The Demonking rise again [marquis&RoyalMilkTea]

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    • The Demonking rise again [marquis&RoyalMilkTea]

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      Tur Wither

      Das war es. Der Moment, auf den sie ihr ganzes Leben lang hin gearbeitet hatte, der Moment, an dem alles vorbei sein würde. Sie musste nur noch diesen dunklen Gang hinter sich bringen, die Türen zum Thronsaal öffnen und sich dem Dämonenkönig selber stellen. Sie brauchte nur seinen Kopf, dann waren sie frei.
      Dann konnte die Menschheit endlich wieder in Frieden leben, es würde keine Toten mehr geben, kein Leid, und vor allem: dann hatte sie endlich ihre Rache. Tur war sich sicher, dass alleine der Tod des Dämonenkönigs ihrer Seele wieder Frieden geben würde. Wenn es das nicht tat... dann wusste sie auch nicht weiter.
      Doch sie klammerte sich an diese Vorstellung, an dieses Ziel, während sie ihre Freunde hinter sich ließ, um sich dem letzten Kampf ihrer Reise zu stellen. Sie wusste, dass sie sich auf die Beiden verlassen konnte, dass Gotthard und Astoras dafür sorgen würden, dass sie von niemandem gestört wird, dass sie sich in Ruhe auf den Kampf gegen das mächtigste Wesen unter den Dämonen konzentrieren konnte, denn das war es, was ihnen und all den anderen Menschen immerzu gepredigt wurde: der Dämonenkönig war ein Monster. Ein mächtiges, schreckliches, grausames Monster, vor dem man sich zu fürchten hatte und dem die Menschheit ein Ende setzen musste, um wieder eine friedliche Welt zu erschaffen. Ein Held musste ihm ein Ende setzen. Und dieser Held war sie.
      Den Gang entlang schlendernd, um ihre Energie zu sparen, erreichte sie endlich die schweren Türen und atmete einmal tief ein und aus, um sich zu wappnen. Sie war sich sicher, dieser Kampf würde nicht einfach werden.
      Niemals hätte sie erwartet, mit diesem Gedanken zwar recht zu haben, aber nicht unbedingt auf die Art und Weise, wie sie es erwartet hatte. Mit dem Schwert in der einen Hand, legte sie die andere auf das kalte Metall, um die Tür aufzudrücken, doch es schien nicht nötig gewesen zu sein, denn kaum berührte sie die Tür, schwang sie auch bereits auf.
      Ob man sie erwartet hatte? Vielleicht. Das Blut an ihrer Waffe machte deutlich, dass sie sich nicht gerade in friedlicher oder besonders wenig Aufsehen erregender Art Zugang verschafft hatten. Wahrscheinlich war sie auch nicht die erste Abenteurerin, die es geschafft hatte, bis hierher durchzudringen.
      Das Schwert fest in der Hand betrat die junge Frau den Saal... und dann sah sie ihn. Ein Mann, der ungewöhnlich stark einem Menschen glich, wenn man von seinem hellen, blauen Haar absah, das flammend seine Züge erhellte und für einen Moment, bekam Tur das Gefühl, als hätte sie ihn schon einmal gesehen. Doch das war unmöglich. Sie war dem Dämonenkönig noch nie zuvor begegnet, sie hatte diesen Mann noch nie zuvor gesehen und sie war sich sicher, dass er keinem Dämon glich, dem sie bereits auf dem Schlachtfeld begegnet war.
      Da spielte sich eine Erinnerung vor ihrem inneren Auge ab.
      „Unmöglich...“, murmelte die Heldin zu niemandem geringeren als sich selbst, denn je mehr sich darüber nachdachte, desto ähnlicher schienen die Züge des vermeintlichen Dämonenkönig dem Jungen aus Kindertagen zu ähneln, gar zu gleichen. Doch das war unmöglich. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass sein Haar nicht blau gewesen war, geschweige denn in Flammen stand.
      „Welches grausame Spiel spielst du, Dämonenkönig?!“, konnte Tur nicht anders, als wütend zu werden. War das eine Illusion? Ein Trick? Eine Falle? Oder bildete sie sich nur Gespenster ein, wo keine waren?
      Sie konnte unmöglich Asaiah gegenüber stehen. Asaiah war tot.
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      @marquis
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    • Deus Irae

      Welch wunderschöne Tugend es doch war, der König der Dämonen zu sein - welch Fluch, in dem er sich tagelang ein und aus wandte, sich zu befreien versuchte, und doch, im Endeffekt, wo war er denn gelandet? In den kalten Sälen eines Mannes, dessen verstörendes Antlitz noch in abertausenden Gemälden auf ihn herabsahen. Erschwärztes Rabenhaar, zwei hohe Hörner und eine prunkvolle Krone auf einem Kopf, dessen Gesicht mit allerlei Schmuckstücken verziert war - Deus hatte diesen Mann noch nie für seinen Vater erklären wollen, glich er ihm doch so wenig wie seiner menschlichen Gestalt, und doch; die kalten Flammen, die ihn nie verbrannten, sie waren ein Geschenk der dämonischen Natur seiner verblichenen Mutter, so hatte man es ihm einst beigebracht. War er nicht zu alt für diesen Schwachsinn? Seine Generäle, sie hatten seinem Vater gedient und Mirage, nun, er diente ihm, aber oftmals glaubte er wohl, der Wonnepropen aus seinen eigenen Reihen schien zu viel zu wissen, als dass es gesund wäre. Hier und jetzt jedoch war er Herr und Meister seiner eigenen Situation, kaum rief man ihn auf den Plan und zurück in seinen Thronsaal - Besucher waren auf dem Weg, drei, um genau zu sein, und während zwei von ihnen sich nicht in das Innere seiner hauseigenen Folterkammer bewegten, so wusste er, dass zumindest einer von ihnen so töricht war, um es zu wagen.
      Normalerweise, so glaubte er, hätte er die Überhand gehabt, hätte man ihn nicht dazu gezwungen, seine Soldaten ziehen zu lassen und das halbe Schloss in eine Geisterstadt zu verwandeln. Kalt war es geworden, und verdammt stillt, und doch hallten bedachte Schritte aus jeder Ecke auf ihn zu, während er selbst auf seinem Thron herumlag, wie ein faules Stück Fleisch, das sobald von den eigenen Knochen fallen würde. Deus starrte seinem Vater in die gewohnte, abgöttisch verhasste Milchfresse, als er darauf wartete, dass man ihn endlich erreichte. Deus Irae. Gottes Zorn. Welch widerlicher Beigeschmack solch ein Name doch trug, und doch, der Gedanke daran, ein falsches Leben zu leben, Asaiah zu heißen und seinen Ursprung unter den Tücken eines Kultes zu vergraben, damit er weiterhin ein friedliches Leben führen konnte, dafür waren sie sich allesamt zu schön. Sein flammendes Haar schlang sich um seine Gestalt, um die Trauerkleidung, die er offensichtlich trug - ein jeder Tag hier war wie ein niemals endender Trauermarsch, für seine menschliche Existenz und die verworrenen Pläne eines verblassten Mannes.
      Das Quietschen der Tür, alt und verfallen, und dennoch unersetzbar, ließ ihn nicht gerade aus den Fugen platzen, oh nein. Für den ersten Moment war ihm klar, dass er womöglich einem weiteren Möchtegern-Abenteurer gegenüberstand, jemand, der sich auch schon mit einer Flamme aus seinem Haar zufriedengeben würde, wenn man ihm nicht gesagt hätte, welch Zorn der Welt er auf sich gezogen hätte, nur, weil er aus dem Blut zweierlei Gestalten geboren worden war - Asaiah könnte sich nicht einmal einen Dämon schimpfen, denn Deus wusste, dass er nicht mehr als ein Gefäß sein sollte. Wieso sollte er sich denn dann nicht zerschlagen lassen? Der süßliche Duft einer Niederlage machte sich dampfend in seinen Lungen breit. Bevor Deus denn auch noch ein Wort sprechen konnte, so wurde er auch schon angeklagt, wie ein Verbrecher vor Gott. Deus Irae. Offensichtlich. Unverfroren gähnte er und drehte sich zu der Gestalt um, die es also wagte, an seine Seite zu rutschen und es sich in seinem Thronsaal gemütlich zu machen. Abenteurer waren Idioten. "Welches Spiel? Das Leben ist eines, und oh nein, ich verliere gerade.", hänselte er die fremde Gestalt an, zumindest für den Moment. Silbrig-graues Haar und gerötete Iriden. Welch Glückstag - die Vergangenheit holte ihn ein. Deus Irae - er kam auf ihn zu. "Hast du dich etwa auf ein Teekränzchen zwischen alten Freunden gefreut, Tur?" Gelangweilt klang Deus dennoch.
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Tur Wither

