runebound. (Earinor & Akira)

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    • runebound. (Earinor & Akira)



      Der Kaiser ist tot - lang lebe das Vier-Länder-Reich!
      Shogunate kämpfen um ihr Überleben; Houkun hat sich verändert.
      Jeder weiß, dass man mit einem Shogun nicht gut Kirschen essen kann - sie führen ihre Armeen mit eiserner Hand gegeneinander, wissen durchaus, dass der Krieg den sie führen nicht mehr als eine Farce ist, die keiner von ihnen so wirklich zu gewinnen scheint und gleichermaßen sind sie allesamt streitsüchtige, uralte Magier, die sich lieber verstecken, als sich der Öffentlichkeit preiszugeben. Das Gesicht eines Shoguns zu sehen zu dürfen gilt als ein Privileg, als das höchste Geschenk, das einem Clanmitglied zuteil werden kann. Wenige Köpfe innerhalb der einzelnen Clans steigen überhaupt erst so weit auf, dass man sie in Erwägung zieht und doch wissen sie allesamt, dass sie sich ein und derselben Person verschrieben haben, die mit allen Mitteln - mit allerlei Zauber - darum kämpfen, um ihr eigenes Stück Land zu behalten, vor den "Großen" - den Shogunaten - zu beschützen und den Wenigsten gelingt es, in einer derartig chaotischen Welt auch nur eine Minute zu überleben, fehlt es ihnen doch an Ressourcen, oder Fähigkeiten um eine derartig große Gefahr zu bannen. Magie zieht sich in seltenen Linien durch ein Land das, sich einst davon definieren ließ, scheint wie ausgestorben und wird den Wenigsten zuteil. Diejenigen, die doch noch altes Blut in ihren Adern finden, können den verräterischen Mächten Einhalt gebieten - insofern sie es schaffen, sich eine eigene, gewillte Armee aufzubauen.

      Sie werden verfolgt; systematisch ausgerottet - die Blutlinie der Magier soll aussterben, bis die Vier die Einzigen sind, die ihre Kräfte mit ihren treuen Untertanen zu teilen wissen, damit sie selbst nicht länger nur Herrscher sondern auch Götter sind, die von den krummsten Gestalten angehimmelt werden. Solche Ziele steckt man sich leicht, und doch scheint es unsagbar schwer zu sein, sie tatsächlich umzusetzen, wenn es noch jemanden wie ihn gibt - Hideyoshi. Eine Gestalt, von der keiner so recht weiß, woher er stammt, wie lange er existiert, oder wie man ihn erreicht - lediglich faule Mythen, Sagen und Legenden sammeln sich um seine Existenz, um das Fortbestehen seines eigenen Clans, hinter dicken Nebelschichten, auf einem Berg, den keiner zu betreten weiß. Man munkelt, dass er lediglich diejenigen in seine Heimat einlädt, die seine Kräfte benötigen - die sie verdient haben. Dementsprechend ist er den vier Shogunaten zwar ein Dorn im Auge, gleichzeitig jedoch ein unerreichbares Ziel für diejenigen, die seine Güte nicht erreichen soll. Trotz all dessen gibt es genügend verzweifelte Wanderer, die sich in die Nähe seines Tempels verirren und nie wieder gesichtet werden, als hätte er sie einfach aus dem Nebel davongestohlen. Für die Meisten sind es dennoch nur Kindermärchen, deren Ursprung dem fantasievollen Gedächtnisses eines Kindes entspringt, das sich zu sehr von heroischen Gute-Nacht-Geschichten inspirieren ließ.

      Zu dumm, dass Akihisa es als seinen einzigen Ausweg sieht, nachdem er gerade noch seinem eigenen Clan entkam, dafür, dass der Assassine ihnen sonst immer so treu blieb - blind und stumm schweift er verzweifelt durch die Länder, bis er sich sicher ist, Hideyoshi gefunden zu haben. Sein Problem: Wie überzeugt man ein uraltes, magisches Wesen davon, ihn - einen Außenseiter und theoretischen Feind - zu heilen?

      Hideyoshi: @Earinor | Akihisa: @Akira

      Die Vorstellung.
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Würden seine Beine nicht bald aufhören, zu schlottern, würde er sich abhacken und zu seinem Ziel kriechen - wenn seine Arme nicht aufhörten, zu kribbeln und kratzen, dann würde er sich eben jener entledigen und wenn sein Schädel nicht bald aufhörte, sich durch die eigenen Kopfschmerzen entzwei zu spalten, dann würde er sich köpfen. Allerdings wäre es dann aus mit ihm. Akihisa knurrte, hörte seine eigene Stimme dabei nicht, weil er nicht länger Herr seiner selbst war. Ihm war alles genommen worden; sein Ansehen, die Anerkennung, den Platz neben seiner Schwester, seine Stimme, seine Augen - seine Gnade. Nichts hätte ihn jemals darauf vorbereitet, mit wunden Beinen, blind durch die Nacht zu streifen; war es überhaupt Nacht? Er hörte Eulen, irgendwo in der Ferne, ein Lied von Schlaf singen und plätscherndes Wasser zu seiner Rechten, während er vorhin noch geglaubt hatte, er würde irgendwo das Zirpen von Grillen oder das dämliche Geschrei von Zikaden vernehmen. Wie lange plagte er sich mittlerweile durch dieses unwegsame Gebüsch und schlimmer, wie glaubte er, auf so eine Art und Weise ein Fabelwesen wie Hideyoshi zu finden? Akihisa wusste, dass seine Chancen gering waren, dass er einen ehrenlosen Tod sterben würde, weil er früher oder später verhungern würde, oder besser, zum Opfer eines wilden Jägers wurde, den es nach hilflosem Fleisch gelüstete. Egal war sein Ende nicht und doch hatte er es sich ehrenvoller vorgestellt, außerhalb seine Tagträume, auf einer seiner Missionen, oder gar auf dem Schlachtfeld, weil er sich einen Fehltritt erlaubte. Stattdessen konnte er jetzt nicht mehr tun, als sich an den Griff seines Schwertes zu klammern, seine Zähne zusammenzubeißen und sich durch die Welt zu schleppen, in der Hoffnung, man hatte Mitleid mit einer dahergelaufenen Seele wie ihm. Wie tief musste man sinken, dass es so weit kam? Es widerte Akihisa an. Oh ja.

      Müde musste er sein, wenn sein eigenes Körpergewicht sich schon nicht auf seinen vermaledeiten Beinen trugen ließ; er musste von der Sonne vermutlich einen Sonnenbrand abbekommen haben, wusste, dass er sich an diversen Stellen seine Hose aufgerissen hatte und glaubte gerade, einen Berg zu erklimmen, weil der Weg immer steiler wurde. Sollte er umkehren? Hand anlegen? Stehenbleiben? Rasten? Akihisa wusste es nicht, benutzte seine einst treue Klinge als einen Stock, um den Weg zu überwinden, den er sich hier gerade ausgesucht hatte. Wie man einen Hideyoshi fand - es gab ohnehin nur einen, so glaubte er - war ihm gerade nicht klar, aber wenn er eines wusste, dann sicher nicht auf irgendeinem Berg wie diesem, der sich anfühlte, als wäre er lediglich aus zerbröckelnden Steinen entstanden, die sich ihm in den Weg stellten. Oh, und wie sie es taten - er stolperte aufwärts, rutschte ab, klemmte sich den Fuß ein - das hier war kein graziles Vorhaben, das wusste er direkt. Warum war er nicht umgekehrt? Umbringen würde er sich, wenn er versuchen würde, nach unten zu klettern, weil er stolpern oder umknicken würde. Wie war das noch gleich mit dem graziösen, verdienten Tod eines Assassinen? Wenn er sich jetzt zum Selbstmord entschied, dann war es noch immer nicht zu spät, dafür musste er nur seine Klinge aus dem festen Stein ziehen und ansetzen un- ... seine dunkle Welt bewegte sich etwas zu viel, als er die Seite des Berges hinunterrollte, die Blessuren an seinem Körper beim Entstehen fühlte, nur, damit er mit dem Gesicht zuerst in ... einer Pfütze landete? Das Wasser roch nach Algen und irgendetwas tummelte sich um sein Gesicht herum - Akihisa schnappte reflexartig danach, war sich aber relativ gleich ziemlich sicher, einen Fisch in seinen Händen zu haben. Nun verteufelte er die Götter; wortlos, mit einem Fisch in der Hand, komplett durchnässt, so sehr, dass er seine neuen Wunden brennen spürte. Wo zum Teufel war er hier überhaupt!? Schnaufend stieg er aus dem seichten Becken, versuchte, sich seinen Weg zu ertasten, und doch war alles, das er erfühlte Holz, verbaut zu Gebäuden und Tore, dicht verschlossen. War er wirklich den ganzen Berg heruntergerasselt und inmitten einer Adelsfestung gelandet? Nein, das konnte es nicht sein, sonst hätten die Wachen ihn bereits gehört. Schlussendlich schnaufte er und ließ sich gegen eine Wand nieder - ihm war kalt, er hatte Hunger - und er war müde. Eine Nacht, hier, würde er schon überleben.
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    • Hideyoshi saß vor seinem Tisch, die Beine gekreuzt und der Teller bereits leer. Aus einer Tasse trank er etwas Sake. Er bemerkte die junge Frau noch bevor sie sich vor die Tür aus Reispapier setzte und danach fragte ob sie eintreten durfte. Er setzte die Tasse ab und bat sie herein. Sie schob die Tür auf und trat vor, um Hideyoshis Tisch abzuräumen. "Danke.", lächelte er mit sanfter Stimme und sie nickte, doch bevor sie wieder gehen konnte erhob Hideyoshi noch einmal seine Stimme. "Geh heute nicht zu früh zu Bett. Wir erwarten einen Gast.", teilte er ihr mit. "Ein Gast? Wer ist es?", fragte sie und Hideyoshi schüttelte daraufhin nur den Kopf. "Wir werden sehen. Wir hatten lange keinen Gast. Bereite ihm doch für die Nacht ein eigenes Zimmer." Die junge Frau überlegte kurz bevor sie nickte. Sie musste die Zimmer ein wenig umsortieren damit ihr neuer Gast eines für sich alleine haben konnte, aber es war früh genug um noch allen Bescheid sagen zu können. Mitsamt dem dreckigen Geschirr verließ sie Hideyoshis Zimmer wieder und ließ ihn alleine, danach bereitete sie alles vor.

