Hidden Twin [Alea x Yumia]

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    • Hidden Twin [Alea x Yumia]

      Hidden twin


      It's hard to admit when you have fallen in love with someone who can't be yours.



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      Genre: Romanze, Drama
      Rollen: Y - @Alea CroniX
      X - @Yumia
      Vorstellung

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      Im Königreich Maglia bedeuten Zwillinge Unheil. Es ist nicht selten, dass man die Geburt von Zwillingen verheimlicht und das andere Kind verkauft oder in ein anderes Königreich transportieren lässt. Der Glaube an das Unheil, welches Zwillinge mit sich bringen, stammt aus der Entstehungsgeschichte Maglias.
      X ist ein Zwilling, eineiig. Um genauer zu sein eine Prinzessin. Aufgrund der Glaube an das Unheil, hatte die Königsfamilie keine andere Wahl eins der Kinder zu opfern. Um vollkommen zu vertuschen, dass Zwillinge geboren wurde, hatte man vor, eines der Zwillinge zu opfern. Die Wahl fiel auf X. Doch eine Bedienstete, die nicht mit sich leben könnte, zuzusehen wie ein unschuldiges Kind umgebracht wird, entführte das Kind und rannte mit X weg.
      Jahre sind vergangen und X lebt mit ihrer Mutter (hier die Bedienstete) weit draußen. Das Leben ist friedlich. Zwar verdienten sie nicht viel, doch sie waren rundum glücklich. Jedoch kam eines Tages die Nachricht herein, dass ein Krieg zwischen Maglia und Dromos entstehen könnte. Dies konnte jedoch mit einem Abmachen verhindert werden. Versprochen wurden ein Anteil auf natürliche Ressourcen und die Heirat mit der Prinzessin von Maglia. Doch das Königspaar will ihre Tochter nicht hergeben, denn der König von Dromos, der nicht lange nach dem Tod seines Vaters auf den Thron sitzt, ist berüchtigt kalt, erbarmungslos und barbarisch zu sein. Ob dies nun der Wahrheit entspricht oder nicht, weiß keiner. Doch das sind die Erzählungen von Dromos Kriegsgeschichten.
      So entschied das Königspaar nach X zu suchen, welche auch gefunden wurde. Sie soll anstelle ihrer Schwester nach Dromos geschickt werden. Sollte sie scheitern und herauskommen, dass sie nicht die eigentliche Prinzessin ist, wird ihre Mutter umgebracht. Keine andere Wahl zu haben, geht X nach Dromos und soll die Frau von Y sein. Die neue Königin von Dromos.

      Wie wird ihre Geschichte weiterlaufen? Kann eine Liebesgeschichte zwischen ihnen geschehen, obwohl alles auf Lügen aufgebaut ist? Stimmen die Gerüchte über Y?
      Und wieso scheint Xs Leben oft in Gefahr zu sein?





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      Zephyrine saß in ihrem großen Zimmer und starrte aus dem Fenster auf den zauberhaften Garten, der sich vor ihr erstreckte. Die Sonnenstrahlen des späten Vormittags tauchten die Szenerie in ein warmes, goldenes Licht, das die Farbenpracht des Gartens verstärkte. Der Garten erstreckte sich in perfekter Symmetrie, sorgsam angelegte Wege schlängelten sich durch kunstvoll gestaltete Blumenbeete. Inmitten des Grüns ragten majestätische Bäume empor, deren Blätter sanft im Wind flüsterten und geheimnisvolle Schatten warfen. Hier und da sah man kunstvolle Skulpturen, die wie verborgene Schätze zwischen den Blumen verborgen waren. Zephyrine konnte die reiche Vielfalt der Pflanzen bewundern, während sie sich vor dem Fenster ihres Zimmers niederließ. Rosen in den unterschiedlichsten Farbtönen blühten in voller Pracht, ihre betörenden Düfte füllten die Luft. Tulpen und Lilien reckten sich stolz empor und zierten die Beete mit ihrer Eleganz. Die Geräusche der Natur erreichten Zephyrine gedämpft durch das geschlossene Fenster. Das fröhliche Zwitschern der Vögel, das sanfte Rascheln der Blätter und das entfernte Summen der Bienen schufen eine harmonische Melodie, die den Garten erfüllte. Doch trotz der Schönheit der Natur vermochte Zephyrine keine wirkliche Freude zu empfinden. Ihr Blick verharrte auf dem Garten, während sie sehnsüchtig auf den Moment wartete, an dem sie aus diesem stickigen Raum entfliehen und in die Freiheit des Gartens eintauchen konnte. Doch sie wusste nur zu gut, dass dies niemals passieren wird. Man hatte sie hier eingesperrt. Egal wie pracht- oder stilvoll ihre Umgebung auf sie wirken mag, die bittere Realität wusste sie zu bescheiden.
      Das elegante Kleid, welches sie am Leibe trug, war aus sanften Stoff, doch gleichzeitig fühlte es sich so beengten an. Als wäre es ihr Gefängnis und es erinnerte sie immer wieder daran, wieso sie nun hier stand. Ihre friedlichen Tage mit ihrer Mutter lagen nicht weit in der Vergangenheit, doch es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Die Zeit streckte sich ins Unermessliche und ihr Verstand versuchte sie zu beruhigen. Als sich Zephyrine vor Ungeduld ihre Hände anfing zu massieren und sich fragte, wann sie aus diesem Käfig fliehen könnte, ertönte ein Klopfen an der Tür. Obwohl die Blondine der Person auf der anderen Seite der Tür kein Eintritt erlassen hatte, kam diese dennoch herein. Eine Bedienstete, die anscheinend die kalte und gar verachtende Haltung der Königsfamilie ihr gegenüber bemerkt hatte und somit nicht die Notwendigkeit sah ihre Professionalität beizubehalten, betrat das Zimmer und verneigte sich ein wenig. "Die Vorbereitung ist abgeschlossen. Die Kutsche steht nun für Euch bereit." Es hieß nun für Zephyrine, dass ihre Zeit gekommen war und sie Dromos Königin bald sein wird. Auch sie hatte die Gerüchte über deren König gehört. Es war nicht anders zu erwarten, denn schließlich hatte sie in einer Taverne gearbeitet. Da bekam man immer den neusten Tratsch mit. Zephyrine würde lügen, wenn sie behaupten würde, dass sie keinerlei Angst verspürte. Denn genau das tat sie: Angst spüren. Wer wusste schon wie lange sie in Dromos überleben wird. Man würde davon ausgehen, dass man dem Haupt entledigt wurde, wenn man nur falsch atmete. Auch wenn Zephyrine Unterrichtsstunden genossen hatte, konnte sie nicht mit Stolz proklamieren, dass sie die edle Art der Adeligen gemeistert hatte. So war sie sich sicher, dass sie im Laufe ihrer Bleibe dort Fehler begehen wird. Die Blondine war nervös. Sehr. Sie hatte jedoch keine Wahl als das zu tun, was man von ihr forderte, da sie nicht bereit war ihr Mutter sterben zu lassen. Ob sie gegenüber der Königsfamilie Hass empfand? Ja. Nicht, dass man sie verstoßen hatte und sie eigentlich nach der Geburt umbringen wollte, nein, sondern weil sie das Leben ihrer Mutter in den Händen hielt und spielerisch damit umging. Es war erschreckend wie viel Macht sie besaßen und davon zu Nutzen machen konnte.
