I wanna be a knight, no matter what [Kiimesca & Haruka]

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    • Lorae / Leon

      Ich versuchte ihn aufzumuntern und legte meine Hand an seinen Arm, wobei ich ihm lächelnd in die Augen sah. "Wir haben noch Zeit.. Wir sollten erst einmal schlafen und dann... überlegen wir uns was. Gemeinsam, ja?" Dann sah ich auf meinen Teller und seufzte. "Ich habe nachgedacht.. Was, wenn ich im Kampf verwundet werde und.. es nötig ist mich auszuziehen?" Das ich da vorher nie dran gedacht habe, war typisch für mich. "Vielleicht ist ein ruhiges Leben besser, als gar kein Ritter zu sein.. Und vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit die Welt zu sehen.." Hauptsache ich könnte bei ihm bleiben. Ohne ihn könnte ich mein Geheimnis nur noch schlechter bewahren.

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      Theo nickte und verschwand sofort. Das war knapp. Er sollte wohl besser verschwinden, denn Reiner hatte keine Ahnung und gehörte auch nicht zu ihnen. Er konnte den Verdacht aber schlecht auf jemand anderen von ihnen lenken. Er wollte ihn nur los werden, um zu verschwinden.

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      Meredith Ravel

      Dieses Gespräch von heute morgen ließ mich nicht los. Waren wirklich Doppelagenten in unseren Reihen? Wie viele und was war ihr Ziel? Ich konnte mir kaum vorstellen, wie es dazu kommen konnte. Obwohl.. Machtgier brachte Menschen schon immer zu unvorstellbaren Dingen. Mir war ganz mulmig bei dem Gedanken und so konnte ich nicht arbeiten. Das wir nicht viel zu tun hatten, sah ich heute als Glück. Akribisch durchforschte ich meine Bücher und die meines Vaters. Bis auf die drei genannten Ritter fiel mir nichts ungewöhnliches auf. Wenn sie es jedoch vertuschen wollten, würde ich es nicht bei einem Schmied belassen. Also schlenderte ich durch die Straßen zu einem der anderen Schmiede und betrachtete seine Waren. „Was willst du denn hier? Willst dir wohl mal Meisterware ansehen, huh?“ Was zum?! Ich war drauf und dran dem Kerl die Fresse zu polieren, aber da würde ich nur den kürzeren ziehen. „Sag mal, Sergej.. Hattest du in den letzten Monaten auch so viele Anfragen zu Waffen, die dann doch nicht abgeholt wurden? Äxte, Dolche.. Schwerter, Armbrüste.. Alles mögliche..“, fragte ich und verschränkte die Arme hinter meinem Rücken, während ich eine Großaxt betrachtete. „Ne. Die haben wohl doch erkannt, dass du nur Schund verkaufst und kamen dann lieber zu mir.“ Ich blickte aus den Augenwinkeln zu ihm rüber und biss mir auf die Unterlippe. „Diese dreckigen Bastarde.. und sowas nennt sich Ritter..“ „Hah! Die wissen die Handwerkskunst eines Mannes eben zu schätzen. Tut mir leid, Kleine. Gibs einfach auf.“ Auch wenn ich mich beleidigen lassen musste, bekam ich schnell die Informationen, die ich wollte. „Niemals, Sergej. Ich werde besser, als ihr alle und werde eines Tages die Hofschmiedin des Königs!“ Tag ein, tag aus, die Ritter mit Waffen zu versorgen war eine große Ehre. So wichtig, war mir das aber nicht, ich wollte nur gute Waffen und Rüstungen herstellen, die man zu schätzen wusste.
      Als nächstes kam ich zu einer Schmiede, die ich nur ungern besuchte. Der Sohn hatte sie schon übernommen, da der Alte nicht mehr genug Kraft hatte. Zu viele lästige Heiratsanfragen musste ich schon über mich ergehen lassen. „Hallo Meredith.. Was verschafft mir die Ehre?“ Etwas argwöhnisch betrachtete ich den Muskelprotz vor mir, der es bevorzugte kein Hemd unter seiner Schürze zu tragen, weshalb seine Haut vor Schweiß glänzte. „Hey, Ed. Kann ich dich was fragen?“ „Alles was du willst..“ Er kam mir näher, sodass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, um in sein Gesicht zu sehen. „Du siehst selbst mit dem ganzen Ruß im Gesicht noch bezaubernd aus“, meinte er und nahm eine meiner Strähnen zwischen die Finger. „Kennst du einen Theo Avenor?“ „Nein.. Ist das dein Verlobter?“ „Tz.. als ob. Kennst du andere Ritter, die sich mit Waffen eingedeckt haben?“ „Brauchst du etwa Kunden?“ „Antworte mir gefälligst!“ Er lachte und legte seine Hand unter mein Kinn. „Nur ganz gewöhnliche Ritter mit ganz gewöhnlichen Einkäufen..“, hauchte er mir ins Gesicht, wobei ich mich fast erbrechen musste. Was hatte er bitte gegessen?! Aber ich hatte nie etwas von ungewöhnlich gesagt.. „Was hast du vor, Meredith?“ „Ich frage nur so herum..“ Ich drehte mich um und wollte gehen, als er meine Hand festhielt und mich daran hinderte. „Solltest du dich nicht lieber um deine Mutter kümmern?“ Was? Verwundert sah ich zu ihm hinauf, doch er blickte über mich hinweg. Ich drehte mich schnell um und sah jemanden in einem Umhang verschwinden. Er drückte meine Hand noch fester und zog mich in die Schmiede, wogegen ich mich nicht wehren konnte. „Lass-“ Seine Lippen auf meinem Mund, machten es mir unmöglich zu sprechen und seine Hand in meinem Nacken verhinderte, dass ich mich lösen konnte. In der Not griff ich nach der Zange neben mir, schnappte mir damit ein glühendes Stück Kohle und drückte es an seinen Oberarm, worauf er mich fluchend freigab. „Meredith!!“, rief er mir hinterher, als ich so schnell ich konnte nach Hause rannte.
      „Mama?!“ Außer Atem stürmte ich ins Schlafzimmer, wo jemand gerade meine Mutter zudeckte. Das Laken war voller Blut, sodass ich rückwärts wieder nach hinten stolperte. „In dem Alter sollte man keine Kinder mehr kriegen.. Das kann tödlich enden.. Bedauerlicherweise hatte sie eine Fehlgeburt.“ „Nein!!“ Ich warf ihm einen Eimer an den Kopf und rannte weg, als er auf mich zukam. Die Tränen in meinen Augen behinderten meine Sicht, sodass ich über etwas stolperte und mit der Stirn auf etwas hartem aufschlug. Ich musste schon auf dem Markt sein, denn es war der Stand eines Händlers, der mich anpöbelte, was ich für einen Radau machen würde. „Tut mir leid..“, entschuldigte ich mich und stahl sein gesatteltes Pferd. Was sollte ich nur tun? Wem konnte ich noch trauen? Der einzige, dem ich glaubte trauen zu können, war Dimitri. Da war ich mir sicher – fast jedenfalls.
      Ich trieb das Pferd an, um so schnell wie möglich zur Akademie zu gelangen, wobei ich das Blut, welches meine Nase entlang über meine Lippe lief ignorierte. Er hatte mich gewarnt.. Er steckte da mit drin?! Mama.. Papa.. Ich wischte mir die Tränen weg, doch sie hörten nicht auf. Etwas unbeholfen bremste ich das Pferd, als Dimitri mir entgegen kam und fiel dabei auf den harten Boden. „D-dimitri..“, brachte ich nur stammelnd hervor und streckte verzweifelt meine zitternde Hand nach ihm aus. „M-mama..“ Hatte dieser Kerl es wirklich wie eine Fehlgeburt aussehen lassen? Würde er damit so einfach durchkommen? In vielleicht einer Woche, hätte ich doch einen Bruder oder eine Schwester gehabt.. Nur weil ich nicht locker lassen und zu tief gegraben hatte.
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco

