Noch während Silas, Hurley und Arnaud ihre jeweiligen Gegner mit einem perfekt abgestimmten Hieb jeweils auf die Bretter schickten, schaffte es Florence offenbar aus ihrer misslichen Lage heraus. Den Damen und Herren war offensichtlich nicht mehr nach Kämpfen zumute, hielten sie doch inne in ihren Bewegungen und versteiften so wie sie gerade waren: Teilweise mit Messern zwischen den Zähnen und einem halb ohnmächtigen Feind am Schlafittchen. Silas wischte das Blut seiner Nase aus dem Gesicht und grinste breit, während Arnaud den letzten seiner Gegner - noch während er Florence erstaunt anstarrte - mit einem einsamen Krachen gegen einen Stützpfeiler schubste. Alles verstummte mit der Zeit und übrig blieb das Wimmern des Wachmannes, der um seine Eier flehte. Alle drei Herren kamen nicht umhin, anerkennend zu der Navigatorin zu schielen, ehe Silas schnaubte.
"Gott, ich stehe auf diese Frau", murmelte er und stemmte die Hände in die Hüften.
Sie sollten derlei Ruhe nicht lange habhaft werden.
Denn bereits sekündlich nach ihrer letzten Frage, wurde erneut ein Geschrei offenbar. Dieses Mal jedoch klang es nicht angriffslustig. Dieses Mal war es panisch. Mit einem Krachen und Rummsen schoss ein Schatten durch den Raum, der seinen Weg schwerfällig landend zwischen Florence und ihrem Thron und Silas und seiner Meute fand. Auffällig hieran war jedoch nur, dass Silas Brust und Gewandung in einen Nebel aus Blut getaucht wurden und sich Eingeweide auf dem Boden des Etablissements verteilten. Und noch während Silas erstaunt an sich herab sah und ein Stuhl einsam und verlassen einfach umkippte, begann eine Frau zu schreien.
Denn auf dem Boden lag eine Leiche.
Eine Leiche?, mögt Ihr spöttisch denken. Ja, ich gebe zu: in einer Legende voller Mord und Totschlag war dies nichts besonderes. Besonders jedoch war, dass das Gesicht des Mannes (der er einst unbestritten war) zerdrückt worden war. Als hätte eine recht große Hand sich wie ein Schraubstock in die Weichteile des Kopfes gegraben und den Schädelknochen wie einen Pfirsichkopf zerdrückt. Übrig blieb ein Brei aus Knochensplittern und Hirnmasse, die sich gräulich in dem Rot wiederfand. Ein Auge schielte anklagend zu Silas hinauf, während die Kieferreste ein bestialisches Grinsen suggerierten.
"Urgh...", ächzte der Pirat und hielt sich den Mund zu.
"Mon Dieu."
"Gesundheit", sagte Hurley und sah interessiert hinab.
Erst danach wurden die Schritte offenbar, die sich schwer näherten. Ein jeder Schritt glich hierbei einem Donnerschlag auf den Dielen, als eine kleine Hintertür aufgestoßen wurde und Claus Villems erschien.
Hierbei sei erwähnt, dass der Spitzname "der Rote Ochse" nicht aus der Luft gegriffen war. Denn das Erste was aus dem Halbschatten des Hinterzimmers erschien, war ein großer Ochsenschädel mit zwei rechtwinkligen Hörnern, die mit Gold und Silber geschmückt waren. Fies dreinblickende dunkle Knopfaugen schielten in die Runde, während zwei gewaltige Pranken des Wesens den braunen Ledermantel gerade zogen, den er sich just übergeworfen hatte.
Bemerkenswert hieran war nur die Tatsache, dass der (von Silas aus gesehen) rechte Ärmel leer an dem Ochsen herab baumelte, als dieser seinen Weg durch die Taverne nahm. Qualm stob aus den Nüstern des Ochsen als dieser durch seine Männer schritt, die er allesamt um mindestens eine Haupteslänge überragte. Claus mochte an die Zwei-Meter-Grenze durchaus überwinden, vielleicht war er sogar größer, als er seelenruhig zu Florence schritt und sich neben ihr postierte. Es bedurfte wohl eines Blinden, mochte man ignorieren, dass dieser Ochse alleine die Meute dazu brachte, vor ihm zurückzuweichen.
