattoos, die zweifellos nach einem Update schrien. Seine Stimme klang durch den jahrelangen intensiven Nikotinkonsum verraucht und öfters endeten seine Worte in einem gequälten Husten.
      "Man kommt gar nicht mehr dazu, sich umzuziehen", gab ich zur Antwort.
      "Ja, bei dem ganzen Mist, der hier in Rainville passiert. Was darf ich euch zwei Hübschen bringen. Ein Feierabendbier?"
      "Für mich nur ein Wasser."
      Wir setzten uns auf einen der freien Plätze. Das Diner war mittelmäßig besucht. Im Hintergrund spielten die leisen Klänge von den guten alten 80ern und aus der Küche duftete es bereits herrlich nach köstlich gebratenen Buletten. "Ich mag das Diner", sagte ich dann, als ich mich umsah und einfach lächeln musste. Mit dem Diner verband ich viele schöne und ausgelassene Abende mit Freunden. Es war ein Ort, an den man gerne kam. Das Essen war für einen Schnellimbiss wirklich ausgezeichnet und die Getränke stets perfekt gekühlt. Was wollte man mehr?

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Dennis

      Ob ich Hunger hatte? Was kam jetzt? Ins Diner? Gemeinsam? Woher kam das denn nun auf einmal? Ich tendierte dazu, Nein zu sagen, aber ich hielt inne. Moment.. Sie wollte mich doch nicht aus Mitleid einladen, oder? Ihre Almosen brauchte ich nicht. "Nur, wenn ich bezahlen darf..", meinte ich etwas skeptisch. Das würde sich zwar in meinem Geldbeutel bemerkbar machen, aber ich wollte nichts von einer reichen Göre annehmen. Ein kleines bisschen Ego hatte ich dann doch. So könnte ich es als eine Art Wiedergutmachung betrachten. Auch wenn ein Essen diesen 'Streich' sicher nicht gut machen würde.


      Sarah

      Dann also das Diner. Kaum hatten wir es betreten, wurden wir begrüßt. Mir gefiel es, dass man an Orten wie diesen erkannt wurde, ohne hier täglich gegessen zu haben. Selbst als Fremde war man schnell bekannt. Man erregte sofort Aufmerksamkeit und im Nu war man vielleicht sogar bekannter, als die Einheimischen. Als Floristin kamen vor allem auch oft Männer zu mir, die ihren Liebsten etwas schenken wollten.
      "Limonade bitte, Georg", antwortete ich lächelnd und setzte mich mit dem Polizisten an einen der Tische.
      "Ich auch." Ich sah mich ebenfalls kurz um und schwelgte in Erinnerungen.
      "Ich bin froh, dass John mich überredet hat, herzuziehen." Hier war gefühlt jeder zweite einer von uns. Das war natürlich nicht so, aber eben doch deutlich mehr. Unter meinesgleichen fühlte ich mich einfach wohler. Ich fühlte mich verstanden, auch wenn ich keine furchtbare Vergangenheit hatte, wie viele andere Alphas. Nur die Schulzeit war anstrengend, weil die anderen Jugendlichen immer so laut waren und meine Ohren zu empfindlich. In Rainville hatten die meisten Jugendlichen noch Anstand und wussten sich zu benehmen.
      Ich beugte mich leicht zu ihm rüber, als ich meinen Kopf abstützte und ihn betrachtete.
      "Du siehst müde aus, Benjamin." Das er fast seine gesamte Freizeit mit der Suche nach diesem Vampir verbrachte, wusste ich vom Sheriff. Es war sicher nicht einfach, Untersuchungen anzustellen, wenn man nebenbei noch so viel vor den menschlichen Cops verbergen musste.
      "Du musst dich nicht allein um alles kümmern. Wir helfen dir." Da sprach ich bestimmt auch für die anderen. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen lehnte ich mich zurück, als die Bedienung kam, um unsere Bestellungen aufzunehmen. Ich bestellte einen großen Burger ohne Käse - Käse war einfach nicht so meins - und reichlich Pommes dazu. Benjamin würde mich für meinen Appetit jedenfalls nicht schief angucken, da wir beide Werwölfe waren.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Sophie