      Mit einem Nicken stand sie auf und streckte ihren Rücken. Es war nun Zeit. Bevor man sie aus dem Zimmer zerren konnte, wollte sie mit ihren eigenen Füßen diesen Ort verlassen. Den Schleifer behielt sie weiterhin vor dem Gesicht, sodass man nicht erkennen konnte, dass sie die Zwillingsschwester der Prinzessin dieses Landes war. Still folgte sie der Bedienstete aus dem Zimmer, durch die Gänge und dann schlussendlich das Schloss selbst. Und so wie sie es ihr vorhin gesagt hatte, stand eine Kutsche am Ende der Treppe. Schwer schluckte sie, als sie ihre leiblichen Eltern dort stehen sah. Sie wollten wohl sicher sein, dass sie nun in der Kutsche sitzen würde und losfuhr. Mit einem kleinen Seufzer stieg sie die Treppe hinunter und blieb neben ihren Eltern stehen. Die Bediensteten, sowie jede Person, die nicht zu der Familie direkt gehörte, hielten Abstand. "Nun, erinnere dich an unsere Worte", adressierte der König sie zuerst. Mit einem seitlichen Blick bedachte er seine Tochter argwöhnisch. "Wir werden direkt erfahren, solltest du die Abmachung nicht folgen." Zephyrine wurde es schlecht. "Es ist nur selbstverständlich, dass du anstelle deiner Schwester gehst. Es ist wohl Zeichen Admonas, dass du am Leben bleiben dürftest, für genau diesen Tag." Zephyrine wollte am Liebsten den Schleier herunter reißen, doch sie ließ ihre Mutter weiter reden. "Erinnere dich an deine Unterrichtsstunden." Der ausgestoßene Zwilling hielt es nicht mehr aus, so öffnete sie die Tür der Kutsche und stieg in sie hinein, ohne dem Paar etwas zu sagen. Empörung machte sich auf ihre Gesichter breit, doch die Hand des Königs ließ die Königin beruhigen. "Beginnt die Fahrt", rief der König dem Kutscher und Soldaten zu, die die Kutsche bis zur Grenze begleiten werden.
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      ૮ ˶ᵔ ᵕ ᵔ˶ ა
    • Es war früher Morgen als der junge König von Dromos erwachte und in seinem Bett mit Baldachin liegen blieb. Die schweren Vorhänge des Bettes, die in einem dunklen Blau wie Wasser herunterfielen, zog er so gut nie wie zu, damit er immer von der Sonne geweckt werden konnte, die direkt durch das Fenster direkt in sein Gesicht schien. Das hatte auch einen Grund, da er nie von den Bediensteten geweckt werden wollte. Bevor diese überhaupt an der Türe klopfen konnten, war er schon gewaschen und umgezogen. Es war lächerlich, seid einem Jahr war er nun König und immer noch musste er sich dem Hofstaat beweisen, obwohl sie dank seiner Strategie die Landesgrenzen gegen die Feinde nicht nur verteidigen konnten, sondern diese auch in die Flucht schlagen. "Eine gewonnene Schlacht beweist noch lange nicht, ob Ihr dem Thron würdig seid." erklärte Talon, einer der militärischen Berater, die er hatte. Dieser war seinem Vater treu ergeben gewesen und kritisierte ihn andauernd. Dabei meinte es der Mann, der vielleicht nur zehn Jahre älter als er war, gut mit ihm. Er wollte Caleb einfach nicht scheitern sehen, so wie es viele andere Berater doch gerne wollten. Allen voran Videus, der Berater, wenn es um Finanzen ging. Auch Yanis gehörte zu denen, die den jungen König gerne scheitern sehen wollten. Er war der Verwalter der Ländereien des Königreichs Dromos. Diese beiden Männer hatten unter der Hand von König Darius viele Freiheiten gehabt und sich doch hier und da selber bereichert. Das war aber mit Caleb nun vorbei, der ein sehr gerechter und verantwortungsvoller König war, der wirklich seinem Volk dienen wollte.
      Seufzend wusch sich der junge Mann und legte seine Robe an, die heute schlichter ausfiel, da er noch mit seinem Pferd unterwegs war und einer kleinen Eskorte, um an der Landesgrenze zu Maglia die Prinzessin zu empfangen. Diese sollte er auch bald heiraten und so weit wie möglich hatte er den Termin dafür nach hinten verschoben. Drei Monate hatte er jetzt Zeit, dies Fremde kennenzulernen, denn leider kam nichts anderes infrage. Ihre Heirat war die Bedingung für den Frieden zwischen ihren Ländern und so lange das Nachbarland Rhondanium sie immer wieder angriff, war es besser in Maglia einen Verbündeten zu haben.
      Kaum war Caleb angezogen, da klopfte es auch schon an der Türe und mit einem "Herein" erlaubte er der Person einzutreten. Zu seiner Überraschung war es weder eine Magd noch ein Page, sondern Talon selbst. "Eure Hoheit, ich würde euch gerne heute begleiten, wenn Ihr nichts dagegen habt." verkündete er auch sofort sein Anliegen und hielt Caleb die Türe auf, da er wahrscheinlich auf dem Weg in den Speisesaal war. Der junge König nickte nur zunächst und ließ sich von Talon begleiten. "Euer Geschick als Kämpfer heiße ich bei der Eskorte willkommen." gab Caleb seine Erlaubnis und schritt durch die verwinkelten Flure des Schlosses, bis sie vor einer dunklen Holzflügeltüre zum Stehen kamen. "Möchtet Ihr mir beim Morgenessen Gesellschaft leisten?" fragte er dann den schwarzhaarigen Berater und drückte die Türen auf. Dahinterkam ein großer Saal zum Vorschein, an dessen Wände Wandteppiche hingen und hier und da eine Bronzestatur stand, mit den verschiedensten Posen und Figuren. Eine lange Tafel war auf einer Seite reichlich gedeckt, und an dieser Seite setzte sich Caleb auf einen edlen gepolsterten Stuhl. Sofort schenkten die Bediensteten, die im Raum warteten, ihm Wasser zum Trinken ein. Der König nahm dann sich etwas vom frischen Brot, Wurst und etwas Käse und aß bedacht davon. Der junge Mann ging mit Lebensmitteln immer sehr sorgfältig und besonnen um, da sein Bruder lange immer hungern musste. Bei ihm gab es keine prächtigen Bankette, wo es Essen und Trinken in Hülle und Fülle gab, empfand er dies als Verschwendung und schaffte diese unnötige Völlerei und Verschwendung ab. Manch verwöhnte Edelleute rümpften darüber die Nase, doch gab es daran, nichts Verwerfliches auszusetzen. Wieder andere begrüßten diese Vernunft des neuen Königs und taten es ihm gleich, nicht mehr so verschwenderisch zu sein.
