Einen Einblick in die Gefühlswelt der Frauen zu erhaschen ist ein Wunsch,
den viele Männer hegen, doch dieser Frauenversteher bereut nichts tiefer,
als diese Einsicht erhalten zu haben…

Background
Das Universum gegen sich zu wissen, vom Pech regelrecht verfolgt zu sein ist kein schönes Gefühl und ein Schicksal, mit dem nicht jeder zurecht kommen würde. Sawyer Griffin hatte keinen leichten Start ins Leben. Die eigene Mutter noch in den Wehen verloren, kaum das Licht der Welterblickt und schon den wichtigsten Mensch in den Augen eines Kindes verloren zu haben, ist eine Narbe, die den Dunkelhaarigen bis heute begleitet. Einer Bindung beraubt, fiel es ihm schon als Kleinkind schwer den Verlust zu verarbeiten. Dieses zerbrechliche kleine Ding schwieg mehr als es sprach, hatte Schwierigkeiten dabei Freundschaften zu knüpfen, sah der Alltag jedes anderen Kindes so viel leichter und unbeschwerter aus. Wer bekam schon gern den Spiegel vorgehalten? Wirklich zurückgezogen und von der Bildfläche verschwunden war der kleine Kerl jedoch erst, als ihm auch der einzige Halt
genommen wurde, der ihm übrig geblieben war. Im Alter von nur sechs Jahren galt Sawyer als Vollwaise…

Ein weiteres Sicherheitsnetz gab es unter seinen Federn nicht. Der freie Fall folgte und brachte ihn geradewegs in die Hände des Staats - mehr noch in die Unterbringungsmöglichkeiten. Einem Kind war nicht zuzumuten, sich mit der Bürokratie rumzuschlagen, sodass seine Zukunft mal wieder höheren Mächten unterlag. Schnell war eine Lösung gefunden. Ein zerbrochener Haushalt, der dem alt gewohntem mehr ähnelte als ihm lieb gewesen wäre. "Tante", wie Sawyer seine Adoptivmutter nannte, empfing ihn mit offenen Armen, war stets freundlich und trug mit seiner Ankunft ein Strahlen auf den Zügen, denn sie selbst hatte Gepäck zu tragen. Einige Fehlgeburten überstanden, verließ sie nicht nur die Hoffnung auf den Kindersegen, sondern auch die verschiedenen Männer, die ihr die Liebe durch dick und dünn geschworen hatten. Sie war allein, einsam und verzweifelt. Ihr größter Wunsch glich einem Scherbenhaufen, der mit der Nachricht endlich ein Adoptivkind erhalten zu können einen Lichtblick erahnen ließ. Die Mutterschaft kann der schönste Segen dieser Welt sein, ein kleiner Funken des Glücks in der kleinsten Geste des Lächelns eines Kindes, doch dieses Kind… Es war anders! Eine traurige Seele, die nicht überschwängliche Freude zu geben hatte und aufgrund des Erlebten nur schwer Vertrauen fasste und Nähe zuließ. Etwas, womit die Tante nicht umzugehen wusste. Die Bilderbuch-Familie, die sie sich erhofft hatte, entsprach nunmal nicht immer der Realität und leider war sie keine Person, die Geduld und Einfühlsamkeit als ihre Stärken zu verschreiben hatte. Eine Frau, die genug Leid ertragen hatte, verdiente es doch endlich glücklich zu sein. Wieso konnten sie nicht ihr gegenseitiges Happy-End sein? Wer weiß, was die Jahre gebracht hätten, wenn sie eine sanftere Seele gewesen wäre, statt sich das, was sie wollte, mit Gewalt nehmen zu wollen. Sie machte ihn krank, sperrte ihn ein, tat alles, was in ihren Augen nötig war, um ihr Kind behalten zu können. Sawyer würde ihr gehören, auch wenn es das Letzte war, was sie tat.

Viele Freiheiten hatte er nicht. Nach der Schule ging es auf direktem Wege nach Hause und lediglich eine Stunde lang durfte auf dem Spielplatz nebenan gespielt werden. Es waren diese wenigen Meter und Situationen, in denen Sawyer eine Chance hatte, Verbindungen zu schaffen, die rein waren - ihm gut taten. In der Schule häufig gehänselt, war das Klassenzimmer der letzte Ort, an dem er Freunde finden würde, aber der Heimweg war erträglich. Nicht, weil er sich auf die eigenen vier Wände freute, sondern weil dort immer ein Herzensmensch auf ihn wartete. Mit der Größe, die lediglich das Herz eines Kindes aufwies, machte er Bekanntschaft mit einer obdachlosen Frau, die dem Jungen zum ersten Mal gab, was er brauchte - einen Vertrauten. Jemand, dem sein Wohl wirklich wichtig war. Ihr Erscheinen auf der Bildfläche brachte einen Aufwind mit sich, wies ihm den Weg und gab ihm Hoffnung auf bessere Tage. Die zwölf Jahre ältere Dawn war es auch, die Sawyer die Welt des Vodou offenbarte.