      "Oh Danke, aber nein. Ich lasse mich von Konservendosen-Dieben nicht einladen", gab ich fordernd zur Antwort, konnte mir aber dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wir verließen den Salon und ich dachte an diesem Abend sogar daran, die gläserne Tür abzuschließen. Ja, ich gebe zu, dass es mir in den letzten Wochen öfter passierte, dass ich an dieses kleine Detail nicht gedacht hatte. Die Menschen, die mich kannten, wussten, dass ich manchmal meine Gedanken nicht immer beisammen hielt. Hinzu kam meine Tollpatschigkeit, welche ich nicht verleugnen konnte, und welche mich schon in die ein oder andere peinliche Situation gebracht hatte. Aber für gewöhnlich waren mir gegenüber alle, die mich kannten, wohlgesonnen. Ja gut, es gab ein paar Ausnahmen. Wie etwa unseren Mr. Cool hier. Aber was solls. Er sollte mich ja nicht heiraten, und glaubt mir... mir selbst lag nichts ferner als das. Also, alles gut. Vielleicht stellte sich ja bei dem Essen im Diner heraus, dass er gar nicht so ein Arschloch war, wie ich es annahm. Und da das Diner nur ein paar Minuten vom Friseursalon meiner Mam entfernt lag - eigentlich war es nur die Straße runter -, hatten wir kaum Zeit ausschweifend Konversation zu betreiben. Doch da der Weg immer noch zu lang war, um sich anzuschweigen, durchbrach ich de Stille recht schnell: "Woher kommst du eigentlich? Aus Rainville?"
      Neugierig warf ich ihm flüchtige Blicke zu, während wir der untergehenden Sonne entgegen schlenderten.


      Benjamin

      Ich betrachtete Sarah aufmerksam, auch als ihr auffiel, dass die Arbeit und die ganzen Sorgen meiner Freizeit, sich wohl an meinem Aussehen bemerkbar machten. Zunächst schwieg ich auf ihre netten Worte hin, ließ mich aber kurz darauf zu einem Lächeln hinreißen. "Ich danke dir, Sarah. Es werden bald auch wieder bessere Zeiten kommen", antwortete ich ihr und lehnte mich selbst zurück, als Georg mit den Getränken kam, Sarah die Limonade und mir das bestellte, leicht sprudelnde Wasser reichte. Mit meiner Bestellung - einem doppelten Cheeseburger und einer großen Portion Pommes sowie einem höflichen "Danke" schaute ich Georg kurz hinterher, bevor ich einen Schluck des kühlen Nass nahm und dann wieder zu der zierlichen Erscheinung vor mir blickte. Mit den Fingern das Glas umklammernd haltend, sah ich zu ihr, während ich immer noch entspannt nach hinten an die Sitzbank gelehnt saß. "Woher kommst du eigentlich? Wo hast du vor Rainville gelebt? Hast du Geschwister?", fragte ich aufrichtig interessiert. Und erst in diesem Moment fiel mir auf, wie wenig ich eigentlich über Sarah wusste. Eigentlich war ich sehr ambitioniert, alle Mitglieder der Alphas zu kennen. ich spionierte sie nicht aus, oder so etwas, sondern merkte mir die Informationen über ihr Leben, welche sie mir ganz freiwillig offenbarten. Sarah war kein verschlossener Mensch. Zumindest schätzte ich sie nie so ein. Und sie war eine der ersten Wölfinnen, die den Alphas beigetreten waren. Und dennoch wusste ich kaum etwas über sie und ihre Geschichte. Ich denke, dass schlichtweg die Zeit fehlte, um mich ihr zu widmen. Doch dieser Abend war die perfekte Gelegenheit, dies zu ändern.

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    • Dennis

      Ich holte kurz Luft, um zu protestieren, aber wieso sollte ich mir die Mühe machen? Konnte mir doch egal sein, ob sie meine Einladung annahm oder nicht. Das war ganz sicher kein Date. Allerdings wäre es sehr unhöflich gewesen sie abzuweisen. Vielleicht hoffte ich auch nur, dass sie ihre Meinung über mich änderte. Das sie nicht alles Schlechte in mir sah. Das war nämlich ziemlich schmerzhaft.. Aber damit würde ich wohl leben müssen. Ob ich Suizidgefährdet bin? Ich weiß nicht. Manchmal denke ich schon daran, aber ich will nicht gehen. Nur weiß ich auch nicht, was ich im Leben will. Hoffte, es noch mit der Zeit zu finden. Meine Freunde waren mein einziger Halt und sie bedeuteten mir wirklich viel.
      "Von mir aus", meinte ich nur und zuckte mit den Schultern.
      Auf dem Weg zum Diner fragte sie nach meiner Herkunft, weshalb ich sie etwas skeptisch ansah.
      "Ich komm nicht von hier. Bin vor 2 Jahren.. hier gelandet.. Be- Mr. Potter hat mich in dieses Jugendwohnheim gesteckt." Kaum zu glauben, dass Rainville so etwas hatte, aber es gab eines, auch wenn es nur sehr klein war.


