Don't fall in love with a human (Kiimesca & Nordlicht)

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    • Ellie

      "Ja... das finde ich wirklich", sagte ich auf die Frage hin, ob ich sein Klavierspiel tatsächlich schön fand. Schön war garkein Ausdruck. Die Mondscheinsonate hatte etwas melancholisches. Er hatte es mit solch einer Inprunst gespielt, als würde er jeden einzelnen Klang tief in seinem Herzen spüren. Dieses Gefühl nach außen zu tragen, schafften nur wenige. Er musste schon viele Jahre geübt sein. Dass ich selbst auch Klavierunetrricht nahm, seit ich aufrecht sitzen konnte, verschwieg ich, denn gegen seine Begabung, hätte ich keine Chance.
      Als er sich nach meinem Wohlbefinden erkundigte, musste ich an meine dröhnenden Kopfschmerzen und an die fehlende Erinnerung denken. Es war mir mehr als unangenehm, hier in seinem Wohnbereich zu stehen, ungeduscht, mit den Kleidern vom Vortag, dem Schweiß im Nacken und den ungeputzten Zähnen. Sicher hatte ich eine Alkoholfahne und roch nach Schweiß. Darum presste ich meine Arme dicht an meinen Körper. "Oh, ehm... es geht mir ganz gut, schätze ich", gab ich ihm zur Antwort und wandte den Blick wie ein Kind zu Boden, das wusste, dass es irgendetwas falsch gemacht hatte. "Hör mal...", begann ich nach kurzem Schweigen und wusste gar nicht so recht, was ich mit meinen nach unten baumelnden Händen machen sollte. Also rieb ich sie nervös aneinander, während ich nach den passenden Worten suchte. "Normalerweise trinke ich nicht... niemals. Ich werde es auch vermutlich nie wieder tun", in Anbetracht der Tatsache, aus meiner Sicht wohl verständlich. "Falls ich... irgendetwas peinliches gesagt oder getan habe... tut mir das sehr leid. Ich wollte dir wirklich nicht zur Last fallen."
      Vorsichtig schaute ich zu ihm. Das Herz in meiner Brust pochte unaufhörlich und meine Hände wurden ganz schwitzig. "Also, warum auch immer du mich zu dir mitgenommen hast... Danke."


      Timothy


      Den Kopf wieder vollends in die Arbeit gesteckt, bemerkte ich Samantha erst, als sie vor mir stand. Genauso schön und erholt als am Tag zuvor. Ich musste unweigerlich lächeln und konnte für einen Moment den Berg an Arbeit, der sich unglaublicherweise innerhalb eines Tages angesammelt hatte, vergessen. "Guten Morgen. Na, gut geschlafen?", wollte ich wissen und warf einen flüchtigen Blick auf meine Armbanduhr. Es war gerade einmal kurz nach acht Uhr. Zwar war ich bereits seit einer Stunde hier, doch mir machte das frühe Aufstehen nichts aus. Ich fand, man hatte einfach mehr vom Tag, wenn man den zwitschernden Vögeln einen Guten Morgen wünschte. "Du bist sehr früh", bemerkte ich, denn zu solch einer Uhrzeit hatte ich Samantha noch nicht erwartet. Auch wenn sie erst seit zwei Tagen bei uns in der Redaktion arbeitete, und sicher Eindruck schinden wollte, wäre es heute ihr gutes Recht gewesen, auszuschlafen. Niemand hätte ihr dies übel genommen, denn ich dachte mir, dass ihr der Umzug noch in den Knochen steckte, auch wenn äußerlich nichts darauf schließen ließ, denn sie sah aus wie ein blühender Sommertag. Und duftete auch danach. Allzu gerne nahm ich einen tiefen Luftzug und presste die Luft daraufhin aus meinen Lungen wieder heraus. "Na dann... nimm Platz. Ich zeige dir gerne unsere Übersicht über die Versände. Eigentlich hätte es auch noch Montag Zeit, da unsere Zeitung immer Mittwochs erscheint und das Ganze innerhalb eines Tages gedruckt wird. Aber ich mache es lieber gerne am Wochenende... man weiß ja nie."
      Lächelnd stand ich auf, um ihr Platz zu machen. Es war einfacher, ihr diese Übersicht am PC zu zeigen.


      Noah

      Auch wenn wir weder trinken noch essen mussten, um zu überleben, so, wie die jämmerlichen Menschen, trank ich am Morgen gerne eine heiße Tasse Kaffee, während ich mit nacktem Oberkörper auf dem Balkon stand und die Sonne so glücklich fiel, dass sie nicht direkt auf mich schien. Wir konnten uns im Sonnenlicht aufhalten, weder verbrannten wir, noch wurden wir zu Staub, und vorallem: wir glitzern nicht in der Sonne, wie in diesen lächerlichen Liebesromanen. Doch besonders gut tat uns das Sonnenlicht auch nicht. Es löste verschiedene Symptome aus, wie Kopfschmerzen oder Übelkeit, hielten wir uns länger darin auf. Manche bekamen auch einen Art Ausschlag, Juckreiz. Ähnlich wie bei einer allergischen Reaktion. Bei dem einen war es schlimmer als bei dem anderen. Dar ich glücklicherweise nicht so sehr darauf reagierte wie meine anderen Leidensgenossen, verbrachte ich die wenigen Sonnenstunden Rainvilles gerne hier. Meinen Blick über die Küste schweifend, eine Kippe im Mund und die Kaffeetasse in der Hand, roch ich die frische Meeresluft und lauschte dem Geschrei der Möwen, die ihre Kreise zogen. Ich wohnte erst seit ein paar Tagen hier, hatte das Haus aber selbstverständlich möbeliert übernommen und es mir auf dem nicht sonderlich großen, aber sehr gemütlichen Balkon, von dem aus man einen fabelhaften Blick über die Landschaft genießen konnte, eingerichtet. Hier und da stand eine Palme, eine nette, bequeme Sitzecke und ein kleiner runder Tisch mit zwei Stühlen, direkt an der Balustrade, auf dem ein Teelicht und ein Aschenbecher stand. Lediglich bedauerte ich, dass es platztechnisch statt für einen riesigen Pool, der zweifelsfrei noch im Grundstück Platz finden sollte, für einen Whirlpool gereicht hatte.
      Ich hatte noch keine Bekanntschaft mit den wenigen Nachbarn geschlossen - und wisst ihr was? Sie interessierten mich auch nicht. Sie waren Menschen. Außerdem konnte sich keine junge, gutaussehende Frau ein Haus in dieser Ecke Rainvilles leisten. Es war das nobelste Viertel der Kleinstadt. Nur das Beste für den Besten, versteht sich. Also nahm ich an, hier nur irgendwelche alten Senioren mit verzogenen Enkeln anzutreffen. Doch als laute Musik ertönte und geschmackvoller Heavy Metal durch Latino-Musik ersetzt wurde, begann ich zu grummeln. Ich ging etwas näher an die Balustrade und blickte hinunter zum anderen Grundstück, in dessen Hof gerade ein Ford GT gesäubert wurde. Wo kam der Rotschopf denn auf einmal her? Verwundert nahm ich die Kippe aus meinem Mund und warf sie ihr entgegen, nachdem ich sie eine Weile beobachtet hatte. Erstens hätte sie meinen Ruf vermutlich sowieso nicht gehört, so wie sie in ihrem Element war, und zum anderen wollte ich nicht wie ein Irrer herumschreien. Zwar liebte ich ebenfalls laute Musik, genoss stürmische Nächte in Bars und verbrachte nur selten Abende ohne Gesellschaft, doch am Morgen genoss ich auch gerne so etwas wie RUHE. Als ich sie natürlich mit der Kippe am Kopf getroffen hatte, denn ich traf immer mein Ziel, ihr rotes, lockiges Haar aber leider nicht in Flammen aufging, rief ich ihr entgegen: "Hey! Rotschopf! Mach die Musik gefälligst leiser!", und zog an meinem neuen Glimmstängel. Zwar hatte sie hübsche Beine, einen netten Arsch, aber trotzdem war diese Musik kaum zu ertragen.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.

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    • Nick

      Als sie sich für gestern Abend rechtfertigte, spielte ich die letzten Noten und wandte mich mit einem Lächeln zu ihr. "Diese Erfahrung macht doch jeder mal." Naja, ziemlich viele, schätzte ich. Samantha wohl eher weniger. "Ich weiß nicht wo du wohnst und ich wollte dich nicht allein durch die Straßen laufen lassen", erklärte ich und erhob mich. "Meine Schwester hat dir ein paar Sachen rausgelegt. Wenn du willst, kannst du duschen, bevor du nach Hause gehst. Das Bad ist gleich hinter der Küche." In der Zwischenzeit würde ich ihr etwas zum Frühstück machen. Ich hatte keine Ahnung, ob sie lieber süß oder herzhaft speiste, aber vermutlich beides. Also gäbe es ein paar Pancakes, French Toast und Rührei mit Bacon.

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      Samantha

      "Ja", behauptete ich auf die Frage, ob ich gut geschlafen hätte. Es waren ja nur ein paar Stunden und ich machte mir auch Gedanken um seine Schwester, aber einem Vampir machte das nichts aus. Schlechten Schlaf gab es sozusagen gar nicht. Wir träumten nicht einmal, weshalb ich wohl umso lieber in Tagträumen versank. "Der frühe Vogel fängt den Wurm, oder nicht?", schmunzelte ich. Ich war schon seit ein paar Stunden auf, aber ich wusste nicht, wann es angemessen wäre hier zu erscheinen.
      Ich setzte mich an seinen Schreibtisch und hörte ihm wie immer aufmerksam zu. Seine Stimme war wirklich wohlklingend und unglaublich sanft, fand ich. Ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören. Offenbar war Timothy auch alles andere als ein Aufschieber, so wie Nick. Er erledigte die Dinge lieber so schnell wie möglich, statt sie bis zum letzten Moment vor sich herzuschieben. "So gerät man zumindest nicht unter Zeitdruck." Und das vermied Stress, was gesünder war. Aber ob sich die freiwillige Arbeit am Wochenende auch wirklich lohnte? Timothy erschien mir viel zu gutmütig, was leicht ausgenutzt wurde.