      "Es wäre mir eine Ehre." verneigte sich Talon und setzte sich auf den freien Stuhl neben Caleb. Die beiden Männer aßen mehr schweigend und verloren nur wenige Worte über den Alltag oder gar Politik. "Richtet mir wie immer einen weiten Teller mit den heutigen Speisen." erinnerte er die Bediensteten daran, die darauf sofort verstehend nickten. Es war eine komische Anordnung des jungen Königs, doch diese vorbereiteten Male wurden immer gegessen. Zwar sah nie jemand, wie der König diese aß, doch war sie immer verschwunden. Es konnte ja keiner ahnen, dass das Mahl für einen Schlossbewohner war, den niemand kannte oder je zu Gesicht bekam.
      Nach dem morgigen Essen ging es in den Schlosshof und zu den Stallungen. Am vorigen Tag hatte Caleb schon ein halbes Dutzend Männer ausgesucht, die ihn begleiten sollten und mit Talon waren sie nun zu acht. Sobald der Brünette im Hof ankam, hatte man für ihn schon ein Ross gesattelt, und schnell war auch ein Pferd für Talon bereit. Damit schwangen sich die Männer in den Sattel, die alle mit einem Schwert bewaffnet und manch Ritter trug auch eine leichte Rüstung und dann ging der Ritt auch schon los und man kam der Kutsche der Prinzessin von Maglia entgegen.

      Talon, Yanis und Videus (von links nach rechts)
      Talon.pngYanis.pngVideus.jpg
      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
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    • Zephyrine



      In einer prächtig verzierten Kutsche, gezogen von kraftvollen Pferden, saß Zephyrine, eine junge Frau von bemerkenswerter Schönheit und Anmut. Sie war von einer handvollen Soldaten begleitet, die ihre Sicherheit gewährleisteten und die Kutsche vor möglichen Bedrohungen schützten. Die Straßen der Stadt, durch die sie langsam fuhren, waren mit Menschen gefüllt, die neugierig die Köpfe drehten, um einen Blick auf die geheimnisvolle Passagierin zu erhaschen. Doch die leichte Vorhänge am Fenster, sowie ihr Schleier, ließ ihre Persönlichkeit nicht erkennen. So besaß Zephyrine die Freiheit, die so wenig war wie ein Kern im Apfel in ihrer Hand, die Umgebung auf sie einwirken zu lassen.
      Die Häuser entlang der Straße ragten hoch empor, mit prächtigen Fassaden, die von talentierten Handwerkern kunstvoll gestaltet worden waren. Farbenfrohe Blumen schmückten die Fensterbänke und verströmten einen betörenden Duft in der warmen Frühlingsluft. Das lebhafte Treiben auf den Straßen, das Klappern von Pferdehufen und das leise Gemurmel der Passanten, die Zephyrine hinterherblickten, erfüllten die Luft mit einer gewissen Aufregung. Es war nicht zu übersehen, dass sie momentan in einem wohlhabenderen Viertel befanden, denn Zephyrine war nicht ignorant über die Orte, in denen die wohl Ärmsten hausten. Sie bezweifelte, dass sie solch eine Gegend hier erblicken wird, doch war es allgemeines Wissen, dass solche Orte in jeder Stadt existierte, weg von den Adelsaugen. Zephyrine konnte sich glücklich schätzen, dass sie nicht wie die Bettler geendet hat, weder früher noch heute, daher hatte sie ihr einfaches Leben immer sehr wertgeschätzt und immer versucht das Beste darin zu sehen. Natürlich wollte sie Köstlichkeiten probieren, die sie so mit ihrem niedrigen Lohn sich nicht einfach ohne Sorgen leisten konnte, doch es handelte sich hierbei nicht um etwas Überlebendes, sondern nur ein luxuriöser Genuss, auf welches sie ebenso verzichten konnte.
      Die Kutsche verließ allmählich die Stadtgrenzen und tauchte in eine atemberaubende Landschaft ein. Saftig grüne Hügel erstreckten sich soweit das Auge reichte, während der Duft von frischem Gras und blühenden Blumen durch die offenen Fenster der Kutsche strömte. Die Sonne schien warm und hell am wolkenlosen Himmel und tauchte die Landschaft in ein sanftes, goldenes Licht. Zephyrine betrachtete die Szenerie mit einem gewissen Staunen. Sie hatte noch nie zuvor eine solch idyllische und friedliche Umgebung gesehen. Die Weite der Landschaft erfüllte sie mit einem Gefühl von Freiheit und Abenteuerlust. Sie konnte die Melodie des Windes hören, der sanft durch die Bäume strich, und das Zwitschern der Vögel, die in den Ästen nisteten. In ihre alten Heimat gab es auch schöne Landschaften und kleine Orte, doch diese Sicht gab ihr ein ganz anderes Gefühl. Aufregung und Neugier, als würde sie zum ersten Mal die Außenwelt erblicken. Während sie sich in ihrer Betrachtung ihrer Umgebung während dem Fahren verlor, achtete sie nicht sonderlich auf weitere Dinge.

      Doch plötzlich änderte sich die Atmosphäre schlagartig. Zephyrine spürte eine Anspannung in der Luft, die Stimmung wurde düster und bedrohlich. In der Ferne zeichnete sich eine Grenze zwischen zwei Königreichen ab. Ihre Vorfreude auf die Ankunft wurde von einem nagenden Gefühl der Unsicherheit getrübt.
      Und dann geschah es. Eine Gruppe vermummter Gestalten sprang aus dem Nichts hinter der Bäumen oder Büschen hervor und umzingelte die Kutsche. Ihr Erscheinen war so plötzlich und unerwartet, dass die Soldaten keine Zeit hatten, zu reagieren. Die Räuber stürzten sich auf die Kutsche und versuchten, die Türen aufzubrechen.