      Sarah

      Das bessere Zeiten kommen würde, davon ging ich auch aus. Andernfalls würde es bedeuten, die Hoffnung aufgegeben zu haben. "Ich komme aus Renburgh. Dort bin ich geboren und aufgewachsen. Es ist eine kleine Stadt wie diese, nur das dort fast immer die Sonne scheint. Geschwister und Eltern habe ich nicht mehr. Mein Onkel John Cook ist mein einziger Verwandter. Und natürlich seine Beatrice." Ich lächelte etwas, da ich die beiden wirklich gern hatte und froh war, bei ihnen sein zu können. Und das wir uns so gut verstanden und hier so viele von uns waren. "Mein Vater starb, als ich klein war und als auch meine Mutter starb, dachte ich, es wäre ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang. Inzwischen hab ich mich hier sehr gut eingelebt", erklärte ich und trank einen Schluck von der köstlichen Limonade. "Was ist mit dir?" Das er nicht von hier war, war offensichtlich. Dazu musste man nur seinen Akzent hören. Dennoch wusste ich gar nicht so viel über ihn oder die anderen in der Organisation. Ich war nicht schüchtern, aber ich wollte mich anderen nicht so aufdrängen. Zumindest wirkten manche auf mich so, als wollen sie nicht mit mir reden oder generell mit jemandem.
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    • Sophie

      Mr. Potter. Er war ein wirklich netter Kerl. Zumindest hatte Dad das des Öfteren gesagt. Er kannte den Polizisten gut, genauso wie alle anderen Polizisten in Rainville. Die Wache der Kleinstadt war nicht sonderlich umfangreich, sodass Dad sogar alle mit Namen kannte, zumindest glaubte ich das. Er erzählte so oft von den guten Männern der Wache, und brachte mit seinen Erzählungen so viel Namen in Verbindung, dass ich glaubte, es kaum mehr in Rainville geben konnte. Aber wie dem auch sei. "Und wo hast du vorher gelebt? Wie bist du hier "gelandet"?", fragte ich weiter, voller Neugier. Ob es ihm zu viele Fragen auf einmal waren? Ich ging aber davon aus, wenn meine Fragerei ihn stören würde, würde er mir das offen mitteilen. Schließlich wissen wir ja bisher, dass es unser Konservendieb faustdick hinter den Ohren hatte, nicht wahr? Und nein, ich arbeitete nicht für irgendeine Geheimagentur oder sowas. Ich war kein Undercover-Girl. Ich wollte einfach nur wissen, ob er wirklich so ein Mistkerl war. Außerdem wollte ich nicht allein ins Diner gehen. Das war auch noch ein Grund. Dieses konnte man nun auch schon erkennen. Es war ein freistehendes Gebäude, welches unschwer zu erkennen war, denn dicke, leuchtende Buchstaben teilten unverständlich mit, dass es sich um das Diner handelte. Die leuchtende Aufschrift flackerte noch nicht, denn die Sonne war noch nicht vollends hinter dem Horizont verschwunden. Wäre er nicht er und ich nicht ich, dann könnte diese Situation - ein Abendspaziergang in der Dämmerung - ja fast etwas romantisches an sich haben. Doch da ich weder auf Konservendosen-Diebe stand, noch mit irgendwelchen Jungs ausging, platzt euer komischer Gedanke wohl wie eine Seifenblase. I' sorry!

