"Ich habe ganz oft mit ihm gesprochen, aber es kommt auf seine Stimmung an, ob er darauf eingeht, schätze ich. Es bringt auch nichts mit ihm zu reden, es ist so, als ob man einem Irren erklären wollte, dass er durchgeschnappt ist. Die wenigen Male, in denen wir uns tatsächlich unterhalten haben, waren nicht sehr angenehm. Vielleicht mag er mich nicht besonders."
Dany rieb sich die Hände gegen die Kälte, die sie mehr am Körper spürte als an ihren Fingern.
"Wir haben Kontakt, über Cayen. Cayen weiß alles, Cayen sieht alles. Ich bin gegangen, damit sie die Herkunft des Dolches in Ruhe ergründen können, ohne dass sie sich Sorgen machen müssen, dass er wieder in falsche Hände gerät. Oder dass ich eine Gefahr für die anderen darstelle."
Sie sah wieder zu Prysk hinüber, einen ausdruckslosen Ausdruck im Gesicht.
"Ich habe Triclopen-Blut in mir. Ich lebe, weil ich menschlich bin. Aber Menschlichkeit hat ihre Grenzen und das kann problematisch sein."
Prysk war noch niemals so wortreich mit ihr gewesen - aber Dany auch nicht mit ihm. Das war der erste, einzige Moment, in dem sie sich mal nicht gegenseitig beleidigten und selbst durch die Nüchternheit des Laudanums konnte Dany das genießen. Es passte zum Moment. Sie würden wahrscheinlich nie wieder in dieser Weise zusammenkommen, aber für diesen Moment war es sehr stimmig.
Das Gefühl bestätigte sich, als ein Lächeln über Prysks Gesicht huschte, das ihn irgendwie erstrahlen ließ. Eine Seltenheit. Oder eher eine Premiere. Mittlerweile saßen sie nahe genug aneinander, dass ihre Beine sich dann und wann streiften.
Er lachte daraufhin sogar und Dany musste selbst, ganz kurz, mitlächeln.
"Prysk. Wirklich? Prysk."
Sie probierte den Namen unter einer anderen Sichtweise aus, stellte sich dabei vor, wie ein Holzhammer, der sie in seiner festen Beschaffenheit an Prysk erinnerte, auf weiches Holz schlug. Vorher hatte sie den Namen falsch ausgesprochen, wie ihr auffiel; mehr wie das scharfe Geräusch von reißendem Papier. Aber es war anders, sanfter.
"Prysk."
Voller. Fester. Ein Holzhammer auf weichem Holz.
Sie dachte weiter darüber nach, als Prysk - Prysk - schließlich das Angebot machte, wieder hineinzugehen. Dany fügte sich, indem sie aufstand.
"Ja, aber ich hau mich lieber hin. Eine Nacht Ruhe genießen, meine letzte."
Sie streckte Prysk die Hand hin, um ihn hochzuziehen. Es war eine ganz natürliche Geste, als hätten sie nie etwas anderes getan. Auch das war nichts, worüber sie nachgedacht hätte.
"Gute Nacht, Prysk. Ich entschuldige mich jetzt schon für meine Stimmung morgen. Ich habe das Gefühl, sie wird nicht besser werden."
Sie lächelte ihm ganz fein zu, dann ging sie hinein und die Treppe zu den Schlafräumen empor.
Eine Stimme weckte Dany und weil Sylvia in dem hell erleuchteten Zimmer nirgends zu sehen war - sie musste wohl bei Tjark oder diesem anderen Mann übernachtet haben - blieben nicht viele Optionen übrig. Dany stöhnte und vergrub sich so tief in ihr Bettzeug, wie es ihr möglich war.
Ihr Kopf pochte und brannte entweder von Met oder von Laudanum, sie wusste gar nicht, ob das Zeug irgendwelche Nachwirkungen hatte. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als hätte sie einen gewaltigen Muskelkater und sie konnte weder ihre Arme, noch ihre Beine spüren. Sie fühlte sich räudig, ihr Magen rebellierte, weil er nichts zum Verdauen hatte, aber auch, weil er sich nicht vorstellen konnte, Essen verdauen zu können. Sie fühlte sich genauso räudig, weil sie sich genau an gestern Abend erinnern konnte und an jedes einzelne, beschissene Wort, das sie mit Prysk ausgetauscht hatte und das von irgendeinem verbotenen Part von ihr gekommen sein musste. Jetzt konnte sie sich nicht mehr vorstellen, wie sie mit Prysk ein solches Gespräch führen und dabei nicht kotzen würde. Wie hatte sie es dann gestern geschafft?
Der Helligkeit des Zimmers nach zu schließen musste es Mittag sein, aber Dany konnte sich nicht vorstellen, das Zimmer zu verlassen, geschweige denn unter Leute zu treten. Sie wollte sich nicht der Mühe hingeben, richtige Stimmen von der des Dolches zu unterscheiden, aber gleichzeitig wollte sie nicht alleine sein. Wo war Sylvia nur abgeblieben? Sollte sie nicht ihren Part als Freundin spielen, oder so ähnlich?
