౪Metamorphosis౪ ~〖Nordlicht, Juvia & Alea〗

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    • ౪Metamorphosis౪ ~〖Nordlicht, Juvia & Alea〗

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      Vorstellung
      mit @Nordlicht, @Juvia & Alea

      Action-Adventure | Drama | Romance | R16 | Friendship

      Krieg und Frieden. Das eine will man vermeiden und das andere um jeden Preis erhalten.
      Doch wie lautet das altbekannte Sprichwort? Si vis pacem para bellum. Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.

      Und da es gerade Spannungen zwischen den beiden Reichen gibt, wird beschlossen, dass man sich lieber vorbereiten soll, auf einen bevorstehenden Angriff des Feindes.
      So werden vor allem die Gestaltwandler des Landes aufgerufen, sich bei der Miliz zu melden, da sie eine besondere Kraft besitzen, die dafür sorgen könnte, eine Schlacht zu gewinnen.
      Die tapferen Freiwilligen sollen sich auf dem Gutshof "Fuchsbau" melden. Dort werden sie von erfahrenen Legionären ausgebildet, damit aus den noch normalen Bürgern, erprobte Kämpfer werden. Sie werden ein hartes Training durchmachen müssen, wo sie den Umgang mit Waffen erlernen und den Nahkampf. Hinzukommt noch, wie sie ihre tierische Gestalt am besten der Legion zur Verfügung stellen können. Unter all den Freiwilligen befindet sich auch Talia, die sich nicht davor scheut, ihrem Land zu dienen, obwohl sie ein ruhiges, unsicheres Leben haben könnte. Auch Red will sich beweisen, trotz dass seine Familie ihm davon abriet. Diese beiden und all ihre Kameraden werden von Oberst Bastian Moran und seinen Männern trainiert, eine kleine Truppe, die gemeinsam schon einige Gefechte überstanden hat. Werden Talia und Red dieses harte und nervenaufreibende Training bis zum Ende überstehen? Und wird der Moment kommen, wo Bastian seine Legion in den Krieg führen muss?
      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
      Monkey D. Ruffy


      Quelle

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Alea CroniX ()

