The secret History [Lucy-chan & SunWukongIV]

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    • The secret History [Lucy-chan & SunWukongIV]

      Geschrieben von @Lucy-chan & @SunWukongIV


      Die Geschichte beginnt ...

      Gajan
      "Nisha...", murmelte Gajan leise und lies den auf feinem Papyrus geschriebenen Brief sinken, welchen er mit beiden Händen noch einmal aufgerollte hatte um das Geschriebene zu lesen. Es war lange her, dass er von einem der anderen drei etwas gehört hatte bis dieser Brief ihn erreicht hatte, dies Nachricht, diese Bitte um ein Treffen. Eigentlich war es kein Wunder für ihn das es Nisha gewesen war die solch eine Nachricht versandte, weder Kaida noch Osfar hätten sich wohl die Blöße gegeben einzugestehen nicht alleine mit einer Situation klar zu kommen, doch wer wusste schon wie die letzten Jahrzehnte oder so auch die beiden Verändert hatten.
      Ob Sie wohl kamen? Seine Gedanken schweiften einen Moment ab während der mit weißer Bemalung und einer reich geschmückten Howda, versehen mit Goldintarsien und Blau gefärbten Stoff, versehene Elefant in Ruhe weiter trottete. Manchmal hatte sich Gajan gefragt ob es sein Totem gewesen war, welches ihn zu den Tieren zog, doch tatsächlich war es wohl eher die Ruhe die Sie austrahlten und die Tatsache, dass die Tiere selbst seine Hünenhafte Gestalt weit überragten. Das Tier war seelenruhig und ging voran mit einer Beständigkeit, welche beinahe ansteckend war, weshalb sich sein Reiter eine Sekunde geistiger Abwesenheit erlaubte. Ein Seufzen entwich ihm als er einen letzten, wenngleich schielenden Blick auf das Papyrus warf und dann wieder die Augen nach vorne richtete.
      Einige Minuten des Trottens später und Gajan konnte sein Ziel erkennen. Eine seltsame Nostalgie übernahm Besitz von ihm als sein Ziel erblickte und die relative Ruhe, welche bisher sein Auftreten bestimmte hatte, wich einer unglücklichen Anspannung. Der Steinkreis in der Ferne bestand aus schweren Menhiren, welche noch vor seiner Geburt errichtet wurden, es war einst eine religiöse Stätte gewesen und sein eigener Stamm, damals in der Vorzeit, hatte hier um den Rat und die Unterstützung der Vorfahren zu erlangen, Rituale abzuhalten. Möglicherweise war dies sogar der Geburtsort der Totems selbst, doch dies würde sich kaum noch herausfinden lassen. Vorallen anderen Dingen jedoch war der Steinkreis neutraler Boden, ein Ort den Sie alle kannten, ein Ort älter als Sie es waren und vorallem einer den keiner von den Vieren in irgendeiner Form kontrollierte, nicht als teil seines Reiches zählte.
      So nah am Ziel begann der unsterbliche Hüne sich auf den Grund der Nachricht zu konzentrieren. Risse in der Welt, die Geschichten hatten ihn erreicht von Patroullien die durch Savijala wanderten, er hatte die Toten gesehen, die Leichen sahen aus als hätte ein wildes Tier Sie zerrissen, doch weder von dem seltsamen Phänomen, diesem Riss, noch den Angreifern hatte er Spuren finden können, wenn man einmal von Fußspuren absah, die mehr an Klauen erinnerten als alles andere. Wenn einer der anderen mehr wusste so erhoffte er sich diese Information zu erhalten, doch gleichermaßen hatte er doch auch nie den Gedanken abschütteln können, dass einer der anderen verantwortlich war für diese Angriffe.
      Weiter und weiter trottete Gajan auf seinem Reittier bis er die verwitterten Kerben auf den Steinen erkennen konnte. Die einzelnen Steine waren zum Teil So hoch wie der Elefant und versehen mit einfachen aber kusntvollen Kerben, welche Geschichten erzählen sollten, doch die Zeit hatte die Kerben verwaschen, es schwieriger gemacht Sie zu lesen, ein Talent das Gajan selbst ohnehin nie besessen hatte.
      "Stop.", gab er den Befehl und der Elefant kam zur Ruhe, während Gajan langsam abstieg mithilfe einer einfachen Strickleiter. Von hier ab würde er laufen, schauen wer bereits hier war und ob es nicht eine böse Überraschung gab, welche hier auf ihn wartete.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Vier Vögel hatte sie losgeschickt gehabt, um darum zu beten sich zusammen zu finden. Nisha war sich nicht zu Schade nach Hilfe zu fragen, wenn Hilfe notwendig war und sie waren in einer Situation, in der es dringend nötig war. Sie würde es nicht alleine schaffen, das hatte sie schon versucht, sie hatte es mit ihren eigenen Augen gesehen und erkannt, dass sie das alleine nicht hinbekommen wird, aber die Unsicherheit, ob überhaupt jemand auftauchen wird wuchs mit jedem Schritt, welches ihr Schimmel machte. Neutralen Boden hatte sie gewählt, um keinen der drei anderen zu nahe zu treten, um niemanden die Möglichkeit zu geben sich schlecht zu fühlen. Einige Geschichten hatte sie über Osfar gehört und auch ihre Schwester würde vermutlich nicht sehr begeistert reagieren, wenn sie dieses Treffen auf dem Boden von Vallur veranstalten würden, doch dieser Ort hier hatte weit aus tiefgründigere Bedeutung, welche die Wahl gut beeinflusste. Es war der Ort, an welchem alles begann und gleichzeitig alles endete, der, an welchem sie die drei anderen zuletzt gesehen hatte. Keinen der anderen hatte Nisha je wieder zu Gesicht bekommen, umso nervöser schien sie innerlich auch zu sein, wenn sie daran dachte, dass sie vielleicht alle drei auftauchen werden, womöglich aber auch gar keiner. Vielleicht würde sie zum Schluss allein gegen diese Kreaturen kämpfen müssen, die langsam ihren Wald, ihre Natur und ihr Land zerstörten. An einen der anderen hatte sie nie gedacht, denn ganz gleich, was aus ihnen geworden ist, sie vier waren doch eigentlich alles, was ihnen übrig blieb, oder nicht?
      Mit einem sanften Laut ließ sie ihr Pferd stehen bleiben. Vor ihr erstreckte sich ihr Ziel, so zum greifen nah. Es schmerzte sie sehr an diesen Ort zurück zu kehren, mit den Erinnerungen zu kämpfen, die sich unwillkürlich in ihrem Kopf ausbreiteten. Das Leid der Menschen war hier immer noch deutlich zu spüren, das konnte Nisha wahrnehmen und griff sich direkt zu dem Totem, welches um ihren Hals hing, um es festzuhalten. Orte konnten so viel mehr erzählen, als das, was man zu sehen bekam. Einen Moment musste sich die Frau nehmen, sie musste mit ihren Gefühlen und Gedanken klar kommen, bevor sie ihr Pferd weiter laufen ließ.

