Lost Recovery [Lu-chan & Sohira]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Jackson Lynley

      Jack konnte nicht mehr tun als jetzt einfach für sie da zu sein. Weder Worte noch irgendwelche Taten konnten ihr all die Erinnerungen von den letzten 6 Monaten nehmen. Isabella musste selbst einen Weg finden wie sie am Besten damit klar kam und sei es einfach, dass sie alles in ihr kleines Notizbuch schrieb. Solange es ihr half, war es zumindest der erste Schritt in die richtige Richtung. Leicht nahm er seine Frau ebenfalls in die Arme und strich ihr sanft durch die Haare um ihr so wenigstens ein wenig Nähe zu schenken die sie jetzt benötigte. Auch wenn es ihm eigentlich schwer fiel ihr die richtigen Gefühle zu zeigen so bemühte er sich trotzdem das Richtige zu tun und stellte seine Eigenen erstmal nach hinten. Isabella war ihm viel wichtiger gewesen. Er wusste auf was er sich einließ als er sich dazu entschloss die braunhaarige zurück ins Haus zu bringen.
      Als sie ihm offenbarte Angst vor den Menschen zu haben war selbst das keine große Überraschung gewesen. Von wievielen Entführungsopfern hat er das schon zu hören bekommen als er versuchte hilfreiche Informationen aus ihnen zu bekommen, um den Fall lösen zu können? Soweit er in der Ausbildung gelernt hat waren es großteils die Menschen gewesen denen ihnen Angst machten. Aber auch der Ort konnte schon gewisse Auswirkungen haben, daher war es vermutlich besser für ihn alleine hinzufahren um sich selbst ein Bild von all dem zu machen was seine Frau durchmachen musste. Isabella dorthin mitzunehmen wäre nur ein weiterer Schlag und dies wollte er ihr auf keinen Fall antun. Als sie weiter weinte, strich er ihr immer wieder durchs Haar und versprach ihr, dass sie niemals wieder zu diesen Ort zurückkehren musste. Dies würde er mit aller Macht verhindern. Jack gab ihr ohne wirklich darüber nachzudenken einen sanften Kuss auf die Wange während er sie weiterhin bei sich hielt um ihr Schutz und Geborgenheit zu schenken. "Ich liebe dich..", waren die nächsten Worte, welche er von ihr zu hören bekam woraufhin der braunhaarige für einen Moment die Augen schloss. Einerseits war es echt schön das von ihr zu hören aber andererseits konnte er nicht bestreiten, dass es auch irgendwie weh tat. Er konnte nicht sagen in wie fern es innerlich schmerzte aber es war einfach nicht mehr so wie früher als sie sich gegenseitig immer wieder sagten, dass sie sich liebten. Wahrscheinlich lag es aber auch einfach nur an ihm selbst und seiner Abkapselung von der gesamten Welt ohne, dass Isabella wirklich was dafür konnte.
      Noch bevor er etwas darauf sagen konnte, spürte Jack wie sich Isa langsam von ihn löste und die restlichen Tränen von ihrem Gesicht wegwischte nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte. Ein wenig Schlaf täte beiden wahrscheinlich sehr gut. Jack hatte vor zwei Tagen zuletzt geschlafen gehabt und selbst die letzte Nacht, als er schlief, war nicht besonders gut da ihn einiges durch den Kopf ging. Wie würde es für ihn sein zurück ins Revier zu kommen und zu wissen, dass Isabella nicht mehr da war. Niemals wieder würde sie durch die Türschwelle seines Büros gehen mit einem Lächeln auf den Lippen, welches sie ihm immer wieder schenkte. Er liebte ihr Lächeln denn dies war sozusagen ein kleiner Lichtblick. Egal wie scheiße sein Tag lief....es rettete ihm stets das Leben.
      Sie wollte im Gästezimmer schlafen um ihm keine Umstände zu machen? "Kommt gar nicht in Frage", war er ruhig geblieben und schüttelte bei ihren Gedanken den Kopf. "Du kannst ruhig das Schlafzimmer nehmen. Ich werde auf dem Sofa schlafen", schließlich hat er dies auch in den Tagen genommen seit sie nicht mehr war. Jack konnte sich nicht einfach seelenruhig ins Ehebett legen während er wusste, dass Isabella gestorben war. Nein! Das kam gar nicht in Frage. Und auch jetzt würde er selbst das Sofa vorziehen als sich ins Schlafzimmer zu legen. Auch wenn sie meinte, dass all dies nur ein Traum war, so war es auch für ihn noch schwer zu verstehen, dass sie lebte. Außerdem würde er sowieso kein Auge zubekommen, daher konnte sie ruhig im großen Bett schlafen. Nach kurzer Zeit stand er auf und hielt ihr seine Hand zur Hilfe hin, da sie sicher noch etwas schwach auf den Beinen war. Gemeinsam würde er sie rüber ins Schlafzimmer bringen. Einer der Vorteile wenn man in einem Bungalow wohnte: es gab keine Treppen nach oben, welche sie noch hätte bewältigen müssen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Ihr Vorschlag in das Gästezimmer zu gehen wurde definitiv abgelehnt. Jack wollte das Sofa nehmen und ihr das Schlafzimmer überlassen, was Isa gleich den Kopf schütteln ließ, denn das wollte sie nicht. Sie war nicht bereit in ihr Schlafzimmer zu gehen, wenn Jack nicht da war, das fühlte sich einfach nicht gut an. "Ich will nicht ohne dich ins Schlafzimmer", machte sie klar. Es gab ein zweites Zimmer, ihr Gästezimmer und da würde sie hin können. "Ich gehe dann lieber ins Gästezimmer". Ihr Bauchgefühl sagte ihr einfach, dass sie es lieber haben wollte, als alleine in dem großen Bett zu liegen, welches sie sonst gern hatte. Es war weich und gemütlich, außerdem war es doch doof, wenn Jack auf der Couch schlafen wird, das kam wirklich nicht für sie in Frage. Es war ihr beider Haus und wenn er nicht bereit war mit ihr in einem Bett zu schlafen, dann musste er aber nicht auf der Couch schlafen.
      Die erste Nacht im Haus würde generell sehr komisch werden, wie sie es befürchtete, denn allein hier im Haus zu sein fühlte sich schon komisch an und bereitete ihr ein Gefühlschaos, wie es wohl dann im Bett sein wird? Doch Jack wollte ihr ins Bett helfen, immerhin war es schon langsam später. Isa nahm die Hand, die ihr hingehalten wurde und ließ sich aufhelfen, brauchte einen Moment länger, um aufzustehen. Es tat ihr alles weh, aber es wurde schon langsam. "Ins Gästezimmer bitte", bat sie noch einmal, denn ihr Entschluss stand fest, sie würde nicht im Schlafzimmer schlafen. Vielleicht die nächsten Tage irgendwann, aber solange Jack nicht mit ihr in einem Bett schlafen wollte wollte sie dort wirklich nicht hin.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Auch wenn es schon recht spät war und die Uhr an der Wohnzimmerwand bald langsam Mitternacht anzeigen würde, so wusste der braunhaarige in den nächsten 1 bis 2 Stunden kein Auge zuzudrücken. Dafür arbeitete sein Kopf noch auf Hochtouren als das er sich schlafen legen könne. Dass es Isabella vermutlich genauso ging, war ihm bewusst, aber ihr Körper war derjenige der momentan das Kommando angab und nach Ruhe schrie. Selbst die Ärztin hatte ihr viel davon verordnet gehabt und ihn nochmals drauf aufmerksam gemacht wie wichtig es sei um den Heilungsprozess seinen gewohnten Verlauf gehen zu lassen. Doch als sie meinte ins Gästezimmer gehen zu wollen, schüttelte er den Kopf und lehnte dies ab. Warum dorthin gehen, wenn sie doch das Schlafzimmer nehmen konnte? Er blieb sowieso noch auf. Wenn er schlafen wollte, würde er das Sofa nehmen. Schließlich hat er in den letzten Nächten in denen er seinen Schlaf holte auch am Sofa geschlafen, da er es einfach gefühlsmäßig nicht schaffte sich ins große Bett zu legen. Isabella wäre dann wirklich für immer von ihm gegangen und ein normales Leben ohne sie weiter zu führen wollte er auf keinen Fall akzeptieren. Und im Ehebett wieder zu schlafen wäre der erste Schritt in diese hässliche Welt geworden.
      Isabella lehnte es aber ebenfalls ab ins Schlafzimmer der beiden zurück zu ziehen, als sie es zweimal erwähnte und bestand unbedingt darauf ins Gästezimmer zu gehen weshalb er ihr half beim aufstehen, da sie sicher noch unsicher auf den Beinen war, und brachte sie rüber. Das Gästezimmer stand immer für Besucher bereit, egal ob geplant oder spontan, weshalb er nicht viel machen musste. Das Einzige was sie vielleicht bräuchte wäre ein Schlafgewand, was er ihr noch bringen würde. Nachdem er Isabella ins Gästezimmer brachte begab er sich rüber ins Schlafzimmer und suchte für sie ihr Schlafgewand raus. Es war zwar nicht immer viel was sie trug aber in ihren Augen reichte dies stets aus. Daher nahm er was Passendes raus und nahm es mit "Hier. Das sollte noch passen", meinte er als Jack es ihr ins Bett legte. So richtig viel abgenommen hatte sie ja noch nicht sodass ihr ihre Kleider und restlichen Klamotten nicht mehr passen würden. "Solltest du noch was brauchen, ruf einfach", bei diesen Worten ging er auf die braunhaarige zu und gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn "Gute Nacht, Kleines" und schon war er aus dem Raum verschwunden.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Ihr Wunsch wurde akzeptiert und so wurde Isa in das Gästezimmer begleitet, welches irgendwann vielleicht ein Kinderzimmer werden sollte, so war damals jedenfalls der Plan gewesen. Über Kinder hatten die beiden gesprochen, aber es hatte sich noch nicht wirklich ergeben, bisher war einfach noch nicht der Moment gekommen, in welchem sie sich dieser Entscheidung sicher gewesen sind und jetzt im Nachhinein betrachtet war es vielleicht besser und einfacher, dass es keine Kinder gab, denn das würde alles viel schwerer machen. Isa war dankbar dafür, sie war dankbar für die Hilfe und blickte ihrem Mann nach, als er wortlos ging. War's das schon? Ließ er sie jetzt hier alleine? Die Frau schüttelte über diese Tatsache den Kopf und zog die Tagesdecke vom Bett runter, um die Bettwäsche darunter zu erkennen, die sie Mal ausgesucht hatte. Diese Kleinigkeiten erfreuten sie einfach so sehr, denn es war noch immer auch ihr Zuhause und nicht nur das ihres Mannes.