      Benjamin

      Renburgh. Ja, die Stadt sagte mir etwas. Ich kannte sie nur aus Erzählungen, war selbst aber noch nie dort. Wie Sarah schon erzählte, soll es ein Ort voller Sonnenschein sein. Auf jeden fall eine Abwechslung im Vergleich zu dem regnerischen Rainville. Ob sie noch öfter dort war? Immerhin lag Renburgh meines Wissens nach etliche Meilen von Rainville entfernt. Doch ich dachte nicht einmal daran, sie zu unterbrechen und lauschte aufmerksam weiter ihrer Geschichte. Dabei sah ich ihr ununterbrochen in die Augen, nickte manchmal und lächelte. Als sie jedoch von dem Tod ihrer Eltern erzählte, wurde mein Blick schlagartig ernst. Das tat mir sehr leid. Soweit ich wusste, war sie nicht einmal dreißig Jahre alt. Für manche Frauen das perfekte Alter, um zu heiraten oder eine Familie zu gründen. Und an diesen schönen und unwiderruflichen Momenten im Leben, war es doch das Schönste, seine Eltern bei sich zu wissen, sofern man zu diesen ein gutes Verhältnis pflegte, natürlich.
      "Das tut mir leid... dass deine Eltern gestorben sind, meine ich. Aber es ist schön, dass du den Neuanfang gewagt hast und dich so gut in Rainville eingelebt hast", gab ich meiner Reaktion eine Stimme und lächelte sie aufmunternd an. Der Tod ihrer Eltern war verjährt, doch man sah ihr an, dass sie noch immer darunter litt.
      Als sie mich nach mir selbst fragte, wandte ich den Blick zunächst ab, nahm einen Schluck des Wassers und zuckte mit den Schultern, bevor ich erzählte: "Da gibt's gar nicht so wahnsinnig viel zu erzählen. Mein Dad ist ein reicher Geschäftsmann, meine Mam hatte sich um den Haushalt, meinen jüngeren Bruder Ilay und um mich gekümmert. Sie musste nie arbeiten und ging in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter auf. Bisschen wie in den 50ern", schmunzelte ich, und nahm erst jetzt wieder den Blickkontakt zu Sarah auf. "Die Teenager-Zeit war nicht leicht. Ich komme eigentlich aus Cornwall in England. Und naja...", zuckte ich abermals mit den Schultern, bevor ich fortfuhr. "Mein Vater beharrte darauf in die USA zu ziehen, da war ich fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Ich war ein echter Rebell damals", musste ich zugeben und dabei hallte ein amüsiertes Lachen mit. Heute war die rebellische Phase vorüber. Würde man doch niemals meinen, dass ich einmal ein Bad Boy war, oder? Der brave Polizist, der sich so fürsorglich um alle kümmerte, für jeden ein offenes Ohr hatte. Das Riesen-Arschloch. "Es war ne schwierige Zeit damals, als wir nach Seattle zogen. Es war die Zeit, in der ich mich zum ersten Mal verwandelt habe. Meine Eltern, die eigentlich meine Adoptiveltern sind, wissen bis heute nichts davon, dass ich... anders bin."
      Bewusst senkte sich die Lautstärke meines Tonfalls, um keine Aufmerksamkeit auf unser Gespräch zu lenken, auch wenn mit dem Wort "anders" diverse Dinge in Betracht gezogen werden konnten. Darum normalisierte sich die Lautstärke meiner Stimme, als ich meine Erzählung mit folgenden Worten abschloss: "Ilay, mein Bruder, wusste es. Ich hatte mich ihm anvertraut. Tja, dann, als ich mein Leben einigermaßen in den Griff bekam, und wusste, wie meine berufliche Zukunft aussehen soll, zog ich irgendwann nach Rainvile. Mit Mam, Dad und Ilay telefoniere ich regelmäßig. Gelegentlich besuche ich sie auch... an Weihnachten oder Thanksgiving zum Beispiel."

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Dennis

      Was sollte diese Neugier? War sie wirklich daran interessiert? Sie wollte mich doch nicht bekehren oder so? "Ist doch egal... Bin von zuhause abgehauen und bin eben irgendwann hier gelandet...", meinte ich und steckte die Hände in meine Hosentaschen. Jetzt bereute ich es doch, dass ich nicht abgelehnt hatte. Nicht wegen ihrer Fragerei, sondern weil ich Benji und Sarah roch. Hatten wohl ein Date. Wobei.. Benji hing dauernd mit Frauen rum, ohne mit ihnen rumzumachen. War er so brav oder nicht daran interessiert? Egal. "Nach dem Tod meiner kleinen Schwester hab ich es zuhause nicht mehr ausgehalten..." Ich blieb stehen und senkte meinen Blick.


      Sarah

      Lächelnd schüttelte ich den Kopf, als er mir sein Beileid aussprach. Ich vermisste sie natürlich schon, aber es war okay.
      Ich lauschte seinen Worten und blickte dabei nur zu gern in seine ziemlich hübschen Augen, die sich nur kurz von meinen abwandten. Ich warf mich Männern nicht um den Hals und versuchte auch nicht ihm hübsche Augen zu machen. Er wirkte auch nicht wie jemand, der jede Gelegenheit ergriff. Aber nun zurück zu seiner Geschichte. "Achja?", kicherte ich leise. Ein Rebell? Kaum vorstellbar. "Wie hat er reagiert?" Ich dachte nicht im Traum daran, einem Menschen davon zu erzählen. Deshalb bleibe ich Menschen möglichst fern. Sich in einen zu verlieben wäre schwierig. Wollte man es sein Leben lang verschweigen? Oder es riskieren für verrückt gehalten zu werden?
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      - Eugene Ionesco
    • Sophie