      Den heiligen Boden, wie sie es gerne für sich selbst bezeichnete, betrat sie selbstständig, während sie ihren Begleiter neben sich laufen ließ. Erinnerungen tauchten immer wieder auf, wenn Nisha ihre Augen durch die Gegend blicken ließ. Sie war die Erste, das wollte sie aber auch sein, um die willkommen zu heißen, die den Weg hier her finden werden. Niemanden wollte sie warten lassen, das wäre zu unhöflich gewesen und die Zeit, die sie zu früh war wollte sie sich nehmen, um diesen Ort so viele Jahre später zu erkunden. Wie lange es her war konnte sie nicht mehr sagen, aber es waren viele, sehr viele Winter vorbei gezogen, seit sie diesen Ort hier verlassen hatte.
      Als sie Schritte wahrnahm blickten ihre Augen in die Richtung, aus der sie kamen. Sie spürte eine Präsenz, aber kein Tier. Unwillkürlich musste sie lächeln, als ihre Augen das schwarze Haar und die dunklere Haut erkannten. Sie war doch nicht ganz alleine hier. "Gajan!". Ihr Herz klopfte aufgeregt in der Brust. Allein, dass er gekommen war war schon so wertvoll, denn zu zweit würden sie immer noch mehr anrichten können, als sie alleine, vermutete sie jedenfalls, hoffte sie.
      Die Freude war Nisha anzusehen, die Erleichterung vermutlich auch, denn ein großer Teil ihres Inneren hatte eine wirklich große Angst davor alleine hier zurück zu bleiben. "Ich freue mich, dass du her gefunden hast".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Sie war erwachsen geworden, das waren Sie wohl alle, doch trotzdem war es das erste was Gajan auffiel. Auch nach all der Zeit, beinahe einer Ewigkeit wenn man es denn so wollte, erkannte er Nisha, Sie hatten sich so lange nicht gesehen und doch wirkte ihre Begrüßung so als ob es lediglich ein paar Tage gewesen waren.
      "Hallo Nisha, die Jahre scheinen dir trotz allem nicht geschadet zu haben du siehst gut aus.", vorsichtig ging er einige Schritte auf Sie zu, trotz aller Dinge war er noch immer nicht ganz gewillt einen gewissen Argwohn fallen zu lassen, "Ich hörte Geschichten von Vallur, es scheint ein beeindruckender Ort zu sein, sehr friedlich wie man mir sagte."
      Eigentlich hätte es Gajan beruhigen sollen, erst einmal nur Nisha anzutreffen, doch die Abwesenheit der anderen beiden war doch bedrohlich, bedrohlicher fast als wenn Sie anwesend gewesen waren, Anwesende zumindest konnte man beobachten. Wenn auch nur die Hälfte von den Geschichten Stimmten, welche ihn über Vallur erreicht hatten, so würde er keinerlei Furcht vor Nisha haben müssen, doch Gerüchte waren immer ein gefährlicher Spiel und er hatte zu oft den Fehler gemacht sich auf diese zu verlassen.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Sie waren alle erwachsen geworden, aber nicht alt. Nisha war schon früh aufgefallen, dass sie sich nicht mehr veränderte, dass ihre Zeit nicht ablief wie die, der anderen. Ihre Haut blieb so straff und weich, wie auch schon vor einer halben Ewigkeit, ihr Körper nahm nicht ab, wie es bei den anderen Ältesten zu sehen war. Während in Vallur die Ältesten sich wechselten blieb sie für immer die, die sie war. Doch sie hatte die Zeit gut genutzt, hatte sich damit beschäftigt warum das so war, wer sie war und die Erkenntnisse halfen ihr dabei zu verstehen, was es mit den Mächten auf sich hatte, die in ihr schlummerten.
      Nisha bemerkte die Vorsicht, die von ihrem Gegenüber ausging. Sie konnte es verstehen, immerhin gab es Geschichten und Gerüchte über sie alle. Ein Lächeln zierte weiterhin ihre Lippen. "Im Gegensatz zu meiner Schwester bevorzuge ich Frieden und Ruhe", damit kam sie deutlich besser klar. Kaida war da einer anderen Meinung, soweit die Geschichten es sagten, aber ein eigenes Bild wollte sich die Frau dennoch von ihrer Schwester machen.
      Sie war auch im Frieden hergekommen, legte deshalb ihren Bogen ab, befestigte ihn an ihrem Pferd, denn sie hatte nicht vor zu kämpfen. "Jetzt hab dich nicht so und lass dich in den Arm nehmen!". Das war einfach viel zu lange her gewesen. "Ich bin auch unbewaffnet!". Das machte sie auch deutlich, indem sie ihre Arme ausbreitete. Nisha trug ein weißes, leichtes Kleid, welches zum Boden reichte, mehr aber auch nicht. Es war womöglich leichtsinnig, ja, aber sie glaubte nicht und hoffte vor allem, dass keiner dem anderen hier wehtun wird. Nicht hier, an diesem Ort.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      Frieden, das Wort lies ihn eine Sekunde nachdenken, er selbst wünschte sich Frieden, doch nur allzu oft fanden sich jene die es nach dem gelüstete was seine Heimat besaß, es war ein nicht enden wollender Kampf darum die Dinge zu erhalten und zu schützen.
