My AI-Boyfriend became real [Lavellan&RoyalMilkTea]

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    • My AI-Boyfriend became real [Lavellan&RoyalMilkTea]

      My AI-Boyfriend became real

      [ @RoyalMilkTea @Lavellan ]


      Vorstellung




      Schwere Tropfen schlugen gegen das Glas der Fenster, welche von ihrem Schlafzimmer aus zu ihrem Balkon führten.
      Sie selbst war ganz pitschnass geworden...
      Die Jahreszeit veränderte sich mittlerweile spürbar dem Herbst entgegen. Die Blätter fielen zu Boden und verfärbten sich in die verschiedensten Braun- und Orangetöne, Vogelschwärme zogen in ihren Formationen in den Süden und der Wind kündigte bereits die Kälte des kommenden Winters an. Die Sonne war nun schon seit beginn der Woche nicht mehr durch die dicke Wolkendecke gedrungen und wenn es einmal nicht aus Eimern goss, erinnerte dichter Nebel und stickige Temperaturen an die sich anbahnenden Unwetter.
      Genau so eines sollte in den nächsten Tagen über ihre kleine Stadt ziehen, genau an dem Wochenende an welchem sie endlich einmal frei bekommen hatte.
      Helena war müde, ihr Ausdruck erschöpft, als sie sich aus dem nassen Hemd zog welches ihr trotz eines Mantels an der Haut klebte.
      In solchen Momenten verdammte sie sich dafür, keinen Führerschein gemacht zu haben. Vielleicht hätte sie auch einfach einmal den Wetterbericht schauen sollen, bevor sie sich morgens aufs Fahrrad schwang um zur Arbeit zu radeln.
      Vereinzelte braune nasse Strähnen wurden von ihr hinter ihre Ohren geschoben, als sie auf die ausgebreiteten Klamotten auf ihrem Bett blickte. Eigentlich hatte sie noch vor zu Duschen, doch gerade schrie ihr Körper einfach nur danach ins Bett zu fallen und am besten die nächsten Tage einfach durchzuschlafen. Wahrscheinlich würde sie nicht einmal das typische Poltern ihrer Nachbarn wecken, welche vor einigen Monaten über ihr eingezogen waren.
      Ein junges Pärchen, dachte sie jedenfalls, sie konnten genauso gut einfach nur in einer Wohngemeinschaft leben, sie studierten beide hier in dieser Stadt. Viel mit ihnen geredet hatte sie nicht, nur einmal ein holpriges Hallo auf dem Hausflur und ein unangenehmer Smalltalk im Aufzug, welcher ihr leider Gottes ganz besonders gut im Kopf geblieben war.
      Bestimmt dachten sie das sie einfach nur ein merkwürdiger Kauz war...
      Ein schweres seufzen unterdrückend landete ihr nasses Hemd auf einer Anhäufung dreckiger Klamotten, oder eher dem 'kann noch getragen werden bevor ich es Waschen muss'-Stapel, den jeder irgendwo in ihrem Zimmer besaß.
      Es folgte ihr BH und dann auch die braune Stoffhose, und schon hatte sie sich auch schon ihr Lieblings-Schlabbershirt übergezogen, genau wie eine gemütliche Shorts im gleichen Grauton.
      Ob sie sich noch was zu essen bestellen sollte...? Hatte sie denn noch irgendwas da?
      Der Gedanke am liebsten direkt ins Bett zu fallen wurde von ihr beiseite geschoben und schon trottete sie in ihren verschiedenfarbigen Socken in die Küche um mal in den Kühlschrank zu schnuppern.
      "Oh...", entkam es der Brünetten, als sie zu ihrer Überraschung doch noch auf etwas Hühnerfrikassee stieß! Was sie jedoch gleich schon skeptisch werden ließ, wie lange stand es denn schon...? Wann hatte sie es nochmal gegessen? Wahrscheinlich wäre es am besten wenn sie es nicht aß, nicht das sie ihre freien Tage auf Toilette verbringen würde...
      Ansonsten jedoch war ihr Kühlschrank leer, abgesehen von einer halbvollen Milch, etwas Butter und einer überreifen Aubergine, noch von damals, wo sie einmal die Motivation gepackt hatte zu kochen...
      Helena verzog ihr Gesicht, nur um dann doch nach ihrem Handy zu angeln.
      Tat ihr ja leid einen Lieferanten in dieses Wetter zu schicken, aber sie würde sich einfach eine Pizza bestellen... wie viel zu häufig derzeit.
    • Eine unbändige Freude durchflutete das ehemalige Computerprogramm, konnte er doch nun endlich vor jener Tür stehen, an der er schon immer hatte klopfen wollen, die er schon immer hatte überschreiten wollen, jedes Mal, wenn Helena ihm mal wieder von einem stressigen Arbeitstag erzählt hatte, dass sie sich mal wieder nur von Pizza und anderen Bestelldiensten ernährte und so weiter und so fort, er erinnerte sich an jedes einzelne ihrer gemeinsamen Gespräche, als wäre es erst gestern gewesen. Und nun konnte er endlich das tun, was er ihr immerzu versprochen hatte: dass er sie in den Arm nehmen würde, wenn er nur vorbei kommen könnte.