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    • "So machen wir es", murmelte ich und schob meinem leeren Teller ein Stück von mir weg.
      "Wegen deines Geheimnisses, ich denke nicht dass du diese Fassade für immer aufrecht erhalten kannst... Irgendwann kommt der Tag, an dem es auffallen wird ."
      Ich erhob mich.
      "Lass uns das besprechen wenn es soweit ist. Ich bin hundemüde und brauche Schlaf."
      Müde gähnend streckte ich mich.
      "Aber erst Zähneputzen..."

      ____


      Dimitri hatte beinahe schon die Hauptstadt erreicht, als ihm eine ihn bekannte Gestalt auf einem Pferd entgegengeritten kam.
      Schnell stellte sie sich als Meredith heraus. Sie wirkte in Eile und ziemlich aufgelöst; außerdem fiel sie beim Versuch, das Pferd zum Stehen zu bewegen, von dessen Rücken und knallte auf den harten Boden.
      Eigentlich hatte er so gar keine Lust, da er ein anderes Ziel verfolgte, dennoch stoppte er, da Meredith verzweifelt aussah.
      "Was ist los? Was ist mit deiner Mutter?"
      Er stieg seufzend vom Pferd und half ihr wieder auf die Beine.

      "Ich hab keine Zeit für Spielchen, sondern bin auf der Suche nach Jemandem. Ich hoffe daher, dass es etwas wichtiges ist, sonst setze ich mich wieder auf mein Pferd und reite weiter."

      ______

      Anschließend teilte der General die Vermutung von Dimitri mit Basim, dass ein Verräter oder zum Doppelagent an der Akademie ansässig ist.
      "Verstehe...aber meinen Sie, dass Dimitri recht hat?"
      "Wird sich zeigen. Doch ich vertraue in das Urteil meines Sohnes und die Beweislage ist doch recht eindeutig. Die Armbrust lässt sich einem unserer Männer zuordnen."
      "Was werden Sie nun unternehmen?"
      "Ich werde mich mit Levi besprechen, wenn er eingetroffen ist, vielleicht ist alles nur ein falscher Alarm und meine Männer sind loyale Ritter, doch es ist fürs Erste besser, vorsichtig zu sein. Und du wirst auch was unternehmen. In einem Monat ist unsere Tausendjahrfeier, Tausend Jahre Praha. Urbs aeterna, die ewige Stadt. Leute aus dem ganzen Kontinent werden an den Feierlichkeiten teilnehmen. Welch besseren und wirksamen Anlass gäbe es für einen Anschlag auf mich oder gar die Königsfamilie an dem Tag, an dem alle den Sturz der Hoheiten mitbekommen?"

      Basims Augen weiteten sich: "Meinen Sie, dass.."
      "Genau das meine ich. Wir müssen auch unabhängig der Erkenntnisse um die Armbrust mit einem Anschlag am Tag der Gründung unserer Hauptstadt rechnen, entweder auf mich oder die Königsfamilie, vielleicht sogar auf beide. Basim, ich brauche an diesem alle Leute von dir die ich kriegen kann. Mischt euch unter die Leute, lauert auf den Dächern, streckt eure Fühler aus und richtet diese Bastarde, bevor sie uns richten!"
      "Verstanden!", sprach Basim deutlich.

      "Aber eine Frage bleibt noch? Warum sprechen sie nicht mit Theo? Schließlich gehört ihm die Armbrust."
      "Ich kenne die Antwort bereits. Ausreden über Ausreden und Lügen, bis sich die Balken biegen. Ich hab Dimitri die Sache anvertraut. Er wird mir jeden Abend Bericht erstatten und ich werde entsprechende Maßnahmen einleiten. Die erste wird sein, dass du ihn beschattest, verstanden?"
      "Verstanden, General!"


      I'm a shape shifter at Poe's masquerade.
    • Lorae / Leon

      "Ja..", erwiderte ich seufzend, da ich wusste, das er recht hatte. Ich fragte mich nur, was dann passieren würde. Auch ich erhob mich und begab mich mit Baldr aufs Zimmer, nachdem wir unsere Zähne geputzt hatten. "Weißt du..", begann ich, als ich meine Hose auszog. "Ich habe auch darüber nachgedacht, mich zu verraten.. Wenn mich die anderen für fähig genug halten, sehen sie vielleicht drüber hinweg. Außerdem.." Ich zog mein Hemd aus und betrachtete mein Korsett. "Ich habe trainiert und trainiert... Auch tief im Wald.. ganz allein.. Ich bin so viel besser, wenn ich dieses Ding nicht trage.. Vielleicht könnte ich dann sogar Dimitri schlagen", scherzte ich und zog mein Schlafhemd über. "Ich habe nur Angst, dass sie mich einsperren oder schlimmeres.."

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      Meredith Ravel

      Spielchen?! Ich konnte verstehen, dass er keine Zeit hatte, aber.. „Sie ist.. tot.. Ich“ Schluchzend krallte ich mich an ihm fest und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. „Dachte.. wenn man so wenig Aufsehen wie.. möglich erregen will.. würde ich.. meine Einkäufe.. aufteilen.. Hab rumgefragt.. Ed..Edward ist.. Er steckt da mit drin.. Und bei Sergej.. wurden auch Waffen von Rittern gekauft.. Jetzt ist Mama.. alles meine Schuld.. Ich wollte dir nur helfen..“ Alleine könnte er doch nie so schnell die Wahrheit aufdecken und ich hatte nicht darüber nachgedacht, dass ich mich und meine Familie damit so in Gefahr bringen würde. Wie dumm ich doch war. Ein Sturkopf, der nie bis zum Ende dachte. "Er wollte mich umbringen! Weil ich nachgeforscht habe.." Ich riss mich zusammen und klammerte mich noch mehr an ihn, um deutlicher zu sprechen, auch wenn ich nicht aufhören konnte zu weinen. Meine Beine; mein ganzer Körper zitterte und ich hatte Angst. Angst um mein Leben und das meines Vaters.
      „Papa.. du musst Papa beschützen..“, bat ich ihn, da ich ihn nicht auch noch verlieren wollte. Flehend sah ich zu ihm auf. Durch das Heulen lief mir auch schon der Schnodder aus der Nase, den ich mit meinem Ärmel wegwischte. „Er ist immer noch in der Akademie..“ Hoffentlich ging es ihm gut. Das ich herumgeschnüffelt hatte, konnte jedoch kaum schon in der Akademie angekommen sein, auch wenn sich dort ebenfalls Verräter befinden könnten. "Ich hab Edward nach Theo gefragt und er meinte, er kenne ihn nicht... Dabei habe ich sie zusammen gesehen... Er hat gelogen.. Das bedeutet.." Ich schluckte und atmete unruhig. Mein Herz hörte nicht auf zu rasen und mein Kopf tat weg.
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    • "Mir ist es am Liebsten, wenn wir es niemals herausfinden müssen. Aber am Ende ist es irgendwo auch deine Zukunft."
      Ich zog mir die Kleidung aus und stand kurz nur in Unterbekleidung im Raum. Nachdem ich mich in ein frisches Nachthemd gekleidet hatte, öffnete ich noch einmal das Fenster, um etwas kühle Luft reinzulassen.
      "So oder so werde ich immer auf deiner Seite sein."
      Der Herbst stand so kangsam vor der Tür, fand ich.
      Gähnend kuschelte ich mich in meine Decke und genoss den kühlen Wind, der von draußen hineinwehte und sogar die Kerze auf meinem Nachttisch ausblies.
      "Erinnere mich daran, dass ich morgen mal meine Wäsche waschen muss, ja? Gute Nacht."
      Rasch verfiel ich dem Land der Träume. Draußen war es inzwischen dunkel.
      ____