    • Der junge Mann wurde gerade wach, als man draußen einen Hahn hörte, der die Sonne begrüßte. Diese Tiere waren wirklich besser als jeder Wecker, welchen der Schwarzhaarige von seinem kleinen Nachttisch nahm. Als dann die beiden Zeiger mittig sich gegenüberstanden, klingelte das blecherne Teil auch schon los. Sofort deaktivierte Bastian diesen und zog den Wecker erneut auf, eine Macht der Gewohnheit. Er stand auch so gleich auf und richtete sein Bett, ehe er sich seine Stiefel anzog und nach draußen ging. Fließendes Wasser gab es nur in den Großstädten, nicht aber hier auf dem Land. Wer sich also waschen wollte, musste an den Brunnen oder die Pumpe gehen, die hier auf dem Hof des Fuchsbaus standen. Das riesige Anwesen hatte man ihm und seinen Leuten zur Verfügung gestellt, damit sie hier ganz in Ruhe neue Rekruten ausbilden konnte. Eine erforderliche Maßnahme, die die Regierung beschlossen hatte, und als Ausbilder dachten sie an Oberst Bastian Moran. Mit der Zahnbürste im Mund ging der Soldat an die Pumpe und drückte ein paar Mal den Schwengel hinunter, bis ein Schwall kaltes Wasser ihm entgegenkam. Sofort hielt er seine Hände darunter und formte mit diesen eine kleine Schale, um sich das Gesicht zu waschen. Danach kramte er die kleine Dose mit dem Zahnpulver hervor und streute davon ein bisschen auf seine Bürste, ehe er mit der Mundhygiene anfing. Während des Putzens sah sich der Oberst auf dem Gelände genau um. Seine Männer und er hatten gute Arbeit geleistet, so errichteten sie in den letzten vier Wochen vier Baracken für die neuen Rekruten. 20 wurden erwartet, so konnten je fünf Leute in einer Baracke schlafen. Privatsphäre gab es darin nicht, gab es für jeden ein Metallbett und ein kleines Nachtkästchen mit Schloss, für die privaten Habseligkeiten. Das eigentliche Bauernhaus diente als Kaserne. Dort würden sie gemeinsam kochen und essen und auch die Freizeit konnte man hier gut verbringen. In den oberen Stockwerken waren er und seine Leute untergebracht, wobei er der einzige mit einer eigenen Kammer ist. Fred, Will, Louis, James und Penny teilten sich einen sehr großen Raum, wo jeder auch sein eigenes Bett hatte. Diese eingeschworene Truppe bestand jetzt schon drei Jahre und Bastian konnte sich keine besseren Leute wünschen. Natürlich hatte jeder seine Ecken und Kanten, so war Fred etwas draufgängerisch, was man an seinen vielen sichtbaren Narben sehen konnte. Will wirkte eher kühl und distanziert, war aber mit Bastian einer der besten Schützen. Louis gehörte zu den ernsteren und war mit Abstand der beste Koch von allen. James war ein kleiner Playboy, der gerne hübschen Mädels hinterher pfiff, was Penny, die einzige Frau im Bunde, immer dazu brachte, ihm eine Kopfnuss zu verpassen. Doch, wenn es darauf ankam, riskieren sie füreinander ihr Leben.
      Nach dem sich der Oberst gewaschen hatte, kehrte in das Bauernhaus zurück und zog sich ein frisches Hemd an. James, der Frühaufsteher, hatte schon Kaffee gekocht und machten gerade das Frühstück. Penny und Will wuschen gerade für alle die Wäsche. Fred half oder nervte James beim Essen machen, wobei er sich auch das Geschirr und Besteck schnappte, um einen der großen Tische zu decken. “Guten Morgen zusammen.” wünschte Bastian seinen Kameraden, die er in der Küche antraf, um sich einen Kaffee zu ziehen. “Moin Chef!” wurde er von Fred begrüßt, der auch der jüngste im Bunde war. “Ich weiß, dass Penny und Will die Wäsche in der Waschküche waschen, aber wo ist Louis?” fragte er die beiden. “Vorbildlich wie er ist, geht er nochmal durch die Baracken und prüft, ob auch alles da ist.” ließ James ihn wissen. “Sehr gut. Ihr wisst ja, heute kommen die-” “Frischfleisch!” wurde da Bastian von Penny unterbrochen, die gerade von der Waschküche mit ihrem weißhaarigen Kollegen kam. “Heute kommen die neuen Rekruten.” wiederholte der Oberst und sah die Rothaarige etwas streng an, die darauf nur grinste und sich von einem der Teller eine Scheibe Wurst schnappte. “Hey! Finger weg!” meckerte James, der es nicht leiden konnte, wenn seine Kameraden naschen kamen. “Es scheint, dass alle mit ihren Pflichten fertig sind, dann können wir auch gemeinsam frühstücken.” stellte Bastian fest und bat Will noch Louis dazuzuholen. Als dann alle im Bauernhaus am Tisch versammelt waren, konnte gemeinsam gefrühstückt werden, während sie noch ein paar Dinge wegen der neuen Rekruten durchgingen. In ein paar Stunden würden sie am Hof ankommen und bis dahin war auch alles Picobello auf dem Anwesen, selbst die Tiere, die hier untergebracht waren, für die Selbstversorgung, zeigten sich von ihrer besten Seite.
      Bastians Truppe

      Fred.jpg Will.jpg Louis.jpg James.jpg Penny.jpg
      Fred - Luchs | Will - Steinadler | Louis - Marder | James - Braunbär | Penny - Rotfuchs
      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
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    • „Schätzchen, möchtest du dir das nicht noch einmal überlegen?“, hörte man die helle und zugleich besorgte Stimme der dicklichen Dame, gekleidet in eine pastellfarbene Bluse und einem viel zu engen Reifrock. Ihre besorgten grünlich schimmernden Augen sprachen voller Sorge, was ihrer einzigen Tochter bevorstand, weit weg von Zuhause, umgeben von sabbernden Männern, ausgebildet zu einer Kampfmaschine. Sicher würde sie schwanger wieder heimkehren, nicht wissend, wer nun der Vater war. Diese Vorstellung - unverantwortlich!
      „Wie konnte ich alle dem nur zustimmen! Mein kleines Mädchen, dort oben bei diesen… Männern!“, entwich es ihr. Besonders beim letzten Wort hörte man deutlich die Vorturteile heraus, die sich Mirabelle in ihrem mütterlichen Köpfchen zusammenreimte.
      „Ach, Mutter! Mach dir bitte nicht so viele Gedanken, ja? Endlich kann ich helfen!“
      „Du könntest alten Damen auch einfach weiterhin den Einkauf nach Hause tragen! Warum muss man gleich immer die Welt retten wollen?“, entgegnete die korpulente Dame, während Zornisfalten sich tief in ihre blasse Haut legten.

