[2er RPG] Der Mythos

Sie nickte. Alles für das wohl ihres Sohnes. Kentas Sohn. Sie würde alles dran geben den kleinen zu beschützen. Er hatte schon so viel erlebt obwohl er noch nicht auf der Welt war.

"Und was hat mein hübsche Kugel auf zwei Beinen heute noch schönes vor?", meinte er grinsend und versuchte Aiko aufzumuntern, da er sah, dass sie schon wieder an all die schlimmen Ereignisse dachte, die noch nicht so lange zurück lagen.

"Ich? Nun ich weiß nicht genau. Vielleicht lese ich ja noch etwas. Über Kindererziehung und der gleichen. Das könnte wirklich von Vorteil sein, wenn ich mehr darüber wüsste. Jedenfalls fände unser Sohn das gewiss gut.", sagte sie während sie über ihren Bauch strich.

"Kann ich euch zwei denn dann alleine lassen? Ich muss nachher noch überraschend arbeiten. Mein Kollege hat mich gefragt, ob ich seine Schicht übernehmen kann und ich hab ja gesagt, denn schließlich können wir jeden Cent mehr gebrauchen.", meinte Kenta und war etwas unsicher, ob er Aiko nun alleine lassen konnte. nach allem was vorgefallen war in der letzten Zeit.

Aiko lächelte. "Natürlich kannst du das machen!", meinte sie und küsste ihn sanft. "Ich komme hier schon klar. Ich kann dann ja noch etwas über Kinder und das Kochen lesen", meinte sie schmunzelnd. "Ich bleibe so lange du weg bist hier alleine in unserer Wohnung.", versprach sie ihn, da sie merkte, dass er sich anscheinend Sorgen machte.

Aikos Aussage beruhigte Kenta wirklich sehr und nachdem er sich schnell was anderes angezogen hatte, gab er ihr noch schnell einen Abschiedskuss. "Bis dann mein Schatz und ich beeil mich.", meinte er und streichelte noch mal sanft über den Bauch ehe er ging.

Aiko strich ihn bei den Kuss sanft über die Wange. "Ich warte hier auf dich", sagte sie lächelnd, ehe Kenta verschwand und sie die Tür schloss. Im Wohnzimmer schaltete sie den Laptop ein und holte sich in der Küche noch etwas zu trinken. Sie begann ihren Tag damit mehr über die Versorgung von Babys und Kleinkindern nachzulesen. Sie wollte ihren Kind die nur bestmögliche Mutter sein.

Kenta sprintete glücklich zur Arbeit. Er wollte noch so viel Geld wie möglich verdienen, bevor das Kind kam, damit er dann in der ersten Zeit etwas kürzer treten konnte um Aiko zu helfen und dennoch den Beiden alles bieten zu können. Es würde ganz bestimmt noch sehr schwer werden, aber zum Glück hatten sie Leute an ihrer Seite auf die sie sich verlassen konnten.

Gegen Nachmittag zog Aiko sich etwas an und nahm sich etwas von den Haushaltsgeld. So lange Kenta arbeitete wollte sie wenigstens auch etwas nützliches tun und einkaufen gehen. Mit Einkaufstüten bewaffnet machte sie sich auf zum Laden, um etwas für das Abendessen zu holen. Sie wollte sich auf ihre spätere Rolle vorbereiten und etwas für ihren Freund Kochen. Während sie den Einkaufswagen vor sich her schob zuckte sie einmal zusammen. "Uhm... ist schon gut mein Kleiner!", meinte sie leise und hielt sich ihren Bauch. Der kleine hatte sie getreten. Irgendwie fand sie es schön ihn zu spüren, auch wenn es manchmal doch recht weh tat. Aber so wusste sie, dass er noch da war. Und die größte Angst die sie zur Zeit hatte war einfach die, dass sie ihr und Kentas Kind irgendwie verlieren konnte. Als sie am Abend wieder zu Hause war, begann sie auch sofort für Kenta zu kochen.