      ... sollte das irgendein dummer Scherz sein?
      Spätestens als der Mann mit dem flammenden Haar seinen Mund aufmachte, zerbrach das Bild des starken, mächtigen und vor allem furchterregenden - wir wollen ja auf gar keinen Fall das furchterregend vergessen! - Dämonenkönig vor ihren Augen und Tur musste sich fragen, ob sie hier gerade wirklich dem Dämonenkönig entgegen stand, oder doch nur einem einfach Dämon... Aber das konnte nicht sein... oder? Niemals würde es jemand anderes, als der Dämonenkönig selber, wagen sich auf den Thron zu setzen... oder wohl eher zu legen. Er musste es also sein.
      Und das ließ nur einen einzigen... zu: er unterschätzte sie. Glaubte nicht, dass er ihr gefährlich werden könnte. Machte sich dadurch lustig, zu behaupten er würde dieses Spiel verlieren, dabei glaubte er sicherlich keine einzige Sekunde daran. Aber Tur würde es ihm schon zeigen. Die Heldin der Menschen würde es ihm schon zeigen!
      Wozu sonst hatte sie sich letztendlich dazu breit reden lassen, diesen verfluchten Drachenstein in ihren Körper einpflanzen zu lassen, der sowohl Segen, als auch Fluch war?
      "... Alte Freunde? Ich glaube nicht-", wollte sie gerade spöttisch von sich geben, dass sie sicherlich noch nie zuvor dem Dämonenkönig begegnet war, geschweige denn mit ihm befreundet gewesen war, doch sie stockte, als sie bemerkte, dass er ihren Namen kannte. War das erkennen in seinen Augen? Aber wenn dem so war... wieso wirkten seine Augen so leer? So... gleichgültig? Ihre Augen würden ganz anders aussehen, wenn sie sich tatsächlich darauf einlassen würde zu glauben, Asaiah gegenüber zu stehen.
      Doch das konnte nicht sein. Wie ein Mantra wiederholte sie immer wieder in ihren Gedanken, dass der Junge von damals tot war. Zumindest hatte man ihr das gesagt. Und sie hatte keinen Grund, an ihren Worten zu zweifeln.
      "... sollte ich mich etwa geehrt fühlen, dass der Dämonenkönig persönlich sich die Mühe machte, sich meinen Namen zu merken? Steh auf. Oder willst du in dieser lächerlichen Pose sterben?", spiegelte sich auf Turs Gesicht purer Hass, Mordlust geradezu, während das Gesicht ihres Gegenübers bloß Langeweile widerspiegelte. Sie griff ihre Waffe fester. Ein Gedanke kam ihr. Der Gedanke, ob diese Langeweile, diese Arroganz, vielleicht einen guten Grund hatte, berechtigt war. Aber genauso schnell verwarf sie ihn wieder, denn nun war sie hier und würde nicht wieder gehen, bis sie hatte, was sie wollte: den Tod des Dämonenkönigs.
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    • Deus Irae

      Nun lag er hier, wie ein verdammtes Reh, eine Trophäe, eine Gestalt die es nicht länger nötig hatte, mit irgendeiner dummen Dirne zu konferieren und doch erkannte er sie, in eben jenem Augenblick, in dem sie glaubte, er würde es nicht mehr tun. Wieso auch? Deus war ein Dämon, der Schlimmste seiner Art, der Sündenbock eines Reiches und die Ikone eines Kults, dem er nicht diente, sondern nur ausnutzte, um das zu bekommen, wonach er verlangte - mehr Macht, die ihm aufgrund seines gesellschaftlichen Standes einfach nicht zustehen wollte. Nun ja, das hatte er sich wohl selbst eingebrockt. Dass sie ihn dann auch noch so schroff ansprach, nun ja, danach war ihm ehrlich gesagt nicht wirklich und Deus wusste, dass er sich gerade keine Freunde machte, wenn er sich das kalte Flammenhaar um den Finger wickelte und Tur nur anstarrte, als wäre sie eine Wildfremde, die er hier nicht gebrauchen konnte. Irgendwie war sie das, und Deus verstand, dass sie hier nicht sein sollte. Keine Sekunde lang. "Du glaubst nicht, dass? Meine Güte.", jammerte Deus, als er ihrer Stimme lauschte. Wie der Gesang eines nervigen Blutsaugers, einer Mücke, klang sich - grundloses Surren. Widerlich - und doch hatte sich nichts verändert.
      War es nicht lustig? Er hätte jammern können, stattdessen lachte er auf, musste sich die Tränen beinahe aus den goldgelben Augen wischen während seine spitzen Zähne sich in seinem eigenen Fleisch verbissen. Sein Körper mochte eins menschlich gewesen sein, oder aber verloren in einer Welt, die er selbst nicht mehr wiedererkennen würde, und doch war es komplett egal. Wieso war sie es, die sich ausgerechnet jetzt, nach zirka zwei Jahrzehnten, wieder an seine Seite traute? Welch läppische Frage. "Du hast Steine als Augen, egal wie rot sie sind - Rubine sind sie nicht wirklich, huh? Wenn du mit ihnen wirklich sehen könntest, dann würdest du das hier verstehen. Oder ... vielleicht willst du es nicht?" Noch immer machte er sich keine Mühe, sich aufzusetzen. Was, sollte er diesen Kampf alleine bestreiten? Den Schädel würde man ihm abhacken, aber ein Gutes hatte das Ganze: Er war der König, ohne Nachfolger, ohne Familie, ohne Blutlinie. Sein Vater würde mit ihm verenden. Eine Sorge weniger, wenn man sich mit seiner eigenen, elendigen Rasse herumplagte. Nun, wie dem auch sei - was brachte es ihm? Wie lange würde er es schaffen, so zu leben?
      Deus blies Teile seines flammenden Haars davon, und doch löste es sich in Nichts auf, als bräuchte es seine Wärme, um in der eigenen Eiseskälte existieren zu können. "Wenn du mich in dieser Pose umbringst, soll es mir egal sein. Tur Wither, du bist so weit gekommen und willst meine Kopf - also, wieso nimmst du ihn dir nicht? Oder hast du etwa Angst? Vor Fehlern? Vor einer unratsamen Entscheidung? Komm. Erlös' mich von meinem Dasein als Dämonenkönig, damit du dafür sorgst, dass die Welt von meinen Artgenossen überrannt wird. Ich glaube, sie beißen auch nicht, wenn du ihnen gibst, was sie wollen. Macht, Tod - Freiheit. Also?" Die Gleichgültigkeit war ein zweischneidiges Schwert, und doch war Asaiah so tot, dass er sich nicht einmal aufrappeln wollte, um sich zu befreien - nein, er wollte hier und jetzt keinerlei Dummheiten in den Sinn kommen lassen. "Oder siehst du noch immer den weinenden Jungen, den der Wind davongetragen hat? Ach, ich bitte dich. Irgendwann muss man auch loslassen."
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    • Tur Wither

      Je länger sie ihm zu hörte, desto weniger verstand sie den Mann, den sie für den Dämonenkönig hielt. Er lachte? Was gab es da bitteschön zu lachen?! Sie war hier um ihn zu töten, vorzugsweise in einem ehrlichen Kampf, doch je länger sie ihn da so liegen sah, desto besser gefiel ihr der Gedanke, ihm einfach so das Schwert durch die Brust zu stoßen. Soll er doch so sterben, wie er gelebt hatte: arrogant und selbst überschätzt, auf seinem Thron, von dem er sich anscheinend nicht trennen wollte, machte er doch keinerlei Anstalten ihren Worten zu folgen und sich ihr endlich zu stellen.
      Stattdessen redete er. Er redete, als hätte er keinerlei Lust auf diese ganze Situation und dennoch redete er, anstatt dem allem einfach ein Ende zu bereiten. Oder... mag der Dämonenkönig gar schwächer sein, als die Geschichten behaupteten? Nein... oder? Das wäre... absurd. Enttäuschend. Und Tur wollte gar nicht erst wissen, wie viel Jahre sie dadurch verloren hatte, zu glauben, der Dämonenkönig sei stärker, als er eigentlich war.
      Und dann biss er sich auch noch selbst. War dieser Dämonenkönig vielleicht einfach... verrückt? Durchgedreht? Immerhin war ein Dämon, der schlimmste von allen, also war dieser Gedanke gar nicht so abwegig.
      „... was soll ich verstehen? Dass du glaubst, du müsstest nicht einmal aufstehen, um gegen mich zu kämpfen? Dass du mich unterschätzt?“, wusste Tur beim besten Willen nicht, worauf der Mann – nein, der Dämon – mit dem blauen Haar hinaus wollte.
      Moment mal... der Dämonenkönigwollte sterben? Nein, war das eine Falle? Wollte er sie nur provozieren? Was-
      „... was soll das bedeuten, damit die Welt von deinen Artgenossen überrannt wird? Wenn du tot bist, werden es auch die Dämonen bald sein. Dann ist alles vorbei. Bluffst du, um mir Angst einzujagen?“, wieso sprach sie mit diesem Kerl überhaupt noch? Wenn er nicht bereit war, sich ihr direkt entgegen zu stellen, warum sollte sie ihn dann nicht einfach erstechen, so, wie er war, so, wie er da lag? Ein Wesen wie er, hatte keinerlei Nachsicht verdient.
      Mit diesen Gedanken begann die Abenteurerin einen Fuß vor den anderen zu setzen, dem Thron mit jedem weiteren Schritt näher zu kommen, während sie das Schwert mit einer Hand seitlich hielt, aufmerksam, um mögliche Fallen abzuwehren, umso mehr verwunderte es sie, dass keine auf sie zu warten schienen.
      Mit einem Mal stockte sie, zog den nächsten Schritt zurück, als sie die nächsten Worte des Fremden vernahm... und wieder stachen ihr die bekannten Züge in die Augen, die sie erkannt zu haben glaubte. Der weinende Junge... Tur biss wütend die Zähne zusammen.
      „Es würde helfen, wenn du seine Züge ablegst, Scheusal. Hast du gewusst, wer er war, als du ihn hast töten lassen? Oder hast du es erst danach erfahren, in welcher Verbindung er zu mir, der Heldin der Menschen, steht? Er ist tot. Verschwende deinen Atem nicht, er wird sowieso dein letzter sein. Oder willst du wirklich behaupten, dass du einmal dieser weinende Junge gewesen bist? Komm schon.“, kam dieses Mal ein spöttisches Lachen über ihre Lippen, „Das ist unmöglich. Oder kannst du es beweisen? Ich wette, du kennst nicht einmal seinen Namen.“, trennten sie nur noch wenige Schritte vom Thron und Tur war fest entschlossen, es hinter sich zu bringen, bevor seine Worte sie noch vergiften konnten.

