runebound. (Earinor & Akira)

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    • "Arbeit ist alles das du kennst, ich verstehe. Aber dieser Ort ist ein Zufluchtsort für diejenigen die ihn brauchen. Jeder der hier ist arbeitet gemeinsam daran diesen Ort zu einem zu Hause zu machen. Aufgaben gibt es hier genug und vielleicht kann dein Aufenthalt hier trotzdem eine wohlverdiente Pause für dich sein. Solange du hier bist musst du nicht kämpfen, dein Schwert wirst du hier oben nicht brauchen.", erklärte Hideyoshi seinem jungen Gast, der nichts anderes zu kennen schien als zu kämpfen. Es gab viele Fragen die er sich vermutlich selbst stellte, warum hatte seine Schwester ihm einen solchen Fluch aufgehalst, wenn sie ihn loswerden wollte, dann hätte sie ihn töten können. Diese Fragen zu stellen machte auch für Hideyoshi keinen Sinn, er wusste es gab keine Antworten, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Hideyoshis Neugierde jedoch war geweckt und er wurde das Gefühl nicht los, dass es hier um mehr ging als eine stumpfe Klinge in Form eines einfachen Menschen. Veränderung lag in der Luft, aber so oder so, dieser junge Mann brauchte Hilfe, sonst hätte er diesen Ort nicht gefunden.

      "Nein das meine ich nicht. Die Shogune sind auch nur einfache Menschen, oder zumindest waren sie es irgendwann einmal. Am Besten wäre es Magie wäre in Vergessenheit geraten als die Götter die Welt beherrschten. Was mich betrifft, ich sollte ebenfalls keine Magie anwenden und du solltest mich nicht darum bitten, das ist jedoch nicht die Welt in der wir leben." Die Wahrheit war, dass Hideyoshi niemals aufhören konnte denen zu helfen, die durch Magie verletzt wurden, ebenso wenig wie sein Gast aufhören konnte zu kämpfen, selbst wenn ihm ein Ort des Friedens angeboten wurde. "Beachten?", fragte Hideyoshi mit einem amüsierten Lächeln. Er dachte eigentlich die Aufgabe an sich wäre sehr simpel. "Die Wälder erstrecken sich um dieses Anwesen. Folgst du dem Pfad kommst du zu einem kleinen Dorf, dort wirst du allerdings keine Rehe finden, am Besten du hältst dich für deine Jagd von dort fern.", erklärte er lächelnd. "Ausrüstung können wir dir selbstverständlich zur Verfügung stellen, aber vielleicht möchtest du dich eine Nacht ausruhen und dir noch einmal alles gut überlegen."
    • Arbeit war alles das er kannte, ja, aber keine Teamarbeit. Seine eigenen Aufgaben waren stets koordiniert, er hatte womöglich Gefallen an direkten Aufträgen einer einzigen Person gefunden, in seinem Herz etwas wie Stolz getragen, weil er jemand war, der dazu auserkoren wurde, direkte Befehle annehmen zu dürfen. Hideyoshi gab ihm gerade auch einen, mehr oder minder - es war dennoch nicht das Gleiche, es wurmte ihn und sein Herz füllte sich mit einer Art Zwist; er sollte das hier nicht tun, würde sich unrein machen. Er wollte das hier tun, würde sich nicht darum scheren, ob man ihn danach akzeptierte oder nicht. Akihisa trank die letzten Schlucke seines Tees herunter, seine Stirn legte sich in Falten. Seine Finger fuhren über den Rand seiner Tasse, klang es doch verheißungsvoll, wenn man behauptete, er war nicht mehr, als eine weitere, verlorene Seele, der Hideyoshi einen Unterschlupf gab, den sie sonst nie und nimmer gefunden hätte. Dankbar sollte er sein. Mhm, das stimmt wohl. Die Klinge ist ohnehin nicht mehr wert, als das Blut, das an ihr klebt. Ich ... glaube jedoch nicht, dass ich das vermeidlich fehlende Puzzleteil für solche Dinge bin. Nicht, dass ich nicht helfen möchte, ich entschuldige mich lediglich im vorhinein, sollte es zu Reibereien kommen., nuschelte Akihisa niedergeschlagen in seinem eigenen Kopf vor sich hin.

      Musste er deswegen dieses dumme Reh alleine jagen? So sah es aus. Zumindest aus seiner Sicht, die gleich null war, dementsprechend hatte er nicht gerade die beste Basis für solche Behauptungen. Unverfroren wie sein Gegenüber war, glaubte Akihisa, dass er ein komischer Kauz war - ein alter Mann sein musste, der sich einfach viel zu jung anhörte und für sein Leben gerne diejenigen piesackte, die ihn aus ihren eigenen Gründen belästigen mussten. So war es nun einmal, so würde es bleiben. Nun, womöglich hast du Recht. Magie hat zu genug Idiotie, Egoismus und Leid geführt, auf welcher Ebene auch immer, da stimme ich dir zu, aber in deinem Fall bewirkt sie etwas Gutes und hilft Leuten, oder nicht? Keinen Moment lang würde er diesen Mann als Kriegstreiber, als Verrückten, als Menschenhasser bezeichnen. Womöglich als komisch. Vielleicht auch als ein wenig exzentrisch, wenn er sich hier oben schon versteckte und sich eine Armee aus zerrütteten Leben baute, oder war Kanako ein einfacher Soldat seinerseits? Nein, ein Soldat? Sie war doch ein Hausmädchen, oder? Nun war Akihisa von seinen eigenen Gedanken verwirrt, stellte die Tasse auf dem Tisch ab und seufzte, laut. Ich danke für die Information. Und das mit dem Ausruhen hört sich recht verlockend an, wobei ich mir nichts länger überleben will. Worauf warte ich auch? Besser wird es durch herumwarten nicht. Ich bin einverstanden und jage dir ab morgen dein weißes Reh, komme, was wolle. Jedwede Schmach, die ihn überkommen würde, akzeptierte er. Mit einem Mal stand er auf, verneigte sich vor Hideyoshi und wandte sich zum Gehen um; die Tür würde er schon finden.
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Hideyoshi gab einen nachdenklichen Ton von sich. Akihisa schien nicht viel mehr zu kennen als ein Soldat oder etwas dergleichen zu sein. Es war traurig, aber die meisten Menschen befanden sich heutzutage in derselben Situation. Entweder sie lebten abgeschieden und wurden von den Steuern die die Shogune einhoben erdrückt, oder sie waren Teil ihrer Armeen. Er bezweifelte, dass sie ihre Mitmenschen überhaupt noch als solche wahrnahmen. "Du wirst lernen dich an das Leben hier anzupassen, wenn du das möchtest und bleibst.", erklärte Hideyoshi ihm mit einem Lächeln, das er nicht sehen konnte. Jeder Mensch war anders, jedes Lebewesen eigentlich. Er hatte so viele verschiedene Personen kennengelernt in all den Jahren. Manche kamen aus einer großen Familie und waren es gewohnt sich gemeinsam um den Haushalt zu kümmern und manche hatten noch nie eine und erfreuten sich an dem Leben das in diesem Haus herrschte. Manche konnten ihre Vergangenheit allerdings nicht abwerfen und kämpften immer noch. Für sich selbst, oder Hideyoshi und damit indirekt für andere. Er lehnte es nie ab die Wünsche seiner Gäste zu erfüllen, sofern sie die Aufgaben erledigten die er ihnen stellte, er verlangte aber auch nie, dass jemand etwas mit oder ohne Gegenleistung tat. Jeder sollte für sich selbst entscheiden.

