[2er RPG] Der Mythos

"Ja, wenn du ihn schon so lange Kennst, musst du ihn mir wirklich einmal vorstellen!", meinte sie lächelnd. Sie hatte mittlerweile aufgegessen. "Das war wirklich sehr lecker. Das muss ich deinen freund sagen", meinte sie mit einem lächeln. Sie sah auf dir Uhr. "Wir müssen aber gleich auch los, oder?"

Er schnappte ihre Hand und sah auf ihre Uhr: "Du hast Recht! Sonst kommen wir zu spät!" Er stand auf und schnappte sich seine Tasche. "Aber nur wenn ihr mich mitnehmt!", rief Misaki von hinten und Kenta drehte sich zu ihm um. "Ähm..klar!", sagte Kenta, aber es schwang ein wenig Enttäuschung in seiner Stimme mit. Er hatte sich schon gefreut mit Aiko alleine zur Schule zu gehen und sich mit ihr zu unterhalten. "Hey, ich bin Misaki und du bist doch unsere Neue, oder?", wand sich Misaki nun an Aiko.

Aiko drehte ihren Kopf zu Misaki. Sie nickte und verbeugte sich leicht. "Mein Name ist Aiko. Schön dich kennen zu lernen!", meinte sie und nahm ihre Tasche und ihr Skizzenbuch. "Dann aber mal los, sonst kommen wir wirklich noch zu spät!" Sie lächelte Kenta verlegen an. Er sah irgendwie enttäuscht aus. War es ihre Schuld? Sie blieb leise.

"Würde mir nichts ausmachen. Wir können ja auch schwänzten", lachte Misaki und ging raus auf die Straße. Kenta folgte ihm und hielt Aiko die Tür auf und flüsterte ihr zu: "Es tut mir leid. Ich hoffe er nervt dich nicht zu sehr." Misaki lief vorweg und achtete nicht drauf ob die anderen Schritt hielten, sondern redete ununterbrochen über irgendein neues Computerspiel, dass er die letzet Nacht gespielt hatte. Kenta seufzt nur genervt.

"Ist schon ok! Mach dir keine Sorgen!", flüsterte sie zurück. Sie lief neben Kenta her. Es war schon komisch, dass die beiden Freunde waren. Sie waren so unterschiedlich. Das Mädchen sah sich etwas um, wärend sie so neben den Jungen her lief. Immerhin waren ihr die ganzen Straßen hier fremd. Sie musste sie erst kennen lernen.

Kenta bemerkte ihren schweifenden Blick und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie sah so unglaublich schön aus und er fragte sich was sie wohl in der Freizeit für Klamotten tragen würde. Da blieb Misaki plötzlich stehen und schaute Aiko an. "Und seit ihr beide jetzt ein Paar? Ihr wart ja sogar schon zusammen frühstücken und ich meine als Kentas ältester und bester Freund sollte es doch wissen. Mich werden die Mädels nämlich alle ausfragen."

Aiko sah ihn verschreckt an. "P...Par? Wie kommst du denn da drauf? Ich kenne ihn doch gar nicht... richtig... Ich habe ihn gestern zum ersten mal gesehen und..." In den Moment kam sie sich dann Affig vor. "Also..." Sie wurde knallrot. "Was ich sagen wollte... uhm... Warum fragst du das? Und ich meine nicht den Grund wegen der Mädchen... Ich meine... Warum?" Sie kam sich richtig doof vor.

Kenta kam ihr zur Hilfe und zischte Misaki an: "Halt die Klappe, du Idiot. Das geht dich gar nichts an." Doch damit machte er es nur noch schlimmer, denn Misaki grinst blöd und sagte zu Kenta: "Also wollt ihr es noch geheim halten", dann wand er sich Aiko zu und fuhr fort: "Na, weil man doch sehen kann, dass da was läuft zwischen euch, ihr Turteltauben." Und bevor einer von den beiden noch was erwidern konnte rannte er los und rief ihnen noch zu: "Ich will euch ja nicht beim Knutschen zusehen müssen..." Kenta wurde knallrot und fiel in Schweigen.

Aiko spielte nervös mit ihren Rock. Sah das so aus, als wollte sie etwas von Kenta? "Uhm... Kenta...", fragte sie vorsichtig... "Warum denkt er, dass zwischen uns etwas läuft? Also da läuft doch nichts... Wir haben doch nichts... miteinander." Sie klang sehr unsicher. Ja, da waren diese Gefühle, diese Chemie... Dennoch... dass konnte man doch nicht ernst nehmen! Sie hätte auf den boden gucken sollen, denn in diesen Moment stolperte sie und ließ dabei ihr Skizzenbuch fallen. Die Seite auf der sie Lan und den General gezeichnet hatte, lag aufgeschlagen da.

