Hailey
Wir beide konnten scheinbar gut miteinander, was? Amber schien wirklich in Ordnung zu sein. So in Ordnung, dass ich es sogar für gut befinden würde, würde sie sich Benji krallen. Ja, es war mir wichtig, dass meine Freunde - und ja, ich ging soweit, den Cop als einen solchen zu bezeichnen - die richtigen Menschen an ihrer Seite hatten. Hey - es war ihr Ding, was sie machten. Ich war schließlich nicht die Black Mum für jeden... aber trotzdem wäre Amber mehr als okay, fand ich. Und sie konnte Autos reparieren - und das umsonst!
Ich verabschiedete mich von ihr ohne groß drumherum zu labern. Ich hoffte, dass wir uns bald mal wiedersehen würden. Dagegen hätte ich jedenfalls nichts. Vielleicht würde ich sogar mal bei ihr vorbeischneien. vermutlich lebte der Rotschopf komfortabler als wir hier. Naja, was solls. Ich kurbelte die Wohnungssuche jeden Tag mehr und mehr an. Diese beschissene Karre sollte der Weg für Avery und mich zu etwas mehr Freiheit sein. Und Mobilität. Und was war? Das Teil war reif für den Schrott. Aber egal - kriegten wir sicher auch hin. Irgendwie.
Benjamin
Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits kurz nach elf Uhr war. Ziemlich langer, ereignisreicher Dienst heute. Ich freute mich sehnlichst auf eine erholsame Dusche, als ich den Wagen an den Straßenrand stellte. Es war nichts besonderes. Ein etwa zehn Jahre alter VW Kombi in Schwarz, den ich von Dad übernommen hatte. Dieser hatte genug Autos, um damit Rainville zu versorgen. Naja, okay. Das war etwas übertrieben. Aber jedenfalls hatte er genug davon, sodass ich mir dieses nette Stück borgen durfte. Versteht mich nicht falsch - ich war absolut kein Schnorrer oder ließ mich aushalten. Aber er gab es mir bereitwillig. Und ich? Ich rettete es sozusagen davor, an irgendjemanden verkauft zu werden, der es am Ende nur vermüllen ließ. Man wusste ja nie. Und ich legte sehr viel Wert auf ein sauberes Fahrzeug. Daher waren wir doch alle zufrieden, nicht wahr? Außerdem hatte Dad, der eigentlich nur mein Adoptivvater war, noch einiges gutzumachen. Zum Beispiel, dass er für mich und meinen jüngeren Bruder Ilay - ebenfalls ein Adoptivkind - nie Zeit fand. Er war ja immer ach so beschäftigt. Okay, es fehlte uns tatsächlich an nichts. Ihr kennt das: Schickes Haus, die besagten massenweise vorrätigen Spitzen-Schlitten, riesiger Garten zum Toben. Aber die Liebe fehlte an allen Enden. Mam war okay. Es gab, als ich meine "schwierige Phase" hatte, des Öfteren Auseinandersetzungen, auch mit ihr. Und ich glaubte heute noch, dass Ilay ihr heimlicher Liebling war. Aber was brachte es, darüber zu grübeln?
Ich schweife auch total ab. Sorry. Also ja... ich kam an der Avenue an, parkte das Auto, stieg aus - noch immer meine Unform tragend -, latschte gedankenverloren zum unscheinbaren Reihenhaus, als ich die rothaarige Schönheit, angelehnt an ihrem Motorrad, erblickte. Verwundert sah ich zu ihr, denn sie war natürlich kein unbekanntes Gesicht.
"Oh hey, Amber. Mit dir hatte ich ja gar nicht gerechnet um diese Uhrzeit. Alles okay? Willst du reinkommen?", fragte ich, mit langsamen Schritten weitergehend zur Tür, den Blick nicht von ihr abgewendet. Was sie wohl um diese Uhrzeit zu mir führte? War es das Verlangen, oder steckte sie vielleicht sogar in Schwierigkeiten?
