Der nörgelnde Rufus wurde schließlich auch von seinem Leid erlöst, um sich der Bewegungsfreiheit der anderen anzuschließen, wobei Dany nicht entging, dass Prysk auf die offensichtliche Variante verzichtete und die Seile per Hand löste. Er schien das natürliche Gespür eines Überlebenskünstlers zu haben und sämtliche Materialien zu schonen, selbst hier in einer Stadt, wo er beim nächsten Händler vermutlich Seil finden würde. Ein Nebenprodukt seines Berufs? Oder eine Lehre aus früheren Fehlern? Die Frage blieb unbeantwortet, aber wenigstens konnte Dany sich damit denken, dass der Mann kein gewöhnliches Stadtleben führte.
Jetzt war es an Rufus, vom Stuhl zu hechten und in einem mörderischen Sprint Dany zu attackieren, die sich zwar vom Merch langsam und schwerfällig fühlte, aber noch immer genug Verstandeskraft besaß, um die offensichtliche Mordwaffe in ihren Händen fester zuzupacken und gegen ihn auszurichten. Prysk hatte ihrem Waffenstand zugestimmt, aber sie wusste nicht, wie die Dynamik des Duos aussah und ob er nicht seinem Partner dafür ein unsichtbares Zeichen gegeben hatte, dass der es jetzt versuchen sollte. Zwar glaubte Dany nicht, dass Rufus ernsthaft etwas gegen sie ausrichten könnte - sie waren zwar gleich groß, aber der Mann wirkte dünn und war in seinem Gehabe nicht so selbstsicher wie sein einfältiger Kollege - aber sie hatte schon den Fehler begannen, die beiden zu unterschätzen und das würde sie nicht noch einmal wiederholen.
Sie hatte die Klinge bereits ausgerichtet, sie spürte das leichte Ziehen in ihrer Faust, der leichte Druck an ihrer Schläfe - und dann warf Rufus sich neben ihr auf den Boden. Was ein waghalsiges, riskantes und hochintelligentes Angriffsmanöver hätte sein können, war stattdessen ein klauenartiger Griff zu dem Buch, dem Dany die wenigste Aufmerksamkeit geschenkt hatte, bevor er wie ein wildes Tier vor ihr flüchtete und sich im Schutz der Ecke seinen errungenen Schatz an die Brust presste. Dany zog eine Augenbraue hoch, während sie den Griff um ihren Dolch wieder lockerte. So high war sie jetzt aber nicht, oder? Das hatte sie sich nicht eben aus reiner Laune der Natur eingebildet?
Ganz anscheinend nicht, denn selbst Prysk gab ein Kopfschütteln von sich. Also wandten sie sich wieder einander zu und -
Dany konnte beobachten, wie sich sein Fuß in der gelösten Fessel verfing, als würde alles mit halber Geschwindigkeit ablaufen (die Lehmtür!). Sie sah, wie das Seil sich über seine Schuhkante schob, während das andere Ende noch unter seinem anderen Fuß lag und sie sah auch, wie sich sein Balancepunkt nach vorne schob, als sein Oberkörper weiter zog und die Füße zurückblieben. Sie sah auch seinen Gesichtsausdruck in der winzigen Sekunde vor seinem Fall, als er erkannte, was unweigerlich geschehen würde. Dann kam er mit einem Krachen auf dem Boden auf, was die Dielen unter ihren eigenen Füßen erschütterte und eine Sekunde später stand er schon wieder, unberührt von dem so eleganten Versagens der eigenen Laufkunst, wie es nur irgendwie möglich war. Dany blinzelte ihn an, dann kniff sie langsam die Augen zusammen und murmelte, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem:
"Wie high bin ich?"
Dann war er vor ihr und sie gab sich alle Mühe diesen Trip, den sie gerade zu erleben schien und dessen Inhalt sie wohl mit niemandem in dieser Gänze teilte, vor ihm zu verbergen.
"Eins nach dem anderen, Kamerad."
