For Freedom [Kechock&Caili]

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    • For Freedom [Kechock&Caili]

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      Sylvia del al Rosè

      Wie sagte ihre Mutter immer? Menschen waren jämmerliche, schreckliche Kreaturen, die täglich gezüchtigt werden mussten, damit sie sich daran erinnerten, wer ihre Meister waren. Damit sie es nicht wagten es zu vergessen, wie diese jämmerlichen Maden die wirklich glaubten sich gegen die Vampire auflehnen zu können, doch Sylvia war sich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis diese Kakerlaken ausgelöscht werden würden und die Menschheit ein weiteres Mal realisierte, wo in dieser Welt ihr Platz war.
      „Jämmerlich. Elende. Made. Ungeziefer.“, durchbrach bei jedem einzelnen Wort ihre Dornen besetzte Peitsche die Luft, traf auf das Fleisch des jungen Mannes und riss die Haut auf, um das süßeste Rot frei zu legen, dass Sylvia jemals gekostet hatte. Es war eine gute Entscheidung an jenem Tag ihre angestaute Wut und Frustration an diesen mickrigen Wesen auszulassen. Und eine noch bessere, dieses Exemplar zu verschonen. Eigentlich sollte Asahi ihr dankbar sein, wie sie fand.
      Ein besseres Leben konnte ein Mensch wohl kaum erwarten, nicht wahr?
      Zugegeben, es war eine Verschwendung, wie das Blut auf dem Boden landete, dass Asahi selber wieder vom Boden wischen müssen würden, aber, nun, es machte ihr einfach viel zu viel Spaß den jungen Mann leiden zu sehen.
      Nach einem letzten Hieb rollte sie ihre Waffe mit einer geschickten Geste zusammen und überbrückte die wenigen Meter, die sie von dem gequälten Menschen trennten und begann fast schon liebevoll die Konturen seines Gesichts nachzufahren.
      „Du wirst es niemals wagen weg zu laufen, nicht wahr... Asahi?“, sprachen ihre leicht geröteten Augen bereits von dem Blutdurst, den der Duft der offenen Wunden in ihr auslösten, während sie mit ihren spitzen Fingernägel von seinem Kinn aus den Hals hinab entlang fuhr, eine weitere, deutlich dünnere Blutspur hinterlassend, ehe sie sich letztendlich nach vorne beugte, um ihre spitzen Zähne unbarmherzig in den Hals des Schwarzhaarigen zu rammen und sich an dem zu sättigen, was sie und ihre Art am Leben erhielt: sein Blut.
      Nicht, dass Asahi in der Lage gewesen wäre weg zu laufen. Was sollte ein mickriger Mensch einem Vampir schon entgegen bringen können?