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      Amber

      Als mich etwas am Kopf traf, fasste ich an die Stelle und sah neben mich auf den Boden, wo ich die Kippe entdeckte. Ernsthaft?! Wo kam die denn her? Das Gebrüll des neuen Nachbarn beantwortete mir diese Frage, weshalb ich etwas argwöhnisch zu ihm hinauf blickte. Dann holte ich die kleine Fernbedienung aus meiner Tasche, stellte die Musik aus und trat an den Zaun, der unsere Grundstücke voneinander trennte. Es war weder Mittags- noch Nachtruhe, also konnte ich so laut Musik hören, wie ich wollte. Und sooo laut war sie gar nicht..
      Der Kerl war etwas rüpelhaft, aber er sah wirklich gut aus. Ich hatte schon die Befürchtung, dass die Sahneschnitte auf seinem Hof einem Beamten mit Stock im Arsch gehörte oder so. "Ich kann auch was anderes an machen, wenn dir das lieber ist", rief ich hoch und schmunzelte frech, während ich seinen Oberkörper betrachtete. Männer, die so aussehen, waren oft Ärsche, aber hey.. Ich war nicht auf der Suche nach einem Traumprinzen und amüsierte mich lieber, solange ich das konnte. Man lebt schließlich nur einmal. "Netter Schlitten", meinte ich dann und sah zum Auto, wobei ich mir auf die rechte Seite meiner Unterlippe biss. Wenn sein Frauengeschmack auch nur halb so gut war, wie dieses Schmuckstück, dann war er entweder mit einem Top Model verheiratet oder Single. Ich hoffte auf letzteres, obwohl ich gerade nicht dafür gekleidet war, jemanden aufzureißen. Schade.
      Ich legte meine Unterarme auf den Zaun, wobei ich mich runter beugen und meinen Hintern rausstrecken musste, als ich wieder zu ihm auf sah. Er war definitiv neu in der Stadt und nicht nur innerhalb Rainvilles umgezogen, denn ich kannte die Leute aus Rainville. Und vermutlich kannte jeder mich - ob sie mich mochten oder nicht, sei mal dahingestellt. Ich war eine Jones. Eine Nachfahrin von eine der Gründerfamilien von Rainville. "Warum kommst du nicht runter?", fragte ich und legte meinen Kopf schief, wobei ich ihm verführerisch zulächelte.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Ellie

      Seine Schwester? Ihr war ich noch nicht begegnet. Und wenn... dann konnte ich mich wohl nicht daran erinnern. "Oh... ehm. Vielen Dank", sagte ich auf die nette Gastfreundschaft und lächelte etwas verlegen, als ich mit eine meiner zerzausten Haarsträhnen hinters Ohr strich. "Ich wohne auch mit meinem Bruder zusammen", erzählte ich ihm, doch warum eigentlich? Sicher interessierte ihn das nicht ansatzweise. Also keine Ahnung, warum mein Geltungsbedürfnis so hoch zu sein schien. "Ich... geh' dann mal kurz duschen", ließ ich ihn wissen, mich selbst darüber ärgernd, dass ich so unsicher und hilflos in seiner Gegenwart wirkte. Ich verschwand schnurtsracks im Badezimmer. Es roch frisch nach Zitronenreiniger. Auch wenn das Bad recht klein und unscheinbar wirkte, und die weißen Fliesen nichts besonderes waren, so schien es doch sehr hygienisch. Hier konnte man also ruhigen Gewissens die Toilette benutzen. Kurz warf ich einen Blick über das schöne weiße Sommerkleid mit dem blauen Blumenmuster, welches mir seine Schwester herausgelegt hatte. Wenigstens habe ich jetzt einen Grund, ihn wiederzusehen..., dachte ich mir in diesem Moment schmunzelnd, als ich mich meines schwarzen Minikleids entledigte, sowie die Unterwäsche von meinem Körper streifte und mich einer warmen, erholsamen, vielleicht etwas zu langen Dusche hingab. Es fühlte sich an, als würde ich kiloweise Ballast von mir waschen.
      Nach vollen zwanzig Minuten verließ ich die Dusche und öffnete das Fenster einen Spalt, damit die angelaufenen Scheiben wieder frei wurden und ich mich im Wandspiegel über dem Waschbecken betrachten konnte. Mit meinen Fingern fuhr ich mir durch das Gesicht. Ich wirkte blass und Schatten zeigten sich unter meinen erschöpften Augen. Der gestrige Abend hatte seine Spuren hinterlassen. Seufzend rubbelte ich mein Haar mit einem Handtuch trocken, und als es nur noch leicht feucht war, begann ich es zu föhnen. Erst als die blonden Locken trocken über meine Schultern fielen, zog ich mich an und trat heraus aus dem Badezimmer. Es war etwa eine halbe Stunde vergangen. Das von Schweiß durchdrängte Kleid und meine Unterwäsche hatte ich zuvor allerdings in meiner Handtasche verschwinden lassen, mit der ich dann zurück in den Wohnbereich trat. Es roch nach leckerem Bacon. Nick hatte sich ja richtig Mühe mit dem Frühstück gegen, was mich doch sehr überraschte. Es war für jeden Geschmack etwas dabei. Strahlend sah ich von den Pancakes zu ihm auf. "Das riecht toll", sagte ich und setzte mich an den Tisch, da er ganz offenbar mit den Vorbereitungen fertig war. "Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen... Ich will dir wirklich keine Umstände bereiten."

      Timothy

      Ich mochte es, dass Samantha die Dinge ähnlich sah wie ich und Arbeit auch an einem Samstagmorgen nicht scheute. Ich zeigte ihr alles Wichtige, was sie zu den Versänden wissen musste. Es war eine Arbeit, die für gewöhnlich knappe zwei Stunden in Anspruch nahm. Ob sie danach vielleicht mit mir frühstücken wollte? In das Café, in dem meine Schwester arbeitete vielleicht? Sollte ich sie fragen, oder es lieber sein lassen? Etwas hin und her gerissen, versuchte ich mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, das wenn man mich fragte, alles andere als die Arbeit war. Zumindest in diesem Moment. Ich versuchte, während sie die Arbeit schon fast allein erledigte, dar sie sehr schnell lernte, nicht zu auffällig anzustarren. Doch dann gab es diesen einen Moment, als meine Augen auf den Bildschirm gerichtet waren und ich ihr einen Hinweis geben wollte. Ich stand hinter ihr und beugte mich nach vorne, den Zeigefinger voraus. "Sieh mal. Hier...", doch als ich nur für einen kurzen Augenblick zu ihr schauen wollte, hielt mich ihr Blick gefangen. Ich musste merklich schlucken, der Anspannung wegen. Ich spürte ihren Atem samtweich auf meinem Gesicht. Und da war es wieder... dieses Gefühl, dieser Wunsch, ihr so nah wie irgend möglich zu sein. Doch wie sah sie das? Wollte sie es auch? Und wie war das mit der Trennung von Geschäftlichem und Privatem? Doch es geschah wie von selbst. Ich näherte mich ihren Lippen langsam, ohne etwas dagegen tun zu können.

      Noah

      Desinteressiert sah ich mit hochgezogener Augenbraue und finsterer Miene zu ihr hinab. Lediglich als sie ihren Arsch etwas ausstreckte, warf ich einen interessierten Blick auf das kleine, knackige Prachtexemplar. Doch es gab unzählige schöne Ärsche auf der Welt. Ihrer war einer von vielen. Und heute Morgen war ich nicht in Stimmung, irgendwelche Nachbarinnen zu vögeln. Natürlich hatte ich gegen etwas Spaß am Morgen nichts einzuwenden, doch aus irgendeinem Grund lag mir Samanthas Reaktion des gestrigen Abends noch im Gedächtnis. Hatte sie die Anwesenheit der beiden Frauen verletzt? Aber warum machte ich mir so viele Gedanken darüber? War es wirklich so sehr um mich geschehen?
      "Danke", brummte ich nur kurz angebunden auf das Kompliment, welches meinem dunkelblauen Maserati galt. Er war wirklich ein Prachtexemplar, genau wie sein Besitzer. Ihre Blicke, die mir keinesfalls entgingen, bestätigen diesen Gedanken mehr als eindeutig. Ja, sie wollte zweifelsfrei genommen werden. Aber erst dann, wenn ich in Stimmung war. Und sie andere Musik auflegte. "Danke, Pumuckl, aber ich bin nicht in Stimmung", gab ich ihr zur Antwort, lehnte mich auf die Unterarme gestützt auf die Balustrade und warf einen Blick zu den Wellen. Die inwzischen leere Kaffeetasse hatte ich neben mich abgestellt. Einen kräftigen Zug an der Zigarette, das Rauschen des Meeres und einen knackigen Arsch, zu dem ich hin und wieder einen Blick warf. Es interessierte mich nicht, wer sie war, woher sie kam oder warum sie sich in so jungen Jahren schon solch ein Eigenheim leisten konnte. Vermutlich waren Mommy und Daddy wohlhabend, und sie bekam jeden Wunsch von ihren hübschen, klimpernden Augen abgelesen. Ich tippte zweimal auf die Zigarette, um die Asche nach unten rieseln zu lassen, bevor ich wieder einen kräftigen Zug nahm und den ungesunden Dampf in den blauen Himmel pustete.

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    • Nick

      Mit einem charmanten Lächeln, deckte ich den Tisch und setzte mich zu ihr. Ich konnte sie ja schlecht allein essen lassen. "Ach, ich bin gern in der Küche. Meine Schwester kann nicht kochen, weißt du?" Mag sein, dass sie es vor ihrer Verwandlung mal konnte, aber die Gerichte von damals waren ja nichts im Vergleich zu heute. Mir hingegen machte es sogar ein wenig Spaß, auch wenn ich es nur selten tat und meistens in Bar's arbeitete, in denen es keine Speisen gab.
      Also nahm ich mir ein paar Pancakes und gab etwas Ahornsirup darauf. Wohl etwas mehr, als manch andere, damit es schön süß wurde. Auch den French Toast aß ich mit Sirup, aber Rührei mit Bacon war nicht so meins. Ich würde es nur essen, wenn sie davon nichts wollte. Das einzige, was ich bisher noch über sie erfahren hatte war, dass sie mit ihrem Bruder zusammenlebt. Viel weiter kamen wir dadurch also nicht, aber wollte ich das? Ich hielt mich von Menschen fern. Vor allem von Frauen wie ihr, die mir auf der Suche nach etwas festem zu sein schienen. Dafür war ich nicht der richtige. "Spielst du auch Klavier?", fragte ich, um diese seltsame Stille zu brechen und weil sie vorhin ziemlich interessiert wirkte.

      _______

      Samantha

      Um nicht wie ein Wunderkind auf ihn zu wirken, machte ich hier und da ein paar Fehler oder stellte Fragen. Zu zweit machte die Arbeit noch viel mehr Spaß und Timothy war wirklich engagiert und kannte sich gut aus. Wenn ich allerdings nicht schon alles wüsste, würde ich mich gerade nicht darauf konzentrieren können, etwas neues zu lernen. Timothy hatte sich unabsichtlich einfach in den Vordergrund gedrängt. Ich könnte fast alles vergessen, wenn ich bei ihm war.
      Als er sich nach vorn beugte und mir näher kam, sah ich zuerst auf seinen Finger und wartete auf was auch immer er sagen wollte, doch es kam nichts, weshalb ich mein Gesicht zu ihm wandte und seinen Atem spüren konnte. Seine Augen fixierten meine und ich war wie gelähmt. Wieder nach vorn schauen und der Arbeit widmen, war nur ein leiser Ruf in meinem Kopf, der gegen die Sehnsucht einfach keine Chance hatte. Als er mir auch noch näher kam, wäre meinem menschlichen Ich wohl das Herz aus der Brust gesprungen, doch als Vampir war ich lediglich in der Lage, ein Kribbeln in meinem ganzen Körper zu spüren. Mein Kopf hatte keine Chance diesen Kampf zu gewinnen und so war ich nicht fähig, mich ihm zu entziehen. Unweigerlich kam ich ihm entgegen, meine Augen immer weiter schließend, bis meine Lippen die seinen berührten. Was für ein unglaubliches Gefühl.. Es war nicht mein erster Kuss, aber der erste, der mir nicht aufgezwungen wurde. Seine Lippen schmeckten etwas nach Kaffee und obwohl ich diese Brühe nicht so sehr mochte, störte es mich überhaupt nicht. Auch wenn wir gerade auf der Arbeit waren, war das für mich nicht mal annähernd ein Gegenargument gewesen. Fast könnte ich sogar vergessen, dass ich ein Vampir war, wenn ich doch nur nicht die Fähigkeit zu erröten verloren hätte. Ob es ihn störte? Keine Ahnung.. Alles woran ich in diesem Moment denken konnte, waren seine weichen Lippen, die meine sanft berührten. Wie gern würde ich diese Wärme in meinen Wangen spüren, das Herzklopfen oder weiche Knie bekommen, wie die Figuren aus den zahlreichen Romanen, die ich gelesen hatte. Alles was ich fühlte, war dieses zarte Kribbeln und das Verlangen, das Noah erwähnt hatte. Den Wunsch, dass unsere Lippen sich nie wieder voneinander trennen würden. Diese Erinnerung würde sich auf ewig in mein Gedächtnis brennen.