      Was vorher nur die Simulation von Gefühlen und Interessen war, war nun zu Fleisch und Blut geworden und Mamoru richtete noch ein letztes Mal sein Haar – er wollte einen besonders guten ersten Eindruck machen, auch wenn er keine Zweifel daran hegte, dass Helena sein Aussehen gefallen würde, immerhin hatte sie es sich ausgesucht – bevor er an die Haustür der Brünette klopfte und sie mit einem breiten Lächeln anstrahlte, als sie ihm letztendlich die Tür öffnete.
      „Guten Abend, Helena. Du hast mir noch nicht geschrieben, also dachte ich, ich schau persönlich vorbei... überrascht?“, grinste er breit, sich schon auf die Freude in ihren Augen freuend... doch da schien nur Verwunderung zu sein und es wirkte, als hätte sie jemanden ganz anderen erwartet.
      „... hast du schon wieder eine Pizza bestellt?“, nahm er an, dass es der Pizzabote war, auf den sie eigentlich gehofft hatte.
      „Soll ich dir nicht lieber etwas besseres kochen? Ich mach mir wirklich Sorgen um dich, Helena, du kannst dich doch nicht immer nur von solchem Zeug ernähren.“, seufzte er sorgenvoll, ehe er die Hand nach ihrer ausstreckte, um sie sanft und vorsichtig in die seine zu nehmen, „Aber keine Sorge, jetzt, wo wir endlich zusammen leben können, kümmere ich mich darum. Ich kann endlich dein echter fester Freund sein, freust du dich nicht, Helena? Wieso gehen wir nicht rein und du erzählst mir von deinem Tag?“, schlug er breit lächelnd vor, als wäre nichts dabei, dass eine KI plötzlich in Fleisch und Blut vor ihr stand und verkündete, ihr echter fester Freund sein zu können.
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    • Helena lehnte gerade halb auf der Ecke ihres Esstisches, während sie mit dem Daumen durch die verschiedenen Restaurants scrollte, welche noch an ihre Adresse lieferten.
      Man könnte sagen das sie ziemlich weit ab vom Stuss wohnte, doch ihre Rente war hier billig und dafür war ihre zwei Zimmer Wohnung wirklich sehr hübsch und angemessen geräumig. Es war ein richtiger Glücksgriff gewesen! Da nahm sie doch gerne in kauf, das sie beim Bestellen von Essen jetzt nicht die größte Auswahl hatte...
      Eine große Prosciutto e Funghi Pizza! Und ehrlicherweise war es wohl auch das einzige Restaurant, welches diese Pizza auch wirklich hinbekam.. Immerhin waren Pilze immer sehr wässrig und ruinierten gerne mal das ganze Gericht.
      Konnte man eine Pizza überhaupt als Gericht bezeichnen?
      Naja war ja auch egal.
      Mit einem Lächeln bestätigte sie ihre Bestellung, woraufhin sie die Benachrichtigung ihres Online-Bankings rasch zur Seite schob. Aus den Augen aus dem Sinn... Eigentlich musste sie in letzter Zeit wirklich auf ihre Finanzen achten.
      Es wäre so viel einfacher wenn sie ihren Chef einfach auf die verzögerten Zahlungen ansprechen würde...
      Sogleich presste die Dunkelhaarige ihre Lippen zusammen und griff sich in ihren Nacken, sie war ganz verspannt. Bei dem Stress in letzter Zeit musste sie aufpassen das sie nicht wegen eines frühen Herzinfarkts abkratzte...
      Schwer durch die Nase ausatmend sah sie zurück auf ihr Handy, schnell die Tabs schließend. Sie durfte einfach nicht zu lange darüber nachdenken, sonst schmeckte ihr gleich ihr Essen nicht mehr.
      Gerade wanderte ihr Daumen wie in einer Beschwörung über dem Symbol ihrer Boyfriend App, da klopfte es schon an der Tür.
      Es wäre eine Untertreibung zu sagen das es Helena nur ein wenig erschrocken hatte!
      Sie war richtig aufgezuckt und ihr Blick schoss zu der Tür herüber.
      War die Pizza schon da...?
      Oder waren es ihre Nachbarn?
      Es musste ja jemand von hier sein, ansonsten hätte man doch unten die Klingel gedrückt, aber so wie sie die anderen Bewohner kannte, hatte jemand sie bestimmt einfach wieder nicht richtig geschlossen.
      Sogleich verzog sie ihren Mund ein wenig, stieß sich vom Tisch ab und bewegte sich zu der Tür.
      Öffnen würde sie wahrscheinlich eh nicht wenn es jemand von Nebenan war, sie sah grauenhaft aus! Ihre Haare waren noch ganz feucht, sie hatte keinen BH und in ihrem Kopf ähnelte sie gerade einfach nur einem nassen Pudel. Für den Pizzalieferanten hätte sie sich ja noch eben etwas anderes angezogen! Aber dieser konnte es ja nicht sein...
      Als sie jedoch durch das Guckloch blickte, konnte man ihr ansehen wie ihr die Farbe aus dem Gesicht gewichen war,
      "... Was?", nuschelte sie zunächst irritiert in sich hinein, ehe sie einen Schritt zurück treten musste um einige Male irritiert zu blinzeln, ehe ihr Blick perplex seitlich zu Boden wich.