      Sasaki Kurai

      Sasaki hatte noch nie zuvor das Licht dieser Welt erblickt. Sie war in dieser dunklen, großen Stadt geboren worden, in ihren dreckigen Gassen, in die die Menschen verjagt und gedrängt worden waren, in die sich ein Vampir nur verirrt, wenn es ihn an Arbeitskräften mangelte, sie auf der Suche nach neuen Sklaven waren oder schlicht und einfach um ihre Langeweile mit weiteren Grausamkeiten zu verjagen, doch die Schwarzhaarige war fest entschlossen all dem ein Ende zu setzen.
      Sie würden sich diese Stadt unter den Nagel reißen, sie den Menschen, die sie einst vor vielen Jahrhunderten erbaut hatten, zurück holen und diese große Kuppel öffnen, die sie alle von dem Licht der Sonne trennte und damit mit einem Mal alle Vampire, die ihrem Schwert nicht zum Opfer gefallen waren, aus dieser Stadt ausbrennen.
      Was danach kam? Das würden sie sehen müssen, doch alleine dieser Stadt die Freiheit zurück zu bringen, schien bereits eine große Herausforderung zu sein, hatten sie es in den Jahrzehnten, seitdem ihre Organisation bestand, nicht geschafft, oder waren diesem Ziel auch nur Ansatzweise nahe gekommen. Doch Sasaki war sich sicher, dass das die Generation war, in der sie es schaffen würden. Ganz egal, wie lange sie dafür brauchen würden, denn wenn die Menschen auf etwas stolz sein konnten, dann war es ihre Hartnäckigkeit, nicht wahr?
      „... willst du noch lange da rum liegen? Ich hab die Teile die ich brauche. Wir können gehen.“, riss sie eine Stimme aus ihren Gedanken, während die Schwarzhaarige mit den Händen am Hinterkopf auf einem besonders großen Stück Müll, das vielleicht mal ein Fahrzeug gewesen sein könnte, lag, während einer ihrer Kameraden, Castiel der sich um Bau und Instandhaltung ihrer Waffen, Technik und der Tunnel kümmerte, mit den Armen voller Bauteile und altem Metall an sie heran trat.
      „Ach komm, lass mich doch auch mal ein bisschen frische Luft genießen!“, grinste Sasaki breit, setzte sich dann dennoch auf und rutschte von dem Wagen um mehr oder weniger geschickt auf den zahlreichen Altteilen zu landen und mit ausgestreckten Armen ihr Gleichgewicht zu halten, um nicht auszurutschen oder den Berg hinab zu gleiten, was eine schmerzhafte Erfahrung sein konnte, wenn man sich besonders dumm anstellte.
      „... Frisch?“, hob Castiel zweifelnd die Augenbraue, der den Geruch von ausgelaufenen Chemikalien und... nun, Müll kaum so bezeichnen würde.
      „So frisch wie es eben geht. In den Tunneln kann es ganz schön stickig werden, meinst du nicht?“, zuckte Sasaki mit den Achseln und bot mit ausgestreckten Armen an Castiel etwas abzunehmen, dieser wandte sich jedoch von ihr ab und wies stattdessen mit dem Kinn in eine andere Richtung.
      „Lass nur, hol mir lieber diesen Motor. Den kann ich kaum alleine tragen. Das kriegst du doch hin, oder? Und ich ziehe stickige Tunnel der Unsicherheit hier oben bei weitem vor.“, nahm die Untergrundorganisation den ersten Teil ihrer Bezeichnung besonders ernst, denn es war schwer sich in einer Stadt versteckt zu halten, die wortwörtlich dem Feind gehörte und was war dafür besser geeignet als die alten Tunnel, die ihre Vorfahren zu welchen Zwecken auch immer gebaut hatten und ihre Vorgänger so gut wie nur möglich in Stand gesetzten hatten, damit sie dort nun leben und von dort aus ihre Operationen durchführen konnten?
      „... das Ding?“, klopfte die Schwarzhaarige ein paar Schritte später auf ein Stück Metall, das offenbar der Motor sein musste, denn Castiel nickte und setzte sich dann in Bewegung, um durch eine im Boden eingelassene Luke aus Metall zurück in ihr Versteck zu gehen, wobei dieser geschlossen auf der Müllhalde kaum neugierige Blicke auf sich zog. Nicht dass sich ein Vampir jemals an einen Ort wie diesen verirren würde, zu ihrem Glück.
      „Ich habe Jiyu bereits vorgeschickt.“, ließ der braunhaarige sie wissen, während er die in der Wand eingelassene Metallleiter hinunter hangelte, welche ebenfalls schon hier und da ein paar Rostflecken aufwies und Sasaki wartete darauf, dass er im dunkeln verschwand und sicher am Boden aufkam, bevor sie den Motor schulterte und ihm nachkam.
      Nicht dass ihr das Ding vom Rücken rutschte und den Mechaniker damit in den sicheren Tod stürzte.
      „Lass mich raten, du lässt ihn auch ordentlich schleppen?“, zweifelte sie keine Sekunde an dieser Aussage, denn es fehlte Castiel immerzu an Ressourcen.
      „Natürlich. Oder willst du zukünftig mit einem rostigen oder gar kaputten Schwert in den Kampf ziehen müssen? Ein paar Neulinge warten bereits auf ihre Waffen und die Munition muss auch wieder aufgefrischt werden... wahrscheinlich werde ich die Nacht wieder durchmachen müssen.“, seufzte der Braunhaarige, doch Sasaki lächelte, da sie genau wusste, dass er sowieso die Zeit vergessen würde, während er an seinen Projekten arbeitete.
      Der Mechaniker betätigte mithilfe seines Ellenbogens, da er aufgrund seiner Last keine Hand zur Verfügung hatte, einen Knopf durch den die Metalltür öffnete, die den beiden den Eintritt in sein eigenes, kleines, chaotisches Reich ermöglichte und nach einem fragenden Blick und einem weiteren weisen mit dem Kinn konnte auch Sasaki ihre Last abstellen, wo Castiel sie auch immer brauchte.
      Dort fanden sie auch Jiyu, den sie auf ihrem kleinen Ausflug mitgenommen hatten. Denn während Castiel immer ein paar weitere Hände gebrauchen konnte, um seinen Vorrat an Ersatzteilen und brauchbarem Metall aufzufrischen, konnte man da oben nie vorsichtig genug sein und Castiel selber hatte weder eine Fähigkeit, noch war er für den Kampf geeignet, dafür machte er sich auf seine ganz eigene Art und Weise nützlich, die ihn unentbehrlich machte.
      „Wie sieht es aus, haben sich die Befreiten schon einigermaßen erholt? Konntet ihr irgendwelche nützlichen Informationen aus ihnen bekommen?“, erkundigte sich Sasaki bei dem schwarzhaarigen Mann, der hier unten als Held bekannt war.


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      @Kechock
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    • Asahi blickte auf die Decke über ihm, während er angekettet an der kalten Steinwand hing. Der Schmerz pulsierte durch seinen Körper, als er jeden einzelnen Muskel anspannte, um nicht aufzuschreien. Er war sich sicher, dass Sylvia es genoss, ihn zu quälen, aber er war nicht bereit, ihr die Befriedigung zu geben, dass er schwach war.Stattdessen konzentrierte er sich auf die Schmerzen, die ihm bewiesen, dass er noch am Leben war. Jeder Schlag, jeder Schnitt, jeder Schmerz, das alles war besser als tot zu sein.Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er eine Möglichkeit finden würde, zu entkommen. Er hatte in all den Jahren viel über seine Peinigerin gelernt, ihre Schwächen, ihre Gewohnheiten. Jede Information, die er sammeln konnte, war wertvoll und konnte eines Tages dazu beitragen, dass er wohlmöglich die Freiheit erlangte.Bis dahin würde er seinen Traum am Leben erhalten und durchhalten, egal wie schmerzhaft es auch sein mochte.