      Schnellen Schrittes eilten die beiden vor zum Bahngleis 11. Dort würde die Reise der jungen Frau beginnen. Eine Reise ins Ungewisse, in ein völlig neues Leben. Ständig stand sie im Schatten ihrer erfolgreichen Brüder. Ständig war sie nur die kleine Prinzessin, die wohlbehütet wie ein rohes Ei, niemals die mutige Frau sein konnte, die eigentlich in ihr schlummerte. Doch das würde sich ändern. Ab heute. Auch wenn Talia eine eher ruhige Persönlichkeit war, so merkte man in diesen Minuten, kurz vor der Abfahrt, doch an, wie aufgeregt sie eigentlich war. Sie blieb stehen, schaute zu dem Zugbegleiter, der abwartend und mit einem freundlichen Lächeln zu der Dame schaute. Diese wandte aber den Blick zu ihrer Mutter, dann zu ihrem gebrechlichen Vater und zuletzt zu ihrem Verlobten, der ähnlich wie ihre Mutter wenig begeistert von dem Vorhaben Talias war. Auf dem Bahnsteig herrschte reges Treiben. Überall hörte man Stimmen, Gelächter, das Weinen undefinierbar vieler Kinder und auch das Gebell eines kleinen Hundes konnte man aus all den Geräuschen herausfiltern, denn es war stechend hell.
      Mirabelle hatte die Handflächen aufeinander gelegt. Am liebsten hätte sie lauthals zu weinen angefangen. Wie immer eigentlich, während ihr Vater eher gelassen schien. Er war auch der Einzige, der im Stillen das Vorhaben seiner Tochter unterstützte. Würde er es vor Mirabelle sagen, würde er sich sicher nur wieder Schläge einhandeln.
      „Mein Schatz!“, fuhr es dann wie ein Donnerwetter aus der Rothaarigen heraus. Sie schlang ihre Arme um ihre etwas größere Tochter und drückte sie mit aller Leibeskraft an sich. „Pass bitte auf dich auf! Und schreibe uns - täglich!“
      Talia lächelte und legte sachte beide Hände auf den Rücken ihrer liebenswürdigen Mutter. Auch wenn diese Art sie an so manchen Tagen nervte und sie es eigentlich nicht mochte, so umsorgt zu werden, nahm sie es ihr nicht übel.

      „Es wird kein Tag vergehen, an dem ich euch nicht schreibe“, versprach sie, löste dann nach einem kurzen Moment die Umarmung und strich mit ihrem Daumen die Träne aus dem Gesicht ihrer besorgten Mutter. Dass dieser Abschied nicht ohne ein Tränenbad endete, das war ihr klar gewesen. Auch ihren Vater verabschiedete sie mit einer herzlichen Umarmung. Er wünschte seiner Tochter alles Gute. Zuletzt kam ihr Verlobter Tristan. Ein hochgewachsener Mann mit schwarzem Haar und stahlblauen Augen. Sicher würde sie ihn ganz besonders vermissen, und sicher war der Braunhaarigen auch bewusst, dass er sie nicht gerne hier sah. Er hatte eine andere Vorstellung von der perfekten Hausfrau und Mutter. Dennoch war er hier und unterstützte sie. Die beiden umarmten sich und ein inniger Kuss sowie die erneute Bitte, sich täglich zu melden, war das Letzte, was die beiden voneinander hatten. Für eine unbestimmte Zeit hieß es nun Abschied nehmen.
      „Ma’am, Sie müssen einsteigen“, sagte der höfliche und noch sehr junge Zugbegleiter. Sie nickte ihm lächelnd zu, nahm ihren kleinen schwarzen Koffer und stieg ein. Es war nur das Nötigste darin enthalten, somit war er nicht sonderlich schwer. Die Drei standen da - Mirabelle weinend, ihr Vater Phil mit einem Lächeln auf den schmalen Lippen und ihr Verlobter mit einem Blick… er war schwer zu lesen. Es war weder Freude noch Trauer. Eine Mimik, über die sich Talia nur zu oft ärgerte.