"In meinem Haus...", begann er und sah mit einem dunklen Auge zu ihr hinab. "...droht man nur mit Waffen, die man auch benutzen möchte. Runter damit, Schätzchen."
Die Stimme des Ochsen war tief und brummig, als würde man eine dunkle Trommel in der Tiefe eines Abgrunds spielen. Durch das ausgebeulte Wams sah man seinen Brustkorb, der mit dem gleichen schwarzen Fell bedeckt war wie sein Haupt. Nur an einer Stelle schimmerte eine Tätowierung durch, die eine stilisierte Sonne darstellte. Winzig kleine Dreiecke formten dabei den Korpus und die Strahlen.
"Und ihr", sagte Villems und sah mit loderndem Blick den drei anderen Kämpfern. "Wenn keiner von euch Todessehnsucht hat, hört dieses Gekämpfe jetzt auf. Holz ist teuer auf Askeladd und ich glaube kaum, dass Nightingale inzwischen zu Geld gekommen ist. Es sei denn einer von euch legt es auf ein Tänzchen mit mir an."
"Nö."
"Danke!"
"Niemalsnicht, nö", bekräftigte Silas und schüttelte den Kopf.
"Gut", knurrte Villems und sah erneut zu Florence. "Scheinst mir das Hirn dieser Vollidioten zu sein. Wenn die drei Schwachköpfe sich benehmen, folgt mir ins Hinterzimmer. Ansonsten verlasst meinen Laden, wenn ihr nicht enden wollt wie der letzte Pirat, der meine Einrichtung zerdeppert hat."
Ebenso ruhig wie schweigsam drehte sich der riesige Ochse um und stapfte zurück in das schmale Hinterzimmer, das nur aus einem Tisch und zwei Stühlen bestand. Im Rücken des Raumes thronte ein Regal voller merkwürdiger Truhen und erhellt wurde der Verschlag durch eine rostige Birne an einer Leine. Freilich hatte es Villems nicht mit Stil, während er auf die vier Idioten wartete.
"Also...", knurrte er als die Beteiligten eingetreten waren. "Geschäftliches also? Ich höre."
"Gott, ich stehe auf diese Frau", murmelte er und stemmte die Hände in die Hüften.
Sie sollten derlei Ruhe nicht lange habhaft werden.
Denn bereits sekündlich nach ihrer letzten Frage, wurde erneut ein Geschrei offenbar. Dieses Mal jedoch klang es nicht angriffslustig. Dieses Mal war es panisch. Mit einem Krachen und Rummsen schoss ein Schatten durch den Raum, der seinen Weg schwerfällig landend zwischen Florence und ihrem Thron und Silas und seiner Meute fand. Auffällig hieran war jedoch nur, dass Silas Brust und Gewandung in einen Nebel aus Blut getaucht wurden und sich Eingeweide auf dem Boden des Etablissements verteilten. Und noch während Silas erstaunt an sich herab sah und ein Stuhl einsam und verlassen einfach umkippte, begann eine Frau zu schreien.
Denn auf dem Boden lag eine Leiche.
Eine Leiche?, mögt Ihr spöttisch denken. Ja, ich gebe zu: in einer Legende voller Mord und Totschlag war dies nichts besonderes. Besonders jedoch war, dass das Gesicht des Mannes (der er einst unbestritten war) zerdrückt worden war. Als hätte eine recht große Hand sich wie ein Schraubstock in die Weichteile des Kopfes gegraben und den Schädelknochen wie einen Pfirsichkopf zerdrückt. Übrig blieb ein Brei aus Knochensplittern und Hirnmasse, die sich gräulich in dem Rot wiederfand. Ein Auge schielte anklagend zu Silas hinauf, während die Kieferreste ein bestialisches Grinsen suggerierten.