      Als Nisha ihren Bogen ablegte und die Arme ausbreitete, musste Gajan hörbar seufzen, nicht im negativen Sinne sondern einfach ob der Situation, dann tippte er auf sein eigenes Totem, welches um seinen Hals baumelte, "Wir beide wissen das eine Waffe niemals das gefährlichste in unseren Händen sein wird."
      Es war die Wahrheit, aber eine die ihn traurig stimmte. Er wollte seiner Gegenüber jedoch nicht vorwerfen es auf sein Leben abgesehen zu haben und breitete dann seine eigenen Arme aus um ihre Umarmung entgegen zu nehmen.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Frieden war ihr wichtig, denn nur so konnte sie sich auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig waren. Wofür Kriege führen, oder Gewalt aufwenden, wenn es auch anders ging? Ihre Bevölkerung sah es ähnlich. Es war nicht so, dass Nisha nicht bereit war zu kämpfen, aber sie bevorzugte andere Möglichkeiten, wenn diese gegeben waren.
      Geduldig wartete sie, ob Gajan ihre Umarmung annehmen wird. Er seufzte, kurz haderte Nisha in ihrem Inneren, ob ihr Angebot nicht doch noch abgelehnt wird, aber sie bekam, wonach sie sich sehnte. Ja, die Totem brachten eine Macht mit sich, die gefährlicher war, als jede Waffe auf dieser Welt, aber die Frau könnte es sich nicht vorstellen es jemals gegen einen der drei anzuwenden. Sie waren quasi ihre einzige Familie, die übrig blieb.
      Fest drückte sie den Mann an sich. Lange schon sehnte sie sich danach einen der drei wieder zu sehen, zu sehen, was aus ihnen geworden war und heute ging dieser Traum in Erfüllung. "Ich freue mich, dass du hier bist", ließ sie ihn leise wissen, bevor sie den Mann auch wieder los ließ, um ihn vom nahen zu betrachten. "Gewachsen bist du aber". Er war deutlich größer, als sie es war, das sah auch mal anders aus.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      Er musste grinsen als Nisha ihre Feststellung von sich gab, nur kurz nachdem Sie sich von ihm wieder gelöst hatte, "Wir waren damals kaum mehr als Kinder, eigentlich nichts außergewöhnliches oder?"
      Nationen waren aufgestiegen und wieder gefallen in der Zeit, die Sie voneinander entfernt vebracht hatten, und doch fühlte es sich vertraut an, beinahe als wäre eine macht hier am Werk jenseits des natürlichen, vielleicht aber auch nur die Freude jenen zu begegnen die nachvollziehen konnten wie es war als Felsen in einer sich stetig verändernden Welt zu wandern.
      "Aber wir sind nicht für ein wiedersehen hier.", seufzte Gajan, abgesehen von Nisha war er sich nicht einmal sicher ob er die anderen sehen wollte, die Gründe dafür waren viele, "Wir wollen über etes sprechen nicht wahr? Diese Geschichten von den seltsamen ... Rissen ... von den Wesen die angeblich daraus hervorkommen sollen?"
      Ob Nisha wohl mehr wusste als er selbst? Gajan sammelte Informationen über fast alles, doch genaueres Wissen über diese eine Sache war ihm verborgen geblieben, zumindest bis jetzt.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Ja, er hatte Recht: Sie waren damals nur Kinder und seit dem war viel Zeit vergangen, aber dennoch hatte sich der Mann in vielerlei Hinsichten kaum geändert. Nisha nickte, bevor sie ihm wieder seinen nötigen Abstand ließ. Für sie war das hier ein Wiedersehen, für sie war das hier ein Traum, der in Erfüllung ging und den sie schon lange in ihrem Herzen trug. Doch sie konnte verstehen, dass sie vielleicht als Einzige das hier so sah.