      Mirage

      „Das mag jetzt etwas blöd klingen, aber... ich müsste da mal durch.“, durchschritt der Berater des Dämonenkönigs eine Gruppe an Soldaten, die bereits versuchten an den beiden zurückgelassenen Helden vorbeizukommen, bisher vergeblich. Er wies dabei hinter die beiden, die auf dem Boden bereits liegenden Toten ignorierend.
      Haaa~ch, wer war denn bitteschön auf die absolut dumme Idee gekommen, ausgerechnet Deus alleine in seinem Thronsaal zurück zu lassen, während sie angegriffen wurden? Mag sein, dass es fast schon zur Tradition gehörte, Gäste dieser Art auf solche Weise zu begrüßen, vielleicht hatte sich der ein oder andere fanatische Kopf sogar in den Kopf gesetzt, dass der wahreDämonenkönig zurückkehren würde, wenn sein Gefäß– ugh, alleine bei diesem Wort wurde ihm übel – in Gefahr schwebte. So oder so... es passte Mirage gar nicht in den Kram, wenn der amtierende Dämonenkönig einfach so starb, wer weiß, vielleicht würden die beiden ihn ja vorbei lassen, wenn er ganz liebt fragte? Ein Versuch war es wert.
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    • Deus Irae
      Ugh. Auf dem Speiseplan für heute Mittag stand dann wohl Eisen - ganz viel, in die Fresse, mit seinen lächerlichen Haizähnen und dem Verlangen danach, sie in einer menschlichen Kreatur zu versenken. War all das so, weil er in seinem Leben kein wahrhafter Mensch gewesen war, oder ein Dämon, und weil er nun nach Vollständigkeit hungerte? Nun, womöglich könnte es ihm die allerliebste Tur beantworten, die klein-Asaiah besser kannte, als er sich selbst, wie es schien. Für einen Moment, da war er doch gar wie versteinert, als er sie endlich aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnte, nämlich von unten, so nahe, dass ihm beinahe schlecht wurde. Menschen hatte er seit seiner kleinen ... Zwangsverlegung in die dunklen Gefilde seines heiligen Reiches nicht mehr leiden wollen, zumal seine Eltern so taten, als hätte er nie existiert. Nicht einmal hatten sie versucht, nach ihm zu suchen, doch bis er herausfand, dass sein Vater nun einmal auch nicht gerade ein rechtschaffener Mann war - der alte Dämonenkönig, den es schon viel länger nicht mehr gab, als er existierte - war es auch schon zu spät. Deus Irae wart geboren, ob man wollte, oder nicht. Ein Gefäß - das Erste, das Schwächste, das Wahrste. Ruhe. Innere Ruhe.
      "Ich bin einfach nur faul. Du kommst vorbei, versaust mir meinen halben Tagesablauf und dann willst du, dass ich mich noch körperlich verausgabe? Meine Güte, das konnte ich noch nie. Und, mal abgesehen davon, du weißt, dass du dich an mir verbrennst?", nuschelte er unzufrieden und kniff die Augen zusammen. Hier war es zu hell und eine erhobene Hand reichte, um die Flammen seiner hässlichen Fackeln und Kronleuchter zu dimmen. Welcher Vollidiot hatte auch den Grundriss für diesen verwerflichen Palast geliefert? Oh, genau. Sein Erzeuger. Dieser hässliche Goblin, der ihn anstarrte, mit seinen abertausenden Augen, die über seinen Köpfen hingen. "Wieso sollte ich bluffen? Ich bin doch hier derjenige, der die ganze Kutsche schaukelt. Wenn ich sterbe, dann habt ihr gleich abertausende, rabiate Dämonen am Hals, die euch eher die Kehle ausreißen - sieh mich an, ich trage die Kleidung eines trauernden Mannes, mein Haar steht in Flammen und meine bleiche Haut erinnert an die eines Toten. Bring mir ein paar weiße Lilien und wir kommen ins Geschäft - ich lasse mich von dir töten, damit ich zur Ruhe komme." Der Schädel würde ihm nachwachsen, verdammt nochmal. Seine Existenz endete nicht mit seinem Tod, sondern mit dem Tod seiner Flammen - und so lange er sich den Alten noch annähen könnte, so lange würde er eben wie ein kopfloses Huhn durch die Weltgeschichte wandern, wohlwissend, wo sein vermaledeiter Schädel gerade sein würde. Nun ja, auch egal - vielleicht hatte Tur irgendeine passende Klinge, die gleich seine Flammen erlöschen ließ.
      Erneut lachte er auf, so laut, dass beinahe sein eigenes Gehör platzen würde, wenn er so weitermachte. "Seine Züge? Ich bin kein Gestaltwandler. Hallo, hast du meine Haare gesehen? Ich bin ein Flammendämon. Hast du, als Heldin, überhaupt die verschiedenen Dämonen studiert, denen du begegnest? Ach herrje, den Menschen geht das Personal aus. Ich sollte euch ein paar Leute borgen!" Scheusal? Huh, netter Spitzname, das traf es doch ganz gut! Deus konnte nicht glauben, dass er gerade nichts fühlte, wusste aber dennoch, dass er sich darum keine Sorgen machen musste. Man hatte ihm gesagt, es wäre normal, wenn er sich selbst ein klein wenig verlor, im Tempel seines eigenen Geistes. Mit einem Fingerwink griff er nach seinem flammenden Haar und warf einen Teil davon neben sich - es fiel ab, als wäre es nie an ihm angebracht gewesen, und doch war es durchaus ein Teil von ihm, als es urplötzlich einfach nachwuchs. Seine Flammen, so schmunzelte man, waren besonders - und der kleine Teil, der sich von ihm abgewandt hatte, verwandelte sich in eine menschliche Gestalt, ein kleines, brünettes Kind in mieser Kleidung, schluchzend, mit unangenehmen, blauen Strähnen, die es unter einer hässlichen Mütze versteckte. Es wimmerte, war dennoch nur eine wabernde Gestalt. "Asaiah Grimford - reicht dir das als Beweis? Oder muss ich dir noch erzählen, wieso er der Dämonenkönig ist?"