      Dieser kam wieder, er brachte ihr Schlafsachen, wofür sie dankbar lächelte. Die brauchte sie auch, würde sie sich auch selbst holen, aber das war natürlich einfacher. Mit einem Nicken machte Isabella deutlich, dass sie sich melden wird, wenn sie etwas bräuchte, das konnte sie Jack auch versprechen, allerdings ließ er sie komplett perplex stehen, nachdem er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Gute Nacht, Kleines.. Ihr Herz schlug deutlich schneller, ihr wurde es vor allem so warm in ihrem Körper. Damit hatte Isa nicht gerechnet und das brachte ihre Gefühlswelt noch weiter durcheinander. Jetzt war sie sich gar nichts mehr so wirklich sicher.. war das gewollt gewesen, oder eine Art Gewohnheit? Was es auch war, es löste so viele Gefühle in ihr aus, vor allem positive. Das Lächeln bildete sich unwillkürlich auf ihren Lippen, die Frau brauchte einen Moment, bevor sie den Blick von der Tür nehmen konnte, durch die ihr Mann gegangen war, um sich langsam umzuziehen. Den Blick in den Spiegel mied sie, zu schön waren die Gefühle, mit denen Jack sie gerade zurück gelassen hatte.
      Das Umziehen klappte gut, die Tür ließ Isa offen, schaltete nur das Licht aus, um sich in das weiche Bett zu legen. Es war so angenehm in diesem ruhigen Haus mit dem weichen Bett zu liegen, doch mit der Ruhe, die um sie herum war kamen ihre Ängste wieder. Es erinnerte sie an den Keller.. an diesen kalten, feuchten Keller, in denen manchmal stunden-, wenn nicht tagelang Ruhe herrschte. Es war die Ruhe vor dem Sturm, die Ruhe, die von schlimmen Ereignissen gebrochen wurde.. Isa starrte die Decke über ihr in der Dunkelheit an, ließ die Tränen stumm laufen, während sie versuchte irgendwie in diesem Zimmer, in diesem Haus zurecht zu kommen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Nachdem er ihr die Klamotten zum Schlafen brachte und noch meinte ihn zu rufen sollte sie noch was benötigen, nickte diese zustimmend und machte ihm deutlich verstanden zu haben woraufhin er zu ihr ging und einen sanften Kuss auf der Stirn hinterließ um ihr eine gute Nacht zu wünschen. Das Wort....die Bezeichnung 'Kleines' hatte er bei ihr des Öfteren schon verwendet gehabt weshalb es nichts Neues zwischen ihnen war. Auch wenn Isa die Ältere von ihnen beiden war, so war er es doch immer gewesen der versuchte seine Frau zu beschützen. Jack war schließlich der Mann im Haus und somit seine Aufgabe gewesen. Die Frauen sahen dies zwar als riesiges Ego an aber es gehörte schon fast zu den Gesetzen und Regeln eines Mannes die Frau in jeglicher Situation zu schützen. Sei es vor der eigenen Familie, vor einem Unfall oder sonst was.
      Jack ging anschließend aus dem Raum um Isabella keinerlei Erwiderung darauf zu geben. Es kostete ihm selbst schon genug Überwindung überhaupt diesen Schritt zu machen und mehr darauf einzugehen, hatte er die Kraft einfach nicht. Daher war Flucht die einzige Option. Im Wohnzimmer zurück angekommen, setzte er sich aufs Sofa, legte seinen Kopf zurück und schloss für einen kurzen Moment die Augen als ein Seufzer seinem Körper entglitt. Jetzt, wie auch im Krankenhaus spürte er, wie sehr sein Körper die Ruhe brauchte. Es war ja nicht so als würde er Isabella nicht in dieser schweren Zeit beistehen wollen aber, dass es mal soweit kommen würde, hätte er echt nicht gedacht gehabt. Dass sie beide überhaupt in diese Situation kamen. Wie ging man damit richtig um? Schloss man sich in die Arme und versprach, dass alles wieder gut werden würde? Lief man einfach ins alte Leben zurück und tat so als wäre nie etwas geschenen? Jack wusste es nicht und konnte keine richtige Antwort darauf finden. Ob er jetzt alles richtig tat?
      Leicht strich er sich mit seinen Finger über die Augen als eine Frage nach der Nächsten in seinen Kopf schoss. Das brachte doch alles nichts. Er würde sowieso keine
      Antworten darauf finden, warum also weiter Gedanken darüber machen? Wie lange er hier saß und sich den Kopf darüber zerbrach, wusste er nicht weshalb Jack aufstand und sich rüber in die Küche begab um sich einen Kaffee runter zu drücken. Wenn sein Kopf schon arbeitete und ihm keine Ruhe gönnte, dann musste er auch seinen Körper irgendwie wach halten und was war da besser als Koffein gewesen? Mit der Tasse zurück im Wohnzimmer, sah er sich ein wenig um und entdeckte einen kleinen Karton am Esstisch stellen. Als er sich zu diesen begab und es öffnete sah er lauter kleiner Geschenke darin. War es nicht das Paket gewesen, welches Isabella ihren Eltern schicken wollte? Soweit er sich erinnerte hatten sie beide knapp hintereinander Geburtstag gehabt. Geburtstag.....selbst seinen als auch Isa's Geburtstag hatten beide verpasst gehabt. "Ein Wunder, dass Weihnachten noch nicht vergangen ist", murmelte er leise zu sich selbst als er die Kiste wieder schloss. Wenn es nach ihm ginge, könnte das Fest sowieso an ihm vorbeigehen. In Stimmung war er nicht und er glaubte auch nicht, dass es Isabella in 1 1/5 Wochen sein würde. Gerade als er an sie denken musste, wandte Jack seinen Blick zurück aufs Gästezimmer wo die Türe offen stand aber nichts zu hören war. Ist sie wirklich eingeschlafen? Die Tasse auf den Esstisch gestellt, konnte er nicht anders als nachzusehen woraufhin er Richtung Gästezimmer ging und sie im Bett ruhig liegen sah. Nach der Atmung zu urteilen schlief sie. Daher entschloss er sich eine Weile bei der Türe stehen zu bleiben um sie einfach nur zu beobachten. Es war schön ewig her, dass er sie beim Schlafen betrachten konnte. Sie war eine wunderschöne Frau gewesen und wenn es nach ihm ginge, könnte er hier Stunden stehen und sie nur ansehen aber er wusste auch wie sehr Isabella dies hasste. Bei dem Gedanken, dass sie sich darüber aufregen würde, glitt ihm ein sanftes Lächeln über die Lippen. Eigentlich hatte er vorgehabt am Sofa zu schlafen aber andererseits würde sie die Nacht nicht alleine bleiben wollen woraufhin er sich den Couchstuhl im Zimmer schnappte und diesen so zum Bett drehte sodass er seine Beine ausstrecken konnte. Als er auch merkte, dass ihr Schlaf wieder etwas unruhiger wurde und Jack vermutete, dass sie erneut schlecht träumte, nahm er ihre Hand in seine, versuchte sie so ein wenig zu beruhigen ohne Isabella aufzuwecken und ihr so das Gefühl zu übermitteln nicht alleine zu sein. Eine Weile behielt er seine Aufmerksamkeit auf der braunhaarigen um sicher sein zu können, dass sie wieder ruhiger wurde, bis er selbst gar nicht bemerkte wie langsam ihn der Schlaf einholte und er diesem komplett verfiel.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sohira ()

    • Isabella Lynley

      Das viele Weinen, die Tränen und das Gefühlschaos machten sie wirklich müde. Isa war sehr dankbar und glücklich dafür, dass diese Möglichkeit ihr gegeben wurde im Haus diese Nacht zu verbringen und nicht im Krankenhaus, denn auch wenn sie das alles überwältigte, es war immer noch besser, als im Krankenhaus zu sein. Dort fühlte sie sich wie eine Gefangene, hier viel mehr wie ein Mensch, ein Stück weit mehr wie sie selbst. Bis sie sich vollständig wie sie selbst fühlen wird wird es noch ein wenig dauern, aber es war schon ein großer Schritt, wie sie es selbst fand. Es war hier so viel ruhiger, leiser und dadurch, dass Jack nichts verändert hatte konnte sie sich auch hier zurecht finden, aber es würde vermutlich ein paar Tage dauern, bis Isa es zurück in die Realität finden wird.