      ______

      Amber

      Pumuckl? Sehr einfallsreich und ziemlich respektlos, doch da stand ich drüber und reagierte nicht drauf. "Schade", seufzte ich, schmunzelte vor mich hin und schloss die Motorhaube und das Garagentor, ehe ich mich ins Haus verzog.
      Ich hatte ja so eine Vermutung, warum das Haus meines schnuckeligen Nachbarn frei geworden war.. Mein Schlafzimmer hatte bodentiefe Fenster und die weißen Vorhänge zog ich nur selten zu. Eigentlich nie. Naja, es war eben zu seinem Haus gerichtet, sodass der vorherige Besitzer mich gut vom Balkon oder dem Wohnzimmer aus sehen konnte. Sein Problem war: Er war verheiratet und erwartete sogar ein Kind, da hat meine Ungeniertheit seiner Frau natürlich so gar nicht gefallen. Manche Leute waren schon etwas prüde. Gucken war doch okay. Wenn ich aber wusste, dass jemand verheiratet war, ließ ich die Finger von ihm. Da war also nie was gelaufen. Besonders gut sah er sowieso nicht aus. Im Gegensatz zu meinem neuen Nachbarn.
      Ich betrat also besagtes Schlafzimmer, aber nicht nur, weil ich ihn ein wenig reizen wollte, sondern weil ich mich umziehen wollte. Die Kleidung hatte ich immerhin nur an, um mich um meinen Schatz zu kümmern. Zuerst fiel die Latzhose und da ich nur ein bauchfreies Top darunter anhatte, kam sofort mein schwarzer String Tanga zum Vorschein. Jedenfalls das, was man davon sehen konnte. Viel war es ja nicht. Ob er mir zusah oder nicht, war mir aber auch egal. Mir war bewusst, dass er es könnte, aber ich prüfte nicht, ob er noch da stand. Ich zog auch das Top aus, unter dem ein passender BH meine Brüste besonders betonte und ging zu meinem Kleiderschrank. Ja, ich hatte ihn absichtlich so hin gestellt, dass mein Nachbar einen tollen Blick auf mein Heck hatte, auf das ich ehrlich gesagt ziemlich stolz war. Ich war nicht eingebildet oder so.. Aber an Selbstbewusstsein mangelte es mir nicht.
      Allerdings hatte ich einen wirklich großen Kleiderschrank.. Ein breites Spektrum an Kleidung musste dort rein passen. Etwas zum Chillen, etwas zum Arbeiten, etwas zum Ausgehen, alles mögliche. Es war ja genug Platz in meinem Schlafzimmer, obwohl darin schon ein 1,80m breites Bett zum Herumtollen stand. Jedenfalls nahm ich mir eine schwarz-rot karierte Bluse heraus, zog sie an und machte unterhalb meiner Brüste einen Knoten. Anschließend griff ich zu einer schwarzen Hot Pants, die ich so anzog, dass ihm mein Hintern quasi auf einem Silbertablett serviert würde, stünde er noch auf dem Balkon, was ich insgeheim doch sehr hoffte. Vielleicht nicht heute.. aber irgendwann käme er bestimmt rüber..
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      - Eugene Ionesco

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    • Ellie

      Bei der Bemerkung, dass seine Schwester nicht kochen könne, musste ich schmunzeln. Und sofort sah ich mein eigenes Ich vor mir. Ich konnte backen und war ziemlich reinlich. Aber kochen.. herzhafte Gerichte. Nicht wirklich. Viele Dinge brannten mir an, waren zu wenig oder zu stark gewürzt. Die goldene Mitte fand ich nur selten. Es ging sogar schon so weit, dass ich mich fragte, ob ich den gleichen Geschmack wie viele andere Menschen auf der Welt hatte oder einfach nur ein Sonderling war.
      Während ich immer wieder Blicke zu ihm warf, seine grünen Augen und das wilde Haar ein wohlig warmes, unbeschreibliches Gefühl in mir auslösten, nahm ich einen der Pancakes. Er hatte es mit den Sirup gut gemeint, aber ich bevorzugte, ähnlich wie er, ein süßes Frühstück. Ich musste mich wirklich bemühen nicht zu starren, wandte immer wieder den Blick ab. Als er mich dann aber bezüglich meines größten Hobbys ansprach, hatte ich endlich einen Grund ihn länger als nur einen Augenblick anzusehen. Und nicht nur das, ich strahlte auch über beide Wangen, als ich ihm stolz antwortete: "Ja, seit meinem zweiten Lebensjahr oder so."
      Okay, vielleicht war ich auch vier. So genau wusste ich es nicht mehr. Aber es gab keine Zeit, an die ich mich erinnern konnte, in der ich ohne Klavier war. Ich erinnerte mich noch heute an meine strenge Lehrerin, die mich trimmte, jeden einzelnen Tag, besser, genauer und gefühlvoller zu werden. In dieses Hobby von mir hatten meine Eltern viel Geld gesteckt. Die Worte meines Vater hallten täglich in meinen Ohren: "Du hättest eine Große werden können". Doch ich ließ die Musikstunden schleifen. Spielte nur noch, wenn mein Herz es mir sagte. Und es war zu wenig, um damit mein Geld zu verdienen. Doch das machte mir nichts aus. Mein Traum war es, im Musical zu arbeiten, vielleicht irgendwann auf dem Broadway. Auch wenn das nur Tagträume waren, die sich vermutlich niemals erfüllten. "Ich liebe das Klavier. Es hat etwas magisches. Man kann so viel damit ausdrücken, findest du nicht auch?", fragte ich, kauend auf meinem Pancake, und das einzige, was ich akzeptiere, wäre eine Zustimmung gewesen. Doch ich glaube nicht, dass jemand, der die Mondscheinsonate mit so einer Inbrunst spielte, etwas anderes behaupten würde.

      Timothy

      Ihre Lippen legten sich auf meine. Es war wie ein unsichtbarer Zauber, der sich in dünnen Bahnen durch meinen Körper zog und mich in ein Gefühl der wahren und ehrlichen Geborgenheit hüllte. Wie schwerelos zu sein. So musste es sich anfühlen. Ihre Lippen, so butterweich und zart, der blumige Duft, so angenehm, so nah, als würde man durch ein Blumenmeer laufen. Hand in Hand. Nur sie und ich. Zumindest stellte ich mir das vor, als auch ich meine Augen geschlossen hielt. Sachte legte ich meine Hand in ihren Nacken, drückte die näher an meine Lippen heran. Ich wollte so viel wie möglich von ihr schmecken, so nah sein, wie ich konnte, denn ich hatte keine Ahnung, wie lange der Moment anhalten würde. Ohne Eile forderte ich sie durch meine Bewegung auf, sich vom Bürostuhl zu erheben. Dicht trat ich an sie heran und musste mich nun etwas nach unten beugen, da die doch ein Stück kleiner war als ich. Bevor meine Zunge begann, ihre zu erforschen, löste ich meine Lippen von ihren. Meine Augen hielt ich geschlossen, denn ich fürchtete, dass wenn ich sie öffnete, der schöne Moment zwischen uns für immer vorüber sein würde. Es nur eine Vorstellung war, nur ein Gedanke, nur ein Wunsch, dass es für länger, vielleicht sogar für immer sein könnte. Ich spürte ihren warmen, feuchten Atem, wie sie wohl den meinen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Darum schwieg ich.

      Noah

      Meine rothaarige, neue Freundin verschwand in ihrem hübschen Häuschen. Nicht, dass es mich im Ansatz interessiert hätte. Aber trotzdem wagte ich immer mal wieder einen Blick zu ihrem bodentiefen Schlafzimmerfenster, in dem sie sich ganz offensichtlich und ungeniert umzog. Hierzu gab es genau zwei Theorien. Entweder, sie war dumm und wusste nich, dass ich jede einzelne ihrer Bewegungen sehen konnte, oder sie war gerissen, schlau und wollte mich provozieren. Ich tippte auf Theorie zwei. Darum konnte ich mir ein kaum sichtbares Schmunzeln nicht verkneifen, als mein Blick auf ihren schwarzen Tanga fiel. Mhh... einen hübschen Hintern hatte sie schon, das musste man ihr lassen. Kurz spielte ich doch tatsächlich mit dem Gedanken, meine Ablehnung über Bord zu werden, rüber zu gehen und sie zu nehmen, wo und wie es mir beliebte. Doch ich wäre nicht Noah, wenn ich das tun würde. Ich hatte meinen Stolz, und wollte sie mich, musste sie betteln. Früher oder später würde sie mich anflehen. Ich hatte keine Eile. Einen letzten Zug an der Zigarette, bevor ich mich aufrichtete, die Kippe absichtlich auf ihren frisch gesäuberten Ford GT warf, die leere Kaffeetasse von der Balustrade schnappte und hinein ins Haus ging.

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    • Nick

      Seit ihrem zweiten Lebensjahr? Abzüglich meiner Vampirjahre, hatte sie mir also etwas voraus. Ich hatte erst mit 6 angefangen und eiferte meinem Vater nach, der ein großartiger Pianist war. Ellie schien das Klavier aber regelrecht zu lieben, so wie sie strahlte. Das brachte mich zum Schmunzeln. "In der Tat", stimmte ich ihr zu und nahm mir etwas von dem Rührei, auch wenn ich mich innerlich ein wenig dagegen sträubte. Also es schmeckte nicht furchtbar, aber Zucker mochte ich eindeutig lieber als Salz. "Spielst du auch andere Instrumente?", fragte ich fast schon automatisch, um das Gespräch weiterzuführen. Mit der Gitarre hatte ich erst als Vampir angefangen. Vor etwa 50 Jahren müsste das gewesen sein.