      Als das eigentliche Thema aufkam seufzte die Frau, senkte ihren Blick kurz. "Unsere Jäger haben mir davon berichtet", erklärte sie. "Sie kommen irgendwo aus dem Nichts heraus und verschwinden auch wieder, ich konnte keine Spur zu ihnen finden". Nisha schüttelte ihren Kopf. "Aber vor allem zerstören sie meinen Wald.. Sie greifen meine Tiere aus dem Nichts heraus an, das habe ich noch nie gesehen, diese Wunden habe ich noch nie so gesehen". Es war erschreckend, wie sie die Tiere teilweise fand. "Und ich kann sie nicht spüren.. ich spüre jede einzelne Präsenz in meinem Wald, nur diese.. diese Wesen nicht.. Das, was das auch immer sein soll.. Ich befürchte, dass es etwas ist, was genauso mächtig zu sein scheint, wie das hier". Sie griff sich an ihr Totem. Ernst blickten ihre Augen nach dem Mann. "Ich bin ehrlich, ich habe an Kaida gedacht, denn ich habe gehört, dass sie die Kraft der dunklen Seite dieser Welt beherrscht, aber..", Nisha seufzte. "Sie würde die ganze Hauptstadt zerstören und nicht einfach nur meinen Wald vernichten". Das traute sie ihrer Schwester zu.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      Gajan lauschte Nishas Erklärung und nickte zu den Punkten die er ebenfalls vernommen hatte. Leider schien Nisha nicht mehr zu wissen als er auch, wenn man einmal von der fehlenden Präsenz absah, von der er nicht wüsste wie er es hätte erkennen sollen, unfähig selber solch eine sensorische Hoheit über seine Heimat auszuüben. Vorallem schien auch Nisha die anderen verdächtigt zu haben, beruhigend wenn er so darüber nachdachte.
      "Wenn es doch nur Tiere wären.", Seufzte Gajan, "Es dürften mittlerweile hundert und mehr Menschen in meiner Heimat dem Ganzen zum Opfer gefallen sein. Vor meinem Wegantritt hierher erzählte man mir von einem verwüsteten Hof, Männer, Frauen, Kinder und Vieh wurden abgeschlachtet."
      Er ließ seinen Blick schweifen, begutachtete noch einmal die Steine um Sie herum.
      "Was wenn es doch deine Schwester ist oder ... oder ein weiteres Totem, ein fünftes?", begann er zu spekulieren, "Die Welt ist groß, wer weiß ob es noch mehr gibt oder jemand neue erschaffen hat."
      Wirklich Hinweise über die herkunft dieser Gefahr hatte Gajan nicht, was blieb ihm also übrig abseits von Spekulationen.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Es waren nicht nur Tiere, aber sie wollte nicht so kleinlich werden. Für Nisha waren Tiere bedeutsam, sie war die Hüterin des Waldes, die Hüterin ihres Lebensraumes und das, was sie von den Tieren bekam wollte sie zurück geben, das hatte sie geschworen. Es hing mit ihrem Totem zusammen, dem Hirschkopf, der um ihren Hals hing.
      "Sie hinterlassen keine Spuren", stellte Nisha fest. Sie senkte ihren Blick, es schmerzte sie daran zu denken, was dort passiert war. "Es ist, als wären sie unsichtbar.. Aber ich habe noch keines selbst gesehen". Diese Risse, diese merkwürdigen Wesen, oder was auch immer es war, waren ein Rätsel für sie selbst.
      Ihre Augen führten zu dem Steinkreis, als Gajan ein Totem erwähnte. "Ein fünftes?", fragte sie. "Ich.. wüsste nichts von einem Schamanen..". Denn mit einem solchen und seinem Tod fing ihr neuer Weg an. Nisha schüttelte ihren Kopf sanft. "Ich möchte nicht daran glauben, dass Kaida so etwas tun würde.. Sie.. ist meine Schwester". In ihnen floss das gleiche Blut, das würde man seiner eigenen Schwester nicht antun, oder nicht? "Aber letztendlich weiß ich es nicht.. Ich versuchte über die Totem und das alles, was dank ihnen passiert mehr herauszufinden, aber ich habe es irgendwann aufgegeben.. Es ist unmöglich nachzuvollziehen, was das hier ist.. Dazu fehlen so viele Informationen..". Sie vier waren damals nur Kinder gewesen, an vieles erinnerte sie sich selbst nicht.
      Nisha blickte zu dem Mann, musterte ihn kurz. "Glaubst du an ein weiteres Totem? An eine fünfte Person in unserem Kreis?".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      "Ich weiß nicht woran ich glauben soll aber natürlich könnte es mehr geben, vielleicht nur eines, vielleicht auch noch zehn, vielleicht hat auch jemand herausgefunden wie man Neue herstellt oder aber unsere sind tatsächlich die Neuen, angeschaut von etwas viel Älteren.", Gajan schüttelte den Kopf, nicht aus Verneinung sondern aus fehlendem Wissen heraus, er sah sich durchaus als gelehrt und wissenssuchend an, doch dies überstieg seine Kenntnisse um eine solche Menge das er nichteinmal lügen konnte wirklich etwas zu wissen, "Ich weiß nur das es sich um nichts natürliches handelt, ein Überlebender erzählte wohl, dass die Kreaturen im Licht glitzernde Schuppen hatten und Hörner und Klauen."