Sie blinzelte erneut, versuchte das Merch und den kauernden Bücherwurm in den Hintergrund zu schieben und konzentrierte sich ganz auf Prysk, der zwar auch ganz auf den Waffenstillstand aus war, der aber seine Klingen genauso wenig weggesteckt hatte, so wie sie ihre auch noch präsentierte. Ein gewisses Misstrauen war noch da, wenn nicht von ihm dann zumindest von ihrer Seite und sie würde nicht naiv genug sein, dieses Gefühl einfach zu ignorieren.
"Wir haben es in einer Ruine nahe Eshos gefunden. Es muss auch aus der Vorzeit kommen, aber wir wissen nicht, was sein Zweck damals war."
Sie musterte Prysk jetzt aufmerksamer, weil sie herausfinden wollte, ob der Mann schlau genug war, aus ihren wenigen Informationen weitere Schlüsse zu ziehen. Spätestens jetzt dürfte wohl auch ihm klar sein, dass Dany genauso wenig ein einfaches Stadtleben führte - wenn er es denn jemals gedacht hatte.
"Wenn du es berührst, belegt es dich mit Arkanfluch. Ich habe schon sieben davon sterben sehen und ich glaube, dass vorher noch viel mehr gestorben sind. Es wurde schon benutzt, wir haben es bei Leichen liegend gefunden. Sie hatten alle Anzeichen von Arkanfluch."
Sie studierte Prysks Gesicht eindringlich, während sie darüber nachdachte, wie lange sie es selbst schon aufbewahrte. 9 Monate? Das war eine gute Zeit dafür, dass sie eigentlich eine 8 Monate alte, lebendige Leiche sein müsste.
Sie drehte die Klinge ein wenig, sodass das fahle Leuchten sich durch den Raum ergoss. Es war nicht hell genug, um eine ernsthafte Lichtquelle zu sein, aber es war offensichtlich, dass das Schimmern nicht von externem Licht stammte.
"Wir versuchen noch herauszufinden, was der Zweck dahinter ist. Oder wie man damit..."
Nein, das war jetzt doch genug Information. Die Herren mussten ja nicht alles darüber wissen.
Apropos - sie sah zwischen beiden hin und her.
"Deswegen seid ihr nicht hergekommen? Ihr kommt nicht von Eshos? Um welche Information ging es euch, die ihr haben wolltet?"
Jetzt war es an Rufus, vom Stuhl zu hechten und in einem mörderischen Sprint Dany zu attackieren, die sich zwar vom Merch langsam und schwerfällig fühlte, aber noch immer genug Verstandeskraft besaß, um die offensichtliche Mordwaffe in ihren Händen fester zuzupacken und gegen ihn auszurichten. Prysk hatte ihrem Waffenstand zugestimmt, aber sie wusste nicht, wie die Dynamik des Duos aussah und ob er nicht seinem Partner dafür ein unsichtbares Zeichen gegeben hatte, dass der es jetzt versuchen sollte. Zwar glaubte Dany nicht, dass Rufus ernsthaft etwas gegen sie ausrichten könnte - sie waren zwar gleich groß, aber der Mann wirkte dünn und war in seinem Gehabe nicht so selbstsicher wie sein einfältiger Kollege - aber sie hatte schon den Fehler begannen, die beiden zu unterschätzen und das würde sie nicht noch einmal wiederholen.
Sie hatte die Klinge bereits ausgerichtet, sie spürte das leichte Ziehen in ihrer Faust, der leichte Druck an ihrer Schläfe - und dann warf Rufus sich neben ihr auf den Boden. Was ein waghalsiges, riskantes und hochintelligentes Angriffsmanöver hätte sein können, war stattdessen ein klauenartiger Griff zu dem Buch, dem Dany die wenigste Aufmerksamkeit geschenkt hatte, bevor er wie ein wildes Tier vor ihr flüchtete und sich im Schutz der Ecke seinen errungenen Schatz an die Brust presste. Dany zog eine Augenbraue hoch, während sie den Griff um ihren Dolch wieder lockerte. So high war sie jetzt aber nicht, oder? Das hatte sie sich nicht eben aus reiner Laune der Natur eingebildet?
