Red stained love [Zeroknowsnothing & Michiyo]

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    • Red stained love [Zeroknowsnothing & Michiyo]

      Mitch Takeyia besitzt ein sehr erfolgreiches Reinigungsunternehmen. Jährlich hunderttausende Dollar Umsatz und ein guter Ruf tragen zu seiner unglaublichen Bekanntheit bei. Täglich säubert er und sein Personal Wohnungen, Einrichtungen und vieles mehr. Und tagsüber bleibt er auch bei braven, mit dem Gewissen zu vereinbaren Arbeiten.
      Allerdings sieht das ganze Nachts völlig anders aus. Spät Nachts hilft er Mördern, Straftätern und anderen Unholden dabei, die Spuren ihrer Taten zu verwischen. Ob Blut, Sekret, jeden noch so hartnäckigen Fleck bekommt Mitch mit seinen Mittelchen weg. Und so hat er seine Stammkundschaft, tagsüber wie zu später Stund. Plötzlich taucht jedoch ein neuer Mörder auf, der Mitch`s Hilfe ganz dringend braucht. Doch nicht nur ein Mal, immer wieder Kontaktiert Malakai Riva ihn, worauf sich beide langsam, nach und nach besser kennen lernen und eventuell sogar näher kommen.

      Vorstellung
      Mitch Takeyia: @zeroknowsnothing
      Malakai Riva:
      @Michiyo
      A heart's a heavy burden.

    • "Verdammte Scheiße ihr Idioten!" Hallten die Worte quer durch den Saal, ehe Anakin den Hörer wutentbrannt auflegte und das Smartphone gleich darauf ans andere Ende des Raumes katapultierte. Mit einem lauten Knacken traf das Gehäuse auf die harte Wand und obwohl das Gerät durch einen Bumper geschützt war, so würde dieses Handy garantiert nicht mehr funktionsfähig sein. "Immer muss man sich um alles selbst kümmern." Brummte er noch immer, während kleine Rauchwolken aus seinen Ohren dampften. Etwas schien ihn ordentlich zu verärgern, denn etwas ist gewaltig schief gegangen.

      Die Riva Familie hatte seit dem Wechsel ihres Anführers vor mehr als einer Dekade ihren gewohnten Rhythmus endlich wieder gefunden. Alle wussten, was zu tun war, wer für welche Aufgaben und Gebiete verantwortlich war und alles nahm ihren Lauf. Anakin blieb nach wie vor die rechte Hand des Bosses, auch wenn dieser nun der Sohn des vorherigen war. Das machte dem ganzen jedoch keinen Abbruch, schließlich gehörte der Blauhaarige zu den wenigen Anhängern, die den jungen Malakai von Tag eins akzeptiert hatten. Wie Brüder aufgewachsen, war es keine Überraschung, dass der 37-Jährige dem Jüngeren die Loyalität erwies und ihn in allen Belangen unterstützte. Das Vertrauen des Anführers hatte er durch ihre enge Bindung zum Glück bereits von Beginn an, trotzdem stellte er die größten Bemühungen an, sich keine Fehler zu erlauben. Heute war wohl keiner dieser Tage - ganz im Gegenteil, wenn man Malakai zu Aufgaben dazu rufen müsste, in denen dieser gar nicht aktiv beteiligt war, verhieß es nie Gutes.

      Die dunkle Braue des knapp 1,90 m großen Mannes zuckte sanft nach oben, als er die Vibration auf dem Beistelltisch vernahm. Es war bereits später Nachmittag, die Sonne war dabei unterzugehen und Malakai saß mit potentiellen Kunden noch immer im Meeting. Den Namen seines besten Freundes auf dem Display zu sehen, ließ ihn innerlich etwas unruhiger werden. Von außen sah er ebenso gelassen aus wie vor zwei Sekunden. Eine der vielen Fähigkeiten, die man dem Kopf der Riva nachsprach, war sein unerschütterliches Pokerface. Sanft nickend entschuldigte er sich bei seinen Gästen und erhob sich von dem ledernen Sessel. Ein einfacher Blick zu seinem jüngeren Bruder Milosh reichte, um diesen die Verantwortung für das Treffen übernehmen zu lassen. "Was ist so dringend, dass es den Termin mit den Arabern nicht abwarten kann?" erklang die tiefe Stimme des Dunkelhaarigen. Obwohl Anakin für gewöhnlich ein noch tieferes Organ als Malakai besaß - vermutlich den wenigen Jahre Unterschied zwischen den beiden geschuldet -, schien seine Aufregung dessen Stimmlage in die Höhe treiben. Kein gutes Zeichen! "Ja…du müsstest bitte einmal vorbeikommen. Unten am Hafen gibt es Probleme…" Kamen die Worte mit einem nervösen Kichern über die Lippen des älteren. Ein höflicher Ton, den der Mann selten an den Tag legte, sprach sonst frei von der Leber. Noch ein schlechtes Zeichen!

      Nachdem Malakai wortlos das Telefonat beendet hatte, machte er sich auf den Weg, verzichtete dabei auf seinen Chauffeur und fuhr stattdessen selbst zum Containerterminal. Der dunkle Jaguar fuhr wie eine Raubkatze oder eher gesagt Malakai wie ein Wahnsinniger den Highway entlang. Er liebte es zu fahren, tat es leider zu selten, aber wenn er erst einmal hinterm Steuer saß, wollte man nicht sein Beifahrer sein. In ihm ging definitiv ein potentieller Rennfahrer verloren, denn mit dem Namen Riva geboren, blieb der Berufswahl kein Spielraum sondern mehr eine Pflicht, die es zu erfüllen galt.
      In Windeseile war er angekommen, mittlerweile im stockdusteren Hafen und steuerte auf den Container der Familie zu. "Ich hab den Idioten gesagt, sie sollen ihn nur ausfragen und nichts unternehmen, bis ich wieder da bin. Dann kam der Anruf von Kuroko und -" Malakai ging einfach an dem Blauhaarigen vorbei, der über jegliche Erklärungsversuche stolperte. Die schwere Metalltür schwenkte er zur Seite, als sei es eine gewöhnliche Holztür eines Reihenhauses und setzte einen Schritt hinein.

      Der Metallgrund schimmerte nicht im tristen Grau, war stattdessen in ein tiefes Rot getränkt. Die drei Männer, die den blutenden Mann nur beaufsichtigen sollten, standen wie die Hühner in die Ecke getrieben. Alle ihre Gesichter zu Boden gewandt. Nur einer schien weniger beeindruckt von der Anwesenheit Malakais, schien ihn vielleicht gar nicht erst bemerkt zu haben. Das passierte für gewöhnlich nur selten. Er war klein - in den türkisfarbenen Augen waren das die meisten Männer, da sie nur selten so hoch waren wie er, hockte vor der Blutlache, während neben ihm einige Eimer und Mittel standen. Im Vergleich zu Riva war er zierlicher gebaut, sah weniger bedrohlich aus und wirkte wie ein durchschnittlicher Typ. Seine Kleidung entsprach nicht dem Standard der Riva Männer und Malakai zog seine Schlussfolgerung. "Ihr habt bereits das Reinigungsunternehmen gerufen, bevor ich hier war?" Die Ruhe, die der Anführer ausstrahlte, war für seine Männer eher bedrohlich, weil sie nie wussten, was er als nächstes tun würde. "Ich übernehme volle Verantwortung für die Deppen, ich dachte, ich könnte kurz Zigaretten kaufen und-" "So finden wir die Mädchen nie." Unterbrach Malakai den älteren.

      Kopfschüttelnd wandte er sich wieder dem kleinen Mann vor sich zu. "Sie dürften dann Herr Takeyia sein?" Stellte er mehr fest als das er es als Frage formulierte und musterte den Mann, dessen Aufmerksamkeit er einforderte. "Meine Familie berichtet stets nur gutes über ihre Dienste. Ich nehme an, dass ich Sie nicht darum bitten muss, das kleine Malheur für sich zu behalten." Es war das erste Mal, dass die beiden sich begegneten aber irgendwas an diesem Mann schien ihm bekannt vorzukommen.
      A heart's a heavy burden.