      Das Herz von Zephyrine raste vor Angst. Sie spürte die Panik aufsteigen, doch ihre Entschlossenheit und ihr Überlebenswille gaben ihr die Kraft, einen klaren Kopf zu bewahren. Sie suchte nach einem Ausweg, nach einer Möglichkeit, dieser gefährlichen Situation zu entkommen. Mit einem einzigen Gedanken sprang Zephyrine aus der Kutsche und rannte in Richtung der nahen Baumlinie. Sie hörte nur in der nicht allzu wiegen Ferne, wie die Soldaten etwas schrien und wie Stahl und Stahl sich trafen. Doch auch wenn die meisten damit beschäftigt waren die unbekannte Figuren zurückzuhalten, entkam wenige ihnen und folgten der Blondine dicht. Aufgrund ihrer früheren Tätigkeit als Kellnerin, besaß sie eine bessere Ausdauer als die üblichen Adelsdamen, doch sie wusste nicht wie weit sie mit dem Kleid kommen würde. Es war nicht auszuschließen, dass es sich an einem Ast oder Busch verhängen konnte.
      Die Räuber waren überrascht von ihrer plötzlichen Flucht und eilten hinter ihr her. Die Umgebung verschwamm vor Zephyrines Augen, während sie mit all ihrer Kraft und Schnelligkeit lief, um sich in Sicherheit zu bringen.
      Die Bäume um sie herum wurden zu einem verschwommenen Grün, während sie sich durch das Unterholz kämpfte. Sie konnte das Keuchen und die Schreie der Verfolger hinter sich hören. Sie wusste nicht wieso man sie angegriffen hatte und was genau die Absicht der Räuber waren, doch sie wollte nicht herausfinden was deren Ziel war. Sie wusste nur, dass wenn sie am Leben bleiben wollte, dass sie ihre Verfolger abschütteln musste. Sie rannte und rannte und Uhr einziges Ziel war die Grenze.
      Mit jedem Atemzug kämpfte sie gegen die Erschöpfung an und setzte ihren Weg fort, bis sie endlich die Grenze erreichte. Doch was nun? Ihre Lunge hatte angefangen zu brennen, ihr Herz schien aus ihrem Hals pochen zu wollen und ihre Finger zitterten vor Anstrengung. Der Weg hierhin war anstrengender gewesen, als sie angenommen hatte. Der Waldboden war nicht eben gewesen, Steine, Bäume, Stämme und Büsche waren in ihrem Weg, das Kleid gab ihr mehr Gewicht zu tragen und die unpassende Schuhe für den Boden halfen ihr nicht dabei schnell zu rennen.
      Da sie die Grenze erreicht hatte, entspannte sich ihr Körper augenblicklich, was für sie beinahe lebensbedrohlich endete. Gegen ihren Willen gaben ihre Knie nach und sie fiel auf ihre Hände. Ihre blonden Strähnen fielen über ihre Schultern und verdeckten ihre Sicht. " Komm, steh auf", flüsterte sie sich selbst zu, merkte wie heißer ihre Stimme war. Doch ihr Körper wollte nicht auf sie hören. "Komm schon", wandelte sich ihre Stimme in einem weinerliche Ton, während sie hörte wie die Männer näher kamen. Ihre Tränen kamen hoch und ließen ihre Sicht verschwimmen. Ihre Fingernägel krallten sich in die Erde, doch nichts Weiteres wollte nach ihrem Willen gehen. Das Bild ihrer Mutter erschien vor ihr und ein unbeschreiblicher Schmerz durchfuhr ihr Herz. Sie hatte nicht einmal ihre Aufgabe erfüllen können und nicht nur sie, aber auch ihre Mutter würde heute sterben.
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    • Der kleine Zug war schon eine Weile unterwegs und währenddessen hatte keiner ein Wort gesprochen und man besah sich auch nicht die malerische Landschaft. Die Gruppe zog an Blumenwiesen und goldenen Feldern vorbei, wo die Ähren schon breit waren für die Ernte. Der Fluss Jamén begleitete sie immer wieder, mal breit und tosend, mal schmal und plätschern, sodass sie die Pferde bei einer kurzen Rast dort trinken lassen konnten und sich selbst ihre Feldflaschen füllen konnten. In der Ferne sah man das Magra Gebirge, dessen Spitzen immer vom Schnee bedeckt waren und seine Hochebene von einem saftigen Grün geziert wurden. Und immer wieder führte sie ihr Weg durch Wälder, die kühlen Schatten spendeten und wo der Duft der Nadeln in der Luft lag. Doch weder Caleb noch seine Männer hatten ein Auge für diese idyllische Landschaft, lag der Fokus nur auf dem Ziel; die Landesgrenze.
      "Ihr denkt wahrlich an alles, eure Hoheit." merkte Talon an, als er unter den Männern auch zwei Bogenschützen ausmachen konnte. "Ich bin nun mal gerne auf alles vorbereitet, Talon." gab Caleb die einfache Antwort, während sie der Grenze immer näher kamen. Man hatte ihm zugetragen, dass es fanatische Rebellen gab, die sogar wollten, dass ein Krieg zwischen Dromos und Maglia ausbrach. Diese Leute konnte Caleb nicht verstehen und es wäre besser, wenn sie nicht existierten, da sie eine Gefahr für das Königreich waren und den Frieden. Da kannte der junge König keine Gnade und würde solche Menschen auch beseitigen lassen.
      Je näher sie der Grenze kamen, desto nervöser wurde Caleb innerlich, was er aber nicht nach außen trug. Er hatte sich schone in paar Ausreden einfallen lassen, dass man die Hochzeit selbst nach hinten verlegte. "Die zukünftige Königin von Dromos soll sich beweisen, in dem sie dieses Spektakel mitplante. Außerdem wäre es doch ein Skandal, wenn ein nicht verheiratetes Paar sich dasselbe Bett teilten." erklärte er souverän vor den königlichen Beratern, weshalb man nicht sofort die beiden vermählen sollte und wieso die Prinzessin im Schloss ihr eigene Gemach bekam. Es war ein kluger Schachzug des jungen Königs, das ihm etwas mehr Zeit verschaffte, um darüber nachzudenken, was er wirklich mit der Prinzessin tun sollte. Denn eigentlich wollte er sie nicht heiraten. "Ich kann sie beseitigen." hatte Viego zu ihm gemeint, als sie sich wieder einmal heimlich in den Katakomben und Geheimgängen des Schlosses trafen. Doch das hatte Caleb seinem Bruder sofort verboten und ausgeredet. Er wollte diese Frau nicht einfach vorverurteilen, bevor er sie nicht kennenlernte, so viel Achtung hatte er noch vor der Person. Vielleicht wurde sie ja auch gezwungen? Ach was, natürlich wurde sie gezwungen! Es gibt kein königliches Paar im Lande, das je aus Liebe geheiratet hatte.
      Doch ehe Caleb mehr in seinen Gedanken versank, wurde er von seinem Berater angesprochen. "Majestät, nennt es Intuition, aber wir sollten uns beeilen. Ich habe eine schlechte Vorahnung." sprach Talon ihn ernst an und sofort gab der junge König den Befehl sich zu beeilen. Es war auch nicht wirklich eine Vorahnung des Schwarzhaarigen, sondern mehr Erfahrung. Da sie der Grenze schon sehr nah waren, die von einem Wald umgeben wurde, entging dem Krieger nicht, wie die Vögel panisch aus den Baumkronen flogen und ihre Warnrufe von sich gaben. Ein Indiz, dass dort etwas geschah und die Tiere aufschreckte.
