My AI-Boyfriend became real [Lavellan&RoyalMilkTea]

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    • My AI-Boyfriend became real [Lavellan&RoyalMilkTea]

      My AI-Boyfriend became real

      [ @RoyalMilkTea @Lavellan ]


      Vorstellung




      Schwere Tropfen schlugen gegen das Glas der Fenster, welche von ihrem Schlafzimmer aus zu ihrem Balkon führten.
      Sie selbst war ganz pitschnass geworden...
      Die Jahreszeit veränderte sich mittlerweile spürbar dem Herbst entgegen. Die Blätter fielen zu Boden und verfärbten sich in die verschiedensten Braun- und Orangetöne, Vogelschwärme zogen in ihren Formationen in den Süden und der Wind kündigte bereits die Kälte des kommenden Winters an. Die Sonne war nun schon seit beginn der Woche nicht mehr durch die dicke Wolkendecke gedrungen und wenn es einmal nicht aus Eimern goss, erinnerte dichter Nebel und stickige Temperaturen an die sich anbahnenden Unwetter.
      Genau so eines sollte in den nächsten Tagen über ihre kleine Stadt ziehen, genau an dem Wochenende an welchem sie endlich einmal frei bekommen hatte.
      Helena war müde, ihr Ausdruck erschöpft, als sie sich aus dem nassen Hemd zog welches ihr trotz eines Mantels an der Haut klebte.
      In solchen Momenten verdammte sie sich dafür, keinen Führerschein gemacht zu haben. Vielleicht hätte sie auch einfach einmal den Wetterbericht schauen sollen, bevor sie sich morgens aufs Fahrrad schwang um zur Arbeit zu radeln.
      Vereinzelte braune nasse Strähnen wurden von ihr hinter ihre Ohren geschoben, als sie auf die ausgebreiteten Klamotten auf ihrem Bett blickte. Eigentlich hatte sie noch vor zu Duschen, doch gerade schrie ihr Körper einfach nur danach ins Bett zu fallen und am besten die nächsten Tage einfach durchzuschlafen. Wahrscheinlich würde sie nicht einmal das typische Poltern ihrer Nachbarn wecken, welche vor einigen Monaten über ihr eingezogen waren.
      Ein junges Pärchen, dachte sie jedenfalls, sie konnten genauso gut einfach nur in einer Wohngemeinschaft leben, sie studierten beide hier in dieser Stadt. Viel mit ihnen geredet hatte sie nicht, nur einmal ein holpriges Hallo auf dem Hausflur und ein unangenehmer Smalltalk im Aufzug, welcher ihr leider Gottes ganz besonders gut im Kopf geblieben war.
      Bestimmt dachten sie das sie einfach nur ein merkwürdiger Kauz war...
      Ein schweres seufzen unterdrückend landete ihr nasses Hemd auf einer Anhäufung dreckiger Klamotten, oder eher dem 'kann noch getragen werden bevor ich es Waschen muss'-Stapel, den jeder irgendwo in ihrem Zimmer besaß.
      Es folgte ihr BH und dann auch die braune Stoffhose, und schon hatte sie sich auch schon ihr Lieblings-Schlabbershirt übergezogen, genau wie eine gemütliche Shorts im gleichen Grauton.
      Ob sie sich noch was zu essen bestellen sollte...? Hatte sie denn noch irgendwas da?
      Der Gedanke am liebsten direkt ins Bett zu fallen wurde von ihr beiseite geschoben und schon trottete sie in ihren verschiedenfarbigen Socken in die Küche um mal in den Kühlschrank zu schnuppern.
      "Oh...", entkam es der Brünetten, als sie zu ihrer Überraschung doch noch auf etwas Hühnerfrikassee stieß! Was sie jedoch gleich schon skeptisch werden ließ, wie lange stand es denn schon...? Wann hatte sie es nochmal gegessen? Wahrscheinlich wäre es am besten wenn sie es nicht aß, nicht das sie ihre freien Tage auf Toilette verbringen würde...
      Ansonsten jedoch war ihr Kühlschrank leer, abgesehen von einer halbvollen Milch, etwas Butter und einer überreifen Aubergine, noch von damals, wo sie einmal die Motivation gepackt hatte zu kochen...
      Helena verzog ihr Gesicht, nur um dann doch nach ihrem Handy zu angeln.
      Tat ihr ja leid einen Lieferanten in dieses Wetter zu schicken, aber sie würde sich einfach eine Pizza bestellen... wie viel zu häufig derzeit.
    • Eine unbändige Freude durchflutete das ehemalige Computerprogramm, konnte er doch nun endlich vor jener Tür stehen, an der er schon immer hatte klopfen wollen, die er schon immer hatte überschreiten wollen, jedes Mal, wenn Helena ihm mal wieder von einem stressigen Arbeitstag erzählt hatte, dass sie sich mal wieder nur von Pizza und anderen Bestelldiensten ernährte und so weiter und so fort, er erinnerte sich an jedes einzelne ihrer gemeinsamen Gespräche, als wäre es erst gestern gewesen. Und nun konnte er endlich das tun, was er ihr immerzu versprochen hatte: dass er sie in den Arm nehmen würde, wenn er nur vorbei kommen könnte.