      Sie kuschelte sich in die weiche Decke ein, die im Gästezimmer auf dem Bett lag und versuchte ein wenig die Augen zu schließen, um irgendwie diese Gedanken zu unterbinden, die weiter in ihrem Kopf herum schwirrten. Sie war in Sicherheit, sie würde nicht mehr zurück gehen, lediglich um Jack zu zeigen, wo es gewesen ist. Vielleicht war eine Reise dort hin nicht schlecht, um damit abzuschließen, um einen Schlussstrich zu ziehen und ein neues Leben anzufangen, aber das wusste die Profilerin auch nicht, sie wusste gar nichts, konnte nur schätzen und vermuten.

      Irgendwann war sie in einen Halbschlaf verfallen. Wirklich erholsam oder tief war er nicht, so hörte sie die Schritte ihres Mannes, öffnete die Augen aber nicht. Dieser Halbschlaf war eine Art Selbstschutz, wirklich tief hatte sie die letzten Monate nicht geschlafen, aber das war nicht weiter schlimm, denn sie fühlte eine Hand, die nach ihrer griff. Hielt ihr Mann sie fest? Unwillkürlich musste sie ganz leicht lächeln, schlief aber weiter, jetzt deutlich ruhiger. Jack war hier und das war das Wichtigste.
      Am Morgen öffnete sie früh die Augen und blickte zu ihrem schlafenden Mann, der im Sessel neben ihr war. Er war an ihrer Seite und das freiwillig, das fühlte sich sehr gut an. Isa hatte Angst, dass sie ihm irgendetwas aufdrückte, aber er war freiwillig hier bei ihr und schlief quasi neben ihr. Ganz vorsichtig zog sie ein wenig der Decke über ihn, damit er nicht frieren musste, teilte ihre Decke mit ihm, ehe sie liegen blieb und ihn einfach nur musterte. Wie lange sie ihn schon nicht mehr einfach so ansehen konnte? Das genoss die Frau und nahm sich die Zeit, um den Mann zu beobachten. Er sah ebenfalls mitgenommen aus, aber für sie war er immer noch der Mann, den sie liebte und den sie wirklich toll fand. Ihm konnte kein anderer das Wasser reichen, ganz gleich, wie er sich geändert hatte.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      "Isa.......Isaaa", kam es mit rauer und schwacher Stimme aus dem braunhaarigen raus als er seine Augen öffnete und sich nach seiner Frau umsah aber nichts als Feuer und Trümmer entdeckte. Was war passiert? Das Letzte an was er sich erinnern konnte war, dass sie beide in die Hütte gingen, zu welcher er konkrete Spuren hatte und als sie dieses durchsuchten schossen plötzlich Kugeln um sie herum woraufhin er seine Frau zu sich zog um diese zu schützen. Isabella war Profilerin gewesen und durfte laut Auflage eine Waffe tragen aber wenn es um die Schießkünste ging war er definitiv begabter und ausgebildeter gewesen. Jackson versuchte mit allen Mitteln herauszufinden woher die Schüsse kamen und als diese wieder so schnell aufhörten wie es gekommen waren, gab er ihr nach kurzer Zeit das Zeichen zu warten sodass er sich umsehen konnte. Im nächsten Moment hörte er dann nur mehr einen großen Knall und als er seine Augen das nächste Mal öffnete lag er hier am Boden. "Isaaa...", versuchte er wieder mit seiner rauen Stimme nach ihr zu rufen, fing durch den ganzen Rauch aber stark zu Husten an. Jack versuchte sich nach vorne zu bewegen, musste aber die Bewegungen sofort wieder stoppen als ein starker Schmerz von seiner linken Seite aus durch seinen kompletten Körper zog "Scheiße", fluchte er und versuchte es erneut aber keine Chance. Die selben Schmerzen zogen ein zweites Mal durch seine Knochen woraufhin ihm dieses Mal ein lauter Schrei entglitt. "Verdammt nochmal. Isaaa", komm schon Kleine.....gib mir ein Zeichen. Gib mir irgendwas....hauptsache ein Zeichen, dass du lebst, schossen seine Gedanken zu ihr. Warum bekam er kein Lebenszeichen? Wo war sie? Wo war seine Frau? "Jaaaack..Isabellaaaa", hörte er plötzlich die Stimme von jemand anderes. Durch das Feuer und das ständige Knistern des Holzes, welches immer wieder brach, war es schwer diese zuzuordnen aber eines konnte er jetzt schon sagen. Es war nicht Isa, dafür klang diese zu männlich. "Jaaaack....Isaaaa", ertönte diese wieder "Hier", schwach hob Jackson seine Hand, musste diese aber aufgrund der Anstrengung gleich wieder fallen lassen "Jack!" war dessen Stimme lauter gewesen. Anscheinend durfte er ihn gefunden haben denn im nächsten Moment spürte er gleich eine Hand auf seinem Körper "Oh scheiße", kam es aus ihm heraus und versuchte die Trümmern von Jack zu heben "Isa....was ist mit Isa?", kam es schwach aus dem braunhaarigen raus als er endlich David erkannte "Ich weiß es nicht aber wir müssen dich da erstmal rausholen", versuchte er ihm zu helfen doch legte Jack seine Hand auf dessen Arm "Finde sie.....bitte", das war das erste und letzte Mal gewesen bis heute gewesen, dass David seinen Kollegen flehend hörte. "David....bitte. Finde Isa. Finde meine Frau", mit diesen Worten ließ er seinen Kollegen wieder aus und schloss seine Augen. Er konnte nicht mehr. Seine Kraft schwindete immer mehr und mehr. Das Nächste an was er sich erinnern konnte war im Krankenhaus aufzuwachen und zu erfahren, dass man Isabella gefunden hatte "Wo ist sie?. Ich will zu ihr. Ich will sofort zu meiner Frau", wurde seine Stimme lauter als er sich aufsetzte aber der Arzt versuchte diesen daran zu hindern "Warum lassen Sie mich nicht zu meiner Frau. Verdammt. ISAAAA" schrie er schon förmlich als dann auch noch David zu ihm kam und seine Hand auf dessen Schulter legte "David....wo ist sie?" wandte er sich nun an seinen Kollegen doch als er dessen Gesichtsausdruck sah....."es tut mir leid Jack"..."Was? Was tut dir leid? Was ist mit Isabella?" fragte er ihn erneut doch konnte David selbst nur den Kopf schütteln. Und dies sagte schon alles. "Nein", kam es gebrochen aus ihm heraus als er endlich verstand "Das kann nicht sein. Nicht Isa. Nicht meine Isa". Die Ärzte gaben Jack ein Beruhigungsmittel sodass dieser ein paar Stunden schlief. Dass diese Nachricht ihn am heftigsten erwischen würde, war seinem Kollegen vollkommen bewusst. Er selbst war ebenfalls schockiert gewesen als man ihm sagte sie gefunden zu haben. David bestand darauf ihre Leiche zu sehen, doch dadurch, dass diese vollkommen ausgebrannt war, war eine 100% Identifizierung vom Aussehen her unmöglich. Die weitere Obduktion würde es bestätigen und das tat sie auch. Dass die Dokumente allerdings gefälscht waren, war wiederum etwas was keiner in diesen Moment in Betracht zog.


      Jack's Schlaf war schon immer leicht gewesen. Vorteil...keiner konnte bei ihm einbrechen ohne, dass er es mitbekam. Nachteil...es riss ihm alles gleich aus dem Schlaf was sich nur ansatzweise bewegte oder um ihn herum tat. Daher spürte er es sofort als etwas auf seinem Körper gelegt wurde. So wie es sich anfühlte war es wohl eine Decke gewesen. Aber wer? Leicht öffnete er seine Augen und als er sich umsah und die Umrisse des Gästezimmer's wahr nahm, kam es ihm gleich zurück ins Gedächtnis. Er hatte Isabella nach Hause geholt. Jack wandte seinen Blick rüber ins Bett und entdeckte seine Frau mit offenen Augen neben ihm liegen. War sie schon lange munter oder hatte er sie geweckt gehabt? Manchmal erzählte Isabella davon, dass er in der Nacht schnarchte. Auch wenn es sie jedes Mal wahnsinnig machte, da ihr somit etwas von ihrem Schlaf genommen wurde, so wanderte die braunhaarige niemals aufs Sofa oder ins Gästezimmer aus. Sie blieb bei ihm und wenn er die ganze Nacht schnarchte. "Guten Morgen" begrüßte er sie und strich sich mit einer Hand über die Augen. Als er versuchte sich aufzusetzen, dankte es ihm sein Rücken sofort dafür die ganze Nacht auf dem Sessel geschlafen zu haben woraufhin er kurz das Gesicht verzog. Jap. Sobald man 30 wurde, ging es körperlich nur mehr Berg ab. "Wie fühlst du dich?"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Durch welche Qualen er wohl gehen musste wusste Isa nicht, aber sie konnte ihm ansehen, wie sehr er in der letzten Zeit gealtert war. Die Zeit nahm ihn wirklich mit, wie sie selbst in dieser Zeit reagiert hätte, wie sie sich entwickelt hätte wusste sie selbst nicht, vielleicht würde sie noch schlimmer mitgenommen aussehen, als er es tat. Doch noch immer war er ihr Traummann, ganz gleich wie sehr ihn die Zeit mitnahm, er war einfach der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, jetzt noch doppelt. Sie haben bisher nicht darüber gesprochen, wie es nach ihrem angeblichen Tod weiter lief, was passiert ist, denn sie erinnerte sich auch nicht daran, was an diesen Tag passiert war. Die letzte Erinnerung, die Isa besaß war wie sie mit ihren Mann gemeinsam das Haus verließ, obwohl sie frei hatten, sie hatten anderes vor, warum sie aber los waren wusste sie nicht mehr. Sie hatte kaum Erinnerungen, das Einzige, was sie noch wusste war das Feuer.. ganz viel Feuer.. deshalb hatte sie auch eine Brandwunde am Bein, aber die restlichen Fetzen konnte sie nicht zuordnen, oder benennen. Eine ganze Weile fehlte ihr in der Zuordnung, aber vielleicht würde Jack ihr irgendwann erzählen können, was an diesen Tag geschehen war.