      Es dauerte beinahe die halbe Nacht bis sich draußen endlich etwas tat. Ein lautes Plätschern, aber danach passierte nichts mehr. Die junge Frau wartete und wartete, aber da war nichts, also stapfte sie schließlich zur Tür und schlüpfte in ihre Schuhe. Danach durchquerte sie den großen Garten, gesäumt von Kirschbäumen die immer rosa Blüten trugen, das ganze Jahr über. Das Anwesen war umzäunt von einem hohen, hölzernen Zaun, in der Mitte befand sich ein hölzernes Tor. Sie öffnete es und sah sich um. Es war dunkel und sie sah niemand, zumindest nicht auf den ersten Blick. Erst als sie sich umwandte und schon wieder gehen wollte sah sie einen Mann auf dem Boden liegen. Das musste ihr Gast sein. "Willst du nicht wenigstens Klopfen? Ich warte schon ewig auf dich...", grummelte sie und warf einen zweiten musternden Blick auf ihn. Was wohl mit ihm war? "Komm schon, ich bringe dich hinein.", seufzte sie und zerrte bereits am Arm des Fremden, um ihm aufzuhelfen. Sonderlich sanft war sie dabei nicht.
    • Wie angewurzelt hatte er sich dazu entschieden, die Nacht vor einem fremden Haus in einer unbekannten Gegend zu verbringen. Morgens würde er sich wohl oder übel über den Zaun hangeln müssen, bekäme er das Tor nicht auf und dann, ja dann, würde er schnellstmöglich das Weite suchen und nach einem Dorf sehen, bevor er wieder so eine waghalsige Aktion unternahm. Alles hätte er sich brechen können, indem er diesen Berg erklommen hatte, verdammt nochmal! Trotzdem hatte er es gewagt, sich darauf einzulassen und schlussendlich brachte das nur noch mehr Probleme mit sich, als ihm lieb war. Akihisa verfluchte sich innerlich selbst so sehr, dass er sich von seinen eigenen Aktionen vor den Kopf gestoßen und enttäuscht fühlte, selbst noch, als er beinahe bereit war, einzunicken. Hier war es angenehm still und ruhig, fernab der vielen Tiere, die ihn sonst oft tagelang wachhielten, weil er sich nicht sicher war, ob es ein Reh war, das so unbeholfen durch den Dickicht wanderte und haufenweise Äste zerbrach, oder ob es jemand war, der ihn die ganze Zeit verfolgt hatte. Paranoia setzte ein, als ihm klar wurde, dass er es hier nur mit Menschen zutun hatte und er plagte sich ohnehin schon bei dem Gedanken, dass man ihn einfach in der Luft zerreißen würde, wenn er sich morgen wirklich nicht bewegte. Ein Seufzen drang zu ihm durch, heiße Luft, die in der kalten Nacht vielleicht eine Rauchwolke hinterlassen hatte. Wieso vermisste er seine Augen auch?

      Diese ganze Thematik war dazu da, dass er sich lediglich die Haare ausriss. Heute Nacht würde er kein Auge zubekommen, sondern sich vermutlich einfach nur in seine eigenen Worte und Gedanken hineinfressen. Wie sah er aus? Vermutlich zerrüttet, zerfetzt und verloren, hatte er doch bereits keine Ahnung mehr, wie lange es her war, dass er von seiner eigenen Sippe entfernt worden war. Gut würde es ihm tun - angeblich - und richtig würde es sein; wahrscheinlich. Dermaßen in seine Gedanken war er vertieft und so nah am abdriften in sein persönliches Albtraumland, dass er gar nicht bemerkte, dass man sich an ihn heranpirschte - erst als eine Hand nach ihm griff verkrampfte sich seine Brust erschrocken; er schnaubte, weil er andere, missbilligende Töne nicht länger aussprechen konnte, dazu fehlte es ihn am worten. Klopfen? Auf ihn warten? Nichts davon machte Sinn und diese Fremde redete irgendeinen Stuss vor sich her. Wozu sollte man auf ihn warten? Niemand hatte seine Ankunft vorangekündigt, geschweige denn glaubte er, dass man ihn hier haben wollte. Eine zufriedenstellende Antwort konnte er der Frau dennoch nicht geben, selbst wenn er seinen Mund bewegen würde. Heiße Luft war alles, an dem er die Welt teilhaben lassen konnte - es war erbärmlich, aber womöglich besser. Wenn man ihn folterte, so hatte er nie wieder Worte für irgendjemanden. Akihisa ließ sich nach oben ziehen, wusste nicht, ob sie ihn ansah - ihr grobes Gehabe ihm gerade doch noch egal - und klopfte dann auf seine Kehle, als müsste er ihr sagen, dass sie keine Antwort bekäme. Zuerst zeigte er dennoch auf sich und gestikulierte dann durch die schwarze Leere, einen Kreis der hoffentlich alles umfasste. Er, hier - aber wo war hier?
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    • "Na wenn du dir nicht helfen lassen willst, dann geh doch selbst.", grummelte die Frau nachdem ihr nur ein Schnauben entgegen gebracht wurde. Trotzdem ließ sie nicht los. Sie wusste doch, dass Hideyoshi wollte, dass ihre Gäste mit Respekt behandelt wurden und das jeder eine Berechtigung hatte hier zu sein. Wäre es nicht so, hätte dieser Kerl den Weg hierher nicht gefunden. Sie sah ihn noch einmal an, als er wie wild gestikulierte und kein Wort heraus brachte. "Du kannst also nicht sprechen? Und wieso machst du deine Augen nicht auf?", fragte sie ihn, aber kannte die Antwort wohl bereits. "Was soll die Herumgefuchtelei?", fragte sie dann ein wenig genervt und zog an dem Fremden, damit er mit ihr kam und sie das Tor hinter ihnen wieder schließen konnte. Sie war in etwa so groß wie er, ihr Arm an den er sich klammern durfte war schlank, dennoch hatte sie kein Problem damit einem jungen Mann eine gute Stütze zu sein. "Komm erst einmal mit nach drinnen. Bevor Hideyoshi dich empfängt werden wir dich waschen und dir frische Kleidung anziehen.", erkärte sie ihm. "Isch wünschte nur er hätte mir gesagt dass ein Mann hierherkommt...", fügte sie murmelnd un mehr zu sich selbst an.