      Dimitri stand die ganze Zeut stumm neben Meredith und lauschte ihren Ausführungen.
      "Mein Beileid...Edward, Sergej und Theo, ja? Theo ist an der Akademie. Bring mich also zu Edward und Sergej. Und zu Reiner, ja? Ich will zurück an der Akademie sein, bevor es dunkel wird."
      Er hielt sich mit Absicht knapp und ging gar nicht wirklich auf ihre Gefühle ein. Im Gegensatz zu mir war er resilient und widerstandsfähig, was ihn allerdings manchmal etwas kalt und desinteressiert wirken lässt. Dimitri fand, sich den Gefühlen Fremder nicht zu sehr abhängig zu machen, war ein valider Weg, um objektiv zu bleiben.

      ____

      Basim verließ nun den Raum des Generales und quartierte sich nach der abendlichen Hygiene in eines der leeren Schülerzimmer im ersten Geschoss ein. Interessanterweise schlief er gegenüber von dem Raum, in dem Lorae und ich wohnten.
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    • Lorae / Leon
      "Danke…" Das er auf meiner Seite stand, bedeutete mir alles. "Mach ich..", antwortete ich, während ich noch einmal aus dem Fenster blickte. "Gute Nacht, Baldr." Etwas schwerfälliger wie sonst, kletterte ich in mein Bett und legte mich auf den Rücken, um an die Decke zu starren. Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken, was passieren könnte. Fürs erste, sollte ich weitermachen wie bisher. Ich hatte noch nicht mal meinen Ritterschlag erhalten. Das sollte mein nächstes Ziel sein. Danach sehen wir weiter. Müde schmiegte ich mich an mein Kissen und brauchte nicht lang, um einzuschlafen.


      _________

      Meredith Ravel

      Sprachlos sah ich weiter zu ihm auf und nickte. Seine ruhige Art schockierte mich anfangs, doch nun beruhigte sie mich ein wenig. "Ja…" Ich atmete noch einmal tief durch und nahm ein Tuch aus meiner Schürze, um mein Gesicht einigermaßen zu säubern. Dabei drückte ich auch auf die kleine Platzwunde an der Stirn, während ich zum Pferd ging und aufstieg. Ich musste es noch dem Händler wiedergeben..
      Meine Hände zitterten noch immer und auch die eine oder andere Träne bahnte sich noch ihren Weg über mein Gesicht, als wir bei einer Schmiede hielten, bei der ich noch nicht nachgefragt hatte, da Edward mich davon abgebracht hatte und es der erste Halt war, an dem wir vorbeikamen. Der Mann mittleren Alters sah mich schweigend an und schickte seinen 13jährigen Sohn ins Haus. "Was kann ich für euch tun?", fragte er freundlicher, als ich es von ihm gewohnt war. Das lag wohl an Dimitri oder vielleicht auch meinen roten Augen. "Pete.. hast du in den letzten Monaten auffällige Einkäufe von Rittern oder anderen Männern gehabt? Eine höhere Menge, nicht hoch genug, um die ganze Akademie zu versorgen, aber zu hoch für einen einzelnen Mann? Etwas anderes außer Schwertern vielleicht.." Ich packte die Zügel meines Pferdes fester und sah zu ihm runter. Um Zeit zu sparen, formulierte ich meine Frage klar und deutlich. "Wir brauchen Namen.. Die Männer sind Betrüger, die unsere Waffen als ihre für einen höheren Preis verkaufen", log ich, um zu vermeiden, dass hier Chaos ausbrach. Sein Blick ging zu Dimitri, bevor er sein Buch herausholte und uns 2 Namen nannte. Einer davon war Harald, den ich auch schon genannt hatte. "Danke.. kennst du einen Reiner von der Militärpolizei?" Der Name war mir nicht bekannt, weshalb ich nicht wusste, wo wir mit der Suche anfangen sollten. "Nein, tut mir leid." "Danke..", sagte ich noch einmal und ritt mit Dimitri über den Markt, wo ich dem Händler sein Pferd zurückgab und mich knapp entschuldigte. Dimitri wollte keine Zeit verlieren, also trödelte ich nicht herum. Seine Beschwerden, die er hauptsächlich an Dimitri verrichtete, ignorierte ich und ging zu Sergej, nicht weit von hier.
      Der Schmied sah mich etwas überrascht an und schwieg in Dimitri's Anwesenheit. "Sergej.. Die Namen der Ritter, über die wir vorhin gesprochen haben…", forderte ich und stützte mich auf seinem Tisch ab, während ich noch einmal mit dem Tuch über meine Stirn wischte. Es blutete immer noch ein wenig, deswegen sah er mich wohl so schockiert an, aber es war halb so schlimm. Ich hatte schon schlimmere Schmerzen und ignorierte es wieder. Walt und Jonathan, der Name, der schon bei Pete fiel. Und wieder Theo.. "Danke.." "Was ist passiert?" "Hab mich geprügelt.. Kennst mich doch.. Kennst du einen Reiner?", winkte ich ab. "Ist mein Neffe. Hat heute Geburtstag und sitzt bestimmt in der Taverne. Hat er was angestellt?" "Nein, keine Sorge. Wir sollen ihn nur kontaktieren." Ich bedankte mich noch einmal und setzte meinen Weg fort. Die anderen beiden sollen wohl bei der Militärpolizei sein. Wenn wir Glück hatten, waren sie bei Reiner.