      Sie kamen gerade rechtzeitig an, als sie schon sehen konnten, wie eine junge Frau in sehr feiner Kleidung entgegenrannte, verfolgte von drei dunkel gekleideten Männern. "Talon, holt sie und ihr, schießt die Verfolger ab." entschied Caleb so gleich. Keiner der angesprochenen Ritter zögerte und so gab der Berater seinem Pferd die Sporen und galoppierte auf die kniende Frau zu. Er hatte Vertrauen in die Treffsicherheit der königlichen Garde und so konnte Talon auch schon zwei Pfeile an sich vorbeizischen hören, die ihr Ziel sicher trafen. Zwei der Verfolger gingen zu Boden und ehe der dritte überhaupt in die Nähe der blonden Frau kam, war der Schwarzhaarige schon bei ihr und sprang von seinem Ross, das neben ihr hielt. Doch anstatt die Frau zu seinem König zu bringen, ging Talon mit gezogenem Schwert auf den letzten Verfolger zu und griff diesen an. Auch der Rebell trug ein Schwer bei sich und dieses gezogen, hörte man das Aufeinandertreffen der Klingen.
      Nachdem die Bogenschützen die beiden Verfolger eliminiert hatten, gab Caleb den Befehl, dass die Männer über die Grenze reiten sollen, da dort vermutlich noch andere Reisende waren, die ihr Hilfe brauchten. Kaum die Worte ausgesprochen, ritten die Kämpfer auch schon los und Caleb machte sich auf den schnellsten Weg, zu der jungen Frau. Bei ihr angekommen hielt er sein Pferd an und stieg ab. Talon war noch immer im Zweikampf mit dem Rebellen, schien dieser wohl ein erfahrener Krieger zu sein. "Seit Ihr wohl auf? Wie ist euer Name und was ist passiert?" fragte der junge König die Blonde und reichte ihr seine Hand, um sie hoch zuziehen. Er musterte sie kurz, sie war hübsch, hatte feine Gesichtszüge, ein paar Muttermale auf ihrem Antlitz und eine seltene Iris, aber dass sie die Prinzessin von Maglia ist, konnte Caleb nicht wissen. Weder sie noch er haben sich je gesehen und kannten auch kein Porträt des anderen.
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    • Zephyrine

      Die Blondine wusste nicht wie lange sie ihre Hände am Boden anstarrte. Ihr Blick hatte sich ins Nichts fixiert, während ihre Gedanken zu ihrer Mutter schweifte. Sie verspürte keine Kraft mehr in ihren Körper, viel zu sehr dachte sie an den Schlag, den sie gleich spüren wird. Vielleicht wird sie auch nicht spüren, da man ihr den Kopf abhackte. Ob es nun das eine oder andere war, spielte schlussendlich keine Rolle. Zephyrine hatte sich mehr oder minder damit abgefunden, dass sie ihr Ende nun hier treffen wird. Nun wartete wartete sie, doch nichts von dem, was sie sich vorstellte, passierte. Viel mehr nahm sie Geräusche wahr, mit denen sie nicht rechnete. Ein kleiner hoffnungsschimmer Blüte in ihr auf, doch sie konnte sich nicht dazu überwinden hoch zu sehen. Viel zu sehr saß der Schock in ihren Knochen und so viel Angst hatte sie, dass ihre Hoffnung wieder zunichte gemacht wird. Das Geräusch von Pferdehufen lies sie ein wenig entspannen. Überrascht blickte sie hoch, als eine Stimme sie ansprach. Dunkelhaariger Mann, mit stechend blauen Augen, stand bei ihr und fragte sie nach ihrem Wohlergehen. Ein wenig verblüfft starte sie an, konnte keinen Ton herausbringen. Als sie sich endlich fing, nickte sie. Als sie ihren Mund öffnete und ihn antworten wollte, anfangs nur ein Krächzen. Kurz räusperte sie sich, er sie wieder erneut versuchte zu sprechen. Diesmal gelang es ihr: "Ja alles gut", sprach sie deutlich so gut wie es ging, bemerkte jedoch zu ihrem Missfällt, dass sie das Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken konnte. "Ze...Maria. Maria Callisto", verbesserte sie sich, als ihr wieder in den Sinn kam wieso sie hier nun war. Der Kloß in ihren Hals schien sich von ihrer Größe her etwas zu verkleinern. Mit großen Augen blickte sie den Mann an. "Und Euer Namen?" Sie konnte und wollte nicht ganz glauben, dass die Neueingetroffene durch Zufall hier waren. Der Zeitpunkt viel zu günstig gewesen. Niemand als der König Dromos wusste von ihrer Ankunft, zumindest nahm Zephyrine das an. Ihr wollte sonst keine andere Idee einfallen. Da sie jedoch den König nie persönlich kennen gelernt hatte, sie nicht wie er aussah. Ob der Mann bei ihr ein Gefolgter des Königs war? Sie wusste darauf keine Antwort, doch sie nahm im Moment jede Hilfe an, die sie bekommen konnte. Hatte auch keine andere Wahl, wenn man ihre Situation genauer betrachtete. Keineswegs war sie in einer Position Hilfe abzulehnen, wenn sie ihr Leben beibehalten wollte. Selbst wenn die sich hier um eine Falle handelte, würde sie sich später Gedanken drum machen. Momentan musste sie erst einmal ihre Kraft finden und wieder einen kühlen Kopf beibehalten. Der konnte es ihr auch verübeln, wenn sie noch nie davor solch eine Situation erlebt hat.
      Kurz sie einen Blick nach hinten und erkannte ihre Verfolger, die mit der Partei, die vor kurzem angekommen ist, kämpften. Zephyrine was ich sicher, dass diese Männer zum König gehörten denn wie sonst sollte man deren Aktion deuten. Kein unbeteiligter Mensch würde sein Leben für fremde Personen aufopfern. Eine Welle der Erleichterung überschwemmte ihre Gefühle. Ob man sie nun in Sicherheit bringen oder warten wird, bis man sich um die maskierten Männer gekümmert hat? Der Blondine war es nicht sonderlich wichtig, denn alles was sie wollte, war in Sicherheit zu sein. Solange man es ihr gewährte und sich darum bemühte, konnte sie wenn nötig warten.
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    • "Maria Callisto?!" Vor Calbe saß also wirklich die Prinzessin von Maglia. "Caleb Iljin. Aber ihr kennt mich eher unter dem Titel König von Dromos." antwortete er ihr und zog die Blonde auf ihre Beine. Er musste zugeben, dass er beeindruckt war, dass sie es geschafft hatte, den Rebellen zu Fuß zu entkommen.