      Der Weg durch den Garten war kein Weiter, sie brauchten trotzdem einige Minuten dafür. Als sie vor einer Stufe ankamen wies die junge Frau den Mann darauf hin. "Vorsicht, Stufe.", erklärte sie, half ihm nach oben und stoppte schließlich. "Zieh deine Schuhe aus.", verlangte sie und wartete bis der Mann genau das tat. Kurz verließ sie seine Seite um die Eingangstür aufzuschieben und ihrer beider Schuhe geordnet zu einer ganzen Menge anderer Paare zu stellen. Manche in etwa derselben Größe, manche konnten definitiv nur Kindern gehören. "Versuch leise zu sein, alle anderen schlafen schon." Dicke Kleidung schien er nicht zu tragen, keine die sie ihm jetzt sofort abnehmen musste. Obwohl sie sich auf einem hohen Berg befanden und die umliegende Landschaft von Schnee bedeckt war, war es hier weder besonders warm, noch besonders kalt. Das Klima glich tagsüber einem angenehmen, sonnigen Frühlingstag und Abends einer kühlen Sommernacht. Manchmal regnete es, oder es wurde etwas wärmer, oder kälter, aber extremes Wetter gab es hier so gut wie nie, zumindest seit die junge Frau hier war, die sich ja noch gar nicht vorgestellt hatte. "Ich heiße übrigens Kanako." Sie führte ihren Gast durch die Gänge des Gebäudes, wobei sie ihm das Schwert abnahm, damit er den Boden nicht ruinierte und keinen aufweckte. "Ich hoffe sehr du kannst dich alleine waschen. Wir sind gleich da."
    • Wohin? Er wäre auch dort draußen geblieben, verdammt nochmal! Jetzt sammelte ihn aber irgendeine Frau auf, die meinte, hier würde er erwartet werden. Akihisa verstand nicht viel davon, was man ihm gerade sagen wollte, geschweige denn wollte er gerade klarmachen, dass er dumm war, dennoch war ihm nun einmal schmerzhaft klar, dass er sich hier nicht nur unwillkommen fühlte, sondern auch vollständig Fehl am Platz. Es gab keinen Menschen auf diesem Fleck Land, der nicht eine Scheibe von ihm wollte - wortwörtlich. Für viele wäre der Genuss seines Kopfes, der von seinen Schultern rollte, wohl ein Fest gewesen, das es zu feiern galt. Lebte er noch oder war er von diesem Berg gefallen, von einem Stein erschlagen worden und jetzt im Jenseits und eine aufmüpfige Frau, die ihn auch noch waschen wollte, schien der Dank für sein Leben geworden zu sein. Wenn er weinen könnte, dann hätte er es vielleicht sogar getan, aber das schaffte er nicht, vor allem in diesem Moment nicht, als er sich von ihr leiten ließ. Wieso sollte er unfreundlich sein, wenn sie ihm gerade nur Gutes tun wollte? Weil er misstrauisch war und sich auf diesem Fleck Erde schließlich so wohl fühlte, wie ein Tier vor der Schlachtbank. Hier musste doch irgendetwas faul sein! Dann, allerdings fiel seine Welt aus allen Wolken - ihm wurde verdammt schlechte. Hideyoshi!? Alle anderen Sorgen waren vergessen, sogar die Beleidigungen, die ihm zuteil wurden. Meine Güte, wenn das hier eine von des mythischen Magiers Lakaien waren, die empfindlich waren dann die Anderen?

      Ein angespanntes und gleichzeitig erleichtertes Seufzen drang über seine Lippen, als er sich entscheiden musste, ob er jetzt verrückt werden würde, oder ob diese unsichtbare Frau log, weil sie glaubte, dass kein Idiot diese Gegend sonst durchstreifen würde. Womöglich tat es ihm leid, vielleicht war Akihisa auch nur aufgeregt genug, um sich dazu ... Schuhe? Nicht gänzlich verwirrt zog er sie aus, nachdem er den Hinweis auf die Erhöhung unter seinen Füßen verstanden hatte und dann verschwand die leitende Präsenz von seiner Seite, damit er einen leichten Windstoß verspüren konnte. Ein Nicken war alles, das Akihisa ihr geben konnte - er hatte Worte und Fragen, die er keineswegs stellen konnte. Wie sehr er sich seine Stimme wünschte, oder seine Augen, die ihm sogar lieber wären, als ein Mundwerk, mit dem er sich verplappern konnte - Kanako stellte sich auch endlich vor, als sie ihm sein Schwert wegnahm und Akihisa fast reflexartig danach greifen wollte. Er ließ es bleiben; sonst würde er wieder einen Fisch mit geschlossenen Augen anstarren, der nach Wasser für seine Kiemen rang, weil die Luft um ihn herum nicht für seine fehlenden Lungen gemacht war. Als Kanako erneut kurz stoppte, um die Tür vor ihnen zu öffnen, griff er danach kurz nach ihrer Hand und zeichnete etwas in ihre Handfläche; seinen Namen, damit sie verstand, dass er noch hörte, nur nicht redete. Was war alles. Dann erlaubte er sich auch schon, einzutreten - nein, auszutreten; kalte, angenehme Abendluft stieß ihm entgegen, er fühlte sich noch verunsicherter und erlaubte sich schlussendlich, ein paar Schritte nach vor zu machen, bevor er vor brodelndem Becken zu stehen kam. Warme Luft schlug ihm entgegen - er dreht sich zu Kanako um und deutete auf was auch immer zu seinen Füßen lag. Was ... zum Teufel war das denn jetzt?
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    • Kanako wollte ihre Hand schon wegziehen und ihrem Gast eine Ohrfeige geben, als er so unverfroren ungefragt nach ihr griff, aber sie ließ es bleiben. "Akihisa, ja?", fragte sie, aber zuckte dann nur mit ihren Schultern. Der Mann schien verwirrt und sie seufzte. "Vor dir ist eine natürliche heiße Quelle. Sie ist nicht tief. Du kannst dich doch hoffentlich alleine ausziehen. Während du dich wäschst bringe ich dir frische Kleidung. Die alte kannst du inzwischen einfach hier irgendwo liegen lassen. Wir werden sehen ob wir sie retten können.", erklärte sie und als sie sich sicher war, dass er ihre Hilfe nicht brauchte um in ein Becken zu steigen, schloss sie die Schiebetür wieder und ließ ihren Gast alleine. Sie machte sich auf den Weg um Kleidung für ihn zu finden. Nun da sie wusste wie er aussah, wie groß er war und wie er gebaut war, wusste sie auch was sie für ihn besorgen musste. Sie fand schnell etwas passendes das ihm bestimmt passen würde. Es war nichts besonderes, ein schlichter hellblauer Kimono, mit einem einfachen Muster in blassrosa. Niemand hier war gezwungen eine Uniform oder dergleichen zu tragen und dennoch hatten sie eine Menge Kleidung für neue und alte Besucher, für den Fall, dass ihre Kleidung schon bessere Tage gesehen hatte.

      Nachdem sie die Kleidung gefunden hatte, machte sie sich auf den Weg in die Küche. Sie setzte etwas Wasser für einen Tee auf und stellte zwei frische Tassen bereit. Zum Kochen war es zu spät, aber sie legte ein paar Reisbällchen auf einen Teller und stellte diesen mit den Tassen dann auf ein Tablett. Damit war alles vorbereitet und sie schlenderte zurück zur Quelle. Sie ließ sich Zeit, oder besser gesagt ließ sie ihrem Gast Zeit sich zu waschen. Bei der Tür angekommen kniete sie sich davor und ergriff das Wort. "Ich nehme an du bist noch im Wasser. Ich lege dir etwas Kleidung bereit. Mach dich einfach irgendwie bemerkbar, wenn du angezogen bist.", erklärte sie und wartete kurz, ehe sie die Tür aufschob und die Kleidung mitsamt eines Kammes darauf hinaus schob. Dann schloss sie die Tür wieder und wartete darauf, dass sie Akihisa wieder abholen und zurück in das Anwesen führen konnte, wo er auf Lord Hideyoshi warten durfte.
    • Ja, Akihisa. Ein Name, der sich in fremder Menschen Münder so komisch anhörte - er war sich sicher, dass er so hieß, diese Erinnerung hatte man ihm nicht geraubt, das hoffte er inständig. Wieso auch? Seine Lippen waren wortwörtlich versiegelt, nur sein Verstand blieb ihm und die Stimme einer Person, die ihm gerade erklärte, wie dümmlich er sich verhielt, weil er nicht wusste, wovor er thronte. Kanako hatte mehr Verstand als er, vertraute der Welt um sich herum mehr, besaß aber hoffentlich auch mehr Augen als er, damit sie sich derartiges erlauben konnte - er war auf sein Gehör angewiesen, das zwar in gewisser Weise ausgeprägt war, aber nun einmal nicht so gut, um ihn bis an sein Lebensende durch die Weltgeschichte zu transportieren. Eigentlich war es traurig, daran zu denken, und verdammt nochmal, er wartete eigentlich nur auf das Geräusch der Tür, um sich auszuziehen. Als Kanako sie schloss, entledigte er sich blitzschnell seiner zerfetzten Kleidung, seinem Haarband allem voran und trat die wenigen Stufen in die Quelle herab. Tatsächlich war es keine Lüge gewesen, auf die er sich einstellen musste - man sprach ihm die Wahrheit zu, man hatte nicht gelogen und Akihisa nahm die Realisation beim Schopfe und tauchte einmal kurz ab, um seine Haare nasszumachen. Mit mehr Freude als in den letzten Tagen wusch er sich - sein Ziel hatte erreicht, irgendwie.

