Jackson Lynley
6 Monate....6 verfluchte Monate waren bereits vergangen gewesen die er alleine aufstehen, frühstücken, herrichten, den Tag verbringen, Abendessen und schlafen legen durfte. Jack sah es als Fluch an warum es ausgerechnet immer die Leute traf, welche ihm soviel bedeuteten. Zuerst sein Vater und nun seine eigene Frau. Warum nahm man nicht ihm das Leben und ersparte ihm daher die ganze Phase die er die ganze Zeit durchlebte. Jeder sprach immer wieder auf ihn ein, dass es Zeit wurde zurück ins Leben zu kehren. Es würde leichter werden, sagten selbst seine Schwiegereltern, welche er gezwungenermassen immer wieder besuchen fuhr, aber in Jackson's Augen hatten die Menschen einfach keine Ahnung wie es war eine geliebte Person zu verlieren. Besonders dann wenn man selbst dabei war und versuchte alles in der machtstehende zu tun um ihr das Leben zu retten aber keine Chance mehr dazu hatte.
Auch heute verfluchte er den Tag als Jack wieder alleine am Frühstückstisch mit seiner Kaffeetasse saß. Eigentlich wollte er das Haus, welches sich beide gemeinsam genommen hatten, schon lange verkaufen aber irgendwie brachte er es einfach nicht übers Herz, denn so hatte er das Gefühl sie damit ebenfalls ein Stück weiter zu verlieren. Zu viele Erinnerungen waren hier in den 4 Wänden gewesen. Isabella war die erste und einzige Frau, welche es schaffte sich an ihn heran zu tasten. Er wollte eigentlich nie heiraten geschweige denn vielleicht eine Familie gründen aber Isa wusste seine harte Schale zu umgehen und für sich zu gewinnen. Doch seit ihrem Tod war er nicht mehr derselbe.
Zu seiner Überraschung rief ihn gestern sein Boss an und quittierte ihn mit heutigen Tag zurück in die Arbeit da es angeblich neue Informationen zu Isa und dem letzten Fall gab. Was genau wollte er ihm nicht verraten. Wahrscheinlich war es so seine Masche den braunhaarigen dazu zu zwingen zurück zu kommen. Vor langer Zeit hatte er seine Kündigung geschrieben und diese lagen auch schon fertig im kleinen Büro doch losgeschickt hatte er diese nie. Die Hoffnung, dass all dies hier ein Traum sei, stieg tagtäglich. Da es aber nun auch neue Informationen zu ihr gab, konnte er es sich nicht leisten zu kündigen.
Daher raffte er sich auf, trank den letzten Schluck aus seiner Tasse, welche in der Spüle landete, zog sich seine Jacke an, packte seine Sachen und begab sich nach draussen. Da es bereits Winter war und auch dementsprechend das Wetter mit der kühlen Luft und dem Schnee mitspielte, war Jacks Laune umso mieser. Es stand Weihnachten vor der Türe. Das erste Weihnachten was er alleine verbringen würde. Jack nahm sich vor diese Tage im Büro zu verbringen. Zwar hatten ihn Isabella's Eltern eingeladen gehabt aber ehrlich gesagt, hatte er auf diese Stimmung keine Lust gehabt.
Ohne noch groß in Gedanken darüber zu versinken, begab er sich rüber zu seinem Wagen, welches durch die Abdeckung oben vom Schnee befreit blieb, stieg ein und machte sich auf den Weg ins Büro. Es dauerte gut 45 Minuten bis er schließlich ankam. Die meisten Kollegen wollten in willkommen heißen und mit ihm reden doch ignorierte er sie alle und steuerte direkt auf den Aufzug zu um in den 4ten Stock zu kommen. "Lynley" rief ihm sein Boss schon zu, als er ankam, der wohl oben bei der Türe zu seinem eigenen Büro auf ihn gewartet haben musste. "Director" begrüßte er diesen kühl, schlich sich an diesen vorbei in sein Büro, zog die Jacke aus und legte diese über seinen Stuhl. Für einen kurzen Moment ließ er seinen Blick durch den Raum wandern, da es ihm wie eine Ewigkeit vorkam das letzte Mal hier gewesen zu sein bevor sein Blick auf seinen Tisch ging auf welchem sich in den letzten Monate genügend Akten zusammengesammelt hatten, was ihm nur gerade recht kam. Eigentlich war Papierkram so gar nicht seins gewesen aber wenn es hieße auf andere Gedanken zu kommen, dann nahm er es gerne an. Auch ein Bild von Isabella stand auf diesen, welches er kurz nahm um es zu betrachten. Sein Boss nahm ihm seine Art ihm gegenüber zwar nicht übel aber selbst er merkte, dass irgendwas anders an Jack war. Sie hatten zwar Kontakt während seiner Abwesenheit gehabt aber gesehen hatten sie sich nicht. "Wie geht es Ihnen, Jack?" wollte sein Boss wissen als sich dieser einen der zwei freien Stühle zurückzog um sich draufzusetzen. "Sie sagten, es gäbe neue Informationen zu unserem letzten Fall?" kam der braunhaarige gleich auf den Punkt, stellte das Bild zurück auf seinen Platz, setzte sich auf seinen Stuhl und richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen Boss. Dass er seine Frage komplett ignorierte war ihm klar aber er war nicht hergekommen um über seine Trauer, sein Leben oder sonst was zu reden. Er kam um zu arbeiten.

"We are only small chess pieces in a big game.
Dead but alive at the same time!"
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