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      Samantha

      Sein Geruch verriet mir, dass er sich gerade genau so wohl fühlte wie ich. Etwas so wundervolles konnte doch nicht falsch sein.. Als ich seine Hand in meinem Nacken spürte, war in meinem Kopf nichts weiter als Leere. Kein Gedanke mehr an Vampire und Menschen oder Noah. Nachdem ich mich mit ihm aufgerichtet hatte, legte ich langsam meine Arme um seinen Hals und streckte mich ihm ein wenig entgegen, da ich nicht wollte, dass unser Größenunterschied diesen Moment zunichte machte.
      Ich spürte seine Wärme, seinen Herzschlag und seinen Atem, als wir so dicht beieinander standen. Als Vampir war ich vielleicht nicht mehr im Stande eigene Herzenssprünge zu erleben, doch dafür konnte ich seine umso mehr wahrnehmen, was ich wirklich sehr genoss. Wahrzunehmen, was in ihm gerade vor ging. Das war einzigartig.
      Für einen Moment trennten sich unsere Lippen zwar, doch ich wollte nicht, dass er sich von mir entfernte. Solange ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren konnte, war es mir recht. Mit geschlossenen Augen legte ich meine Stirn an seine und lächelte, ehe sich unsere Lippen erneut fanden. Da ich keine Erfahrungen mit Zungenküssen hatte, ließ ich mich ein wenig von ihm führen und schlang meine Arme noch enger um seinen Hals. Zwischen uns hätte vermutlich kaum noch ein Blatt Papier gepasst, sodass Timothy's Herzschlag in meinem Körper ein regelrechtes Feuer entfachte. Ich wollte nicht hier und jetzt weitergehen.. Wobei ich vielleicht nicht abgeneigt wäre, wenn er es wollte.. Aber ich wollte noch ein wenig länger in dieser perfekten Welt - in der gerade nur wir beide existierten - verweilen und seine Lippen schmecken. Sogar meine Nase nahm fast keine anderen Gerüche mehr als die seinen auf. Ohne diese ganzen störenden Gerüche hatte ich das Gefühl, dass er nach saftigen Bäumen roch, als wäre ich mit ihm in einem Wald. Nach Kiefer? Oder doch eher nach Laub? Einen Hauch Moos.. Diesen Geruch verband ich immer mit Freiheit, da ich furchtbar gerne zelten ging und die Natur bewunderte. Jetzt gerade gab es keinen Zweifel daran, dass ich mich verliebt hatte und er der Richtige sein könnte. Ich wollte jede Minute mit ihm verbringen und mehr über ihn erfahren.

      ______

      Amber

      Nachdem ich mich umgezogen hatte, drehte ich mich beim Strecken um und musste leider feststellen, dass er nicht mehr auf dem Balkon stand. Das hieß jedoch nicht, dass er nichts gesehen hätte. Schmunzelnd verließ ich mein Haus über die Terrasse und schlich mich über einen kleinen Pfad direkt ans Meer. Das Meer in Spanien war mir zu voll. Hier in Rainville gab es keinen so großen Andrang, da es dauernd regnete. Kaum hatte ich daran gedacht, spürte ich auch schon den ersten Regentropfen auf meiner Nase, die ich der Sonne entgegengestreckt hatte. Sonne und Regen.. Irgendwo könnte man also wieder einen Regenbogen bestaunen, wenn man so etwas mochte. Ich hingegen mochte den Regen und davon hatte es in den letzten zwei Wochen nicht ein Tröpfchen gegeben. Mit einem breiten Grinsen, dass meine pure Lebensfreude ausstrahlte, streckte ich meine Arme aus und schloss meine Augen, als der Niesel sich langsam in einen leichten Schauer verwandelte. Deswegen mochte ich Rainville so. Ich hätte auch wegziehen können, aber ich mochte große Städte nicht so. Diese Menschenmassen waren furchtbar und die Straßen waren so voll, dass man seinen Wagen mehr bremste, als beschleunigte.
      Als ich vollkommen durchnässt war, kehrte ich nach Hause zurück und nahm mir ein Handtuch aus dem Schränkchen auf der Terrasse, um meine Haare zu trocknen und mich anschließend auf meiner Liege unter der bedachten Terrasse legte. Ich sah gern dabei zu, wie der Regen gegen das gläserne Dach plätscherte. Die Nässe und die Kälte hatten mich noch nie gestört. Irgendwie fror ich einfach nicht so schnell wie andere.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Ellie

      "Ich habe mich mal an der Geige versucht. Meine Grandma hatte immer eine bei sich herum stehen. Meine Familie ist ziemlich musikbegeisterst, musst du wissen. Aber. ja... irgendwie war das nichts für mich", erzählte ich lächelnd, während der erste Pancake schon den Weg in meinen hungrigen Schlund gefunden hatte, und ich sogleich nach dem zweiten griff. "Und du? Spielst du noch andere Instrumente? Was machst du sonst gerne so, wenn du nicht irgendwelche völlig betrunkenen Blondienen mit nach Hause nimmst?", wollte ich schmunzelnd wissen und trank einen Schluck des Kaffees, welchen ich am liebsten mit einem kleinen Schuss Milch trank, ohne Zucker. Auch wenn unsere Unterhaltung recht belanglos schien, so war es hochinteressant für mich, mehr über Nick zu erfahren. Er hatte einen unglaublich interessanten Charakter, der mich neugierig machte, und in mir das Verlangen weckte, so viel wie nur irgendwie möglich über ihn herauszufinden.

      Timothy

      Auch Samantha gefiel unser Kuss, und auch der danach, und der darauf. Eine hitzige Wärme erfüllte meinen Körper, und das unbändige Verlangen, ihr noch näher - ganz nah - zu sein. Ich löste den Kuss für den Bruchteil eines Augenblicks, ging leicht in die Hocke, ließ meine Finger Halt unter ihren Oberschenkeln, nahe ihrem Gesäß, finden und hebte sie hoch. Zum Glück war der Teil des Schreibtischs freigeräumt, sonst hätte das wieder - für mich eigentlich nicht ungewöhnlich - peinlich und für sie schmerzhaft enden können. Sachte setzte ich sie auf meinem Schreibtisch ab und drückte meine Lippen wieder auf die ihren. Nun aber fordernder. Meine Zunge begann nach ihrer zu suchen, wurde schnell fündig und forderte sie zum Tanz auf. Mit meinen Fingern öffnete ich gekonnt ihre weiße Bluse. Nur ein paar Knöpfe, sodass der Ansatz ihres hautfarbenen BHs sichtbar wurde. Es war ja nicht so, dass ich noch nie mit einer Frau intim geworden wäre. Nur meine letzte Beziehung lag gut zwei Jahre zurück. Und in dieser ganzen Zeit hatte ich lediglich einen One-Night-Stand, doch nur um eindeutig festzustellen, dass dies nichts für mich war. Meine Lippen lösten sich, um den Weg ihren zarten Hals abwärts zu finden. Besonders hier roch sie intensiv nach blühenden Rosen. Meine Hände ruhten an ihren Hüften. Es ging alles so schnell, dass ich ihr vielleicht zu wenig Zeit ließ, um mir zu zeigen, dass ihr das alles hier zu schnell ging? Ihre Berührungen, das Erwidern der Küsse... es war alles sehr zaghaft und scheu. Aber es verleitete mich auch dazu, weiter zu machen. Wäre es ihr Wunsch, hier und jetzt aufzuhören, dann würde ich diesen Wunsch selbstverständlich und ohne Umschweife akzeptieren.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Nick

      Geige? Darauf hab ich damals auch mal gespielt, aber so ganz überzeugt war ich davon nie. Man könnte ihr durchaus schöne Klänge entlocken, aber ich blieb bei dem Klavier hängen und spielte viele Jahrhunderte nichts anderes.
      Ich hielt mich mit dem Essen ein wenig zurück, damit sie genug bekäme, immerhin brauchte sie das dringender als ich. Das Gespräch war dafür bestens geeignet, um mich vom Essen abzuhalten, ohne aufzufallen. "Gitarre", antwortete ich zuerst und stützte meinen Kopf auf meine Hand, während ich zu dem Bücherregal sah und überlegte, was ich ihr antworten sollte. "Ich spiele viel Gitarre. Mal mehr, mal weniger ernsthaft. Manchmal zupfte ich einfach nur belanglos an den Saiten, um mich zu entspannen. Ansonsten.. mache ich eigentlich nicht viel.. Ich esse gern Kuchen oder andere Süßspeisen.." Das war's eigentlich so ziemlich.. Sam war die mit den vielen Hobbies und immer irgendwie beschäftigt. War es eine Wanderung durch den Wald oder die Berge, oder das Lesen eines Buches. "Bestimmt hast du viel mehr Hobbies", meinte ich und nahm mir nun doch einen weiteren Pancake. Von denen hatte ich ja ohnehin ein paar mehr gemacht und so eine zierliche Frau würde sie bestimmt nicht alle allein schaffen. Sie erinnerte mich ein wenig an Sam.. Wobei Sam Musik zwar sehr mochte und mir gern beim Spielen zuhörte, aber sie hatte nie angefangen eines zu erlernen.

      _______

      Samantha

      Als Timothy den Kuss löste, um mich auf den Schreibtisch zu setzen, konnte ich mich dem Nervenkitzel nicht entziehen. Natürlich war ich neugierig, wie es wäre sich einem Mann hinzugeben und hatte es mir schon unzählige Male vorgestellt. Die Filme und Romane gaben einem ja genug Inspiration zum Fantasieren. Weil ich neugierig war, aber vor allem weil meine Lust mit jeder Sekunde wuchs, konnte ich einfach nicht aufhören. Das wir gerade in der Redaktion waren, war schon völlig aus meinem Bewusstsein verschwunden.
      Seine Küsse wurden fordernder und ich versuchte mich ihm anzupassen, doch solch leidenschaftliche Küsse hatte ich eben noch nie, weshalb ich hoffte, dass er meine mangelnde Erfahrung nicht als Zurückhaltung deutete. Meine Hände lagen auf seinen Schulterblättern und krallten sich ein wenig in sein Hemd, nachdem er anfing meinen Hals zu liebkosen. Es war noch viel aufregender, als ich es mir vorgestellt hatte, weshalb ich nicht anders konnte, als vor Erregung in sein Ohr zu keuchen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich ihm so schnell so sehr verfallen würde, dass ich schon bereit wäre, mit ihm noch weiter zu gehen. Doch Noah hatte in einer Sache recht.. Ich konnte nicht ewig vor meinem Verlangen davonrennen. Nur wollte ich es nicht mit irgendjemanden tun, sondern mit jemandem, den ich liebte. Viel mehr sehnte ich mich also nach Liebe. Nach Zärtlichkeit. Nicht nach bedeutungslosem Sex. Und bei Timothy war ich mir sicher, dass er es nicht nur darauf abgesehen hatte, das konnte ich riechen und das trieb mich noch mehr in den Wahnsinn. Deshalb - und weil ich ihm irgendwie zeigen wollte, dass es okay für mich wäre - glitten meine Hände unter sein Shirt und erkundeten seinen Rücken. Seine warme Haut unter meinen dazu eher kühlen Fingern - sie waren nicht eiskalt, aber sie konnten nicht so warm werden wie die von Menschen. Sie strichen sanft über seinen Rücken, während ich mit dem Gedanken spielte, sein Hemd zu öffnen, doch ich war mir nicht sicher, ob er sich vielleicht nur weiter auf meinen Hals beschränken oder doch mehr von mir wollte. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr wollte ich ihn und mein Geist war zu schwach sich dagegen zu wehren. Sich unserer Unterschiede wieder bewusst zu werden. Ich war nur noch eine Frau, die die Nähe eines Mannes in vollem Maße genoss und mehr wollte.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Ellie