      Ob Hideyoshi ihm wirklich helfen konnte, wenn er seine Forderungen nicht einmal aussprechen konnte, würde er noch sehen müssen. Sehen, ja, natürlich. Erfühlen wollte er sich hier nichts, er wollte sich einfach zurückziehen, zurück in die Arme seines Clans, in die Arme seiner Schwester, um ihr sein Leben lang zu dienen; selbst dann wenn die Märchen etwas anderes erzählten. Mit Haut und Haar würde er Teil des Magiers werden, einer seiner Diener - wer glaubte das schon? Eigentlich war Hideyoshi nur eine Figur, die Eltern benutzten, um ihre Kinder zu piesacken, ihnen klarzumachen, dass sie sich gerade unmöglich benahmen und jemand wie ein großer Magier sie aus der Mitte ihrer Familie reißen würde. Akihisa wusch sich, jede einzelne seiner Wunden, jedes Stück Dreck von seiner Haut - er war gründlich dabei, ihm entging trotz des brodelnden Wassers jedoch nicht, dass Kanako die Tür aufschob und zu ihm sprach. Beeilen sollte er sich, glaubte er, sollte genau das unterschwellig bedeuten. So tat er es auch, sobald die Tür sich schloss und er, mit etwas Anstrengung, sich mit seinen Fetzen abtrocknete, und dann in die neue Kleidung schlüpfte. Einzig und allein sein Haarband behielt er, damit er sich die Haare wieder hochbinden konnte, nachdem er sie durch gekämmt hatte. Akihisa klopfte an die Tür - sie konnten gehen.
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    • Kanako wartete geduldig, aber es war bereits spät und sie wollte auch Lord Hideyoshi nicht ewig warten lassen, immerhin wollte er bestimmt auch irgendwann zu Bett gehen. Als ihr Gast endlich fertig war, schob sie die Tür auf und griff nach seinem Arm, um ihn auf ihren eigenen zu legen, damit er sich festhalten konnte. "Wenigstens muss ich dir nicht sagen höflich zu sein.", seufzte sie und rollte mit den Augen. Sprechen konnte er ja nicht, dann konnte er auch nichts falsches sagen. Kanako führte Akihisa durch das Anwesen in einen abgelegeneren Bereich der auch tagsüber recht ruhig war. Dort führte sie ihn in einen Raum, der über eine Terrasse verfügte, die in den hinteren Teil des weitläufigen Gartens führte. Als sie stehen blieb drückte sie sanft auf Akihisas Schulter und löste ihren Arm von ihm. "Setz dich. Vor dir ist ein Tisch, Lord Hideyoshi wird gleich bei dir sein." Damit machte sie sich wieder auf den Weg und ließ ihren Gast alleine in dem großen Zimmer zurück. Sie gab Hideyoshi bescheid und lief dann in die Küche um das heiße Wasser in eine Kanne zu leeren und auf das Tablett zu stellen. Die Kanne, zwei Tassen, ein Gefäß mit Teeblättern und der Teller mit den Reisbällchen wurden kurzerhand in das entlegene Zimmer getragen. Sie war vor Hideyoshi dort, stellte alles bereit und ging kommentarlos wieder.

      Hideyoshi hatte den Abend auf ihren Gast gewartet und seine Ankunft blieb nicht unbemerkt. Trotzdem hatte er es nicht eilig ihn zu treffen. Typischerweise wurden seine Gäste immer sehr nervös wenn sie ihm schmutzig und ungekämmt gegenüberstanden. Sie alle kamen so hier an, niemand der seine Hilfe wirklich brauchte hatte es leicht und nur diejenigen die keinen anderen Ausweg fanden, fanden den Weg hierher. Als Kanako ihm Bescheid gegeben hatte, dass ihr Gast bereit war ihn zu treffen, machte er sich langsam auf den Weg. Er trug einen weißen Kimono, der zu seinem Status passte, auch wenn er sich nicht damit aufhielt sich selbst irgendeinen Titel zuzuweisen. Ein Shogun war er kaum, mehr ein Wächter und jemand der anderen half, wenn auch alles seinen Preis hatte. Als er den großen Raum betrat in dem sein Gast saß, musterte er ihn kurz und hielt inne. Der Raum selbst war viel zu groß, dafür, dass sich im Inneren nur ein kleiner Tisch besaß auf dem maximal zwei Menschen gemütlich essen konnten. Die Wände waren bestückt mit verschiedensten Dingen. Waffen, Schriftrollen, Bilder, alles was man über die Jahre so ansammeln konnte, aber der Raum war nicht überladen. Ihr Gast schien das alles allerdings nicht sehen zu können. Hideyoshi setzte sich wieder in Bewegung und nahm gegenüber seines Gastes Platz. "Ich bin Hideyoshi, der Herr dieses Ortes. Du hast mich gesucht und gefunden.", stellte er sich vor und griff dann nach der Kanne und den Teeblättern um einen Tee für sie beide aufzusetzen. Traditionen waren ihm wichtig, selbst wenn viele die die er kannte bereits vergessen haben. Sie tranken nicht einfach nur Tee, die Zubereitung war Teil ihres Zusammentreffens. "Falls du hunger hast liegen vor dir ein paar Reisbällchen. Du kannst dich frei bedienen.", teilte er ihm außerdem mit. Wieder kehrte Stille ein, für ein paar Minuten zumindest, erst als der Tee fertig war und Hideyoshi ihnen beiden eingeschenkt hatte sprach er wieder. "Eine Tasse Tee für dich, direkt vor dir. Und nun... möchtest du mir deine Geschichte erzählen?", fragte er. Dafür brauchst du keine Stimme.
    • Keine Stimme zu haben, damit hatte Kanako wohl recht. Keinem konnte Akihisa widersprechen, keinem konnte er antworten - nichts konnte er tun, außer zu gestikulieren, seine leere Hülle durch die Welt zu schleppen, die sich seinen Fingern und Ohren eröffnete, um schlussendlich als sein Maßstab zu gelten. Nie hätte er gedacht, dass er tief sinken würde, weit fallen durfte - nie hatte er geglaubt, dass er sich ausgerechnet heute hier aufhalten würde; sein Herz schlug wie wild in seiner Brust, als man ihn alleine sitzenließ. Kanako war davon, wie der Wind, die Brise, die dort draußen existiert hatte - es schien ein dennoch luftiger Raum zu sein und Akihisa, bei dem Versuch, präsentabel zu wirken, passte seine sitzende Position leicht an. Ob er Falten in seiner Kleidung hatte? Sie wirkte etwas unwegsam, einengend und gleichzeitig so viel luftiger als die Kluften, die er die letzten Tage über getragen hatte, die immer schlimmer ausgesehen hatten, je weiter er gewandert war. Durch wie viele Sträucher hatte er sich gezwungen, weil es einfach der Weg war, der sich vor ihm bahnte? Wie viele Anhöhen war er auf falschem Weg nach oben gestiegen, nur, um hinterrücks wieder vom halben Berg zu fallen? Er wollte es gar nicht wissen. Ehrlich gesagt war er froh, dass die Anspannung in seiner Brust zu präsent war. Unweigerlich wanderten seine Hände auf seinen Schoß, verkrampften sich in dem Stoff seiner Kleidung. Noch einmal spürte er etwas an sich vorbeihuschen, und doch war es nicht von langer Dauer - war es Kanako? Womöglich.