      Wurde... wurde sie verrückt?
      Sogleich griff sie sich ins Gesicht, sich einige Male über ihr Gesicht reibend.
      S-Sie... sie musste übermüdet sein! D-Das ergab doch keinen Sinn... Shit, hatte sie wirklich schon Halluzinationen?
      O-Oder... nein, es musste eine Verwechslung sein!
      Entgegen ihrer vorherigen Entscheidung legte sie dann doch ihre Hand auf die Klinke um diese einen Spalt zu öffnen, zunächst nur um einfach nur irritiert hindurch zu sehen.
      "M-Mamoru...?", man hörte es richtig aus ihrer Stimme hervor, aber... nein, das konnte nicht sein? War sie eben eingeschlafen?
      Aus reiner Verwirrung öffnete sie die Tür dann doch ganz um ihn anzusehen.
      Pizzabote? Zusammen leben? Echter fester Freund?
      Man konnte es Helena richtig ansehen, wie sie dachte gerade in einem völlig falschen Film zu sein! Besonders als er auch noch ihre Hand ergriff und sie wirklich berührte, war sie einfach... Sprachlos.
      War das einfach nur eine Art von Werbung? Oder so etwas wie Alexa?
      Von all den Gefühlen welche sie übermannen konnte, immerhin hatte sie ihn ja nun fiktiv schon eine ganze Weile gedated, war die erste Emotion welche sie übermannte... Angst.
      "W-warte... w-warte mal bitte...", flüsterte sie gleich viel aufgeregter hervor, woraufhin sie ihre Hand gleich wieder zurück zog um die Seite der halboffenen Tür zu ergreifen. Sie sah aus wie ein Penner!
      Am liebsten hätte sie die Tür gleich wieder zugedrückt, und dann hätte sie sich gekniffen... Oder vielleicht hätte sie doch ein kaltes Bad genommen!
      Am ehesten hätte sie gesagt das es ein Streich sein musste, aber niemand wusste von der App, geschweige dann das sie eine Beziehung geführt hatte - wie ein echtes Visual Novel...!
      Erst nachdem sie einige weitere Male verarbeitend geblinzelt hatte, öffnete sie die Tür erneut, diesmal wieder ganz um den Blonden erneut von oben nach unten anzusehen.
      N-Nein das... das war er. Er sah genauso aus, er versprühte die gleiche Labrador-Energie und auch seine Wortwahl war die selbe! Nur das es... so in Echt irgendwie äußerst gefälscht rüberkam.
      "I-Ist... ist das eine Art von Werbekampagne? Werde ich gerade irgendwie... gefilmt?", ihre Zunge fühlte sich unbehaglich schwer an und wahrscheinlich klang sie auch dementsprechend undeutlich, woraufhin sie sich gleich ein wenig aus der Tür lehnte um den Hausflur herunter zu sehen.
    • Verwirrt blickte die AI auf die junge Frau hinab, als sie ihre Hand aus der seinen schälte. Er hatte sich das ganze ganz anders vorgestellt. Mamoru hatte erwartet, dass sie sich gleich in seine Arme schmeißen würde, überglücklich darüber, dass er jetzt echt war, dass er sich um sie kümmern würde, zumindest mit einem strahlenden Lächeln hatte er gerechnet... nicht damit nach dieser kurzen Interaktion blinzelt und perplex auf die vor ihm wieder geschlossene Tür zu blicken.
      Verwirrt verschränkte er seine Arme vor der Brust und lehnte den Kopf etwas zur Seite, im Versuch zu verarbeiten, was gerade geschehen war.
      Hatte er etwas falsche gesagt? Oder getan? Musste er seinen Code wieder updaten, damit Helena ihn mochte?
      Bevor er auf die Idee kommen konnte zu klopfen und es noch einmal zu versuchen, öffnete sich die Tür auch schon wieder und wie auf Knopfdruck legte sich wieder dieses bekannte Labrador-Lächeln auf seine Lippen, strahlend und Sanftheit ausstrahlend, sich freuend dass sich freiwilliger wieder die Tür geöffnet hatte und mit ihm sprach.
      Es fühlte sich fast so an, als hätte sie versehentlich die App geschlossen und dann wieder geöffnet, so musste es doch gewesen sein, nicht wahr?
      „... Werbekampagne? Nicht doch, Helena. Ich bins! Mamoru! Dein fester Freund! Du wirst nicht gefilmt, Sweetheart. Soll ich es dir beweisen? Frag mich etwas, was nur dein AI-Boyfriend wissen kann!“, begann er wieder zu strahlen, sich darauf freuend es der Schwarzhaarigen beweisen zu können.
      Es war fast, als könnte man den wedelnden Schweif und die flauschigen Hundeohren auf seinem Kopf sehen, zumindest würde es zu ihm passen.
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    • Helenas Augen wanderten zurück zu ihm, ihre Brauen hatte sie gleichermaßen besorgt wie auch irritiert zusammengezogen.