      Schlimmer als die Foltereinheiten, waren die Fütterungszeiten, die ihm täglich seinen letzten Stolz kosten. Er hasste jeden Augenblick als Nahrungsquelle für die Vampirin zu dienen. Die Erniedrigung, die er empfand, war fast unerträglich. Es fühlte sich an, als ob jede Nacht ein Stück mehr von seiner Seele verschlungen wurde, als sie sich an seinem Blut ergötzte. Die Dunkelheit des Verlieses, in denen die meisten Qualen von statten gingen, wurde nur noch durch den bitteren Geschmack seines eigenen Blutes verschlimmert, das ihm von den Verletzungen der Peitschenhiebe in den Mund lief.
      Jedes Mal, wenn er in die kalten, grausamen Augen der Kreatur blickte, fühlte er sich weiter von seiner Menschlichkeit entfernt. Doch trotz allem Hass und aller Demütigung, die er empfand, würde er niemals aufhören zu träumen von einem besseren Leben. In den stillen Momenten, wenn die Vampirin ihn in Frieden ließ, konnte er sich vorstellen, wie es sein würde, wenn er frei wäre. Wenn er in die Sonne blicken könnte, wenn er atmen könnte, ohne dass die Dunkelheit ihn erstickte.
      Bis dahin musste er weiterkämpfen. Er musste stark sein und durchhalten. Denn er wusste, dass die Hoffnung das Einzige war, was ihn noch am Leben hielt.

      Asahi spürte, wie seine Knochen vor Schmerzen lautstark protestierten, als die Vampirin ihn aus den engen Ketten befreite. Sein Körper fühlte sich schwach und geschlagen an, und er taumelte, bevor ihm die Kraft ausging und er auf alle viere sank. Während er sich in seinem eigenen Blut ausruhte, stand seine Besitzerin vor ihm, ihre leuchtenden Augen beobachteten ihn im dunklen Zimmer. Nur das Licht des Nebenzimmer ummantelte den Raum mit einem schwachen Licht, dass dem Sterblichen ermöglichte etwas zu sehen. Er blickte auf seine Hände hinab, die von den Ketten aufgeschürft und von der Blutlache rot verfärbt waren. Er wusste, was die Vampirin von ihm wollte, ohne das sie es aussprechen musste.Asahi sammelte seine letzte Kraft zusammen und richtete sich sich auf. Langsam und schwankend stand er auf und machte sich an die Arbeit, während die Vampirin zusah.Er wusch den Boden, wobei ihm das Blut an den Händen klebte und seine Finger taub wurden. Es war eine schmerzhafte Aufgabe für seinen geschwächten Körper, aber er biss die Zähne zusammen und arbeitete weiter, bis die Sauerei beseitigt war.

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      Jiyu stand in den Schatten des Tunnels, welches Castiel sein Reich nannte und wartete darauf, dass der Mechaniker und die Anführerin der Unterorganisation sich endlich blicken ließen. Es war nie sicher da oben und ein gewisses Risiko, dass man nicht mehr zurück kam, bestand immer und das war die bittere Realität. Kopfschüttelnd, befreite er sich von dem düsteren Gedanken der ihn heimsuchte und blickt um sich, ehe er die technischen Fertigkeiten, die der kleine Mechaniker ins Leben gerufen hatte, bewunderte. Obwohl Jiyu die Technik faszinierte, konnte er abgesehen von seinem Laien-Wissen nicht viel damit anfangen. Stattdessen lagen seine Stärken darin, die Missionen der Organisation zu planen und für ihre Sicherheit zu garantieren. Damit sie eines Tages ihre geliebte Stadt wieder ihr Zuhause nennen konnten und das Sonnenlicht, welches von der Kuppel blockiert wird, wieder auf ihrer Haut spüren konnten. Er musste zugeben, dass er beeindruckt war von Sasakis Entschlossenheit, die Stadt zurückzuerobern und ihnen die Freiheit zurückzugeben. Es war eine schwierige Aufgabe, aber er war sicher, dass sie es schaffen würden, wenn sie zusammenhielten und hart daran arbeiteten. Er dachte an die Vergangenheit, als die Freiheitskämpfer gerade erst gegründet wurden. Es war eine lange Reise gewesen, aber sie hatten sich stetig verbessert und die aktuelle Generation, hatten eine wirkliche Chance, die blutrünstigen Wesen für immer zu verbannen.