Ganz anscheinend nicht, denn selbst Prysk gab ein Kopfschütteln von sich. Also wandten sie sich wieder einander zu und -
Dany konnte beobachten, wie sich sein Fuß in der gelösten Fessel verfing, als würde alles mit halber Geschwindigkeit ablaufen (die Lehmtür!). Sie sah, wie das Seil sich über seine Schuhkante schob, während das andere Ende noch unter seinem anderen Fuß lag und sie sah auch, wie sich sein Balancepunkt nach vorne schob, als sein Oberkörper weiter zog und die Füße zurückblieben. Sie sah auch seinen Gesichtsausdruck in der winzigen Sekunde vor seinem Fall, als er erkannte, was unweigerlich geschehen würde. Dann kam er mit einem Krachen auf dem Boden auf, was die Dielen unter ihren eigenen Füßen erschütterte und eine Sekunde später stand er schon wieder, unberührt von dem so eleganten Versagens der eigenen Laufkunst, wie es nur irgendwie möglich war. Dany blinzelte ihn an, dann kniff sie langsam die Augen zusammen und murmelte, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem:
"Wie high bin ich?"
Dann war er vor ihr und sie gab sich alle Mühe diesen Trip, den sie gerade zu erleben schien und dessen Inhalt sie wohl mit niemandem in dieser Gänze teilte, vor ihm zu verbergen.
"Eins nach dem anderen, Kamerad."
Sie blinzelte erneut, versuchte das Merch und den kauernden Bücherwurm in den Hintergrund zu schieben und konzentrierte sich ganz auf Prysk, der zwar auch ganz auf den Waffenstillstand aus war, der aber seine Klingen genauso wenig weggesteckt hatte, so wie sie ihre auch noch präsentierte. Ein gewisses Misstrauen war noch da, wenn nicht von ihm dann zumindest von ihrer Seite und sie würde nicht naiv genug sein, dieses Gefühl einfach zu ignorieren.
"Wir haben es in einer Ruine nahe Eshos gefunden. Es muss auch aus der Vorzeit kommen, aber wir wissen nicht, was sein Zweck damals war."
Sie musterte Prysk jetzt aufmerksamer, weil sie herausfinden wollte, ob der Mann schlau genug war, aus ihren wenigen Informationen weitere Schlüsse zu ziehen. Spätestens jetzt dürfte wohl auch ihm klar sein, dass Dany genauso wenig ein einfaches Stadtleben führte - wenn er es denn jemals gedacht hatte.
"Wenn du es berührst, belegt es dich mit Arkanfluch. Ich habe schon sieben davon sterben sehen und ich glaube, dass vorher noch viel mehr gestorben sind. Es wurde schon benutzt, wir haben es bei Leichen liegend gefunden. Sie hatten alle Anzeichen von Arkanfluch."
Sie studierte Prysks Gesicht eindringlich, während sie darüber nachdachte, wie lange sie es selbst schon aufbewahrte. 9 Monate? Das war eine gute Zeit dafür, dass sie eigentlich eine 8 Monate alte, lebendige Leiche sein müsste.
Sie drehte die Klinge ein wenig, sodass das fahle Leuchten sich durch den Raum ergoss. Es war nicht hell genug, um eine ernsthafte Lichtquelle zu sein, aber es war offensichtlich, dass das Schimmern nicht von externem Licht stammte.
"Wir versuchen noch herauszufinden, was der Zweck dahinter ist. Oder wie man damit..."
Nein, das war jetzt doch genug Information. Die Herren mussten ja nicht alles darüber wissen.
Apropos - sie sah zwischen beiden hin und her.
"Deswegen seid ihr nicht hergekommen? Ihr kommt nicht von Eshos? Um welche Information ging es euch, die ihr haben wolltet?"