      Gespenstisch stille Schritte bahnten sich ihren Weg auf ihn zu, verrieten ihm, dass er nicht länger alleine war. Könnte er, so hätte er sein Schwert womöglich spätestens dann gezückt, als der Fremde an ihm vorbeizog, doch er wusste, dass es nur eine einzige Person sein konnte - es polterte in seinem Schädel, als sie sich auf der anderen Seite des Tisches niederließ. Ein Stein fiel ihm dennoch nicht vom Herzen, oh nein. Es rutschte ihm beinahe in die Hose, als der Fremde ihn mit seinen Worten zu erdrücken drohte, seine Stimme durch seinen Kopf schallte, wie das Krähen eines Raben; sich vor Hideyoshi klein zu machen, das hatte er nicht vor, aber seiner bloßen Aura standzuhalten erschien ihm ungefähr so schwer, wie seinen Fluch zu akzeptieren. Akihisa blieb sitzen, legte seine Hände flach auf den Schoß und nickte seinem Gegenüber bestätigend zu. Unlängst waren seine Lippen zu einer dünnen Linie geformt, die nichts über ihn oder sein Anliegen aussprach, auch, wenn er wusste, dass Hideyoshi es vermutlich bereits erahnen konnte. Kanako hatte es doch auch irgendwie getan. Nebst der anscheinend süffisanten Wortwahl des mystischen Mannes, der ihm das übliche Geplänkel vorsetzte - vermutlich kannte er seine eigenen Zeilen in- und auswendig - war es doch die Stille, die ihr sogenanntes Gespräch beherrschte, wie ein frommer Meister, der die Zügel nicht aus der eigenen Hand lassen wollte. Selbst, als Tee und Essen im dargeboten wurde, wusste er nicht, ob er hungrig war - vielleicht aus Mitleid zu sich selbst, oder aus Höflichkeit bediente er sich an einem der Reisbällchen, mehr wollte er gerade wirklich nicht. Eine Weile wartete er - dann folgte die Bestätigung, dass sich etwas vor ihm befand. Akihisa nahm die Tasse, blies eine ganze Weile und wärmte seine Hände daran auf. Gerade wollte er Hideyoshi noch zeigen, dass er nicht sprechen konnte, jagte doch ein Schauer über seinen Rücken - die Stimme kam aus dem nirgendwo. Wie, was? Eine Weile grübelte er. Ah, tut mir leid. Ich war nur etwas ... perplex. Ich mochte das noch nie. Es war eine einfache Erklärung, die sein Gegenüber hoffentlich akzeptierte. Ich weiß ... nicht wo ich anfangen soll. Ich werde mich kurz halten. Mein Clan braucht mich nicht länger, nachdem meine Meisterin mich verflucht hat. Meiner Augen und meiner Stimme beraubt sah ich das hier als einzige Möglichkeit ... Nicht, dass ich ehrlich gesagt wirklich geglaubt habe, hier zu landen. Akihisa seufzte unterdessen. Den Bogen wollte er nicht überspannen. Einen Schluck Tee erlaubte er sich - er war hervorragend. Sagt, gibt es Hoffnung für mich?
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    • Hideyoshi lächelte als sein Gast überrascht zusammenzuckte. Scheinbar kannte er diese Art zu kommunizieren jedoch. Er sah definitiv so aus als wüsste er wie man kämpfte. Es gab wenige Clans die keinem der Shogune unterstellt waren, vielleicht hatte er sogar schon einmal einen getroffen. Andere Magier gab es kaum noch, das hieß aber nicht, dass die Shogune ihren Vertrauten keine Fähigkeiten übertragen konnten. "Das tut mir Leid.", entschuldigte er sich schließlich langsam. "Wenn es dir lieber ist spreche ich normal mit dir, zumindest dein Gehör hat man dir nicht genommen wie es scheint. Es wird aber einfacher für dich sein, wenn du dich einfach mit mir unterhalten kannst. Ich möchte, dass du verstehst was es heißt etwas von mir zu erbitten und dass du mir Fragen stellen kannst, solltest du welche haben." Hideyoshi nahm selbst einen Schluck von seinem Tee und setzte sie anschließend sanft wieder ab. "Gibt es einen Grund, warum man dir nicht gleich das Leben genommen hat?", fragte Hideyoshi nach. Clans ließen ihre Geheimnisse selten in der Weltgeschichte herum laufen. Hideyoshi war nicht der Einzige, der sich mit einem Stummen unterhalten konnte.

      Sein gast schien wenig Hoffnung zu haben und vielleicht war er immer noch verletzt weil ihn dieses Schicksal überhaupt ereilt hatte. "Streck deine Hand aus." Es war kein Befehl, mehr eine Bitte nd als sein Gast tat was er verlangte, nahm Hideyoshi dessen Hand in seine eigene. Für einen Moment fühlte er die Magie die sich im Körper dieses jungen Mannes ausbreitete. Es war ein Fluch der ihn heimsuchte, keine Frage, niemand hatte ihm die Augen aus dem Kopf gestochen. Hideyoshi ließ wieder von ihm ab. "Hmm... das ist alte Magie. Älter als ich, älter als alles das noch lebt.", erklärte er ihm und machte eine erneute Pause. Er kannte nur eine andere Person die von einem solchen Fluch ereilt worden war und er hatte bis heute keinen Weg gefunden ihn zu heilen. "Wie ist dein Name?", fragte er ihn, statt ihm zu versichern, dass alles wieder gut werden würde. Im Moment war Hideyoshi noch nicht sicher welche Art Hilfe er ihm überhaupt anbieten konnte.
    • Seine Schwester benutzte diesen stupiden Trick doch immer, wenn sie etwas von ihm wollte, das sie nicht vor dem versammelten Clan aussprechen konnte - es war ihr leid, einen Mund zu benutzen, der keine andere Verwendung besaß. Wozu auch? Sie trank nicht, sie aß nicht, lebte ein unendliches Leben, so, wie er sich Hideyoshi vorgestellt hatte, und doch hörte er das Schlürfen, das mit leichtem Schwung von der anderen Tasche ausging, die vorhin noch auf dem Tisch stand. Akihisa schüttelte seinen Kopf. Muss es nicht, Dinge passieren eben. Warum sie passierten, das konnte er selbst nicht sagen, auch, wenn ihm fast klar war, dass er es verdiente - sein Leben lang hatte er gemordet, ohne sich darüber schlecht zu fühlen. Aus einem wurden zehn, dann hundert, dann tausend; er kannte weder ihre Namen, noch ihre Gesichter; mit der Zeit verschwammen sie alle zu dem selbem, öden Bild, das jemand in die tiefsten Gefilde seines Gehirns gemalt hatte. Ich ... das verstehe ich, ja. Es sind zwar nur Kindermärchen, denen ich gefolgt bin, aber es scheint eigentlich recht offensichtlich. Wer schenkt einem auch schon so etwas wie Augenlicht? Könnte er, würde er trocken lachen. Für diesen Kram hielt er sich nicht zu alt; es brauchte einfach eine Prise Zynismus im Leben eines Pragmatikers wie ihm, damit er endlich verstand, wessen Schuhe er zu küssen hatte. Rettung kam in Form eines alten Mannes, so glaubte er, doch Hideyoshis Stimme drang glasklar an seine Ohren. Meine Ehre hat man mir sowieso mit dem Mal genommen, an dem ich die Selbstverständlichkeiten meines Lebens verloren habe. Ich weiß nicht, ob es mein Verlangen, zurückzukehren ist - meine Loyalität gegenüber meiner Meistern - oder die Tatsache, dass ich ihnen allen den Sieg nicht schenken will.

      Impulse waren alles, das er kannte und sein Herz sagte ihm soeben wenigstens, dass er den richtigen Weg gewählt hatte. Gott würde er nicht bitten können, dass er ihm wieder Augen schenkte - es brauchte einen Magier, der einen Fluch lösen konnte, der sich um seine Form züngelte wie eine Schlange, die kurz davor war, mit ausgerenktem Kiefer ein Mahl zu verspeisen, das ihr auf dem goldenen Serviertablett bereitgestellt wurde. Ohne Widerworte streckte er seinen Arm über den Tisch und zog den Ärmel leicht zurück. Würde er sich die Schrammen ansehen, die vielen Schürfwunden, die sich in den letzten Tagen oder Wochen an seinem Körper gesammelt hatten? Akihisa fragte nicht nach, er ließ es lediglich passieren. Jemand wie Hideyoshi, eine Person aus Mythen und Sagen, wäre bestimmt in der Lage, ihn zu heilen, ihm besseres in Aussicht zu stellen, ihm zumindest eine Prise seiner Menschlichkeit wiederzugeben. Ein Zacken brach aus seiner imaginären Krone. Alles, was Hideyoshi gesagt haben könnte, war besser als das, was seine Ohren schließlich erreichte. Es war doch zum Haare ausreißen! Seinen Arm zog er zurück, platzierte ihn wieder auf seinem Schoß. Hatte er Appetit gehabt, so war ihm eben jener jetzt mittlerweile vergangen. Heißt das, meine Lage ist wirklich aussichtslos? Selbst, wenn sie das war, so wäre er darauf vorbereitet, sich anzupassen, auch, wenn er sich de facto einfach wünschte, das zurückzubekommen, das ihm gestohlen wurde. Einleuchtend war es dennoch nicht - seine Schwester, älter als jedwede Magie, die lebte, die jemand wie ein mythischer Mann beherrschen sollte? Das war doch absurd! Akihisa., war die wortlose Antwort; Kanako hätte Hideyoshi auch gleich von allem erzählen können, aber das war nicht weiter tragisch.
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    • Sein Gast hatte keine Antworten, aber die musste er auch nicht haben. Er war müde und ausgelaugt, so wie alle die hier ankamen. Hideyoshi wusste nicht ob er ihm helfen konnte, oder mehr ob er es sollte. Alte Magie die vor seiner Zeit schon existiert hatte war anders als als was ihre Welt jetzt kannte. Egal ob Fluch oder Segen, Magie hatte ihren Preis, aber der schien höher nutzte man die alten Künste und lag nicht bei einem selbst. Ein Menschlicher Körper konnte nur eine gewisse Menge an Magie ertragen, bevor er sich verformte und die Verderbnis zum Vorschein brachte. Man sah es beinahe allen seinen Schützlingen an, sie alle hatten ihre Menschlichkeit auf gewisse Weise verloren, weil sie Magie von Hideyoshi erbaten und ihre Körper damit besudelten. Die Shogune waren allerdings keine Ausnahme, auch wenn jeder seine eigenen Wege kannte um die Verderbnis aus ihren eigenen Körpern zu waschen, irgendetwas befiel sie immer. Ob sie nun in alte Artefakte, andere Menschen, oder die Natur selbst gespeist wurde. Alte Magie jedoch kostete seinen Nutzer nichts, doch vielleicht den Tod, aber die Verderbnis blieb aus und auch das Opfer schien anderweitig befallen.