      Edwards Schmiede war vielleicht 5 Minuten von hier entfernt. Je näher wir dieser kamen, desto schneller schlug mein Herz. Ich hasste ihn.. noch mehr als jemals zuvor. Seine Schmiede war recht ausverkauft und allein kam er wohl nicht hinterher, um seine Komplizen zu versorgen. Jeder hier könnte dazu gehören. "Ed?", rief ich fragend hinein und sah zu Dimitri und an ihm herab. "Darf ich?" Doch ich wartete nicht auf eine Antwort und nahm mir seine Armbrust, welche ich lud und tief durchatmete. "Ich töte ihn nicht.. ich will nur nicht völlig wehrlos sein..", meinte ich. Mit Schwertern konnte ich nicht so gescheit umgehen, aber mit einer Armbrust war ich zielsicher. "Ed!", rief ich lauter, woraufhin er - mit einem Hemd bekleidet, um die Wunde von mir zu verstecken - aus dem Haus kam. "Meredith, hast du es dir nochmal überlegt?", fragte er und blickte nur kurz zu Dimitri, da ich mit der Armbrust auf ihn zielte. "Du steckst da mit drin, oder?" "Wo denn?", fragte er unwissend und sah mich besorgt an. "Was ist los? Du blutest.." Er nahm ein sauberes Tuch und kam mir damit näher, wobei ich ihm die Armbrust gegen die Brust drückte. "Finger weg." "Ich habe nichts unrechtes getan.. Gut.. ich habe dich gegen deinen Willen geküsst, aber.." Er wich einen Schritt zurück und sah zu Dimitri, "schau sie dir an. So hübsch, frech und sturköpfig. Eine Frau, die erobert werden will. Ich liebe dich, Meredith." "Ich kotz gleich..", knurrte ich und ging etwas zurück, um Abstand zu gewinnen. "Wenn du nicht mit mir redest, dann ja vielleicht mit Dimitri.." Der Ritter wäre bestimmt nicht so nett, wie ich es war. Edward versuchte mich als hysterisch darzustellen, das ich mit seinen Gefühlen spielen würde und das ich mir irgendetwas absurdes zusammen reimte. Darauf würde Dimitri bestimmt nicht reinfallen. Ich sah mich um, ob wieder jemand hinter uns stand, um uns zu beobachten, doch ich konnte niemanden sehen und verriegelte vorsichtshalber die Tür.
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    • Stumm folgte Dimitri der aufgebrachten Meredith zu Pferd.
      Nach und nach klapperten sie sämtliche Schmieden und Waffenhändler aus ihrer Nachbarschaft ab, wobei er sich im Hintergrund hielt. Schließlich war das objektiv betrachtet nicht sein Problem. Er wollte nur höflich sein, schließlich war er sowohl Ritter als auch der Sohn des Generals und einfach an ihr vorbeizureiten und direkt Reiner zur Rede zu stellen, wäre unhöflich und würde sowohl seinem Ruf als Ritter, als auch dem Stand seiner Familie schaden, welche auf dem gesamten Kontinent als sehr angesehen gilt.

      Als wir schließlich die Schmiede eines Edward erreichten, verspürte Dimitri eine gewisse Anspannung. Da Meredith ihm zuvor die Armbrust abgenommen hatte, zückte er sein Schwert, packte es jedoch gleich wieder weg.
      Er wollte Edward nicht aggressiv machen und sinnlose Gewaltakte vermeiden.

      Stumm betrat er mit seiner Belgeitung die Schmiede und sah sich um. Die Wandhalterungen und Rüstungsständer waren ziemlich leer, woraus Dimitri schloss, dass der Inhaber entweder eine Menge Umsatz macht oder zu faul ist, neue Waffen und Rüstungen zu produzieren.
      Als Meredith schließlich zu ihm blickte und ihm implizit aufforderte, mit Edward zu reden, fasste er sich schließlich ein Herz und trat nach vorne.
      Mit einer abweisenden Handbewegung deutete Dimitri Meredith an, hinter ihn zu gehen und ihm mit der Armbrust Rückendeckung zu geben.
      "Du bist also, Edward, ja? Dir wird vorgeworfen, am Mord der Mutter dieser Dame beteiligt zu sein. Ist das wahr? "
      Dimitir versuchte höflich zu sein, hielt jedoch eine Armlänge Abstand, um möglichen Angriffen mit Messern, Dolchen oder gar Schwertern aus dem Weg zu gehen.
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    • Meredith Ravel

      Schnaubend behielt ich Edward im Blick und zielte weiterhin mit der Armbrust auf ihn. Wenn er nur eine falsche Bewegung machen würde, würde er Schmerzen spüren. Der erste Schuss wäre keinesfalls tödlich, denn ein toter Mann, konnte nicht mehr sprechen. "Mord? Was erzählst du denn Meredith?" "Du hast gefragt, ob ich mich nicht lieber um sie kümmern sollte, statt Fragen zu stellen!", bellte ich dazwischen. Im Gegensatz zu Dimitri war ich höchst emotional und konnte mich nur sehr schwer beherrschen, nicht laut rumzubrüllen. "Ja, aber doch nur, weil ich weiß, dass es ihr nicht so gut geht.. Also.. wollt ihr wirklich sagen, dass sie.." Seinen bemitleidenden Blick konnte er sich sparen! "Du hast dabei zu einem verhüllten Mann hinter mir gesehen.. und genau dieser Mann war in ihrem Zimmer. Überall war.. B-blut.." Ich wischte mir schnell die Tränen weg und ließ ihn den Zorn in meinen Augen sehen. "Nur weil du meine Gefühle nicht erwiderst, musst du keine Märchen erfinden.." "Schnauze!" Was sollte diese Scheiße?! "Du hast mich festgehalten, damit dieser Kerl genug Zeit hatte.." Verzweifelt bis ich auf meine Unterlippe. "Aber nur, weil ich dich küssen wollte.." Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als der Bolzen seine Schulter traf und ich nachlud. "Du verschwendest unsere Zeit, Ed.." "Du bist ein ganz schönes Biest, weißt du das?", zischte er zwischen seinen zusammengepressten Zähnen und zog den Bolzen heraus. "Kannst du ihn nicht gefangen nehmen, Dimitri?" So schnell würde dieser Mistkerl wohl nicht reden und ich glaubte, dass er nur Zeit schinden wollte. Wir mussten noch diesen Reiner finden und die anderen überprüfen und.. Eigentlich war es ja gar nicht meine Aufgabe, aber.. nun gab es für mich auch kein Zurück mehr. Und wer wusste schon, wem man überhaupt noch trauen konnte? Auch wenn ich keine große Hilfe sein würde, würde ich alles tun, um Dimitri in diesem Fall zur Seite zu stehen. Und wenn es nur meine Fähigkeiten als Schützin waren, die ihm nützlich waren. Er konnte jetzt wohl kaum all zu wählerisch sein. Ich konnte nicht mehr nach Hause, denn Ed wusste, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde ich es auch zu Ende bringen.
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      - Eugene Ionesco
    • "Folgendes..", Dimitri lief zu einem Tisch, um den zwei Stühle standen.
      Er setzte sich auf einen von ihnen und legte sein Schwert auf den massiven Tisch aus - so glaubte er - Fichtenholz.
      Stumm beobachtete er die Beiden, dann beugte er sich nach vorne.
      "Ich kann ihn nicht ohne Begründung und nur auf Baisis einer Vermutung gefangen nehmen. Allerdings kann ich ihn fragen. Meredith, verriegel die Tür und schließ die Fensterladen. Edward, ich wäre erfreut, wenn du uns etwas Licht machen und dich zu mir setzen könntest."
      Ihm war Edwards ungewöhnlicher Akzent aufgefallen, daher wechselte er nun die Sprache, da er ihm bekannt vorkam.
      Seine Mutter hatte denselben, unsere geläufige Sprache war nicht ihre Muttersprache. Glücklicherweise hatte sie ihm diese vor ihrem Tod noch lernen können, gleichwohl er sie nicht gänzlich fließend beherrschte.
      "Oder ist es dir lieber, wenn ich so mit dir spreche? Meine Mutter kommt aus deinem Land, das macht uns gewissermaßen zu Landsmännern und als solche sollten wir einander offen begegnen, nicht wahr? Und jetzt setz dich und wir reden."
      Er winkte Edward mit einer entwaffnenden, fast schon charmanten Geste zu sich und bot ihm den anderen Stuhl an.
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    • Meredith Ravel