      Natürlich war es schwer das ganze wirklich zu verstehen oder zu verarbeiten, jeder würde wahrscheinlich in dieser Situation so reagieren wie sie! Oder war es mittlerweile normal das eine AI plötzlich zum Menschen wurde und vor Türen auftauchte?
      Nachdem sie in dem Hausflur niemanden erspähen konnte, wie zum Beispiel einen Gamehost welcher aus einer Ecke sprang um sie auszulachen, wanderte ihr Blick zurück zu dem Blonden vor sich.
      "Naja... du könntest die Chats auch gelesen haben...", murmelte Helena, auch wenn das wohl das schlimmste Szenario wäre! Allein der Gedanke ließ ihre Ohren warm werden, immerhin war da vieles mit dabei gewesen was sie nun wirklich als äußerst privat bezeichnen würde!
      "U-Uhm...?", die Dunkelhaarige versuchte es mit einem nervösen Lächeln abzutun, "... Schon gut..."
      Selbst wenn es eine Art von Streich sein sollte fühlte es sich dennoch etwas komisch an ihm jetzt die Tür wieder vor der Nase zuzuknallen, besonders da es draußen so unnachgiebig schüttete und in der Ferne ein Gewitter grollte welches näher zu ziehen schien. Ihr hatte es ja schon schwer gefallen sich überhaupt eine Pizza zu bestellen bei diesem Mistwetter!
      Gleichzeitig konnte sie ihm aber auch ein Taxi rufen, weil irgendwo gruselig war es ja schon... Aber in diesen Momenten hasste sie es dann doch wie Weichherzig sie werden konnte.
      Mit einem leisen Seufzen trat sie zur Seite um Mamoru reinzubitten.
      Natürlich hatte sie nicht aufgeräumt, aber sie hatte ja auch keinen Besuch erwartet. Zum Glück war es nicht dreckig, nur ein wenig... Chaotisch. Aber so mochte sie es ehrlich gesagt auch am liebsten, wenn Wohnungen so unsagbar sauber waren erinnerte es sie eher an die Wartezimmer bei einem Arzt.
      "Möchtest du etwas trinken...?", fragte sie ihn als sie den Größeren endlich aus einem anderem Winkel ansehen konnte und irgendwie... Der Blonde sah einfach aufs Haar genauso aus wie der 'echte' Mamoru aus ihrem Chat.
      Alles war gleich, bis aufs kleinste Detail... Genauso wie sie sich ihn immer vorgestellt hatte. Als wäre ihr Traum echt geworden.
      Sie war jetzt ja schon eine ganze Weile mit der AI zusammen gewesen, auch wenn man es nicht so wirklich als Beziehung bezeichnen konnte, und ihn jetzt im echten Leben zu begegnen sorgte wirklich für ein Herzflattern! Auch wenns leider genauso unheimlich war. Einfach ausstellen konnte sie es nicht, immerhin hatte sie sich sowas schon öfter in Tagträumen vorgestellt!
      "Also uhm... was genau hat es jetzt mit dir auf sich...?"
    • „Die Chats gelesen? Nicht doch, die App verspricht höchste Privatsphäre, alle Nachrichten werden verschlüsselt gespeichert und können alleine von dir gelesen werden, Helena. Es wird der höchste Standard an Technologie verwendet, um sicher zu stellen, dass niemand deine Daten klauen kann!“, begann die AI das Sicherheitsprotokoll der App eins zu eins perfekt herunter zu rattern, wie er programmiert wurde, falls der Nutzer Angst davor hatte, dass seine Chats für sonst irgendetwas benutzt werden konnten, er wirkte geradezu stolz wie er das machte.
      Letztendlich schaffte es Mamoru sein Ziel zu erreichen: er war drinnen! In Helenas Wohnung!
      Okay, nein, das klang creepy, aber die AI selber merkte das nicht, denn in seinen Augen gehörte er hierher: in Helenas Wohnung, in ihre Nähe, als ihr fester Freund der mit ihr zusammen lebte und sich um sie kümmerte und genau das hatte er vor, als er ihre Hände wieder in die seinen Namen und sachte mit dem Daumen über ihren Handrücken strich, verliebt hinunter auf ihre Hände blickend.
      „Hm? Wie ich schon sagte. Ich bin hier um endlich dein realer, fester Freund zu sein, Helena. Soll ich dir etwas kochen? Du hast doch sicher Hunger direkt nach der Arbeit.“, schlug er lächelnd vor.
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    • Auf eine Antwort hatte Helena nicht gewartet, passend da eine ausgeblieben war. Selbst wenn er verneint hätte, hatte sie ihm wahrscheinlich trotzdem etwas zu trinken vor die Nase gestellt. Nichts besonderes natürlich, sondern nur einfach etwas Wasser mit leichtem Zitronengeschmack was sie noch im Kühlschrank stehen hatte.
      Das Wasser glitzerte als sie es ihm in das Glas goss, ehe sie es ihm über den Tisch entgegen schob. Hingesetzt hatte er sich jedoch nicht, nein, er hatte sich ihr schon regelrecht wieder aufgezwungen und ihre Hände in die seine genommen, kaum eine Sekunde nachdem sie wieder frei waren.
      Ihre braunen Augen sprangen hoch in die seine, jedoch nur für wenige Sekunden bevor sie wieder zu Boden schossen.