      Ein schmerzverzerrter Schrei lenkte die Aufmerksamkeit des jungen Königs auf Talon, der seinem Gegner gerade eine tödliche Wunde zugefügt hatte. Röchelnd ging der Rebell zu Boden und blieb reglos liegen. "Talon. Hilf mir bitte. Das ist die Prinzessin von Maglia." rief er nach seinem Berater und setzte sich auch so gleich auf sein Ross auf. "Was hat Eure Majestät vor?" wollte der Schwarzhaarige wissen und ging auf Caleb und die Prinzessin zu. Dabei steckte er wieder sein Schwert weg und blieb bei den beiden stehen. "Helft der Prinzessin, sich zu mir auf das Pferd zu setzen. Ich denke, es ist das beste, sie so schnell wie möglich zum Schloss zu bringen. Wer weiß, ob noch mehr von diesen Rebellen oder Banditen auf uns lauern." wies er seinem Berater an. "Ich werde noch zwei Ritter mitnehmen und überlasse Euch hier das Feld. Eskortiert dann die Kutsche der Prinzessin sicher zurück, damit sie auch ihre Habseligkeiten bei sich hat." ordnete Caleb weiter an. "Sehr wohl, Eure Hoheit." stimmte auch Talon dem Plan zu und drehte sich zu der Prinzessin. "Ihr seid bei König Iljin in guten Händen. Wir werden uns um Eure Männer kümmern und bringen Euer Hab und Gut mit ans Schloss. Verzeiht, falls ich zu grob bin." fing der Schwarzhaarige an zu reden und entschuldigte sich so gleich bei der Blonden, da er sie mit beiden Händen an der Hüfte packte und sie zu dem König auf sein Ross hob. Caleb war etwas zurückgerutscht, sodass sie auf dem Sattel sitzen konnte. Er hielt die Prinzessin gut fest, damit sie nicht herunter rutschte und war auch darauf bedacht, dass sie gut saß. Talon rief dann nach zwei Rittern, die sich in der Nähe befanden und schickte dies zu dem König. Erst als die beiden zu Ross bei ihnen ankamen, kehrten sie im Trab zurück. "Ihr habt Euch Eure Ankunft gewiss anders vors gestellt, Prinzessin Callisto. Aber seit Euch jetzt sicher, dass Ihr bei mir, Euch nichts mehr geschehen kann." sprach der junge Mann sehr selbstbewusst. Es wird für die Prinzessin noch komisch sein, dass Caleb, hier außerhalb des Schlosses, sich doch fast schon fürsorglich und sehr freundlich um sie kümmerte und sich dies später im Schloss, dann plötzlich änderte. Doch Caleb konnte kein Risiko eingehen, da Viego immer seine Augen überall hatte und er sehr schnell eifersüchtig werden konnte. Zudem war sehr misstrauisch gegenüber Maria Castillo. "Sie will dich, mir wegnehmen!" hatte er einmal gesagt und auch wenn Caleb ihm beteuerte, dass dem nicht so ist, konnte er ihm diese fixe Idee nicht mehr aus dem Kopf schlagen. So hatte Caleb beschlossen, dass es besser war, sich von zwischenmenschlichen Beziehungen zu distanzieren, ehe noch ein Unglück passierte. Denn automatisch sah er dann seinen Bruder, wie er mit dem Messer über dem leblosen Leichnam ihres Vaters stand.
      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
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    • Zephyrine

      Ich überrascht blickte die Prinzessin den Mann vor ihr an. Sie hatte auf irgendeiner Weise damit gerechnet, dass dieser Mann etwas mit dem König des Königreiches zu tun hatte, jedoch die niemals auf die Idee gekommen, dass er persönlich sie retten würde. Vielmehr hatte sie die Vorstellung, dass er im Schloss auf sie warten würde und nicht auf dem Pferd stieg und in ihr entgegen kam. Es war wahrlich ein großer Zufall, dass man sie rechtzeitig angetroffen hatte. Eine Welle der Erleichterung durchflutete sie. Auch wenn Sie den König nicht persönlich kannte und nicht wusste zu was er fähig war, fühlte sie sich in seiner Nähe komischerweise vielmehr sicherer.
      Still, jedoch sehr aufmerksam, beobachtete sie den Austausch zwischen dem König und seinem Gefolgten. Auch wenn sie für sie fremde waren, konnte sie erspüren, dass eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen herrschte. Ich bildete sie es sich nur ein Komma und so sollte den Aktion zwischen König und Gefolgten tatsächlich aussehen. Zephyrine besaß keinerlei Wissen über die Dynamik zwischen verschiedenen Gefolgten und dem König.
      Zephyrine wollte einwerfen, dass sie hör auf das Pferd steigen konnte, beließ es jedoch dabei, da sie nicht so recht wusste, ob Prinzessinnen sehr gut mit Pferden umgehen konnten. Bevor sie das Risiko eingehen ihre Sportlichkeit zur Schau zu stellen, wollte sie sich viel lieber helfen lassen. So ließ sie einen fremden Mann sie anfassen, hielt ihre Luft an und spürte im nächsten Moment wie sie auf dem Pferd saß. Dass sie den König so nah hinter sich spürte, ließ ein unbekanntes Gefühl in ihr hochkommen. Auch wenn sie in einer Taverne gearbeitet hatte und oft mit Männern sprach, so war die körperliche Nähe bis zu Minimum gehalten. Ihn so nahe bei sich zu spüren war ihr beinahe unangenehm und sie wusste nicht wo sie hinschauen sollte. Auf die Aussage des Vertrauten hin, lächelte sie nur schwach. Sie war wohl mit dem König sicherer als wenn sie allein den Weg beschreiten würde. Es überraschte sie dennoch, wie freundlich der König doch war. Man hatte verschiedene Geschichten über diesen Mann erzählt und meinst waren es Dingen, die einen nicht wirklich in ein gutes Licht rücken würde. War er nur vorerst freundlich zu ihr und zurück im Schloss würde er seine wahren Charakterzüge ihr zeigen. Vorerst ging es hauptsächlich um ihre eigene Sicherheit. Über andere Dinge konnte sie sich später Gedanken machen. Wer wusste schon, ob weitere maskierte Männer die aufsuchen würden. Auch wenn sie auf dem Ross des Königs saß, konnte es trotzdem passieren, dass man sie attackieren wollte. Sie hatte aber keine andere Wahl als sie leben in die Hände des Königs zu legen, denn ohne seine Hilfe würde sie wohl wahrscheinlich sterben. Dieser ist nicht gerne ein, doch das waren die bittere Realität. "Nun, dann werde ich in Eure Obhut sein", nickte sie, ohne nach hinten zu blicken. Sie befürchtete, dass der zu nahe Anblick sie aus der Rolle bringen würde. " Und habt nochmals vielen Dank für die Rettung. Ich möchte mir nicht ausmalen, was sonst mit mir geschehen wäre", bedankte wie sich herzlich bei ihm. Abgesehen davon, dass Sie anstelle ihrer Schwester an dem König verkauft wurde, war sie ihm trotzdem dankbar. Respekt und Wirklichkeit besaß sie weiterhin.