      Sie suchte sich einen freien Platz am Fenster, von dem aus sie direkt zu ihrer Familie blicken konnte. Sie winkte ihnen zu und kurz darauf setzte sich der Zug in Bewegung. Es war ein wolkenverhangener Tag. Die Sonne hatte es schwer, den Weg bis zum Erdboden zu finden, aber geregnet hatte es seit Tagen nicht mehr. Gespannt, was sie im „Fuchsbau“ erwarten würden, wie viele neue Rekruten mit ihr gemeinsam anreisen würden und ob es wirklich so war, wie sie es sich vorstellte, lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und ließ ihren Blick schweifen. Es gab ein paar junge Menschen, die potentiell mögliche Rekruten sein könnten. Ein junger, sehr zierlicher Mann, dessen Brille größer schien als der Rest seines lockigen Kopfes. Er hatte sein Gesicht tief in ein Buch gesteckt, welches den Titel „Die Formeln der Physik“ trug. Ein Sachbuch, kein spannender Roman, den Talia sicherlich immer vorziehen würde. Ihr Blick wanderte weiter zu einer Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter unterwegs war. Sie war sicherlich keine Rekrutin. Das Mädchen schlief friedlich an den Arm ihrer Mutter gelehnt, die aus dem Fenster schaute. Wohin ihre Reise wohl führte? Ein weiter Mann mittleren Alters sortierte sein Papier, gekleidet in einen vornehmen Anzug. Er sah vielbeschäftigt aus. Nun ließ auch die junge Frau ihren Blick nach draußen wandern. Sie sah die vorbei fliegenden Bäume und fragte sich bereits nach kurzer Zeit, wie weit sie schon von Zuhause entfernt war. Sicher würde sie trotz ihres ehrenwerten Vorhabens das Heimweh plagen. Doch sie war stark, und das wollte sie um jeden Preis beweisen.