      Plötzlich entwich ihm sogar ein leises Lächeln, als sein Gast ihn so lobte. War es das, was man sich über ihn erzählte? Nun, es war nicht falsch. "Ich erfülle Wünsche, für eine Gegenleistung, das ist alles. Ich bin nicht mehr als ein Händler. Ob ich meine Magie verkaufen sollte ist eine andere Frage, aber ich denke ich kann sagen, dass ich das hier nicht für mich mache. Zu viele Menschen leiden heutzutage, so wie du. Die Menschen sollten das Recht haben ihr Schicksal zu wenden, wenn sie das denn wirklich wollen. Wie du lebst und wie du stirbst sollte deine Entscheidung sein und nicht die eines Shogung, eines Gottes, oder sonst irgendwem." Das war die Meinung die er vertrat und mehr gab es dazu auch nicht zu sagen. Ob es die richtige Entscheidung war seine Hilfe zu erbitten und sich selbst der Verderbnis auszusetzen war eine andere Frage, auf die jeder einzelne seine eigene Antwort finden musste. Akihisa schien keine ragen mehr zu haben und stand auf, ehe er sich verneigte. Manieren hatte er nicht gerade, aber das störte Hideyoshi nicht, stattdessen rief er nach Kanako die herein eilte und ihrem Gast schnell unter die Arme griff. Hideyoshi stand selbst auf und betrachtete die beiden. "Zeige ihm doch sein Zimmer und morgen Früh, nach dem Frühstück, gibst du unserem Gast alles was er braucht um auf die Jagd zu gehen." Kanako verneigte sich und zog Akihisa noch einmal mit nach unten. Hideyoshi war es der das Zimmer zuerst verließ und Kanako ließ Akihisa sich erst aufrichten, als seine Schritte bereits verklangen.
    • Wie auch immer er den Rest der Welt handhabte, so glaubte Akihisa, würde es die Welt ihm gleichtun - er war eine stumpfe Klinge geworden, dessen nichtige Worte keinerlei Gewicht trugen, der keine scharfe Zunge besaß, die mit seiner Schneidekunst einhergingen. Selbst, wenn er sich dem menschlichen Dasein verschrieben hätte, so würde er nur noch mehr darunter leiden, könnte er doch nichts mehr tun, an dem er Freude fand; eine Art Beschäftigung für nebenbei wäre durchaus schön gewesen, doch bis dato lag er immer nur auf der Lauer, wurde behandelt wie ein Spielzeug, das gefälligst inexistent zu sein hatte, insofern man ihn nicht brauchte. War es nicht jene Lebensweise, die ihn nun heimsuchte und zum Verhängnis wurde? Akihisa erinnerte sich dunkel daran, einst existiert zu haben, ein Mensch gewesen zu sein, von jemanden begehrt zu werden - doch all das hatte sich in Luft aufgelöst, war nicht mehr als dunkler Staub geworden, der unlängst davongetragen worden war; sich anzupassen, in eine freie Rolle zu quetschen, die viel zu groß für ihn war und dennoch unmöglich erschien; würde er das überhaupt bewerkstelligen können? Nein, niemals. Sich Freiheiten zu erlauben, an seiner Loyalität zu zweifeln, war Sünde genug gewesen. Hideyoshi aufzusuchen war die Sünde im menschlichen Geiste selbst, die Ignoranz seiner eigenen Fehler und die Arroganz, Buse für sie einberufen zu wollen. Ein totes, weißes Reh würde keine Menschen, der wegen ihm starb, wiederbringen, keine verfluchte Seele befreien.

      War er doch alleine drauf und dran gewesen, sich vom Tisch zu entfernen, hatte er doch ohnehin keine Manieren, war es höchstens Kanako, die ihm half, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, wartete, bis sich die leichten Schritte des befremdlichen Mannes entfernten. Kein Wort fiel mehr, als man ihn zu Bett brachte und Akihisa seine eigene Unfähigkeit verteufeln wollte, als er dort lag, allein, in einem fremden Raum, nachdem Kanako sich auch schon erlaubt hatte, zu gehen. Sie hätte ihn gar nicht hierher bringen sollen - hätte ihr Desinteresse an ihm womöglich kundtun dürfen, oder den Ärger, den sie mit ihm hatte. Alles, worauf sich der ehemalige Assassine nun verlassen konnte, war er selbst und seine Fähigkeit, einfach loszulassen, einzuschlafen, seinen neuen Schlafplatz zu genießen. Lange konnte er nicht geschlafen haben, so glaubte er, denn Getrampel riss ihn aus seinem Albtraum hoch. War es einer? Er war so leer, so fraglich gewesen, er konnte selbst das nicht beurteilen. Stattdessen lauschte er, hörte Gelächter, glaubte, in der falschen Welt zu sein. Ob Hideyoshi Kinder hatte? Nein, womöglich waren es nicht einmal die seinen - vielleicht träumte Akihisa auch noch. Zögerlich stand er schließlich auf, versuchte sich zu orientieren und suchte den Raum ab, tastete jeden gefunden Winkel ab, bis er die Tür fand, nach der er eigentlich suchte. Schließlich schob er sie auf, spähte in den Gang hinein. Nicht einen Umriss sah er; natürlich, er hatte ein Reh zu jagen, in endloser Dunkelheit - aber nicht hier, nicht im Anwesen.
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    • Kanako war schon früh am Morgen wach, wie jeden Morgen. Sie holte frisches Wasser aus dem angrenzenden Bach und frische Eier aus dem Vorratslager. In der Küche fing sie dann an ihrer aller Frühstück vorzubereiten. Es war viel zu tun, immerhin waren sie hier eine große Familie und alle wollten satt werden. Nach und nach erwachte das ganze Anwesen zum Leben. Ryosuke war der erste der sie in der Küche begrüßte und ihr zur Hand ging. Er war ihr meist zu ungeschickt, also schickte sie ihn einfach los um noch ein paar Eier zu holen und den Tisch zu decken. Hübsch sah der Tisch bestimmt nicht aus, aber nachdem sich alle gesetzt hätten herrschte sowieso nur noch Chaos. Nachdem er damit fertig war wagten sich auch schon die Jüngeren aus ihren Zimmern und Ryosuke nahm es auf sich sie zu beschäftigen bis das Essen fertig war. Insegsamt lebte Kanako hier mit zehn anderen, abzüglich Hideyoshi selbst. Platz gab es noch mehr, für den Fall sie bekamen mehr Gäste, oder ihre Brüder und Schwestern kamen nach Hause und mussten sich ausruhen, auch wenn sie sich die Zimmer vorrübergehend meistens trotzdem so aufteilten, dass die Älteren ihre Privatssphäre hatten.

      Ryosuke jagte den Kindern am Gang hinterher als er Kanakos Stimme vernahm die sie alle zum Frühstück rief. Im selben Moment öffnete sich die Tür ihres Gastes neben ihm und er lächelte den Neuankömmling an. "Ryo, Ryo, kommst du?", rief eine Kinderstimme vom anderen Ende des Ganges. "Geht schon mal vor ich komme gleich nach.", antwortete er ihnen. Seine Stimme war doch recht hoch für einen Jungen, aber er war sicher, das würde sich ändern sobald er älter wurde. Er wandte sich an den Neuankömmling. "Akihisa, richtig? Ich bin Ryosuke. Ich hoffe du hast hunger, Kanako hat für uns alle Frühstück gemacht! Sie ist ne klasse Köchin! Wenn sie nicht so stur wäre, dann würde sie eine tolle Ehefrau abgeben!" Ryosuke lachte. Kanako hatte ihm ein wenig von dem Neuankömmling erzählt. Dass er keine Manieren hätte, aber das sagte sie eigentlich von allen und dass er blind war. "Nimm meine Hand! Ich bring dich hin.", bot er an und streckte seine Hand aus, sodass sie direkt vor dem Fremden war.