      Auch wenn dieser Dimitri emotional ein ganz schönes Arsch war, so war er leider ein viel zu vorbildlicher Ritter, wie mir schien. Wenigstens hatte dieser Wichser jetzt Schmerzen. Ich tat, was Dimitri wollte und verzog mich in eine Ecke. "Kann sie dieses Ding runternehmen?", fragte Edward und entzündete eine Öllampe, die er auf den Tisch stellte, wobei er mich nicht aus den Augen ließ. Wie konnte Dimitri nur so ruhig bleiben und sich mit ihn an einen Tisch setzen? Aber da er wohl keine Ruhe geben würde, legte ich die Armbrust auf den Tisch hinter mir und sah mich noch einmal kurz um, bevor ich meine Augenbrauen zusammenzog, als Dimitri anfing in einer anderen Sprache zu sprechen. Edward wandte seinen Blick von mir ab und betrachtete Dimitri einen Moment, ehe er sich ebenfalls setzte und ein Tuch auf seine Wunde drückte. Ich beobachtete die beiden und kaute auf meiner Unterlippe herum, da ich mich nicht sehr wohl dabei fühlte. Was dieser Lügner jetzt wohl wieder erzählte.. und ich konnte mich nicht einmal einmischen, weil ich die Sprache nicht verstand. "Ist mir egal, wie du mit mir sprichst. Aber es ist mir recht, wenn diese Hexe mich nicht dauernd ankeift." Edward sah kurz zu mir rüber, was mir überhaupt nicht gefiel. Da ich hier scheinbar nicht gebraucht wurde, durchstöberte ich seine Aufzeichnungen nach Ungereimtheiten. "Ihre Mutter wurde ermordet?", fragte er und lehnte sich zurück, als würden sie ein gemütliches Pläuschchen halten. Seine Haltung machte mich noch wütender, da er das alles nicht ernst zu nehmen schien! "Ich habe nichts damit zutun", beantwortete er Dimitri's Frage von vorhin und schloss seine Augen.
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    • Dimitri beugte sich entspannt nach hinten, so als hätte er die Situation genau unter Kontrolle.
      "Das ist genau, weshalb wir hier sind. Ihre Mutter wurde ermordet und die Dame hier glaubt, du hast damit zu tun. Wir wissen bereits, dass du es abstreitest und scheinbar unschuldig bist. Es gibt keinen Beweis dafür, dass du in diese Sache involviert bist. Zumindest noch nicht. Auf der anderen Seite hingegen gibt es auch nichts, dass deine Unschuld beweist."
      Dimitri beugte sich nun nach vorne.
      "Während meine Begleitung deine Sachen durchwühlt, werde ich dir ein paar Fragen stellen, nichts außergewöhnliches."
      Er blickte ihm ins Gesicht. Besonders die dunklen Augen waren von seinem Interesse. Seine Mutter nannte sie oft 'Spiegel der Seele'. Nacheinander stellte er ihm nun einige Fragen und gab ihm dabei nach jeder einen Moment Zeit zu antworten.
      "Sie finden es doch sicher auch schlimm, dass die Mutter meiner Begleitung tot ist, nicht wahr?"
      ...
      "Als du diesen verhüllten Mann gesehen hast, bei dem Meredith glaubte, dass du zu ihm sahst, warum hast du sie nicht darauf aufmerksam gemacht, dass du ihn gesehen hast und sie gewarnt?"
      ....
      "Wenn du nicht so darauf versessen gewesen wärst, sie - wie du vorhin erwähntest - küssen zu wollen, hätten sie ihr Leben vielleicht retten können. Jetzt wird Meredith wohl für immer einen Groll gegen dich hegen und du wirst sie niemals bekommen. Bereust du deine Entscheidung?"
      ....
      "Vielleicht kann ich sie ja überreden, mit dir auszugehen. Aber dafür musst du sie für dich gewinnen, was am Besten geht, wenn du mir hilfst..okay?"
      ...

      "Hast du eine Ahnung, wer dieser Mann gewesen sein könnte? Kanntest du ihn?"
      ....
      "Wer könnte ihre Mutter sonst noch auf dem Gewissen haben? Hatte Sie Feinde?"
      .....
      "Was könnten deiner Meinung nach Gründe sein, eine Schmiedin am helligsten Tage umzubringen?"
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    • Meredith Ravel

      Innerlich grummelnd horchte ich immer wieder dem Gespräch, was mich ziemlich nervte. "In Ordnung", meinte Edward und betrachtete kurz den Bolzen in seiner Hand, ehe er ihn zu dem Schwert legte.

      "Natürlich.. Meredith ist so emotional und ich sehe, wie traurig und wütend sie ist. Sie hat ihre Mutter sehr geliebt, das weiß ich. Ihre Mutter war eine gute Frau.." Ich hörte wie er leise seufzte und irgendwie klang er ein wenig bedrückt, weshalb ich nicht aufhören konnte ihn anzustarren. Was für eine Geschichte tischte er Dimitri jetzt schon wieder auf?

      "Ich dachte, es wäre ein Kunde von mir, aber er wollte uns wohl nicht stören und ist dann gegangen."
      Seufzend durchblätterte ich die Bücher, denn es brachte sowieso nichts, mich weiter darüber aufzuregen. Ich musste Dimitri einfach vertrauen. Er war ein fähiger Ritter, sicher würde er die Wahrheit herausfinden.

      Bei der dritten Frage, lachte er verlegen, wenn auch nur kurz, da sie auch einen furchtbaren Inhalt hatte. "Auf meine bisherigen Anspielungen ist sie nie eingegangen. Ich dachte, wenn ich so das Eis zwischen uns brechen kann, wäre es ein Versuch wert. Aber sie ist ganz schön kratzbürstig. Das es deswegen zu diesem Vorfall gekommen ist, ist wirklich bedauerlich.. Andererseits wäre sie jetzt vielleicht auch tot, wenn sie früher da gewesen wäre." Bisher klang seine Stimme nicht so, als erzählte er etwas negatives über mich, doch als er zu mir rüber sah, wusste ich, dass es um mich ging. So ein Widerling!

      "Hah!", lachte er, weshalb ich aufschrak und vom Buch aufsah. "Man kann Meredith zu nichts überreden, aber wenn du es schaffst, bin ich dir was schuldig."

      "Vielleicht war es Ralph. Er ist vielleicht nicht der feinste Kerl, aber für einen Mörder halte ich ihn nicht."

      "Henriette und Feinde? Also man fragte sich zwar, warum sie ihre Tochter nicht besser erzieht, aber Feinde hatte sie ganz sicher nicht. Dafür war sie viel zu liebenswürdig."