    • Unsanft wurde ich heute aus meinen Experimenten gezogen. Eigentlich war die letzte Woche ziemlich Ruhig verlaufen, es waren hier und da einige kleine Aufträge verteilt worden, doch sonst hatte ich meine Ruhe gehabt. Ich war voll und ganz mit dem Planen der nächsten Wochen beschäftigt, da viele Paare heiraten wollten. Sommerzeit, wie es eben war. Da kamen auf einen Tag schon knapp 5 Feiern. Und dann gab es ja noch die kleinen Unholde, die ohne mich quasi schon im Gefängnis saßen. Nie wusste ich wann ich gebraucht wurde, wie heute.
      Gerade hatte ich es schaffen können Eimer mit meinen Mitteln abzufüllen kam schon der Anruf von niemand geringerem als Anakin Riva. Genervt stöhnte ich, nahm den Anruf entgegen. "Was? Weist du wie spät es ist? Ich hab Pause!", keifte ich und zündete mir eine Zigarette an. Eigentlich wirklich gefährlich, wenn man bedachte dass ich einige hochentzündliche Stoffe direkt neben mir stehen hatte.
      Anakin selbst erklärte nicht viel, er wusste genau, dass ich Details nicht wissen wollte. Nur wo, wie groß die Blutlache war und wie viel ich wollte. Also sprachen wir alles kurz ab, ich legte dann auf und packte alles, was ich benötigen würde, zusammen.
      Es war nur eine Person, was nicht lang dauern würde. Allerdings hatte er noch gemeint, dass ich den neuen Anführer dann wohl kennen lernen würde. Die Umstände führten dazu.
      Und tatsächlich war ich sogar gespannt darauf zu sehen, wie sich das neue Haupt meiner Stammkundschaft so machte. Bis jetzt wurden mir die Infos über ihn vorenthalten, da sich alle erst einmal wieder in ihren gewohnten Tagesablauf einfinden mussten. Klar, so ein Tod konnte schon schockierend sein. Da war es kein Wunder, dass von ihrer Seite wenig Aufträge kamen. Allerdings gab es von ihren Feinden dafür umso mehr.

      So fuhr ich also los zu besagtem Ort, einem Containerhafen. Angekommen wurde ich gleich von Anakin zu der Leiche gelotst. Das war es aber dann auch schon, er musste auf einmal ganz dringend gehen, was mir dennoch recht war. Die zwei Männer, die das Opfer wahrscheinlich verhören oder bewachen sollten ignorierte ich, denn von denen bekam ich ja kein Geld.
      Also machte ich mich an die Arbeit, ehe ich mir noch eine Zigarette anzündete. Meinen entspannten, lächelnden Gesichtsausdruck hatte ich mittlerweile wieder erlangt.
      Ich war knapp mit der Hälfte fertig, als Anakin mit einem anderen Mann den Raum betrat, welcher anscheinend der Neue Anführer war. Seinen Namen kannte ich nicht. Und als ich zu den zwei Männern hinter mir schaute bemerkte ich, dass diese wohl ziemlich Angst haben mussten, was mich belustigte.
      Gerade wollte ich fortfahren, da wurde ich angesprochen. Kurz musterte ich den groß gebauten Mann, ehe ich mich erhob und ihm lächeln die Hand reichte, ehe mir auffiel, dass ich noch meinen Handschuh voller Blut und Chemikalien trug. "Oh, einen Moment. Ja, der Bin ich. Und sie? Lassen sie mich Raten, das neue Haupt? Glückwunsch. Sie sehen ihrem Vater ja ganz ähnlich. Nur mit weniger Blut im Gesicht, wenn ich das mal so sagen darf.", antwortete ich, während ich mich der Handschuhe entledigte. Dann blickte ich mich um, winkte ab. "Ach was. Das kleine Bisschen ist doch kein Problem, solange die Bezahlung stimmt mache ich mir gerne die Hände schmutzig."

      Der Fakt mit dem Blut im Gesicht seines Vaters sprach ich nicht einfach so an. Denn, ich hatte die Leiche seines Vaters mit meinen eigenen Händen verbrannt. Long Story short, die Feines der Riva hatten ihn umgebracht und mich natürlich gerufen, um alle Beweismittel zu vernichten. Wusste er schon, dass sie seinen Vater getötet hatten? Wie auch immer, mir war es egal. Sollten die Fronten ihren Konflikt unter sich klären, ich war nur da für mein Geld.

      Nachdem ich dies gesagt hatte drehte ich mich wieder um. "Ich mach dann mal weiter. Sonst trocknet alles und ihr könnt ihr den Container wegschmeißen." Einer der Männer sah mich an, als hätte ich ihm gerade die Relativitätstheorie erklärt. Wahrscheinlich konnte er es nicht fassen, dass ich keine Angst hatte. Und die hatte ich tatsächlich nicht. Genau so wenig wie mich die unfassbare Präsenz des Mannes, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, nicht beeindruckte. Wie denn auch? Mir etwas antun würde er wohl kaum. Denn war er ein Riva sollte er wissen, wie wichtig meine Dienste für diese Familie waren. Immerhin räumte ich all ihrem Dreck weg, damit sie weiter in Gutem Licht da standen. Also was sollte mir schon passieren?
    • Eine Braue in die Höhe gezogen, blickte Malakai auf den in Blut getränkten Handschuh hinab, ehe sein Augenmerk wieder auf das Gesicht des Buben wandte. In aller Ruhe zog sich dieser das verunreinigte Plastik von den Fingern und sprach weiter frei von der Leber weg. Bei all den Bewegungen und dem Hin und Her des Kleineren richtete Malakai seine Aufmerksamkeit auf das Antlitz des Mannes. Schon ein seltsamer Vogel, vor allem dieser Kommentar… "Verstehe." Murmelte er kurz kaum hörbar vor sich hin, eher als würde er laut denken als tatsächlich zu jemandem zu sprechen. Nachdem sich ihre Augenpartien für einen flüchtigen Moment getroffen hatten, begann der gebräunte zu schmunzeln. Eine kleine Veränderung der Position seines Mundwinkels, die man von weitem schlecht einschätzen konnte. War es ein fieses Lächeln, als würde er einem neuen Feind gegenüberstehen oder war er tatsächlich amüsiert? "Malakai." Teilte er dem Mann mit, der sich wieder seiner Arbeit widmete, die Stimme tief und dunkel wie der Rest seiner Erscheinung. Wie der Mann die Dreistigkeit besaß, ihm den Rücken zu kehren und ihn stehen zu lassen, war allen im Raum ein Rätsel. Die eigenen Leute sahen zu dem schrägen Typen mit buschigen Augenbrauen, als wäre er gerade dabei, sein eigenes Grab zu schaufeln, statt die Spuren eines anderen Mordes zu beseitigen. Skurrile Situation… Der panische Ausdruck in ihren Auge, kombiniert mit dem Zigarettenqualm, der sich im Container ausbreitete hatte etwas filmreifes an sich und während die Stille langsam zu drücken begann wurde diese unterbrochen. Ein leises Lachen unter geschlossenen Lippen, das immer lauter wurde, bis der Mund sich herzhaft öffnete, um die Komödie, die sich abspielte, zu feiern. Verängstigt suchten die Handlanger das Weite, was nur noch für mehr Gelächter sorgte. Anakin kannte das Lachen seines Freundes, die jüngeren hingegen nicht und wussten wenig damit anzufangen. Dachten sie wirklich, Malakai würde den Verstand verlieren und vollkommen ausrasten?

      Ihnen über die Schulter hinterher blickend, versuchte Malakai, zwischen dem Lachanfall einige Worte zu finden. "Was…ist denn in die gefahren?" Prustete er halb lachend heraus. "Wenn man dich noch nie hat lachen hören, kann das schon seltsam rüberkommen und irgendwie, machst du selbst mir gerade Angst. Was ist denn bitte so lustig? Wir haben gerade einen der wichtigsten Männer in unseren Recherchen ausversehen getötet und dir ist zu Lachen zu mute?" Anakin legte besorgt einen Arm auf die Schulter des annähernd gleich großen Mannes neben sich und suchte in dessen Blick nach Antworten. "Darf ein Mann wie ich nicht auch mal was lustig finden? Ist durchaus amüsant, nach all den Jahren endlich Mal wieder wie ein normaler Mensch behandelt zu werden und nicht die tobende Angst in meinem Gegenüber lesen zu können." Schulterzuckend blickte Malakai erneut in Mitchs Richtung. "Frischer Wind. So lange er nicht zu Übermut wird." Die kleine Kritik konnte sich Riva nicht verkneifen, eine dezente Warnung und Erinnerung daran, wen der Fremde vor sich stehen hatte. Schließlich hatte Malakai einen Ruf zu wahren. "Wie wir mit dem Verlust des Informanten umgehen, klären wir später. Lass den Mann in Ruhe arbeiten und gib ihm ein gutes Trinkgeld." Wank das Riva-Haupt schließlich ab und verließ den Container.