      Gotthard Makkonen
      Lady Heartgo- nein, Lady Wither hatte Anweisungen gegeben, genug, das ihm davon schwindlig werden konnte, aber Gotthard wusste nun einmal, sich nicht gegen die Anführerin ihrer Truppe zu sträuben, vor allem dann nicht, wenn seine Klinge nach einem Fresschen verlangte. Wunderschön, aber furchtsam - selbst den Dämonen stahl dieses Ding die leidende Seele und Gotthard musste zugeben, dass er sich relativ gut als Astoras Schutzschild eignete, wenn sie einander den Rücken freihielten. Zumindest bis dieses Ding auftauchte - seine Klinge war nicht, die Angst vor diesem Vieh hatte, aber der Teil seiner Seele, die Malach gehörte; zumindest schien es so. Hatte sie Angst vor einem dämlichen Dämonen? Schlecht. Nun, es war aber auch egal, nicht? Sie beide waren zwar im Geiste verbunden, gehörten dennoch nicht zueinander, nur, weil sie in eine Person verschmolzen waren. Irgendwie.
      "Astoras.", machte er den Jüngling schließlich auf ihr Neues, schlimmstes Problem aufmerksam. Dennoch, Gotthard war nun einmal derjenige von den beiden, der mehr Macht besaß - derjenige, der für Gott über die Welt waltete, wenn er es selbst nicht tat, so, wie Malach und er es wünschten.
      Mit verzogener Miene und hochgezogenen Brauen, sowie einer trocknen Mitgift, starrte er dieses Ding an - geboren aus dem Hass seinesgleichen und ihren verlorenen Seelen, huh? "Wofür?" Gotthard erhob die Klinge an den Hals des Mannes, der ihm im Leben nicht richtig aussah. Irgendetwas war hier doch falsch. "Hast du Angst um deinen König?", pfiff der Abenteurer. Ein Stich, und dieses Vieh würde sein Leben lassen - besser, es überlegte sich all das zweimal.
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    • Tur Wither

      ... Faul? Der Dämonenkönig wollte sich nicht mit ihr messen... weil er faul war?! Dann würde er wohl an dieser Faulheit verenden. Das war so... lächerlich. Niederschmetternd, enttäuschend. Wieso hatte sie ihr Leben riskiert, um jemanden zu bekämpfen, der sowieso sterben wollte? Tur wusste nicht, ob ihr nach Lachen oder nach Weinen zumute war, vielleicht eine Mischung aus beidem, doch spätestens, als sie der Figur des weinenden Asiaha gegenüber stand, gewann der Drang nach dem weinen deutlich.
      Zunächst hatte die Heldin einen Schritt zurück gemacht, das Schwert erhoben vor ihrem Körper, um sich zu schützen, erwartenden, dass die Flammen seines Haars sie angreifen würde, dass er es sich anders überlegt hatte, oder was wahrscheinlicher war: dass jedes einzelne Wort des Dämonenkönigs nichts weiter als Lügen waren.
      Stattdessen stand sie dem Bild ihres ehemaligen Kindheitsfreundes entgegen und Tur konnte fast schon hören, wie ihr gesamtes Weltbild wie Glas zerbrach und die Erkenntnis war direkt in ihrem Gesicht abgebildet. Dies waren Gefühle, die sie nicht einfach verbergen konnte.
      "... Er? Du meinst... du?", verwirrte sie die Tatsache, dass der Dämonenkönig sprach, als würde er nicht über sich selbst reden, als wäre dieser Name nichts mehr als das, ein Name, als hätte er nicht das geringste damit zu tun... Und vielleicht hat er das auch nicht mehr.
      Turs Hände begannen zu zittern, samt Waffe. Wahrscheinlich hätte sie ihn töten sollen, bevor er eine weitere Chance bekam, etwas zu sagen. Doch nun, sich fragend, woher der Dämonenkönig wissen konnte, wie der Junge von damals aussah, woher er seinen vollständigen Namen kannte, und es war, als könnte sie den Wiedererkennungswert im Gesicht des Mannes gegenüber nicht mehr ignorieren.
      Einen Dämonenkönig hätte sie töten können. Aber ihren Freund aus Kindheitstagen... Tur fühlte sich paralysiert, unsicher, ob sie ihm wirklich glauben sollte, konnte, aber hatte sie eine andere Wahl, aufgrund dieser deutlichen Beweise? Würde sie ihn auf diese Art und Weise töten können? Sie bezweifelte es. Und doch änderte das nichts an der Tatsache, dass dieser Mann hier nun mal auch der Dämonenkönig war.
      "Wie... wie ist das möglich? Wieso... lebst du noch? Nein. Wieso bist du ein Dämon?!", schrie sie, als würde sie ihn für diese Tatsache anklagen, obwohl er nichts dafür konnte, dabei war es das Schicksal, die harte Realität, die sie mit diesen Worten anklagen wollte. Die Abenteurerin hatte sich ihre Rache gewünscht. Doch mit einem Mal zerbrach auch dieses Ziel und ließ sie alleine zurück.

      Mirage

      "Hm? Wenn du das schon weißt, wieso fragst du dann noch?", legte der Dämon den Kopf schief, unbeeindruckt von der Klinge und wich dieser mit einem geschickten Schritt aus, brachte mit ein paar weiteren Abstand zwischen sich und ihm.
      "Würdest du mich durchlassen, wenn ich dir sage, dass ich meine Medikamente... Nein, oder?", konnte Mirage im Gesicht des Abenteurers bereits sehen, dass er nicht vor hatte, ihn durch zu lassen und gab ein Seufzen von sich, während er sich durchs Haar fuhr, während seine Gestalt begann sich zu verändern.
      Seine Haare behielten zwar die weiße Farbgebung, wurden vielleicht ein wenig dunkler, doch ein paar Strähnen in violetten Tönen zeigten sich.
      Die Haut, beginnend an den Händen und dem Gesicht, bereiteten sich von dort aus über den ganzen Körper aus, wurde heller, die Augen verschwanden - auch wenn er sie aus Freundlichkeit geschlossen gehalten hatte, um den Menschen keine Angst zu machen, aber dieser Gefallen war wohl umsonst gewesen, was? - seine Gesichtszüge veränderten sich und auch seine Kleidung war nicht davon verschont und ihm wuchs ein dünner, schwarzer Schwanz, der in einem spitzen Dreieck endete und auch ein Horn wuchs ihm aus der Seite seines Kopfes.
      Mit einem breiten Grinsen auf den neuen Lippen wandte er seinen Kopf letztendlich den Angreifern zu.
      "Wie es scheint, müssen wir es wohl auf die altmodische Art machen, was?", peitschte sein Schwanz gegen die nächstbeste Wand, sorgte für einen Riss in dem harten Gestein, welcher sich empor bis zur Decke schlängelt, wo sich Brocken lösten und direkt auf die Abenteurer fielen, in der Hoffnung, sie unter dem Schutt zu begraben.


      Mirabella Starwish

      Währenddessen, auf der anderen Seite der selben Halle, lehnte sich die Generalin gegen den Türrahmen des Ausgangs und betrachtete ausgiebig ihre Nägel, offenbar nicht in Begriff, irgendjemandem zu helfen.
      Wieso sich? Diese Babys hatten sich das ganze eingebrockt, also konnten sie es auch alleine wieder ausbaden und mehr waren der Dämonenkönig und seine rechte Hand für Mirabella nicht: Babys. Sie verstand bis heute nicht, wer es zugelassen hatte, dass ausgerechnet solch junge Dämonen die wohl zwei wichtigsten Posten ihres Reiches Einnahmen, auch wenn sie schon lange nicht mehr das Zentrum der macht waren.
      Oh, wenn man sie nett darum bitten würde, würde Mirabella sicherlich helfen, aber bis dahin... vielleicht hätte sie eine Nagelfeile mitbringen sollen?