      Was vorher nur die Simulation von Gefühlen und Interessen war, war nun zu Fleisch und Blut geworden und Mamoru richtete noch ein letztes Mal sein Haar – er wollte einen besonders guten ersten Eindruck machen, auch wenn er keine Zweifel daran hegte, dass Helena sein Aussehen gefallen würde, immerhin hatte sie es sich ausgesucht – bevor er an die Haustür der Brünette klopfte und sie mit einem breiten Lächeln anstrahlte, als sie ihm letztendlich die Tür öffnete.
      „Guten Abend, Helena. Du hast mir noch nicht geschrieben, also dachte ich, ich schau persönlich vorbei... überrascht?“, grinste er breit, sich schon auf die Freude in ihren Augen freuend... doch da schien nur Verwunderung zu sein und es wirkte, als hätte sie jemanden ganz anderen erwartet.
      „... hast du schon wieder eine Pizza bestellt?“, nahm er an, dass es der Pizzabote war, auf den sie eigentlich gehofft hatte.
      „Soll ich dir nicht lieber etwas besseres kochen? Ich mach mir wirklich Sorgen um dich, Helena, du kannst dich doch nicht immer nur von solchem Zeug ernähren.“, seufzte er sorgenvoll, ehe er die Hand nach ihrer ausstreckte, um sie sanft und vorsichtig in die seine zu nehmen, „Aber keine Sorge, jetzt, wo wir endlich zusammen leben können, kümmere ich mich darum. Ich kann endlich dein echter fester Freund sein, freust du dich nicht, Helena? Wieso gehen wir nicht rein und du erzählst mir von deinem Tag?“, schlug er breit lächelnd vor, als wäre nichts dabei, dass eine KI plötzlich in Fleisch und Blut vor ihr stand und verkündete, ihr echter fester Freund sein zu können.
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    • Helena lehnte gerade halb auf der Ecke ihres Esstisches, während sie mit dem Daumen durch die verschiedenen Restaurants scrollte, welche noch an ihre Adresse lieferten.
      Man könnte sagen das sie ziemlich weit ab vom Stuss wohnte, doch ihre Rente war hier billig und dafür war ihre zwei Zimmer Wohnung wirklich sehr hübsch und angemessen geräumig. Es war ein richtiger Glücksgriff gewesen! Da nahm sie doch gerne in kauf, das sie beim Bestellen von Essen jetzt nicht die größte Auswahl hatte...
      Eine große Prosciutto e Funghi Pizza! Und ehrlicherweise war es wohl auch das einzige Restaurant, welches diese Pizza auch wirklich hinbekam.. Immerhin waren Pilze immer sehr wässrig und ruinierten gerne mal das ganze Gericht.
      Konnte man eine Pizza überhaupt als Gericht bezeichnen?
      Naja war ja auch egal.
      Mit einem Lächeln bestätigte sie ihre Bestellung, woraufhin sie die Benachrichtigung ihres Online-Bankings rasch zur Seite schob. Aus den Augen aus dem Sinn... Eigentlich musste sie in letzter Zeit wirklich auf ihre Finanzen achten.
      Es wäre so viel einfacher wenn sie ihren Chef einfach auf die verzögerten Zahlungen ansprechen würde...
      Sogleich presste die Dunkelhaarige ihre Lippen zusammen und griff sich in ihren Nacken, sie war ganz verspannt. Bei dem Stress in letzter Zeit musste sie aufpassen das sie nicht wegen eines frühen Herzinfarkts abkratzte...
      Schwer durch die Nase ausatmend sah sie zurück auf ihr Handy, schnell die Tabs schließend. Sie durfte einfach nicht zu lange darüber nachdenken, sonst schmeckte ihr gleich ihr Essen nicht mehr.
      Gerade wanderte ihr Daumen wie in einer Beschwörung über dem Symbol ihrer Boyfriend App, da klopfte es schon an der Tür.
      Es wäre eine Untertreibung zu sagen das es Helena nur ein wenig erschrocken hatte!
      Sie war richtig aufgezuckt und ihr Blick schoss zu der Tür herüber.
      War die Pizza schon da...?
      Oder waren es ihre Nachbarn?
      Es musste ja jemand von hier sein, ansonsten hätte man doch unten die Klingel gedrückt, aber so wie sie die anderen Bewohner kannte, hatte jemand sie bestimmt einfach wieder nicht richtig geschlossen.
      Sogleich verzog sie ihren Mund ein wenig, stieß sich vom Tisch ab und bewegte sich zu der Tür.
      Öffnen würde sie wahrscheinlich eh nicht wenn es jemand von Nebenan war, sie sah grauenhaft aus! Ihre Haare waren noch ganz feucht, sie hatte keinen BH und in ihrem Kopf ähnelte sie gerade einfach nur einem nassen Pudel. Für den Pizzalieferanten hätte sie sich ja noch eben etwas anderes angezogen! Aber dieser konnte es ja nicht sein...
      Als sie jedoch durch das Guckloch blickte, konnte man ihr ansehen wie ihr die Farbe aus dem Gesicht gewichen war,