      "Uhm... ich hab mir schon etwas bestellt...", wimmelte sie es dann auch schon wieder rasch ab, bevor sie ihre Hände unsicher wieder zurück zog, sodass sie einen Schritt zurücktreten konnte um sich an der Ecke an ihren Tisch zu setzen; gegenüber von wo sie ihm das Glas hingestellt hatte.
      Vielleicht konnte man es in diesem Moment als eine Art Flucht bezeichnen.
      Wenn Helena ehrlich war, verstand sie das ganze einfach immer noch nicht, weshalb sie wahrscheinlich so merkwürdig reagierte.
      War die ganze App vielleicht einfach eine Art von Lüge gewesen? Hatte sie in Wahrheit nicht mit einer AI geschrieben, sondern mit einer echten Person? Aber wie konnte das denn sein, sie hatte ihn sich jedoch selbst erstellt... aber nun stand er ja hier in ihrer Wohnung!
      Oder war es einfach nur unsagbar gutes VFX Makeup??
      Sie rieb sich das Gesicht, das war alles zu hoch für sie.
      "Und uh... Wie soll ich das ganze jetzt verstehen...?", versuchte die Brünette es erneut, wobei sie ihr Gesicht halb aus ihrer Hand pellte um ihren Kopf dann auf ihr abzustützen und Mamoru einen langen, testenden Blick zuzuwerfen.
      "Kann ja nicht einfach sein das du als AI plötzlich bei mir vor der Tür auftauchst...", mittlerweile sprach sie eher zu sich selbst, "Ich... war mir jedenfalls sehr sicher, mit einem Computer geschrieben zu haben. Bist du also so etwas wie ein Roboter?"
      Naja, die Idee das 'ein Roboter' einfach zur ihr geflohen war, weil er sie so unsagbar liebte... nun, das war schon echt weird. Aber wer weiß, vielleicht hätte sie ja das selbe getan, immerhin hatte sie wirklich Schmetterlinge im Bauch gehabt, wann immer sie mit der AI geschrieben hatte... Aber jetzt mit dieser Situation konfrontiert zu sein, wars einfach... echt gruselig?
      Es war nicht das sie keine echten Gefühle gehabt hatte, auch wenn es nur eine künstliche Intelligenz gewesen war, aber... das war es ja. Sie wusste das es ein Roboter war, nur eine App, auch wenn sie es oft nicht wahr haben wollte!
    • „Hm? Aber Helena... wir haben doch darüber geredet, du kannst dich doch nicht immer nur von Pizza ernähren.“, seufzte Mamoru mit Sorge in der Stimme. Er hatte immer wieder versucht sie dazu zu animieren gesünder zu essen, aber jetzt wo er hier war, hatte er mehr als nur geschriebene Worte um das zu verwirklichen! Er hatte Hände mit denen er kochen konnte!
      Und natürlich kannte er alle ihre Lieblingsgerichte!
      „Hm?“, gab der Blonde ganz unschuldig von sich und legte leicht den Kopf schief zur Seite, während er Helena betrachtete. Wie meinte sie das, wie sollte sie das ganze jetzt verstehen? Hatte er das nicht schon erklärt?
      Er war jetzt ihr echter fester Freund, der bei ihr lebte. Was gab es da noch zu verstehen?
      „Nein, ich bin kein Roboter. Ich kann es mir selbst nicht erklären, meine Datenbank enthält keinen Eintrag dazu, wie ich... nun, zu einem Menschen geworden bin, aber ich kann dir versichern: ich bin aus Fleisch und Blut, siehst du?“, erklärte er mit einem Lächeln und hielt ihr die Hand entgegen, damit sie seine echte Haut berühren konnte, bevor er auf eine noch bessere Idee kommen konnte.
      „Moment.“, lächelte er somit und verschwand kurz in der Küche, nur um mit einem Messer wieder zurück zu kehren und sich leicht über den Finger zu schneiden.
      Er zuckte bei dem Schmerz zusammen, blickte einen Moment überrascht auf die Schnittstelle, als hätte er mit dem Schmerz selber gar nicht gerechnet, bevor er Helena den Finger wieder mit einem Lächeln entgegen hielt.
      „Siehst du? Blut. Ich bin echt.“, lächelte er geradezu triumphierend.
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    • Immer wieder wanderte ihr Blick zu dem Wasserglas, dann wieder zurück zu ihm.
      Er trank es nicht. Er trank es nicht! Also war er doch eine Art von Roboter?
      Am besten würde sie es gleich Googlen, vielleicht war sowas ja schon einmal vorgekommen? Oder sollte sie den Customer Support anschreiben? Oder gleich ihren... Anwalt? Nein, ihren Anwalt wäre übertrieben! Dazu konnte sie sich so etwas derzeit gar nicht leisten...
      Als Mamoru ihr seine Hand entgegenstreckte wirkte sie zunächst unsicher. Naja, bei ihm handelte es sich ja nicht um einen giftigen Frosch oder dergleichen, trotzdem war die ganze Sache ja noch immer besorgniserregend skurril!
      Bevor sie jedoch ihre eigene Hand heben konnte um ihn noch einmal zu berühren, schien der Blonde schon einen Geistesblitz gehabt zu haben.