      Trotz ihres nur kurzen Gesprächs musste Gajan innerlich zustimmen das er Kaida nicht für die Ursache hielt, er hatte zwar furchtbare Gerüchte gehört, doch würde Nishas Schwester wirklich so unkoordiniert handeln? Vermutlich lag es einfach in ihrer Natur sich gegenseitig als erstes zu verdächtigen, wen sollten Sie sonst als ebenbürtig ansehen.
      "Ehrlich gesagt hatte ich gehofft du weißt mehr als ich über diese Erscheinungen, doch wie es mir scheint haben wir es beide mit der gleichen seltsamen undruchsichtigen Situation zu tun bekommen.", Seufzte Gajan dann.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Sie betrachtete einen Moment den Mann, der bisher als einziger der drei anderen seinen Weg hier her fand. Es war schade, dass keiner der beiden anderen hier war, vor allem auf ihre Schwester hatte sich Nisha sehr gefreut, aber so konnten sich die beiden hier in Ruhe unterhalten. Sie hörte seinen Worten zu, ließ ihren Blick wieder zu den Steinen schweifen. „Vieles an dieser Welt ist nicht natürlich.. und doch hat es seine Daseinsberechtigung“. Sie vier waren theoretisch nicht natürlich, wie konnte jemand nur so viele Wunder überleben, ohne erkennbare Spuren. „Glitzernde Schuppen? Hörner?“. Nisha blickte wieder zurück. „Das habe ich auch schon mal gehört..“. Die Beschreibung kam ihr bekannt vor.
      Sie seufzte. „Ich habe euch zusammen gerufen, weil ich nicht weiß, wie ich dagegen vorgehen soll.. weil ich hoffte, dass es eine einfache Erklärung dafür gibt“, oder einen Verursacher. „Weil ich das klären wollte und das Gefühl habe, dass es etwas ist, wogegen wir nicht einfach so ankommen.. ich meine.. Wesen aus Rissen? Keinerlei Spuren? Getötete Menschen? Vernichtete Dörfer?“. Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.. was ich tun soll..“. Nisha war machtlos gegen dieses etwas. „Ich kann Menschen heilen, ich kann sie gesund machen, ich kann aber niemanden vor diesem Leid bewahren“. Und das tat ihr einfach sehr leid.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      "Wir sind wohl alle mit diesen seltsamen Vorkommnissen überfragt.", seufzte Gajan mit einem Kopfschütteln, "Nach all den Jahrhunderten glaubt man alles erlebt zu haben doch dann kommt etwas so neues und ugnewöhnliches das man sich wieder fühlt wie ein unbeholfenes Kind ohne Wissen der Welt."
      Der Hüne machte einige Schritte auf einen der Menhire zu und strich mit der Hand über eine Stelle des Steins, welche frei von Moos war und wo die Witterung noch einen erkennbare Teil der Symbole gelassen hatte. Der Stein fühlte sich kühl an, trotz dem Licht der Sonne, welches auf ihn herabschien, und eine dünne Schicht Feuchtigkeit, vermutlich hervorgerufen durch das Grün, welche Teile seiner Außenhaut überzogen, legte sich auf Gajans Hand.
      "Vermutlich werden dies alle sagen, doch ich habe zuviel aufgebaut, zuviel erschaffen um es jetzt zerstört zu sehen, durch solch einen Feind und ich werde mir nciht erlauben auch nur eine Träne zu vergießen zugunsten von Kreaturen, welche nicht einmal von dieser Welt zu stammen scheinen.", er blickte zu Nisha, "Das Ganze fühlt sich an wie ein grausamer Test, einen bei dem man sich leichter verlieren kann als einem lieb ist!"
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Sie konnte den Worten nur zustimmen. Nisha war sich nicht sicher, wie sie das bewältigten sollten, vor allem wie sie es zu zweit schaffen wollten. Sie hatte sich Hilfe erhofft, wollte ihr Reich und die von ihr erschaffene Welt aufrecht erhalten, wollte sie retten, wie es schien musste sie sich jedoch dieser stärkeren Kraft fügen, ihr die Möglichkeit überlassen weiter zu machen. Mit einem Nicken stimmte sie vor allem den letzten Worten zu, es fühlte sich wirklich an wie ein Test. "Ich will nicht das verlieren, was ich so hart aufgebaut habe", machte sie deutlich. "Aber ich weiß langsam nicht, wie ich dagegen überhaupt vorgehen kann".
      Doch die Frau blickte in eine Richtung zu großen Steinen. "Jemand ist hier", sie hatte gerade deutlich etwas gehört gehabt.