Zum Glück verlief Kentas Schicht reibungslos und ohne Zwischenfälle. Es war zwar schon ziemlich anstrengend und er war müde als er sich wieder auf den Heimweg machte, doch auch froh, dass er bald wieder bei Aiko und ihrem Kind sein würde. Er war schon fast in ihrer Strasse als er plötzlich einen Schlag auf den Hinterkopf spürte. Er taumelte etwas und fasste sich an den Hinterkopf und ehe er wirklich realisiert hatte was geschehen war, bekam er einen zweiten Schlag und ging bewusstlos zu Boden.

Aiko machte sich gegen Abend langsam Sorgen um Kenta. Er hätte sich schon längst von der Arbeit wieder zurück sein müssen. Beunruhigt strich sie sich über ihren Bauch. "Wo bleibt dein Daddy nur?", fragte sie. Sie nahm ihr Handy und wählte seine Nummer. "Kenta... Hab schon ab, na los!" Sie lief unruhig auf und ab.

Kenta lag immer noch bewusstlos in irgendeinem halbdunklem Raum. Er war gefesselt und der Raum nur spärlich beleuchtet. Noch war er wirklich weggetreten und es würde noch etwas dauern bis er zu sich kommen würde. Doch sein Handy klingelte auf der anderen Seite der abgeriegelten Gittertür und es hob eine Person, die dies in den Händen hielt ab. Die Person sagte erstmal nichts und es war nur das Klicken vom annehmen des Anrufes zu hören und das Atmen der Person.

Aiko hörte das Klicken. "Kenta... Kenta bist du..." Sie zögerte. Was war da nur los? "Kenta? Wer.... wer ist da? Was ist mit meinem Freund?", fragte sie schnell und aufgebracht. Sie bekam langsam Panik. Ihren Bauch haltend begann sie viel schneller zu atmen. "Bitte... Was ist mit Kenta?" Vorsichtig setzte sie sich hin.

"Kenta?...Kenta ist leider abwesend und hat keine Zeit mehr für dich.", hauchte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Es war deutlich zu hören, dass es eine Männerstimme war, auch wenn sie sehr hoch war. "Also wären wir dir sehr dankbar, wenn du uns nicht weiter stören würdest." Mit diesen Worten wurde einfach aufgelegt.

"Nein... Kenta!" Schluchzend lauschte sie dem Geräusch auf der anderen Seite. Es verging recht viel zeit, ehe sie sich fing. Mit zitternden Fingern wählte sie die Telefonnummer von Kentas Eltern. "Bitte gehen sie ran!", murmelte sie immer wieder wie eine Art Stoßgebet. "Bitte!"

Es war ein Klicken in der Leitung zu hören und kurz darauf meldete sich Kentas Vater. "Hallo? Aiko? Was rufst du denn an? Wie geht es so?", fing er gleich vergnügt zu fragen an. Doch plötzlich verstummte er und wurde ganz hellhörig, weil Aiko so ruhig war und sich nicht gleich gemeldet hatte. "Was stimmt nicht?", fragte er nur scharf.

"Ich..." Er viel dem Mädchen hörbar schwer etwas zu sagen. Sie hatte regelrecht einen Klos im Hals. "Kenta...", brach sie nach einer Weile dann leise schluchzend hervor. "Er... Kenta ist verschwunden. Ihm ist etwas zugestoßen. Da geht jemand an sein Handy... Ich glaube er hat Kenta!" Da ließ sie alle Gedühle raus und schluchzte weiter. "Ich habe Angst um ihn... Bitte..." Sie fühlte sich einfach nur so hilflos.

