Ein Moment der Stille trat ein, in dem lediglich der Gott alleine mit seinen Schwingen raschelte, die sich hinter ihm wie ein schlechtes Omen ausbreiteten. Jiemxen hatte noch gar nicht begriffen, wie der Wilderer bei dem Anblick dieser personifizierten Naturgewalt nicht schon längst auf die Knie gefallen war. Blut zeichnete sich auf den Krallen des Gottes ab, aber sein Gesicht war rein, von zarten Gesichtszügen durchzogen, engelsgleich fast. Das und seine schlanke, graziöse Figur stand in einem solch direkten Kontrast zu den grauen Flügeln, der dunklen Haut, den Krallen und dem Blut, dass sich Jiemxens Haare zu Berge stellten, so wie sie es auch bei Ria getan hatten. Er wollte diesen Gott nicht erzürnen, ganz sicher nicht, aber der Ziegenmann stellte sich vor ihm auf, als sei er nichts anderes als ein lästiges Insekt.
Zumindest hatte dieser wohl eingesehen, dass er jetzt schon in der Unterzahl war, ganz zu schweigen von den möglichen weiteren Artgenossen, die hinter dem Gebüsch lauern mochten. Sie mussten es ausnutzen, solange es noch ungewiss war, wie viele von ihnen wirklich hier waren. Sobald er einen Verdacht schöpfte, würde er seinen Wolf auf sie hetzen.
Der Gott regte sich zuerst und sein Blick fand Rias. Er formte Worte mit den Lippen, die sich gleich in ihr Gedächtnis einbrannten: Sol Regem. Sol Regem. Sol Regem. Sie musste es ihrem Bruder erzählen, sie mussten ihre nächsten Gebete, ihre nächsten Opfergaben an den Gott Sol Regem widmen, wenn sie eine Chance darauf haben wollten, dass er sie nicht doch noch heimsuchen würde. Für den Moment schien er sich aber allem Anschein nach damit zufrieden zu geben, den angebotenen Rückzug anzunehmen.
Jiemxen trat einen einzelnen, langsamen Schritt zurück. Der Wolf beobachtete ihn, aber er regte sich nicht. Auch Ria ging rückwärts, ohne ihren Blick von der allgemeinen Situation zu wenden, so wie es ihre Eltern ihnen beigebracht hatten. Auch der Gott setzte sich in Bewegung, er würde wohl mit seinen Flügeln davonfliegen, oder er würde auch durchs Dickicht entkommen müssen. Vage kam Jiemxen in den Sinn, ihn vor den Fallen zu warnen, wenn er sie nicht selbst schon entdeckt hätte.
Er erreichte den Rand des Gebüschs. Die Blätter raschelten, als er sich rückwärts durch sie hindurch schob. Der Ziegenmann beobachtete sie alle, aber er rührte sich nicht; seine Brust hob sich unter Anstrengung und er blinzelte, weil ihm das Blut in die Augen floss, aber er nicht die Hand zu seinem Gesicht heben wollte, um es wegzuwischen. Seine Augen waren dunkel und versprühten ein Feuer. Man legte sich nicht mit einem Wesen an, das sich inmitten eines von Wölfen und Bären heimgesuchten Gebiets niedergelassen hatte.
Kaum war er außer Sichtweite, steckte Jiemxen schnell seine Waffe zurück unter seinen Gürtel und lief nach hinten vom Lager weg. In der Nähe konnte er Ria hören, die schnell zu ihm aufholte und dann genauso schnell weiterhuschte. Er folgte ihr, auf den Pfad bedacht, den sie bereits genommen hatten, um den Fallen auszuweichen, die hier überall waren. Hinter sich hörte er Geräusche und auch, wenn er damit bereits gerechnet hatte, verfiel er doch in Panik bei dem Gedanken, dass der Wolf ihnen nachjagen könnte.
"Der Gott! Wo ist der Gott?"
Zumindest hatte dieser wohl eingesehen, dass er jetzt schon in der Unterzahl war, ganz zu schweigen von den möglichen weiteren Artgenossen, die hinter dem Gebüsch lauern mochten. Sie mussten es ausnutzen, solange es noch ungewiss war, wie viele von ihnen wirklich hier waren. Sobald er einen Verdacht schöpfte, würde er seinen Wolf auf sie hetzen.
Der Gott regte sich zuerst und sein Blick fand Rias. Er formte Worte mit den Lippen, die sich gleich in ihr Gedächtnis einbrannten: Sol Regem. Sol Regem. Sol Regem. Sie musste es ihrem Bruder erzählen, sie mussten ihre nächsten Gebete, ihre nächsten Opfergaben an den Gott Sol Regem widmen, wenn sie eine Chance darauf haben wollten, dass er sie nicht doch noch heimsuchen würde. Für den Moment schien er sich aber allem Anschein nach damit zufrieden zu geben, den angebotenen Rückzug anzunehmen.
Jiemxen trat einen einzelnen, langsamen Schritt zurück. Der Wolf beobachtete ihn, aber er regte sich nicht. Auch Ria ging rückwärts, ohne ihren Blick von der allgemeinen Situation zu wenden, so wie es ihre Eltern ihnen beigebracht hatten. Auch der Gott setzte sich in Bewegung, er würde wohl mit seinen Flügeln davonfliegen, oder er würde auch durchs Dickicht entkommen müssen. Vage kam Jiemxen in den Sinn, ihn vor den Fallen zu warnen, wenn er sie nicht selbst schon entdeckt hätte.
Er erreichte den Rand des Gebüschs. Die Blätter raschelten, als er sich rückwärts durch sie hindurch schob. Der Ziegenmann beobachtete sie alle, aber er rührte sich nicht; seine Brust hob sich unter Anstrengung und er blinzelte, weil ihm das Blut in die Augen floss, aber er nicht die Hand zu seinem Gesicht heben wollte, um es wegzuwischen. Seine Augen waren dunkel und versprühten ein Feuer. Man legte sich nicht mit einem Wesen an, das sich inmitten eines von Wölfen und Bären heimgesuchten Gebiets niedergelassen hatte.
Kaum war er außer Sichtweite, steckte Jiemxen schnell seine Waffe zurück unter seinen Gürtel und lief nach hinten vom Lager weg. In der Nähe konnte er Ria hören, die schnell zu ihm aufholte und dann genauso schnell weiterhuschte. Er folgte ihr, auf den Pfad bedacht, den sie bereits genommen hatten, um den Fallen auszuweichen, die hier überall waren. Hinter sich hörte er Geräusche und auch, wenn er damit bereits gerechnet hatte, verfiel er doch in Panik bei dem Gedanken, dass der Wolf ihnen nachjagen könnte.
"Der Gott! Wo ist der Gott?"