      Der Held lächelte, als er sah, wie Castiel und Sasaki endlich mit den schweren Lasten ihren Weg zurück in die Tunneln fanden. Er trat aus dem Schatten hervor, um der Anführerin Bericht zu erstatten.
      Ein trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht, bevor er antwortete: "Es geht ihnen besser, aber die Verfassung einiger ist noch kritisch und alle von ihnen sind gezeichnet von Narben, die sie für immer an die schlimmen Momente erinnern werden. Sie haben viel durchgemacht und ich befürchte, dass es nicht alle schaffen werden. Unser Team jedoch kümmert sich rund um die Uhr um sie und scheut keine Mühe alle zu retten."
      Jiyu seufzte tief. "Aber wir haben tatsächlich einige nützliche Informationen von ihnen bekommen. Sie haben uns Einblicke in die Methoden unserer Feinde gegeben und uns gezeigt, wo der nächste Große Sklavenbasar stattfinden wird. Wohlmöglich sind auch einige öffentliche Hinrichtungen geplant, für die Menschen die sich den Vampiren widersetzt haben oder besondere Fähigkeiten besitzen", man hörte den Schmerz in seiner Stimme. "Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um sie aufzuhalten!", erklärte er entschlossen.


      "Loneliness has followed me my whole life, everywhere." - Taxi Driver
    • Mit aufmerksamen Augen, vor der Brust verschränkten Armen, beobachtete die Vampirin wie der Schwarzhaarige ihrem unausgesprochenen Befehl nachkam und sein eigenes Blut vom Boden wischte. Er war wirklich ein guter Junge geworden, wusste wie es hier ablief, doch die Tatsache, dass er noch immer versuchte sich gegen den Schmerz zu wehren, etwas das sie als lächerlichen Trotz empfand, gefiel Sylvia so ganz und gar nicht und es zuckte ihr in den Fingern ihre Peitsche ein weiteres Mal hervorzuholen, um dem Menschen zu zeigen, wie lächerlich die noch so kleinste Hoffnung, die er sich womöglich behalten hatte, war, doch stattdessen trat sie einfach gegen seinen Rücken und fixierte ihn auf dem Boden, Druck ausübend um ihm nur noch mehr Schmerzen zuzufügen.
      „Keine Antwort... was? Du glaubst doch nicht etwa du wirst irgendwann die Chance bekommen doch noch weg zu laufen, oder, Asahi?“, drückte sie nur noch fester zu, einen Schmerzenslaut erwartend, doch als dieser nicht kam schnalzte sie genervt mit der Zunge, lies jedoch von ihrem Sklaven ab, da sie ihn noch brauchte. Wenn nicht für seinen Gehorsam, dann für sein Blut.
      „Kümmert euch um ihn und macht ihn sauber.“, verschwand die Vampirin mit diesen Worten aus dem kalten Verlies, als zwei niedere Vampire auftauchten und sich mit einem „Jawohl“ vor Sylvia verbeugten und sich daran machten ihre Befehle zu befolgen.
      Nicht dass sich diese Wunden noch entzündeten, Menschen waren ja so zerbrechlich und die Vampirin war nicht bereit dieses süße Blut zu missen.