      Das waren nicht besonders viele Hobbys, die er da hervorbrachte, was mich doch sehr verwunderte. Ein gestandener Mann wie er... ich hatte an viel Sport gedacht, Joggen oder Kraftsport vielleicht. Ausdauertraining, Fahrrad fahren, irgendwas. Doch so wie er erzählte, schienen sich seine Freizeitaktivitäten tatsächlich nur auf die Musik und das Essen von Süßem zu beschränken. Irgendwie fand ich das... niedlich. Und anders. Ich hasste diese Muskelprotze, die den lieben langen Tag mit der Arbeit an ihrem Körper verbrachten, strickt auf ihre Ernährung und auf ja nicht zu viele Kalorien achteten. Ich bemitleidete diese Männer sogar. Es musste unglaublich anstrengend und kräftezehrend sein. Man musste sich einfach auch mal etwas gönnen! Und das konnte Nick, der nach dem Herzhaften nach einem Pancake griff, wohl ganz offensichtlich. Erst als ich ihm antwortete, hatte ich bemerkt, dass das Schmunzeln nicht aus meinem Gesicht gewichen war. "Oh... so ein paar", antwortete ich schulterzuckend und war etwas unsicher, ob ich ihm meine Hobbys nun verraten sollte oder nicht. Da ich aber vor einer bedrückenden Stille Angst hatte, erzählte ich sie ihm. "Ich lese sehr viel... hauptsächlich irgendwelche Liebes- oder Fantasyromane. Ich spiele gerne Klavier, wie schon gesagt... und ich liebe es ins Theater zu gehen. Außerdem tanze ich gerne. Klassisch... Hip Hop Dance habe ich auch mal versucht, aber diese Gruppentänze sind irgendwie nichts für mich. Fürs Ballett war ich als Kind zu kräftig", erzählte ich, während ich den letzten Bissen meines zweiten und letzten Pancakes herunterschluckte. Oh ja, als Kind war ich eine kleine Pummelfee. Ich wurde oft gehänselt, meiner Kilos wegen, und obwohl ich das Ballett schon immer interessant fand, hatte ich Angst vor der Reaktion der anderen Mädchen und Jungs. Ich im Tütü... das wäre kein graziler Anblick gewesen.
      Ich griff nach meiner Kaffeetasse, nahm auch hier den letzten lauwarmen Schluck zu mir. Dann ruhte mein Blick auf Nick. Es herrschte kurzes Schweigen. Er sah so... gut aus. Kurz davor ein verliebtes Seufzen auszustoßen, wandte ich den Blick ab und stand langsam vom Stuhl auf. "Danke, Nick. Dafür, dass du mich mitgenommen hast... und auch für das leckere Frühstück und das Kleid deiner Schwester. Ich gebe es ihr gerne gewaschen und gebügelt wieder zurück", versprach ich und faltete meine Hände, um nicht vor lauter Nervosität unkontrolliert zu gestikulieren. "Ich denke, ich muss dann los. Die Kaffeebohnen rufen", scherzte ich schmunzelnd, aber unsicher. Ob man mir dies anmerkte?

      Timothy

      Passierte das hier tatsächlich gerade wirklich? Oder träumte ich etwa? Zuerst wollte ich mich zwicken, um mir zu bestätigen, dass es kein Traum war, sondern meine attraktive Kollegin vor mir auf meinem Schreibtisch saß, beide Beine an jeweils einer Hüftseite angelehnt und sich ihrem Verlangen nachgebend, mir nahe zu sein. Ich spürte förmlich, wie das Feuer auf ihren Lippen brannte. Ihre Fingernägel fuhren über meinen Rücken, was auch mich meine Erregung durch ein leises Stöhnen verlauten ließ. Ganz offensichtlich, war sie nicht abgeneigt, weiter zu gehen. Doch eigentlich war es nicht meine Art, eine Frau, die ich gerade mal drei Tage kannte, im Büro, auf meinem Schreibtisch, zu nehmen. Auch wenn das Verlangen groß und die Begierde unermesslich schien. Widerwillig löste ich aber dennoch meine Lippen. Das Risiko eingehend, damit den Moment zu zerstören, öffnete ich meinen Augen einen Spalt weit und traf ihre braunen, unschuldigen Rehaugen. "Willst du das wirklich? Jetzt? Hier?", fragte ich hauchend. Auch wenn die Wölbung in meiner Hose eine potentielle Gegenfrage ohne ein Wort beantwortete. Doch wieder musste ich beginnen ihren Hals mit Küssen zu bedecken. Ich konnte gar nicht anders. Es war wie ein angenehmer Zwang, dem ich mich nicht entreißen konnte.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Nick

      Liebes- und Fantasyromane? Warum überraschte mich das nicht? Schon beim ersten Blick hatte ich sie für eine romantische Träumerin gehalten und nicht für das willige Ding, das sich mir gestern an den Hals geworfen hatte. Möglich, dass sie mich attraktiv fand, aber so war sie nicht wirklich. Außerdem mochte sie noch Theater und Tanz. Das passte irgendwie zu ihr, anders als die Vorstellung, dass sie mal zu kräftig gewesen sein soll. So eine wunderschöne Frau? Menschen neigten eben dazu, sich auch körperlich enorm verändern zu können.
      Ich schmunzelte etwas und brachte nicht mehr als ein interessiertes Mhh heraus, weil ich gerade auch am Kauen war. "Gern geschehen", antwortete ich, als sie sich verabschiedete und stand auf, um sie zur Tür zu begleiten. "Vielleicht kannst du mir ja ein Stück Erdbeertorte reservieren.." Ich hatte zwar schon etwas süßes, aber irgendwie hatte ich Lust auf Erdbeeren. Ob es an ihrem Geruch lag? Sie roch so süß und fruchtig, dass ich einfach an Erdbeeren denken musste. Jedenfalls wüsste sie nun, dass ich vorhatte, später im Café vorbeizuschauen. Außer sie würde mich nicht dort sehen wollen.

      _____

      Samantha

      Ich brauchte meine Augen nicht öffnen, um zu wissen, dass es Timothy ebenso sehr erregte, wie mich. Sein Atem, sein Herzschlag und sein Geruch waren eindeutig genug. Als er sich von mir löste, dachte ich schon, dass er aufhören wollte und öffnete meine Augen ein wenig, um in seine zu blicken. Ich könnte mich seit dem Kuss nur noch mehr darin verlieren. Es war wirklich süß, dass er mich fragte, ob ich es wirklich wollte und dann auch noch hier und jetzt. Ehrlich gesagt, hatte ich mir mein erstes Mal meistens unter freiem Himmel unter funkelnden Sternen vorgestellt, wenn ich mit einem Mann zelten wäre, aber... ich wusste gar nicht, ob er überhaupt der Typ dafür war. Mochte er die Natur eigentlich so sehr wie ich? Zumindest mochte er Lost Places und.. übernatürliches..
      Kurz erinnerte ich mich daran, dass ich so etwas übernatürliches war und das hier falsch sein sollte, aber es fühlte sich so richtig an. Der Ort spielte keine Rolle.. Nur das wie und wer.. Und ich wollte auf die Zärtlichkeit des Mannes vor mir nicht verzichten. Er küsste wieder meinen Hals, wobei er mir so viel erfahrener vorkam. Offenbar war es bei ihm nicht das erste Mal, aber was hatte ich auch erwartet? Das war in Ordnung. Ich hatte genug Filme und Bücher darüber verschlungen, um zu wissen, was ich tun musste. "Ja..", keuchte ich leise und begann damit die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, damit ich ungehindert über seine Brust streichen konnte. Ich war noch nicht mal eine Woche hier und schon war ich einem Menschen verfallen. Er war aber nicht irgendein Mensch oder der erstbeste. Ich war schon hunderten von Männern begegnet, aber keiner zog mich so in den Bann wie er. Ein Glück, war ich schon einige Jahrzehnte Herrin über meinen Blutdurst, denn mein Körper bebte nicht nur vor Lust, sondern sehnte sich auch nach seinem köstlichen Blut, was ich im Gegensatz zu meiner Lust zu unterdrücken wusste.
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      - Eugene Ionesco

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    • Ellie

      Das hieß also, dass er nachher im Café noch vorbeischauen würde? Das erfreute mich sehr, trotzdem versuchte ich nicht wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Ein Schmunzeln konnte ich aber nicht verhindern. "Sehr gerne...", antwortete ich ihm. An der Tür blieben wir stehen. Ich wandte mich noch einmal zu ihm um und blickte in seine stahlblauen Augen. Diese sagenhaft schönen Augen. Mein Herz machte einen Sprung, doch sicherlich würde ich ihm keinen Schritt mehr zu nahe kommen. Er hatte nicht verleugnet, dass ich irgendwelche dummen Sachen getan oder gesagt hatte. Ich wollte nicht, dass er schlecht von mir dachte. Darum beschloss ich, auf Distanz zu bleiben. Trotzdem hielt ich Inne. Warum? Was erwartete ich?

      Timothy

      Ihre Zustimmung veranlasste mich dazu, sie noch leidenschaftlicher zu küssen. Meine Hand fuhr ihre Hüfte hinauf, über ihre zierliche Seite, weiter hoch zu ihrer wohlgeformten, nicht zu üppigen Brust. Gerade als ich mit meinen Küssen ihr Schlüsselbein erreicht hatte und den Stoff ihres Basic-BHs zur Seite schieben wollte, um ihre Brustwarze zu liebkosen, hörte ich, wie jemand die Redaktion betrat. Ich schreckte auf. Schnell stellte sich heraus, dass es ausgerechnet der fluchende Mr. Johnson war, der am Wochenende nur selten freiwillig die Redaktion betrat. Warum ausgerechnet heute!? Ausgerechnet jetzt!? Schnell löste ich mich von Samantha, knöpfte eilig mein Hemd zu und räusperte mich, als ich mich auf den Bürostuhl setzte und so tat, als wäre das hier alles nicht passiert. Meinen Blick starr auf den Monitor gerichtet, sah ich aus dem Augenwinkel den Zwirbelbad unseres netten Chefs. "Oh, Ms. Anderson. Sie auch hier?", fragte er, weich für seine Verhältnisse. Sein Ton wurde sogleich schroffer, als er sich an mich wendete. Für ihn war es schon eine Selbstverständlichkeit, dass ich ohne Bezahlung auch am Wochenende arbeitete, auch wenn es sich für gewöhnlich nur um zwei Stunden meiner freien Zeit handelte. "Fraser! Wie sieht es mit den Versänden aus?!?"
      "Sehr gut, Mr. Johnson. Ms. Anderson hat mir geholfen. Und sie hat sich als sehr... talentiert herausgestellt", sagte ich, vermied aber Samantha anzuschauen und tat vielbeschäftigt.
      "Wunderbar. Dann... weitermachen!"
      Er verzog sich in sein Büro und ich seufzte erleichtert, bevor ich etwas zusammen sank.

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    • Nick

      An der Tür angekommen, blieb sie ungewöhnlich lang stehen, als ob sie irgendetwas erwartete. Da ich nicht unhöflich sein wollte, sah ich zu ihr runter. Vielleicht wollte sie noch etwas sagen, aber es kam nicht. Also ergriff ich das Wort. "Bis später dann..", sagte ich so freundlich wie möglich, damit sie nicht dachte, dass ich sie rauswerfen wollte.