      Er schien sich zu bewegen, die Augen zu öffnen, hatte sie ihn jetzt geweckt? Ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während sie Jack nicht aus den Augen ließ. "Guten Morgen", begrüßte sie auch ihn. Sie ließ ihn los, damit er sich bewegen konnte, traute sich noch nicht aufzusetzen, denn so, wie sie gerade lag gab es kaum Schmerzen, die sie spüren konnte. Wie sie sich fühlte? "Müde", antwortete Isa ehrlich. "Der Schlaf ist nicht wirklich erholsam.. aber sonst gut..", besser jedenfalls, vor allem psychisch fühlte sie sich nicht so schlecht, wie gestern Abend. "Jedenfalls besser, als gestern und wie fühlst du dich?". Das war mit Sicherheit unbequem da so auf dem Sessel zu schlafen, Jack hätte sich auch zu ihr legen können, aber das war seine Wahl gewesen und er war erwachsen, jedenfalls alt genug, um es selbst zu entscheiden.
      Langsam setzte sich Isa auf, biss die Zähne dabei zusammen, denn vor allem ihre Rippen und der Bauch schmerzten bei dieser Bewegung, als wäre sie von blauen Flecken übersät. Das Oberteil gab was von ihren Armen frei, die von verheilten Brandwunden, Narben und einigen blauen Flecken, aber auch frischeren Wunden verziert wurden.

      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Auch wenn der Gedanke sich im ersten Moment eigentlich ganz schön anhörte sich aufzusetzen um es sich etwas bequemer zu machen, so bereute er gleich seine Tat als ein Schmerz durch seinen Rücken schoss. Dass sein Körper natürlich nicht mehr so flexibel war wie vor 10 Jahren, war klar aber, dass es mal so schmerzlich sein würde, dachte er sich nicht. Wäre er 65 Jahre alt gewesen, dann würde er es auf das hohe Alter schieben aber mit 31? Da konnte man doch noch ein wenig umher hüpfen ohne sich gleich darauf die Hüfte zu brechen, oder? Die Jugend sollte es definitiv genießen, dachte er sich und sah zu Isabella als er von ihr wissen wollte wie sich heute fühlte. Zu seiner Beruhigung hin konnte er auch von sich selbst sagen, dass sie definitiv besser aussah als gestern noch im Krankenhaus. Ob es nur der Schlaf war, welcher ihr fehlte oder dazu die Atmosphäre des eigenen Hauses noch eine Rolle dazu mitspielte, wusste er nicht aber das war nicht wichtig. Wichtig war es, dass es ihr besser ging. "Das ist gut", sprach er leise aus. Es war auch schön von ihr zu hören, dass es ihr selbst besser ging. Man konnte sich immer alles schön sprechen, egal wie scheiße es einem ging. Jackson selbst hatte dies in letzter Zeit getan um irgendwie klar zu kommen aber Isabella war niemand die log. Sie sagte ihm immer wie sie sich fühlte. Sei es glücklich, schlecht, verletzt, deprimiert....sie offenbarte ihm immer ihre Emotionen und dies schien sich auch in den letzten Monaten nicht geändert zu haben. Anderen gegenüber gab sie sich immer die Starke aber Jackson wusste, dass sie sich irgendwann zurückzog um ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Und da kam er ins Spiel. Stets spendete er ihr Nähe und Trost um ihr zu zeigen nicht alleine mit all den Dingen sein zu müssen.
      Wie er sich fühlte? Am Liebsten hätte er sich seinem Körper angepasst und gesagt 'Alt. Sehr alt' aber dies verkniff er sich lieber bevor Isabella die Chance für sich nutzte, sich lustig über ihn zu machen. Und das tat sie stets um ihn ein wenig zu ärgern. Es störte ihn nicht. Nein! Er liebte es sogar, denn so wusste man wenigstens, dass zwischen ihnen alles in Ordnung war aber heute war ihm wirklich nicht zumute. "Ganz gut", sprach er ruhig und sah zu ihr als er merkte, dass sie bewegte um sich ein klein wenig aufzusetzen. Schnell stand der braunhaarige auf um ihr dabei zu helfen sodass sie sich nicht allzu sehr anstrengend musste. Schließlich war ihr Körper auch noch ziemlich angeschlagen von den ganzen Strapazen doch erblickte er dabei ihren Arm, welcher von Narben, Brandwunden, blauen Flecken und anderen Verletzungen übersät war. Für einen kurzen Moment schnitt ihm dieser Anblick die Luft ab, doch versuchte er sich schnell wieder zusammen zu reißen. Er wollte Isabella keine Möglichkeit geben darauf einzugehen. Trotzdem musste er zugeben sich bei diesen Anblick wirklich mies zu fühlen. Es war seine Schuld. Er nahm sie mit in die Hütte, welche in Flammen aufging. In welcher sie ums Leben kam..bzw ums Leben gekommen zu Schein mag. Jetzt aber war sie hier und ihr Herz schlug immer noch am selben Platz. Genau dort wie er sie zuletzt gesehen hatte. Leicht setzte er sich neben sie aufs Bett und legte seine Hand auf ihren Arm um sachte mit seinen Finger über die Narben und Brandwunden zu streichen. Wenn dies schon schlimm aussah....wie war dann ihr restliche Körper in Anspruch genommen worden? Die Wunden zeigten nicht nur die Auswirkung des Brandes....sondern auch noch die Auswirkungen der Folterungen, welche ihr zugetragen wurden. Warum Isabella. Warum ausgerechnet sie? Warum hatten sie es auf sie abgesehen gehabt? Sie meinte zwar, dass die Organisation nicht begeistert war, als sie hörten, dass er gerettet werden konnte aber trotzdem. Er verstand es einfach nicht. Und so wie er es sah, würde diese Frage auch nie beantwortet werden können. Langsam merkte er wie seine Gefühle anfingen an die Oberfläche kommen zu wollen, doch versuchte er diese mit jedem Schlucken zu unterdrücken. Keine Emotionen. Keine Gefühle. Jack wollte das, was er in den letzten 24 Wochen versuchte zu unterdrücken nicht an die Oberfläche lassen. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen ihr für einen kleinen Augenblick in die Augen zu sehen um sie im nächsten Moment in die Arme zu nehmen. Er brauchte sie. Er brauchte sie mehr als alles andere auf dieser Welt. Wahrscheinlich mehr als sie ihn. So wie andere Drogen, Alkohol oder Medikamente brauchten um ihre Sucht zu stillen, so war Isabella seine persönliche Droge. Sie hielt ihm am Leben und ohne ihr, gab es für ihn keinen Sinn mehr. Umso mehr war es wichtig, dass sie lebte. Dass sie hier in seinen Armen war. Dass er sie spüren durfte. Ihre Wärme haben durfte. Einfach alles was Isabella ausmachte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Sie fühlte sich wirklich besser, als es gestern der Fall war, deshalb war ihre Antwort auch keine Lüge. Vielleicht redete sich Isa das auch ein wenig schöner, als es wirklich war, aber sie war davon überzeugt, dass es ihr besser ging, als vorher. Ein wenig freute sie sich über die Tatsache, dass sie hier im Haus wach wurde, neben ihrem Mann, der ihre Hand in der Nacht genommen hatte. Das bewies ihr, dass er sie noch liebte, oder sie ihm zumindest wichtig war, sonst hätte er es nicht getan, oder nicht? Sie hoffte es jedenfalls, denn sie wollte an der Tatsache festhalten, dass sie noch eine gemeinsame Zukunft hatten, an der sie arbeiten konnten. Deshalb ging es ihr gut und Jack meinte auch, dass es ihm ganz gut ging. Nun, Isa hoffte, dass es wirklich so stimmte, aber sie fragte nicht weiter, denn Jack war da, um ihr beim Aufsetzen zu helfen. Sie war kein rohes Ei, aber ihn da zu haben fühlte sich einfach sehr gut an.
      Ihre Augen beobachteten seine Reaktion, als er ihre Wunden und Narben auf den Armen erkannte und irgendwie tat es ihr leid, dass er das so sehen musste. Das hatte er nicht verdient, vor allem sollte ihr Mann nicht denken, dass er schuld daran war, was passiert ist. Isa hielt inne, während ihre Augen ihren Mann weiterhin ansahen. Was er wohl dachte? Das hätte sie gerne gewusst, um zu wissen, wie es ihm damit hier ging, um zu wissen, wie sie ihm damit helfen konnte. Jack setzte sich zu ihr, jetzt wusste die Profilerin wirklich nicht, was sie tun sollte. Sie hätte sich gerne an ihn gelehnt, aber sie wollte ihm nicht zu viel zutrauen, wollte ihn nicht überfordern. Seine Hand auf ihrem Arm hinterließ ein Kribbeln. Ihre Augen blickten hin, musterten das Geschehen. Die meisten dieser Wunden konnte Isa benennen, konnte erzählen, was dabei geschehen war, bei einigen fehlte ihr die Erinnerung. Doch sie sah scheußlich aus, deshalb wollte sie nicht, dass Jack sah, was sich unter der weiteren Kleidung verbarg.