      Während die anderen Beiden begannen sich zu unterhalten, verschwendete Castiel keine weitere Zeit und begann mithilfe eines altmodischen, kleinen Objektives, dass er sich ans Auge halten konnte, die mitgebrachten Einzelteile ihrem Gebrauch nach zu prüfen und in kleine Haufen aufzuteilen, den anderen beiden dabei keinerlei weitere Aufmerksamkeit schenkend und vollkommen in seiner eigenen Welt zu verschwinden.
      Sasaki dagegen lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen einen der zahlreichen mit Werkzeug und anderem Krimskrams übersäten Tische – sie hätte sich auch gegen den Motor gelehnt, wenn sie nicht befürchten musste ihn versehentlich umzuwerfen oder kaputt zu machen... wobei ersteres wahrscheinlich zu zweiterem geführt hätte, egal – sich auf das schlimmste bereit machend, Jiyus traurigen Ausdruck entsprechend.
      „... natürlich. Es wird seine Zeit brauchen, aber wenn auch nur einer wieder in der Lage sein wird sich zu erheben und ein einigermaßen normales Leben zu führen, hat es sich gelohnt. Obwohl ich natürlich hoffe, dass es alle schaffen, aber... wir wissen ja, wie die Vampire ihre... Sklavenbehandeln.“, war der Schwarzhaarigen deutlich unangenehm dieses Wort überhaupt auszusprechen. Auch wenn sie das Glück hatte, niemals in eine solche Situation zu geraten, war sie während ihrer Zugehörigkeit zur Organisation schon zahlreichen ehemaligen Sklaven begegnet. Wenn sie Pech hatten, starben sie an alten Wunden und Verletzungen, die auf der Flucht entstanden waren, doch viel schlimmer empfand Sasaki es, wenn sie aufgrund der traumatischen Erlebnisse nie wieder in der Lage sein würden ein normales Leben zu führen. Am schrecklichsten war es, wie viele sich lieber wünschten zu sterben, anstatt dieses Leben weiter zu führen, mit den vielen Narben, mit den zahlreichen schrecklichen Erinnerungen, die sie auch noch in ihren Albträumen verfolgten und es frustrierte die Schwarzhaarige immer wieder, dass sie nichts dagegen tun konnte.
      Wieso war sie nicht mit einer Fähigkeit geboren worden, die anderen ihre Erinnerungen oder den Schmerz nehmen konnte? Aber egal, es brachte nichts über Dinge nachzudenken, die nicht zu ändern waren. Viel lieber konzentrierte sie sich auf die Zukunft, denn diese lag alleine in ihren eigenen Händen, wie sie fand. Die Menschheit hatte noch die Chance diese mit eigenen Händen zu formen.
      „Was für Einblicke? Wo findet dieser Sklavenbasar statt, wann? Wie genau sind die Informationen zu den Hinrichtungen, wenn du sie als wohl möglich bezeichnest?“, war Sasaki bereits drauf und dran die nächste Operation zu planen, obwohl die letzte kaum ein paar Tage her war, aber die Zeit wartete nicht darauf, bis sie bereit waren, nicht wahr?
      Mit einem Lächeln, der Möglichkeit weitere Menschen zu retten und ihrem Ziel einen weiteren Schritt näher zu kommen, stieß sie sich mit einem Ruck vom Tisch ab, ehe sie Jiyu mit einer Geste bedeutete ihr zu folgen.
      „Gehen wir, wir brauchen eine Karte! Und wie wir das werden, retten wir noch mehr Leben! Lassen wir nicht zu, dass dieser Blutsauger weiterhin mit uns Menschen spielen!“, schloss sie sich mit einem breiten Grinsen der Entschlossenheit ihres Kollegen an und konnte es kaum erwarten diesen Worten Taten Folge zu leisten.
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    • Der Sklave kniete auf dem kalten, steinernen Boden und wischte sich das Blut von seinen Händen. Seine Augen waren gesenkt, als er den unausgesprochenen Befehl seiner Vampirbesitzerin befolgte, die ihm aufmerksam zusah. Trotz der Schmerzen, die seinen Körper durchzogen, biss er die Zähne zusammen und versuchte, standhaft zu bleiben. Doch in seinem Herzen brannte immer noch die Hoffnung auf Freiheit.
      Als er den Raum beobachtete, begann er, über seine Fluchtversuche nachzudenken. Er erinnerte sich an die Nacht, als er aus dem Schloss fliehen wollte, nur um von den Vampiren, die Sylvia zur Bewachung eingestellt hatte, aufgehalten zu werden. Aber das hielt ihn nicht davon ab, immer wieder neue Wege zu finden, um seinem Gefängnis zu entkommen.
      Während die Vampirin ihn erneut demütigte um ihm Schmerzen zuzufügen, spürte er eine Welle von Wut in sich aufsteigen. Aber er unterdrückte sie und fokussierte seine Gedanken daran, wie er aus dieser Hölle lebend entkommen konnte. Er wusste, dass er in einer so hoffnungslosen Situation nicht aufgeben durfte.
      Als Sylvia sich schließlich entfernte und zwei niedere Vampire kamen, um ihn zu säubern, konnte Asahi nicht anders, als den Blick auf die Tür gerichtet zu halten und über die möglichen Fluchtwege nachzudenken. Er dachte an die Wachen und an die Tücken des Schlosses, aber er wusste auch, dass er nicht aufgeben durfte. Die Hoffnung auf Freiheit war das Einzige, was ihn am Leben hielt.
      Während die Vampire seine Wunden säuberten, stellte er sich vor, wie es wäre, wenn er ein normales Leben führte könnte und nicht in ständiger Furcht vor seiner Vampirmeisterin leben musste. Er sehnte sich nach der Freiheit, nach der Sonne, nach dem warmen Wind auf seiner Haut.
      Doch er wusste auch, dass er Geduld haben musste, dass er planen und warten musste, bis der richtige Moment gekommen war. Er würde nicht aufgeben, bis er frei war. Denn tief in seinem Herzen wusste er, dass er eines Tages wieder in die Freiheit entlassen werden würde.