      ______

      Samantha

      Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so viel intensiver werden könnte, als seine Lippen auf Erkundungstour gingen und mir den letzten Rest meines Verstandes raubten. Dabei hätte ich bemerken müssen, dass Mr Johnson sich der Redaktion näherte, doch es war Timothy, der ihn zuerst bemerkte. Der innige Moment endete viel zu abrupt, doch genau wie er, richtete ich meine Bluse und stellte mich hinter ihn, bevor ich unseren Chef mit einem Lächeln begrüßte. "Guten morgen.." Schlagartig wurde mir bewusst, was ich gerade getan hatte. Nicht nur, dass wir hier an unserem Arbeitsplatz waren und Glück hatten, dass wir noch nicht weiter gegangen waren. Auch das ich zu schwach war, um Timothy fern zu bleiben, wo ich doch immer dachte, dass ich einen starken Willen hätte. Beschämt über diese Schwäche seufzte ich kaum hörbar, drehte mich um und blickte aus dem Fenster von dem aus ich einen kräftigen Regenbogen sehen konnte. Meine Hände an meine Ellenbogen gelegt, dachte ich über die vergangenen Minuten nach. Es war wundervoll.. Viel zu schön.. und ich sehnte mich nach mehr. Ich sehnte mich nach seiner Nähe. Nicht nur jetzt, auch in Zukunft und.. für die Ewigkeit.. Doch genau das war der Punkt. Timothy hatte keine Ewigkeit. Außer ich würde ihn verwandeln, wofür ich nicht nur die Zustimmung meiner Familie brauchte, sondern auch die von Timothy. Was wäre dann mit seiner Schwester? Da wo vorher Leere herrschte, sammelten sich nun umso mehr Fragen. Ich war bereit mich einem Mann hinzugeben, den ich kaum kannte und schlimmer noch.. er kannte mich nicht. Er wusste nicht, wer oder was ich war. Samantha Anderson war mir zwar sehr ähnlich, doch ich wurde weder in einer Großstadt geboren, noch war ich 26 Jahre alt. Ich drehte mich langsam zu ihm um und lächelte verlegen, da mir meine Schwäche wirklich peinlich war. Ich bereute es nicht, ihn zu küssen. Ich bereute es nur, dass ich ihm nicht die Wahrheit sagen konnte und ihm eines Tages womöglich das Herz brechen müsste. Meine letzte Hoffnung war, dass David und Christine mir ihren Segen gäben, aber was dann? Hey Timothy, ich bin übrigens ein Vampir und wollte dich fragen, ob du die Ewigkeit mit mir verbringen möchtest?
      Ich betrachtete ihn schweigend und konnte noch immer seine Berührungen spüren, weshalb mir ein verliebtes Seufzen entglitt.
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      - Eugene Ionesco

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    • Ellie

      "Ja... ja... b-bis später dann", entgegnete ich mit einer leichten Verzögerung auf seine Verabschiedung, lächelte flüchtig, wandte mich schnell ab und ging ein paar Schritte. Leute, fragt mich nicht, was mich dazu getrieben hatte. Was der Grund war, weshalb anscheinend in meinem Kopf ein Kurzschluss ausgelöst wurde. Für gewöhnlich dachte ich über meine Handlungen nach. Zumindest wenn man mich fragte. Timothy sah das meistens etwas anders, betitelte mich als "naiv" und "zu gutgläubig". Oft sagte er auch, ich treffe vorschnelle Entscheidungen, was absolut nicht der Fall war. Manchmal behandelte er mich noch wie ein Kind, welches ich ganz ohne Zweifel nicht mehr war! Ich wusste, was ich wollte. Zumindest in diesem Moment... also wandte ich mich, so schnell wie ich ihm den Rücken zugedreht hatte, wieder um, eilte zur Tür, die er fast geschlossen hatte. Ich legte meine flache Hand an die Tür, um zu verhindern, dass sie ins Schloss fiel. Nick stand dicht vor mir. Ich spürte seinen Atem, der mich an der Nase kitzelte. Ich legte eine Hand in seinen Nacken, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Nur ganz kurz, doch der Augenblick genügte, um in mir ein sagenhaftes Feuerwerk zu entfachen. Als sich meine Lippen wieder von den seinen lösten, ganz ohne, dass er sich hätte überhaupt gegen meine Nähe wehren können, vermied ich es, ihm in die Augen zu sehen. Ich stellte mich wieder auf meine Füße, ließ langsam wie eine Schnecke meine Hand von seinem Nackenhaar gleiten und hielt die Augen geschlossen. Schnell realisierte ich, was ich da gerade getan hatte, sagte aber kein Wort.


      Timothy

      "Das war wirklich knapp...", flüsterte ich ihr zu, als sich mein Herzschlag wieder etwas normalisiert hatte. Mr. Johnson war nur ein Büro weiter. Wir mussten leise sein, damit er nicht jedes Wort verstand, das wir sagten. "Wir müssen vorsichtiger sein... zumindest hier", schmunzelte ich, während ich flüchtig zu ihr sah. Ich schaltete den PC aus, denn die wichtige Arbeit war erledigt. Ich stand auf und vergewisserte mich nochmal, keine Schritte zu hören, bevor ich zu Samantha ging und ihr eine Haarsträhne hinters Ohr strich, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst hatte. Ihr fuhr um ihre Taille und trat so nah an sie heran wie nur möglich. "Danke für deine Hilfe...", hauchte ich nur leise und ließ meine Lippen auf ihrer Stirn ruhen, immer ein Ohr auf unseren Tomatenkopf. Ich löste mich etwas von ihr, um in ihre treuen Augen zu sehen. "Ich lade dich zum Frühstück ein. Was sagst du?"

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    • Nick

      Sie drehte sich um, ihre Schritte entfernten sich, doch kamen sie noch schneller wieder zurück, weshalb ich nicht dazu kam, die Tür zu schließen. Wollte sie mir doch noch etwas sagen? Nein, das war es nicht. Sie kam mir viel zu schnell entgegen, sodass ich mich nicht einmal wirklich wehren konnte, da ich nicht mit einem Kuss gerechnet hatte. Wenn sie wüsste, dass ich bei diesem Kuss beinahe nichts gefühlt hatte, wäre sie vermutlich sehr enttäuscht. Ich hatte nie die Absicht, dass sie sich in mich verlieben könnte, wenn das der Grund für den Kuss war. Warum sollte sie es sonst tun?
      Wie sie vor mir stand, mit geschlossenen Augen und vermutlich voller Hoffnung, dass ich sie nun an mich ziehen und küssen würde, tat mir schon leid. "Ellie…" Ich seufzte laut und war in diesem Moment ein wenig ratlos. Ich wollte kein Arsch sein, aber ich empfand nicht mehr für sie als Sympathie. Nichts weiter. Und das war schon mehr, als ich für die meisten Menschen übrig hatte. "Du bist eine schöne, kluge Frau.. aber ich kann dir nicht das geben, wonach du dich sehnst…", sagte ich ehrlich, doch vielleicht könnte sie es auch falsch verstehen. Im Grunde könnte es mir egal sein, aber das wollte ich vermeiden. "Weißt du.. meine Freundin ist vor ein paar Jahren gestorben und.. ich bin immer noch nicht darüber hinweg…" Ein paar hundert Jahre, aber ich war wirklich noch nicht darüber hinweg. Ich vermied es sie zu berühren und auch der Blickkontakt fiel mir gerade schwer. Ich wollte die Enttäuschung in ihren Augen nicht sehen.
      Nach diesem Ereignis würde ich das Café am liebsten vermeiden, doch ich hatte schon zugesagt und außerdem hatte ich wirklich Lust auf Erdbeertorte. Sie war schon ein großes Mädchen und könnte damit sicher umgehen.

      _____

      Samantha

      Seine Worte entlockten mir das Lächeln eines Teenagers, das sich mit ihrem Schwarm unter der Tribüne am Sportplatz traf. Ich habe eindeutig zu viele Filme gesehen.. Aber das er sagte, dass wir hier vorsichtiger sein müssten, bedeutete, dass er es genau so gern wiederholen würde wie ich. "Ja…", stimmte ich ihm leise zu und schloss meine Augen, als er seine Lippen auf meine Stirn legten, nachdem er sich bei mir bedankt hatte. "Gern…", erwiderte ich wieder nur leise, fast schon flüsternd, ehe ich in seine Augen sah. Er wollte mich zum Frühstück einladen, was ich mit einem weiteren verliebten Lächeln quittierte. "Klingt gut.." Zumindest die Zeit, die ich noch mit ihm verbringen könnte. Das Essen war mir egal. Ich legte meine Arme um seinen Hals und gab ihm noch einen Kuss. Dieses Mal hielt ich mich zurück, denn Mr. Johnson war da. So löste ich mich leider viel zu schnell von ihm und nahm meine Tasche, ging zur Tür und drehte mich noch einmal schwungvoll zu ihm um. Ein breites, glückliches Lächeln war auf meinen Lippen, welches den Schatten in meinem Inneren verdrängte.
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      - Eugene Ionesco

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    • Ellie

      Was sagt er da...? Er... Oh nein. Was habe ich getan? Wie deutlich musste er es mir noch sagen, dass er keinerlei Gefühle für mich hegte, und auch die Zeit vermutlich nichts daran ändern würde? Was hatte ich dumme Kuh mir nur dabei gedacht, ihn zu küssen? Ich stand einfach da, lauschte seinen Worten mit gesenktem Blick. Ich fühlte mich leer und vor den Kopf gestoßen. Wie eine völlige Idiotin. Was ich im Grunde auch war. Seit unserer ersten Begegnung, die nicht einmal eine ganze Woche zurücklag, hatte er mir schon das dritte Mal deutlich gemacht, dass da nichts war. Und ich? Ich lief ihm hinterher wie ein gehorsamer Hund, der nie die Liebe von seinem Herrchen erfuhr, die er sich erhoffte. Als er dann auch noch von seiner verstorbenen Freundin erzählte, war es ganz vorbei. Vorbei mit dem Hoffen und dem Verlangen nach seiner Zuneigung. Ich gab auf. Ich trat ein paar Schritte zurück. Ohne ihn anzuschauen murmelte ich: "Tut mir leid... das war falsch. Ich... vergiss es einfach. Danke für alles."
      Dann drehte ich mich um und lief die Treppen nach unten, um auf schnellstem Weg den Wohnkomplex zu verlassen. Ich hasste mich dafür, dass ich diesen Schritt gewagt hatte. Nicht wegen seiner verstorbenen Freundin, was zweifellos tragisch war. Ich wusste nichts davon. Ich konnte es nicht wissen, also brauchte ich mir dahingehend keine Vorwürfe zu machen, fand ich. Viel mehr war es die Tatsache, dass ich mir die Illusion machte, seine Freundin werden zu können, auch wenn ich ihn kaum kannte. Tatsächlich glaubte, er würde mich in seine Arme ziehen und offenbaren, dass auch er an die Liebe auf den ersten Blick glaubte. Das Akzeptieren fiel mir schwer. Doch ich musste es. Unter die Augen treten würde ich ihm definitiv nicht mehr. Das Jobangebot im städtischen Theater kam mir ganz gelegen. So würde ich weniger Zeit im Café verbringen. Wer wusste schon, ob er es überhaupt noch besuchen würde. Zum Glück waren wir auch meist zu zweit, sodass jemand anders ihn bedienen konnte. Ich würde Naomi anrufen, ihr alles erzählen und mich für heute krank melden. Vielleicht konnte jemand für mich einspringen. Ich würde meinem Frust Luft machen... etwas tanzen, um den Kopf frei von diesen bedrückenden Gedanken zu bekommen. Nick und ich? Es sollte nicht sein.