      Kaida

      Es war ihrer Ansicht nach lächerlich, dass sie es überhaupt wagte diesen Boden hier zu betreten. Wenn es nach ihr gehen würde würde sie sich weit weg davon aufhalten, würde nie wieder zu diesen Erinnerungen zurück kehren, doch das, was da draußen Unruhe stiftete trieb sie langsam in den Wahnsinn. Kaida würde es niemals laut zugeben, aber sie war machtlos gegen dieses.. etwas. Sie verstand es nicht. Es schien genauso dunkel zu sein wie ihre Macht, wie ihr Inneres und dennoch hatte sie keine Ahnung, was sie da gesehen haben sollte. Es zerstörte zu viel von dem, was sie sich so hart aufgebaut hatte und sie war nicht bereit das einfach so zuzulassen! Anders als ihre Schwester war sie bereit dafür Blut zu vergießen, sollte es von Nöten sein, nur schien es leider etwas zu sein, wogegen sie nicht einfach so ankämpfen konnte. Es würde die Frau nicht stören, wenn dieses Etwas die Bewohner ihres Reiches in Angst und Schrecken versetzen würde, aber es tötete wahllos und vernichtete wichtige Bestandteile der Essensversorgung. Kaida wollte nicht hungern, sie hatte auch keinen Nerv dafür sich um weitere Versorgung zu kümmern, also musste dieses Etwas verschwinden.
      Sie hatte den Weg alleine angetreten, hatte jedoch keine Sorge auf die drei anderen zu begegnen. Wenn es möglich wäre würde sie diese nie wieder treffen, aber das Schicksal meinte es einfach nicht gut mit ihr. Schon allein diesen Ort zu sehen.. Diese Luft zu riechen.. Erinnerungen wollten an die Oberfläche gelangen, doch Kaida unterdrückte sie gekonnt, während sie weiter ging. Ihr Pferd hatte sie ein Stück weit zurück gelassen, sie hatte das Bedürfnis diesen Boden mit ihren eigenen Füßen zu betreten.
      Ihre Schwester hörte sie hinter den Steinen, hatte das Tempo ein wenig verlangsamt, um zuzuhören worüber sie sich mit Gajan unterhielt. Seine Stimme erkannte sie, auch wenn es eine halbe Ewigkeit her war. Ein kleiner, wirklich kleiner Teil von ihr freute sich darüber die beiden hier anzutreffen, aber ihr Gesichtsausdruck blieb undurchlässig, ihre Augen kalt, als sie hinter den Steinen hervor kam. "Sieh an, sieh an", merkte sie an und musterte die beiden dort stehenden. "Ist schon eine lange Zeit her".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      Als Nisha es erwähnte begann er es auch zu bemerken und folgte ihrem Blick mit dem Seinen, doch da war es eigentlich schon zu spät für eine Erkenntnis und eine Frau trat hervor. Die Bemalungen, das seltsam frisierte Haar und der außergewöhnliche Blick waren verwirrend und erst als die Neuangekommende sowohl ihn als auch Nisha musterte und mit kalter Stimme begrüßte verstand er.
      "Kaida.", raunte Gajan leise vor sich hin. Sie hatte sich verändert, wirkte so anders als früher und doch, nun als er verstand, konnte er Sie klar erkennen. Der Hüne hatte Nishas Zwillingsschwester nie richtig verstanden und nun nach all der Zeit wirkte Sie noch viel fremder, insbesondere wenn er bedachte, welche seltsamen, zum Teil Erschreckenden Gerüchte über Sie an sein Ohr getragen worden waren.
      "Sehr lange ja.", antwortete er dann auf ihren Kommentar. Eben noch war er ruhig und entspannt gewesen, zumindest einigermaßen, doch Kaidas Anwesenheit führte zu Anspannung und er ballte unbewusst die Fäuste und musterte Sie eben so, wie Sie es zuvor bei ihm getan hatte, "Dann sind wir ja beinahe vollzählig!"
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Nisha