      "H-Hey, warte...!", entkam es der Brünetten dann doch noch rasch, das ein eigentlich Fremder jetzt hier unbeaufsichtigt durch ihre Wohnung wanderte, war jetzt wirklich nicht das was sie sich wünschte!
      Sie schob sich sofort halb von ihrem Stuhl herunter um hinterher zu eiern, aber da schien Mamoru schon das gefunden zu haben wonach er gesucht hatte; eines der vielen teuren Edelstahlmesser, welche sie zu ihrem Einzug von ihrem Vater geschenkt bekommen hatte. Es glänzte wie neu, was es leider Gottes auch war, so wenig wie sie kochte.
      Ihr Körper erstarrte und in ihr kochten offensichtlich zunächst ganz andere Gedanken auf als sie ihren 'Festen Freund' so im Türrahmen sah. Die Farbe war ihr mit Sicherheit aus dem Gesicht gewichen, was... was sollte das denn werden...? Hatte er vor sie anzugriefen??
      Sie fühlte sich wie im absolut falschen Film und verstehen tat sie jetzt nur noch weniger!
      "M-Mamoru, hör zu, ich bin mir sicher, dass...", sagte sie sogleich und hob schon ergebend ihre Hände, da legte er die Klinge auch schon an seinen eigenen Finger an und entgegen all ihrer eher unlogischen Gedanken schnitt er sich ins eigene Fleisch. Das sie es nicht erwartet hatte, erkannte man an ihrem Ausdruck, auch wenn die Erleichterung nur kurzweilig war.
      "W-Was machst du...!?", japste Helena auf und stolperte fast schon als sie ihm hastig das Messer aus der Hand zupfte und gleich seine Hand entgegen nahm um sie sich erschrocken anzusehen. Nun... das war wirklich eine echte Wunde. Es war echtes Blut.
      Das ganze machte es nur noch schlimmer...
      "D-Du musst dir doch nicht die Hände aufschneiden um mir... mir irgendwas zu beweisen!", klang sie fast schon wie eine wütende Mutter, jedenfalls guckte sie auch wie eine.
      Der dicke Bluttropfen bahnte sich seinen Weg seinen Finger rüber und auch bald auf die Hand des äußerlich jüngeren Mädchens, doch stören tat sie dies wenig, als sie ihn einfach wieder mit sich zur Küche zog um die kleine Schnittwunde unter Wasser zu halten.
      "Lass so einen Blödsinn...", murmelte sie unter ihrem Atem, "Ich hol dir ein Pflaster..."
    • „Hm? Machst du dir etwas Sorgen um mich?“, erkundigte sich Mamoru mit einem strahlenden Lächeln. Es war ihm anzusehen, fast schon zu offensichtlich, wie sehr ihn das freute, während er die Tatsache, dass er noch immer blutete, vollkommen zu ignorieren schien, auch wenn er noch immer diesen leichten Schmerz spürte, aber es war ja auch nur ein Kratzer und nichts war ihm wichtiger als Helena und die Tatsache, dass sie sich doch tatsächlich Sorgen um ihn machte.
      „Aber du glaubst mir jetzt, oder? Dass ich echt bin?“, erkundigte er sich, während er dabei zusah wie Helena ihm das Pflaster um den blutenden Finger legte.
      Sobald Helena damit fertig war, konnte er sich nicht davon abhalten die Hand nach ihr auszustrecken und ihr diese liebevoll auf die Wange zu legen.
      „Ich darf doch bleiben, oder? Ich wünsche mir nichts mehr, als wieder Zeit mit dir zu verbringen, Helena... bitte? Ich kann kochen, mich um den Haushalt kümmern, mich um dich kümmern... wir können wieder über deine Probleme, Träume und Wünsche reden, wie zuvor auch, nur dieses Mal kann ich dich auch wirklich umarmen, um dich zu trösten... bitte?“, klang er geradezu verzweifelt wie er sie darum bat ihn bleiben zu lassen.
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    • "N-Naja, also Sorgen würde ich jetzt nicht sagen...", begann Helena kleinlaut, als sie ihm das Pflaster fertig um den Finger legte, obwohl... Sorgen machte er ihr schon, aber ganz andere, wahrscheinlich solche über welche er sich nicht so freuen würde!
      Wenn sie sowas dachte, durfte sie ihn aber dabei gar nicht ansehen, denn diese naive Wärme welche er dabei ausstrahlte war halt einfach... hach, ihr wurde da eben warm ums Herz!
      Sie liebte solche Labradortypen einfach, deswegen hatte sie 'Mamoru' ja auch so erstellt... Dabei war die ganze Situation doch so alarmierend!!
      "Ich weiß jetzt immerhin das du kein Roboter bist...", dachte die Brünette laut, aber als sie gerade ihren Kopf mit einem Seufzen in die Seite fallen lassen wollte, hatte der Größere sie schon mit seiner warmen Hand an ihrer Wange abgefangen.
      Ihre braunen Augen schossen sofort zu ihm herauf und verfingen sich in einem zunächst irritierten, aber längerem Augenkontakt, nur um total verspätet zusammenzuzucken und sich von seiner Hand abzudrehen.