      Timothy

      Lächelnd nickte ich und nachdem wir Mr. Johnson informiert hatten, dass alle Arbeit erledigt war, verließen wir die Redaktion. Um uns vor irgendwelchen neugierigen Blicken zu schützen, verzichteten wir auf Händchenhalten oder so etwas. Ich wusste auch nicht, ob ihr das nicht etwas zu schnell ging. Mal von der Tatsache abgesehen, dass wir es vorhin fast auf meinem Schreibtisch getan hätten. Die Erinnerung, die ich für immer in mir tragen würde wie einen wertvollen Schatz, gefiel mir. Und zu gern würde ich es sogleich wiederholen. Auf dem Weg zu meinem Oldtimer sagte ich: "Meine Schwester arbeitet in einem Café, nicht weit von hier."
      Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verriet, dass sie in einer halben Stunde anfing. "Wenn du möchtest, können wir dorthin gehen. Dann lernst du sie auch kennen. Da gibt's auf jedenfall die besten Spiegeleier in ganz Rainville", versprach ich grinsend, denn ich kannte zwar nicht jedes Huhn beim Namen, aber den Besitzer des Hofs. Ein alter, sehr netter Herr. Am Auto angekommen, hielt ich ihr lächelnd die Tür auf, so wie es sich für einen Gentleman gehörte.

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    • Nick

      Ich musste gestehen, dass es mir schon leid tat, sie so abzuweisen. Furchtbar leid. Das es mir so nahe ging, war jedoch ungewöhnlich. Sie war immerhin nicht die Erste, die sich Chancen bei mir erhofft hatte. Schweigend sah ich ihr nach, ehe ich seufzend die Tür schloss und mich aufs Sofa fallen ließ. Ich hasste dieses Gefühl. Es erinnerte mich immer ein wenig an meine Ehefrau, die von mir besessen schien, obwohl unsere Ehe nur arrangiert war. Daran, wie sie aus Eifersucht die Frau, die ich über alles geliebt hatte, töten ließ.

      _____

      Samantha

      "Gerne", antwortete ich, wobei ich nicht aufhören konnte zu Lächeln. Das ich seine Schwester bereits kannte, verschwieg ich lieber. Ich wollte ihm nicht erklären, dass Nick sie mit nach Hause genommen hatte, weil sie betrunken war. Was er dann nur denken würde. Ich wusste aber, das Nick ein anständiger Kerl war. Vielleicht ein wenig zu anständig.. Wobei er ja schon hin und wieder mal Damenbesuch hatte, aber er war in unserer Familie der, mit der größten und fettesten Mauer überhaupt. Es war, als wäre ein Teil von ihm mit Beth gestorben und er nur noch eine leere Hülle, die auf Erlösung wartete.
      Als er mir die Tür öffnete, wurde mein Lächeln noch breiter, was schon fast unmöglich war. Ich war noch nie so glücklich wie in diesem Augenblick, auch wenn ich gleichzeitig - tief in mir drin - so unglücklich war wie nie zuvor. Vielleicht war ich zu pessimistisch.. und optimistisch. Mein Kopf schrie Nein. Mein Herz schrie Ja. Ein wahres Chaos herrschte in meinem Kopf und ich konnte nur hoffen, dass es für uns auch ein Happy End gab.
      Ich stieg ein, lehnte mich entspannt zurück - natürlich nachdem ich mich angeschnallt hatte - und dachte an unseren wundervollen Kuss. Als er auch eingestiegen war, sah ich zu ihm rüber. "Ich mag dich, Timothy.. Sehr sogar..", gestand ich und versuchte meine Verlegenheit zumindest mit meinen Augen auszudrücken, wenn ich schon nicht erröten konnte. "Ich.. möchte gern mehr über dich erfahren." Meine Sehnsucht machte meiner Neugier und Faszination, als ich wieder nach vorn sah und nicht aufhören konnte zu reden. Ich fragte nach seinen Hobbies und was er außer Lost Places noch so mochte. Erzählte ihm, dass ich gerne reiste und die Natur liebte. Vom Zelten und Wandern. Aber auch, dass ich mich gern mit einem Buch in den Sessel kuschelte. Das ich wirklich kein Fan von Süßspeisen war, auch wenn das nur die wenigsten nachvollziehen konnten. Alles was mir gerade so einfiel. Auch das es okay war, wenn er mich Sam nannte, so wie ich ihn in Zukunft nur noch Tim nennen würde. Ich lachte und strahlte, während ich jedes seiner Worte aufsaugte. Wir waren schon längst am Café, doch wir hatten es noch nicht geschaffte auszusteigen, so gefesselt war ich von unserem Gespräch. Es war wundervoll.
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      - Eugene Ionesco
    • Timothy

      Ihr Strahlen war wie Seelenbalsam für mich. Nicht, dass meine Seele vor irgendetwas geheilt werden müsste. Nein... eigentlich ging es mir relativ gut. Ich hatte keine finanziellen Sorgen, war gesund und munter, musste keinen Hunger leiden und konnte mir zumindest einmal im Jahr eine Urlaubsreise gönnen. Aber ich stellte mir vor, geriet ich irgendwann in eine schwierige Situation, dass Samanthas Lächeln alles Leid vertreiben konnte. Wie ein heller Funken in dunkler Nacht den Weg weiste, wenn man den sicheren Pfad aus den Augen verloren hatte. Auch wenn ich sie kaum kannte, aber das dringene Bedürnis hegte, dies zu ändern, spürte ich doch eine Verbindung. Und ja, eigentlich mochte ich Liebesfilme nicht. Sie stellten das Leben oft aus merkwürdigen, unrealistischen Perspektiven dar, gaukelten jungen Mädchen den Traumprinzen vor und verschleierten das wahre Leben. Ich merkte es an Ellie. Mein Schwesterlein war immerhin zehn Jahre jünger als ich. In jeder Faser ihres Seins, bemerkte man diesen Altersunterschied. Während ich die Dinge realistisch sah, war sie eher eine Tagträumerin. Was uns allerdings verband, war der Glaube an die wahre Liebe. Ich war froh, dass sie nicht jede Woche einen neuen Typen mit anschleppte, denn obwohl sie seit diesem Jahr volljährig war, fühlte ich mich in gewisser Weise für sie verantwortlich. Vorallem seit Mam und Dad nach Australien ausgewandert waren.
      Ich stieg in meinen Cadilac ein, startete den Motor und ließ den Gurt einrasten, bevor ich in das strahlende Gesicht meiner Kollegin sah, die doch schon viel mehr war als das. Nach ihren ersten Worten, die mir zweifellos gefielen, vermutete ich ein alles zerstörendes "Aber" zu hören... vielleicht, dass wir unsere gemeinsame Zeit nur auf Körperliches beschränken sollten? Nein, dafür war sie nicht der Typ. Zum Glück folgten recht schnell weitere Worte, was in mir eine große Erleichterung auslöste. Sie wollte also mehr über mich erfahren? Das brachte mich zum Schmunzeln. "Ich bin wie ein offenes Buch für dich, Samantha Anderson", antwortete ich, bevor ich den Wagen in Bewegung setzte und absichtlich ganz gemächlich losfuhr. Ich wollte so viel Zeit mit ihr verbringen wie nur möglich, und so wurden aus einer Fahrzeit von nur zehn Minuten fast das doppelte. Jede rote Ampel mitnehmend, lauschte ich ihren Erzählungen. In dieser Zeit erfuhr ich sehr viel über sie. Was sie mochte, was nicht. Dass sie leidenschaftlich gerne Liebesromane las, und hre freie Zeit gerne in der Natur und beim Zelten verbrachte. Und auch, dass sie nicht gern Süß aß. Es war interessant mehr über die Frau Samantha Andeson zu erfahren, die sich vor drei Tagen - länger hatte es nicht gedauert, um ihr zu verfallen -, in mein Leben geschlichen hatte wie eine Katze auf leisen Tatzen.
      Gerne griff ich das Thema Lost Places auf und erzählte ihr von ein, zwei Orten, die ich allein oder mit einem guten Freund, der meine Leidenschaft teilte, besucht hatte. Ich erzählte ihr, dass ich gerne Krimis las, schwamm und Fahrrad fuhr. Ich liebte die Natur, genau wie sie. Und ich erzählte ihr von meinen Eltern. Meinem Dad, der ein berühmter Rennfahrer war, allerdings vor gut zwanzig Jahren nach einem schweren Unfall querschnittgelähmt wurde. Es war eine schwere Zeit für uns alle. Mam arbeitete als Tierärztin und hatte hier in Rainville eine kleine, private Vogelauffangstation betrieben, welche sie aber aufgab, als sie, zusammen mit Dad natürlich, nach Australien auswanderte. Schon immer hatten die beiden von einem Leben in Australien geträumt und nun, vor dem besagten Jahr, den perfekten Zeitpunkt dafür gefunden. Ellie hatte kurzzeitig überlegt, mit ihnen zu gehen. Doch sie war, genau wie ich, in Rainville aufgewachsen. Hier war ihr Zuhause. Und so blieb sie.
      Die Zeit verflog rasend schnell. Wir saßen noch eine ganze Weile im Auto am Straßenrand, nahe des Cafés. Irgendwann beschlossen wir auszusteigen und zu dem gemütlichen Café mit der Aufschrift "Rosies Coffe & Cream" zu gehen, in dem meine Schwester seit einigen Monaten arbeitete. Oder war es schon ein Jahr lang? Als wir hinein gingen, hielt ich sofort nach meinem kleinen Blondchen Ausschau, doch ich traf lediglich Naomi, die ich nicht besonders mochte. Sie redete mir eindeutig zu viel und vieles drehte sich in ihrer Welt nur um Äußerlichkeiten und das "schönste auf der Welt", wie sie es gerne betitelte.
      "Hey Naomi", begrüßte ich sie aber dennoch, während ich mich umsah. Ellie war nirgends zu sehen.
      "Oh hi, welch ein seltener Besuch", empfing mich die Dunkelhäutige mit dem krausen Haar und strahlte mich mit ihren schneeweißen Zähnen an. Samantha nickte sie begrüßend zu.
      "Ist Ellie nicht da?", wollte ich verwundert in Erfahrung bringen, als uns Naomi zu einem der freien Tische führte. Das Café war schon recht gut besucht. Die Leute kamen gerne zum frühstücken her. Aber wir fanden dennoch einen kleinen, unbesetzten, runden Tisch mit einem Teelicht und einer kleinen, bauchigen Vase mit einer Kunstblume darin, die täuschend echt aussah.
      "Ellie hatte sich heute krank gemeldet. Ich habe vorhin mit ihr telefoniert... da gibt's wohl einen Typ... aber keine Ahnung, ist wohl nichts geworden. Sie wirkte ziemlich bedrückt... Und ihr werdet es nicht glauben, aber dann hat sie doch noch für den Typen ein Stück Erdbeertorte reservieren lassen! Sie ist echt zu gut für diese Welt..."
      Verwirrt nahm ich Platz und zog die Augenbrauen fragend zusammen. "Ein Typ?"
      "Ja. Ein echt heißes Kerlchen. Aber er hat ihr wohl das Herz gebrochen... arme Ellie. Aber sie kommt schon drüber hinweg. Also... was kann ich euch bringen?"
      Hm... das gefiel mir nicht. Ellie und ein Typ... das ging nie gut aus. Zwar wusste ich nicht immer, mit wem sie sich traf, aber ich hielt gerne ein Auge auf ihre Kontakte, da sie einfach zu gutgläubig und naiv durch die Welt ging. Das führte dazu, dass sie gerne und schnell ausgenutzt wurde. Vor diesem Schmerz wollte ich sie bewahren.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Samantha

      Ich könnte ewig Timothy's Worten lauschen, was schon seltsam war, wenn man bedachte, dass ich ewig leben könnte, sollte mich niemand gezielt töten. Es gab einige Gemeinsamkeiten und bisher nichts, was im Konflikt zu mir stand. Ja, abgesehen unserer Spezies natürlich. Wie ich vermutet hatte, war er ein wundervoller und sehr interessanter Mensch. Die Hoffnung, ihm irgendwann die Wahrheit sagen zu können und das er zu einem Vampir, etwas übernatürlichem, von dem er fasziniert war, werden würde, war groß.
      Im Cafè grüßte ich die Bedienung freundlich, die Tim durch Ellie wohl sehr gut kannte und setzte mich mit ihm an einen Tisch. Das Café sah wirklich gemütlich aus, das es schon fast schade war nicht öfter herzukommen. Es hatte wirklich Charme.
      Naomi schien eine gute Freundin von Ellie zu sein, denn sie wusste von dem gestrigen Abend und der Typ - das echt heiße Kerlchen - war leider mein Bruder. Was heißt leider. Es war besser, als wenn sie bei einem Kerl aufgewacht wäre, der sie ausgenutzt hätte, oder?