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    • Frederic "Red" D'Amboise
      Langgezogen gähnend lief Frederic durch die Zugabteile, wobei er sich hie und da zwischen einige Menschenmassen vorbei schlängeln musste, um irgendwie voran kommen zu können. Weshalb sollten sie bitte so früh schon am Fuchsbau sein? Das war doch reinste Schikane! Hätte doch auch während der Dämmerung oder am Abend gereicht. Oder seinetwegen auch mittags! Aber nein: Früh am Vormittag stand in dem Schreiben, mit Betonung darauf, dass sie ja auch einen der ersten Züge nehmen sollten, die in deren Richtung fahren würden, um sich ja nicht zu verspäten und damit gleich schon zu riskieren, disqualifiziert zu werden. Er verspürte schon jetzt kaum Lust auf diese "Selbsthilfegruppe", wenn die jetzt bereits solche Anforderungen an ihre zukünftigen Mitglieder stellten - an ihre Soldaten. Andererseits.. war das wohl Gang und Gebe, gerade zu Zeiten, wenn ein Krieg auszubrechen drohte und in gewissen Gebieten dieser längst am ausbrechen war. Einen Moment lang verlor er sich vollkommen in seinem Spiegelbild als er aus eines der Fenster in den Gängen hinaus an die vorbeiziehenden Wälder blickte. Seine Familie war vollkommen dagegen gewesen, dass er sich in diesen Konflikt mit einmischte, wo sie doch ein eher zurückgezogenes Völkchen waren und nicht gerade über die Qualitäten großer Krieger verfügten, die sie besitzen sollten. Neben dem Rest seiner Familie zählte der Rotschopf sogar eher zu der größeren und gefährlicheren Sorte, wenn auch trotzdem nicht ganz ernst zu nehmen, wie man wohl einen Dachs ernstnehmen würde. Seine Mutter Beispielsweise konnte die Gestalt eines Meerschweins annehmen, sein Onkel die eines Karnickels, seine Schwester die einer flinken Springmaus und sein Vater.. tja, der konnte sich in einen kleinen Spatz verwandeln. Alles nicht wirklich Wesen, die zu den kampflustigen Tieren gehörten und demnach seinen Drang, sich zu beweisen, niemals nachvollziehen konnten.
      Er ballte seine Hände zu Fäusten, gerade als ihn ein älterer Junge anrempelte und ihn unwirsch anmaulte: "Sag mal geht's noch? Mitten im Gang stehen bleiben! Schon mal was von Rücksichtnahme gehört?!" Frederic zog belustigt grinsend eine Braue hoch und legte den Kopf zur Seite. "Scheinst davon ja auch nicht viel gehört zu haben, sonst würdest du andere nicht absichtlich anrempeln und ihnen eine Moralpredigt halten~", meinte er locker und warf sich seine kleine Reisetasche über die Schulter. "Aber hey: Wo du schon mal da bist und wir beide ja so rücksichtslose Kerle sind, kannst du ja mit mir zusammen freie Plätze suchen, die hier ziemlich rah zu sein scheinen. Darfst deine schlechte Laune dann auch gerne weiter an mir auslassen, nur werde ich dir wohl nicht die Befriedigung bringen, darauf wie du erhoffst, zu reagieren, da ich deine Art eher ziemlich amüsant finde~" Er streckte ihm die Hand entgegen. "Fred. Freunde nennen mich Red." Sein Gegenüber zögerte und sah irritiert von der Hand Freds zu dessen grinsendem Gesicht, offenbar unschlüssig, wie er auf diese unerwartete Freundlichkeit reagieren sollte. Schließlich nahm er jedoch trotzdem seine Hand - wenn auch unsicher wirkend. "Benjamin. ...Freunde nennen mich Benko.." - "Na, dann Benko. Lass uns mal Plätze suchen! Zusammen ist das auch viel lustiger als allein, meinst nicht auch?" Mit den Worten übernahm Frederic strahlenden Gesichts die Führung und sie liefen beide die Gänge weiter. "Woher kommst du eigentlich?" - "Breda, liegt im Norden. War hier nur auf der Durchreise wegen Verwandten. Du? So wie du klingst, kommst' wohl auch aus Avisendre?" - "Oui. Komme aus Troyes, nicht weit weg von der Hauptstadt.", antwortete der Rothaarige, wobei er kurz darauf zu seinem neuen Freund schielte, dessen blonde Haare ihm immer mal wieder über die Augen fielen, sobald dieser seinen Kopf zu sehr von links nach rechts bewegte. Er war größer als der Rotschopf, aber mindestens genauso schlank und schmächtig wirkend - gut, ein paar mehr Muskeln schien er schon zu haben, aber das spielte keine besondere Rolle, fand Frederic, während er ihn musterte. "Du bist nicht zufällig auch auf dem Weg zum Fuchsbau?" Der Angesprochene verharrte kurz in der Bewegung und blinzelte den Rotschopf mit neu gewonnener Erkenntnis an, mit Augen, die ihn nun völlig anders zu sehen schienen, als noch vor einigen Minuten zuvor. "Du auch?" Frederic grinste erneut, jedoch viel breiter. "Da haben sich wohl die richtigen rücksichtslosen Trottel gefunden, was? Das ist toll! So kennen wir jetzt schon wen, der die nächste Zeit die ganze Zeit um einen sein wird! So fühlt man sich nicht ganz so verloren, oder?" Auch Benjamin schien nun endlich mal zu lächeln, wenn auch wesentlich dezenter als sein Gegenüber es wohl gewohnt war zu tun. Und so gingen sie ihren Weg weiter, doch schienen sie erst nach ganzen weiteren 10 Minuten Erfolg zu haben, da sämtliche Abteile besetzt waren oder nur einzelne Plätze frei waren - Frederic weigerte sich mittlerweile einfach, sich mit einem Einzelplatz zufrieden zu geben, wo er sich doch nun die restliche Zugfahrt mit Benjamin amüsieren und unterhalten könnte!