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      Der Schwarzhaarige erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem er sich den Freiheitskämpfern angeschlossen hatte. Es war kurz nach der Entdeckung des Sklavenbasars gewesen, bei dem die Vampire Menschen wie Vieh gehandelt hatten. Er konnte nicht länger tatenlos zusehen und beschloss, etwas zu unternehmen. Er schloss sich Sasaki und ihrer Gruppe an und begann, gegen die Herrschaft der Vampire zu kämpfen.
      Seitdem hatte er viele Kämpfe bestritten und zahlreiche Menschen gerettet. Die Arbeit war schwer und gefährlich, aber es gab nichts Befriedigenderes, als zu sehen, wie sich die Menschen, die sie gerettet hatten, langsam erholten und wieder ein normales Leben führen konnten.
      Jiyu und Sasaki verbrachten die meiste Zeit damit, Informationen zu sammeln und Pläne zu schmieden. Sie hatten gelernt, dass eine gute Planung der Schlüssel zum Erfolg war. Sie war eine kluge Anführerin und er war stolz darauf, Teil ihres Teams zu sein.
      Heute hatte er wieder Informationen über einen Sklavenmarkt erhalten, der in wenigen Tagen stattfinden sollte. Sie wussten, dass sie handeln mussten, bevor es zu spät war. Er dachte darüber nach, wie unfair das Leben war. Wie konnten die Vampire sich erlauben, Menschen wie Tiere zu behandeln? Wie konnten sie ihr Leben so wertlos halten? Es war ungerecht und grausam, und Jiyu war entschlossen, bis zum Ende zu kämpfen.
      Sasaki wandte sich schließlich an Jiyu und bat ihn, ihr bei der Beschaffung einer Karte zu helfen. Er nickte zustimmend und folgte ihr aus der Werkstatt. Auf dem Weg zur Karte diskutierte er mit Sasaki die Details des bevorstehenden Angriffs. Sie planten alles bis ins kleinste Detail, um sicherzustellen, dass sie keine Chance verpassten, so viele Menschen wie möglich zu retten. "Der Sklavenmarkt soll in wenigen Tagen stattfinden, wenn der Mond seinen Höchststand erreicht - bei Mitternacht. Wir haben von verschiedenen Quellen erfahren, dass es auch eine Hinrichtung geben wird für Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Aber wir wissen noch nicht wie viele es sein werden und um welche Fähigkeiten es sich handelt." , der furchtlose Freiheitskämpfer zeigte mit entschlossenem Blick auf die Karte und markierte mit seinem Zeigefinger die genaue Stelle, an der der angebliche Sklavenbasar stattfinden sollte. "Ich schickte bereits einige aus unserer Gruppe vor, um die Lage auszuspähen und uns ein genaues Bild zu verschaffen. Wenn möglich werden sie auch eventuell auf dem Weg liegende Sklaven über unsere Pläne unterrichten und sie darauf vorbereiten.", erklärte er der Anführerin mit ernster Miene. Es war wichtig, zu wissen, was sie erwartete, bevor sie in das Unbekannte vordrangen. Jeder einzelne Gefangene, den sie retten konnten, würde ihre Sache stärken und die Bewegung gegen die Unterdrückung in ihrem Land vorantreiben.

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      Im seinem kleinen Verließ starrte er an die Steinmauern, die ihn umgaben. Es war ein kalter und dunkler Raum, in dem er kaum Platz hatte, um sich zu bewegen. Aber trotz allem gab es ihm ein Gefühl der Sicherheit, da er wusste, dass er hier vor den Augen seiner Vampirbesitzerin Sylvia und ihren Wachen verborgen war.
      Er hatte viel Zeit zum Nachdenken und hatte sich in den letzten Wochen viele Pläne zurechtgelegt, um aus diesem Schloss zu entkommen. Er hatte alle möglichen Szenarien durchdacht und alle Schwachstellen des Schlosses ausfindig gemacht. Er wusste, dass er jeden Moment nutzen musste, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
      Als er in Gedanken versunken war, hörte er plötzlich das Knarren der Tür. Sein Herz begann zu rasen und er wusste, dass er jetzt handeln musste. Er schlich sich leise an die Tür und spähte durch das Schlüsselloch.
      Zu seiner Überraschung sah er, dass es nicht einer der Wachen von Sylvia war, die ihn besuchte. Es war eine junge Frau mit roten Haaren und einem freundlichen Gesicht. Sie trug kämpferische Kleidung und hatte ein belegtes Brot in der Hand.
      Asahi war überrascht und misstrauisch zugleich. Er wusste, dass Sylvia ihre Sklaven in der Regel nicht gut behandelte und er konnte sich nicht vorstellen, dass sie jemanden schicken würde, um ihn zu füttern. Doch die junge Frau sah freundlich zu ihm rüber und bot ihm das Essen an.
      Als er sie fragte, wer sie war und was sie hier tat, antwortete sie, dass sie eine Rebellenkämpferin war und dass sie ihm helfen wollte. Sie erzählte ihm von einer Gruppe von Menschen, die sich gegen die Vampirherrschaft auflehnten und dass sie bereit waren, ihm bei seiner Flucht zu helfen.
      Asahi war überrascht und zugleich erleichtert. Er hatte sich so lange nach Freiheit gesehnt und nun gab es tatsächlich eine Möglichkeit, aus diesem Schloss zu entkommen. Er entschied sich, das Angebot anzunehmen und begann, seine Flucht mit der Rebellenkämpferin zu planen.
      Er wusste, dass es ein riskantes Unterfangen war, aber er war bereit, alles zu riskieren, um endlich wieder in Freiheit zu leben. Er dankte der jungen Frau und versprach, dass er alles tun würde, um ihr und ihrer Gruppe zu helfen, um die Operation erfolgreich zu beenden und seine Freiheit zu garantieren. Dafür müsste er sich jedoch nun oft genug gegen seine Besitzerin auflehnen, damit sie ihn trotz seines wohlschmeckenden Blutes auf den Markt verkaufen würde. Ein schmerzhafter aber notwendiger Preis für seine Chance auf etliche Freiheit.