Plötzlich schien alles erträglicher zu werden und auch seine erste Freundschaft wurde mit dem Kennenlernen von Lyvia geknüpft. Bekannte, Freundin, Schwester? Worte können nicht beschreiben, welchen Stellenwert der kleine Tupfen Violett in seinem Leben trug und für lange Zeit tragen würde…

Charakter
Obwohl er nie richtig gelernt hat, was richtig und was falsch ist, verfügt der Schwarzhaarige über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Für seine Überzeugungen weiß Sawyer einzustehen und gibt nur ungern Fehler zu. In der Interaktion mit anderen tut er sich schwer, arbeitete über die Jahre aber daran, aus seiner Schale zu kommen und hier und da Einblicke zuzulassen. Für die Menschen, die ihm ans Herz wachsen, würde er alles tun - auch aus der Furcht heraus, sie wie vieles in seinem Leben wieder zu verlieren. Mit Verlusten kann der Bursche nicht gut umgehen und gerät in alte Gewohnheiten - zieht sich zurück, statt um Hilfe zu bitten oder ein anderes Auffangsystem zu haben. Die wohl bekannte Aussage der harten Schale und des weichen Kerns trifft zum Teil auf ihn zu, wobei es phasenweise eher den Anschein der harten Schale und des noch härteren Kerns macht.

Like
Anstelle eines Kuscheltiers oder anderen Erinnerungen seiner Kindheit hat Sawyer eher eine seltsame Obsession für Hüte und Mützen aller Art. Nur eine Eigenschaft ist dabei wichtig - die Gemütlichkeit! Neben Dawn, die mehr oder minder eine Art Mutterfigur in seinem Leben eingenommen hat, ist die Freundschaft zu Lyvia sein Anker. Gemeinsam bilden die beiden Frauen seinen sicheren Hafen. Außerdem hat er einen Sweet-tooth und kann zu einem Stück Kuchen nicht nein sagen, ähnliche Abhängigkeit zeigt sich auch bei seinem Zigarettenkonsum. Kontroverser Weise findet Sawyer in Tieren Kreaturen, die sein Vertrauen bedingungslos verdient haben, deshalb man ihn häufig in der Interaktion mit freilaufenden Vierbeinern sieht.



Dislike
Die Liste an Dingen auf dieser Welt, die der Herr nicht leiden kann, ist unendlich.
Lügen, Menschen die zu viel reden, laute Musik, leise Räume - ihn gänzlich zufrieden zu stellen ist schwer, allem voran, weil er stets das unwohle Gefühl hegt, dass um ihn herum immer etwas schief läuft oder laufen muss, da sonst irgendwas mit dem Universum nicht stimmt. Vom Pech verfolgt zu sein, hat ihn empfindlich für Glück gemacht, sodass er stets die Erwartung hat, auf den nächsten Fall gefasst sein zu müssen. Aufgrund seiner Vorgeschichte mit seiner “Tante” zeigt er eine ablehnende Haltung gegenüber Menschen, die ihre Autoritäten ausnutzen.

Beruf
Struktur, ein geregelter Alltag, eine Szene, in der nicht alles aus den Fugen gerät, ist etwas, das sich Sawyer immer gewünscht - nein gebracht hätte. Auch wenn er einige Ausflüchte dafür in der Religion des Vodou fand, so brachte er mehr als das, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Eine strenge Disziplin, die Leitung durch eine führende Hand und trotzdem einen positiven Beitrag leisten zu können, um Schicksale wie seines zu vermeiden, fand er in seiner Berufung des Strafverfolgungsbeamten (Special Agent) wieder. Zumindest kann er dort den ganzen Tag eine Cap tragen.

NPCs
In den sicheren Wogen ihrer Familie fühlte sich Veronica stets unwohl. Die vielen Erwartungen, die nie zu erfüllen waren, das ständige Rücken ins vorteilhafte Licht und ständig in Schubladen gequetscht zu werden, war alles andere als schön. Jeder Wunsch, den sie hegte löste sich stets in Luft auf, da es nicht den strengen Plänen ihrer Eltern entsprach. Mit 19 Jahren reichte es ihr. Die Haare gefärbt, fortan nur noch ihren Mittelnamen benutzt und das bisschen Bargeld, das sie im Haus sammeln konnte, in ihrer Tasche brach sie auf in ein Leben ohne Fesseln. Leider liefen die Dinge selten, wie man sie sich wünschte. Schnell musste Dawn feststellen, dass der Pfad, für den sie sich entschied nicht so leicht zu beschreiten war. Es gab kein Zurück mehr und so landete sie von den vielen Übernachtungsmöglichkeiten von Freunden schlussendlich auf der Straße.

Das reine Herz des gebrochenen Kindes sagte ihr auf ihrer Reise zu. Sie hätte alles gegeben, um diesen Jungen schützen zu können, doch die Mittel sowie die Glaubwürdigkeit fehlten ihr. Ihn aus den Fängen einer schrecklichen Adoptivmutter zu befreien, damit er lediglich in eine neue kam - die womöglich in einer anderen Stadt lebte - wäre vermutlich nicht besser gewesen. Eines Tages jedoch ertrug sie den Anblick nicht länger und meldete die Umstände anonym an die Polizei.

Abgesehen von der Sucht und dem Glauben ist der jungen Frau wenig geblieben, weswegen sie freundliche Gesichter und helfende Hände sehr zu schätzen wusste. Sawyer war jedoch der einzige Freund mit aufrichtigen Absichten, alle anderen waren eher ein schlechter Einfluss.