      Schließlich entdeckten sie tatsächlich freie Plätze, nicht direkt nebeneinander, aber nahe genug, dass sie sich unterhalten könnten - und nach Benjamins eindringlichem Einreden auf den Sturkopf, gab er dann auch widerwillig nach. Sie drängten sich in eine Sitzreihe, wobei sich der Rotschopf einem Mädchen gegenüber und neben einer Brillenschlange wiederfand, bei der er fürchtete, dass ihre Nase von dem Buch ausgefressen werden würde, wenn er sich nicht früher oder später davon lösen würde. Benjamin hingegen ließ sich neben der Mutter mit dem Kind nieder und verstaute seine größere Reisetasche unter seinen Sitz, während Frederic aus seiner noch ein Buch herauskramte, ehe er sie als Kopfkissen nutzte und sich mit dieser an das Fenster neben sich lehnte. "Hey, Benko! Hast was zu knabbern dabei? Sonst übersteh ich die Fahrt im Leben nicht.." - "Hast du dir nichts eingepackt?" - "Klar, hab ich! Aber hatte Hunger als ich auf den Zug gewartet hab.. Als ob das dann lange hält", gab der Kleiner schmollend von sich, was Benjamin zum Glucksen brachte. "Du bist echt ein seltsamer Kauz. Hier" Er warf dem hungrigen Jungen eine Packung Salzcracker zu, die er aus seiner Tasche fischte. Geschickt fing er sie auf und strahlte. "Du bist der Beste!! Danke!", rief er glücklich und begann sofort daraus zu essen. Er schien es gar nicht merkwürdig zu finden, ganz im Gegensatz zu Benjamin, dass er seinen neuen Kumpanen bereits behandelte, als seien sie jahrelange Freunde. Nicht gerade störend, aber befremdlich fand der Blondschopf das schon. Aber wenn sie sowieso schon die nächste Zeit miteinander verbringen müssten, kämen es ihnen wohl nur gelegen - diese Wesensart des Jungen. Dabei fragte sich Benjamin schon die gesamte Zeit: Welche Gestalt nahm der Rotschopf wohl an, dass er eine solch quirrlige und besonders.. freundliche Persönlichkeit besaß?
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."
    • Bastian Moran
      Als es langsam Zeit wurde, an den Bahnhof von Canis zufahren, die kleine Stadt in dessen Nähe sich der “Fuchsbau” befindet, trommelte Bastian seine Truppe zusammen. Damit sie die Rekruten nicht einzeln einsammeln musste, wurden diese alle mit demselben Zug in diese kleine idyllische Stadt bestellt. “James und Penny, ihr kommt mit mir mit, die Neulinge abholen. Macht schon mal das große Fuhrwerk bereit. Darauf sollten alle Platz haben.” sprach er die beiden an, worauf diese auch gleich auf den Hof verschwanden. “Louis, solange ich weg bin, hast du das Sagen. Wenn wir wieder da sind, zeigen wir den Rekruten zuerst, wo sie untergebracht werden und dann schnappst du dir ein paar, die dir in der Küche helfen sollten. Es soll ihnen gleich nahegebracht werden, dass wir hier zusammen arbeiten und jeder jedem hilft.” gab der Oberst streng von sich. “Jawohl!” kam sofort die zackige Antwort von Louis, der sich auch gleich Fred schnappte, um schon ein bisschen etwas in der Küche vorzubereiten. Danach ging Bastion auch auf den Hof, wo Penny und James zwei Pferde vor das Fuhrwerk gespannt hatten. Auf dessen Fläche gab es genug Platz, um 20 Leute unterzubringen. Die Rothaarige überreichte ihrem Oberst die Zügel und setzte sich dann auf die Ladefläche zu ihrem Kameraden, während Bastian auf den Kutschbock steig. Kurz schnalzte er mit der Zunge und dann liefen die Pferde auch schon los. “Ich bin gespannt, wie viele Frauen sich gemeldet haben.” sprach Penny, die es sehr begrüßen würde, wenn sie nicht mehr die einzige Frau auf dem Hof war. “Ich auch.” grinste James schief, worauf die Soldatin nur mit den Augen rollte. “Nichts da James!” kam es schneidend von Bastian, der den kurzen Wortwechsel natürlich mitbekommen hatte. “Weder mit Rekruten noch Kameraden wird etwas angefangen. Wenn du unbedingt eine Liebschaft haben willst, dann geh in die Stadt und amüsiere dich dort! Aber unter meinem Kommando erlaube ich keine Beziehungen untereinander!” kam es knallhart von Bastian, der da auch keine Widerworte duldete. “Kapiert?” fragte er auch gleich nach, worauf James ein enttäuschtes “Kapiert.” erwiderte, was nun Penny schief zum Grinsen brachte.
      Sie waren gute 20 Minuten unterwegs, bis sie endlich in Canis ankamen. Der Bahnhof lag am Stadtrand und so mussten sie nicht ins Zentrum fahren. Dort angekommen, reichte er Penny die Zügel und sprang vom Kutschbock. “Ihr wartet hier. Ich hole die Rekruten ab.” ordnete er den beiden an und lief dann zu den Gleisen. Laut seiner Uhr dauerte es auch nicht mehr lange und die immer näherkommende Qualmwolke der Lokomotive, bekräftigte diese auch. Auf dem Bahnsteig selber war nicht viel los, war Canis keine Metropole, die man mal besucht haben sollte. Dies kam dem Oberst ganz gelegen, so waren wohl die meisten der Passagiere, die hier aussteigen würden, seine neuen Schützlinge. Man konnte hören, wie die Gleise anfingen zu vibrieren, je näher die Lok kam und mit einem lauten Signal, machte man auf sich aufmerksam. Wie ein Donner rollte das gigantische Gefährt heran und begann frühzeitig mit dem Bremsvorgang. Das Quietschen tat Bastian in den Ohren weh, dass er diese mit seinen Händen schützen musste und für eine kurze Zeit hing hier überall der Qualm herum, ehe die Lok und die Wagons zum Stehen kamen. “Canis, meine verehrten Fahrgäste! Wir sind in Canis! Aufenthalt fünf Minuten!” hörte man einen Schaffner rufen, der auch durch seine Pfeife pfiff, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Türen der Wagons sprangen auf und ein paar Leute stiegen aus, die meisten mit wenig Gepäck und einem verunsicherten Blick. Bastian würde warten, bis der Zug weg war und wieder Ruhe auf dem Gleis eingekehrte. Erst dann würde er die Liste aus seiner Gesäßtasche ziehen und schauen, ob wirklich alle 20 Freiwilligen hier aufgekreuzt sind.
      "Vergessen ist wie eine Wunde. Es mag zwar verheilen, aber dabei wird es eine Narbe hinterlassen."
      Monkey D. Ruffy