      Astoras

      Der junge Magier hielt gerade zwei Soldaten mit einem Wasserzauber auf Abstand, aus Panik, als die beiden auf ihn zugerannt gekommen waren, doch mit einem Mal schienen alle ein oder zwei Schritte zurück zu weichen und Gotthard machte ihn darauf aufmerksam, warum.
      War das ein starker Dämon? Würden sie lange genug aushalten, bis Tur wieder da war? Astoras machte sich Sorgen um die ältere, aber wahrscheinlich sollte er sich mehr Sorgen um sich selber machen.
      "I-ich gib mein Bestes!", machte der Junge den Paladin darauf aufmerksam, dass er ihn unterstützen würde, so gut er konnte, und machte sich bereits bereit einen Angriffszauber zu wirken, da löste sich bereits Gestein aus der Decke und im letzten Moment konnte er den Zauber ändern und stattdessen eine dunkle Barriere um die beiden errichten, an der das Gestein zerbrach und abprallte.
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    • Deus Irae
      "Ich, wir, er - dein hauseigenes Scheusal, meine Liebe; der Feind deiner glorreichen Menschheit, die einen Sündenbock braucht, der bestraft werden muss. Nun, worauf wartest du? Dein großer Traum ist es doch, den König der Dämonen zu töten, oder?" Das Flammenkind wirkte so echt und doch war es eine Illusion seinerseits, eine Gabe, die er von Mirage gelehrt bekam - ein Puppenspiel mit Marionetten, die unlängst nicht wussten, dass man sie schon auf das Feld bestellt hatte. Ein Quälgeist war dieses Kind gewesen und würde es auch immer bleiben, schluchzte es doch so vorwurfsvoll vor sich hin und beklagte mit seinen fehlenden Stimmbändern seinen eigenen Niederfall; Deus hatte sich an seinem eigenen Antlitz, an der kindlichen Dummheit des Jungen sattgesehen und er wusste, er würde nicht lange leben, wenn er sich darüber hinaus in eine Rolle presste, dazu folterte, sein Leben zu genießen und die Wahrheit zu verschmähen. Auf ein Neues lagen seine Augen auf Tur, dessen rubinrote Iriden genug wären, um ein Exempel zu statuieren - Deus könnte seine Krone mit ihnen, mit der Sicht der Heldin schmücken und man würde ihm die Füße lecken, weil er sich als ein wahrhaft gewitzter König entpuppen würde. Wundervoll. Bravo!
      Eine Reihe von Emotionen durchflog die humane Bestie, die sich vor ihm auftürmte, als der kleine Flammenjunge in der Atmosphäre verschwand, sich auflöste, aber nicht bevor er beinahe flehend nach Tur's Händen greifen wollte. Solch Illusionen zermürbten ihn und doch riefen sie die Wahrheit in seinem Kopf hoch: Deus Irae war wankelmütig geworden, vernarrt in seine Version seiner selbst, die als solche noch nie existiert hatte. Er selbst war eine der sieben Todsünden, die ein anderer zu verschmähen versuchte und er war sich klar, dass er das Epizentrum der dämonischen Existenz sein könnte, wenn man ihn denn dazu veranlagen würde. Einen Fingerwink seines alten Mannes, sagte man ihm, würde es brauchen, damit er mit den Größen dieser Welt zu schweben wusste. "Das Leben ist wundersam." Mit lautem Poltern landete eine spitze, mörderische Klinge am Boden und Deus zog die Augenbraue hoch. Er seufzte schwer, als er den gebrochenen Gesichtsausdruck seiner allerliebsten Heldin wahrnahm, die ihm fünf Minuten zuvor noch die Tour versaut hatte - dafür lag er doch recht bequem auf seinem Thron. "Ich war nie mehr als das. Meine Eltern, oh, meine liebevollen Zieheltern haben mich irgendwo im Wald aufgelesen, begraben unter dem Schatten eines vertrockneten Baumes - dennoch, Dämon ist ein wenig weit hergeholt, wenn ich ehrlich bin." Schließlich überschlug er die Beine und streckte Tur die Zunge heraus. "Aber das bedarf keiner Erklärung. Ich denke, du solltest dich lieber um deine kleinen Freunde kümmern, so lange du noch kannst. Tur, meine Liebe, hier wirst du keinen Dämonenkönig finden, dessen Tod sich in deinen Augen rentiert." Die Krallen, die seine Hände formten, deuteten an ein übermächtiges Portrait an der Wand. "Du suchst meinen Vater."

      Gotthard Makkonen
      "Weil ich eine Antwort von dir will, die wirklich aus deinem Mund kommt, du schelmische Echse.", beklagte sich Gotthard über das Verhalten dieses ... Viechs. Was war es denn, dass Malach so verängstigte? Wohl nicht etwa die Frisur dieses Typen! Nein, ehrlicher war es unwahrscheinlicher denn je, dass genau so sein würde und noch viel schlimmer, Gotthard wusste nun einmal auch, dass er sich gerade mit einem zweischneidigen Schwert in Richtung Magen stoch, als dieses Ding sich an ihm vorbeibewegte, als wäre es ein glitschiger Aal, der sich unter keinen Umständen fangen lassen wollte. Nun gut. Wenn die Herrschaft es denn so haben wollte - er würde nicht verneinen. Seine eigene Miene galt eher jener eines Felsens und er hoffte, gerade in just jenem Moment, inständig, dass Tur sich bald mit dem Kopf des Dämonenkönigs davonmachen konnte, ansonsten hätten er und Astoras ein noch viel größeres Problem. Wieso eigentlich immer er? Seinem Gott seine Dienste zu erweisen war leider nicht einfach, das erkannte er an diesem Punkt wohl auch. "Zieh' Leine, als ob. Sehe ich etwa so aus, als wäre ich verrückt genug?", erwiderte der Geistliche mit grimmigem Ausdruck, als sich dieses Wiesel schlussendlich ... kein Wunder, dass Malach nach ihm rief.
      "Astoras, pass auf, ich habe keine Ahnung, was dieser Typ ist, aber wir sind vor ihm nicht sicher.", nuschelte er seinem Kollegen zu, als er der neuwertigen Gestalt - mit alten Tricks - bei einem neuen Trick zusah. Auf sie prasselte es Steine, und sein schneller Handgriff, um Astoras unter sich zu ziehen, während er sein Schild erhob, war gerade noch genug, um ihnen beiden die Steinchen aus dem Weg zu räumen, die der schattige Schutzwall nicht gänzlich aus dem Weg schaffen konnte. "Altmodisch und absehbar.", zischte der Priester, als der Angriff fürs Erste gedämmt schien - es reichte, wenn er sich, vor allem jetzt, nicht zu sehr verausgabte. Über seine eigenen Leiden klagte er wenig, wenn nicht auch selten; stattdessen griff er nach seiner Klinge, die er emporhob, die scharfe Seite in seine Hände drückend. "Wie geplant." Eine Sekunde länger, und dieser dämliche Fratzenmacher wäre Mus - denn der Blitz eines Gottes erwartete ihn, insofern Gotthard ihn hier unten richtig zum einschlagen bringen konnte.
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Tur Wither

      Tur wusste nicht, ob man es mittlerweile als einen Traum bezeichnen konnte. Es war eher wie eine Mission, die sie um alles auf der Welt zu Ende bringen musste, eine Aufgabe, die sie zwar freiwillig angenommen hatte, die ihr jedoch mittlerweile das Gefühl gab, da auch nicht mehr raus zu kommen.
      Und allem voran wollte sich die Abenteurerin rächen und für ihre Rache hatte sie sich ausgerechnet den Kopf allen Übels ausgesucht: den Dämonenkönig selbst. Wieso auch nicht? Es bot sich doch so einfach an. Sie wollte sich rächen, für den Tod ihrer Eltern, ermordet durch Monster, von denen gesagt wurde, dass die Dämonen selbst über sie befehligten und diese Plage über ihre Welt gebracht hatten. Für den Tod Asaiahs, doch... er war nicht tot. Er wohl nie gestorben, sondern... zu einem Dämon geworden? Nein, wenn sie den Worten ihres Gegenübers trauen konnte, dann... „... unter einem Baum begraben?“, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand – vor allem ein Kind! - so etwas überleben konnte, Dämon hin oder her. Er hatte doch immer so menschlich ausgesehen... wieso war sonst niemandem seine dämonische Art aufgefallen?
      … wieso war sie ihr nicht aufgefallen? Konnte es für diese Wesen wirklich so einfach sein, sich unter die Menschen zu mischen, sich mit ihnen... anzufreunden, obwohl sie das Übel dieser Welt darstellen sollten? Es passte schlicht und einfach nicht in Turs Weltbild und sie offensichtlich nicht damit umzugehen.
      Auch sie griff nach den Händen des kleinen Jungen, doch bevor sie sie erreichen und sich womöglich noch verbrennen konnte, löste sich der Junge auch wieder auf und verschwand, sein erwachsenes Selbst zurück lassend, der nur noch wie eine Hülle seiner Selbst wirkte.
      Die Leere in seinen Augen hatte sie sich nicht eingebildet. Was war nur geschehen? Auf der anderen Seite konnte sie sich bildlich vorstellen, dass es nicht gerade einfach, geschweige denn schön gewesen war, unter den Dämonen aufzuwachsen.
      „Hm? Aber was bist du dann?“, erkundigte sich die Heldin verwirrt, als ihr Gegenüber meinte, Dämon sei zu weit hergeholt. Wenn er der Dämonenkönig war, musste er doch ein Dämon sein. Und wenn er nicht der Dämonenkönig war... was machte er dann hier? Und wer war die Person, auf die sie ihren Hass wirklich richten sollte?
      Zumindest auf letzteres bekam Tur schnell eine Antwort und sie folgte mit dem Blick der Richtung, in die Asaiah wies... und fragte sich, wie sie die zahlreichen Porträts und Bilder bisher hatte übersehen können. Sie waren überall. Und starrte sei aus boshaften Augen an.
      Das war also der wahre Dämonenkönig? Und... er war sein Vater?
      „... wo kann ich ihn finden? Nein, moment, meine Freunde?! Was...“, gab sie letztendlich einen genervten Ton von sich und legte die Hand auf die Stirn, als würde sie von all diesen neuen Informationen Kopfschmerzen bekommen, und vielleicht tat sie das auch.
      Sie könnte weinen, sie könnte schreien, doch das würde niemanden von ihnen hier weiter bringen und vor allem, würde das ihre Freunde nicht retten, wenn Asaiah recht hatten, und sie in Gefahr waren. Sie hatte noch so viele Fragen, aber wie es schien... mussten diese warten.
      Tur hob ihre Waffe wieder vom Boden, ihre Finger zitterten noch immer, aber wenigstens konnte sie das Stück Metall noch halten, sicherlich würde sie es brauchen.
      Mit den anderen Hand griff sie dann nach dem Handgelenk des amtierenden Dämonenkönigs selbst.
      „Gehen wir.“, und zog ihn damit mit.