      Als er mir abweisend zur Antwort gab, dass es doch egal sei und er einfach von Zuhause abgehauen war, wollte ich nicht weiter nachhaken. Was habt ihr erwartet? Dass ich in irgendwelchen Wunden herum stocherte, nur um mehr zu erfahren? Nein, so neugierig war ich dann auch nicht. Na gut... Ich hätte schon gerne den Grund erfahren, warum er von Zuhause abgehauen war, so ist es ja nicht. Aber wenn er es von sich aus nicht erzählen wollte, war das vollkommen in Ordnung. Wenn ihr mich fragt, handelte es vermutlich wieder um das übliche: Streitereien, er fühlte sich ungerechnet behandelt. Vielleicht war auch Gewalt im Spiel? Das hoffte ich natürlich nicht. Dann aber erzählte er unerwarteterweise weiter. Vom Tod seiner Schwester. Er blieb stehen, kurz bevor wir im Diner angekommen waren. Auch ich hielt inne, wusste nicht so recht, was ich sagen sollte, schließlich kannten wir uns kaum, und Freude waren wir schon gar nicht. Trotzdem tat er mir in diesem Moment leid. Ich war ja kein Eisblock.
      "Oh, das... tut mir wirklich leid. Möchtest du darüber sprechen?", fragte ich daher vorsichtig nach und schaute ihn dabei an, kam aber nicht mal auf die Idee ihn in den Arm zu nehmen, oder sonst wo anzufassen. Das wäre jetzt echt to much gewesen.

      Benjamin

      "Er hat mich zuerst für verrückt erklärt", erzählte ich ihr schmunzelnd, als ich an das Gesicht von Ilay dachte, an jenem Tag, als er von meiner anderen Seite erfahren hatte. "Bis er es mit eigenen Augen gesehen hat", vollendete ich den Satz und schaute ihr auch dabei in die Augen. Sie hörte mir aufmerksam zu. Das gefiel mir. Meistens ging es ständig um die anderen, nie um mich selbst. Das war mir für gewöhnlich auch mehr als recht, denn allzu gerne erzählte ich nicht von meiner Vergangenheit, und von dem, der ich einst war. Manchmal da redete ich aber auch gerne mal über mich selbst. Und da wir keine Fremden waren, war es irgendwie mal... etwas anderes. "Er war zunächst geschockt, aber versicherte mir noch am selben Tag, dass er mein Geheimnis wahren würde."
      Das war natürlich die wichtigste Bedingung. Zum Glück war unsere Identität nicht so streng geheim wie die der Vampire. Sie mussten viel mehr Vorsicht walten lassen. Solange man sich lediglich ein, zwei Menschen seines Vertrauens offenbarte, und es sicher war, dass es ein Geheimnis blieb, durfte es weitergetragen werden. Und ich vertraue zu diesem Zeitpunkt keiner Person mehr als ihm.
      In der Zwischenzeit trafen auch schon die Burger ein. Mit einem strahlenden Lächeln brachte Georg die Bestellung auf einem schwarzen Tablett , welches er auf dem Tisch abstellte und uns jeweils die Teller rechte.
      "Bitteschön. Einmal für die Dame", zwinkerte er der hübschen Sarah zu. "Und einmal für unseren besten Cop."
      "Hör bloß auf dich einzuschleimen, Georg", grinste ich ihm entgegen, bedankte mich für den köstlich aussehenden Burger. "Danke. Sieht klasse aus wie immer."
      "Lasst es euch schmecken!"
      Ich wünschte Sarah einen guten Appetit, bis ich nach diesem wunderschönen Cheeseburger griff und voller Herzenslust hinein biss. Auch eine der knackig frischen Pommes schnappte ich, bevor ich sie fragte: "Wie war das bei dir damals? Mit deinem Tag X?"
      Ich nahm an, dass klar war, was ich mit Tag X meinte. Den Tag ihrer Verwandlung. "Wie alt warst du da damals, und hast du dich jemandem anvertraut?'
      Während ich mir den Burger schmecken ließ, nahm ich, trotz der vielen Gerüche, die um uns herrschten, den Geruch von Dennis wahr. Er musste sich in der Nähe aufhalten. Ganz in der Nähe war auch der Friseursalon von Mrs. Dorson. Hatte er wirklich meinen Rat angenommen und sich bei der Tochter des Bürgermeisters entschuldigt?