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    • Talia Hohenfels

      Tief hatte die junge braunhaarige Frau ihre Nase in eines der Bücher gesteckt, welches sie mitgenommen hatte. Es waren nur zwei an der Zahl, denn sie wollte nicht allzu viel Gepäck mit sich bringen. Darum wurde ausdrücklich in dem Schreiben gebeten. Genau das Schreiben, dass sie in den „Fuchsbau“ und somit auch in ihr neues Leben eingeladen hatte. Es waren zwei spannende Romane. Während das eine von einer jungen Frau erzählte, die in der großen Welt ihre Liebe fand und gegen Vorurteile, Hass und Habgier bestehen musste, so handelte das andere von einem jungen Mann, der als Geschichtenerzähler in eine fantasievolle Welt voller Wunder eintauchte. Nur mit seinem Blatt Papier, einem Stift und seiner magischen Katze Runa.
      Talia liebte Romane, besonders welche, die viel Fantasie beinhalteten. Auch Liebesromane standen bei der 20-Jährigen ganz hoch im Kurs. Sie verschlang die Zeilen wie ein hungriger Matrose, der seit Tagen nichts anständiges zwischen die Beißerchen bekommen hatte. Und in der Welt der Bücher verging die Zeit so unfassbar schnell, dass sie gar nicht mitbekam, dass schon eine ganze Weile vergangen war und der Zug eine beachtliche Strecke zurückgelegt hatte. Auch die Anwesenheit des jungen Rotschopfs und seines Freundes bemerkte sie erst, als er begann, lautstark seine Cracker zu essen. Sie schaute auf mit gerunzelter Stirn. Konnte er nicht etwas leiser schmatzen? So konnte man sich ja nicht ansatzweise konzentrieren! Dennoch versuchte es die junge Frau, schaute wieder in die Zeilen ihres Buches, welches den Titel „Des Schreibers Welt“ trug. Doch keine Chance.
      So klappte sie das Buch zu, seufzte lautstark und richtete sich an den jungen Mann vor sich, der ganz offensichtlich nicht im Ansatz daran dachte, seine Cracker beiseite zu legen, damit sie ungestört weiterlesen konnte. Höflich fragte sie, auch wenn man ihr deutlich anmerkte, dass sie genervt war: „Hör mal, ich würde dieses Buch wirklich gerne weiterlesen. Wäre es möglich, dass…“, doch da wurde sie schon von den Worten des Schaffners unterbrochen. Was? Sie waren fast da? Wie schnell war die Zeit vorbeigeflogen? Überrascht darüber, packte Talia ihr Buch in den Koffer zurück, um sich für die Ankunft bereit zu machen. Den jungen Mann beachtete sie nicht weiter, genauso wenig wie seinen neu gewonnenen Freund.