      Die schwarze Nacht war mittlerweile über den gesamten Himmel eingebrochen. Es war spät, viel zu spät, um noch wach zu sein, aber trotzdem war er es. Mit einem Glas Bourbon on the Rocks, genau drei Eiswürfel - nicht mehr und nicht weniger, saß er auf seinem Sessel. Um ihn herum befanden sich die Kellner, die unter der lauten Musik kaum eine Bestellung verstanden, aber trotzdem akribisch servierten. Anakin machte es sich auf dem gegenüberliegenden Sessel gemütlich, lag seitlich darin und klappte die zu langen Beine über die Seitenlehne. Es sah wirklich unglaublich ungemütlich aus, aber irgendwie saß Anakin gerne in dieser Position. "Ich habe eine Aufgabe für dich." Sofort wurde der blauhaarige hellhörig und stellte sein Glas auf den Beistelltisch neben sich. Jetzt richtete er sich doch zu einer vernünftigen Sitzposition auf und sah seinem besten Freund dabei zu, wie er den halbnackten Kellner hinfort schickte. "Ich dachte, den schnappst du dir heute Mal wieder?" Kommentierte Anakin nur mit einem Kopfnicken in die Richtung des abdankenden Kellners. Für gewöhnlich war dies der einzige Grund, warum sie im Keller der benachbarten Bar zu später Stunde einen Absacker tranken - um sich anschließend mit den Angestellten zu vergnügen. "Heute nicht." Erklärte Malakai und lehnte sich dabei vor. "Ich möchte, dass du herausfindest auf welcher Seite Mitch Takeyia spielt." Die leuchtend türkisfarbenen Augen starrten direkt in die seines Gegenübers, während ein finsteres Lächeln auf den Lippen des 31-Jährigen lag. "Der wird kaum eine Seite beziehen. Er verrichtet schon seit Ewigkeiten Arbeiten für uns sowie für alle unsere Feinde. Mitch ist kein Maulwurf, das traue ich ihm nicht zum." Ergriff der ältere direkt die Partei für den Burschen. Immerhin war er ein zuverlässiger Tatortreiniger, flink und gewissenhaft. Kopfschüttelnd korrigierte der Boss sich. "Ich will, dass du herausfindest, welche Vorlieben er hat." Anakin hatte häufiger den Wingman für ihn gemacht, aber diese Bitte war ihm neu.
      A heart's a heavy burden.

    • Das Lachen überraschte mich nicht. Es hätte mich eher gewundert, wenn ich die Situation nicht aufgelockert hätte. Und bei Malakai kam ich anscheinend ganz gut an. Dennoch schenkte ich ihm keine weitere Beachtung, ging weiter meiner Arbeit nach, ehe er den Container auch schon verließ.
      Eine viertel Stunde später sah der Container wieder wie neu aus, es roch sogar angenehm neutral. Nicht nach Blut, nicht nach Metall. Nicht mal ein Top ausgebildeter Spürhund von der Army würde hier noch Spuren finden können. Denn meine Gemische beseitigten alles. Und mit allem meine ich alles. Von Anakin bekam ich, wie der andere es angeordnet hatte, ein wirklich gutes Trinkgeld, was ich lächelnd annahm und meine Sachen zusammen packte. Damit würde ich heute noch gut trinken gehen.
      Doch erst einmal brachte ich die ganzen Utensilien wieder in meinen Laden, wo mich auch schon einer meiner treuen Mitarbeiter empfing. Es hatte einen Mord gegeben, doch der Auftraggeber hatte noch heftige Schulden bei uns. Also winkte ich ab, zündete mir eine Zigarette an. "Du weist wie wir arbeiten, Aki. Erst bezahlen, dann Dienstleistung."
      Das war unser Motto. Wir hatten mit ihm einmal den Fehler gemacht und ihn mit der Bezahlung warten lassen, da er gerade kein Geld hatte. Das war ganz früher gewesen. Er war mit einer der ersten Kunden, also hatten wir Nachsicht. Und genau diese Nachsicht hatte mich damals fast in den Ruin getrieben.

      Wie dem auch sei, ich gab ihm noch einige Anweisungen, ehe ich mich in etwas ansehlichere Klamotten schmiss und zu einer Bar fuhr, in der ich bis jetzt nur einmal war. Schade eigentlich, denn die Kellner dort waren einfach sexy. Außerdem hatte ich lange keinen Sex mehr gehabt und vorhin gutes Geld bekommen, also konnte ich mur das heute schon einmal gönnen. Noch dazu kam der wirklich gute Alkohol, welchen sie dort anboten.
      Schon als ich den Laden betrat wurde ich von zwei mehr als gutaussehenden jungen Männern empfangen. Beide trugen wenig, was mich gleich leicht grinsen ließ. Dass Riva und sein Handlanger hier waren wusste ich nicht.
      Die beiden leiteten mich zu einem Platz, nahmen auch sogleich meine Bestellung auf. Und obwohl ich fahren musste nahm ich natürlich etwas hochprozentiges. Außerdem hatte ich Urlaub.
      Während ich auf mein Getränk wartete, ließ ich mir von einem anderen Kellner die Zigarette anzünden. Er sah wirklich verdammt gut aus. Ich war zwar kein Anakin, doch ich hatte Geld. Also würde da schon irgendwas für mich rausspringen. Munter flirtete ich weiter, bis ich die beiden Rivas sah.
    • Der verwirrte Blick Anakins ruhte noch immer auf dem seines Bosses. War das sein Ernst oder erlaubte er sich einfach einen Spaß? "Der ist doch gar nicht dein Typ." Stellte er nur etwas enttäuscht fest, nachdem er einen Schluck von seinem Glas nahm und lehnte sich entspannt in den Sessel. "Wieso? Wird mir nur ein Adonis wie du gerecht?" Neckte Malakai melodisch seinen Freund, der sogleich eine eingeschnappte Schnute zog. "So war das gar nicht gemeint!" Das ganze trieb ein Lächeln auf die Lippen des Dunkelhäutigen. "Ich habe meine Gründe." Erklärte er trocken und nahm ebenfalls einen Schluck. Anakin musste schließlich nicht alles wissen. "Naja, wie es scheint, ist heute mein Glückstag." Leerte der blauhaarige sein Glas und erhob sich unangekündigt. Er ging direkt auf Mitch zu, der gefühlt vor wenigen Sekunden erst die beiden Riva Mitglieder erhascht hatte und setzte sich auf den freien Platz neben ihm. "Takeyia, dich hier zu sehen, überrascht mich etwas. Habe dich nicht für den Typen gehalten, der Berufliches und Privates vermischt." Lachte er freundlich und legte den Arm über den kleineren. Die Anspielung bezog sich auf die Bar, die unmittelbar im Gebiet der Riva lag - noch eher direkt an ihrem Quartier angrenzte, sogar einen separaten Eingang für die Rivas besaß. Es war ein dunkler Flur mit mehreren Sicherheitstüren, an den einige private Zimmer grenzten. Die Räumlichkeiten hatten mehrere nutzen, unterschieden sich ganz einfach nach ihrer Ausrichtung. Vom Flur links gelegen befanden sich die "Arbeitsräume", in denen getrieben wurde, was eben zu tun war, während die Türen auf der rechten Seite zu Schlafräumen für kurze Nächte führten. Einer dieser Ruheräume oblag nur dem Oberhaupt, die anderen drei standen der Familie frei zur Verfügung. Wusste der Selbstständige etwa nichts davon oder ging er absichtlich in ihr Gebiet? Nun ja, zugegeben war man in den Kreisen unterwegs und kannte sich aus, hatte man wenig Möglichkeiten, nicht in ein besetztes Gebiet zu kommen. Die Stadt teilte sich ohnehin unter ihnen auf, freie Flecke waren rar und das Fußvolk ahnte sowieso nichts von den Machenschaften, die im Hintergrund abliefen. Die Bar war also auch der gewöhnlichen Öffentlichkeit zugänglich.

      Malakai entdeckte den Jungen selbst erst nachdem Anakin sich neben ihn gesetzt hatte. Statt ihm zu folgen, blieb er auf seinem Sessel zurück, schwenkte die braune Flüssigkeit in seinem Glas hin und her, wobei die Eiswürfel leise klirrten. Natürlich behielt er sie im Auge, wer wusste schon, was für Spielchen sich der ältere in den Kopf gesetzt hatte. Mit einer sanften Handbewegung rief er den Jüngling heran, von dem Anakin zuvor gedacht hätte, dass er Malakais heutige Eroberung werden würde. Zumindest wäre es nicht das erste Mal gewesen. Viele Liebschaften hatte der Anführer nicht. Es wäre ohnehin viel zu anstrengend und auch gefährlich für die Betroffenen gewesen. Wenn ihm danach war, vergnügte er sich mit den üblichen Verdächtigen. Der Kellner war einer von ihnen. Das rot leuchtende Haar im Kontrast zur blassen Haut gefiel ihm sehr und der schüchterne Hundeblick hatte ebenfalls seinen Reiz, aber heute rief er ihn nur, um eine Bestellung aufzugeben. "Was trinkt der Mann neben Anakin?" Erkundigte er sich und bekam natürlich brav eine Antwort. Guten Geschmack schien der junge Herr zu haben, gönnte sich auch durchaus einen feinen Tropfen, aber an den Standard der Riva kam er damit nicht heran. Vielleicht war er einfach weniger verschwenderisch als sie, sparsam zu sein war keine schlechte Eigenschaft aber dennoch ließ Malakai einen drauf setzen. "Verstehe. Bring den beiden bitte ein weiteres Glas, diesmal aber von der teuersten Flasche, die ihr habt. Das wäre alles." Die hellen Augen verfolgten den wenig bekleideten, der mit gesenktem Kopf tat, was man ihm befahl. "Eine Geste von Herrn Riva für ihre sorgfältige Arbeit." Kam es halb flüsternd aus dem Rotschopf, der die Gläser vor den beiden Männern platzierte.
      A heart's a heavy burden.