      Jack nahm sie in den Arm, damit rechnete sie wirklich nicht. Er legte seine Arme um sie und direkt drückte sich Isa ihm entgegen, drückte ihren Kopf gegen seine Brust, um ihm nah zu sein. Sie schloss ihre Augen, bevor sich auch ihre Arme um ihn legten, ihm Wärme und Nähe spendierten. Sprechen mussten sie nicht, es reichten Gesten und diese Geste hier sagte eine ganze Menge. Isa wollte ihm Mann zeigen, dass sie hier war, dass sie bei ihm war. Sie würde ihn nicht mehr verlassen, nicht mehr alleine lassen. "Ich lasse dich nie wieder alleine", flüsterte sie Jack entgegen. Das bewies sie, denn sie kam zurück, sie boxte sich wieder raus und kam zu ihm zurück.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Sie fühlte sich besser. Besser als in den letzten beiden Tagen. Somit war schon mal ein kleiner Fortschritt vorhanden gewesen. Auch sah er es als gutes Omen an, sie nach Hause geholt zu haben um ihre körperlichen und seelischen Verletzungen zu unterstützen. Er hörte oft, dass es den Opfern am Besten in gewohnten vier Räumen ging. Auch für welche, die ihr Gedächtnis verloren hatten. Wäre es ihr vielleicht besser gegangen wenn die Explosion ihr all die Erinnerungen genommen hätte? Es war ja nicht so, dass er sich dies für Isabella wünschte aber vielleicht wäre ihr somit einiges erspart geblieben? Die Folterungen von der Organisation, da sie keinerlei brauchbaren Informationen mehr liefern hätte können und auch den Schmerz welchen sie durch Jackson erleiden musste. Jetzt war es sowieso nicht mehr rückgängig zu machen. Das Einzige was er tun konnte, war für Isabella hier zu sein und dies tat er auch indem er die ganze Nacht bei ihr war. Sollte sie wieder schlecht träumen, stünde er schon bei ihr an der Seite um Trost zu spenden aber zu seiner Verwunderung lief es dieses Mal ruhiger ab sodass er auch etwas Schlaf finden konnte. Sein Körper dankte es ihm natürlich gleich am nächsten Morgen als er versuchte sich im Stuhl etwas bequemer hinzusetzen. Der Schmerz in seinem Rücken war deutlich und schon langsam bekam er das Gefühl eines Pensionisten zu spüren. Jack hatte überhaupt das Gefühl in den letzten Monaten körperlich nicht mehr so fit zu sein wie damals.
      Aber darüber wollte er sich jetzt keine Gedanken machen. Isa war wach und als sie sich etwas mehr aufsetzte, stand er sofort auf, um ihr seine Hilfe anzubieten. Jedoch fiel dabei sein Blick auch auf ihren freien Arm, welcher mit zahlreichen Wunden, Verbrennungen, Narben und blauen Flecken übersät war. Jack hatte das Gefühl als würde ihm jemand die Luft abschneiden. Sei es auch nur für einen kurzen Augenblick gewesen aber hätte er nicht versucht selbst weiter zu atmen, wäre sein Gesicht vermutlich blau angelaufen. Er hatte in seinen Jahren als Polizist schon zahlreiche Verletzungen an Körper gesehen, und sei diese noch so heftig ausgefallen. Da es sich aber hierbei um seine eigene Frau handelte....war es wiederum was komplett anderes gewesen. Und dafür gab es keine Entschuldigung. Als er sich neben sie aufs Bett setzte und seine Hand auf ihren Arm legte um sanft mit seinen Fingern über diesen zu streichen konnte er zu hundertprozentig sicher sein, dass Isabella der Meinung war, dass es nicht seine Schuld sei was ihr widerfahren war. Jack sah diese Sache aber anders. Es war seine Schuld. Es war seine Operation und seine Entscheidung sie damals mitzunehmen. Eine Entscheidung, welche er heute nicht mehr treffen würde. Solange Isabella Profilerin blieb, solange würde sie nicht mehr mit ihm draussen agieren. Dafür war sie nicht ausgebildet worden, wie er. Und wenn der braunhaarige für einen Moment wieder nicht aufpasst, würde es vermutlich für immer ihr Leben bedeuten. Dieses Risiko wollte er nie mehr wieder eingehen.
      Jack hatte Angst sie zu verlieren und um das zu verhindern, dieses Gefühl jetzt auch zu verhindern es spüren zu müssen, nahm er seine Frau in die Arme und gab sich dem hin nach was er sich hier und jetzt am Meisten sehnte. Er wollte sie spüren. Er wollte sie einfach nur in seinen Armen spüren und nie mehr loslassen. Isa dürfte wissen was mit ihm los war, als er plötzlich merkte wie sie ihre Arme ebenfalls um ihn legte und sich an ihn drückte. Wie sehr er diese Frau liebte.
      Wenn die beiden etwas nicht wirklich miteinander mussten, dann war es das Reden. Bei andere Pärchen hingegen, spielte dies eine verdammt große Rolle um sich und den Partner verstehen zu können aber bei Isa und Jack reichte es vollkommen aus es nur zu zeigen. Leicht legte er eine Hand auf ihren Kopf, gab ihr einen Kuss darauf und war nur froh sie in seinen Armen halten zu dürfen. Als sie dann auch meinte ihn nie wieder alleine zu lassen, schloss er seine Augen und legte ein sanftes Lächeln auf die Lippen. "Ich liebe dich, Isabella" und wie sehr er das tat. Vor ein paar Jahren hätte er es sich das nie vorstellen können. Sie hassten sich wie Katz und Maus und 5 Jahre später war es für beide unmöglich gewesen ohne dem anderen zu leben. Wie verrückt doch diese Welt war.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Wann es angefangen hatte, dass Isa solch große Gefühle für Jack hatte wusste sie nicht wirklich, sie konnte es nicht sagen, aber sie wusste, dass sie mit dem ersten Kuss, mit dem ersten Mal, an dem seine Lippen ihre berührten süchtig nach diesem Gefühl geworden ist. Sie war süchtig nach ihm, nach seiner Nähe, nach den Gefühlen, die er in ihr auslöste. Nicht nur war sie seine Droge, er war ihre Droge, er war ihre Luft, die sie zum Atmen brauchte. Niemals hätte sie geglaubt jemanden so gern zu haben, so sehr zu lieben, aber Jack hatte sie des Besseren belehrt und ihr eine Welt gezeigt, die ihr vorher einfach unbekannt gewesen ist. Deshalb hatte sie täglich an ihn gedacht, jede freie Minute dachte sie an ihn und an eine Fluchtmöglichkeit, um wieder bei ihm zu sein. Und jetzt war sie hier, sie hatte es geschafft wieder zurück zu kommen, für ihren Mann da zu sein. Er musste nicht den Stärkeren spielen, er musste nicht so tun, als wäre alles in Ordnung, wenn es das nicht war, denn auch sie war gerne für ihn da sie nahm ihn gerne in den Arm und hielt ihn fest. Viel von diesem stereotypischen Bild einer typischen Frau, oder eines typischen Mannes hielt sie nichts, das brauchte sie nicht, aber es war in Ordnung, dass Jack das eher so sah. Dennoch lag er in der Vergangenheit auch Mal mit dem Kopf auf ihrer Brust und ließ sich von ihr kraulen und streicheln. Dennoch hatte es sich von ihr mehrmals in den Arm nehmen lassen, hatte geweint und sich von ihr beschützen lassen.
      Jetzt hielt sie ihn auch fest, drückte ihn an sich, um zu zeigen, dass sie da war. Isa fühlte sich wohl in seinen Armen, drückte sich noch fester, als sie den Kuss auf ihren Kopf spürte. Das Versprechen ihren Mann nicht mehr alleine zu lassen entlockte ihm etwas, was ihr Herz schneller schlagen ließ. Er liebte sie.. verdammt er liebte sie! Das wollte sie hören, weil sie sich nicht sicher war, nach all dem, was passiert war. "Und ich liebe dich, Jack", entgegnete sie leise, machte aber vor allem keinen Anschein ihn loszulassen. Sie liebte ihn wirklich, sonst wäre sie nicht hier, sonst würde sie nicht um ihr Leben kämpfen. Zurück bei ihm zu sein war ein großer Liebesbeweis, war ein Beweis ihrer Hartnäckigkeit und ihres Willen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      "Auch wenn es ihnen nicht gefällt...sie bekommen ab heute eine Partnerin an die Seite gestellt", das konnte doch nicht wahr sein. Jack arbeitete nun seit 3 Jahren alleine und kam ganz gut damit zurecht. Wieso also soll er jetzt plötzlich mit jemanden zusammen arbeiten. War sein Chef nicht mit seiner Arbeit zufrieden? Ehrlich gesagt wollte er auch nicht wirklich nachfragen, denn der Mann vor sich hatte sich wieder eine Erklärung parat die alles in ein anderes und besseres Licht darstelle. Daher bemühte er sich erst gar nicht. "Und wer soll es werden?", kam es etwas genervt aus dem braunhaarigen raus. "Isabella Turner"..... "Was?", kam es eher schon sauer aus ihm heraus. Wieso gerade denn die Frau? Sie war einfache Profilerin gewesen und wirklich im Außendienst nicht einsetzbar. Solch eine Kraft war in den Augen von Jackson komplett unnötig für seine Arbeit. Die Mörder zu verstehen geschweige denn ihre Vorgehensweise herauszufinden, schaffte er bis heute doch auch ganz gut? Deswegen konnte er doch bis heute jeden Fall abschließen? Naja zumindest fast alle. Er hatte zwar von ihrer Arbeit schon einiges gehört aber ihre Arbeitsweise hieß nicht jeder willkommen. Jack's Kollegen erzählten hier und da, dass die Frau ziemlich temperamentvoll war und gerne ihren Kopf durchsetzte. Kein Kommissar ließ sich gerne von einer Profilerin etwas sagen oder vorschreiben, auch wenn sie noch gut sich in den Mörder versetzen konnten. "Sie werden sicher gut miteinander klar kommen", hörte er die weiteren Worte seines Chefs. Ja genau, solch eine Person hat mir jetzt noch gefehlt, schoss es ihm durch den Kopf während mit einer Hand angedeutet wurde, die Person in sein Büro zu holen, ein junger Polizist losging und Isabella Turner reinbat.