      Hideyoshi musste auch an andere denken. An diejenigen die seine Hilfe brauchten und an die die sie noch brauchen würden und dennoch horchte er auf als er den Namen seines Gastes erfuhr. Das war kein Zufall, konnte keiner sein und Hideyoshi brauchte einige Momente um seine nächsten Schritte abzuwägen. Schließlich ergriff er erneut das Wort. "Ich kann deine Symptome lindern, aber den Fluch lösen, das kann ich nicht.", erklärte er Akihisa. "Ich kann den Fluch in deinem Körper zurück drängen, für eine gewisse Zeit, aber solltest du wieder von hier fort und zurück zu deinem Clan gehen wollen, wird der Fluch dich früher oder später wieder einholen. Nicht nur das, alte Magie reagiert auf unsere heutige anders, du wirst die Folgen einer Verderbnis vielleicht entgehen können, vielleicht aber auch nicht. Es könnte sein, dass du die Verderbnis anders wahrnimmst, das sie von dir selbst Besitz ergreift, nicht nur von deinem Körper." Hideyoshi machte eine Pause, damit Akihisa das gesagte verarbeiten konnte. Erst nach einer Weile sprach er weiter. "Wenn du meine Hilfe trotz der Risiken möchtest, dann musst du aber erst etwas für mich tun, das ist meine einzige Bedingung. Solltest du irgendwelche Fragen haben, so stelle sie. Du musst dich nicht sofort entscheiden, du bist hier Gast bis du weißt was du möchtest."
    • Sein Herz fraß sich tiefer in seine Brust; seine Gedanken waren ausgehebelt, als er bemerkte, dass seine Welt stillstand, er den Atem Hideyoshi's hören konnte - oder war es doch sein eigener, der gegen die alten Wände klopfte und seine Ohren traf, als er zurückgeschlagen wurde? Seiner Meinung nach wusste er nicht, was oben war, wo unten wäre, in welchen Baum er als nächstes laufen würde, wenn man ihn einfach blindlinks durch eine ihm unbekannte Welt schlittern ließ. Hier war er nun, in Hideyoshi's Präsenz, gefangen von seinen eigenen Worten und unlängst nicht dazu in der Lage, ein Stück des Mannes in sich selbst aufzunehmen. Akihisa fragte nicht warum, wusste, dass er gerade noch seine Stimme hörte und froh darüber war, dass sie nicht mehr in seinem Kopf herumspuken musste, und doch widerte ihn der Gedanke ein wenig an, als er glaubte, dass diese Phase der Ruhe bald von einem Sturm zerfetzt werden würde, spätestens an dem Punkt, an welchem nicht das gesamte Haus von ihrem Gespräch wissen musste. Lieber saß er hier, gefühlt mit dem Rücken zur Wand, fand sich mit seinen Problemen ab und bastelte an einem Konzept des Suizids, der ehrenvoll genug war, um selbst jemanden wie ihn von seinen Plagen zu befreien. Sein menschlicher Verstand versagte, während die Gerüchteküche in seinem Schädel auch schon brodelte. Was, wenn es für ihn keine Erlösung gab?

      Kribbeln machte sich unausweichlich in seinen Fingern breit, als er endlich die Stimme hörte, auf welche er so erpicht gewartet hatte. Noch saß er aufrecht, strengte sich an, jede Faser seines geschundenen, müden Körpers dazu zu zwingen, sich am Riemen zu reißen und ein gutes Bild vor Hideyoshi zu machen. Als ihn der Inhalt der Trauernachricht erreichte, sackten seine Schultern in sich zusammen, wie ein Kartenhaus, das vom Wind geküsst wurde - sein Kopf hing tief, ihm war zum Ersten Mal seit langem wirklich danach zumute, aufzugeben. Akihisa knirschte mit den Zähnen; einer von wenigen Lauten, den er wohl noch machen konnte und ein widerlicher noch dazu. Also muss ich mich dazu entscheiden, ob ich hierbleiben möchte, damit ich meinem Fluch zumindest standhalten kann, oder ob ich eine einmalige Heilung nehme und dann wieder verschwinde, wohlwissend, dass es nur schlimmer wird? Seine Loyalität drängte ihn dazu, sich selbst zu verteufeln. Generell gab es einen Kodex, an den er sich zu halten hatte, von dem er sich nicht losreißen konnte. Gleichermaßen war er derjenige, der genau von ein und demselben Kodex betrogen wurde, weil er sich angeblich einen Fehltritt erlaubte. Verderbnis? Das ist ein Witz, oder? Wieso mich? Ich ... ich bin kein ... Woher sollte sie überhaupt wissen, wie man derartig alte Magie anwendet? Selbst die Stimme in seinem Kopf klang verzweifelt; ihm perlte beinahe wieder Schweiß von der Stirn, als er schlussendlich die Klauseln - oder Ansätze davon - vor die Stirn geworfen bekam. Oh, wie sehr er sich dafür schämte, überhaupt nach Hilfe verlangt zu haben. Ihm wurde kein Ultimatum gestellt, er könne bleiben, man würde sich hier womöglich sogar um ihn kümmern - Akihisa wusste nicht, ob er das wollte. Wenn ich dein Angebot annehme, was genau ist es, das du von mir möchtest? Schlimmer konnte es nicht werden, das glaubte er, hoffte inständig, dass es wirklich so war. Wenn er sich schon im Sturzflug befand, dann sollte er sich sputen und gleich auf die Fresse fallen.
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    • Akihisa mochte nicht was er hörte, aber Hideyoshi hatte das Gefühl, ihm vielleicht etwas mehr erklären zu müssen. Er musste sich nicht gleich entscheiden, er konnte sich so viel Zeit nehmen wie er wollte und hier, an einem sicheren Ort, darüber nachdenken was er tun wollte. Hideyoshi war all das hier gewohnt. Viele Menschen kamen zu ihm und erbaten seine Hilfe. Manche gingen ohne sie angenommen zu haben, manche blieben selbst nachdem sie ihre Ziele erreicht hatten. Oft genug kam jemand mit zu hohen Erwartungen denen selbst Hideyoshi nicht gerecht werden konnte, so wie sein neuester Gast, der einen Fluch mit sich herum schleppte, der schon lange hätte vergessen werden sollen. "Schlimmer? Das glaube ich nicht, aber es wird dir nicht besser gehen als jetzt. Du wärst kein Gefangener, es wäre mehr wie ein regelmäßiger Besuch bei einem Arzt, aber wie ein Arzt will auch ich bezahlt werden. Ein einziger Auftrag ist nicht genug.", erläuterte er mit seiner sanften Stimme. Er wollte Akihisa zu nichts drängen, er wollte ihm nur die Rahmenbedingungen erklären. "Solltest du dich entscheiden zu bleiben, kannst du deine Meinung trotzdem jederzeit ändern."