    • Oh je. eigentlich wollte ich privates und berufliches doch gerne trennen. Denn ich mochte es gar nicht, meine Kundschaft außerhalb meiner Arbeitszeit zu treffen. Schon gar nicht, wenn ich viel mit dieser zu tun hatte. Und klar wusste ich, dass die Familie Riva hie tätig war, doch beide genau jetzt anzutreffen überraschte mich. Dass dann auch noch Anakin zu mir kam und neben mir Platz nahm ließ mich schlucken. Kurz nahm ich einen Schluck von meinem Getränk und musterte ihn, bevor ich mich von seinem Arm befreite. Noch war ich nicht angetrunken.
      "Bin heute das erste Mal hier. Aber mit euch hab ich genau so wenig gerechnet.", gab ich als Antwort und lächelte. Anscheinend schienen die Beiden auch so ihre Präferenzen zu haben, denn in so einem Etablissement verkehrte man nicht, wenn man unschuldig durch sein Leben ging. Und ich konnte verstehen, wieso sie genau diesen Ort aufgesucht hatten. Die Jungs hier waren unglaublich heiß, viele hatten leicht angedeutete Muskeln oder waren schlank, perfekt für eine Nacht.
      Obwohl ich zugeben musste dass Anakin auch nicht schlecht aussah. Er war muskulös, groß und hatte sicher einiges an Kraft. Auch Malakai war ansehlich, seine Augen gaben ihm etwas ganz besonderes.
      Ich musterte Anakin munter weiter, aus der Nähe hatte ich ihn noch nie gesehen. Waren seine blauen Haare natürlich? Wahrscheinlich eher nicht.

      Meine Aufmerksamkeit wurde dann auf den rothaarigen Kellner gelenkt, der mit zwei vollen Gläsern an unseren Tisch kam. Eine Geste von Riva also. Kurz schaute ich zum Kellner, dann zu Malakai. Währenddessen nahm ich das Glas und einen kleinen Schluck, ehe sich meine Augen weiteten. Das konnte ich unmöglich trinken. Denn dieser Alkohol war unglaublich teuer, vor allem, wenn man so verschwenderisch trank wie ich. Also stellte ich das Glas wieder zurück und schüttelte den Kopf. "Sag ihm gerne, dass ich das nicht trinke. Das ist viel zu teuer. Tut mir leid.", gab ich als Anweisung und schickte ihn zurück. Anakin hatte anscheinend keine Probleme damit, das teure Gesöff einfach so zu trinken.
      Und klar hätte ich das Glas gerne behalten, auch wenn es wahrscheinlich als nette Geste gemeint war, doch noch wusste ich nicht, ob Malakai mich damit bestechen wollte. Sicher wusste er, für wen ich noch so arbeitete. Denn er kam nach seinem Vater, welcher oft versucht hatte mich zu bestechen.
    • "Es ist unhöflich, eine Einladung auszuschlagen." Erklang die raue Stimme Malakais gelassen, während er das stehengelassene Glas in seine Hand nahm und anstelle des Jüngeren trank. Seine Lippen platzierte er dabei absichtlich genau an die Stelle, an der Mitch zuvor genippt hatte.

      Noch wenige Momente zuvor, hatte sich das Oberhaupt vom Kellner anhören müssen, dass das Getränk abgelehnt worden sei. Enttäuscht seufzte Malakai nur. Immer war alles komplizierter, als es sein musste, schürte aber von Intelligenz seines Dienstleisters. Klüger wäre es alle Male, nicht freiwillig mit den Rivas zu verkehren, geschweige denn, Berufliches und Privates mit ihnen zu hegen, aber es war doch nur ein Getränk oder nicht? Die Abfuhr wollte er definitiv nicht auf sich sitzen lassen und ging schließlich zu ihnen rüber.

      Anakin erkannte natürlich sofort, was Sache war und zog sich im Gegenzug zu seinem aufdringlichen Auftritt etwas zurück, gab dem Mann neben sich wieder ein wenig Platz, indem er von diesem abrückte und senkte den Arm.

      "Ich habe nicht vor dich zu bestechen, aber dich dazu zwingen, den leckeren Tropfen zu genießen, kann ich auch nicht." Meldete sich Malakai stehend zu Wort. Sein Rücken war leicht an die Bar gelehnt, ein Ellenbogen auf dem Tresen geparkt und die ozean-Augen auf den Gast gerichtet. In der Theorie war die Aussage gelogen. Wenn er wollte, konnte er das sehr wohl, das durfte beiden Männern bewusst gewesen sein. Es war schlichtweg eine Beschwichtigung. Erneut warf der Herr seine Hand in die Luft, hatte dabei drei Finger ausgestreckt und der Rotschopf wusste natürlich, was es zu heißen hatte. Geschwind war die nächste Runde des teuren Alkohols serviert, diesmal drei Gläser an der Anzahl. "Schließlich sind wir nicht hier, um zu arbeiten." Raunte er seinem Gegenüber ins Ohr, nachdem er sich vorgebeugt hatte, um dieses zu erreichen. In der Hand hielt er bereits sein Glas und blickte Mitch erwartungsvoll in die Augen, als er sich wieder von seinem Ohr löste. Das Glas zum Anstoßen entgegengestreckt wartete Malakai neugierig auf die Reaktion des Mannes. Möglicherweise hatten die Worte Früchte getragen, schließlich war es nur ein harmloses Getränk. Was hatte Mitch schon zu verlieren?
      A heart's a heavy burden.

    • Jetzt kam Malakai auch noch rüber. Na toll. So schnell würde ich aus dieser Situation wohl nicht heraus kommen. Während er sich also beschwichtigte nahm ich meinen Gegenüber einmal ganz genau unter die Lupe. Aus der Nähe waren seine Augen noch intensiver als sonst schon. Allgemein hatte der Kerl etwas faszinierendes an sich.
      "Dir sollte bewusst sein, dass ich mich auch nicht bestechen lasse.", meinte ich, auch wenn das nicht ganz ungelogen war. Mit Alkohol war ich komplett bestechlich. Es war nur zu hoffen, dass er zwischen meinen Zeilen nicht das heraus lesen konnte, was er sich von Nutzen machen kann.
      Doch wie es ein Riva nun einmal war, versuchte er es weiter, mich vom trinken zu überzeugen. Und tatsächlich verpasste mir seine Stimme eine ungeheure Gänsehaut. Seine Stimme war Rau, irgendwie mysteriös. Leicht leckte ich mir über die Lippen, zündete mir erneut eine Zigarette an und blies den Rauch in das Gesicht des Anführers, ehe ich von ihm zu dem Getränk und wieder zu ihm schwenkte. Ich wollte diesen Alkohol wirklich trinken. Denn, wann wurde man sonst schon auf ein Glas extrem teuren Alkohol eingeladen? Würde ich das Angebot abschlagen hatte ich diese Chance wahrscheinlich nie wieder. Oder erst einmal lange nicht mehr.

      Lächelnd nahm ich das Glas in die Hand. "Du möchtest wirklich immer das bekommen, was du haben willst. Typisch Riva."
      Dann schwand mein nettes Lächeln, ich beugte mich vor, nah an sein Gesicht heran. "Wenn ich merke dass du mich bestichst bin ich weg. Du weist hoffentlich, dass ich keine Partei ergreife. Immerhin, ich arbeite genau so für die Leute, die deinen Vater umgebracht haben. Also solltest du mich bestechen wollen nehme ich nie wieder eure Aufträge an. Und ich weis genau, wie sehr ihr Rivas auf mich angewiesen seid.", murrte ich, laut genug, so dass es auch Anakin hören konnte. Dann rutschte ich wieder ein Stück weg. Ich schätzte Malakai als schlau ein, er sollte wissen, wie mächtig ich in der Hinsicht war. Natürlich, es war einfach mich zu beseitigen, doch für ihre Machenschaften war ich einfach unverzichtbar.

      "Aber ja, du hast recht. Wir arbeiten jetzt ja nicht. Also lass uns anstoßen, auf gute Bekanntschaft, Malakai." Seinen Namen sprach ich extra verführerisch aus, ehe ich anstieß und das Glas mit einem Mal leerte.
    • Die Bewegungen des Dunkelhaarigen gefielen ihm. Keineswegs entging ihm die unscheinbare Geste, wie er seine Lippen mit der Zungenspitze befeuchtete und provokant den Rauch in Malakais Gesicht pustete. Wenn der Anführer nicht schon durch die bloße Anwesenheit in dem Lokal die Antwort auf seine Frage gefunden hätte, so fand er sie spätestens jetzt, oder spielte Mitch nur mit ihm? Nein - er hatte die beiden Riva hier gar nicht erwartet. Endlich stießen sie an und gierig, hatte der jüngste sein Getränk geleert, bevor Malakai überhaupt die Lippen an das Glas setzen konnte. Wollte er ihm was beweisen? Amüsiert grinste er und tat es ihm nach. "Typisch Riva… Was sagt man mir denn noch so nach?" Noch immer ein Grinsen auf den Gesichtszügen, leckte auch er sich die Lippen, den herben Alkohol davon und schluckte. Ihm war durchaus bewusst, dass er es nicht zu weit treiben durfte, sonst würde er den Jungen nur verschrecken, aber die Vorlage hatte Mitch selbst geliefert und die Neugier konnte man dem 31-Jährigen nicht verübeln. Den Kommentar zu seinem Vater ignorierte er wieder mal. Es gab keinen Zweifel mehr, dass Mitch involviert gewesen war und von ihrer ersten Begegnung an wollte, dass Malakai es wusste. Aber wie so nur? War das Risiko nicht zu groß, den Zorn des Erben zu ergattern? Takeyia war wichtig, aber nicht unsterblich. Besaß er Unmengen an Mut und Selbstbewusstsein oder war er einfach wahnsinnig?