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    • Recht behielt er also doch. Hier waren Kinder, mehr als eines, und sie schienen Freude daran zu behalten, hier hausen zu dürfen. Akihisa war derjenige, der besagte Freude nicht teilen konnte, oder wollte - er war Niemand, der sich um die Reize seiner Umgebung hatte kümmern müssen, war Stille gewohnt, bis auf die ein oder anderen fluchenden Wachen, die einander nun einmal nicht ausstehen konnten. Jedes Mal, wenn er an ihnen vorbeigewandert war, hatten sie sich augenblicklich wieder eingekriegt, sich vor ihm verneigt - er war sich ihrer überdrüssig, wusste, dass sie ihn nur als eine Extension seiner Schwester ansehen, als ihre linke Hand; er war nicht erzogen worden, um seinen Mitmenschen zu gefallen, sondern, um genau einer Frau zu dienen. Kinder gab es in dem den Gefilden des Schlosses keine, geschweige denn wurde er frühmorgens damit konfrontiert - hier schien die Welt einen anderen Takt anzuschlagen, die Ruhe selbst in die Adern ihrer Mitmenschen zu pumpen und auch dafür zu sorgen, dass jeder einfältiger Bastard, der ein Mundwerk besaß, allerhand Informationen hatte und wiedergab, als wäre er dazu gezwungen, sich irgendwie ein Stück Vertrautheit von einem Fremden anzueignen. Wahrlich, hier wollte er nicht länger bleiben, als er musste, sonst würde es ihm einfallen, ein derartiges Leben zu genießen - und säte man die Saat des Misstrauens in ihm, nicht?

      Eine schrille Stimme erklang vor ihm, nachdem das Getrampel verstummt war - es war zu laut gewesen, um alle Schritte zu filtern, zu viel, als dass er erwartet hatte, die Präsenz eines weiteren Menschen vor sich zu spüren. Akihisa wusste nicht, wie er ihn beschreiben sollte, doch der Junge klang beinahe wie man sich einen gutmütigen Idioten vorstellte - er hieß Ryosuke, auch gut. Informationen gab es wie Sand am Meer, doch nun einmal mehr wusste der Hund eines Shoguns nichts damit anzufangen; er wusste auch nicht, ob man seine Gedanken hören konnte, wenn er sie einfach so in den Raum warf, und doch war ihm beinahe klar, dass Hideyoshi wohl derjenige mit dem Privileg war, ihn verstehen zu können. Geschlossene Augen starrten auf einen Fremden. Dann folgte ein Nicken, war er doch wirklich hungrig - die Worte gegenüber Kanako ignorierte er, erschien ihm Ryosuke wie ein verträumter Idiot - eine Ehefrau? Akihisa hätte sie eher als strenge Dienerin eingeschätzt, die sich ihre Aufgabe zu Herzen nahm und dabei unnötigen Ballast generierte. Womöglich lag er falsch. Dennoch, wie sollte ein stummer, blinder Idiot einem anderen Trottel erklären, dass er auch alleine gehen konnte? Ein Nicken würde reichen, wäre jedoch fraglich, vielleicht auch unfreundlich. Stattdessen ergriff er sie und zog Ryosuke in die Richtung, aus der die Kinderstimme gekommen war - zwei der Finger seiner anderen Hand drückte er leicht gegen die Wände an seiner Seite, auf dass er sich den Weg einprägte, damit er nicht mehr auf jeden dahergelaufenen, gutgläubigen Idioten in diesem Hause angewiesen wäre.
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    • Der Gast ergriff Ryosukes Hand und ging auch schon los, in die richtige Richtung sogar, sagen tat er aber nichts. "Achja, du bist ja stumm. Naja macht nichts, Lord Hideyoshi wird das im Handumdrehen gelöst haben!", grinste er gerade als sie den Raum betraten in dem all das Essen bereit stand. Es roch auch danach und alle saßen schon bis auf sie beide. "Shh!", ermahnte Kanako. "Was er und Lord Hideyoshi besprechen geht uns nichts an und er muss alleine entscheiden, ob er seine Hilfe überhaupt will und jetzt setzt euch." Ryosuke sagte nichts mehr, sondern zog Akihisa nur zu einem freien Platz, ließ sich auf den Hintern fallen und zog ihren Gast mit sich nach unten. Für einen Moment war es still und Ryosuke griff nach Akihisas Händen um sie aneinander zu pressen. Kanako dankte im Namen aller für das Essen und kurz darauf wurde es wieder lauter. Die Teller und Tassen klapperten und jeder nahm sich was ihnen gefiel, auch wenn sich keiner in Anwesenheit des Neuankömmlings so recht unterhalten wollte. Ryosuke stieß seinen Ellenbogen sanft in Akihisas Seite.

      "Es gibt Reis, Tee, Eier, Fisch und Suppe. Ich kann dir etwas in deine Schüssel geben wenn du willst, sag mir nur was", bot er ihm freundlicherweise an, während er aber schon eine andere Schüssel befüllte. Nicht seine eigene, sondern die seines kleinen Bruders, der direkt neben ihm saß. Er reichte ihm die Schüssel schon bald danach. Ryota war schüchtern und versteckte sich bewusst neben seinem Bruder vor dem Fremden, während er so leise wie möglich zu essen begann. Anders als Miyako, die zu Akihisas linken saß und an seinem Ärmel zupfte. "Wieso machst du deine Augen nicht auf?", fragte sie, ihre Stimme definitiv die eines Kindes. "Er kann dir nicht antworten.", warf Ryosuke ein und damit würden sie es wohl alle nicht wissen bis, bezwiehungsweise nur dann, wenn Akihisa und Hideyoshi zu einer Übereinkumpft kamen und er seine Stimme überhaupt zurück wollte. Jetzt sah er sich wohl eher hier gefangen , beinahe wehrlos, weil er ein Nein gar nicht wirklich ausdrücken konnte, stellte man nicht die richtige Frage.
    • Empört konnte er sein, sich beschweren, bis in die Nacht hinein, doch würden seine Worte nur auf taube Ohren fallen, besaß er doch keinerlei Stimme, mit der er seinen Unmut kundgeben konnte. Akihisa war, im besten Falle, jemand der viel aushielt und im schlimmsten Falle von Kindern überreizt. Die Hand, die er hielt, war kleiner als die seine und die Gestalt, die ihn abgeholt hatte, sah vermutlich auch eher von unten herab zu ihm auf - ein Kind war er womöglich nicht gleich, aber ein Idiot sondergleichen. Dennoch, sein "Lord" hatte versprochen, sich darum zu kümmern, ihm erlaubt, hier zu hausen, weil er womöglich ein gütiger Nichtsnutz sein durfte, der nicht oft Besuch empfang. Wie fand man diesen verdammten Berg überhaupt? Noch immer fragte er sich, ob er sich nicht den Kopf gestoßen hatte und all die Seele, die wegen ihm einst sterben mussten, nun mit ihm ein Puppenhaus bezogen, über das eine seltsame Macht regierte, aus der er nicht entkam. Gequengel und Palaver existierten hier und die Musik wurde von ganz anderen Leuten gespielt, als er es gewohnt war - rhythmisch war der Takt hier nicht, aber er herrschte vor und zog seine Konsequenzen mit sich; es war zum Haare ausreißen. Mit einem Ruck saß er schon auf seinem Hintern, bekam einen Ellbogen in die geschundene Rippe geschoben und schnaufte. Musste das sein? War er nur von gottlosen, einfältigen Idioten umgeben? Seine Hände wurden auch noch missbraucht, na toll!