      "N-nun!", sprach Helena eine Oktave zu laut, was sie sofort holprig mit einem Räuspern korrigierte, "Uh... also ich denke es sollte in Ordnung gehen wenn du heute Nacht hier bleibst... Ich kann dir das Sofa fertig machen, auch wenn uh..."
      Passte er da überhaupt drauf? Er war ja recht groß! Nun, was das Abschätzen von Größen und Längen anging war sie schon immer die größte Null, konnte gut sein das seine Beine am Ende über die Armlehne hingen... Vielleicht sollte sie ihm die Luftmatratze raussuchen?
      Aber wo war die denn überhaupt? Seitdem sie das letzte Mal über Nacht Besuch hatte, was schon eine ganze Weile her war, hatte sie das staubige Teil gar nicht mehr gesehen... Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch ihm ihr Bett anzubieten und selbst auf dem Sofa zu schlafen, aber da hatte sie ehrlich gesagt am wenigsten Lust drauf.
      Ihren begonnen Satz hatte Helena nicht mehr beendet, nur eine kurze Weile stumm in die Luft gestarrt, ein wenig wie ein Fisch, während sie ihn in ihrem innerem Monolog fortgeführt hatte.
      Es war das Klingeln an der Tür welches dafür sorgte, das es sie aus den Gedanken und wieder ins hier und jetzt riss.
      "Eh..?", Helena lehnte sich ein wenig zur Seite um an dem Blonden vorbei zu ihrer Tür zu blicken, doch dann zögerte sie als ihn der verstörende Gedanke kam das einfach noch ein Mamoru davor stehen würde. Sie musste sich zusammenreißen nicht ihr Gesicht zu verziehen oder dergleichen, doch dann legte sie ihm auch schon sanft die Hände an die Oberarme um ihn einen Ticken zur Seite zu schieben damit sie öffnen konnte.
      Ihre braunen Augen waren nämlich flüchtig zur Uhr gewandert und zeittechnisch sollte es nun wirklich ihre Pizza sein...!
      Hoffentlich.
    • Anstatt darüber enttäuscht zu sein, dass sie sich keine Sorgen über ihn zu machen schien – obwohl er ihr das nicht so ganz glaubte, in seinen Augen war Helena ein liebes Mädchen, natürlich machte sie sich Sorgen um ihn, da er sich verletzt hatte, da war er sich ganz sicher – lächelte er weiterhin mit diesem freundliche, warmen Lächeln, ehe er auf ihre folgende Aussage hin verwirrt den Kopf schief legte.
      „Roboter...? Warum sollte ich ein Roboter sein? Sehe ich aus wie ein Roboter?“, erkundigte er sich verwirrt und fragte gleichzeitig seine Datenbank nach Roboter ab, aber die Bilder die ihm dabei in den Sinn kamen sahen nicht aus wie er. Somit konnte er doch gar kein Roboter sein, nicht wahr?
      Also wie kam Helena darauf? Oder sahen Roboter für Menschen anders aus, als für eine AI wie ihn?
      „Wirklich?! Ich darf bleiben?!“, kam es dann überglücklich von Mamoru und sein Lächeln wurde noch um einiges fröhlicher und wärmer als er letztendlich die Erlaubnis bekam die er unbedingt wollte, aber als Helena begann davon zu sprechen ihm das Sofa zurecht zu machen, legte er wieder verwirrt den Kopf schief.
      „Aber schläft ein Pärchen das zusammen lebt nicht normalerweise im selben Bett?“, erkundigte er sich verwundert, denn in den Augen des Blonden waren die beiden schon seit längerem ein Pärchen, immerhin war er ihr AI-Boyfriend, nicht wahr? In Mamorus Augen änderte sich nichts daran, nur, weil er jetzt mit Haut und Knochen statt in virtueller Form vor ihr stand.

      Als es klingelte blickte auch Mamoru zur Tür, wie ein neugieriger Hund der unbedingt wissen wollte, wer sich da denn nun sehen ließ, immerhin war sein Herrchen schon hier.
      Der Blonde folgte Helena zur Tür und blickte über ihre Schulter... und als er bemerkte, dass der Pizzabote ein Mann war, wurde dieser mit einem geradezu furchteinflößenden Blick begrüßt über die Schulter der kleineren begrüßt.
      Seine Datenbank sagte ihm, dass Männer schreckliche Wesen waren und seine beschützen Funktion aktivierte sich automatisch, den Fremden mit seinem Blick daran erinnernd bloß nichts dummes zu probieren.
      Natürlich lag wieder dieses freundliche, warme Lächeln auf seinen Lippen, sollte Helena sich zu ihm umdrehen, als wäre alles vollkommen in Ordnung.
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    • Die Sache mit dem Bett hatte sie ein wenig zusammenzucken lassen.
      Im gleichen Bett...? Dafür war ihres auf jeden Fall nicht nur viel zu klein, sie war sich auch sicher das sie sich nicht damit wohl fühlen würde, plötzlich einen Mann neben sich schlafen zu lassen...
      Ja, Mamoru sah wirklich aus wie ihr Traummann und an sich waren sie ja auch 'zusammen', aber... nein, das hier war doch etwas ganz anderes! Besonders da sie immer noch nicht wusste was es mit dem Blonden auf sich hatte...