      Ihr Körper spannte sich an, als sie die Stimme ihrer Schwester hörte. Es waren so viele Jahre vergangen, seit dem sie sich gesehen haben und Nisha hätte sie beinahe nicht wieder erkannt. Sie hatte sich geändert, ihr Geist vor allem hatte sich geändert, denn es schien, als würde eine Fremde vor ihr stehen. Der Knoten in ihrem Hals wuchs mit jedem Moment, doch Nisha blieb wie angewurzelt stehen und beobachtete ihre Schwester einfach nur, während sie sich unsicher war, was sie jetzt tun sollte, wie sie reagieren sollte. Dieses Widersehen hatte sie so oft in ihrem Kopf abgespielt, aber es fühlte sich nicht einmal ansatzweise so an, wie es sich vermutlich anfühlen sollte seine eigene Schwester zu sehen.

      Kaida

      Mit einem Sicherheitsabstand blieb die Frau stehen und musterte beide ganz genau. Sie vertraute dieser Situation hier nicht und war bereit zu handeln, sollte es notwendig sein. Es war sehr lange her, seit dem sie die anderen gesehen hat, aber es war kein freudiges Widersehen. Sie bemerkte jedoch die Anspannung, die mit ihrem Auftauchen zu tun hatte und schmunzelte kurz darüber. "Ihr scheint euch ja sehr zu freuen", merkte sie an, schüttelte ihren Kopf sanft. Kaida wirkte entspannt, aber sie war bereit sofort zuzuschlagen, denn sie vertraute den beiden nicht, nicht einmal ihrer eigenen Schwester, sie vertraute niemandem. "Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?", fragte sie ihre eigene Schwester und hob die Augenbrauen. "Oder habe ich euch beide etwa bei etwas gestört?". Provokant schien sie zu sein.
      Kurz blickte sich Kaida um. "Da fehlt ja noch jemand", stellte sie fest.

      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Gajan

      Er wollte nicht für Nisha antworten aber Gajan hatte ebenso keine Lust wie ein schweigender Fels vor Kaida zu stehen, vorallem nicht wenn diese ihre Ankunft mit schnippischen Bemerkungen began, "Die Geschichten und Gerüchte, welche ich über dich gehört habe würden wohl niemandem Grund zur Freude machen und wir waren gerade dabei über die Vorkomnisse zu sprechen Kaida, es steht dir frei etwas nützliches dazu beizusteuern."
      Gajan hatte nicht das Gefühl etwas mit seinem Kommentar gewonnen zu haben, eigentlich kam er sich eher wie ein Kind vor das sich hatte provozieren lassen und innerlich seufzte er ob dieser törrichten Aktion. Obwohl er beide anwesenden Frauen mit Leichtigkeit überragte kam er sich gerade, jetzt in diesem Moment klein vor.
      "Osfar ist noch nicht hier und wer weiß ob er überhaupt kommt, als ich ihn das letzte Mal traf war es nicht unter freundlichen Umständen und er war noch nie gut darin Hilfe anzunehmen.", erklärte er dann, nun wieder etwas ruhiger und sachlicher, der Moment emotionaler Verletzlichkeit hatte sich schnell gelegt, zum Glück.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Kaida

      Unbeeindruckt hob sie ihre Augenbraue hoch. "Und du bist wer, dass du für sie sprichst?", fragte sie. "Ich habe sie gefragt und nicht dich". Ein kleines schmunzeln zierte ihre Lippen. "Oder hat meine Schwester etwa das Sprechen verlernt?". Sie war frech, aber Kaida hatte sich über die Jahre eine Schutzmauer um ihre Gefühle gebaut. "Aber gut, ich will ja nicht so sein.. Wer von euch Vollidioten hat Spaß daran diesen Quatsch anzustellen? Ich will das es aufhört, dann werde ich einfach wieder gehen und wir sehen uns nie wieder". Das waren ihre Bedingungen. Sie ging davon aus, dass es einer von den Dreien war. "Ich könnte darauf wetten, dass es Osfar ist.. Wenn ich mir so euch beiden ansehe bezweifle ich, dass ihr zu so etwas in Stande seid". Sie schüttelte ihren Kopf.
      Nisha

      Sie wollte etwas antworten, aber sie fand die richtigen Worte dafür einfach nicht. Doch Gajan war da, er sprach für sie und nahm sie quasi in Schutz. Nisha seufzte laut, sie wollte nicht, dass sich irgendjemand hier stritt, oder eine Unruhe entstand. Sie war dankbar für die Hilfe des Mannes, aber er musste das nicht machen. Nisha blickte nicht von ihrer Schwester weg, sie konnte es einfach nicht fassen sie hier zu sehen. "Wir haben genau das gleiche Problem, wie du Kaida", erklärte Nisha ihrer Schwester. "Mein Wald wird zerstört, die Felder werden vernichtet und Menschen werden einfach so getötet.. Und ich kann nichts dagegen machen, deshalb habe ich gehofft, dass einer von euch mehr weiß".
      Den ersten Schock hatte sie hinter sich. "Und um ehrlich zu sein habe ich gedacht du könntest dahinter stecken". Nisha sprach aus, was sie und Gajan wohl beide gedacht haben. Kurz blickte sie zu ihm, blickte zurück zu ihrer Schwester. "Aber es scheint, als würdest du es nicht sein".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."