      Reis, Tee, Eier, Fisch und Suppe. Eine komische Reihenfolge für den Anfang, eine schwer zu beantwortende Frage für einen Stummen. Wenigstens war er nicht auch noch taub - ein Aspekt, der ihn erschaudern ließ. Akihisa wartete, hörte Schüsseln und Stäbchen auf dem ganzen Tisch arbeiten, wollte nicht stören, weil er immerhin noch Manieren besaß, seiner Meinung nach, und sich ohnehin nicht sonderlich viele Hoffnungen machte, heute etwas ordentliches bewerkstelligen zu können. Ganz im Gegenteil. Ein weißes Reh auf Anhieb zu finden, das wäre eine Herausforderung, der er sich erst stellen musste - eine Herausforderung, der er nun einmal gewachsen wäre. Eine kleine Hand zupfte an seinem Ärmel, aus Reflex drehte er sich zu ihr um und legte die Stirn in falten. Zum einen behauptete Ryosuke, er sollte ihm sagen, was er brauchte, zum Anderen sagte er diesem kleinen Ding nun, er konnte nicht antworten. Ein Seufzen verging sich auf seinen Lippen - er saß zwischen einem Kind und einem kindlichen Idioten. Hasste seine Schwester ihn wirklich so sehr? Und außerdem! Hideyoshi war doch verrückt geworden; hier Entspannung zu finden wäre die reinste Folter! Leicht entnervt rieb er sich die Schläfen, nur, um sich geschlagen zu geben. Akihisa schrieb seinen Essenswunsch mit Behutsamkeit auf die dünne Haut. Reis, Ei, Tee. Das sollte er doch hinbekommen, oder?
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    • Ryosuke versuchte Akihisas Anweisungen zu folgen, hatte am Ende aber keine Ahnung was er wollte, er tat ihm also einfach ein wenig Reis und zwei Eihälften in eine Schüssel. Oben drauf legte er noch ein wenig Fisch und einen tee schenkte er ihm auch ein. Dann drückte er ihm die Schüssel in die eine Hand und ein paar Essstäbchen in die andere. "Bitteschön.", erklärte er stolz ehe er auch schon selbst zulangte und anfing das Essen in sich hinein zu schaufeln. Da jeder mit Essen beschäftigt war, wurde auch nicht viel gesprochen. Die Kleinen waren zuerst fertig und Miyako sprang bereits auf. "Darf ich Frühstück zu Lord Hideyoshi bringen? Darf ich? Darf ich?", fragte sie aufgeregt und Kanako musterte sie für einen Moment. "Na schön, aber erst wenn du deine Schüssel abgewaschen hast.", antwortete sie schließlich und Miyako rannte schon davon. Beinahe wäre sie dabei mit ihren weißen Söckchen auf dem Boden ausgerutscht, aber sie fing sich wieder und lief in die Küche,wo bereits eine kleine Wanne mit Wasser zum Abspülen bereit stand. "Vorsichtig!", rief Kanako ihr noch nach, glaubte aber nicht, dass Miyako auf sie hören würde und seufzte.

      Auch die anderen jüngeren verschwanden nach und nach und Ryosuke folgte ihnen ebenfalls, nachdem er seine Schüssel drei Mal geleert hatte. Zurück blieben die Älteren. Zu Kanakos Stimme gesellte sich eine wesentlich höhere, sanftere Stimme, die ein wenig verträumt klang. "Keine Sorge, es ist nicht den ganzen Tag so wie beim Essen.", kicherte sie sanft. "Die Kleinen spielen meistens draußen und wenn es Zeit zum Lernen ist, dann sind sie auch still. Kanako tat sich am Anfang auch schwer damit, nicht wahr?" Ein seufzen aus Kanakos Richtung ertönte, so als wolle sie der anderen Frau sagen, dass das Akihisa gar nichts anging. Beide schlürften an ihrem Tee. "Ich bin froh darüber sie so glücklich zu sehen. Ich glaube die Meisten von uns sind ohne Kinderlachen in ihrem Leben aufgewachsen." "Mag schon sein.", erwiderte Kanako. "Wie auch immer, ich räume besser mal ab und nachher zeige ich dir wo du finden kannst was du brauchst. Wir sollten dir vermutlich auch etwas anderes anziehen Akihisa." Kurz darauf find sie auch schon damit an das restliche Geschirr zusammen zu sammeln und weg zu tragen.
    • Farbenfroh und viel zu wild war das Leben hier. Akihisa würde sich nie daran gewöhnen, wusste, dass er sich hier nicht länger als nötig aufhalten wollte und ihm wurde erst jetzt klar, wie fehl am Platz er sich in dieser beinahe fremden Welt fühlte. Das war nichts für ihn. Die Finger würde er sich verbrennen, wenn er Hideyoshis Worten Folge leistete und sich auf diesem verdammten Berg ausruhte - diesem Ort für einen Herren und seine Dienerschaft, sowie ihre Mitbringsel. Hatten sie ihn einst aufgesucht, weil sie seine Hilfe erbaten, hatten von der Magie eines Mannes kosten dürfen, die die Wenigsten kosten konnten? Oh, wie sehr er sich wünschte, diese Realisation nicht gerade jetzt zu haben. Ryosuke nickte er lediglich zu, als jener ihm eine Schüssel in die Hand drückte - so formell musste er mit ihm nicht sein, er war nur blind, nicht komplett nutzlos! Dennoch war es wohl auch so, dass Akihisa seine Probleme nun indem ausbaden konnte, indem er von seinem Essen kosten durfte - wo sollte man anfangen, wenn man keine Ahnung hatte, wie viel das war? Wieso ausgerechnet er? Das war doch zum verrückt werden. Wollte man ihn hier haben, damit er Niemandem mehr das Lebensende bescherte? Oder war es doch ganz anders?