      "Nun. Anhand der Fragen, die ihr mir gestellt habt, scheint hier irgendetwas vorzugehen und Meredith hat ihre Nase vielleicht wirklich zu tief hineingesteckt, wenn ich so darüber nachdenke. Das beunruhigt mich, wenn ich ehrlich bin. Sie kann ihr Temperament kaum zügeln und wenn du das Feuer nicht im Griff hast, verbrennst du dich."

      "Du musst echt mal an deiner Handschrift arbeiten, Ed. Das kann man ja kaum lesen..", grummelte ich und schürzte die Lippen, wenn ich mich auf etwas konzentrierte. "Das Schreiben kannst du ja übernehmen, wenn du mich endlich heiratest", meinte er in mir verständlichen Worten, weshalb ich die Augen verdrehte. "Ich finde es süß, wenn sie so konzentriert ist. Manchmal habe ich Angst, dass sie ihre Zunge abbeißt, wenn sie am Schleifen ist." Er wandte seinen Blick wieder von mir ab und sah in Dimitri's Augen. "Hast du noch mehr Fragen?"
      ~ ♦ ~ Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung. ~ ♦ ~
      - Eugene Ionesco
    • Dimitri wandte sich von Edward ab und Meredith zu, er wechselte nun wieder in seine bisherige Sprache.
      "Deine Mutter...was hatte sie für Verletzungen? Von welcher Art waren Sie?"
      Ohne auf ihre Antwort zu warten, erhob er sich und schritt zur Tür.
      "Ich schaue es mir am Besten selber an. Meredith, nimm alle Unterlagen mit, die du finden kannst und Edward, du bringst mich zu diesem Ralph. Aber vorher müssen wir noch zur Taverne, jemanden abholen."
      Motiviert verließ Dimitri die Schmiede uns trat ins Freie. Es dämmerte bereits und er hoffte, noch vor Aufbruch des neuen Tages zurück sein zu können.
      "Führe uns, Edward. Erst zur Taverne und dann zu Ralph. Und das Pronto. Auf gen Süden, im Laufschritt Marsch!"
      I'm a shape shifter at Poe's masquerade.
    • Meredith Ravel

      Als Dimitri mich ansprach, schlug ich reflexartig das Buch zu und starrte ihn an. "Ich.." Das zu beschreiben, hielt mir wieder dieses Bild vor Augen, weshalb die Tränen zurückkehrten, die ich so gut bekämpft hatte. Allerdings ließ er mich nicht erklären und gab mir direkt Anweisungen, die ich sofort umsetzte. Mit einem Stapel Büchern, die ich mit meinen Armen umschlang, wollte ich gerade losgehen. "Natürlich", antwortete Ed, der schon mit einem feuchten Tuch vor mir stand und mein Gesicht reinigte. Er zupfte noch meinen Pony zurecht, der die Wunde verdeckte. "Hat aufgehört zu bluten..", meinte er und lächelte, ehe er mich mit sich zog, damit wir zu Dimitri aufschlossen. "Welche Taverne?", fragte er, worauf ich ihn anrempelte und schneller ging. "Wenn Reiner Sergej's Neffe ist, dann die nächste von hier", schlussfolgerte ich. "Reiner? Hat er nicht heute Geburtstag? Dann könnte Ralph auch bei ihm sein.." Überrascht drehte ich mich zu ihm um, doch er blieb nicht stehen und trieb mich voran, da Dimitri es eilig hatte. Edward kannte Reiner? Wir hatten ihn ja auch gar nicht nach ihm gefragt..
      "Wartet hier", bat er uns und ging in die Taverne, wo er sogleich seine Arme ausbreitete. Misstrauisch blickte ich durchs Fenster und sah, wie er Reiner gratulierte. "Reiner! Alles Gute, Mann!" Er klopfte ihm auf die Schulter und beugte sich zu seinem Ohr. "Können wir kurz reden?", fragte er und winkte noch jemand anderen mit sich. Nach kurzer Zeit kam er mit den beiden nach draußen, wie es wohl auch in Dimitri's Interesse war. Reiner sah man sofort an, dass er ein Ritter war. Doch dieser Ralph war.. ziemlich merkwürdig. Er trug einen Umhang, auch wenn er die Kapuze nicht aufgesetzt hatte und hatte keine sehr aufrechte Haltung. War das der Mann vor Edward's Laden? Zwielichtig wirkte er auf mich schon.. War das auch der Mann in Mamas Schlafzimmer? Er erschien mir etwas kleiner.. "Der werte Ritter hier möchte sich mit euch unterhalten." "Du blutest, Eddie..", murmelte Ralph, woraufhin Edward seine Schulter betrachtete. "Ach, nur ein Kratzer. Passiert bei der Arbeit." Als dieser Ralph mich ansah, wurde mir etwas mulmig. Ich wollte mich gerade ein wenig hinter Dimitri verstecken, als Edward seinen Arm um mich legte. "Was dagegen, wenn wir uns was zu trinken holen, Dimitri?" Ich wollte jetzt nichts trinken! Ich wollte hören, was Dimitri die beiden fragte. Schlimm genug, dass ich bei Edward nicht wirklich dabei war und jetzt begleitete er uns auch noch? Bedeutete das, das Dimitri ihm glaubte? War Edward ein guter Lügner oder hatte ich alles falsch verstanden?
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      - Eugene Ionesco

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    • Stumm folgte Dimitri Edward und Meredith und als sie die Taverne erreichten, ging Edward hinein, nur um wenig später sowohl mit Ralph als auch Reiner zurückzukehren, was ihm tatsächlich einiges erleichterte.
      "Wir haben keine Zeit zum saufen! Meredith?", Dimitri wandte sich ihr zu, "führe uns zu einem Metzger und danach zu deinem Haus."

      ____

      Auf den Dächern der Stadt, gut versteckt in den Schatten, lauerte ein Assassine und beobachtete die kleine Gruppe schon seit einer Weile.
      Basim hatte kurzfristig von der Akademie aus eine Brieftaube mit der Anweisung geschickt, die Stadt auf ungewöhnliche Vorkommnisse im Zusammenhang mit Dimitri hin zu untersuchen und dies war eine davon.
      Tauben sind für die Assassinen das bevorzugte Mittel der Wahl, um rasch über größere Distanzen hinweg Kommunikation zu ermöglichen.
      Die Taubenschläge, an denen die Tauben anzutreffen sind, befinden sich auf einigen wichtigen Dächern - so etwa dem Rathaus und dem Königspalast der Hauptstadt, den Akademien und den Wachtürmen, die an die Stadttore angrenzten- sind jedoch aufgrund dieser hohen Positionierung nur für Assassinen und Mitglieder des Aufklärungstrupps zu erreichen, was die Sicherheit erhöhen soll.
      Die entsprechenden Vögel wurden mühsam über viele Generationen hinweg gezüchtet, trainiert und koordiniert, um ihre Aufgabe möglichst effizient erfüllen zu können. Damit die Vögel wissen, wohin sie fliegen müssen, sprüht man die Zettel mit der Botschaft mit einem bestimmten Duft ein, der zum zugehörigen Taubenschlag passt. Jeder von ihnem hat einen individuellen, was einen Falschempfänger inzwischen fast gänzlich ausschließt und die Sicherheit weiter erhöht, da diese Düfte nur an autorisierte Personen auszugeben sind und dem unerfahrenem Anwender auch bei einem Diebstahl der kleinen Flacons nicht klar ist, welcher Duft zu welchem Taubenschlag gehört.
      Um die zielgerichtete Kommunikation zu erleichtern, schreibt man dem Empfänger, an welchen Taubenschlag er die Antwort schicken soll - eine etablierte und todsichere Methode und ein Garant für die Effizienz der Assassinen und Mitglieder des Aufklärungstrupps.
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    • Meredith Ravel