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    • Dennis

      Ob ich darüber sprechen wollte? Spielte sie nun Psychologin? Nein, sie war Friseurin, die quatschen immer viel, was ich noch nie mochte. Ich wollte nur einen Haarschnitt und Ruhe.. "Es war ein Unfall", sagte ich, ehe ich meinen Blick auf ihre Augen richtete. Unfall.. So konnte man es nur vor Menschen bezeichnen. "Aber ich bin Schuld daran." Und ich hasste mich noch immer dafür. Hasste diese Gene, obwohl ich sie gleichzeitig liebte. Ich wünschte, sie wäre an meiner Seite und könnte mit mir zusammen im Wald herumtollen.
      Ich wandte meinen Blick ab und setzte unseren Weg fort, um das Diner kurz darauf zu betreten. Mein Blick huschte kurz zu Benji rüber, dann sah ich etwas trotzig zur Seite, als auch Sophie eintrat und wir uns an einen Tisch, möglichst weit weg, setzten.


      Sarah

      Jemanden zu haben, dem man sich anvertrauen konnte, war sicher schön. So hatte Benjamin jemanden an seiner Seite.
      "Vielen Dank, Georg." Lächelnd sah ich dem Mann kurz nach, ehe ich mich zuerst den Pommes widmete, die ich in Mayo tunkte.
      "Meine Mutter hat es mir erklärt, als ich 11 war. Sie zeigte es mir und ich wusste genau, dass es geheim bleiben musste. Ich passte immer auf, dass es nicht einfach passierte und ich womöglich noch jemanden verletzte. Als ich 17 war, waren wir die gesamten Sommerferien in den Bergen und haben versucht, es hervorzurufen. Hat eine Weile gedauert, aber ich habs geschafft." Ja, mein Leben war total friedlich, harmonisch und.. langweilig gewesen. Gewöhnlich, obwohl ich ungewöhnlich war.
      "Und bei dir?", fragte ich und biss nun in meinen Burger. Das Dennis gerade das Diner betreten hatte, bemerkte ich zwar, aber ich saß mit dem Rücken zur Tür und drehte mich nicht um. Es war klar, dass eich es bemerkte, da musste ich es nicht auch für Menschen ersichtlich machen. Außerdem wollte er bestimmt seine Ruhe, wenn er gerade mit einem Mädchen hier war. Von dem Drama hab ich nur im Nachhinein ein wenig erfahren, da ich auch am Sonntag vormittags im Laden stand.
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    • Sophie

      Er war Schuld daran. Aha. Was hatte das zu bedeuten? Um was für einen Unfall hatte es sich gehandelt, und wie lange lag das Ereignis wohl zurück? Fragen über Fragen, deren Antworten mich zwar nichts angingen, aber dennoch brennend interessierten. Ich erfuhr gerne mehr über andere Menschen, liebte soziale Kontakte und war alles in allem ein sehr kommunikativer Mensch. Doch ich stocherte nicht weiter herum, als er den Blick von mir abwendete. Außerdem traten wir da auch schon ins Diner ein. Und obwohl einige Gäste sich hier aufhielten, erkannte ich sofort Mr. Potter und nickte diesen kurz zur Begrüßung zu, bevor wir uns an einem von ihm weit entfernten Tisch saßen. "Schau mal, da ist Mr. Potter", sagte ich ganz beiläufig, denn ich wusste nicht, dass Dennis ihn bereits entdeckt hatte. Doch keiner der beiden machte Anstalten aufzustehen und den anderen zu begrüßen. Ich wunderte mich darüber nicht weiter und setzte mich gegenüber von Dennis. Wir saßen an einem der kleineren runden Tische, welcher nicht mehr als zwei Sitzplätze bot. Perfekt für uns. Sofort griff ich nach der Speisekarte, als kurz darauf auch schon Georg zu uns kam. Ich mochte ihn. Er war ein sehr netter Kerl, hatte immer einen lockeren Spruch parat und trug sein Herz auf der Zunge.
      "Na wen haben wir denn da. Die hübsche Miss Dorson. Lange nicht gesehen. Wie geht's deinem Vater?"
      "Hallo, Georg. Oh, ihm geht's gut, alles wie immer", antwortete ich wahrheitsgemäß.
      "Und deine Mam eröffnet den neuen Salon morgen, habe ich gesehen. Na dann hoffe ich, das alles klappt."
      "Das hoffen wir auch", sagte ich schmunzelnd, während er Dennis freundschaftlich auf das Schulterblatt klopfte. "Hab euch beide noch nie zusammen gesehen. Wusste gar nicht, dass du ne Schwäche für waschechte Rebellen hast", scherzte Georg, woraufhin ich mich irgendwie in Verlegenheit versetzt fühlte. Es war nicht so, dass ich auf Dennis stand. Ganz im Gegenteil! Aber die Situation war mir mehr als unangenehm.
      "Oh nein, nein. Ehm... Wir sind nur..."
      "Spaß gemacht!", lachte Georg und wechselte schnell auf das Wesentliche. "Was kann ich euch beiden bringen?"
      "Eine stilles Wasser bitte. Und einen Salat. Die Nummer 16 mit Hähnchenfleisch, bitte."
      Was? Warum ich im Diner keinen Burger aß? Nun... Ich bevorzuge eben eine gesunde Ernährung. Da gehörten Burger nicht unbedingt dazu. Ganz davon abgesehen schmeckte der Salat ausgezeichnet. Auch wenn das Diner sicher nicht die erste Anlaufstelle meiner Familie war und ich mich hier kaum noch blicken ließ, seit meine beste Freundin fortgezogen war, kam ich immer noch gerne her.