Zuerst dachte kentas Vater an einen schlechten Scherz, doch dazu kannte er Aiko inzwischen zu gut um zu wissen, dass dies nicht ihre Art war. "Jetzt beruhig dich und artme durch. Ich ruf deine Eltern an und komme sofort zu dir. Bis gleich.", sagte er knapp und legte auf. Da er Poliziest war kannte er solche Situationen, doch nie hätte er gedacht, dass es seine eigene Familie treffen würde. Er rief kurz Aikos Eltern an. Sie sollte nun nicht alleine sein und machte sich dann auf den Weg zu ihr.
Währenddessen wurde Kenta langsam wieder wach. Er blinzelte und alles um ihn war so dunkel und verschwommen. Es dauerte ziemlich lange bis er etwas erkennen konnte und genau in diesem Moment sagte eine ihm vertraute Stimme. "Schön, dass du wach wirst...schade, dass du noch lebst."

Aiko nickte. Auch wenn Kentas Vater die nicht sah. Die war gerade einfach zu überfordert um etwas zu sagen. Immer und immer wieder strich sie sich über ihren Bauch und versuchte sich zu beruhigen. Sie wusste, dass Aufregung schlecht für das Kond war. In dem Moment war sie gerade sehr darüber erleichtert, dass Kenta damals bei ihren Umzug seinem Vater einen Ersatzschlüssel gegeben hatte. So konnte er einfach rein kommen. Sie hatte sich auf dem Sofa zurück gelehnt und versuchte ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. "Keine... Keine Sorge!", murmelte sie. "Dein Opa ist ein Polizist! Er wird dein Daddy finden! Er wird ihn zu uns zurück bringen. Alles wird gut!", sprach sie immer wieder, bis sie ihre Augen schloss.

Es war dunkel und Kalt. Man konnte deutlich spüren, dass diese Gemäuer für den Tod errichtet worden waren und nicht für das Leben. Lan lag auf dem Bett, dass man für sie in der Gruft gelassen hatte. Sie fühlte sich unendlich schwach. Bald war es so weit und der Letzte Funke Leben in ihr würde erlischen. Das konnte sie deutlich spüren. Seid längerer Zeit spürte sie nun auch schon ihr Kind nicht mehr. Kazehiros Kind. Sobald sie auch tot war würden sie kommen und sie aus der Gruft holen. Man würde ihre Leiche zurecht machen und sie wieder zurück in die Gruft bringen. Zurück zum Kaiser, wo sie dann auf ewig verweilen würde. Das wollte sie nicht. Sie wollten den Rest der Zeit nicht bei ihn bleiben. Sie wollte bei Kazehiro ruhen.

Kazehiro wurde weggeschafft und wusste, dass er sterben würde, aber er hätte jede Qual ertragen, wenn er nur gewusst hätte, dass Lan und ihrem Kind nichts passieren würde. Doch so konnte er ihr nicht helfen und er würde mit der Gewissheit streben, dass auch sie dieses Schicksal ereilen würde und sie nicht mal im Tod vereint seine könnten. Doch er schwor sich bei seiner Seele, solange zu kämpfen wie er nur konnte um bei ihr zu sein.

Kenta hatte das Gespräch nicht mitbekommen und kam nun langsam zu sich. Mühsam richtete er sich auf indem er sich an den Gittern festhielt und versuchte etwas zu erkennen. Ihm wurde gleich bewusst, dass dies hier nichts gutes bedeutete. Dieser Raum strahlte eine Kälte aus und ein Hauch von Tod umgarb ihn. Langsam konnte Kenta wieder was sehen und erkannte eine Person im Schatten, die nun langsam auf ihn zuging. "Na...gefällt es dir hier?" So schön düster und still. Wenn du hier rufst wird dich niemand finden.", sagte der Junge und Kenta sah ihn geschockt an. Er kannte diese Stimme nur zu gut.

Währenddessen hatte Kentas Vater Aikos Eltern informiert und war nun bei den Beiden angekommen. Er schloss nur schnell auf und schlüpfte ins Haus. Noch wollte er nicht so viel Wirbel drum machen und hatte es nicht offiziell gemeldet. Er wollte erst noch mal in Ruhe mit Aiko sprechen.