      "Idiot..", murmelte ich und drückte meinen Ellenbogen in Edward's Seite, um mich aus seinem Griff zu befreien. Dachte er, dass Dimitri sich mit den beiden auch so gemütlich unterhalten würde und wir Zeit für uns hätten? Vor allem wollte ich keine Zeit mit ihm verbringen! Für mich war da ganz eindeutig noch etwas faul, aber irgendwie hatte er Dimitri von sich überzeugt. Ich fragte mich zwar, was er bei einem Metzger wollte, doch ich führte ihn zum nächstgelegenen Metzger, nur wenige Gehminuten entfernt. Die beiden neuen in unserem merkwürdigen Grüppchen waren ziemlich verwirrt darüber, dass sie aus ihnen unbekannten Gründen mitgeschleift wurden.
      "Ehm.. könnte mir vielleicht jemand verraten, was ihr von uns wollt?", fragte Ralph und sah immer wieder zwischen Dimitri, Edward und mir hin und her. Ralph's Stimme klang ziemlich.. lasch für einen Mann, wenn ich ehrlich war. Eher unsicher und ohne jegliches Selbstbewusstsein. Fast schon wie eine Schnarchnase. Ganz im Gegenteil zu Dimitri und Edward, die in meinen Augen nur so vor Männlichkeit strotzten. Was mich daran störte war, dass Ralph's Stimme nicht wie die von dem Kerl klang, der in unserem Haus war.

      "Warst du vor kurzem vor der Schmiede und hast Meredith und mich beobachtet, Ralph?", fragte Edward und legte seine Hand auf den Kopf des deutlich kleineren Mannes. Wie alt war Ralph überhaupt? Ich wusste, dass Edward bereits 24 war und offensichtlich so von mir besessen, dass er sich noch keine Frau gesucht hatte. Ralph war noch sehr jung, jünger als ich. Vielleicht so zwischen 16 und 18.
      "Ich war auf dem Weg in die Taverne, um mit Reiner zu feiern und wollte dich mitnehmen. Aber du warst.. beschäftigt..." Dabei hingen seine Augen an mir, was ich erst bemerkte, als Edward ihn ermahnte. "Schau sie nicht so an, sie gehört mir." Wie bitte? Ich gehörte niemandem und schon gar nicht Edward. Selbst Dimitri wäre mir lieber gewesen, wobei dieser Eisklotz mir auch gestohlen bleiben konnte. Alles was ich mit ihm zu schaffen hatte, war die Wahrheit herauszufinden, wobei ich ihn unterstützen wollte. "Ich weiß.. in diesen Hosen ist sie ein echter Hingucker.." Ich war was? Es gefiel ihm, dass ich nicht wie alle anderen ein Kleid, sondern Hosen trug? Das klang ganz schön pervers und Ralph's seltsames Kichern war gruselig und bescherte mir eine leichte Gänsehaut. Wo glotzten die bitte hin? Keine Frau, nicht einmal ich, kam also drum herum, dass ein Mann sie begehrte. Darauf konnte ich allerdings gut verzichten. Widerlich. "Könnt ihr mal die Fresse halten?", knurrte ich und blieb vor dem Metzger stehen, wo ich die Bücher fest umklammerte und streng zu den beiden rüber sah.
      "Wir sind da..", meinte ich zu Dimitri blickend, der zwar auch selbst im Stande gewesen wäre, das Schild zu lesen, aber ich wollte die anderen zum Schweigen bringen. Ich hoffte, dass wir bald fertig waren und ich zu meinem Vater konnte. Andererseits bedeutete das schnelle Abwickeln dieser Recherche auch, dass wir umso schneller bei mir zuhause sein würden. Mein Heiligtum. Dort konnte ich sein, wer ich bin. Machen, was ich wollte. Jetzt wollte ich am liebsten nie wieder dorthin zurück, da ich die Vorstellung, meine Mutter genauer anzusehen, nicht ertragen konnte. Schon der Gedanke daran, erzeugte neue Tränen. Dabei dachte ich, dass ich bereits alle Tränen verbraucht hatte und meine Augen so trocken wie die Wüste sein würden. Zumindest brannten sie so.
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      - Eugene Ionesco
    • Als die kleine Gruppe einen nahegelegenen Metzger erreicht hatte, kehrte Dimitri bei ihm ein und kam kurz darauf mit einem Laib Schinken am Stück wieder, den er wie ein Baby auf dem Arm trug.
      Bei Merediths Schmiede angekommen,. drückte er ihr den Laib in die Hand und wandte sich der Tür zu.

      "Leg ihn auf dem Tresen ab und begleite die drei Verdächtigen in die Schmiede. Dort sorgst du dafür, dass die drei nicht abhauen können und sich ruhig verhalten. Ich schaue mir derweil den Leichnam deiner Mutter genauer an."
      Dann betrat er die Schmiede. Da ihm dieser Ort nicht mehr fremd war, wusste er ziemlich genau, wo er zu suchen hatte.
      Das Opfer fand er in der kleinen Wohnung im Obergeschoss der Schmiede vor. Sie lag zugedeckt im Bett.
      Er zog die Decke weg, ihr Unterleib war aufgeschlitzt.
      Dieser Anblick schockierte ihn nicht, er war zum einen schlimmeres gewohnt, zum anderen kannte er die Frau nicht und hatte daher keine emotionale Bindung zu ihr.
      Dimitri zog seine schwarzen Lederhandschuhe am und beugte sich über die Frau, um die Wunde genauer zu untersuchen.

      "Die Wunde wurde mit einem scharfen Gegenstand erzeugt, ein glatter Schnitt, keine Fetzen, die auf ein Rupfen und damit auf eine stumpfe Waffe hindeuten. Der Täter hat sogar die Gebärmutter erwischt und sie geöffnet."
      Er überprüfte, ob ihr Junges vielleicht wie durch ein Wunder überlebt hat, doch vergebens.
      Auch minutenlanges Klopfen auf den Rücken, um das Kind zum Schreien und damit zum Atmen zu bringen noch die von ihm bekannte Wiederbelebungsmaßnahmen zeigten keinen Erfolg.

      "Es wäre ein Junge geworden..."
      Vorsichtig schob er das Kleine zurück in die Gebärmutter, dann wandte er sich dem Gesicht der Frau zu. Er wollte Meredith nicht zu lange alleine mit den dreien lassen.
      "Sie sieht Meredith sehr ähnlich.. ihre Augen müde. Entweder hat sie nicht gut geschlafen oder sie wurde vom Täter geweckt."
      Er hob ihre Lippe noch, um die obere Zahnreihe sehen zu können. Dann wiederholte er das mit der Unterlippe und fand Reste von Blut und Fleisch an den Zahnzwischenräumen vor.