      Tausende Fragen schwirrten durch seinen Schädel, als sich der Raum langsam lernte, als eines der Mädchen voraustanzte, das zuvor noch neben ihm gesessen war. Dann der Rest, immer nach der Reihe - während Akihisa auf ein Stück Fisch biss. Bäh. Ryosuke hatte anscheinend nicht so recht verstanden, was er von ihm gewollt hatte, aber sich darüber aufzuregen wäre wohl eine persönliche Schwäche seinerseits, das tat er doch sonst auch nie ... weil er immer das bekam, was er wollte, nicht? Im Endeffekt war er vielleicht doch auch eine sehr verhätschelte, geliebte linke Hand einer Verrückten, die ihm all das gab, wonach er verlangen konnte, damit er hoffentlich aus ihrer Hand fraß, wie ein artiges Kind. Der Gedanke allein widerte ihn wiederum an. Schnell aß er sein Frühstück auf, stellte die Schüssel jedoch nicht beiseite, sondern umklammerte das Teil, als hinge sein Leben davon ab - Hunger hatte er keinen mehr. Eine neue Stimme, eine neue Existenz - mehr verrückte Idioten. Hilfe. Wie viele von diesen Leuten beherbergte ein mythischer Lord bitte in seinen eigenen vier Wänden? Naja, wenigstens nutzten sie den Platz ... und würden ihn dafür foltern. Er seufzte. Dann nickte er. Nicht den ganzen Tag, huh? Das würde er heute und hoffentlich sonst auf auch nie verinnerlichen müssen - Akihisa wollte ziehen, wollte seine Mission erfüllen. Ein Auge reichte. Irgendwie. Es musste. Die Schüssel stellte er ab, hörte Kanako zu. Darauf konnte er kaum warten, auch, wenn sein ganzer Körper nicht bei ihm dafür bedanken konnte, die letzten Tage über so misshandelt worden zu sein. Seine Glieder waren taub und er war sich sicher, dass er an solchen Tagen eigentlich zu ruhen hatte. Heute hatte er keine Lust darauf - es war stickig als er von seinem Tee trank. Das ... Gesöff schmeckte komisch, so sehr, dass er nach dem zweiten Schluck darauf deutete und den Kopf schieflegte - verstand ihn denn so irgendwer?
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    • "Der Tee schmeckt dir nicht?", fragte die andere Frau beinahe enttäuscht klingend. "Mein Name ist übrigens Himiko." Sie trank ihren eigenen Tee aus und stellte die Tasse ab. "Es ist ein Lotustee. Das meiste das wir hier trinken und essen kommt von diesem Berg.", erklärte sie ihm beinahe fröhlich. Es machte ihr nichts aus, dass er wählerisch war. "Welche Art Tee bevorzugst du denn?", fragte sie und legte den Kopf schief. "Ah, tut mir Leid. Ich werde für heute Abend einfach einen anderen zubereiten. Lotus ist Lord Hideyoshis Lieblingstee, weißt du? Aber er freut sich eigentlich über alles das wir ihm bringen." Man hörte Himiko ihr Lächeln an und der träumerische Ton in ihrer Stimme schwand nicht. Das geschirr klapperte allerdings als Kanako auch ihre leere Tasse aufsammelte und selbst Himiko, die nicht blind war, schien ein wenig davon überrascht, dass sie plötzlich hinter ihr stand. "Ach das kann ich doch selbst.", sagte sie ihr, aber Kanako schüttelte nur den Kopf. "Sieh lieber nach Miyako, ich will nicht, dass sie Lord Hideyoshi den ganzen Vormittag über belagert." "Hm, okay." Himiko erhob sich langsam und bewegte sich leichtfüßig davon, Kanako hingegen räumte weiter auf.

      Das Abwaschen konnten heute die Jungs übernehmen, Kanako brachte nur alles was noch übrig war in die Küche, dann kehrte sie zu Akihisa zurück. "Na los, ich bringe dich zu unserem Lager und dort kannst du dir nehmen was du möchtest. Während du dich darin umsiehst, werde ich mal sehen, ob ich andere Kleidung für dich finde. Sie griff nach Akihisas Arm, nachdem er sie nicht sehen konnte, damit er sich an ihr festhalten und ihr folgen konnte. Der Weg zum Lager war durchaus kein Kurzer. Zuerst gingen sie zum Eingang zurück wo Kanako Akihisa auf seine Schuhe hinwies und dann wanderten sie durch den Gartenbereich zu einer kleinen abgelegenen Hütte. kanako öffnete die Tür und schob Akihia hinein. "Schneid dich einfach nicht, ich komme gleich wieder." In der Hütte gab es Pfeil und Bogen, Schwerter und Werkzeuge wie Schaufeln, Äxte und Seile. Kanako wusste nicht was er brauchte und sie hatte keine Lust es zu erraten, er würde sich schon selbst zurechtfinden. Sie suchte lieber nach etwas leidung in der er sich besser bewegen konnte und die auch schmutzig werden durfte.
    • Das wollte er damit nicht sagen, aber vielleicht hatte man es auch an seinem gepeinigtem Gesichtsausdruck gelesen - Himiko, so hieß sie, schien es zumindest aus seinem Kopf gelesen zu haben, ohne, dass er ein einziges Wort über die Lippen bringen konnte. Nun fühlte er sich nicht nur ertappt, sondern ein wenig enttäuscht davon, dass man ihm alles schenken würde, wonach er verlangen könnte. Wieso tat er das auch? Auf einem Weg passte ihm nichts, auf dem anderen auch nicht - verzogen war er, gleich wie seine Schwester, nicht? Seine Meisterin und er waren immerhin Geschwister gewesen, hatten sich ein und dieselben Eltern geteilt. War das nicht so? Akihisa war verwirrt, wieso er solche Gedanken ausgerechnet jetzt und so plötzlich in Frage stellte. Lotustee. Lotus? Wieso trank man hier oben Lotus? Ah, weil alles von diesem Berg kam, woran sie sich bedienten, huh? Eines musste er Hideyoshi wohl lassen - er wusste, wie er seine Vorteile nutzte und anscheinend einen gesamten Berg dazu benutzen konnte, um ein paar Seelen am Leben zu halten; mehrere Münder zu stopfen. Mit einem Schluck mehr trank er den Tee herunter, war er doch nicht mehr sonderlich heiß und ließ sich, kurz darauf, auch schon überraschen. Himiko wurde aus dem Raum verbannt, Miyako hinterher gesandt und Akihisa selbst wurde ergriffen und schlussendlich verschleppt, in irgendeiner Art und Weise, der er auch gehörig war.

      Bequem war der Weg schon, den sie beide gingen, dafür wurde ihm jedoch auch klar, wie verdammt lange seine Glieder, sein ganzer Körper unter dieser Wanderschaft gelitten hatten. Außerdem hielt er nichts aus, war es denn nicht so? Akihisa war eine Schande für jeden, der sich in die Dienste seiner Schwester stellte; einer von vielen Idioten, die sich wohl oder übel nicht eingestehen konnten, dass sie sich selbst in den Tod entsendeten. Wortlos - wie auch sonst? - folgte er Kanako, konnte nicht fragen, was sie plagte oder welchen Einfall sie gerade eben gehabt hatte, dass sie alles so überstürzte. Stattdessen, niest Akihisa einmal. Nicht krank werden war eine Devise, er schob es auf den aufgewirbelten Staub, auf seine unbekannte Umgebung - auf die angeordneten Waffen, vor denen er stand, die vielleicht ein wenig staubig waren. Sich an einer Klinge schneiden? Bitte, er war kein Kind; woher kam das? Wieso stellten ihn alle als hilflos dar? Erneut schnaubte der junge Mann, bevor er anfing, nach einer passenden Waffe zu suchen. Bogen und Pfeile - sein Schwert hätte er gerne wieder, doch irgendetwas in seiner Magengegend verriet ihm, dass er nicht nach seiner treuen Klinge fragen sollte - ohnehin hatte er sie verhunzt, wollte sie nicht benutzen, um auch noch tierisches Blut zu vergießen. Akihisa schwieg, probierte ein paar von ihnen aus, bis er eines nahm, das gut in der Hand lag. Er schnitt sich. So viel dazu ... es tat nicht wirklich weh, es zog ein wenig, als hätte er sich geradewegs in den Finger gestochen. Damit konnte er leben.
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    • Der Neuankömmling war viel Arbeit und dankbar schien er nicht gerade. Hoffentlich hatte er sich vor Lord Hideyoshi nicht so aufgeführt. Selbst die Kleinen wussten sich meistens zu benehmen. Ihr war es wichtig, dass jeder wusste, wer ihnen dieses ruhige Leben hier ermöglichte und wer ihnen ihre Wünsche erfüllte. Lord Hideyoshi war überaus gütig und jeder der etwas anderes behauptete, würde ihren Zorn zu spüren bekommen, aber sie wusste auch, dass sie ihren Gast solange er nicht mehr als das war, höflich behandeln musste, auch wenn er nicht mehr tat als die ganze Zeit vor sich hin zu schnaufen. Sie war froh wieder Abstand zu ihm zu gewinnen und sah sich stattdessen nach etwas besser geeigneter Kleidung um, die sie ihm bringen konnte, auch wenn sie sich nicht darauf freute ihn wieder in sein Zimmer zu begleiten, damit er sich umziehen konnte. Irgendetwas störte sie an ihm, aber wenn sie ehrlich war, dann war sie gegenüber Neuankömmlingen immer misstrauisch und da machte dieser keine Ausnahme. Sie wusste, dass nur diejenigen diesen Ort fanden, die keinen anderen Ausweg hatten und dennoch wirkte der junge Mann dafür nicht verzweifelt und dankbar genug.