      Die beiden vermeintlichen Geschwister tauschten einen flüchtigen Blick aus, ehe der älteste zu grinsen begann. "Na jetzt sprechen wir eine Sprache, die mir gefällt." Hob er das Glas und trank als letztes den teuren Alkohol aus. Immer wieder kam der Kellner an ihren Platz, um weitere Gläser auszuschenken. Nun auf ein preiswerteres Gesöff umzusteigen, stand nicht zur Diskussion. Der Abend ging auf die Rechnung der Riva, so viel verstand sich. Obwohl Malakai vorerst keinen Hintergedanken pflegte, beobachtete er gespannt den Verlauf des Abends. So war er nunmal - ruhig und analytisch, egal wie viel Alkohol er intus hatte. Im Vergleich zur neuen Bekanntschaft hatten die beiden einen klaren Vorteil. Ihre Körperstatur sprach dafür, dass sie mehr von der Spirituose vertragen würden. Bis sich die Wirkung in ihren 1,90m langen und muskelbepackten Körpern ersichtlich machen würde, dürfte es beim zierlichen schneller greifen. Würde er früh genug aufhören oder sich zu einem Glas zu viel verführen lassen?

      Munter trank Malakai weiter, auch Anakin war von der Partie und zeigte deutlich, dass er unter dem Einfluss der handelsüblichen Droge stand. Aufgeweckt wie immer, war er mit der lauteste im gesamten Betrieb, lachte laut und amüsierte sich köstlichst. Das komplette Gegenteil vom leiblichen Riva. "Wenn man mit Anakin feiert, braucht man keine dröhnende Disco-Musik mehr. Da sorgt er schon für einen Tinitus." Der Blick auf den blauhaarigen gewandt, öffnete gerade den Mund, um sich zu verteidigen. "Aaaach, hast ja Recht." Wank er nach einer kurzen Überlegung ab. Er war definitiv angeheitert, was ihm kaum zu verübeln war, da die drei bereits eine ganze Flasche geköpft hatten.

      Mit einem unauffälligen Nicken zur Seite und einer Braue, die in die Höhe ging, genügte, um Anakin verschwinden zu lassen. Heiter stürzte er sich auf die viel zu kleine Tanzfläche, auf der sich ein paar wenige Typen gesammelt hatten. Alle Mann kleiner als der Riese in ihrer Mitte. Ein lustiger Anblick, auf den sich auch der Sohn des Riva Teufels kein Lachen verkneifen konnte. "Also… Unter wessen Schutz stehst du?" Kam er direkt zur Sache, nachdem die beiden nun alleine waren. Den Sitzplatz hatte der schwarzhaarige getauscht und saß Takeyia Gegenüber, da er sich seitlich setzte, um ihn zu betrachten. "Es wäre ein leichtes dich zu entführen, dir die Küste der Folter zu zeigen, um dir die Formel zu entlocken. Kein unausgesprochenes Gesetz dieser Welt würde dir Schutz vor den ganzen Gangs geben. Also?" Zuckte er mit den Schultern und wandte sich dem Beistelltisch zu, auf dem sein Getränk stand, um einen weiteren Schluck zu nehmen. "Ich will nur wissen, ob ich mir Ärger ein halse, wenn ich mit dir gesehen werde." Seine Aufmerksamkeit richtete sich einmal quer durch den Raum. Es waren so viele angeheiterte Männer da, nicht alle von ihnen würden ihre Mäuler halten. Vor allem weil Malakai nicht gerade unscheinbar war. Egal wo er auftrat, sofort hatte man seine Präsenz wahrgenommen.
      A heart's a heavy burden.

    • Im Laufe des Abends trank ich viel zu viel, rauchte viel zu viel. Ich hatte mich verleiten lassen. Doch wie konnte ein Alkoholiker wie ich schon nein zu solch hochqualitativem Alkohol machen? So etwas gutes hatte meine Zunge noch nie schmecken dürfen. Egal ob Shots oder größere Gläser, es wurde ordentlich getrunken.
      Irgendwann entfernte sich Anakin von uns und ich war mit Malakai allein an der Bar, welcher mit zunehmendem Pegel immer hübscher wurde. Nicht, dass er es auch sonst schon nicht war. Nein, er wurde einfach immer attraktiver. Mehr als es mir eigentlich lieb war.
      Auf mein Gesicht hatte sich ein feiner roter Schimmer gelegt, man sah mir an, dass ich betrunken war.

      Dann stellte er mir Fragen. Was ging denn bei ihm im Kopf ab? Wollte er mich etwa entführen und für seinen Vorteil missbrauchen? Zutrauen würde ich es ihm. Vielleicht war es ja sehr schlecht gewesen, mich so auf ihn einzulassen. Vielleicht hatte ich gerade das Ende meiner Tage gegenüber von mir sitzen. Denn, seinen Vater kannte ich. Ihn nicht. Ich hatte keine Ahnung, wie er tickte. Selbst wenn er nach seinem Vater kam konnte er diabolischeres vor haben.
      Zwar schalteten meine Alarmglocken bei diesen Fragen auf Rot, doch ich ließ mir davon nichts anmerken. "Malakai, bitte. Ich bin selbstständig und unparteiisch, wer soll mich da denn bitte beschützen?~", kicherte ich, nahm noch einen Schluck, ehe ich mich vor zu ihm beugte, in seine türkisen, stechenden Augen blickte.

      "Natürlich könntest du mich entführen und mich foltern. Aber mein Rezept verrate ich dir nicht. Außerdem ist dein Köpfchen sowieso nicht in der Lage, das alles zu verstehen, weist du?"
      Beim Reden tippte ich an seine Stirn, mein Finger sank über seine Lippen zu seiner Brust. Kurz vor seinem Intimbereich nahm ich diesen weg, lockerte meinen Kragen, denn es war warm. "Ich hab dieses Rezept knapp zwei Jahre entwickelt. Zudem sind bestimmt einige Leute sauer, wenn ich auf einmal nicht mehr da bin. Also erzähl mir nichts vom Entführen, Riva."
      Ja, ich war provokant. Sehr sogar. Doch sterben würde ich nicht. Ich wusste dafür zu sehr, wie seine Blutlinie tickte. Meine Fähigkeiten und meine Person machten mich schon immer beliebt für seinen Clan. Da war er keine Ausnahme.
    • Ruhig verfolgte er den Finger, der sich den Weg seines Körpers hinab bahnte. "Du unterschätzt mich, wenn du denkst, ich würde dich entführen und es vorher noch ankündigen. Wobei…" für einen kurzen Moment hielt er inne und lächelte leicht in das rosige Gesicht, bevor er sich leicht nach vorn beugte, um selbst den Kragen des Mannes weiter zu lockern. "Mir würden Orte einfallen, an die ich dich entführen könnte." Schelmisch gingen die Mundwinkel nach oben. Was er damit meinte, durfte klar sein. Ihre Blicke trafen sich, eindringlich sah Malakai in die Augen seines Gegenübers. Sie leuchteten weniger als die türkisfarbenen, beherbergten einen warmen Ton, dem man Loyalität nachsprach. Die dunkle Barbeleuchtung wurde ihnen nicht gerecht, tauchte sie beinahe in ein tiefes schwarz.

      Über die Schulter hinweg schielte der Große zur Tanzfläche. Sie war gut gefüllt und Anakin war noch immer dabei, einen zarteren Mann anzutanzen. Sanft nickte Malakai in die Richtung und erhob sich. Mit einer Hand auf der Schulter von Mitch näherte er sich erneut seinem Ohr, um spielerisch zu Flüstern. "Lust auf ein Tänzchen?" Ohne hinter sich zu blicken, um zu überprüfen, ob der Gast seiner Aufforderung nachkam, begab er sich in die Menge. Anakin rief erfreut auf und klatschte dabei dem Großen auf den Rücken. Es gefiel ihm, wenn Riva etwas aus sich herauskam, statt nur auf seinem Sessel zu hocken. Das Lächeln des Oberhaupts ließ seine Gesichtszüge weicher wirken, weniger bedrohlich als sonst. Geschmeidig begann sich der Körper der Musik zu widmen, bis hinter ihm Mitch zum Vorschein kam. Der Beat war laut und die Lichter wechselten ihre Farben.