      Sein Gast schien bereits jegliche Hoffnung verloren zu haben. Die Frage nach dem Warum stellten viele und Hideyoshi hatte niemals eine Antwort. Die Welt war zur Zeit der Götter eine wesentlich geordnetere gewesen, aber selbst in der Era der Menschen hatten sich diese ihr Schicksal zu einem großen Teil selbst ausgesucht. Die Welt in der sie lebten war gezeugt von Egoismus derer die alle Macht besitzen wollten, derer die die Götter einst bekriegten, weil sie ihre Freiheit zurück erlangen wollten, nur um nun ihre eigenen Untertanen zu unterdrücken. "Der Fluch der deinen Körper besetzt hat neben den offensichtlichen Nachwirkungen keine, weder für dich, noch für denjenigen der den Fluch ausgesprochen hat. Will ich ihn bekämpfen, so muss ich selbst Magie anwenden und dessen Nebenprodukt wird sich auch in deinen Körper fressen. Wie der Fluch darauf reagiert kann ich nicht vorhersehen.", erklärte er weiter. Dieser junge Mann würde sich nicht in einen Dämonen verwandeln, nicht wegen dem Fluch der ihn heimsuchte jedenfalls und das obwohl die Magie eine sehr starke war. "Wie heißt deine Meisterin?", wollte er wissen, mehr aus Neugierde, helfen würde ihm diese Information wenig. "Formeln alter Magie finden sich wohl nur noch in Artefakten aus alter Zeit, womöglich wusste sie nicht einmal ob dessen Wirkung." Hideyoshi trank noch einmal von seinem Tee, dann bekam er noch eine Frage gestellt. "Ich möchte, dass du etwas für mich jagst. Legenden eines weißen Rehs ranken sich um den Wald am Fuße dieses Berges. Erlege es für mich und bringe es hier her. Das ist alles."
    • In seinem Inneren brodelte etwas, das er nicht ganz zuordnen konnte - wurde er Feuer und Flamme, weil er eine Aussicht auf ein recht schmuckes, ruhiges Leben auf diesem Berg hatte (etwas, das er sich bei weitem nicht vorstellen konnte) oder weil er glaubte, zumindest auf sein Augenlicht nicht sein Leben lang verzichten zu müssen? Akihisa wusste nicht recht, konnte seine Gedanken kaum ordnen, sprangen sie doch von einer Idee zur Nächsten. Schlimm genug war es, dass es hier kein Allheilmittel gab, das Hideyoshi kein omnipräsenter Gott in menschlicher Hülle war und er nur derjenige, der an seinen Füßen um Vergebung lechzte. Was war das hier, wenn nicht reine Folter, die er sich schlussendlich selbst auferlegte? Ihm war weder zu helfen, noch verstand er den Grund, wieso er es schlussendlich noch versuchen sollte. Lag es daran, weil er sich die Mühe erst gemacht hatte, hier anzutanzen? Mit schlaffen Schultern saß er nun da, sein Geist zertrümmert in tausend Teile, seine bereits angetrockneten, psychischen Wunden wieder aufgerissen. Heißt also, für alles, was ich von dir verlange, willst du eine Gegenleistung - und da mein Fluch ein konstanter ist, wirst du mich ständig ... heilen müssen. Heilen ist nicht das richtige Worte, ja, aber es passt wohl. Jede gute Geste deinerseits verlangt Gefügigkeit meinerseits? Es schien verdammt simpel und doch zerrte es an seinen Nerven. Wollte er sich wirklich einen Verrat an seiner Meisterin auf die Fahne schreiben lassen? Ihr gehörte alles an ihm - jede einzelne Fase seiner Existenz.

      Seine Hand hielt er mittlerweile vor seinen Mund, biss sich kurz darauf in seinen Zeigefinger - Akihisa wusste all das zu schätzen, die Offenherzigkeit eben jener Sippe, die er für sich selbst gesucht hatte und gleichzeitig war er nicht Feuer und Flamme für die Worte, das Angebot, das ihm so offenbart wurde, als hätte er einen uralten Sarg aufgestoßen, dessen Staub ihm nun entgegenwehte. Würde er seine Ehre nicht noch mehr in den Sand setzen, wenn er selbst im halben Tod nicht länger in der Lage wäre seinen Befehlen zu folgen? Wie ein Blatt im Wind riss es ihn von einer Seite zur anderen. Ein Fehltritt mehr, was würde er kosten, seinen Kopf? Nichts leichter als das. Akihisa schnaubte. Es wurde ihm durchaus zu bunt, konnte er dem Zwist doch keinen Einhalt gebieten. Also kann es sein, dass das Zusammenspiel der beiden verschiedenen Arten von Magie mich einfach in der Luft zerreißt? Das nehme ich auf mich. Zu verlieren habe ich nichts - zu gewinnen? Alles. Einfacher gesagt als getan war es allemal. Erneut richtete er sich auf, streifte die Kleidung glatt, die sich in seinem kurzen Aussetzer gekrümmt hatte. Noch suchte ihn die Müdigkeit nicht offensichtlich heim, noch konnte er dumme Entscheidungen ohne Konsequenzen treffen. Meine Meisterin? Meine Schwester, ihr Name ist ... ich glaube ... jetzt wo du es erwähnst. Hm. Ich bin durcheinander, verzeih'. Eine tonale Stille folgte, von seiner Seite des Schlachtfelds zumindest, während er angeregt Hideyoshi und seinen Worten lauschte - bis er zu dem letzten Satz kam. Wie? Hideyoshi, beim besten Willen, ich bin blind - das sollte dir aufgefallen sein. Wie soll ich ein weißes Reh von seinen Artgenossen unterscheiden? Das ist unmöglich., echauffierte sich der einst so stolze Mann, der tiefer gesunken war denn je.
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    • Hideyoshi konnte den Zwist in seinem Gast sehen. Er überlegte was er noch tun konnte, was er tun sollte und wieso ihm all dies auferlegt wurde. Antworten gab es keine und der junge Mann musste seine Antworten selbst finden. Nicht jeder nahm Hideyoshis Angebot an und nicht jeder wollte auf einem Berg wie diesem bleiben, auch wenn Akihisa diesen bisher noch gar nicht gesehen hatte. Sie waren abgeschottet von der Welt, niemand der es nicht sollte kam hierher, aber alleine wäre Akihisa nicht. Hideyoshi war es auch nicht, Kanako war nicht die einzige Bewohnerin hier. Hideyoshi nahm einen weiteren Schluck von seinem Tee und blickte an dem Mann vorbei und in den Garten der sich hinter ihm erstreckte. Nach all den Jahren wurde er diesen Ort immer noch nicht leid. Er war sicher und niemand sollte seine Schützlinge hier finden. "Du kannst dich auch entscheiden hier zu bleiben, ohne mein Angebot anzunehmen. Mit der Zeit werden sich bestimmt auch Aufgaben im Haus für dich ergeben. Du bist hier sicher, das verspreche ich.", bot er ihm einen Ausweg an, auch wenn er nicht sicher war, ob er ihm gefiel.

      "Ich verlange nicht, dass du blindlinks tust was auch immer ich sage, aber Magie hat ihren Preis. Das hat sie immer, auch wenn das diejenigen die sie einsetzen oft zu vergessen scheinen." Magie sollte niemals leichtfertig verwendet werden. Die Entscheidung Hideyoshis Hilfe nicht anzunehmen war immer eine Gute, wenn es nach ihm ging, aber der Durst nach Rache, nach Kraft, nach der Möglichkeit jemanden zu Beschützen, das alles waren Gründe um ihn schlussendlich aufzusuchen. "Ich glaube nicht, dass du explodierst. Die Möglichkeit, dass dir gar nichts passiert besteht auch." Hideyoshi war nicht darauf aus irgendjemanden zu seinem Lakai zu machen, er präsentierte nur alle Fakten. Akihisa schien das alles in Kauf nehmen zu wollen, auch wenn ihm der Preis nicht schmeckte. Der Name seiner Meisterin, seiner Schwester wie es schien, schien aus seinem Gedächtnis gelöscht, unwiderruflich und ohne eine Spur. "Das ist in Ordnung.", lächelte Hideyoshi und schmunzelte anschließend, als Akihisa sich ob der Aufgabe empörte und Hideyoshi einfach ohne jeglichen Titel ansprach. Eine amüsante Abwechslung. "Ich habe nie behauptet, dass die Aufgabe leicht wäre. Die Erfüllung der Aufgabe würde reichen deine Stimme, oder eines deiner Augen zu heilen - vorübergehend, wie gesagt."
    • Wollte er, oder wollte er nicht? Seine zusammengeballten Hände öffneten sich schlossen sich, öffneten sich, schlossen sich. Das hier war ein reines Trauerspiel, das er Hideyoshi und sich selbst vortrug; Akihisa war in der Tat nicht davon überzeugt, dass das hier der richtige Weg wäre und doch eckte es ihn einigermaßen an, dass man ihm noch nie zuvor die Qual der Wahl vor die Füße gedroschen hatte, wie einem hungrigen Hund einen schweren Knochen. Seine Schwester wartete auf ihn, das wusste er, finden würde er sie aber nicht, wenn er sie nicht finden konnte, weil ihm die Augen fehlten - weil er von diesem Berg fallen würde, sich das Genick brechen würde und dann damit leben musste, dass er nicht mehr war, als der Laie einer Frau, die ihm näherstehen sollte, als sie es tat. Nein, das kann ich nicht annehmen. Es würde mir das Herz brechen, wenn ich ehrlich bin - sollte ich noch eines haben. Darüber hatte er sich auch noch nie den Schädel zerbrochen, auch, wenn er gleichzeitig ein Vollidiot sein musste, weil er nun vor Hideyoshi saß, seiner Lebensquellen beraubt und noch immer Süßholz raspelte, weil er die Vergangenheit nicht einfach loslassen wollte. Gebraucht wurde er hier doch nicht; Hideyoshi konnte sich selbst helfen - dafür war er sicherlich alt genug.