      "Loneliness has followed me my whole life, everywhere." - Taxi Driver
    • „Dann wird dieser Sklavenmark wohl die perfekte Gelegenheit sein, um noch mehr Informationen zu sammeln.“, gab Sasaki voller Vorfreude von sich, während sie mit Jiyu die Karte betrachtete und aufmerksam, immer wieder nickend, während ihre eigenen Zahnräder sich hinter ihrer Stirn drehten, um ja keine Risiken in ihrem Plan zu übersehen.
      Sie würden für Chaos sorgen. So viele Sklaven wie nur möglich befreien und mit ihrer kleinen Kampftruppe die Vampire so lange wie nur möglich ablenken, damit die Menschen fliehen und sich in Sicherheit bringen konnten. In Momenten wie diesen Wünschte sich die Schwarzhaarige immer wieder, dass sie mehr Leute zur Verfügung hatten, aber sie waren nun einmal in der Minderheit und mussten mit diesen Umstand arbeiten, dafür hatten sie gelernt so geschickt wie nur möglich mit den Fähigkeiten ihres Teams zu arbeiten. Sie würden durch Strategie, statt purer Kampfkraft gewinnen, auch wenn ihre eigene Fähigkeit nur für zweiteres zu gebrauchen war.
      Und dazu aus dem ein oder anderen Vampir noch mehr Informationen heraus zu quetschen. Hatten diese Bastarde denn nichts besseres zu tun, als die Menschheit nur noch mehr zu quälen? Nicht nur, dass sie uns in die dreckigsten und engsten Gassen verscheucht hatten, uns immer wieder daran erinnerten, dass wir nur noch aufgrund ihrer Großzügigkeit,nein, nun zerstörten sie auch noch die letzte Hoffnung die die Menschen noch in ihrem Herzen hatten, indem sie begonnen hatten jene mit besonderen Fähigkeiten zu jagen und zu töten, bevor sie ihnen gefährlich werden konnten und das in aller Öffentlichkeit, mit der eindeutigen Nachricht, dass wir und alle anderen, die es wagten mit einer solchen Gabe geboren zu werden, die nächsten waren.
      Doch konnte diese Nachricht ein zweischneidiges Schwert sein, denn bedeutete dass nicht, dass sie eine Chance hatten? Dass die Vampire sich eindeutig vor ihnen fürchteten, wenn sie so weit gingen sie zu jagen? Dieser Gedanke trieb Sasaki nur noch mehr an.

      Zum Abendessen wurde Asahi wieder zu der Vampirin gerufen, damit sie von seinem süßen Blut trinken konnte. Sylvia saß am Kopfende einer reich bestückten Tafel mit menschlichem Essen, nicht, dass sie es brauchte und wenn die Blauhaarige ehrlich war, hatte sie im Gegensatz zu anderen ihrer kein besonderes Interesse an diesen Speisen, das meiste wurde danach sowieso achtlos weg geworfen, aber sie liebte es ihre Macht und ihren Luxus zur Schau zu stellen, zu sehen wie ihre hungrigen Sklaven, die nur das nötigste bekamen, auf das Essen starrten und sie konnte den Wunsch danach etwas davon kosten zu können fast schon in ihren Augen lesen, doch selbstverständlich durften sie das nicht.
      Nicht, wenn sie riskieren wollten einen Finger oder eine Hand zu verlieren, oder zu welchen Grausamkeiten sie auch immer an diesem Tag aufgelegt war. Manchmal erlaubte sie den besonders braven Sklaven sogar den ein oder anderen Bissen zu nehmen, aber nur, wenn sie gut gelaunt war und heute schien kein solcher Tag zu sein, sie war schlicht und einfach gelangweilt.
      Das ewige Leben war ja schön und gut, aber wenn nichts interessiertes geschah, war es nichts weiter als ewiger Müßiggang.
      Wie auch immer. Asahi wurde zu ihr gebracht, Sylvia hielt ihm wie immer ihr mit Gold geschmücktes Glas aus Kristall entgegen, damit ein anderer ihm in den Unterarm schneiden und sein Blut in das Gefäß fließen konnte.
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    • Jiyu und Sasaki saßen in ihrem Versteck und studierten die Karte des Sklavenmarktes, den sie infiltrieren und zerstören sollten. Er hatte das Gefühl, dass er jede einzelne Linie und jeden Schatten auf der Karte aufnehmen musste, um sicherzustellen, dass ihr Plan ein Erfolg wird. Er schaute auf und blickte in ihre Augen, die genauso entschlossen waren wie seine eigenen. Sie wusste genau wie wichtig es war, dass sie sich ein genaues Bild von dem Basar und der Lage machten, bevor sie ihre Mission starteten. Sie besprachen jede einzelne Möglichkeit und jeden Schritt ihres Plans, um sicherzustellen, dass nichts schief ging. Der Schwarzhaarige konnte das Adrenalin in seinen Adern spüren, als er an die bevorstehende Mission dachte. Es war riskant und gefährlich, aber sie mussten es tun. Für die Menschen, die in der Sklaverei lebten und für diejenigen, die von den Vampiren gejagt wurden.
      "Wir sollten uns ein Bild von dem Basar und der Lage machen, um bestens auf die bevorstehende Mission vorbereitet zu sein.", waren seine Worte, ehe sie sich schließlich auf den Weg zum Basar machten, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Die beiden Freiheitskämpfer agierten im Schatten und tauchten in die dreckigen Gassen der Stadt ein und vermieden dabei alle Blickkontakte und alle auffälligen Bewegungen, die ihre Tarnung gefährden könnten.
      Als sie schließlich den Basar erreichten, betrachteten sie ihn von einer erhöhten Position aus. Jiyu sah all die Sklaven, die auf dem Markt standen und ihr Schicksal erwarteten. Er konnte den Schmerz und die Verzweiflung in ihren Augen sehen und wusste, dass sie alles tun mussten, um ihnen zu helfen. Jiyu und Sasaki schlichen sich vorsichtig umher und erkundeten jeden Winkel des Basars. Sie machten sich Notizen und notierten alles, was sie sahen, um später ihre Strategie zu perfektionieren. Er selbst fühlte sich immer ein wenig unwohl bei der Vorstellung, in den Kampf zu ziehen, aber er wusste auch, dass er seinen Teil dazu beitragen musste, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Wenn er in der Nähe von Sasaki war, fühlte er sich jedoch sicherer, denn sie hatte immer eine klare Strategie und wusste genau, wie man die Fähigkeiten jedes Einzelnen am besten nutzen konnte. Doch trotz aller Vorbereitungen und Strategien war er sich bewusst, dass der Kampf gegen die Vampire ein harter und gefährlicher sein würde. Es gab so viele Dinge, die schiefgehen konnten, und er hatte Angst, dass sie nicht genug tun konnten, um die Menschen zu retten. Er wusste, dass es gefährlich sein würde, aber er war bereit, alles zu riskieren, um die Sklaven zu befreien und den Vampiren einen Schlag zu versetzen.