      Mitch schien keine Berührungsängste zu zeigen, der Alkohol zeigte wohl seine Wirkung, auch Malakais Sinne waren leicht betäubt, weswegen er auf die Provokation des Kleinen reagierte. Gekonnt tanzte der dunkelhaarige seinen Gast von hinten an, legte dabei einen Arm auf Mitch's Brust, um von dort abwärts zu wandern. Auch wenn Stoff zwischen ihnen war, war die Wärme seiner Hand auf der Haut zu spüren. Den Kopf auf seine Höhe senkend, hauchte er ihm leise Worte auf die Halsbeuge, sodass sein Atmen auf dieser zu spüren war. "Sind sie dir noch gar nicht aufgefallen?" Fragte er in ruhiger Stimmlage und richtete seinen Blick dabei auf die Besucher des Lokals, die an ihren Plätzen saßen. Egal wie sehr sie sich bemühten, es zu verstecken, Malakai entging nicht, wie alle Augen auf sie gerichtet waren. Tuscheln hinter vorgehaltener Hand. Mit einer Bewegung wirbelte er den Jungen zu sich, um ihm nun mehr ins Gesicht zu schauen. Das Kinn hob er vorsichtig mit einem Finger, sodass Mitch ihn direkt anblicken musste. Sie waren sich nah, gefährlich nah.

      In dem Moment, in dem man die beiden SO miteinander sah, war die Neutralität des Reinigungsunternehmens dahin. Auch wenn Takeyia keine Partei ergriff und zwischen den beiden nichts geschehen war, so würde der Auftritt allein reichen, seine Absichten in Frage zu stellen. Die Menschen waren schon immer ein Volk der Worte, liebten es sich die Mäuler zu zerreißen. Obwohl sie im Gebiet der Riva waren, noch dazu in einer ihrer Bars, so waren genug Außenstehende anwesend, die plappern würden. Sein Mittel war heilig, die Herstellung der Kostbarkeit jedoch auch mit einigen gebrochenen Knochen gewährleistet. Eine subtile Warnung, die Erinnerung daran mit wem er Geschäfte betrieb. Es war durchaus denkbar, dass die gegnerischen Clans sich den Spaß mit dem Oberhaupt der Riva nicht kommentarlos gefallen lassen würden. War ihm das nicht bewusst? Ihnen die Dienste als Folge ihres Zorns zu kündigen, würde nur noch mehr Feuer entfachen, vielleicht sogar das Todesurteil von Mitch sein. Mächtig wie er war, ebenso verwundbar war der Herr durch sein Mitwirken in den falschen Kreisen.

      "Ich fragte nach deinem Schutz. Den könntest du bei deinem Ruf gut gebrauchen. Vor Allem, wenn du mit mir gesehen wirst." Erinnerte Malakai seine neue Bekanntschaft an die Absichten des Anführers. Er hatte nicht geplant, ihn zu entführen, im Gegenteil, Riva bot ihm Immunität an. Unter den wachsamen Augen der Riva würde ihm keiner so schnell etwas anhaben können. "Ich würde nicht wollen, dass deinem hübschen Gesicht etwas passiert, nur weil ich diesem zu nahe kam." Er sprach absichtlich leiser, gedämpfter, hauchte die Worte auf die Lippen des Jüngeren. Der Duft des Alkohols aus seinem Mund war kräftig, als hätte er eben erst einen Schluck genommen. Mit der Zungenspitze benässte er seine Unterlippe, kam Mitch dabei noch näher. Nur noch wenige Zentimeter lagen zwischen ihnen und gerade als man hätte meinen können, Malakai würde ihm einen Kuss stehlen, ihn in sein privates Gemach einladen, um sich richtig auszutoben, ließ er die Distanz zwischen ihnen wieder größer werden.
      A heart's a heavy burden.

    • Die Antwort war klar. Es war ein riesiger Fehler, mich auf Riva einzulassen. Ich hätte dieses Glas niemals annehmen dürfen. Ich hätte einfach gehen sollen, dann wäre alles mit dem üblichen Standard weiter gegangen. Doch Malakai hatte mich in seinen Fängen, der Alkohol machte mich willenlos, vernebelte all meine Prinzipien. Nicht nur war ich unglaublich horny, auch sein kleines Spielchen trug dazu bei, mich immer weiter in seine Arme fallen zu lassen.
      Als er selbst meinen Kragen noch etwas lockerte und mir die Anspielung ins Ohr flüsterte schluckte ich, die Röte in meinem Gesicht nahm weiter zu. Auch sein unscheinbares Lächeln lies mich fast schon schüchtern zur Seite schauen. Er wusste, dass er gut aussah. Auch wenn ich im Moment noch rätselte, ob er das alles mit Absicht machte oder einfach nur unbewusst mit seinen Reizen spielte.

      Wortlos folgte ich ihm zur Tanzfläche. Noch nie war ich ein guter Tänzer gewesen, stand auch jetzt nur halbherzig zwischen den ganzen Männern, bis ich den Riva hinter mir spürte. Und auch wenn ich es nicht zugeben mochte, seine Berührungen und der darauffolgende Atem verpassten mir doch glatt eine Erektion. Wie sehr ich mich doch anstrengen musste, seinen Worten zu folgen. Schwer hob ich meinen Kopf, erkannte nach und nach die starrenden Blicke der anderen Gäste. Mir wurde klar, dass ich mit dem Feuer spielte. Zwar kannte ich viele Gesichter nicht, doch ich konnte wetten, dass sie alle ihre Auftraggeber hatten. Würde ich nicht höllisch aufpassen was ich nun machte, konnte das mein Aus bedeuten. Denn mit meiner Neutralität ging auch ein Versprechen aller anderen Clans einher, was zwar nicht besprochen wurde, doch irgendwo auch klar war.

      Nun drehte Malakai mich zu sich. Es war eine unglaubliche Hürde, sich nicht in diesem hypnotisierenden Türkis zu verlieren. Und irgendwann schaffte ich dies auch einfach nicht mehr. Man sah mir an, dass ich viel zu betrunken war um irgendwie Dinge entscheiden zu können. Ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu, fixierte mich nur noch auf seine Lippen. Und als ich dachte er würde mich küssen, wich er zurück. So ein Arschloch. Die Enttäuschung konnte mir klar aus dem Gesicht heraus gelesen werden. Leider bewirkte er damit ein durchbrennen meiner Zurückhaltung, ich.. wollte ihn. Wollte Sex mit ihm. Ich stand nicht einmal auf den Riva, doch er war einfach so unglaublich attraktiv, dass es schon fast mit mir durchging. Die anderen Leute beachtete ich genau so wenig.

      Also kam ich nah an sein Ohr heran, legte auch meine Hände an seiner Brust ab. "Lass uns doch erst mal verschwinden und du zeigst mir, was du alles so mit mir anstellen kannst, Riva~", schnurrte ich, biss mir auf die Lippe. Morgen konnte ich vielleicht Tod sein. Oder Malakais Familie könnte angegriffen werden. Eventuell passierte auch gar nichts, doch im Moment interessierte mich nur er.
    • Der Stoff der Hose begann im Schritt zu spannen. Mit der sinkenden Hemmschwelle war auch die Hürde, sich in dem Moment zu verlieren, kleiner. Die Hände Takeyias wirkten klein auf der muskulösen Brust, genau das was Malakai mochte. Seine eigenen Finger vergrub er in den Haaren des kleineren, fuhr mit diesen sanft über seine Kopfhaut bis sich der Griff festigte, um sein Gesicht etwas schroff zur Seite zu drehen. "Du spielst…mit dem Feuer." Raunte er ihm ins Ohr, seine Lippen berührten dabei absichtlich das Ohrläppchen. Wie konnte es ihm einfallen, eine Nacht mit dem Riva Oberhaupt zu verlangen? Die Lust stieg dem Großen beinahe zu Kopf. Er hätte nicht so viel trinken sollen. "Du wirst mir noch danken." Ließ er unzufrieden von ihm ab, gefolgt von einem klagenden Knurren. Malakai wollte, verdammt er wollte so unbedingt in den nahegelegenen Flur verschwinden, Mitch die Kleider vom Leib reißen und ihn vor sich auf die Matratze werfen aber es wäre dumm gewesen. Für eine Nacht würde er nicht seine gesamte Herrschaft aufs Spiel setzen oder gar einen Krieg erklären. Nicht nur Takeyia hatte aufzupassen, was er tat, Riva würde ebenso ein Risiko tragen, vor den Augen aller ihn in sein privates Reich zu geleiten.

      "Anakin! Wir gehen." Erklang der Befehlston, streng und genervt. Malakai musste hier weg und zwar schnell. Wie lange er dem Drag standhalten konnte, wusste er nicht, doch jede einzelne Sekunde fühlte sich wie eine Qual an. Es war vermutlich das erste Mal, dass der Boss nicht rücksichtslos machen konnte, was er wollte. Mit einem leichten Nicken rief er einen weiteren Mann an seine Seite, natürlich waren die beiden wichtigsten Posten des Clans nicht ohne verdeckten Schutz unterwegs. "Sorg dafür, dass er sicher nach Hause kommt." Erteilte man diesem die Aufgabe, Mitch zu begleiten.