      "Ellie? Hieß der Typ zufällig Nick? Mein Bruder hat gestern eine Ellie mit nach Hause gebracht… Er wollte sie nicht allein gehen lassen, da sie etwas.. zu viel getrunken hatte.. Wenn er gewusst hätte, wo sie wohnt, hätte er sie auch nach Hause gebracht", versuchte ich Tim zu beruhigen und seufzte. "Er hat ihr das Herz nicht absichtlich gebrochen… Er ist nur.. naja.. er.. kann seine verstorbene Freundin nicht vergessen und ist noch nicht bereit für etwas neues. Deshalb wirkt er manchmal etwas abweisend und zieht sich sehr zurück..", erklärte ich und sah etwas betrübt nach unten. Ich fand es schade, denn er hätte dieses Glück wirklich verdient.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • Timothy

      "Ja, Nick - genau!", entgegnete Naomi, als hätte sie ein Geistesblitz getroffen. Als Sam von dem Tod von dessen Freundin erzählte, wandelte sich Naomis sonst so strahlendes Gesicht in eine mitfühlende Miene. "Oh das tut mir leid für deinen Bruder..."
      "Ja, mir auch", sagte ich und war insgeheim beruhigt, als sich der "Typ" als Samanthas Bruder herausstellte. Dann kann er kein schlechter Mensch sein, dachte ich mir, bevor wir dann unsere Getränke bestellten, sowie das "Menü für Zwei", was neben frischen Brötchen auch die sagenumwobenen Spiegeleier beinhaltete, dazu passend Bacon, zwei selbstgemachte Marmeladen, Erdnussbutter, kleine Schüsselchen Müsli mit frisch aufgeschnittenem Obst und zwei warmen Getränken. Auf Wunsch einen frisch gepressten Orangensaft oder einen Secco zum Anstoßen. Ich hatte mich allerdings dafür entschieden es bei einem schwarzen Kaffee zu belassen.
      Als Naomi außer Sichtweite war, sah ich zu Samantha und fragte ganz vorsichtig: "Darf ich fragen, was der Freundin deines Bruders widerfahren ist? Ich meine... sie war ja sicher noch recht jung, als sie..."
      Ich vermied das Wort "starb" in den Mund zu nehmen und brach die Frage ab, bevor ich sie vollendete und vielleicht alte Wunden aufriss. Ich wusste nicht, wie lange der Tod der wahrscheinlich noch jungen Frau zurücklag, wie tragisch er war und wie nah sie und Samantha sich zu Lebzeiten standen.

      Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.
    • Samantha

      Dieses Frühstücksmenü war schon ziemlich beeindruckend. Die Menschen mochten so etwas wohl gern, so gut wie das Café besucht war. Dennoch ließ ich mir nicht anmerken, dass ich lieber nichts essen würde. Immerhin fand ich Erdnussbutter ganz okay. Rührei und Speck gingen auch. Die Marmelade würde ich jedoch nur ungern anrühren.
      "War sie.." Etwas betrübt sah ich in meinen Tee. Ich kannte Beth in Wirklichkeit nicht, aber nach und nach, hatte ich doch einiges von Nick erfahren, auch wenn er ungern darüber sprach. Es hatte wirklich lange gedauert, bis er sich mir geöffnet hatte und ich brauchte viel Geduld. "Sie starb bei einem Autounfall.. Weil Nick gefahren ist, glaub er, es sei seine Schuld.." Noch mehr ins Detail gehen, konnte ich nicht, aber ich glaubte auch nicht, dass Timothy nachhaken würde. Es war schon tragisch genug, jemand geliebten zu verlieren. "Das ist jetzt fast 3 Jahre her.."
      Wir hatten uns irgendwann mal auf diese Geschichte geeinigt, weil ich auf alles vorbereitet sein wollte. Er würde sie zwar kaum selbst erzählen, aber für den Fall der Fälle, sollten unsere Geschichten übereinstimmen. Auch wenn diese Geschichte nicht wahr war und ich Beth nicht kannte, empfand ich großes Mitgefühl für Nick. Früher war er noch verschlossener - ein richtiger Einsiedlerkrebs.


      Ich wollte nicht weiter über Nick sprechen, denn es betrübte mich. Timothy sah das wohl ähnlich, denn es wurde eine Weile etwas stiller. Wir blieben nach dem Essen noch einen Moment sitzen, doch da Timothy heute noch packen musste, weil er morgen nach Australien zu seinen Eltern flog, mussten wir uns bald verabschieden. Es war ein wirklich unpassender Zeitpunkt, dass er so früh schon für ganze 3 Wochen weg sein würde. Andererseits hatte ich alle Zeit der Welt, also was waren schon 3 Wochen?
      Vor meiner Wohnung gab ich ihm nochmal einen zärtlichen Kuss, grinste anschließend vermutlich wie ein Honigkuchenpferd und stieß ein lautes, verliebtes Seufzen aus, als ich die Haustür geschlossen hatte. "Was ist denn mit dir los?", fragte Nick und anhand seiner Stimme merkte ich schon, dass er nicht bei bester Laune war. Ich ging den kleinen, offenen Flur entlang, der in der Wohnküche mündete und sah Nick auf dem Sofa liegen. "Nichts..", log ich, doch Nick konnte jede kleinste Veränderung in Stimmen, die er kannte hören, weshalb er sich wider Erwarten erhob, um mich über die Sofalehne hinweg anzusehen. "Wirklich?" Ich sah verlegen zur Seite, da ich wusste, dass ich schon so gut wie verloren hatte. "Ich hab einen Mann geküsst.." "Oh Sam", brummte er, als wäre gerade die Welt untergegangen. "Es war nur ein Kuss. Ist doch nichts dabei. Noah v..", beinahe hätte ich 'vögelt' gesagt, aber so vulgär war ich nicht, "vergnügt sich dauernd mit Frauen. Darf ich es nicht auch mal ausprobieren?" Natürlich verriet mich meine Stimmlage, weshalb er sich wieder zurückfallen ließ, als wäre alle Hoffnung verloren. "Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde.." "Was soll das denn heißen?"
      "Was wirst du jetzt tun?", fragte er mich, bevor ich näher kam. "Ich weiß es nicht", gestand ich und setzte mich auf seinen Bauch, da er ja schließlich das ganze Sofa einnahm. "Es war so schön, Nick.." Seufzend legte ich mich auf den Rücken, sodass mein Kopf neben Nick's lag, ich vollständig auf ihm und wir beide an die Decke starrten. "Warum verlieben sich Frauen nur so schnell?" Damit meinte er nicht nur mich, sondern auch Ellie, nahm ich an. "Auch Männer können sich schnell verlieben." Wir seufzten beide.

      ______

      Nick

      Wir schwiegen beide und beschäftigten uns mit unseren eigenen Gedanken, ehe ich ins Café ging, um meinen reservierten Kuchen zu genießen. Wobei ich es nicht wirklich genießen konnte, denn jeder Bissen erinnerte mich daran, warum ich mich überhaupt erst für ein Stück Erdbeertorte entschieden hatte. Ellie und ihr verführerischer Erdbeerduft waren Schuld! Und jetzt war sie nicht einmal hier. Samantha hatte mir erzählt, dass Naomi meinte, sie hätte sich meinetwegen krank gemeldet. Ich wollte nicht, dass eine Frau meinetwegen noch einmal leiden musste. Vielleicht sollte ich mich gänzlich von Menschen fernhalten, die Familie verlassen und wie früher ein einsamer Wolf werden, der durch die Wildnis streift.
      Sam würde bald von Noah abgeholt werden, um bei der Bar mit ihrer Suche zu beginnen. Diese Vampirin sollten wir nicht unterschätzen und ich wusste nicht, wie ernst man ihre Drohung nehmen könnte. Es erleichterte mich zumindest, dass Ellie für 3 Wochen nicht in Rainville sein würde, so müsste ich mir keine Sorgen um sie machen.

      ________

      Amber

      Ich war - klitschnass - auf meiner Liege eingeschlafen. Verständlich nach dem langen Flug. Jetlag und so. Aber als ich am Nachmittag erwachte, war ich so putzmunter, dass ich in meinem Wohnzimmer etwas Yoga machte. Yoga half mir, mich zu entspannen. Was aber ganz nebenbei auch gut für mein Sexleben war. Eine trainierte Beckenbodenmuskulatur sorgte bei ihr und bei ihm für ein viel intensiveres Erlebnis. Meinen neuen Nachbarn schenkte ich heute keine weitere Beachtung, auch wenn er schon ziemlich heiß war. Ich rannte nicht jedem Kerl hinterher und schon gar nicht, ließ ich jeden ran, nur weil er gut aussah. Niveau hatte ich ja doch, auch wenn ich gern Spaß hatte.
      Am Abend überlegte ich, ob ich in die Bar oder den Club gehen sollte. Ein wenig das Tanzbein schwingen? Dafür war ich heut doch etwas zu erledigt. Ein gemütlicher Abend in der Bar wäre mir schon lieber. Dabei war es nicht mal unbedingt mein Ziel sie wieder mit einem Mann zu verlassen, denn in Spanien war ich in guten Händen. Robertos Händen. Er konnte wirklich gut massieren. Ja, okay. In anderen Bereichen war er auch sehr gut.
      Schmunzelnd über meine Erinnerungen, zog ich mir mein schwarzes Lieblingskleid an. Es hatte einen tiefen Ausschnitt und reichte bis zu den Knien, wobei die linke Seite des Kleides von der Hüfte abwärts offen war und meine hübschen Schenkel in Szene setzte. Zumindest einen davon. Ich kleidete mich gern sexy, weil ich dieses Gefühl mochte. Von Männern begehrt zu werden, war durchaus berauschend. Aber ich hatte auch keine Scheu meine Finger schmutzig zu machen, wenn ich unter einem Auto lag.
      Anschließend frischte ich mein Make-Up auf - zum Ausgehen putzte ich mich ein bisschen mehr heraus, als im Alltag - doch ich konnte mich auch ungeschminkt sehen lassen. So bekam niemand einen Herzinfarkt, wenn er neben mir aufwachte. Danach rief ich mir ein Taxi, dass mich zur Bar fahren würde. Ich wollte immerhin etwas trinken und wie sagt man: Don't drive, when you're drunk.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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