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    • "Der Dank gebührt nicht mir, sondern Talon, meinem Berater. Er eilte mit erhobenen Schwert Euch zur Hilfe und schütze Euer Leben, vor dem Rebell." korrigierte er die Prinzessin sanft. Caleb hielt nichts davon, sich mit fremden Lorbeeren zu schmücken. "Seit unbesorgt, die beiden Ritter hier werden uns schützen und Ihr werdet sehen, im Nu sind wir bei meinem Schloss angekommen." gab der junge König ruhig von sich, damit Maria Callisto sich sicher fühlte.
      Sie kamen etwas schneller wieder im Schloss an, da sie mal galoppierten und mal im Trab vorankamen und bald konnte man die Zinnen aus der Ferne erkennen. "Wir sind gleich da, Prinzessin. Ich werde Euch eine Zofe zur Seite stellen, die Euch überall herumführt und sich um Euch kümmert. Sie wird versuchen Euch jeden Wunsch zu erfüllen." erklärte er ihr, wie es nun weiter ging. "Ruht Euch aus, nehmt gerne auch ein Bad und wenn ihr alleine dinieren möchtet, könnt ihr das gerne machen. Dies war ein sehr langer und anstrengender Tag für Euch. Wenn es Euch beliebt, könnt ihr auch eine Brieftaube an Euer Königreich entsenden, um Ihnen mitzuteilen, dass ihr wohlauf seit." schlug Caleb sehr zuvorkommend Zephyrine vor, von der er glaubte, sie sei die echte Prinzessin von Maglia. Nur wenig später, durchqueren sie die kleine Stadt, die um das Schloss lag und erreichten auch bald, den Schlosshof, wo ihm Yanis und auch Videos entgegeneilten. "Eurer Hoheit, wir haben und schrecklich um Euch gesorgt." rief der jüngere und verneigte sich vor Caleb, der gerade das Ross zum Stehen brachte. Er stieg dann zuerst ab und hob dann die Prinzessin sachte herunter. Seine schleimenden Berater ignorierte er und gab die Zügel einem Stalljungen. "Gebt dem Tier genug Wasser, Heu und auch etwas Hopfen. Es hat mir heute sehr gute Dienste erwiesen." sprach er den Burschen an und drehte sich erst dann zu Videus und Yanis. "Zwei weitere Berater meines Stabes, Lord Yanis und Lord Videus." stellte er die beiden Männer der Prinzessin vor. "Ihr entschuldigt uns, aber Maria Callisto hat eine lange und beschwerliche Reise hinter sich und möchte sich als Erstes ausruhen." schirmte er die junge Frau vor den beiden neugierigen Männern ab und brachte sie ins Schloss. "Sagt Sophia, dass in die Gemächer der Prinzessin von Maglia kommen soll." sprach Caleb einen Pagen an und schritt voraus, dass die Blonde ihm folgen konnte. "Sophia wird Eure Kammerdienerin sein. Sie ist sehr liebenswürdig und wird sich gut um Euch kümmern." erklärte er ihr so gleich, wer diese genannte Dame war. Sie erklommen ein große Wendeltreppe und kamen im östlichen Teil des Schlosses an, wo sich auch Calebs Gemächer befanden. Er blieb vor einer dunkeln Holztür stehen, die mit Eisen beschlagen war und öffnete diese für die Prinzessin. "Das Zimmer wurde schon mal für Euch eingerichtet, doch Ihr dürft es gerne ändern, wenn Ihr wollt, damit Ihr Euch auch wohlfühlt." sprach er Maria an, als man auch schon schnelle Schritte vernahm und ein Wimpernschlag später Sophia, die Kammerzofe bei ihnen stand. "Ich heiße Euch herzlich willkommen im Schloss von Dromos. Ich bin Sophia, ab heute Eure Zofe." stellte sich etwas fülligere Dame vor, mit dem blonden Haar und verneigte sich vor dem König und der baldigen Königin.
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      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
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    • Zephyrine

      Sie verstand, wieso er ihren Dank auf jemand anderen schob und dennoch verspürte sie ihm gegenüber ebenso eine große Dankbarkeit. Wäre es nicht für seine Entscheidung gewesen, ihr zu eilen, wäre auch der Berater nicht vor Ort gewesen. Doch sie wollte den jungen Herr nicht weiter aufhalten und eine Diskussion starten, weswegen sie nur stumm nickte und ihm folgte. Sie war außer Gefahr, das war nun das wichtigste. Weiter konnte sie ihre Mission fortsetzen und somit das Leben ihrer Mutter garantieren. Über den Ritt hinweg sagte keiner von ihnen ein Wort, was sie keineswegs störte. Zum einen, weil sie den Ritt an sich genoss und die letzte Freiheit genoss, und zum anderen weil man je nach Geschwindigkeit keine Konversation führen konnte. Dafür ritt man zu schnell und der Wind dazu zu laut. Zephyrine wusste jedoch auch nicht worüber sie sonst sprechen sollte mit dem jungen König, und anstatt sich dann zu blamieren, behielt sie ihre Stimme für sich und hoffte während dem Ritt, dass keine weitere böse Überraschung auf sie zukommen wird.
      Heile und lebend angekommen, erklärte ihr fast-Verlobter noch einige Dinge, die sie still aufnahm. Eine Zofe wäre ihr eine grosse Unterstützung, was jedoch gleichzeitig hieß, dass sie die ganze Zeit unter den Augen eines Vertrauten des Königs war. Sie war hin und her gerissen wie sie das aufnehmen sollte. Sie glaubte viel mehr, dass der König es ihr bereitstellte, damit sie Unterstützung hatte und somit leichter das Leben auf dem Hof hatte, doch sicherlich wird sie über Zephyrines Verhalten berichten. Doch dagegen etwas auszusprechen konnte sie nicht, viel eher war es außergewöhnlich, wenn sie es ablehnen würde. Soweit das junge Mädchen es verstanden hatte, war solch eine Person schon seit dem jungen Alter einer Prinzessin an ihrer Seite, zumal Prinzessinnen so wenig wie möglich vollziehen wollte und es der Zofe übergab. Zwar war Zephyrine gewohnt alles selbst zu machen und solch eine Person war eher eine Last und Luxus zugleich, doch das war wohl etwas, woran sie sich gewöhnen sollte. Eine andere Wahl hatte sie nicht, wenn sie keine weiteren Fragen aufwerfen lassen wollte.