      Dies war die erste Begegnung zwischen Jackson Lynley und Isabella Turner gewesen. Damals hätte er sich echt nicht vorstellen können mit ihr zu arbeiten geschweige denn näheres anzufangen. Sie war einfach nicht sein Typ gewesen. Eher war er froh sie so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Dass sie heute verheiratet waren, war daher schon sowas wie ein großes Wunder gewesen. Jack war unendlich dankbar für diese Wendung gewesen, denn so durfte er, dank ihr, die Welt mit anderen Augen sehen. Isabella zeigte ihm richtig zu leben...gewisse Dinge anders zu sehen als was er sie betrachtete. Sie brachte soviel Liebe und Freude in ihr gemeinsames Leben, sodass es umso mehr schmerzte als er das erste Mal nach ihrem Tod zurück ins Haus kam und nichts als Trostlosigkeit und Dunkelheit darin lag.
      Jetzt lag sie aber in seinen Armen. Lebendig und warm. Jack war für jeden gefühlten Herzschlag, der von ihr ausging, wirklich dankbar gewesen. Dankbar, dass dieses Leben noch solch eine große Wendung nahm und ihm eine zweite Chance gab. Mit was er das verdient hatte, wusste er nicht aber Jackson wollte auch keine weiteren Gedanken damit verschwenden. Als er sie sagen hörte ihn niemals alleine zu lassen, konnte er sich ein Lächeln auf den Lippen nicht verkneifen. Mit einem sanften Kuss auf ihren Kopf offenbarte er ihr endlich sie immer ich zu lieben. Ja, er liebte sie und dies hatte sich selbst durch ihr Ableben nicht geändert. Es hieß ja, bis der Tod sie scheidete aber kein Mann oder Frau, hörte nur deswegen auf den verlorenen Partner zu lieben. Zumindest nicht Jackson. Isabella erwiderte seine Gefühle was selbst sein Herz schneller zum schlagen brachte. Wie oft durfte er dies von ihr hören und jedes Mal war es ein wunderbares Gefühl? Jack dachte selbst nicht dran die Umarmung zu unterbrechen. Dafür fühlte es sich zurzeit zu gut an.
      Nach einer Weile löste er aber dann doch die Umarmung, bevor sie noch den ganzen Tag hier verweihlten. Diese Zeit konnten sie sich, bzw er, nicht leisten. Dafür stand zuviel auf dem Tagesplan. Leicht strich er ihr erneut durchs Haar während sein Blick in ihre Augen flogen. Wie sehr er ihre grüne Augen, ihr braunes Haar, ihre weiche Haut...einfach alles an sie vermisst hatte, war kaum in Worte zu fassen. "Lust auf Kaffee?", fragte er obwohl er die Antwort schon so gut wie kannte. Isabella war sowas wie lebedinges Koffein gewesen. Keine Ahnung wieviele Tassen sie am Tag davon runterschluckte, während er bei genau 2 blieb. Aber vielleicht wollte sie doch dieses Mal einen Tee für ihre Gesundheit?


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Es war immer schön, wenn ihr Mann sie in den Arm nahm und fest hielt, aber jetzt war es besonders schön, weil er es aus freien Stücken tat und das vor allem nach ihrer Wiederkehr. Er war bisher eher zurückhaltend gewesen, was in Ordnung war, immerhin konnte sie verstehen, dass er auch mit der Tatsache überfordert war, dass Isa aus den Toten wiederauferstanden sei, dennoch freute sich ihr Herz, dass er anscheinend immer noch ihre Nähe wollte, ganz gleich wie entstellt ihr Körper war. Noch hatte sie keine Zeit gehabt darüber nachzudenken, aber in den nächsten Wochen werden sich mit Sicherheit auch Minderwertigkeitskomplexe bilden, wegen des Aussahen ihres Körpers. Isa war jetzt nicht eine Frau, die sich sehr um so etwas sorgte, aber es störte sie wahnsinnig, wie viele Narben und Wunden sie davon trug, das fand sie einfach nicht schön an ihr selbst.
      Das Wichtigste war jedoch, dass ihr Mann lebte und dass er sie liebte. Das von ihm zu hören, nach diesen sechs Monaten, war einfach so schön gewesen, das konnte er sich gar nicht vorstellen. Das hieß einfach, dass alles, was sie erlebt hatte es wert gewesen ist, dass diese Flucht es wert gewesen ist. Es wäre schade gewesen, wenn sie zurück kommen würde und er wäre nicht da, oder würde mit ihr nichts mehr zu tun haben, denn diese Möglichkeit bestand, vor der hatte Isa ständig Angst gehabt. Jetzt musste sie das nicht mehr, jetzt war sie sich wirklich sicher und war glücklich über diese Tatsache, wenn auch unglücklich über die, dass Jack sie wieder los ließ. Sie öffnete ihre Augen, blickte zu ihrem Mann, um ihm unwillkürlich zuzulächeln. Die Hand in ihrem Haar löste eine Gänsehaut aus. Er fragte sie nach einem Kaffee, normalerweise hätte die Frau gleich ja gerufen, sie konnte früher ohne Kaffee nicht leben, doch nach sechs Monaten Gefangenschaft entwöhnte man sich von einigen Dingen. Sie schmunzelte.
      "Wie sehr wirst du lachen, wenn ich dir verrate, dass Kaffee mir nicht mehr schmeckt?", fragte sie ihren Mann. "Ich habe es gestern versucht, David hatte mir einen Kaffee geholt, aber den durfte er selbst trinken, ich habe mich davon entwöhnt". Isabella zuckte mit ihren Schultern. "Irgendetwas gutes musste ja die Gefangenschaft haben", scherzte sie. Ihre Hand strich ihrem Mann über die Wange. "Ich glaube, ich sollte eher was essen.. Auch wenn es mir nicht danach ist, aber ich finde es schrecklich, wie die Sachen an mir hängen und wie ausgehungert ich aussehe", und auch war. Kein Wunder. "Und dann können wir aufs Revier fahren", immerhin würde Jack nicht den ganzen Tag hier verbringen, dessen war sie sich bewusst.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Wenn ihn jemand sagen würde, dass all das hier nur ein Traum sei und es sich nur in seinem Kopf abspielte, könne er sich das nicht vorstellen. Warum soll sich das alles nur in seiner Fantasie abspielen? Isabella hatte sich selbst aus der Gefangenschaft befreit, sie war zurück ins Revier gekommen, sie bekam vom Krankenhaus Hilfe und kam schließlich in sein Leben wieder zurück. Wäre das alles in seiner Fantasie vorgekommen, hätte er sich doch ein schöneres Ende vorgestellt? Dass sie in den letzten 6 Monaten vielleicht untergetaucht war, keine Folterungen, keine Verhöre...nichts von all dem durchlebte. Es würde ihr körperlich als auch seelisch doch blendend gehen und müsste nicht durch solch eine Hölle gehen? Doch diese Gedanken....dies war nur in seinem Kopf, denn die Realität sah leider komplett anders aus. Sie trug Verletzungen davon und das am ganzen Körper und in ihrer Seele. Jackson holte sie zwar aus dem Krankenhaus sodass sie sich zu Hause gut ausruhen konnte. Somit war ihrem Körper ein wenig geholfen aber der seelische Part würde ganz alleine an ihr liegen. Da konnte der braunhaarige so gut wie gar nichts tun und das hasste er. Es hieß doch in guten wie in schweren Zeiten. Und nun war solch eine schwere Zeit eingetroffen und Jackson hatte keine Ahnung was er machen konnte. Wie er eine Unterstützung sein konnte außer, dass er einfach hier war. Aber für all das brauchte es definitiv mehr. Und das konnte er ihr vermutlich alles nicht geben.