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    • Gajan

      Er musste seufzen, erkannte Sie ihn etwa nicht mehr oder war es nur wieder ein Spiel, ein Trick zu provozieren. Wenigstens machte Kaida klar nichts damit zu tun zu haben und stattdessen beschuldigte Sie sie, nicht das Sie nicht exakt dasselbe gemacht hatten. Letzendlich sprach Nisha es aus als Sie ihre Stimme wiederfand und Gajan bestätigte ihre Aussage mit einem Nicken.
      "Wenn wir dich angreifen wollten, glaubst du wirklich wir würden es auf diese Weise tun?", bemerkte Gajan dann zusätzlich an, "Und wenn es Osfar wäre, dann würdest du es wissen, wann hat er jemals etwas im Geheimen gemacht von dem niemand wissen sollte?"
      Osfar in Schutz zu nehmen verabscheute Gajan, lieber hätte er ihn beschuldigt, doch die Fakten waren klar, ihr alter Weggefährte war direkt und wenn er dir schaden wollte so nur auf eine Weise bei der er einem ins Gesicht, in die Augen, schauen konnte. Irgendwie war es ein Zeichen dafür wie lange Sie getrennt gewesen waren, wie wenig Sie die Anderen noch kannten. Nisha schien sich kaum geändert zu haben, Kaida dagegen sehr viel aber doch wusste er nur wenig über ihr Leben, kannte nur Gerüchte, verwaschen durch die Münder und Ohren vieler Reisender. Zeitgleich fragte er sich was die beiden wohl über ihn wussten, gab es überhaupt Gerüchte und Geschichten über ihn selbst oder hatten die Menschen ihn als unwichtig abgetan?
      "Trotz allem Kaida solltest du dich nicht so hervortun, glaubst du wirklich du hast die Oberhand in dieser Situation?", brummte Gajan schließlich noch, der wage Versuch Stärke zu zeigen, wobei die Funken der Wut in seinem Inneren, das Ganze nur mäßig erfolgreich machten.
      "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen!" - Plato


    • Kaida

      Ihre Augenbraue hob die Frau wieder an. Sie musterte beide, wie sie da standen, lächerlich. "Zeiten haben sich geändert, Gajan.. Wir sind keine Kinder mehr, ich habe nicht einmal eine Ahnung, ob ich euch beiden vertrauen kann, ob das nicht ein Hinterhalt ist und du willst den einzigen, der nicht hier ist in Schutz nehmen?", fragte Kaida. Sie schnaubte belustigt. "Er und ich streiten uns seit Jahrzehnten um ein Stück Land, welches ganz klar mir gehört.. Auch er hat sich geändert, ich habe mich geändert.. Ihr habt euch geändert..". Sie würde deutlich weiter gehen, als sie es damals getan hatte. Blut zu vergießen war für sie kein Problem, auch andere Dinge schienen für sie kein Problem zu sein.
      Kurz lachte die Frau auf. "Natürlich habe ich die Oberhand.. Ich meine, seht euch beide an". Sie deutete mit der Hand auf die beiden. "Meine wundervolle Schwester würde nicht einmal einer Fliege etwas antun.. Und du? Du scheinst dich verzogen zu haben, weil du anscheinend nicht in der Lage dazu bist ein Reich zu regieren.. Ich glaube, da bleibt gerade nur ich übrig". Kaida grinste frech, ihre Provokation schien ein voller Erfolg zu sein.

      Nisha

      Sie war entsetzt, was aus ihrer Schwester geworden ist. Das hatte sie so nicht erwartet, ganz gleich wie die Gerüchte über sie standen. Das war nicht die Person, die sie damals losgelassen hatte. "Können wir bitte das einfach nur zur Seite schieben und uns ernsthaft überlegen, wie wir dieses Problem in den Griff kriegen?". Nisha blickte ihre Schwester dabei an, denn sie war das Problem gerade. "Ich habe um dieses Treffen nicht gebeten, damit wir uns streiten, oder über irgendwelche Machtverhältnisse sprechen.. Ich brauche diese Hilfe und wenn du sie mir nicht geben willst kannst du sehr gerne diesen Kreis wieder verlassen". Jetzt war es ihr wirklich ernst, Nisha wollte über das Problem sprechen und keinen Streit haben. Es tat ihr gleich im Nachhinein leid, dass sie so durchgriff, dass sie so mit ihrer Schwester sprach.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."