Ellie
Wir verbrachten einen gelassenen Nachmittag zusammen, unterhielten uns über alle möglichen Dinge, völlig unbeschwert. Ich liebte Matts Familie. Von der kleinen Lilly bis hin zum Oberhaupt der Familie. Sie waren alle toll, total herzlich und liebenswert. Genau wie Matt. Immer wieder sah ich flüchtig zu ihm herüber. Mir war schon aufgefallen, dass er an diesem Nachmittag sehr zurückhaltend war. Er redete nicht so viel wie sonst. Nur hin und wieder beteiligte er sich an dem Gespräch. Ich erzählte ihnen von meiner Reise nach Australien, und wie schön es war, Mam und Dad nach fast einem Jahr wiederzusehen. Matts Mam und Dad waren sehr gut mit meinen Eltern befreundet, und das schon seit ich denken konnte. Mam erinnerte mich sogar immer ein wenig an Matts Mam. Sie war genauso herzlich und offen, begrüßte jeden, als wären sie Teil der Familie. Das liebte ich an Mam... oh man. Wie ich unsere Gespräche am Abend vermisste.
Der Nachmittag verging wie im Flug. Wir lachten, spielten, hatten Spaß. Und ich konnte sogar dieses komische Gefühl zwischen Matt und mir für einige Momente vergessen. Erst als sich die Sonne vollends verabschiedete, ein kühler Wind aufzog und die Kinder schon länsgst im Bett lagen, war es auch Zeit für mich, nach Hause zu gehen.
"Also, ich werde dann mal gehen", sagte ich lächelnd. Morgen rief mein Frühdienst im Café. Und morgen wäre es wohl soweit, dass ich Naomi wieder begegnen würde, denn leider war es nicht möglich, jemand anderen für die Frühschicht zu bekommen. Vielleicht würde ein Gespräch uns gut tun. Die Sorge jedenfalls, warum ich seit vier Tag nunmehr nichts von ihr gehört hatte, war allgegenwärtig. Die Bitte von allen Seiten, dass ich doch noch bleiben solle, musste ich somit leider ablehnen. Ich drückte jeden nochmal zum Abschied. Und wir versprachen uns, nicht nochmal so viel Zeit ins Land ziehen zu lassen, bis wir uns wiedersahen. Ob Matt mich zur Tür begleiten würde?
Wir beide konnten scheinbar gut miteinander, was? Amber schien wirklich in Ordnung zu sein. So in Ordnung, dass ich es sogar für gut befinden würde, würde sie sich Benji krallen. Ja, es war mir wichtig, dass meine Freunde - und ja, ich ging soweit, den Cop als einen solchen zu bezeichnen - die richtigen Menschen an ihrer Seite hatten. Hey - es war ihr Ding, was sie machten. Ich war schließlich nicht die Black Mum für jeden... aber trotzdem wäre Amber mehr als okay, fand ich. Und sie konnte Autos reparieren - und das umsonst!
Ich verabschiedete mich von ihr ohne groß drumherum zu labern. Ich hoffte, dass wir uns bald mal wiedersehen würden. Dagegen hätte ich jedenfalls nichts. Vielleicht würde ich sogar mal bei ihr vorbeischneien. vermutlich lebte der Rotschopf komfortabler als wir hier. Naja, was solls. Ich kurbelte die Wohnungssuche jeden Tag mehr und mehr an. Diese beschissene Karre sollte der Weg für Avery und mich zu etwas mehr Freiheit sein. Und Mobilität. Und was war? Das Teil war reif für den Schrott. Aber egal - kriegten wir sicher auch hin. Irgendwie.