      Mirage & Astoras

      „Muss man dir denn alles sagen, bevor du es verstehst?“, machte sich der Gestaltenwandler mit einem Seufzen über den Paladin lustig, auch wenn das vielleicht nicht die beste Idee war, einen solchen Mann zu provozieren, immerhin zeugten die Toten vor seinen Füßen von seiner Stärke.
      „Etwa nicht?“, sah er in den Augen der rechten Hand des Dämonenkönigs durchaus wie ein Verrückter aus – wer sonst, wenn nicht ein Verrückter, würde sich in einer so kleinen Gruppe in Feindessgebiet trauen, um ihren König zu töten? - weshalb er diese Frage nicht besonders ernst nahm.
      „Genau wie geplant.“, stimmte Mirage dem blonden Mann zu, doch anstatt wie Gotthard sich auf einen weiteren Angriff bereit zu machen, hatte der aalglatte Kerl die Chance genutzt, während die beiden Abenteurer von dem Geröll abgelenkt waren, sich hinter die beiden zu schleichen.
      Er hatte keine Zeit zu verschwenden, er war weder hier, um die beiden zu bekämpfen, noch sie zu töten, er wollte schlicht und einfach vorbei, um den blauhaarigen Kerl womöglich vor seinem nahenden Tod zu retten, ein Kämpfer war dieser nie gewesen.
      Oh, Mirage sah sich auch eher als geschickten Strategen, als einen Krieger, aber wozu hatte er all diese Fähigkeiten gesammelt, wenn nicht für einen Tag wie diesen?
      „Mirabella, ich verlass mich auf dich!“, hob der Weißhaarige zum Abschied zwei Finger an die Stirn, als würde er salutieren und wollte sich bereits auf den Weg zum Thronsaal machen, als mit einem Mal etwas direkt durch das Dach des Schlosses brach und hätte Mirage nur für eine Sekunde lang gezögerte, wäre er sicherlich durchgegart worden, so schaffte er es im letzten Moment auszuweichen und der Donner folgte. Ein... Blitz? Nein, Moment, ein Blitz, durch einfach so durchs Dach bricht?!
      „Oi, oi, oi... ich wäre euch echt dankbar, wenn ihr das Gebäude stehen lässt. So einfach lässt sich das nicht mehr aufbauen, wisst ihr?“, fragte er sich mit einem Mal, ob es nicht bereits zu spät für seinen Freund war, als etwas knapp an ihm vorbei schoss, doch da er nicht das Ziel war, hatte Mirage es auch nicht für nötig gesehen, auszuweichen... stattdessen bildete sich vor ihm eine Barriere aus Schatten und Wasser, die sicherlich nicht so einfach zu zerstören wäre und Mirage seufzte und fuhr sich übers Gesicht.
      „Ist es wirklich so schwer, mich einfach nur durch zu lassen?“
      „D-das geht nicht!“, traute sich der junge Magier letztendlich auch etwas zu sagen... auch wenn er es im nächsten Moment, als die Augen des Dämons auf ihm lagen, bereute und ein paar Schritte zurück ging, um nicht zum Ziel zu werden, dabei schützend seinen Stab vor sich halten, der seine Zauberkraft verstärkte.
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    • Deus Irae
      Wenn man ihn mit den Worten 'Deus, heute wird nicht dein Tag' geweckt hätte, dann hätte er schon verstanden, worum es wirklich gehen würde. Fragwürdig war die Situation allemal, doch für den Tod war er gewappnet; Deus glaubte nicht daran, von seinen eigenen Sünden je eingeholt zu werden, als musste er für die der Anderen büßen, die ihm keine freie Minute übrig ließen, so traurig es denn auch klang - sie alle verworren sich in einer unfreiwilligen Wahrheit, die sie nun einmal nicht länger bestimmen konnten. Das Schicksal benutzte sie alle, um lächerliche Spiele mit ihnen zu spielen und Deus war nun einmal kein Unrat, der daran zu Grunde gehen würde, weil man ihm nicht genug Aufmerksamkeit schenken wollte. Wie dem auch sei, so dachte er sich, sein Leben wäre vorbei - und dann wurde ihm klar, dass es das nun doch nicht sein konnte.
      Beinahe schon zweifelnd kam es über seine Lippen, die Wahrheit und die Wahrscheinlichkeit, dass er sich von seinem Alter Ego lossagen musste, um Tur dazu zu nötigen, ihn wahrlich, für immer und ewig, aus dieser Welt zu schaffen. Anfangs geschah nichts, wusste Deus doch zu wenig über sich selbst, und dann, als wäre er in seine eigene Falle getreten, griff man nach ihm, als wäre er ein Stück begehrtes Fleisch, das den Menschen mehr als nur ein Dorn im Auge war. "Wen, ihn?", lachte Deus auf, als er den befremdlichen Augen eines alten Mannes entgegenblickte, der nun einmal mehr bemerkte, dass er in seinem Leben nichts zu befürchten hatte - zumindest nicht mehr, als die üblichen Dinge, die ihm so sehr zu schaffen machten, dass er sich das Leben genommen hätte, wäre es denn jemals eine Option gewesen. "Hm, mal nachdenken ... nun, nachdem ich hier als Dämonenkönig sitze, scheint es nicht fern, dass er tot ist. Ich habe ihn ehrlich gesagt auch noch nie lebendig gesehen, also kann ich nicht wirklich behaupten, dass du ihn finden kannst. Das schafft nicht einmal Mirage, und der hat sich eine kleine Weile länger damit beschäftigt, als du.", bemerkte Deus mit einem beherzten Gähnen, als er sich weiterhin auf dem Thron zu Butter verlaufen ließ. Nun, das war sein Plan, doch der Mann im Trauerfrack sollte nicht länger hier herumliegen, wie es schien.
      "Wir!?", rief er empört auf, als eine menschliche Made ihn von seinem Thron zog. Tur verstand wohl nicht, so schien es, weil sie nicht wollte, oder konnte; sie schleppte gerade einen Mann von seinem Thron, der sich sonst, zumindest mental, auf diesem gefesselt sah. Seine Kondition war alles andere als hervorragend und seine sonst so träge Art half dabei nicht wirklich, nicht, als er ihr mit jedem Schritt nachstolperte, obwohl er solch schlaksige, lange Beine sein eigen nannte. "Und du glaubst, das ist eine gute Idee, mich zu deinen Freunden zu zerren? Wenn du mich nicht umbringst, dann einer von ihnen.", erwiderte Deus mit Unbehagen in seiner Magengegend. Naja, im Endeffekt auch egal, eigentlich, oder?

      Gotthard Makkonen
      Dieser elendige Aal! Nebst ihnen hatte er sich vorbeigeschlichen, dementsprechend viele, schleimige Tricks schien er in seinen Ärmeln zu wissen und Gotthard konnte unfaire Kämpfe, ob gegen einen Dämon oder nicht, nie wirklich gutheißen. Wieso denn auch? Selbst auf dem Schlachtfeld war eine gewisse Fairness verlangt, zumindest in einer Konfrontation wie dieser, gebunden an keine Regeln außer den hauseigenen Ehrenkodex. Wie schwer war es also, sowohl ihn als auch Astoras ernstzunehmen? Sehr schwer.
      Ein Fingerwink war es zwar nicht gewesen, und dennoch war Gotthard sich der Entscheidung, die er gerade traf, gewachsen - Astoras schien es zumindest auch. Nun, da ein Verrückter an ihnen vorbeiglitt, und eine kleine Feldmaus ihn gerade noch davon abhalten konnte, lachte der Paladin beinahe - Jähzorn besaß er keinen, dafür die Gier, den Schädel dieses Mannes als Trophäe zu wollen, egal, welche Fratze er gerade seine eigene nannte; nun hatte er sich zumindest für eine von tausenden Optionen entschieden, war sich sicher, dass er die Richtige von ihnen wählte und, je länger er darüber überlegte, desto einfacher war es, sich schützend vor den Jungen zu stellen. "Nimm es mit jemandem deiner Größe auf, du Ekelpaket.", verlangte der alte Mann mit bissigem Ton. Was auch sonst sollte er tun? Man brauchte seine Hilfe und er war nun einmal derjenige, der sie beschaffen würde, egal wie, egal für wen - insofern es passierte. "Wenn wir uns um dieses Gemäuer sorgen würden, dann wären wir nicht hier!" Es reichte, um zumindest einen zweiten Blitz auf diesen Gottlosen herabfahren zu lassen und die Chance, ja, die Ablenkung zu nutzen, um auf ihn loszustürmen, mit einer gezückten Gottesklinge. Auf nimmer Wiedersehen!
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    • Tur Wither