"Urgh...", ächzte der Pirat und hielt sich den Mund zu.
"Mon Dieu."
"Gesundheit", sagte Hurley und sah interessiert hinab.
Erst danach wurden die Schritte offenbar, die sich schwer näherten. Ein jeder Schritt glich hierbei einem Donnerschlag auf den Dielen, als eine kleine Hintertür aufgestoßen wurde und Claus Villems erschien.
Hierbei sei erwähnt, dass der Spitzname "der Rote Ochse" nicht aus der Luft gegriffen war. Denn das Erste was aus dem Halbschatten des Hinterzimmers erschien, war ein großer Ochsenschädel mit zwei rechtwinkligen Hörnern, die mit Gold und Silber geschmückt waren. Fies dreinblickende dunkle Knopfaugen schielten in die Runde, während zwei gewaltige Pranken des Wesens den braunen Ledermantel gerade zogen, den er sich just übergeworfen hatte.
Bemerkenswert hieran war nur die Tatsache, dass der (von Silas aus gesehen) rechte Ärmel leer an dem Ochsen herab baumelte, als dieser seinen Weg durch die Taverne nahm. Qualm stob aus den Nüstern des Ochsen als dieser durch seine Männer schritt, die er allesamt um mindestens eine Haupteslänge überragte. Claus mochte an die Zwei-Meter-Grenze durchaus überwinden, vielleicht war er sogar größer, als er seelenruhig zu Florence schritt und sich neben ihr postierte. Es bedurfte wohl eines Blinden, mochte man ignorieren, dass dieser Ochse alleine die Meute dazu brachte, vor ihm zurückzuweichen.
"In meinem Haus...", begann er und sah mit einem dunklen Auge zu ihr hinab. "...droht man nur mit Waffen, die man auch benutzen möchte. Runter damit, Schätzchen."
Die Stimme des Ochsen war tief und brummig, als würde man eine dunkle Trommel in der Tiefe eines Abgrunds spielen. Durch das ausgebeulte Wams sah man seinen Brustkorb, der mit dem gleichen schwarzen Fell bedeckt war wie sein Haupt. Nur an einer Stelle schimmerte eine Tätowierung durch, die eine stilisierte Sonne darstellte. Winzig kleine Dreiecke formten dabei den Korpus und die Strahlen.
"Und ihr", sagte Villems und sah mit loderndem Blick den drei anderen Kämpfern. "Wenn keiner von euch Todessehnsucht hat, hört dieses Gekämpfe jetzt auf. Holz ist teuer auf Askeladd und ich glaube kaum, dass Nightingale inzwischen zu Geld gekommen ist. Es sei denn einer von euch legt es auf ein Tänzchen mit mir an."
"Nö."
"Danke!"
"Niemalsnicht, nö", bekräftigte Silas und schüttelte den Kopf.
"Gut", knurrte Villems und sah erneut zu Florence. "Scheinst mir das Hirn dieser Vollidioten zu sein. Wenn die drei Schwachköpfe sich benehmen, folgt mir ins Hinterzimmer. Ansonsten verlasst meinen Laden, wenn ihr nicht enden wollt wie der letzte Pirat, der meine Einrichtung zerdeppert hat."
Ebenso ruhig wie schweigsam drehte sich der riesige Ochse um und stapfte zurück in das schmale Hinterzimmer, das nur aus einem Tisch und zwei Stühlen bestand. Im Rücken des Raumes thronte ein Regal voller merkwürdiger Truhen und erhellt wurde der Verschlag durch eine rostige Birne an einer Leine. Freilich hatte es Villems nicht mit Stil, während er auf die vier Idioten wartete.
"Also...", knurrte er als die Beteiligten eingetreten waren. "Geschäftliches also? Ich höre."
The more that I reach out for heaven
The more you drag me to hell