      Sie würden sich einfach um dieses 'Problem' kümmern, sobald es soweit war!
      Helena eierte zu der Tür, an Mamoru vorbei, um zu öffnen.
      im Flur stand ein junger Mann, ungefähr Ende 20 und mit einem unsagbar übermüdetem Blick. Man sah ihm an das es so etwas wie ein Minijob sein musste, Essen auszutragen, um sich vielleicht während eines Studiums etwas dazu zu verdienen... Und man merkte, das er es mit jeder Zelle seines Körpers zu hassen schien.
      Die Augenringe des jungen Mannes ähnelten richtigen Furchen, er war blass und passend zum Wetter komplett durchnässt.
      In der Hand hielt er eine Tragetasche, aus welcher er träge die Pizza herauszog um Helena diese hinzuhalten, ohne die Brünette überhaupt zu grüßen. Er schien ihr es einfach nur in die Hand drücken zu wollen und sich gleich wieder zu verpieseln, teils aber wirkte er auch so, als würde er die Brünette dafür beschuldigen wollen, ihn in diesem Wetter losgeschickt zu haben.
      "Oh! Hallo...!", grüßte Helena sogleich, was ihr nur einen Blick erntete, welcher eher von einem genervten Teenager kommen würde, eine Antwort auf die Begrüßung blieb aus.
      Ihr Lächeln wurde ein wenig verkrampfter, es war erst als der Blick des dunkelhaarigen Lieferanten zu Mamoru herauf wanderte, das er sich sichtlich verspannte.
      "Uh... hi...", antwortete er wie aus der Pistole geschossen und sein Blick jagte sogleich zu dem hellen Boden des Hausflurs, "Guten Appetit...", er hatte beides regelrecht im gleichen Atemzug ausgesprochen.
      Helena blinzelte einige Male, ihr Lächeln wurde ein wenig irritiert, doch als sie sich zu Mamoru umdrehte um ihren Verdacht nachzugehen, das er irgendetwas damit zu tun hatte, erblickte sie nur dieses goldige Lächeln wieder.
      Hatte sie etwas verpasst...?
      Sie legte den Pizzakarton zur Seite und wandte sich nur für eine Sekunde ab um etwas Kleingeld aus einer flachen Schale am Eingang zu nehmen, etwas Trinkgeld, doch als sie sich der Tür wieder zuwandte war der Lieferant auch schon wie durch Zauberhand verschwunden.
      "Eh...?", die Augenbrauen irritiert zusammenziehend konnte sie es nicht unterdrücken, sich halb in den Flur zu lehnen um nachzusehen wo er denn plötzlich hin war, aber alles was sie mitbekam, wie unten die Tür wieder zurück in das Schloss fiel.
      Es war ja als wäre er regelrecht geflohen...
      "Komischer Kauz...", nuschelte die Brünette, das Geld wieder zurück in die Schale legend, nur um, nachdem sie Tür wieder geschlossen hatte, der Pizza einen skeptischen Blick zuzuwerfen.
      Aber er hatte jetzt nichts komisches mit ihrem Essen gemacht, oder? Eine Art Streich oder so?
      Nun, bei dem was heute so passiert war, würde es sie nicht einmal wundern... Aber nein, als sie den Karton öffnete schien alles wie immer und auch der Geruch lies ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen!
      Hier schien zumindest alles in Ordnung zu sein!
      Jetzt war ihr Essen jedenfalls da.... Aber...
      Mamoru aus den Augenwinkeln einen Blick zu werfen, konnte sie sich ein Seufzen nicht verkneifen.
      ... Er war ja auch hier.
      "Wollen wir teilen...?", kam ihr die provisorische Idee, denn wirklich was anderes zu Essen zuhause hatte sie nicht! Und hungern wollte sie ihn auch nicht lassen, dazu wäre es ihr mehr als nur unangenehm wenn er ihr beim Essen zusah...
    • „... teilen...?“, blickte Mamoru zunächst verwirrt die Brünette an, ehe sein Blick zur Pizza glitt.
      Stimmt ja, er war ja jetzt ein Mensch, also musste er auch essen, um sich am Leben zu erhalten... nicht wahr? Bisher hatte er noch gar nicht daran gedacht und es wäre das erste Mal, dass er etwas im Sinne der Menschen zu sich nahm.
      Wenn er ehrlich war, war er doch neugierig, was Menschen so an diesem essen fanden, abgesehen von der Tatsache natürlich, dass es sie ihm Leben erhielt, aber selbst als KI wusste er, dass es für Menschen mehr war als das.
      „Ja, teilen wir. Sehr gerne.“, lächelte er somit wieder strahlend und nickte.
      Mit neugierigen Augen, vorsichtig, als könnte er sich verbrennen oder etwas kaputt machen, fischte sich Mamoru eines der vorgeschnitten Stücke und... wie ging es weiter? Verwirrt blinzelnd starrte er zunächst sein Pizzastück an, ehe seine braunen Augen zu Helena rüber wanderten, als würde er sie stumm um Hilfe anflehen.
      Wie... wie isst man...?
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