Er wollte schon ansetzen zum Sprechen und ihr Recht geben, dass zwischen ihnen nichts läuft. Auch wenn es ihn traurig machte, da es so klang als würde sie gar nicht an ihm interessiert sein. Doch da stolperte sie und ihr Block fiel zu Boden. Aus Reflex fing er sie auf indem er seinen Arm um ihren Bauch schlang und sein Blick fiel auf den Block. "Der General und Lady Lan......", flüsterte er und war so verwirrt, dass er sie immer noch von hinten auf Bauchhöhe umschlungen hielt.

Sie drehte ihren Kopf schnell zu ihn, als er das sagte. "Du kennst sie?", fragte sie fassungslos. Wie konnte ein Junge, den sie gerade einmal zwei Tage kannte, wissen, wie die Personen aus ihren Träumen aussahen. Das war doch nicht möglich! Sie hatte niemanden jemals die Bilder gezeigt, geschweige denn hatte sie die Namen gesagt. Das konnte niemand wissen, und es verwirrte sie so sehr, dass sie auch nicht darauf achtete, dass er sie so umschlungen hielt.

"Klar kenn ich sie. Ich hab dir doch von dem General aus meinen Träumen erzählt. Aber wieso kennst du sie und weißt wie sie aussehen?" Er sah sie total verwirrt an und bemerkte dann seinen Arm, der sie immer noch festhielt. Langsam lockerte er dem Griff um sie bis er sie schließlich ganz losließ, aber er blieb dennoch dicht hinter ihr stehen und starrte weiter auf das Bild.

"Ich... Du träumst von... IHN? Das geht doch nicht! Oder...? Ich träume von ihnen... fast jede Nacht... immer und immer wieder das selbe... bis auf... letzte Nacht... da habe ich zum ersten mal mehr geträumt...." Bevor sie Kenta kennen lernt hatte sie immer nur von den ersten Treffen geträumt und nicht weiter, wie in der letzten Nacht. Das war ihr vorher nicht aufgefallen.

"Ich...ja...er rettet Lady Lan vor Banditen und sie ist ihm dankbar und sie verlieben sich...", er wurde rot als er ihr dies erzählte, "aber sie soll einen anderen Mann..." Er seufzte kurz bevor er weitersprach. "Gestern hab ich dann geträumt, dass er nach einem Weg suchte sie zu retten. Mehr weiß ich leider nicht. Es ist sonst immer der Selbe Teil, den ich träume."

Aikos Augen weiteten sich, als sie ihn zuhörte. Sie konnte es nicht glauben. Er erzählte ihr gerade ihre Träume. "Das kann doch kein Zufall sein... Wieso haben wir die selben Träume...?" Sie drückte ihr Buch eng an ihre Brust. "Was haben diese Träume nur zu bedeuten...?"

Er sah sie verwirrt an. "Die selben Träume..", sagte er mehr zu sich selbst als zu Aiko. Aus einiger Entfernung vernahm man die Schulglocke und er schreckte hoch, packte ihre Hand und rannte los. "Wir dürfen nicht zu spät kommen, der Lehrer den wir jetzt gleich haben versteht da keinen Spaß.", rief er gegen sein hämmerndes Herz an und versuchte so normal wie möglich zu klingen. "Wegen der Träume reden wir am besten in der Pause noch mal."

Sie nickte schnell. Die beiden hatten wirklich alles um sich herum vergessen. Nur wegen den Träumen. Aber was hieß nur. Immerhin war es nicht normal, dass zwei Menschen, die sich neu kennen lernen und vorher nie etwas miteinander zu tun gehabt haben, die selben Träume habe. Aiko rappelte sich auf. Man konnte sehen, dass sie sehr am nachdenken war. Sie wollte den Grund der Träume wissen. Es musste doch einen geben... sie lief etwas schneller. Zwar waren sie schon zu spät, aber sie wollte es nicht so weit ausdehnen.

Kenta rannte mit Aiko zum Klassenraum und wie erwartet waren sie zu spät. Er öffnete die Tür und entschuldigte sich unzählige Male bei Lehrer, der nur sagte, dass sie sich setzen sollen. Kenta nahm Platz und die beiden wurden von ihren Klassenkameraden angestarrt und es wurde hier und da getuschelt. Immerhin waren es ein Junge und ein Mädchen, die beide zusammen zu spät kamen.

Aiko setzte sich schweigend mit gesenkten Blick auf ihren Platz. Sie hatten ein falsches Bild vermittelt. Jetzt würden wirklich alle denken, dass sie und Kenta etwas miteinander hätten. Und das nur wegen den träumen. Sie mussten eine Bedeutung haben. Anders ging es ihrer Ansicht nach nicht.

Kenta konnte sich nicht erklären wieso sie beide das Selbe träumte und es verwirrte ihn alles so sehr, dass er dem Unterricht nur körperlich beiwohnte. Als es endlich zur Pause klingelte sprang er auf und ging zu Aikos Platz rüber, stellte sich vor ihren Tisch und sagte: "Kommst du mir. Du wolltest doch den Aushang mit den Kursen sehen. Auf dem Weg dorthin können wir ja reden." und ohne auf eine Antwort zu warten ging er aus der Klasse und lehnte sich draußen neben die Tür und wartete.