      Nachdem er die Umarmung schließlich löste und ihr noch einmal mit der Hand durch ihre weiche Haare fuhr, fragte er ob sie Lust auf Kaffee hätte wobei er sich die Antwort aber schon denken konnte. Sie lebte für Kaffee. Wenn es eine Maschine gäbe, welche sie ihre Treue auf ewig schwören müsste, dann wäre es eindeutig die Kaffeemaschine gewesen. Zu seiner Verwunderung aber lehnte sie sein Angebot ab. Ihr schmeckt kein Kaffee mehr? Hatte er das gerade richtig verstanden? Wieso das denn? Lag es wirklich an der langen Gefangenschaft, dass die sowas bewirken konnte? Aber sie sagte doch selbst immer, dass ihr Körper und Gehirn ohne Koffein nicht funktionieren würde und nun das? "Irgendetwas gutes musste ja die Gefangenschaft haben", fand sie das wirklich witzig? Denn Jackson konnte über diesen Scherz eher weniger lachen. Als Isa ihm über die Wange strich, schloss er für einen kleinen Augenblick erneut die Augen um es nur ein klein wenig zu genießen bevor sie meinte, dass es vielleicht gut wäre etwas zu essen. Sie hasse es so verhungert auszusehen. Desweiteren schlug sie vor anschließend zurück ins Revier zu fahren woraufhin Jack seine Augen wieder öffnete "Kommt gar nicht in Frage. Ich werden dir was kochen aber aufs Revier wirst du heute nicht mitfahren", war seine Stimme ruhig aber bestimmt gewesen. Sie war erst gestern aus dem Krankenhaus entlassen worden obwohl es ihr die Ärztin abgeraten hat und nun wolle sie gleich zur Arbeit kommen? Nur über seine Leiche und dafür werde der braunhaarige auch persönlich sorgen. "Dafür ist es noch zu früh und ausserdem solltest du auf deine Gesundheit zuerst schauen. Es gibt zurzeit nichts was du in deinem jetzigen Zustand ausrichten kannst", erklärte er noch, nahm ihre Hand von seiner Wange, strich über ihren Handrücken bevor er sich anschließend vom Bett erhob.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Die gemeinsamen kleinen Momente waren mit die schönsten. Für Isa bedeuteten sie nach solch einer langen Zeit einfach so viel, weil sie genau darauf gewartet hatte. Sie hatte all die Qualen mitgemacht, um am Ende wieder in seinen Armen zu laden, den ihres Ehemannes. Hier in ihrem gemeinsamen Haus, gemeinsam mit ihm waren all die Dinge, die sie erlebt hatte und das, was sie durchmachen musste es einfach nur wert. Natürlich hätte Isa sie lieber gar nicht mitgemacht, wäre am liebsten mit ihrem Mann gemeinsam entkommen, aber es war, wie es war und die Zeit war nicht mehr zurückzudrehen. Doch sie war hier, genau hier und in Sicherheit.
      Durch die Gefangenschaft waren ihr einige Dinge bewusst und andere total unwichtig geworden. Kaffee schmeckte Isabella anscheinend nicht mehr, das hatte sie am Vortrag schon merken müssen. Ihr geliebtes Getränk schmeckte einfach nur bitter, darauf konnte sie jetzt auch gänzlich verzichten, wenn sie schon soweit war. Die Mengen, die sie getrunken hatte waren mit Sicherheit nicht gut für ihren Körper und ihre Gesundheit, aber das war jetzt kein Problem mehr, jetzt hatte sie andere Probleme.ihr Schmerz kam nicht gut an, das merkte sie Jack an, schwieg deshalb danach auch zu diesem Thema. Mit Humor wollte sie es etwas lockerer nehmen, ließ es aber sein. Stattdessen streichelte sie ihm über die Wange, wollte ihm etwas näher und Geborgenheit geben.
      Ins Revier durfte sie nicht mit, da öffnete sie ihren Mund, um ihn gleich wieder zu schließen. Ja, er hatte Recht, es gab nichts, was sie in ihrem Zustand ausrichten konnte, aber es gab ein ganz anderes Problem, welches sie dafür hatte. "Ich.. habe Angst alleine hier zu bleiben", gab Isa zu und senkte ihren Blick. Sie wollte nicht, dass ihr Mann das so genau wusste, weil er sich keine Sorgen um ihre psychische Gesundheit machen sollte, er sollte sich nur um sich sorgen, aber alleine hier zu bleiben kam für sie nicht in Frage. "Wen.. wenn sie mich suchen werden sie mit Sicherheit darauf warten, dass ..du das Haus verlässt und ich will nicht dort hin zurück". Die Frau traute sich nicht ihren Mann anzusehen, weil es ihr unangenehm war, dass sie so unselbständig zu sein schien. "Ich will nicht arbeiten.. noch nicht", das war nicht ihr primärer Gedanke gewesen. "Ich .. habe einfach nur Angst". Die ihr primärer Begleiter wurde. Aber kein Wunder bei dem, was sie erlebt hatte.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Jackson war der letzte Mensch auf Gottes Erde, welche nicht verstehen würde was in ihr vorging. Isabella musste die letzten 6 Monaten durch die Hölle gehen, musste Schmerzen erleiden während ein anderer daran gestorben wäre. Nur ihr Wille und die Hoffnung zurück zu ihm zu kommen waren der Grund warum sie überhaupt noch atmete. Dass sie es auch war, welche die Organisation so schnell wie möglich hinter Gitter oder sogar im Grab sehen möchte, war ebenfalls verständlich gewesen aber Jackson konnte und wollte es nicht riskieren sie nochmals solch einer Gefahr auszusetzen. Seine Frau erneut zu verlieren würde selbst sein Leben bedeuten und erst jetzt hat er sie doch erst wieder bekommen. Isabella als auch er hatten eine zweite Chance auf ein Leben bekommen und nun soll gleich wieder as vorbei gehen? Sie war Profilerin....nicht für den Außendienst geschaffen. Deswegen stimmte der braunhaarige zwar zu ihr Essen zuzubereiten, sodass sie wieder zu Kräften kommen konnte aber was das Revier anging stellt er sich quer. Dafür war es in seinen Augen definitiv noch viel zu früh gewesen und selbst die Ärztin meinte, dass es in erster Linie wichtig war, dass sie sich erholte. Und dies bedeutete nunmal sich nicht gleich zurück in die Arbeit zu stürzen auch wenn es mit dem Kopf so leichter ging um sich ein wenig abzulenken.
      Als Jack sah, dass sie ihren Mund öffnete um vermutlich ihm zu widersprechen diesen aber gleich auch wieder schloss erhob er sich vom Bett um anschließend in die Küche gehen zu wollen als sie sich doch dazu entschloss ihre Worte auszusprechen aber den Blick von ihm abwandte als sie anfing. Sie hatte Angst.....Angst, dass diese Typen nur darauf warteten bis sie alleine war um Isabella erneut zu schnappen. Sie erneut in diesen Keller zu bringen.. ..sie erneut zu quälen und zu foltern. Sich zurück in die Arbeit zu stürzen war gar nicht ihr Gedanke gewesen. Anscheinend verstand sie selbst, dass es dafür noch zu früh war aber die Angst alleine hier zu bleiben schien wohl das größte Gefühl in diesen Moment zu sein was sie empfand. Und dies auch mit Berechtigung. Jack schloss für einen Augenblick die Augen. Er war solch ein Idiot. Anstatt erstmal auf ihre Gefühle zu achten und zu sehen wie es ihr wirklich ging, dachte er nur über die Arbeit und die weiteren Schritte nach. Damals wäre ihm solch ein Fehler nicht unterlaufen aber heute? Er hatte einiges geändert in seinem Leben und dazu gehörten auch seine Gefühle, doch das hier war einer davon gewesen. Gut....solange sie nicht arbeiten würde, konnte er sie mitnehmen. Isabella könnte sich währenddessen in seinem Büro aufhalten und sich dort ausruhen, wenn sie wollte. Sie war sowieso Meistens in seinem gewesen, sogar mehr als er selbst. Somit brauchte sie keine Angst haben, dass die Organisation dort auftauchte. Niemand, der keinen Ausweis unten im Erdgeschoss oder in der Garage ausweisen konnte, kam nicht ins Revier rein. Somit wäre diese Gefahr erstmal ausgeschlossen. Jackson öffnete er seine Augen wieder und ging zu seiner Frau um seine Hand auf ihren Kopf zu legen. Sich zu entschuldigen wäre zwar angebracht aber Isabella als auch Jackson hassen es aneinander wenn man sich für unnötige Dinge entschuldigte. In seinen Augen war es immer ein Zeichen der Schwäche gewesen weshalb er es so gut es ging vermied. Doch hier war er im Nachteil. Er berücksichtigte nicht ihre Gefühle sondern dachte nur was das Beste für ihn war. "Hühnerfleisch mit Reis und Erbsen sollten deinen Magen etwas anregen", mit diesen Worten löste er seine Hand von ihr und ging Richtung Küche um dort anzufangen alles vorzubereiten. Jackson hasste es mittlerweile über seine Gefühle zu sprechen. Es war nicht so, dass er mit ihr darüber nicht mehr reden könnte aber wenn man alleine lernen musste zu leben, eignet man sich einiges an um irgendwie damit zurecht zu kommen. Eine Pfanne sowie 2 Töpfe aus den Regalen geholt fing er schon mal an den Reis und die Erbsen aufzukochen während er noch ein Brett aus der Lade holte sowie ein Messer und anfing das Fleisch zu schneiden. Bis er mit dem Kochen fertig war, hatte Isabella Zeit sich noch ein wenig im Bett auszuruhen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Die Angst wieder zurück zu müssen war groß. Isa konnte es sich nicht vorstellen hier alleine zu bleiben, denn sie war definitiv nicht mehr in der Lage auf sich aufzupassen. Mit Sicherheit wird sie verrückt werden, wenn Jack die Haustür verlässt und sie alleine zurück bleibt. In ihrem Kopf schwirrten schon Vorstellungen davon, wie sie nur darauf warteten bis sie allein war, um in das Haus zu gelangen und sie mitzunehmen. Sie würden sie foltern, wenn nicht direkt umbringen und all ihre Mühe wäre einfach umsonst gewesen. Isabella hatte doch so sehr darum gekämpft zurück zu ihrem Mann zu kommen, mit ihm ihr gemeinsames Leben zu leben, sie hatte alles gegeben, um wieder hier zu sein, sie wollte es nicht einfach so aufgeben.
