Der Arzt hatte nicht mehr auf ihre Anmerkungen geantwortet, sondern sie reden lassen. Lediglich zum Ende ihrer Tirade hin, hatte er sich - nach seiner eigenen Anmerkung - erhoben und den Raum verlassen. Die Lemure kletterte agil um seine Schulter herum, während er sich kichernd umdrehte und Florence angrinste.
"Wir sind alle verrückt, Florence", sagte er. "Der Eine mehr, der Andere weniger. Und wenn du wirklich sehen willst, was wir sehen, dann lerne hinzusehen. Und nicht nur nach etwas zu suchen, was du vermeintlich kennst."
Der Regen fiel wie ein silberner Vorhang auf die schillernde Luftblase.
Inmitten des schwarzen Meeres, das von Mahlströmen und anderen Gefahren umzäunt war, gab es diesen Ort wie aus einem Märchen, einer Mär von einem ruhigen Ort. Während sie sanft auf dem Wasser dahin glitten, hatte Arnaud die Fahrt verringert und die Geräusche gedämpft, sodass nur der Regen und sein langsames Rauschen den Raum erfüllten. Die gesamte Crew, bis auf Silas und Arnaud, standen an Deck und sahen zu den Seiten der Reling hinaus oder in den Himmel, der über ihnen offenbar wurde. Einige Meter über der Blasenkuppel krümmten sich wieder die stürmischen Wellen der Splittersee und hinterließen von der tosenden Lautstärke nur ein Wispern. Doch das hier...Das war anders. Ein paar Meter unter dem Tosen hörte das Meer auf. Wie von einer unsichtbaren Mauer getragen gab es keine Wellen und kein Wasser hier, als die Starfall auf den Sand aufsetzte und sich mit leisen Getuckere wieder in Bewegung setzte. Schwebend, versteht sich.
Der Regen war schon surreal, aber dass es unter dem Meer auch einen Raum gab, indem es nicht einmal Wasser gab und man Luft atmen konnte...Es war erstaunlich. Ein Eiland im Meer. Der Sandboden war gekrönt von Algenpflanzen, welche wie im Wasser vor sich hin schlängelten und ihre grünliche Finger nach der Finsternis ausstreckten. Und inmitten all dieser Pflanzenpracht befanden sich die Bernsteinengel. Statuen, wie es schien, über und über mit Moos und Algen bewachsen und von der güldenen Schicht kaum mehr ein Hauch zu sehen, blickten wie stumme Götzen in die Richtung, in welche die Starfall trieb.
Ein gewaltiges Gebirge schien sich in weiter Ferne aufzutürmen. Dunkel und dräuend ragten die steilen Felsen aus dem Boden hervor. Die Crew der Starfall stand an Deck, ein jeder mit einer der Gaslaternen bewaffnet, die der Frachtraum hergab. Sanft glommen die bläulichen Lichter der Crew unter dem finsteren Himmel hervor und brachten ein wenig des Lichts auf die Dielen des Lebens.
"Hach...Ich wusste nicht, dass es sie wirklich gibt", murmelte Hurley, in der Nähe der Kapitänstür und sah zu den Statuen hinaus.
Die anklagenden, singenden, schreienden Gesichter der versteinerten ließen ihnen allen ein mulmiges und doch wunderbares Staunen zurück. Selbst Clara war still, deren Mundwerk sonst sicherlich einen bissigen Kommentar verbreitet hätte. Und auch Chimp blätterte nicht in seinem Buch, sondern starrte hinaus auf die Phönomene.
Liam Nightingale stand an der Reling, ein gutes Stück fern von Florence, und sah mit leuchtenden Augen in die beiernde Finsternis hinaus, die nur durch die Lichtblitze der Statuen durchbrochen wurde.
"Es ist eine Luftkammer im Meer", sagte er ruhig und besonnen, ohne seinen Blick von der Schönheit des Meeres zu nehmen. "Eine Umkehrung der Schwerkraft. Das Wasser wird nach oben geschleudert und kehrt als Regen auf den Boden des Meeres zurück, wo es wieder nach oben befördert wird. Legenden sagen, dass dies durch einen Meereskönig zustande kommt. Eine Art Leviathan, ein Ungeheuer titanischen Ausmaßes, das unter dem Boden ruhen soll. Alleine durch seinen Atem schießt das Wasser in die Höhe und kehrt zurück als Regen."
"Und was sollen die Engel?", fragte Ben und lehnte sich neben Florence über die Reling.
LIam sah kurz zu ihnen herüber. Kurz nur zu Florence, um sich zu vergewissern, dass sie in Ordnung war und lebte. Beides schien der Fall. Auch wenn man ihr ansah, dass sie nicht begeistert war.
"Engel werden sie nur in den Splitterreichen genannt", sagte Liam und seufzte. "In Gogiya sind es "Überlebende'. Vor vielen Jahren gab es eine Schlacht, die einen Teil von Gogiya im Meer versenkte. Die überlebenden Zauberer wirkten einen Versteinerungszauber, um die Ihren zu schützen, ehe die tosenden Wellen über sie hereinbrachen. Und bis heute warten sie auf die Rückkehr des Zauberers, der den Bann bricht..."