      Meine Schwester, sie ... sollte einer der vier Shogune sein. Ich weiß wovon du redest, habe den Verfall jedoch noch nie mit eigenen Augen beobachtet. Wieso? Waren wir nicht einst- Hideyoshi, ich, argh. Wieso ist Magie so ein Teufelswerk? Nicht einmal hatte er Gutes über die fadenscheinigen Gelübte der Dämonen gehört, die sich um Magier und ihre Begleiter scharrten und doch benutzte ein jeder Shogun sie, weil es ihr Blutrecht war, auf dass sie all die anderen Figuren in ihrem Leben ausrotten konnten, die sich an ihren Kräften unerwartet beteiligten. Akihisa sah nach oben, gen Decke - glaubte er - und legte den Kopf in den Nacken. Noch immer war es ihm unmöglich, seine Augenlider zu öffnen, aber es wäre in Ordnung. Das Massaker dahinter würde er keinem wünschen; er spürte noch, wie ihre Fingernägel über das Fleisch kratzten, das auf der Innenseite seines Schädels lag. Ein Schauer holte ihn ein. Was haltet dich dann davon ab? Stille wollte nicht so recht an ihnen beiden haften; sie waren doch beide verrückt geworden, oder waren es bereits gewesen, noch bevor sie sich getroffen hatten. Wie dem auch sei, so verstand Akihisa kein Stück der Magie, die diesen Ort umgab und auch keinerlei Empfindung des Größeren, der ihn gerade einfach nur verrückt machte. Was war mit diesem Kerl denn bloß los? Also willst du, dass ich alle Rehe auf diesem Berg erledige, in der Hoffnung, dass ich das Richtige mitnehme? Die Beschaffenheit des Felles wird sich kaum unterscheiden. Gibt es ein oder zwei wachsame Augen, die mir zumindest die Farbe bestätigen dürfen, oder muss ich alleine die Nadel im Heuhaufen suchen? Hideyoshi war doch verrückt! Was, wenn er sein Augenlicht wieder verlor? Und wieso nur eines dieser dämlichen Dinger? Nun brauchte er Abhilfe, dringend.
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    • Hideyoshi musterte seinen Gast und beobachtete den Kampf den er mit sich selbst führte. "Manchmal ist es in Ordnung eine Pause zu machen.", sagte er ihm. Er konnte sich hier ausruhen und erholen, selbst wenn es nur eine Woche war, damit er den Abstieg heil überstehen konnte, wo auch immer er dann lieber hin wollte. "Menschen hätten niemals lernen sollen wie Magie anzuwenden ist, aber es ist Jahrhunderte her, dass dieses Wissen geteilt wurde.", das war nicht wirklich eine Antwort auf Akihisas Fragen, aber es war die Wahrheit. Zugegebenermaßen war jeder der Magie anwendete oder nach Hideyoshis Hilfe fragte selbst Schuld an ihrem eigenen Verfall. In der Welt gab es nichts umsonst und doch suchten die Shogune nach immer mehr Macht und einfache Menschen nach Möglichkeiten ihr Schicksal zu ändern. Es gab kein Entrinnen vor dem Schicksal, es gab keine Möglichkeit etwas vorherbestimmtes zu verhindern. Vielleicht ließ es sich verzögern, mehr aber auch nicht. Ein Fluch der durch alte Magie entstanden war schien genauso zu sein. Er würde sich nicht aufhalten oder heilen lassen und Akihisa musste für den Rest seines Lebens damit umgehen.

      Hideyoshi hatte es nicht eilig, das hatte er niemals. Er ließ seinem Gast all die Zeit die er brauchte um seine Gedanken zu Ordnen und darüber nachzudenken was er von Hideyoshi gehört hatte. Der Mangel an Höflichkeit störte ihn nicht, selbst dann nicht wenn Akihisa ihn ansprach wie ein alter Freund, obwohl er das nicht war. Der Herr dieses Berges leerte seine Tasse Tee und schenkte ihnen beiden nach. "Deine Strategien sind dir selbst überlassen, aber es wäre schade, wären am Ende keine Rehe mehr übrig.", erwiderte er ruhig und stellte die Teekanne wieder ab. "Deine Aufgaben solltest du alleine erledigen. Wenn das Schicksal es will, so wirst du das Reh finden und hierher zurück bringen können." Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Niemand zwang Akihisa es zu versuchen und vielleicht wäre es besser für ihn und Hideyoshi er zog wieder fort und suchte sich woanders Hilfe. Die Shogune konnten einen geübten Kämpfer womöglich noch brauchen und ihn selbst heilen. Sie verfügten selbst über überaus starke Magie.
    • Kühn war es, wenn er glaubte, ungeschoren davon zu kommen - dumm war allerdings nur, dass er sich in eben jene Arbeit so sehr vertiefte, so hart daran glaubte, jemand zu sein, der er nicht war, dass Akihisa nun einmal nicht anders konnte, als sich in seiner eigenen Überzeugung zu versteifen. Keinerlei Angst vor sich selbst und seinen Aufgaben zu haben, vor jemandem wie Hideyoshi, das schickte sich nicht ganz, aber gerade in diesem Moment was ihm doch ohnehin klar, dass er nicht mit der Einfachheit und seiner Blindheit auskäme. Ein weißes Reh - eine Chance. Dennoch sah er verwirrt auf, als hätte er die Möglichkeit dazu, als Hideyoshi von einer Pause sprach. Das ... nein, das war falsch. Eine Pause? Wie sollte ich das überhaupt bewerkstelligen können? Mein Leben bestand ... nein, besteht aus Arbeit., klärte er den Älteren auf, der sich offensichtlich in seinem Kopf festgesetzt hatte, wie ein allwissender Parasit, der gerade nach mehr Informationen verlangte, als dem Rest der Menschheit heilig war. Wie oft hatte er seine geschundene Seele denn schon für seinen eigenen Shogun - seine Schwester - immer wieder entflammen lassen, weil sie beteuerte, sie brauchte ihn? Zu oft. Zu sehr. Also meinst du, die Shogune sind im Recht darin, die wenigen Magier auszurotten, die nicht gerade sie sind? Oder ... Was ist eigentlich mit dir? Das klang alles so falsch, hatte er seinen Respekt doch verloren, oder gar an den Nagel gehängt, weil er ach so selten mit Leuten verkehrte.

      Vor ihm plätscherte Tee, kochte hoch - er roch ihn zwar, die sanfte Note, die ihn ausmachte, dennoch konnte er nicht sehen. Akihisa fuchste es, daran gebunden zu sein, wusste, dass er sich sein Leid womöglich selbst auf die Schultern gesetzt hatte, weil er mit dem Rest der Welt einfach nicht klarkäme; weil er ein Auslaufmodell einer Magierin war, die auf Teufel komm raus nicht mit ihren Geheimnissen handeln wollte. Ungern gab er zu, dass er seine Schwester liebte, sie anhimmelte, still, in seinem Inneren - weil er nun einmal ihr kleiner, nutzloser Bruder gewesen war. Immer noch blieb. Eine Scheibe von ihr konnte er sich abschneiden, so hieß es doch. Mit einem Nicken nahm er die Tasse entgegen - noch immer spukte der Gedanke in seinem Kopf, dass er einen Haufen toter Rehe sammeln würde, ehe er dieses vermaledeite Vieh fand; dass es nichts bringen würde, er anderswo Hilfe suchen musste, doch jedwede Gunst eines Heilers hatte er auf dem Weg hierher ausgenutzt und keiner von ihnen hatte auch nur ansatzweise zum Ende seines Leidens beigetragen. Viele Optionen blieben ihm nicht mehr, als er sich das warme Gesöff in den Rachen kippte. In Ordnung, ich werde das alleine schaffen ... irgendwie. Gibt es Dinge, die ich beachten sollte? Nicht einmal ein Verrückter würde die Willkür betreiben, der sich Akihisa gerade aussetzte, und doch war ihm peinlichst klar, dass er womöglich den Rest seines Lebens hier verbringen könnte, wenn er dieses verdammte Reh nicht fand.
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