      Benjamin

      Ihre Geschichte klang sehr harmonisch, ohne Druck, Angst und Frustration. Bis natürlich zu dem Tod ihrer Eltern. Es muss sie schwer getroffen haben. Darum fragte ich vorsichtig: "Deine Mam war sicher eine tolle Frau. Darf man fragen, wie sie ums Leben kam? Du musst nicht antworten, wenn es dir zu persönlich ist", wollte ich sie aber in jedem Falle wissen lassen und trank einen Schluck meines Wassers. Nur für den Bruchteil einer Sekunde wandte ich den Blick von ihrer Augenpartie ab, um zu Dennis und Sophie rüber zu schauen, die gerade das Diner betraten. Hatte er sie als Wiedergutmachung hierher eingeladen? Na immerhin. Manchmal kamen solche sonnigen Momente, bei denen man den Eindruck gewinnen konnte, dass aus ihm noch ein Gentleman werden konnte. Ich erwiderte das Nicken von Sophie, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder einzig und allein der schönen Frau vor mir schenkte.

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    • Dennis

      "Mh.", meinte ich nur kurz und schenkte ihm keine weitere Beachtung. Ich sah ihn so gut wie täglich, da war das für mich nichts besonderes ihn mal irgendwo anzutreffen. Bei Sophie war das vermutlich anders. Zum Glück wollte sie nicht zu ihm rüber oder so. Stattdessen hielt sie ein wenig Smalltalk mit Georg. Als mir dieser auf die Schulter klopfte, schmunzelte ich kurz und betrachtete unser Prinzesschen beim stammeln. Sophie war zwar durchaus hübsch, aber bisher eher eine Furie, als ein Engel. Ständig steckte sie mich in irgendwelche Schubladen, ohne das geringste über mich zu wissen. Das nervte ganz schön. Dennoch konnte ich sie nicht so richtig hassen, denn sie war mit Sicherheit ein besserer Mensch als ich. Offensichtlich.
      "Mach bitte 'ne große Flasche draus", fügte ich hinzu, da ich auch Wasser trinken würde. "Ich nehm die Chili Cheese Fries." Überbackene Pommes mit Käsesoße waren schon ein echter Knaller, musste ich sagen. Außerdem war ich kein so großer Fan davon an einem öffentlichen Ort mit den Händen zu essen und mir diese einzusauen. Burger mit Messer und Gabel? Das kam nicht in Frage.


      Sarah

      Ich lächelte, um ihm zu zeigen, dass mir diese Frage nichts ausmachte. Natürlich war es traurig, daran zu denken, aber ich fokussierte mich lieber auf all die schönen Erinnerungen mit ihr. "Krebs.." Tja.. Wir Werwölfe waren nicht so unsterblich wie die Vampire. Robuster als Menschen, aber nicht immun. "Sie war wirklich toll. Hilfsbereit und herzlich. Wenn sie noch leben würde, wäre sie mit Laib und Seele bei den Alphas." Sie würde sich um alles und jeden kümmern.
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      - Eugene Ionesco
    • Sophie

      Ihh! So ein fettiges Zeug kam bei mir nicht in die Tüte! Ekelhaft. Aber irgendwie war mir klar, dass Dennis keinen gemischten Salat bestellen würde. Auch wenn ich ihn kaum kannte, war das doch offensichtlich, oder nicht? Aber mir egal, er starb irgendwann durch irgendwelche Krankheiten aufgrund eines erhöhten Cholesterinspiegels, nicht ich. Demnach sagte ich nichts auf seine Bestellung hin und sah anstelle dessen Georg hinterher, bis dieser in der Küche hinter dem Tresen verschwunden war, bevor ich wieder Dennis ansah.
      "Wie gefällt es dir hier in Rainville? Du hast ja sicher viele Freunde gefunden."
      Bei diesem Gedanken stieß es mir fast übel auf. Ja, diese Freunde hatte er offensichtlich gefunden. Und sie hatten alle unter einer Decke gesteckt! Bei dem Streich, ihr wisst schon... Hätte ich nicht erwartet. Von Lisa auf jedenfall nicht. Die anderen waren für mich schwer einzuschätzen. Bevor dies passierte. Jetzt waren es einfach alle hinterlistige Verräter. Aber was soll's. Ich hatte meinen überschaubaren Freundeskreis. Das genügte mir.