Benjamin
Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits kurz nach elf Uhr war. Ziemlich langer, ereignisreicher Dienst heute. Ich freute mich sehnlichst auf eine erholsame Dusche, als ich den Wagen an den Straßenrand stellte. Es war nichts besonderes. Ein etwa zehn Jahre alter VW Kombi in Schwarz, den ich von Dad übernommen hatte. Dieser hatte genug Autos, um damit Rainville zu versorgen. Naja, okay. Das war etwas übertrieben. Aber jedenfalls hatte er genug davon, sodass ich mir dieses nette Stück borgen durfte. Versteht mich nicht falsch - ich war absolut kein Schnorrer oder ließ mich aushalten. Aber er gab es mir bereitwillig. Und ich? Ich rettete es sozusagen davor, an irgendjemanden verkauft zu werden, der es am Ende nur vermüllen ließ. Man wusste ja nie. Und ich legte sehr viel Wert auf ein sauberes Fahrzeug. Daher waren wir doch alle zufrieden, nicht wahr? Außerdem hatte Dad, der eigentlich nur mein Adoptivvater war, noch einiges gutzumachen. Zum Beispiel, dass er für mich und meinen jüngeren Bruder Ilay - ebenfalls ein Adoptivkind - nie Zeit fand. Er war ja immer ach so beschäftigt. Okay, es fehlte uns tatsächlich an nichts. Ihr kennt das: Schickes Haus, die besagten massenweise vorrätigen Spitzen-Schlitten, riesiger Garten zum Toben. Aber die Liebe fehlte an allen Enden. Mam war okay. Es gab, als ich meine "schwierige Phase" hatte, des Öfteren Auseinandersetzungen, auch mit ihr. Und ich glaubte heute noch, dass Ilay ihr heimlicher Liebling war. Aber was brachte es, darüber zu grübeln?
Ich schweife auch total ab. Sorry. Also ja... ich kam an der Avenue an, parkte das Auto, stieg aus - noch immer meine Unform tragend -, latschte gedankenverloren zum unscheinbaren Reihenhaus, als ich die rothaarige Schönheit, angelehnt an ihrem Motorrad, erblickte. Verwundert sah ich zu ihr, denn sie war natürlich kein unbekanntes Gesicht.
"Oh hey, Amber. Mit dir hatte ich ja gar nicht gerechnet um diese Uhrzeit. Alles okay? Willst du reinkommen?", fragte ich, mit langsamen Schritten weitergehend zur Tür, den Blick nicht von ihr abgewendet. Was sie wohl um diese Uhrzeit zu mir führte? War es das Verlangen, oder steckte sie vielleicht sogar in Schwierigkeiten?
Ellie
Wir verbrachten einen gelassenen Nachmittag zusammen, unterhielten uns über alle möglichen Dinge, völlig unbeschwert. Ich liebte Matts Familie. Von der kleinen Lilly bis hin zum Oberhaupt der Familie. Sie waren alle toll, total herzlich und liebenswert. Genau wie Matt. Immer wieder sah ich flüchtig zu ihm herüber. Mir war schon aufgefallen, dass er an diesem Nachmittag sehr zurückhaltend war. Er redete nicht so viel wie sonst. Nur hin und wieder beteiligte er sich an dem Gespräch. Ich erzählte ihnen von meiner Reise nach Australien, und wie schön es war, Mam und Dad nach fast einem Jahr wiederzusehen. Matts Mam und Dad waren sehr gut mit meinen Eltern befreundet, und das schon seit ich denken konnte. Mam erinnerte mich sogar immer ein wenig an Matts Mam. Sie war genauso herzlich und offen, begrüßte jeden, als wären sie Teil der Familie. Das liebte ich an Mam... oh man. Wie ich unsere Gespräche am Abend vermisste.
Der Nachmittag verging wie im Flug. Wir lachten, spielten, hatten Spaß. Und ich konnte sogar dieses komische Gefühl zwischen Matt und mir für einige Momente vergessen. Erst als sich die Sonne vollends verabschiedete, ein kühler Wind aufzog und die Kinder schon länsgst im Bett lagen, war es auch Zeit für mich, nach Hause zu gehen.
"Also, ich werde dann mal gehen", sagte ich lächelnd. Morgen rief mein Frühdienst im Café. Und morgen wäre es wohl soweit, dass ich Naomi wieder begegnen würde, denn leider war es nicht möglich, jemand anderen für die Frühschicht zu bekommen. Vielleicht würde ein Gespräch uns gut tun. Die Sorge jedenfalls, warum ich seit vier Tag nunmehr nichts von ihr gehört hatte, war allgegenwärtig. Die Bitte von allen Seiten, dass ich doch noch bleiben solle, musste ich somit leider ablehnen. Ich drückte jeden nochmal zum Abschied. Und wir versprachen uns, nicht nochmal so viel Zeit ins Land ziehen zu lassen, bis wir uns wiedersahen. Ob Matt mich zur Tür begleiten würde?
Muttersein ist eine Liebesgeschichte, die niemals endet.