      Na toll. Und damit verschwand auch das nächste Ziel ihrer Rache, löste sich in Rauch auf, bevor es überhaupt Form annehmen konnte, denn wie sollte sie einen Toten jagen? Auch wenn sie nicht ganz so recht verstand, was Asaiah damit meinte, dass dieser Mirage – wer auch immer das war, etwa ein Dämon? - nach ihm suchte, wo er doch tot sein sollte.
      „Siehst du hier sonst noch jemanden?“, seufzte die Abenteurerin, als sich der flammende Dämon auch noch darüber beschwerte, war er schon immer so anstrengend gewesen?
      „Sag mal... bist du dir sicher, dass du der Dämonenkönig bist?“, drehte sich Tur halb zu dem schlaksigen Mann um, der kaum mit ihr mithalten konnte, obwohl sie ihr Tempo bereits drosselte und das, obwohl sie es eigentlich eilig haben sollte, aber wie das verlorene Kind im Wald, das sie einst war, klammerte sie sich an sein Handgelenk und war nicht bereit es los zu lassen.
      Wenn man sie fragen würde, würde sie sagen, dass es schlicht und einfach daran lag, dass sie noch viel zu viele Fragen hatte, um ihn einfach gehen zu lassen.
      Doch in Wahrheit wünschte sich vielleicht ein kleiner Teil von ihr, der immerzu nach dem Jungen aus ihrer Kindheit gesucht hatte, von dem die Heldin eigentlich erwartet hatte, dass er gestorben war, nachdem sie gehört hatte, dass der Brünette tot sein soll und sich dazu überreden hat lassen, sich den Drachenstein einpflanzen zu lassen.
      Im Nachhinein entpuppte sich das wohl als falsche Entscheidung, aber sie konnte es weder rückgängig machen, noch hatte sie den Luxus und die Zeit an dieser Tatsache zu vergehen.
      Sie fühlte sich, als wäre sie wieder in diese erstickenden Wände zurückgekehrt, wo man sie als Adelige bezeichnet hatte, obwohl sie das nie hatte sein wollen, wo sie keine Zeit hatte um irgendeine Art von Schwäche zu zeigen.
      Aber das ist eine andere Geschichte. Kehren wir doch mal zum hier und jetzt zurück – nein, nicht in die Realität, dass ist zu weit weg, Dankeschön, ächem – wo sich Tur die durchaus berechtigte Sorge des amtierenden Dämonenkönigs anhören musste, dass ihre Freunde versuchen könnten ihn zu töten.
      „... ich dachte du wolltest sterben?“, war ihr erster Gedanken, den sie ebenfalls aussprach und aus dem Augenwinkel zum Mann mit dem brennenden Haar blickte, ehe sie sich wieder auf den Gang vor sich konzentriere, „Keine Sorge, ich bring sie schon davon ab, du ach so mächtigerDämonenkönig.“, war das, was sie statt der Vorstellung in ihrem Kopf serviert bekommen hatte, geradezu lächerlich, auch wenn es der weinende Junge aus ihrer Kindheit war.
      Tut mir Leid Asaiah, aber einen Dämonenkönig stellt man sich doch anders vor.

      Mirage

      „Da musst du aber noch ein bi~schen wachsen.“, grinste der Schelm breit und hob Zeigefinger und Daumen, um die wenigen Zentimeter, die dem Paladin fehlten, bildlich darzustellen, während er mit seinem Schwanz gegen die Barriere klatschte, in der Hoffnung diese dadurch zerstören zu können, doch es dauerte ein paar harte Schläge, bis sie überhaupt Risse zeigte... egal, damit könnte er vielleicht sogar arbeiten, aber natürlich meinte es das Schicksal mal wieder nicht gut mit ihm und stattdessen folgte ein weiterer Blitz, dem er gerade noch so hatte ausweichen können.
      Ob er einen direkten Treffer überleben würde? Ausprobieren wollte es Mirage auf gar keinen Fall, doch da stürmte bereits ein tödliches Schwert auf ihm zu und es schien, als könnte die rechte Hand des Dämonenkönigs nicht mehr rechtzeitig ausweichen... als ein genervtes Seufzen durch die Halle fuhr und eine Art Barriere aus Seelen mit ihren schmerzverzerrten Gesichtern und dem ewigen Gejammere der Toten den Weißhaarigen gerade noch so vor dem Tod bewahrte.
      „Ihr Babys könnt echt nichts ohne mich, oder?“, folgte der weiblichen Stimme ein weiteres Seufzen und Mirabella schwenkte die Lampe in ihrer Hand umher, als wäre es nicht gerade das mächtigste Artefakt in ihrer Sammlung... nun, es war das einzige Artefakt in ihrer Sammlung, aber wen interessiert.
      Ihr Blick blieb dabei an dem Schwert hängen, dass der Mensch in seinen Händen führte, denn sobald ihre Hand die Lampe berührt hatte, war ihr bewusst geworden, dass sich in diesem Raum eine enorme Menge an Seelen versammelte... oder besser gesagt an einem einzigen Punkt: genau dort, wo der Paladin stand. Besser gesagt genau dort, wo er sein Schwert schwang.
      Doch auch der Paladin brachte Mirabella dazu verwirrt die Stirn zu runzeln, denn wie es schien bewohnte dieser Körper nicht nur eine, sonder gleich zwei Seelen und während eine von ihnen eindeutig menschlich war... konnte sie unmöglich die andere bestimmen.
      Eins wusste sie jedoch: es war die mächtigste Seele, die sie jemals zuvor gesehen hatte.
      Also wieso war er hier, anstatt dort drüben, um den Dämonenkönig zu töten?
      „Nur zu deiner Info, ich hatte alles im Griff und du hast mir gerade die Tour vermasselt!“, riss Mirages schmollende Stimme sie aus ihren Gedanken und Mirabella gab nur einen genervten Laut von sich. Natürlich, natürlich.

      Tur Wither

      Und genau das war der Anblick, der sich der Heldin und dem Dämonenkönig eröffnete.
      Wie sich ihre Freunde und Kameraden – oder was auch immer diese Leute für den amtierenden Dämonenkönig waren, Untertanen vielleicht? - bekämpften und Astoras war der erste, der sie bemerkte, was Tur dazu brachte zu Lächeln und winkend die Hand zu heben, um ihn dazu zu bringen die Barriere zu entfernen, denn sie würde sie nur ungern zerstören müssen, aus mehr als nur einem Grund.
      Der junge Magier nickte erfreut, offensichtlich froh darüber, dass seine Freundin es sicher zurück geschafft hatte, doch sobald die Barriere entfernt war, Tur den blauhaarigen Kerl ein paar Schritte weiter mit sich zog, erstarrte der Ausdruck in seinem Gesicht.
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    • Deus Irae
      Gib' auf, setz' den Hut ab - irgendwas, insofern er sich endlich dazu aufrappeln konnte, seine eigenen Dummheiten in seinem Gemüt versiegen zu lassen und realisieren würde, dass er sich hier am falschen Ort befand; dass der Platz, den er sich für sein Lebensende ausgesucht hatte, nicht der Richtige war und, dass - insofern er verrückt genug war - es keinerlei Schande brachte, sich von Tur an das andere Ende seines Lebens schleifen zu lassen. Wie dem auch sei; wie weit käme er denn, wenn er jedes einzelne Mal, vor jedem erdenklichen Feind aufgeben würde? Nicht weiter, als sein eigener Schatten, der gerade noch damit beschäftigt war, ihn selbst einzuholen, oder gar jemandem wie seiner Entführerin die Beine zu stellen. Was hatte er sich da nur eingebrockt? Selbst sein innerer Asaiah weinte alledem hinterher; die Ruhe, die er heute eigentlich genießen wollte, gleich, wie die stillen Stunden, die ihm noch bleiben sollte. Naja, daraus war nichts geworden.
      "Einhundertundeinprozentig, warum?", hinterfragte Deus schließlich, seine Mundwinkel nach unten sinkend - er kannte die Antwort auf diese lästige Frage doch ohnehin schon, wusste er besser, als alles andere, dass er nicht gerade der Stärkste war, der dieser Welt diente und allem voran unscheinbar, und mit menschlichen Genen infiziert. Unsterblich war er nicht, nicht etwa wie ein paar der Wiederkehrer, mit denen er sich umgab, aber er wusste auch, dass er sich nichts erlauben konnte, jetzt, wo sein Feind ihm so nahestand und ihn auch noch unter die eigenen Fittiche nahm. Tat sie das denn? "Lass mich raten.", bemerkte das Flammenhaar schließlich amüsiert, mit leichtem Gegackere. "Weil ich mich nicht wehre? Oder dir noch nicht den Schädel von den Schultern gerissen habe? Liebes, Tur, ich bitte dich - denkst du denn, Dämonen sind Barbaren? Alle von ihnen? Wenn dem so wäre, dann hätte ich auch keine Anstände." Seine menschliche Familie hatte er hinter sich gelassen, seine Welt in Flammen gesteckt und doch sah er der jungen Frau nur dabei zu, wie sie die Tür aufstieß, die sie von dem Lärm der Außenwelt trennte.
      Die großen, befremdlichen Augen eines unbekannten Scheusals ließen ihn aufhorchen - er starrte ihn an, als wäre er ein totes Tier, das seinen Weg in seine eigenen Gefilde gefunden hatte, aber gleichzeitig fiel ihm der komische Wall auf, der den Weg zu seinen zwei zankenden Untertanen nicht freigeben wollte. Zuerst glaubte er, er müsste Hand anlegen, doch dann, als der Fremde - der Eindringling - sie löste, war es um ihn geschehen. Deus hatte sie alle gehört und nutzte die erste Chance, um sich von Tur loszureißen, an dem Knecht in der Rüstung und Mirabella vorbei zu schlittern und sich in Mirage's entfremdende Arme zu retten. Ein Problem weniger. "Sterben hebe ich mir lieber für einen anderen Tag auf, Liebes!", spuckte er noch freudig in Tur's Richtung, bevor er seine Arme um den Weißhaarigen legte. Mit einem Seufzen wischte er jenem ein wenig Dreck mit seinem Ärmel von der Wange. "Na du siehst wieder aus.", bemerkte er lediglich. "Wir können sie jetzt loswerden, oder?" Beinahe schon schützend legten sich die blauen Flammen um ihn und seine rechte Hand - er brauchte keine komischen Gestalten, die sich einmischten.