      Benjamin

      Hm, Krebs. Keine schöne Sache. Doch leider währte unser Leben nicht ewig, wie das der Vampire. Wir waren sterblich. Und obgleich wir resistenter gegen diverse Erkrankungen waren als gewöhnliche Menschen und ein ausgezeichnetes Immunsystem besaßen, kam es doch hin und wieder vor, dass auch der Körper eines Werwolfs von schweren, irdischen Erkrankungen heimgesucht wurde.
      "Tut mir wirklich leid, Sarah", sagte ich daraufhin und hielt mit den letzten Bissen meines Cheeseburgers inne. Als sie davon erzählte, wie ihre Mutter war, musste ich lächeln, denn ich konnte mir sie sehr gut im Kreise der Alphas vorstellen. "Sie hatte sicher viel mit dir gemeinsam", sagte ich, denn es war nur die Wahrheit. Sarah war ein wunderbarer Mensch. Auch wenn ich kaum an anderen Tagen so viel Zeit fand wie an diesem Abend, sie und ihre Geschichte kennenzulernen, kristallisierte sich doch recht schnell heraus, dass sie eine herzensgute Persönlichkeit war, die sich oft um andere sorgte. Und auch, dass sie einen besonders Grünen Daumen besaß, wusste ich schon vorher. Ich aß die letzten Bisse meines Burgers auf und leerte das Wasserglas mit einem letzten großen Schluck. "Wie verbringst du deine Freizeit? So eine Selbstständigkeit ist doch sicher zeitraubend und kräftezehrend."

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    • Dennis

      Sophie schien krampfhaft zu versuchen Smalltalk mit mir zu führen. Wobei ihr das gar nicht so schwer fiel, wie ich vermuten würde. Sie konnte vermutlich gut schauspielern. Hatte jetzt Mitleid mit mir, weil ich den Tod meiner Schwester bedauerte. Das konnte sie behalten! "Die besten Freunde. Ich würde für sie sterben." Ja, das würde ich. Für jeden einzelnen von ihnen. "Die Stadt ist auch ganz okay", meinte ich und zuckte mit den Schultern. Ich lauschte nebenbei dem Gespräch unseres Super-Cops, auch wenn ich es kaum überhören konnte. Wie einfach ihm diese Konversationen fielen.. Ich wusste immer nie so wirklich, was ich sagen sollte. Mit Worten konnte ich eben nicht sehr gut.


      Sarah

      Wieder lächelte ich und ließ mich davon nicht runterziehen. Jeder trauerte anders und keine Art der Trauer war falsch. Manchmal fragte ich mich dennoch, ob ich auf andere etwas desinteressiert wirkte, weil ich es so locker nahm. Aber letztendlich konnte ich es doch nicht ändern. Mein Leben lief weiter und die Vergangenheit war Vergangenheit. Das hier und jetzt zählte. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich den Tod meines Vaters schon früh verarbeiten musste und so gelernt hatte, dass eben jeder von uns irgendwann einmal gehen musste. Deswegen war es umso wichtiger die Gegenwart zu genießen. Und gutes Essen, dass ich mir nur zu gern schmecken ließ. Gesund hin oder her. Ein Burger würde niemanden umbringen.
      "Ach, so schlimm ist es gar nicht. Ich liebe meine Arbeit und die Menschen. Und wenn gerade nichts los ist, kann ich mich mit anderen Dingen beschäftigen. Surfe ein wenig im Internet - meistens recherchiere ich über Pflanzen oder schaue mir andere Orte an. Ich würde ja mal gerne so einen Dschungel in echt sehen. Ansonsten bin ich gern unter anderen. Ich koche auch gern." Das war eigentlich so das wichtigste, denk ich.
      "Was ist mit dir? Wenn du nicht.. naja.. du weißt schon.." Auch ich wusste, dass er viel Zeit dafür aufbrachte, um diese Vampirangriffe einzudämmen. Einige von ihnen spazierten einfach so durch die Stadt, aber die schienen wohl in Ordnung zu sein. Für Vampire jedenfalls. Ich glaubte nicht, dass sie mit ihrem Essen spielten. Wobei ich mir nicht vorstellen konnte, ob es in so einem ewigen Leben nicht irgendwann langweilig würde und sie eben doch Freude daran hatten, mit den Gefühlen der Menschen zu spielen. Am besten hielt ich mich einfach fern von ihnen.
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