"Wir sind alle verrückt, Florence", sagte er. "Der Eine mehr, der Andere weniger. Und wenn du wirklich sehen willst, was wir sehen, dann lerne hinzusehen. Und nicht nur nach etwas zu suchen, was du vermeintlich kennst."
Der Regen fiel wie ein silberner Vorhang auf die schillernde Luftblase.
Inmitten des schwarzen Meeres, das von Mahlströmen und anderen Gefahren umzäunt war, gab es diesen Ort wie aus einem Märchen, einer Mär von einem ruhigen Ort. Während sie sanft auf dem Wasser dahin glitten, hatte Arnaud die Fahrt verringert und die Geräusche gedämpft, sodass nur der Regen und sein langsames Rauschen den Raum erfüllten. Die gesamte Crew, bis auf Silas und Arnaud, standen an Deck und sahen zu den Seiten der Reling hinaus oder in den Himmel, der über ihnen offenbar wurde. Einige Meter über der Blasenkuppel krümmten sich wieder die stürmischen Wellen der Splittersee und hinterließen von der tosenden Lautstärke nur ein Wispern. Doch das hier...Das war anders. Ein paar Meter unter dem Tosen hörte das Meer auf. Wie von einer unsichtbaren Mauer getragen gab es keine Wellen und kein Wasser hier, als die Starfall auf den Sand aufsetzte und sich mit leisen Getuckere wieder in Bewegung setzte. Schwebend, versteht sich.
Der Regen war schon surreal, aber dass es unter dem Meer auch einen Raum gab, indem es nicht einmal Wasser gab und man Luft atmen konnte...Es war erstaunlich. Ein Eiland im Meer. Der Sandboden war gekrönt von Algenpflanzen, welche wie im Wasser vor sich hin schlängelten und ihre grünliche Finger nach der Finsternis ausstreckten. Und inmitten all dieser Pflanzenpracht befanden sich die Bernsteinengel. Statuen, wie es schien, über und über mit Moos und Algen bewachsen und von der güldenen Schicht kaum mehr ein Hauch zu sehen, blickten wie stumme Götzen in die Richtung, in welche die Starfall trieb.
Ein gewaltiges Gebirge schien sich in weiter Ferne aufzutürmen. Dunkel und dräuend ragten die steilen Felsen aus dem Boden hervor. Die Crew der Starfall stand an Deck, ein jeder mit einer der Gaslaternen bewaffnet, die der Frachtraum hergab. Sanft glommen die bläulichen Lichter der Crew unter dem finsteren Himmel hervor und brachten ein wenig des Lichts auf die Dielen des Lebens.
"Hach...Ich wusste nicht, dass es sie wirklich gibt", murmelte Hurley, in der Nähe der Kapitänstür und sah zu den Statuen hinaus.
Die anklagenden, singenden, schreienden Gesichter der versteinerten ließen ihnen allen ein mulmiges und doch wunderbares Staunen zurück. Selbst Clara war still, deren Mundwerk sonst sicherlich einen bissigen Kommentar verbreitet hätte. Und auch Chimp blätterte nicht in seinem Buch, sondern starrte hinaus auf die Phönomene.
Liam Nightingale stand an der Reling, ein gutes Stück fern von Florence, und sah mit leuchtenden Augen in die beiernde Finsternis hinaus, die nur durch die Lichtblitze der Statuen durchbrochen wurde.
"Es ist eine Luftkammer im Meer", sagte er ruhig und besonnen, ohne seinen Blick von der Schönheit des Meeres zu nehmen. "Eine Umkehrung der Schwerkraft. Das Wasser wird nach oben geschleudert und kehrt als Regen auf den Boden des Meeres zurück, wo es wieder nach oben befördert wird. Legenden sagen, dass dies durch einen Meereskönig zustande kommt. Eine Art Leviathan, ein Ungeheuer titanischen Ausmaßes, das unter dem Boden ruhen soll. Alleine durch seinen Atem schießt das Wasser in die Höhe und kehrt zurück als Regen."
"Und was sollen die Engel?", fragte Ben und lehnte sich neben Florence über die Reling.
LIam sah kurz zu ihnen herüber. Kurz nur zu Florence, um sich zu vergewissern, dass sie in Ordnung war und lebte. Beides schien der Fall. Auch wenn man ihr ansah, dass sie nicht begeistert war.
"Engel werden sie nur in den Splitterreichen genannt", sagte Liam und seufzte. "In Gogiya sind es "Überlebende'. Vor vielen Jahren gab es eine Schlacht, die einen Teil von Gogiya im Meer versenkte. Die überlebenden Zauberer wirkten einen Versteinerungszauber, um die Ihren zu schützen, ehe die tosenden Wellen über sie hereinbrachen. Und bis heute warten sie auf die Rückkehr des Zauberers, der den Bann bricht..."
The more that I reach out for heaven
The more you drag me to hell