Aber niemand war da und niemand würde kommen und so suhlte Dany sich weiter in ihrem Leid, vergrub sich in ihrer Decke und wartete darauf, dass sie entweder sterben oder den Verstand verlieren würde, was auch immer zuerst kommen mochte.
Dany rieb sich die Hände gegen die Kälte, die sie mehr am Körper spürte als an ihren Fingern.
"Wir haben Kontakt, über Cayen. Cayen weiß alles, Cayen sieht alles. Ich bin gegangen, damit sie die Herkunft des Dolches in Ruhe ergründen können, ohne dass sie sich Sorgen machen müssen, dass er wieder in falsche Hände gerät. Oder dass ich eine Gefahr für die anderen darstelle."
Sie sah wieder zu Prysk hinüber, einen ausdruckslosen Ausdruck im Gesicht.
"Ich habe Triclopen-Blut in mir. Ich lebe, weil ich menschlich bin. Aber Menschlichkeit hat ihre Grenzen und das kann problematisch sein."
Prysk war noch niemals so wortreich mit ihr gewesen - aber Dany auch nicht mit ihm. Das war der erste, einzige Moment, in dem sie sich mal nicht gegenseitig beleidigten und selbst durch die Nüchternheit des Laudanums konnte Dany das genießen. Es passte zum Moment. Sie würden wahrscheinlich nie wieder in dieser Weise zusammenkommen, aber für diesen Moment war es sehr stimmig.
Das Gefühl bestätigte sich, als ein Lächeln über Prysks Gesicht huschte, das ihn irgendwie erstrahlen ließ. Eine Seltenheit. Oder eher eine Premiere. Mittlerweile saßen sie nahe genug aneinander, dass ihre Beine sich dann und wann streiften.
Er lachte daraufhin sogar und Dany musste selbst, ganz kurz, mitlächeln.
"Prysk. Wirklich? Prysk."
Sie probierte den Namen unter einer anderen Sichtweise aus, stellte sich dabei vor, wie ein Holzhammer, der sie in seiner festen Beschaffenheit an Prysk erinnerte, auf weiches Holz schlug. Vorher hatte sie den Namen falsch ausgesprochen, wie ihr auffiel; mehr wie das scharfe Geräusch von reißendem Papier. Aber es war anders, sanfter.
"Prysk."
Voller. Fester. Ein Holzhammer auf weichem Holz.
Sie dachte weiter darüber nach, als Prysk - Prysk - schließlich das Angebot machte, wieder hineinzugehen. Dany fügte sich, indem sie aufstand.
"Ja, aber ich hau mich lieber hin. Eine Nacht Ruhe genießen, meine letzte."
Sie streckte Prysk die Hand hin, um ihn hochzuziehen. Es war eine ganz natürliche Geste, als hätten sie nie etwas anderes getan. Auch das war nichts, worüber sie nachgedacht hätte.
"Gute Nacht, Prysk. Ich entschuldige mich jetzt schon für meine Stimmung morgen. Ich habe das Gefühl, sie wird nicht besser werden."
Sie lächelte ihm ganz fein zu, dann ging sie hinein und die Treppe zu den Schlafräumen empor.
Eine Stimme weckte Dany und weil Sylvia in dem hell erleuchteten Zimmer nirgends zu sehen war - sie musste wohl bei Tjark oder diesem anderen Mann übernachtet haben - blieben nicht viele Optionen übrig. Dany stöhnte und vergrub sich so tief in ihr Bettzeug, wie es ihr möglich war.
Ihr Kopf pochte und brannte entweder von Met oder von Laudanum, sie wusste gar nicht, ob das Zeug irgendwelche Nachwirkungen hatte. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als hätte sie einen gewaltigen Muskelkater und sie konnte weder ihre Arme, noch ihre Beine spüren. Sie fühlte sich räudig, ihr Magen rebellierte, weil er nichts zum Verdauen hatte, aber auch, weil er sich nicht vorstellen konnte, Essen verdauen zu können. Sie fühlte sich genauso räudig, weil sie sich genau an gestern Abend erinnern konnte und an jedes einzelne, beschissene Wort, das sie mit Prysk ausgetauscht hatte und das von irgendeinem verbotenen Part von ihr gekommen sein musste. Jetzt konnte sie sich nicht mehr vorstellen, wie sie mit Prysk ein solches Gespräch führen und dabei nicht kotzen würde. Wie hatte sie es dann gestern geschafft?
Der Helligkeit des Zimmers nach zu schließen musste es Mittag sein, aber Dany konnte sich nicht vorstellen, das Zimmer zu verlassen, geschweige denn unter Leute zu treten. Sie wollte sich nicht der Mühe hingeben, richtige Stimmen von der des Dolches zu unterscheiden, aber gleichzeitig wollte sie nicht alleine sein. Wo war Sylvia nur abgeblieben? Sollte sie nicht ihren Part als Freundin spielen, oder so ähnlich?
Aber niemand war da und niemand würde kommen und so suhlte Dany sich weiter in ihrem Leid, vergrub sich in ihrer Decke und wartete darauf, dass sie entweder sterben oder den Verstand verlieren würde, was auch immer zuerst kommen mochte.