      Ein letztes Mal wandte sich Malakai zu seinem Tanzpartner, strich ihm mit den Fingern über die Wange, ehe er ihn an sich heran zog. Halb stolpernd kam der Angeheiterte ihm entgegen, während der 31-Jährige diesen mit seinem Körper auffing. Mit seinem linken Bein stand Mitch genau zwischen denen von Malakai, eng aneinander gedrückt. Die anbahnende Erektion in seiner Hose dürfte der jüngere an seinem Schenkel spüren. Obwohl dies nicht geplant war, konnte Riva nicht anders als die Situation zu nutzen. Absichtlich fuhr er mit der freien Hand an den unteren Rücken des 29-Jährigen, um ihn noch stärker an sich zu drücken. Wenn er ihn nicht schon zuvor gespürt hatte, dürfte es spätestens jetzt unmöglich sein, es nicht zu tun. "Süße Träume Takeyia." Ein sanftes Hauchen mit provokanter Betonung des Namens seines Gegenübers. Damit verschwand er hinter der schweren Metalltür.

      "Ich scheine ja ganz schön was verpasst zu haben." Kicherte der blauhaarige zu seinem Freund. "Schnauze!" Brummte es nur zurück, woraufhin Malakai hinter eine Tür auf der rechten Seite trat. Das Licht war gedämmt, die Wände komplett schwarz gestrichen und die LED Beleuchtung tränkte den Raum in ein warmes Rot. An der Tür gelehnt, atmete er tief durch und starrte an die Decke. "Fuck!" Fluchte der Anführer gen Himmel. Hätte er einfach darauf pfeifen und Mitch hierher bringen sollen? Die Zweifel brachten ihm nichts, machten die Entscheidung nicht rückgängig oder änderten den Ausgang des Abends. Während Takeyia von dem Bodyguard der Bar nach Hause eskortiert wurde, verschaffte sich Malakai alleine eine Erlösung seiner brennenden Lenden.

      Der nächste Tag verlief ruhig. Die Rivas hatten alle Hand zu tun nach dem Malheur, das ihnen am Containerhafen unterlaufen war. Es war alles wie immer, als wäre nichts gewesen. Takeyia hatte wie gewöhnlich Aufträge von ihnen, doch von Malakai war keine Spur. Vier Tage vergingen, rückten die Geschehnisse der Nacht in die Ferne. Hatte Riva es sich anders überlegt? War das Risiko doch zu hoch? Ein Klingeln an der Tür und ein kleines Paket ohne Absender sollte dem Chemiker die Antwort geben, denn darin fand er ein kleines glänzendes Ding. In feinem Silber versteckte sich in der Post ein Vibro-Bullet mit einer schlichten, weißen Karte. "Denk an mich ;)." Stand in schöner schwarzen Handschrift darauf geschrieben. Gezeichnet, M.R.

      Als wäre das nicht bereits genug gewesen, würde der junge Mann eine Nachricht auf seinem Handy finden, von einer unbekannten Nummer. "Hat dir mein Geschenk gefallen?" Wer hinter dem Text steckte, lag auf der Hand.
      A heart's a heavy burden.

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    • Es war knapp eine Woche seit der Begegnung vergangen. Und in diesen vier Tagen gab es kein Lebenszeichen von dem Oberhaupt, von welchem ich in besagter Nacht total angetan war. Am nächsten Morgen musste ich mich erst einmal an alles erinnern, doch als ich dann alle Gedächtnislücken gefüllt hatte wurde mir eins klar. Ich musste mich von dem Riva fernhalten. Es war zu viel gewesen. Zu viel, was falsch interpretiert werden konnte. Auch wenn ich Malakais Männlichkeit gerne gespürt hätte und auch immer noch das verlangen dazu hatte, kam ich zu dem Entschluss, unsere zwischenmenschliche Beziehung nun nur auf das Geschäft zu übertragen.
      Keine privaten, tiefgründigen Gespräche. Keine privaten Treffen.
      Keine Geschenke.
      Keinen Sex.
      Nichts, was uns in Schwierigkeiten bringen könnte.

      Auch das Paket, was offensichtlich von ihm kam, sendete ich zurück. Auf die Nachricht, die noch offensichtlicher von ihm stammte, antwortete ich mit einem knappen `wir vergessen den Abend. ab jetzt nur noch geschäftliches, Riva`
      Auch wenn ich es nicht wollte, ich musste den Abend vergessen. Und seinen warmen Atem, der meine Haut gestreift hatte. Nicht zu vergessen die Latte, die ich ihm verpasst hatte. Allein bei dem Gedanken raufte ich mir die kurzen Haare. Verdammte Scheiße. Ich war nicht verliebt oder so, nein. Doch dieser Mann hatte irgendetwas an sich, was mich faszinierte. Also, wirklich faszinierte. Sonst hatten mich Bekanntschaften bis auf weiteres nicht gejuckt. Aber er..

      Irgendwie schaffte ich es, Malakai aus meinem Kopf zu bekommen und mich wieder meiner Arbeit zu widmen. Die Hochzeitssaison stand an, es musste viel gereinigt und gebohnert werden. Für mich und meine Mitarbeiter keine schwere Arbeit, doch es war schwerer als sonst, sich zu konzentrieren. Vor meinen Angestellten konnte ich das alles ganz gut verstecken. Auch Alkohol half mir am Ende meiner Schicht, mich auf anderes zu konzentrieren. Und nach noch einer Woche war ich wieder ganz der Alte.
      Kein Nachdenken mehr, keine Träume von dem Oberhaupt. Ja, ich hatte von ihm geträumt, was mir unangenehm war. Früher hätte ich mich wahrscheinlich glücklich geschätzt, wenn jemand Interesse an mir zeigte. Doch damals war dieser Jemand kein Kopf eines Clans.

      Die Aufträge der Riva nahm ich nach wie vor an. Meistens traf ich nicht auf ihn oder vermied ihn. Doch seitdem alles wieder in Ordnung mit mir war, lächelte ich ihn wieder an, sprach normal mit ihm, so wie ich es immer getan hatte. Doch man merkte schnell, dass ich genau so abweisend wie freundlich war. Neben der warmen Stimme meinerseits schob sich noch eine kalte, ignorante Spur dazwischen. Vor allem in der Anwesenheit von Malakai. Ich wollte ihm klar machen, dass das nur ein Unfall war, nun wohl niemals wieder passieren würde.

      Auch heute war ich in seinem Anwesen. Ich durfte die Leichen zweier Spione vom Teppich kratzen. Nichts, was ich noch nicht gemacht hatte. "Übel zugerichtet, die beiden. Hätten einen ganz schönen Schaden anrichten können, hm?", meinte ich belustigt zu Malakai, der mit mir im Raum stand.
    • Das Schweigen Takeyias nervte und die Message dahinter war eindeutig. Den Spaß, den die beiden Männer in der Bar hatten, bereute der fleißige Reiniger scheinbar und suchte das Weite. Vernünftige Entscheidung, wie Malakai dachte. Sie waren mit Glück daran vorbei gerauscht, hätten um ein Haar ihre Köpfe riskiert, aber gerade das machte es ja so aufregend. Sonderlich häufig begegneten sie sich nicht während die Tage verstrichen, doch irgendwann beschloss Malakai, dem ein Ende zu setzen. Als zahlender Kunde wusste er schließlich, wo Mitch sich aufhalten würde und so liefen sie sich endlich wieder über den Weg. Die Kühle in der Stimmlage des Jüngeren war seltsam, doch Malakai ließ sich nichts anmerken, versuchte, den Burschen kaum zu beachten.

      An dem Tag, als Mitch zu den Spionen gerufen wurde, war Riva bereits vor Ort. Seine Handlanger schickte er weg, nachdem die Reinigung eingetroffen war, sodass die beiden Männer allein im Raum waren. Die Leichen waren übel zugerichtet, aber auch Malakai schien nicht in seinem bekannten Glanz. Er selbst war blutverschmiert, hatte sich die Hände an den beiden schmutzig gemacht und sein Hemd total versaut. Während der Kerl mit den buschigen Brauen zur Tat schritt, trat das Oberhaut zurück, knöpfte erst die Ärmel und anschließend die restlichen Knöpfe auf, um das beschmutzte Hemd in die Blutlache, an der Mitch zugange war, fallen zu lassen. Flüchtig trafen sich ihre Blicke. Die türkisen Augen schauten auf die dunkleren Herab, die Miene ernst wie noch nie zuvor. "Hast du eine Zigarette für mich?" Fragte er gereizt und erhielt glücklicherweise eine. Diese zwischen die Lippen gelegt, begab sich Malakai auf die Höhe des anderen, um sich mit der Kippe dem Feuerzeug zu nähern, das ihm entgegengestreckt wurde. Ein letztes Mal sahen sie sich in die Augen, bevor der Große sich wieder aufrichtete und ein leises Danke aussprach. Eigentlich war er kein Raucher, soviel durfte auch Mitch über ihn wissen. Selbst wenn er alkoholisiert war, rauchte er nicht, wieso tat er es in dem Moment?