      Als sie etwas gefunden hatte das Akihisa passen sollte kam sie zurück, nur um zu sehen, dass er sich geradewegs in den Finger schnitt. "Was machst du denn da?!", rief sie aus, klemmte sich die frische Kleidung unter den Arm und schnappte sich Akihisas Hand, bevor er noch alles volltropfte. Sie umfasste den verletzten Finger und zog ihn aus der kleinen Hütte. "Komm, ich verbinde das und dann kannst du dich umziehen.", seufzte sie tief und verdrehte genervt die Augen. Sie brachte ihn wieder hinein. "Weißt du wie schiwerig es ist Blut aus Kleidung heraus zu bekommen? Ich weiß du kannst es nicht sehen, aber du trägst gerade wirklich hübsche Kleidung.", beschwerte sie sich und als sie schließlich anhielt kramte sie nach ein wenig Verbandszeug. Der ganze Raum roch danach und nach Desinfektionsmitteln und Medizin. Sie fand einen dünnen Verband den sie schnell um den Finger wickelte und dann mit einem kleinen Knoten befestigte. Erst dann ließ sie los. "Du kannst dich eigentlich auch hier umziehen. Wenn du das hier dreckig machst ist es mir eigentlich egal." Sie drückte Akihisa das Bündel in die Hand und verließ dann zügig den Raum. Sie wollte ihm wirklich nicht dabei zusehen.
    • Akihisa empfand es nicht als sonderlich schlimm, die Schärfe der Klinge an seiner eigenen Haut zu testen und etwas zu wagen, von dem man ihm sonst sicherlich abgeraten hätte. Er war kein Prinz, kein Anwärter auf den Posten eines Shoguns und auch keine linke Hand mehr - ein Mann ohne Titel, eine Figur mit einem Namen aber keinen sonderglich guten Überlebenschancen, wenn er hier weiter alleine durch die Gegend irrte. Was versprach er sich auch, wenn er genau das tat? Hier war es besser - er hatte ein festes Dach über dem Kopf und Menschen, die sich um ihn sorgten, auch, wenn er sich sicher war, dass er all diese Hilfe nicht wollte. Frei sein, das hatte er nicht gelernt und sich auf andere zu verlassen war ein halbes Ding der Unmöglichkeit, auch, wenn er selbst nach Hilfe gebeten hatte. Hideyoshi war Niemand, den er nicht verstehen konnte, so glaubte er - einen Beweggrund für sein Verhalten und für seine zusammengewürfelte Dienerschaft gab es sicher, irgendwo, an irgendeinem Punkt in dieser krummen Geschichte. Kanako war wohl eine von denjenigen, die ihn nicht einmal mehr verwunderten - sie schrie ihn ja beinahe an, auch, wenn sie es auf die Kleidung schob, sobald sie konnte. Wieso kümmerte sie einfaches Material wie Stoff? Ersetzt werden konnte in diesem Leben doch sowieso alles; jeder, der ewig leben wollte, leckte eben an den Schuhsohlen der Shogune und Hideyoshi war sicher mächtig genug, um vollgebluteten Stoff zu ersetzen.

      Ohne Widerworte, ganz ohne jedwede Aussage oder Bemerkung folgte er Kanako und ließ sie tun, was sie für richtig hielt - ihn verarzten und dann mit einem Bündel Kleidung alleine zu lassen. Schöne Kleidung lag noch immer im Auge des Betrachters und, schlimmer als das, war er gar nicht gewillt, über die Schönheit eben jenes Kleidungsstücks zu lernen. Viel lieber zog er sich um, und kaum hatte er auch das erledigt, war sich sicher, das alles dort hielt, wo es hingehörte, klopfte er von innen an die Tür, um Kanako vorzuwarnen, als er heraustrat. Akihisa war nun wohl in der Lage, diesen Ort zu verlassen und etwas zu tun, worauf er schon den ganzen morgen brannte. Jetzt oder nie, und doch klebten die müden, geschlossenen Augen an Teilen seiner Gastgeberin, vor welcher er sich als Dank verbeugte. Eine Stimme hatte er nicht und sie half ihm mehr als jede andere Person in diesem Haus; selbst Hideyoshi tat nichts ohne Gegenleistung; seine Dienerin hingegen, auch, wenn es womöglich einfach ihre Aufgabe war, schien darauf erpicht zu sein, sich um alles und jeden innerhalb dieser Wände zu kümmern, selbst, wenn sie es ein klein wenig missbilligend tat. Nicht, dass er etwas dagegen hatte - Akihisa war sicherlich schwierig genug.

      Ein kleiner Windfang zog hingegen ein paar Runden um Hideyoshi, der vor seinem Tisch saß und womöglich gerade aus seinem Tee schlau wurde. Miyako wusste es nicht, traute sich gerade nicht, die eigene Stimme zu erheben und Kanako sagte immerhin, sie sollte Hideyoshi nicht die ganze Zeit stören. Schließlich kam sie zum Entschluss, sich mit zusammengezogenen Augenbrauen und gerunzelter Stirn, aufgeblasenen Wangen und fragendem Blick, vor ihren Lord zu setzen. War es etwas wichtiges? Eine Eingebung? Sollte sie den Anderen sagen, dass ihr Lord sich in einer Art Trance befand? Oder war er heute morgen einfach schlecht aufgelegt? "Lord Hideyoshi?", fragte sie vorsichtig und lehnte sich leicht über den Tisch. "Schmeckt der Tee nicht gut?"
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    • Kanako war überrascht als Akihisa sich tatsächlich vor ihr verbeugte und ihr so wohl dankte. Für einen Moment war sie sprachlos, schüttelte aber schnell den Kopf um sich selbst in die Realität zurück zu holen. "Na komm, ich bring dich zum Tor, ich nehme an, was auch immer du zu erledigen hast findet da draußen statt." Ihre Stimme klang auf einmal ein wenig sanfter, ihr Griff war es nicht unbedingt. Sie führte Akihisa erneut durch den Garten und zum Tor vor dem sie ihn letzte Nacht aufgelesen hatte. Sie öffnete er und ging einen Schritt mit ihm nach draußen, dann ließ sie los. "Viel Glück. Wenn u hunger hast, eine Pause brauchst oder einfach schlafen möchtest, kannst du jederzeit hierher zurück kommen." Sie wartete noch einen Moment, dann schloss sie die Tür wieder und ließ ihren Gast alleine. Er hatte immerhin eine Aufgabe zu erledigen, die nicht allzu einfach sein dürfte. Sie alle wussten das, sie alle hatten irgendetwas für Hideyshi erledigt, damit er ihre Wünsche wahr werden lies. Das Gute daran war, dass er sein Wort niemals brach.