      "Auf jeden Fall wurde sie nicht überrascht. Sie hat sich heftig gewehrt, hat den Täter gebissen."
      Nun blickte er auf ihre Fingernägel.
      "Na also." Unter einigen ihrer Nägel befanden sich kleine blutige Hautfetzen.

      "Der Täter muss frische Biss- und Kratzspuren von ihr haben."
      Abschließend wandte er sich vom Leichnam ab und schritt zur geschlossenen Tür.
      "Ruhe in Frieden, ihr Beiden", sprach er, als er sie öffnete, den Raum verließ und die Tür schloss.
      Dann kam er die knarrende Holztreppe hinabgestiegen und blickte die drei Männer mit strenger Miene an.
      "Ausziehen! Alle drei!", er wandte sich Meredith zu, "ich bitte dich, draußen zu warten. Außer du willst nackte Männer beim Schwanzvergleich sehen."
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    • Meredith Ravel

      Als Dimitri wieder heraus kam, hob ich eine Augenbraue und sah ihn verwirrt an. Was hatte er vor? Schweigend gingen wir zu meinem Häuschen, wo mein Herz wieder zu rasen begann. Etwas unsicher nahm ich den Schinken und packte ihn auf den Tresen, ehe ich die Tür verriegelte und die Drei beobachtete. Das Dimitri mich mit ihnen allein ließ, machte mich etwas nervös, aber tatsächlich zog ich es vor, meine Mutter nicht genauer zu betrachten. Meine Tränendrüsen schienen endlich ausgedörrt zu sein und mein Blick war leer. "Ich versteh überhaupt nichts.." nuschelte Ralph und betrachtete mich dabei. "Meredith' Mutter wurde ermordet..", erklärte Edward, woraufhin ich mich auf einen Stuhl sinken ließ und auf meine Hände starrte. "Und du denkst, dass es einer von uns war?", fragte Reiner, doch ich antwortete nicht darauf. Ich wusste gerade nicht mehr was ich denken sollte und hoffte, dass Dimitri schnell wieder zurückkam.

      Er kam bald zurück und ich war froh, dass nichts passiert war. Allerdings stellte Dimitri eine eigenartige Forderung. "Macht nur..", meinte ich und nahm mir eines der Bücher, um mich abzulenken. Ich wollte nicht allein nach draußen. Edward zögerte auch nicht lange und hatte schon sein Hemd ausgezogen. So lief er ja ohnehin die ganze Zeit rum. Ralph war ein wenig zimperlich und zog nur seinen Umhang aus, ehe er sah, dass sich Reiner seufzend auszog.
      Edward hatte nur die Brand- und Schusswunde, die ich ihm zugefügt hatte. Reiners Haut war fast schon makellos und als Ralph sich als letzter ausgezogen hatte, zeigte sein Körper nur einige Narben, aber keine frischen Wunden. "Zufrieden?", fragte Edward und sah zu mir, doch ich zeigte nicht das geringste Interesse meinen Kopf zu heben.
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      - Eugene Ionesco
    • Dimitri betrachtete das Ausziehen der drei Männer genau, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Als sie nackt waren, lief Dimitri mehrere Male langsam um sie herum. Keine Biss- und Kratzspuren waren zu erkennen, erst recht keine frischen.
      "Gut. Anziehen. Ihr seid in dieser Sache unschuldig. Doch bevor ich euch entlasse, muss ich noch eine Sache klären."
      Dimitri lief zu Meredith, nickte ihr kurz beruhigend zu und nahm ihr die gespannte Armbrust ab.
      Mit ihr in der Hand schritt er zurück zu zu Dreien.

      "Reiner. Kennst du einen Theo?"
      Er berichtete ihm von der Geschichte, die Theo ihm erzählte und wandte sich anschließend den anderen beiden zu.
      "Was ist mit euch? Kennt ihr Theo? Habt ihr bereits mit dieser Armbrust Kontakt gehabt?"

      ____

      Der Assassine hatte uns bis hierher gefolgt und schlich durch eines der noch geöffneten Fenster des Obergeschosses ins Haus.
      Lautlos huschte er bis an die Treppe und versteckte sich in einer schattigen Ecke, wo er das Ausziehen und die aktuellen Dialoge unbemerkt mithören konnte.
      In seiner Hand hielt er eine Rauchbombe, sollte er entweder entdeckt werden oder ein Konflikt innerhalb der kleinen Gruppe ausbrechen, bei dem ein Eingreifen erforderlich sein könnte.
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    • Meredith Ravel

      Beim Anziehen war Ralph der schnellste, gefolgt von Reiner. Edward zog sich absichtlich langsam an und beobachtete Dimitri dabei, wie er sich die Armbrust holte. Ich blickte nur kurz zu dem Ritter auf und widmete mich dann wieder dem Buch. Sie waren unschuldig? Zumindest war keiner von ihnen in unserem Haus, aber unschuldig würde ich sie nicht bezeichnen.
      "Flüchtig. Ich hatte nur während unserer Ausbildung mit ihm zutun, aber ein Gespräch über diese Armbrust haben wir nie geführt und ich bevorzuge sowieso Bögen", antwortete Reiner. Ralph und Edward verneinten dies jedoch, weshalb ich argwöhnisch zu Edward blickte. Zum Glück waren sie alle schon angezogen, selbst wenn nicht - Ich war doch kein kleines Mädchen mehr und Schamgefühl war keines meiner ausgeprägten Eigenschaften. "Das ist eine Lüge. Ich habe gesehen, wie du mit Theo auf dem Markt gesprochen hast, Ed", widersprach ich, doch dafür hatte er natürlich auch eine Erklärung parat. "Schon möglich. Ich kenne nicht jeden beim Namen, der mir auf der Straße begegnet." Die Armbrust kannte angeblich auch niemand von ihnen.
      "Dimitri.. dein Name steht in diesem Buch", meinte ich und sah wieder zu ihm. Es sah nicht so aus, als hätte Dimitri Edward gekannt. "Das ist das Buch meines Vaters. Er hat bis zu seinem Unfall oft an der Akademie gearbeitet. Ich schätze, dass Dimitri mal bei ihm was gekauft hat", widerlegte er auch hier wieder meinen Verdacht. Wieso war Edward nur so ein guter Lügner? Ihn zu überführen, war extrem schwer. Doch ich hatte keinen Zweifel daran, dass er da mit drin steckte. Wenn Dimitri dies jedoch bestreiten sollte, dann hätten wir einen Beweis, dass Edward Bücher gefälscht waren.
      Was Reiner angeht, hatte ich keine Ahnung und Ralph war zwar ein schräger Vogel, aber er war nicht der Mann, der in Mama's Zimmer stand.
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    • "Tut er das, ja?", entgegnete Dimitri die Feststellung Merediths, dass mein Name in dem Buch stand, das sie gerade las. Aus der Reaktion Edwards leitete ich ab, dass es sich um ein Kundenverzeichnis oder ein Auftragsbuch handeln mußte.
      Er drehte sich wieder zu Edward um.
      "Wie ist der Name deines Vaters und wie hießen seine Arbeitskollegen? Und wann soll dein Vater dort gearbeitet haben?"
      Dimitri kannte jeden Schmied, der in den letzten zwanzig Jahren gekommenen und gegangen war. Schließlich war sie sein Zuhause und auch die seines Vaters.
      Er wusste nicht so recht, was er tun sollte.
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