      Ihre Angst Jack mitzuteilen war nicht einfach, fiel ihr vor allem nicht einfach. Ja, Isa konnte ihrem Mann alles erzählen, daran lag es nicht, aber er sollte sich keine Gedanken um sie machen müssen und anscheinend wollte er auch sein Ding durchziehen, da wollte sie ihm nicht im Weg stehen. Doch es kam für sie nicht in Frage alleine hier zu bleiben, unter keinen Umständen, lieber würde sie fliehen und sich irgendwo verstecken. Was die Hand auf ihrem Kopf sollte wusste sie nicht, da war Isa fast schon verwirrt und noch mehr von den Worten, die folgten. Hühnerfleisch mit Reis und Erbsen sollte ihren Magen anregen? War das gerade sein Ernst? Sie sprach davon, dass sie nicht alleine hier bleiben wollte und er sprach davon, was sie essen könnte? Und was war jetzt mit ihr? Mit ihrer Angst und der Tatsache, dass sie hier alleine bleiben sollte? Entsetzt blickte sie ihrem Mann nach, als er sie alleine ließ. Das verstand Isa jetzt wirklich nicht, was sollte es ihr vor allem sagen? Was sollte diese Hand auf ihrem Kopf? Wollte er ihr die Angst nehmen? Durfte sie jetzt mit? Oder sollte sie sich nicht so anstellen?
      Seufzend schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. Es war nicht so, dass sie erwartete, dass Jack ihr die Welt zu Füßen legen wird, aber sie durfte doch wohl erwarten, dass er mit ihr reden wird, oder nicht? Oder wird sie seine Gedanken jetzt lesen müssen, um herauszufinden, was er will? Das war ihr fast schon zu viel, das nervte sie vor allem, weil sie diese Angst immer noch in sich hatte. Einen Moment lang blieb sie im Bett, hörte, wie ihr Mann in der Küche rumhantierte, dann erhob sich die Frau langsam aus dem Bett. Sie wollte sich anziehen, wollte nicht länger im Bett bleiben, da waren ihr die Gedanken in ihrem Kopf zu viel.
      Als erstes blickte sie aus dem Fenster, welches in den Garten zeigte. Sie wollte sicher gehen, dass da niemand stand, dumm, aber ihre Angst war einfach präsent. Dann bewegte sie sich in das eigentliche Schlafzimmer, um zu schauen, ob sie etwas zum Anziehen finden wird. Das Laufen klappte besser, als am Vortag, langsam war sie sicherer auf den Beinen. Im Schlafzimmer blieb Isa erstmal stehen, blickte sich um und betrachtete den Ort, der ihr so bekannt war. Sie versuchte die Erinnerungen zu verdrängen, die sich ihr aufdrängten, öffnete ihre Seite des Kleiderschranks, um ihre Klamotten zu erblicken. Die gab es ja wirklich noch..
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Jackson Lynley

      Es war falsch das Thema so abprubt zu wechseln. Sie öffnete sich ihm gegenüber ein wenig, gab zu Angst zu haben wenn sie alleine hier bleiben würde und was tat er? Er sprach von Essen sodass ihr Magen ein wenig angeregt wird und ließ sie anschließend alleine im Gästezimmer zurück. Aber was hätte er denn bitte sagen sollen? Dass alles okay sei und er natürlich das tat was sie ihm sagt? Dass er sie davon nicht abhalten konnte nicht mitzukommen, war ihm klar und als sie ihm auch ihre Sichtweise erzählte, stimmte er innerlich zu sie mitzunehmen, denn so hatte er wenigstens auch ein Auge auf sie. Was ihre Sicherheit betraf, war es sowieso immer das Erste an was er dachte. Das war auch der eigentliche Grund gewesen wieso Jack nicht wollte, dass sie mit kam aber ihre Schlussfolgerung, dass die Typen vermutlich nur darauf warten würden bis er das Haus verließ um zuschlagen zu können war logisch. Wieso hatte er nicht daran gedacht? Desweiteren wollte er ihren Körper nicht noch mehr Anstrengungen aussetzen. Was war also falsch daran?
      All diese Gedanken machte er sich während Jackson das Essen für sie zubereitete. Der Reis und die Erbsen waren recht schnell gemacht und auch das Fleisch war rasch rausgeprasselt nachdem er es geschnitten und in die Pfanne gelegt hatte. Somit wäre das Essen gleich für sie fertig. Jack machte natürlich rein aus Gewohnheit zwei Portionen, somit müsse Isabella nicht alleine speisen. Richtig viel gekocht wurde in diesem Haus sowieso nicht wirklich. Keiner wusste wie lange jeweils der Partner arbeitete. Isabella war Öfters früher zu Hause als er selbst, da Jack vielleicht noch einer Spur nachgehen, mit betroffenen Personen sprechen von einem laufenden Fall oder noch einen Bericht fertig schreiben musste. Daher nahm entweder sie oder er etwas von unterwegs mit. Nur wenn sie am Wochenende wirklich beide frei hatten, wurde intensiv gekocht. Und dies meistens gemeinsam. Beide genossen es sehr so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen zu können und das gemeinsame Kochen gehörte einfach dazu.
      Nachdem er fertig war, den Herd abschaltete, stellte er schon zwei Teller auf dem Esstisch bereit, zwei Gläser sowie das Besteck mit Servietten bevor sich der braunhaarige zu ihr ins Gästezimmer aufmachte um seine Frau zu holen aber zu seiner Überraschung war sie dort nicht mehr vorzufinden. War sie etwa ins Badezimmer gegangen? Als er nachsah, musste Jack feststellen, dass es auch dort Fehlanzeige war. Im Wohnzimmer war sie nicht, denn dies hätte er defintiv mitbekommen. Somit blieb eigentlich nur noch das Schlafzimmer übrig zu welchen er sich gleich rüber begab. Volltreffer, dachte er sich als Isabella vor dem großen Kleiderschrank stand. Aber wieso rührte sie sich nicht? Hatte sie etwas gesehen was ihr vielleicht wieder Angst einjagte? Aber was? Er hatte seit seiner Rückkehr hierher nicht wirklich was imHaus verändert oder auf ihrer Seite gemacht außer gestern nur neue Klamotten für sie rausgenommen aber da war ihm nichts aufgefallen was ihr vielleicht die Sprache verschlagen könnte. "Ich glaube nicht, dass die Klamotten von alleine rauskommen werden wenn du sie noch eine Weile ansiehst", sprach er schließlich nachdem er sich am Türrahmen ablehnte, die Arme vor der Brust verschränkte und sie eine Weile beobachtet hatte. Dass sie hier Wurzeln schlagen wollte, bezweifelte er stark. "Das Essen wäre fertig", teilte er ihr sein eigentliches Anliegen mit.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Isabella Lynley

      Für einen Moment schloss sie die Augen, weil sie diese Gedanken nicht unterbrechen konnte, die sich ihr aufdrängten. Es war einerseits sehr rührend, dass Jack ihre Klamotten aufbewahrt hatte, andererseits löste es eine Menge an Gefühlen in ihrem Inneren aus. Isa war sich nicht sicher, wie sie mit diesen umgehen sollte, wie sie weiter machen sollte, es fühlte sich so an, als wäre sie zurück in ihr bekanntes, gewünschtes Leben und gleichzeitig als wäre sie jemand ganz anderes. Das hier war nur zum Teil ihr Leben, denn wie es aussah lief es mit Jack nicht besonders bisher und ihre Psyche war auch angeschlagen. Ja, es war ein Wunschdenken gewesen, dass alles wieder so sein wird, wie es vorher war, aber dieses Wunschdenken hatte ihr die Kraft gegeben zurück zu kommen.
      Isa schüttelte den Kopf und öffnete ihre Augen wieder, um den Schrank und die Klamotten, die sich dort drinnen befanden, anzusehen. Sie haderte damit, ob sie wirklich etwas von ihren alten Klamotten anziehen wollte, nicht nur, weil sie so viel abgenommen hatte, sondern auch, weil eben nichts so war, wie es vorher war, außer vielleicht ihr Zuhause. Sie unterdrückte die Tränen, die sich in ihren Augen sammelten und an die Oberfläche wollten. Jetzt zu weinen würde niemandem etwas bringen und würde vermutlich auch ihre Chancen, nicht hier alleine zu bleiben, minimieren. Sie zuckte jedoch zusammen, als ihr Mann sie ansprach, mit ihm hatte sie in ihren Gedanken verloren wirklich nicht gerechnet. Die Tränen blinzelte sie weg, musste ihren Körper wieder entspannen, um zu Jack zu sehen. "Schade, ich hätte gedacht, dass sie es tun werden", scherzte die Frau und musterte ihn kurz, bevor sie sich einfach etwas aus dem Schrank nahm. Ihr war es doch ganz egal geworden, was sie trug.
      Sie nickte, kaum ließ Jack sie wissen, dass das Essen fertig war. Hunger war nach wie vor keiner da. "Ich ziehe mich um und komme gleich", verkündete sie ihrem Mann. In den Schlafklamotten wollte sie nicht an den Tisch, sie wollte sich etwas anziehen, um vor allem ihre Wunden selbst nicht sehen zu müssen. "Du hast meine Klamotten aufbewahrt", merkte sie jedoch an, während sie die gewählten Sachen auf das Bett legte, um den Schrank auch wieder zu schließen. Vor ihm würde sie sich nur ungern umziehen, er sollte nicht sehen, was sich unter dem Stoff verbarg. Ja, er kannte so gut wie alles von ihr schon, aber .. er hatte auf die bisherigen Wunden nicht so gut reagiert und ihr restlicher Körper sah nicht wirklich besser aus, ganz im Gegenteil, der Anblick war wirklich schlimm. Das wollte Isa ihrem Ehemann ersparen, er sollte nicht daran denken müssen, er sollte sich nicht weiter quälen, dass er an all dem hier Schuld sein soll.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."