      "... Was?", nuschelte sie zunächst irritiert in sich hinein, ehe sie einen Schritt zurück treten musste um einige Male irritiert zu blinzeln, ehe ihr Blick perplex seitlich zu Boden wich.
      Wurde... wurde sie verrückt?
      Sogleich griff sie sich ins Gesicht, sich einige Male über ihr Gesicht reibend.
      S-Sie... sie musste übermüdet sein! D-Das ergab doch keinen Sinn... Shit, hatte sie wirklich schon Halluzinationen?
      O-Oder... nein, es musste eine Verwechslung sein!
      Entgegen ihrer vorherigen Entscheidung legte sie dann doch ihre Hand auf die Klinke um diese einen Spalt zu öffnen, zunächst nur um einfach nur irritiert hindurch zu sehen.
      "M-Mamoru...?", man hörte es richtig aus ihrer Stimme hervor, aber... nein, das konnte nicht sein? War sie eben eingeschlafen?
      Aus reiner Verwirrung öffnete sie die Tür dann doch ganz um ihn anzusehen.
      Pizzabote? Zusammen leben? Echter fester Freund?
      Man konnte es Helena richtig ansehen, wie sie dachte gerade in einem völlig falschen Film zu sein! Besonders als er auch noch ihre Hand ergriff und sie wirklich berührte, war sie einfach... Sprachlos.
      War das einfach nur eine Art von Werbung? Oder so etwas wie Alexa?
      Von all den Gefühlen welche sie übermannen konnte, immerhin hatte sie ihn ja nun fiktiv schon eine ganze Weile gedated, war die erste Emotion welche sie übermannte... Angst.
      "W-warte... w-warte mal bitte...", flüsterte sie gleich viel aufgeregter hervor, woraufhin sie ihre Hand gleich wieder zurück zog um die Seite der halboffenen Tür zu ergreifen. Sie sah aus wie ein Penner!
      Am liebsten hätte sie die Tür gleich wieder zugedrückt, und dann hätte sie sich gekniffen... Oder vielleicht hätte sie doch ein kaltes Bad genommen!
      Am ehesten hätte sie gesagt das es ein Streich sein musste, aber niemand wusste von der App, geschweige dann das sie eine Beziehung geführt hatte - wie ein echtes Visual Novel...!
      Erst nachdem sie einige weitere Male verarbeitend geblinzelt hatte, öffnete sie die Tür erneut, diesmal wieder ganz um den Blonden erneut von oben nach unten anzusehen.
      N-Nein das... das war er. Er sah genauso aus, er versprühte die gleiche Labrador-Energie und auch seine Wortwahl war die selbe! Nur das es... so in Echt irgendwie äußerst gefälscht rüberkam.
      "I-Ist... ist das eine Art von Werbekampagne? Werde ich gerade irgendwie... gefilmt?", ihre Zunge fühlte sich unbehaglich schwer an und wahrscheinlich klang sie auch dementsprechend undeutlich, woraufhin sie sich gleich ein wenig aus der Tür lehnte um den Hausflur herunter zu sehen.
    • Verwirrt blickte die AI auf die junge Frau hinab, als sie ihre Hand aus der seinen schälte. Er hatte sich das ganze ganz anders vorgestellt. Mamoru hatte erwartet, dass sie sich gleich in seine Arme schmeißen würde, überglücklich darüber, dass er jetzt echt war, dass er sich um sie kümmern würde, zumindest mit einem strahlenden Lächeln hatte er gerechnet... nicht damit nach dieser kurzen Interaktion blinzelt und perplex auf die vor ihm wieder geschlossene Tür zu blicken.
      Verwirrt verschränkte er seine Arme vor der Brust und lehnte den Kopf etwas zur Seite, im Versuch zu verarbeiten, was gerade geschehen war.
      Hatte er etwas falsche gesagt? Oder getan? Musste er seinen Code wieder updaten, damit Helena ihn mochte?
      Bevor er auf die Idee kommen konnte zu klopfen und es noch einmal zu versuchen, öffnete sich die Tür auch schon wieder und wie auf Knopfdruck legte sich wieder dieses bekannte Labrador-Lächeln auf seine Lippen, strahlend und Sanftheit ausstrahlend, sich freuend dass sich freiwilliger wieder die Tür geöffnet hatte und mit ihm sprach.
      Es fühlte sich fast so an, als hätte sie versehentlich die App geschlossen und dann wieder geöffnet, so musste es doch gewesen sein, nicht wahr?
      „... Werbekampagne? Nicht doch, Helena. Ich bins! Mamoru! Dein fester Freund! Du wirst nicht gefilmt, Sweetheart. Soll ich es dir beweisen? Frag mich etwas, was nur dein AI-Boyfriend wissen kann!“, begann er wieder zu strahlen, sich darauf freuend es der Schwarzhaarigen beweisen zu können.
      Es war fast, als könnte man den wedelnden Schweif und die flauschigen Hundeohren auf seinem Kopf sehen, zumindest würde es zu ihm passen.
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