      Hideyoshi hatte viel nachzudenken und nachdem Miyako ihm etwas Tee gebracht hatte, zog er sich wieder in seine Gedanken zurück. Akihisa sah jemandem den er vor langer Zeit einmal gekannt hatte so ähnlich und für seinen Namen galt dasselbe. Trotzdem war der Fluch älter als diese Person, älter als Hideyoshi und älter als jeder der in diesem Moment noch auf Erden weilte. Irgendetwas seltsames spielte sich hier ab und trotzdem konnte er ihn nicht einfach fort schicken, das hatte er noch nie getan. Mit der zeit würden sich vielleicht Antworten ergeben, Antw- Hideyoshi wurde unterbrochen und öffnete seine Augen. Die kleine Miyako lehnte sich über den Tisch und sprach wohl die Tatsache an, dass Hideyoshi sich dem Tee den sie gebracht hatte überhaupt nicht widmete. Er dachte sie wäre wieder gegangen. "Nein, er schmeckt ausgezeichnet.", antwortete er sanft und mit einem Lächeln auf den Lippen. "Willst du eine Tasse?", fragte er sie, bezweifelte aber, dass er ihr schmeckte.
    • Sich nicht zu bedanken, war das nicht eine Sünde? Hier war er jemand, der so vielleicht nicht existieren sollte, der nichts hatte, außer sich selbst, doch leichte Freundlichkeit, damit konnte er auch noch aufwarten. Seine Schritte führten ihn früher oder später schon an den Fuß dieses Berges, in den Wald hinein, tausende Stufen herunter - oder vielleicht doch nicht? Vielleicht einen dreckigen Pfad herunter, den er sich selbst aussuchte. Wie dem auch sei; man hatte ihm gesagt, er wäre wieder willkommen, hinter den festen Toren, die er einfach so in diesem Land stehen ließ. Ob er seinen Weg nach oben wieder finden würde? Akihisa konnte es nicht sagen. Er stieg unverhofft ab, bedacht darauf, sich nicht mehr zu verletzen, als er es ohnehin schon getan hatte - und am Fuß des Berges, bog er in das erstbeste Stück Wald ab, bahnte sich seinen Weg herein und fing an, die Gegend abzusuchen, sich langsam mit seiner Umgebung vertraut zu machen. Funktionieren sollte das hier, irgendwie, fand doch auch ein blindes Huhn früher oder später auch ein Korn - eine Nadel ließ sich selbst aus einem Heuhaufen fischen. So ließ er sich nieder, in einem der vielen Sträucher, und studierte die Laute seiner Umwelt; egal wie lange es dauerte, er hatte Zeit. Vor allem jetzt.

      Miyako legte den Kopf schief, erwartete eine Antwort ihres Lords. Nein, womöglich hatte sie ihn wirklich gestört, weil er gerade wichtigeres zu tun hatte - wehe, Kanako erwischte sie dabei, dann konnte sie sich etwas anhören! Dann regte er sich, der große Lord Hideyoshi selbst; ihn anzusehen war Grund genug, an seiner Seite zu bleiben, doch von ihm gepriesen zu werden, seine Hand auf ihrem Kopf zu spüren und gesagt bekommen, sie hätte gute Arbeit geleistet, das war noch besser - das sollte er wieder tun! "Nein, bäh!", rief sie vor ihrem Lord aus und verzog das Gesicht. Oh, nein, das war doch Lord Hideyoshis Lieblingstee - "Uh, ich - ich ... uh, ja bitte!", korrigierte sie sich schnell, bevor sie sich wieder setzte. Es war respektlos, sich so zu verhalten, und doch, dieser Tee schmeckte nicht sonderlich gut - kein Tee tat es so richtig, und wenn dann, dann brauchte er viel zu viele Zuckerstücke, ja! Nun, da sie es sich bequem machte, fand sie es doch nicht so bequem, hier zu sitzen. Sie wollte doch nur eines! Ja, das wusste ihr Lord bestimmt! "Was ist es dann?", fragte sie zögerlich nach, legte ihren Kopf schief. War dieser blinde Typ gemein zu Lord Hideyoshi?
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    • Miyako wollte keinen Tee, so viel stand fest und Hideyoshi lächelte sie mit einem Kopfschütteln an. "Wir alle dürfen unsere eigenen Meinungen haben. Der Tee muss dir nicht schmecken und du musst auch keinen trinken.", lächelte er und nahm seine eigene Tasse auf um aus ihr zu trinken. Er frühstückte nie mit den anderen und auch sonst aß er selten mit ihnen, meistens nur, wenn er es mal wieder an der Zeit fand sich zu zeigen, oder wenn jemand zu besuch kam, der eher selten hier war. Er wollte niemandem den Spaß verderben, er wusste, dass sie ihn alle schätzen und doch hatten sie großen Respekt vor ihm und würden in seiner Gegenwart nie frei sprechen. Es machte ihm nichts aus alleine in seinem Zimmer zu essen und Tee zu trinken. Freundschaften waren ohnehin etwas Zerbrechliches, vor Allem wenn man ein unnatürlich langes Leben führte. Trotzdem kam er nicht umhin alle seine Schützlinge ins Herz zu schließen und eben jenes brach, wenn sie blindlinks in ihren eigenen Untergang liefen. Es kam so oft vor, Konsequenzen werden den Menschen immer erst danach bewusst.

      "Was ist es dann?", wiederholte Hideyoshi Miyakos Frage und dachte kurz darüber nach wie er seine Antwort Kinderfreundlich gestallten konnte. "Es gibt gerade etwas zu viele Dinge die ich nicht weiß. Ich denke über sie nach und darüber, wie ich mehr in Erfahrung bringen kann.", erklärte er ihr. Er stellte die Tasse Tee wieder ab und faltete seine Hände auf seinem Schoß. Er hatte Zeit sich später damit zu beschäftigen und er brauchte die richtigen Leute, um sie in die Welt zu entsenden, um etwas für ihn herauszufinden. Sie würden von ihren jetzigen Missionen zurückkehren, früher oder später und Hideyoshi konnte warten. "Was ist mit dir? Möchtest du nicht mit den anderen draußen spielen, bevor der Unterricht los geht?", fragte er das junge Mädchen. Er empfand es als äußerst wichtig allen hier das Lesen und Schreiben beizubringen, sowie einfache Mathematik. Desweiteren lernten sie über die Pflanzen und Tiere hier auf dem Berg, aber das ergab sich fast von alleine. Die Jüngeren hielten sich meist bei den Älteren auf und machten einfach nach was sie sahen.
    • Bei Lord Hideyoshi zu verweilen, das stand ihr in gewissem Maße zu, doch kannte sie die mahnende Stimme in ihrem Hinterkopf, die ihr weißsagte, dass sie nicht zu viel von seiner Zeit beanspruchen sollte. Ganz im Gegenteil. Er selbst sagte auch, dass er an manchen Tagen mehr zu tun hatte, auch, wenn er es keinen von ihnen spüren ließ - Miyako war sich sicher, dass er sich umsichtig zeigte, weil er sich um sie alle kümmerte, sie alle liebte und gleichzeitig waren es doch so viele von ihren Brüdern und Schwestern, die nicht durchgehend in diesem Haus verweilten, die seine Hilfe mehr als alle anderen brauchten. Ob er denn ständig an sie dachte? Miyako glaubte es - er war ein gütiger Herr, mit einem großen Herzen. Von diesem Berg zu gehen, das konnte sie sich gar nicht vorstellen, wollte sie sich doch keinen Zentimeter mehr bewegen; sie fühlte sich hier gut aufgehoben, wusste, dass sie nichts zu befürchten hatte und doch machte es ihr fast ein klein wenig Angst, wenn sie ihren Lord so sah - wann auch immer er in Stille verfiel, vor allem für längere Zeit, dann bedeutete all das meist nichts Gutes. War etwas passiert? War er traurig?