      Die Sklaven im Basar waren in einem desolaten Zustand. Viele von ihnen waren abgemagert, ihre Kleidung war schmutzig und zerrissen. Manche hatten blutige Wunden und Verletzungen, die unbehandelt geblieben waren. Die meisten hatten harte Arbeit auf den Plantagen hinter sich und wurden dann hierher gebracht, um verkauft zu werden. Einige hatten ihre Familien und Freunde zurücklassen müssen und wussten nicht, was aus ihnen geworden war. Die Luft war stickig und roch nach Schweiß und Verzweiflung. Viele Sklaven saßen oder lagen auf dem Boden, erschöpft und ohne Hoffnung. Andere wurden von ihren Besitzern herumgeführt und vorgeführt, als wären sie nichts weiter als Ware. Der Basar war ein Ort des Leids und der Unterdrückung, ein Ort, der die schlimmsten Auswüchse der Vampirismus zeigte. Jiyu und seine Anführerin konnten die Augen nicht davor verschließen, was hier geschah, und sie fühlten sich verpflichtet, etwas zu tun, um diese Sklaven zu befreien und ihnen eine Chance auf ein besseres Leben zu geben.

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      Der Sklave betrat den prächtigen Speisesaal zögerlich, als ob er sich der Einladung nicht sicher wäre. Die Wände und Decke des Raumes waren mit Gold und Silber verziert, während der Tisch mit den leckersten Gerichten bestückt war. Er konnte nicht anders, als das Essen anzustarren, das auf Silbertabletts und Porzellantellern serviert wurde. Jedoch wusste er, dass er niemals auch nur eine Kostprobe davon bekommen würde. Asahi verbeugte sich tief vor Sylvia, die allein am Kopfende des Tisches saß. Sein Herz pochte schneller vor Nervosität und Angst. Er wusste, dass er nicht reden durfte, es sei denn, er wurde direkt angesprochen. Er blickte zu Boden und wartete darauf, was kommen würde. Die Vampirin hielt ihm wie immer ihr mit Gold verziertes Kristallglas entgegen, und einer der anderen Sklaven schnitt ihm in den Unterarm, um sein Blut in das Glas fließen zu lassen. Asahi versuchte, den Schmerz zu unterdrücken, als das scharfe Messer seine Haut durchschnitt. Er kannte diesen Schmerz nur allzu gut, aber er hatte gelernt, damit umzugehen. Als er seinen Arm senkte und seinen Blick hob, vernahm er das leise Schlürfen von Sylvia, die sein Blut trank. Sein Magen knurrte ununterbrochen und sein Mund fühlte sich trocken an, während er unwillkürlich von saftigem Essen träumte. Er hatte in den vergangenen Tagen nur mickrige Bissen von Brot und einen Schluck Wasser zu sich genommen, wodurch sich sein Körper nach Nahrung sehnte. Asahi versuchte, seine Gier zu unterdrücken und seine Augen von dem Essen abzuwenden. Er wusste, dass es sehr gefährlich war, sein Interesse an die Speisen offen kundig zu legen. Aber er konnte sich nicht beherrschen und blickte immer wieder auf den Tisch.Während Sylvia mit ihrer Mahlzeit beschäftigt war, nutzte Asahi die Gelegenheit und schlich sich leise an den Tisch heran, um etwas von dem Essen zu stehlen. Langsam, um nicht aufzufallen, bewegte er seine Hand zu einem der gedeckten Teller und griff nach einem Stück gebratenem Hähnchen. Statt es direkt zu essen, verbarg er es geschickt in seiner Hosentasche. Er würde es später im Verließ, fernab von den Augen seiner Herrin, genießen.


      "Loneliness has followed me my whole life, everywhere." - Taxi Driver