      Gotthard Makkonen
      Ein schweres Seufzen war es, das er schließlich ausstieß - erleichtert klang er erst, als sein Blick zur Seite wanderte und er die Umrisse Tur's erkannte - weniger freudig war das Erscheinen dieser Lampe, nach der sein zweites Ich beinahe schrie. Mit dem Schwert war es nie anders gewesen, nicht, bis sie beide die Gottesklinge ihr eigen nennen durften - nicht, bis Malach's Appetit, ihre Habgier, gestillt worden war und er sich sicher sein durfte, dass alles in seinem Leben im grünen Bereich verweilte. Oder so. Nun, Gotthard war eher die provokante Art von Person, wenn er es doch sein konnte, aber gerade waren es die beiden Dämonen, die sich untereinander bekriegten und er, der Tur zurückkommen sah. Astoras war es, der sie hereinließ, doch ihr neugefundenes Anhängsel, ein flammender Mann, wich ihnen noch aus. Selbst Gotthard schaffte es nicht mehr, in zu ergreifen, stattdessen sah er verwirrt dabei zu wie er sich ... wundervoll. Ugh.
      "Tur, wer zum Teufel ist das? Hast du wenigstens den Dämonenkönig enthauptet?", hinterfragte Gotthard schließlich, dem keine eben jener Wortwahlen gefiel. Noch ein Blitz und er würde sich selbst vielleicht ein wenig zu sehr verausgabt haben, weswegen er seine Schutzbarriere, die dieses lästige Incubus-Vieh vorhin zum splittern brachte, neu aufbaute. Nun, sowohl er als auch Astoras waren blendend gut ausgerüstet für überwiegenden Support; das bedeutete jedoch auch, dass sie nicht unbedingt mehr als ein leicht stacheliger Verteidigungswall waren. "Wir sollten verschwinden.", gab er seiner Lady nun doch zu hören. Einen Teleportzauber und sie waren raus aus diesem Schlamassel - insofern der König gefallen war, war die Option nun einmal keine Schlechte.
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    • Mirage

      „Wow, wow, aufpassen, oder willst du etwa verzaubert werden?“, grinste der Incubus breit, froh darüber seinen Freund wohlauf zu sehen, auch wenn er sich gleichzeitig über diese Tatsache wunderte, während er die Arme links und rechts von sich streckte, um sicher zu gehen Deus nicht versehentlich zu berühren.
      Es war zwar wirklich praktisch als Incubus mit wenigen, flüchtigen Berührungen seine Opfer in seinen Bann zu ziehen, doch der Nachteil an der ganzen Sache war, dass er das nicht gerade kontrollieren konnte. Vollkommen egal, ob er das wollte oder nicht: sobald man ihn berührte, küsste oder ihm auch nur tief in die Augen blickte, wurde seine Fähigkeit automatisch aktiviert und sein Gegenüber begann seinem Charme zu verfallen. Wie gut das wirkte, hing ganz vom Individuum ab, aber er wollte sich nicht mit einem Deus auseinandersetzen, der... nun, diese Gestalt gehörte einem Incubus, es brauchte wohl nicht viel an Einfallsreichtum, um zu wissen, wozu diese Fähigkeit gedacht war, nicht wahr?
      „Wie ein Incubus, sieht man das nicht?“, gab Mirage erheitert von sich, auch wenn ihm bewusst war, dass sein Gegenüber es ganz anders meinte, aber selbst in einer Situation wie dieser konnte er nicht anders, als einen Witz zu reißen, ehe sich seine Gestalt langsam wieder verwandelte und er zu dem Mirage wurde, den der Dämonenkönig kannte. Wobei er schon so einige seiner Gesichter gesehen hatte. Es war nie schlecht hin und wieder in einer von ihnen herum zu laufen, bevor er sie noch vergaß.
      „Es wäre mir eine Freude, mein König.“, setzte er zu einer spielerischen Verbeugung an, sie gut es ihm nun einmal möglich war, diese auszuführen, während Deus an seinem Hals hing, doch konnte er dieses Mal den Arm um seine Taille legen, damit er bei der Verbeugung nicht fiel oder so.

      Tur Wither

      Die Hand, mit der sie gerade noch Asaiahs Hangelenk umschlungen hatte, fühlte sich mit einem Mal leer an und als könnte sie nicht so richtig verarbeiten, was gerade passiert ist, starrte Tur diese an, schloss und öffnete sie wieder, als würde ihr etwas fehlen, ehe sie aufblickte und das Schauspiel mit dem Mann, der im nächsten Moment seine Gestalt wechselte, zu betrachten und mit einem Mal schoss ihr die Erkenntnis, dass dieser – ganz offensichtlich im Gegensatz zu ihr – sie nie vermisste hatte. Keine einzige Sekunde lang. Die gemeinsame Kindheit nicht vermisste, sie womöglich nicht mal mehr als Freundin betrachtete, wenn er ihr nicht mal vertrauen konnte, dass sie ihre Freunde davon abhalten würde sie zu töten... hatte sie ihm das nicht gesagt? Und nun wollte er sie auch noch los werden. Sollte sie weinen? Oder doch lieber schreien und das ganze Schloss in Schutt und Asche legen, auch wenn sie damit womöglich mit ihrem Leben bezahlte?
      Stattdessen entschied sie sich dafür mit einem Seufzen zu dem jungen Magier zu gehen, dem sie von hinten die Arme um den Hals legte, um ihr Gesicht in seinem Haar zu vergraben, als müsste sie ihre Energie erst einmal mit dem jungen Mann im Arm aufladen.
      Es war nicht das erste Mal, dass Astoras ihr als emotionale Stütze diente, er war ihr mittlerweile sehr an Herz gewachsen, in ihren Augen war der junge Magier wie ein kleiner Bruder.
      „... Gotthard, kannst du mir nicht einen Tee machen?“, bat sie ihn, obwohl sie wusste, dass das in dieser Situation wohl kaum möglich war, dennoch hatte sie den Wunsch diese Wort aller Vernunft trotzend auszusprechen. Als würde sie alleine der Gedanke an das Aroma und die Wärme des Heißgetränks etwas beruhigen.
      „Wir sind hier noch nicht fertig.“, fügte sie an den Paladin gewandt hinzu, um ihm damit zu bedeuten, dass sie noch nicht gehen würden. Vielleicht wäre ihm damit auch klar, dass sie keinen Dämonenkönig getötet hatte, aber so schwer war das nun auch wieder nicht zu erraten.
      „Asaiah!“, erhob sie nun ihre Stimme, um womöglich seine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Wenn nicht, würde es sicherlich auch eine zertrümmerte Wand tun, oder sollte sie sich gleich einer Säule zuwenden? Ein paar davon und das Dach würde sicherlich einstürzen und damit vielleicht diese ganzen nervigen Gefühle begraben.
      „Kann ich das als Bestätigung sehen, dass du in mir keine Freundin mehr siehst? Dass Dämonen die Menschen überrennen werden, sollte ich dich töten, war das gelogen? Damit du nicht sterben musst?“, merkte sie erst etwas spät, dass sie dabei war Astoras fast zu erwürgen, der irgendwann angefangen hatte auf ihren Arm zu klopften, um sie darauf aufmerksam zu machen und mit einer Entschuldigung auf den Lippen löste sie den Druck ihrer Anspannung wieder.
      Asaiah war in ihren Gedanken schon einmal gestorben... wieso konnte er das nicht ein weiteres Mal tun? Tur versuchte sich daran zu erinnern, wieso sie eigentlich hier war: um die Menschheit vor den Dämonen zu retten. Sie hatte sich von ihren lächerlichen, eigenen Gefühlen blenden lassen und hoffte nun mit einer passenden Antwort jegliche noch so kleine Hoffnung zu ersticken. Als ob es so einfach war.
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