      Miyako wollte nicht schon wieder aufstehen, ihn noch mehr belästigen als sie es ohnehin schon getan hatte - und doch tat sie es, als sie eine Erklärung dafür bekam, was genau es war, das Lord Hideyoshi so zurichtete. Sie umarmte ihn; das konnte sie ohnehin nie so wirklich lassen, selbst, als man ihr sagte, sie wäre schon längst zu alt dafür, so anhänglich zu sein. Das war sie gar nicht! Sahen sie denn alle nicht, dass es irgendjemanden geben musste, der ihren Lord umarmte? Keiner sonst traute sich, also war das jetzt ihre Aufgabe. "Es wird alles wieder gut, oder?", murmelte sie in die feste Umarmung hinein, nur, um früher oder später loszulassen. Ach ja, sie konnte heute definitiv nicht den ganzen Tag damit verbringen, hier herumzutanzen. Schade. Aber vielleicht konnte sie Hideyoshi dann eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, sollte sie es jemals brauchen! Das war eine verdammt gute Idee, ja ja! "Mh ... ein bisschen, aber ... ich bin auch gerne hier!" Außerdem hatte er etwas vergessen, ein Grund mehr, um sich vor ihm hinzustellen und die Schnute zu ziehen. "Ich will aber auch nicht stören!", klärte Miyako auf. Ein Wort brauchte es, dann würde sie sich beeilen und gehen - aber nur wenn sie endlich belohnt wurde!
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    • Hideyoshi war überrascht als die kleinen Arme Miyakos sich um seinen Körper legten. Sie war oft hier, brachte ihm oft Tee, oder andere Dinge weil Kanako es ihr erlaubte. Hideyoshi störte das nicht, aber diese Umarmung war überraschend ehrlich, so als sorge sich das kleine Mädchen um einen alten Mann wie ihn. Er legte einen Arm um sie und tätschelte ihren Rücken. Er schmunzelte sogar als sie ihm versichern wollte, dass alles wieder gut werden würde, das ganze dann aber doch in einer Frage endete. "Alles wird gut, mach dir keine Sorgen. Niemand ist in Gefahr." Zumindest noch nicht, aber auch er wollte nicht schwarzmalen. Dass Akihisa ihm so bekannt vorkam schien kein Zufall zu sein, aber vielleicht war es gar nicht mehr als das und er war nicht der erste, der durch alte Magie verflucht wurde und hierher kam. Nur seine Geschichte wirkte etwas konfus und unrealistisch, aber auch das kannte er von alter Magie, man wusste nie welche Auswirkung sie auf jemandes Gedächtnis hatte. Mit der Zeit würde er herausfinden können wer dieser Junge wirklich war und woher er kam.

      Miyako ließ wieder los und sah Hideyoshi an. Sie begegneten sich auf Augenhöhe, selbst wenn Hideyoshi saß, so klein war sie noch. "Du störst mich nicht.", versicherte er ihr und streckte dann seine Hand aus, um sie sanft auf ihren Kopf zu legen. "Danke für den Tee.", lächelte er, ehe er seine Hand wieder auf seinen Schoß bettete. Kurz darauf stand er aber auf und streckte Miyako seine Hand entgegen. "Wieso schnappen wir nicht beide etwas frische Luft und sehen wo die anderen sind?", schlug er vor und wartete darauf, dass sie seine Hand nahm. Es würde auch Hideyoshi guttun einen kleinen Spaziergang durch den Garten zu unternehmen und seinen Kopf freizubekommen. Es gab nicht viel das er tun konnte, solange die meisten seiner Schützlinge gerade mit wichtigeren Dingen beschäftigt waren. Sie verfolgten ihre eigenen Ziele, oder halfen den Bewohnern in allen vier Shogunaten.
    • Miyako konnte ihres eigenes Glückes Schmied sein, wenn sie sich nur ein klein wenig anstrengen würde. Ja, es machte ihr nichts aus, tagein und tagaus an Hideyoshi's Seite zu verbringen und wenn sie könnte, so würde sie noch länger an ihrem Lord kleben, von ihm lernen, seinen Rat befolgen - doch alles, was sie tatsächlich tun konnte, war nun einmal, dem alten Mann nachzustellen und sich darüber zu erfreuen, dass er den Tee genoss, den sie selbst einfach nicht leiden konnte. Himiko pflegte manchmal zu sagen, dass man dafür wohl älter sein müsse, dass Kinder sich eher an Süßigkeiten erfreuen würden und somit - vermutlich - auch anderen Sorten Tee. Wie gemein sie doch sein konnte! Wenn Lord Hideyoshi etwas mochte, so dachte sich Miyako, wäre es nur rechtens, wenn sie alle ein und dieselbe Meinung teilten. Wäre es denn immer so einfach, mit den eigenen Problemen umzugehen, so dachte sich der Jungspund, dann würde es keinen Grund mehr dafür geben, dass ihre Brüder und Schwestern sich über das ganze Land verteilten. Sie alle konnten Lord Hideyoshi zusammen dienen, und auch hier zusammen leben, nicht? "Oh, das freut mich!", stieß Miyako schließlich aus. Tatsächlich tat es das. Sie alle waren heil und die Idylle - das ruhige Zusammenleben hier oben - war keineswegs in Gefahr.

      Wenn sie groß sein würde - wirklich groß - erwachsen eben, dann wollte sie größer als Lord Hideyoshi sein, einfach und allein, um ihn zu beeindrucken - auch, wenn sie ihn damit in den Schatten stellen würde. Womöglich wären einige Zentimeter weniger auch in Ordnung! Miyako dachte erst jetzt wieder daran, erstrahlte jedoch, als man sie schließlich tätschelte. "D-Danke!", rief das Mädchen schließlich mit einem Grinsen, einem Kichern, aus; sich vor Lord Hideyoshi einzukriegen, das konnte sie noch nie. Wann auch immer sie dem Mann nachstellte, versuchte, sich die Erlaubnis zu holen, ihm näher zu sein, wusste sie, dass Kanako vielleicht wütend machen würde, aber das war in Ordnung! Sie tat es zum Wohle aller! Gerade noch wollte sie einen Freudensprung machen, davonrennen und sich kichernd mit ihren Freunden beschäftigen, davon schwärmen, wie toll ihr Lord nicht war, aber ... "Ja! Bitte bitte!" Ihre eigene Kindlichkeit brannte mit ihr durch, als sie freudig die große Hand ergriff. Im vergleich dazu waren ihre eigenen Finger schon verdammt klein, aber ihre ganze Hand passte locker in die Faust ihres Lords. Ein Spaziergang klang toll!
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