      Auch wenn der Vorschlag alleine ihre Mahlzeit zu verzehren, wollte sie dies nicht in Anspruch nehmen. Es war ihr lieber, alleine zu essen, doch sie war der Meinung, dass es sonst ein eigenartiges Bild abgeben würde, würde sie das tun. Zumal sie diese Situation nutzen konnte, um dem König ein wenig besser kennen zu lernen. Je besser sie es tat, desto eher konnte sie ihn einschätzen. Zephyrine hielt nichts von Verhalten mit bestimmten Hintergedanken, doch da das Leben ihrer Mutter auf dem Spiel stand, wollte sie jedes Risiko aus dem Weg gehen. Ein Brief nach Hause würde sie nicht schreiben.
      Angekommen begrüßte sie die zwei wietere Berater, die ihr womöglich öfters über den Weg laufen werden. Vor ihnen musste sie Acht geben und ihre beste Seite zeigen. Wenn sie seine Berater sind, dann waren sie Personen, die dem König nahestanden und seine Meinung beeinflussen können. Wenn sie ein schlechtes Bild von sich gab, würden die Berater dem König Dinge raten, die ihr wohl nicht in die Karten spielen werden. Doch viel Zeit verbrachte sie nicht mit ihnen und folgte dem König weiter bis sie vor sich ein sehr schönes Zimmer zu sehen bekam. Sie konnte kaum glauben, dass es von nun an ihr Eigenes war. Dass sie Freiheit hatte es zu gestalten, freute sie ebenso, doch sie traute sich nicht das in Anspruch zu nehmen. Sie hatte nun einfach nicht den gleichen eleganten Geschmack wie andere
      Prinzessinnen. Zephyrine konnte sich nur an die Einrichtung des anderes Schlosses orientieren und dies entsprach ganz anders als das, was sie selbst haben wollte. Die Blondine hatte viel zu sehr Angst, dass man Fehler in ihre Entscheidung und Geschmack finden wird. Das Zimmer war an sich auch sehr schön, weswegen eine Umgestaltung nicht zwingen notwendig war. Sie konnte sich damit anfreunden.
      Zephyrines Blick wanderte zur Seite, als sie Fussschritte wahrnehmen konnte, die auf sie zukamen. Es gab wohl keinen anderen Grund wieso jemand auf sie zukommen wird, wenn es sich nicht um jemand handelt, der mit dem König selbst sprechen wollte. Die Zofe stand vor ihnen und Zephyrine war überrascht wie außerordentlich freundlich sie vorkam. Sie erinnerte sie an die Köchin, die für sie wie eine Tante fast schon war. Eine Vertrautheit machte in sich bereit, jedoch musste sie sich wieder erinnern wer eigentlich vor ihr stand. "Vielen Dank für das Willkommen heißen. Ich freue mich Euch an meiner Seite zu haben zu dürfen", lächelte Zephyrine sie an. "Ich hoffe Ihr könnt mir helfen das Land besser kennen zu lernen", fügte sie nicht hinzu. Um nicht negativ aufzufallen, war es für sie wichtig dieses Land und ihre Menschen kennen zu lernen, wissend dass wohl viele ihre Präsenz nicht gutheißen und ihr womöglich mit einer gewissen Feindseligkeit entgegentreten werden.
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    • "Ich werde Euch jetzt in die Obhut von Sophia geben, Prinzessin Maria. Fühlt Euch wie zu Hause. Ich muss mich jetzt aber entschuldigen." erklärte Caleb der blonden Frau und verbeugte sich kurz vor ihr. "Ich werde dafür sorgen, dass sie zum Abendessen da ist." versprach die Zofe noch und sah dann dem König nach, der das Gemach verließ. "Der König hat einiges zu tun, daher wird er nicht immer viel Zeit für Euch haben. Sieht es ihm bitte nach." erklärte Sophie und sah Maria mit einem Lächeln an. "Wenn Ihr möchtet, kann ich Euch durch das Schloss führen." bot sie ihrem Gast an.
      In der Zwischenzeit hatte sich Caleb zu seinen eigenen Räumen begeben und schloss auch hinter sich ab. "Du kannst raus kommen, Viego. Niemand ist hier." sprach er in den vermeintlich leeren Raum, doch er wusste, dass sein Zwillingsbruder hier war, verborgen in den Schatten, wandelnd auf geheimen Wegen, die sonst keiner im Schloss kennt. Da trat der sehr schlanke, fast dürre Bruder hervor und eilte schnellen Schrittes auf Caleb zu. Sie umarmten sich und prüfend betrachtete Viego die Erscheinung seines Bruders. "Dir ist nicht passiert? Oder? Ich habe etwas gehört! Von einem Überfall! Diese Frau ist nicht mal richtig im Schloss und schon macht sie Ärger!" zischte er abfällig. "Es ist nichts passiert. Talon war bei mir und ein paar andere gute und treue Soldaten. Aber sag, hast du meine anderen Berater belauschen können?" fragte Caleb. Da sein Zwillingsbruder so gut wie unbekannt ist und er sowieso, immer unauffällig sich durch das Schloss und auch durch die Stadt bewegt, setzt er ihn auch als einen Spion für sich ein. "Ja, aber so weit ich das mitbekommen habe, gibt es keinen Versuch, die zu stürzen oder der gleichen. Auch wenn ich dem ein oder anderen gerne die Zunge herausgeschnitten hätte, so wie sie abfällig von dir sprechen." berichtete Viego schnaubend. "Soll ich auch das neue blonde Weib beobachten?" fragte er Caleb direkt, denn auch ihr vertraute er nicht. "Hmmm. Mach das. Ich habe Sorge, dass vor allem mein Beraterstab auch ihr nicht sehr freundlich gegenüber sein wird. Aber pass auf, dass sie dich nicht entdeckt und tu ihr nichts. Sie scheint nett zu sein und lebt jetzt weit weg von ihrer Familie." bat Caleb seinen Bruder. In den Augen von Viego konnte man sehen, dass er nicht ganz damit einverstanden war, doch er würde den Wunsch seines Bruders nicht ausschlagen und ihn auch akzeptieren. "Gut. Ich mag sie aber trotzdem nicht." nickte er und dann verschwand der Zwilling auch einfach wieder. Seufzend ließ sich der König in seinen Sessel fallen und massierte sich die Schläfen. Vielleicht sollte er sich etwas hinlegen, denn später stand noch das Abendessen vor ihm und Talon hatte ihm dazu geraten, den anderen Adel im Hof dazu einzuladen, um die Prinzessin offiziell vorzustellen. Das sollte er ihr lieber auch noch mitteilen, damit sie nicht ganz so überrascht ist. Doch zuerst erhob sich Caleb, zog seine Stiefel aus und seine schwere Robe und legte sich ins Bett. "Nur 15 Minuten." dachte er sich, doch wurde daraus doch bald eine Stunde.
      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
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