      Der herbe Geschmack des Tabaks legte sich sofort auf die ungewohnten Lippen und ließ den Rauch mit einem Ausatmen in die Luft steigen. "Sag Mal. Du kanntest doch meinen Vater so gut. Wie meinst du, hätte er auf deine Abfuhr reagiert?" Hauchte er mit einem undeutbaren Unterton unter dem Rauch hervor. Er benannte die Situation absichtlich, wie sie war, denn genau das hatte sich Mitch Takeyia erlaubt - hatte Malakai abgewiesen. Etwas, was ziemlich viel Mut oder Dummheit verlangte. Der Erbe wusste, wie seine eigene Antwort auf die Frage lautete. Teppei Riva war ein Hitzkopf, handelte unbedacht und impulsiv, anders als Malakai, aber das konnte der Dienstleister schlecht wissen, besonders jetzt wo der Schwarzhaarige selbst in Blut getränkt war, würde man es nicht erahnen.
      Sein Vater hätte bei einer Abfuhr nicht locker gelassen, hätte vermutlich den Kopf des Mannes gefordert bzw. der Frau, da er heterosexuell war. Niemand durfte es wagen, sich ihm zu widersetzen, die Konsequenzen waren ihm da gerne Mal egal, sobald die Sicherung bei ihm durchbrannte.

      Schwer und ausgelaugt ließ er sich auf eine Bank fallen, schlug dabei einen Arm über die Lehne, mit der anderen zog er noch immer an dem Glimmstängel. Selbst im Sitzen sah man seine definierten Bauchmuskeln. Da ihn der Gürtel störte, zog er diesen Mal eben aus und warf ihn ebenso auf den Boden, wie das Hemd zuvor. Den Kopf in den Nacken gelehnt, streckte er seinen Körper ein wenig und ließ den Rauch erneut aufsteigen. Seinem sonst so fein gebändigtem Haar fiel eine Locke hervor und gerade als Malakai diese richten wollte, zögerte er stattdessen. Die Hand war voller Blut, überwiegend dem seiner Opfer, aber auch seine Knöchel waren offen, gereizt von der Prügel. "Fuck." Kam genervt, gefolgt von einem Schütteln der Hand in der Hoffnung, es würde sie säubern. Natürlich half es nicht und so ließ er die Locke einfach liegen, wie sie fiel.
      A heart's a heavy burden.

    • Der Riva sah gar nicht okay aus. Irgendwie total fertig, wer wusste, was der Auslöser war. Vielleicht ich oder die Spione, ich konnte nur spekulieren. Auch dass er eine Zigarette verlangt hatte wunderte mich. Malakai war doch gar kein Raucher. Die wenigsten in seiner Familie rauchten, woher kam der Sinneswandel?
      Still und gewiss verrichtete ich meine Arbeit, dieses Mal machte mir der intensive Blickkontakt nichts aus. Gerade war ich aber auch nicht betrunken.

      Als er mich dann Fragte was sein Vater an seiner Stelle getan hätte, musste ich schmunzeln. "Abfuhr, also wirklich, Riva. Das war doch keine Abfuhr. Sieh es eher als.. Schutz für uns beide. Ich meine, das war riskant, was wir da getan haben. Vor allem für mich. Ich bin selbstständig, du hast eine ganze Armee hinter dir." Für jeden Anderen war spätestens jetzt aus, wenn man ihm so widersprach. Doch ich wusste, was ich mir gefallen lassen konnte. "Aber lass mich kurz nachdenken."
      Ich stand auf, zündete mir ebenfalls eine Zigarette an, ehe ich meinen Rücken durchstreckte und meine Beine locker machte, mich dann zu ihn auf die Bank gesellte. Das Mittel musste gerade sowieso kurz einwirken. Da konnte ich mir eine Pause doch sicher erlauben.

      "Dein Vater hätte mich glaub ich umgebracht. Vielleicht auch mehr, mich foltern lassen oder sowas. Denkst du etwa darüber nach? Nur weil ich dir, wie du es nennst, eine Abfuhr erteilt hab? Komm schon, Malakai. Du bist zwar ein Riva, aber ich schätze dich nicht als brutaler Typ ein, der schnell aus Emotion heraus handelt.", meinte ich und blieb vor ihm stehen, meine Handschuhe ausziehend und diese zu seinem Gürtel werfend. Den Rauch pustete ich in seine Richtung. Kurz blieb mein Blick an seinen Muskeln am Bauch hängen, ehe ich ihm ins Gesicht schaute. "Ich meine, was sollten wir denn schon werden? Du bist fast schon ein Mafiaboss und ich nur ein kleiner Arbeiter. Außerdem arbeite ich nicht für euch allein. Das würde viel Stress geben. Für dich uns für mich."

      Ich konnte ihm fast auf gleicher Höhe in die Augen sehen. Der Typ war echt verdammt groß. Würde Anakin vor mir sitzen hätten wir direkten Blickkontakt haben können. "Wieso rauchst du eigentlich? Hat dich die Spionage so fertig gemacht?" Belustigt sah ich ihm dabei zu, wie er versuchte, das Blut von seiner Hand zu schütteln. "Deine Knöchel sprechen jedenfalls dafür. Oder mache ich dich etwa so fertig?"
      Leicht grinste ich. Es war zwar nicht komisch wieder so mit ihm zu reden, doch ich musste an das denken, was er mir hatte liefern lassen. Ein Sextoy. Tatsächlich hatte ich ihn nicht für so einen gehalten, aber nachdem, wie er im Club die Hand in meinen Haaren hatte konnte ich mir das ja schon irgendwo denken. Vielleicht war er ja freakyer als ich mir es vorstellen konnte. Vielleicht war er ein ganz versauter Typ. Nicht, dass ich mit ihm schlafen wollte.
      Wobei, eigentlich wollte ich das ganz gerne. Aber es war aus, wenn es denn irgendwann mal angefangen hatte. Und das sollte so bleiben.
    • "Ich habe dir nicht ohne Grund den Schutz der Riva angeboten." Gab auch Malakai direkt Widerworte. Er war nicht dumm, wusste das auch das gefährlich war aber alles war besser als das Schaf im Wolfspelz zu sein. "Du hast Recht. Es wäre viel zu riskant für dich und auch mit der Einschätzung liegst du richtig. Teppei hätte dich getötet und dir spätestens für deine klugen Worte, die Zunge abgeschnitten." Den Blick auf Mitch gerichtet, pustete auch er seinen Rauch in seine Richtung. "Dein Glück, dass ich nicht nach meinem Vater komme doch..." Bevor er den Satz beendete, nahm er einen letzten Zug, drückte die Kippe aus und lehnte sich zu seinem Gegenüber. "Dein süßes Gesicht, als du mich angefleht hast, dir meine Räumlichkeiten zu zeigen, will mir auch nicht so leicht aus dem Kopf gehen." Seine Finger legte er an das Kinn des jüngeren und hielt sein Gesicht fest, ob es ihm gefiel oder nicht. Er nutzte es um ihn ein wenig näher zu ziehen. Natürlich war der dunkle Mann etwas amüsiert davon, wie gefügig der Kleinere unter dem Einfluss des Alkohols war. Wer mochte es nicht umgarnt zu werden? "Wie du von dem bloßen Klang meiner Stimme und meinem heißen Atem auf deiner Haut geil geworden bist." Hungrig leckte er sich die Lippen, die noch immer nach Tabak schmeckten. Von der Bank erhebend überragte er schließlich Takeyia, schloss ein wenig die Distanz zwischen ihnen - absichtlich. Wenn er tatsächlich auf Malakai verzichten wollte, müsste er es ihm glaubwürdig ins Gesicht sagen. War es nur der Alkohol, der ihnen den Abend so versüßt hatte und für Spannungen sorgte? Würde es dem Selbstständigen so leicht fallen, sich von Riva fern zu halten? "Ich glaube wir hätten viel Spaß miteinander haben können." Raunte er ihm entgegen, die Lider zu einem sanften Schlafzimmerblick gesenkt. Wieder suchte er die Nähe zu ihm, hauchte ihm die Worte direkt auf die Lippen, sodass sie sich beinahe berührten. Es hätte nur wenige Zentimeter zu einem Kuss verlangt, aber stattdessen grinste Malakai nur und sah amüsiert in die dunklen Augen, um zu sehen ob er tatsächlich zurück weichen würde oder nicht, denn egal welche Worte Mitch verloren hatte, sein Körper würde wirklich verraten, wie es in ihm aussah.

      Malakai hatte nicht vor, ihn hier und jetzt zu verführen oder mit ihm zu schlafen. Es lag ihm nur daran, sein Gegenüber daran zu erinnern, wen er vor sich hatte und ob er wirklich darauf verzichten wollte. Verflucht, er war ein Gangsterboss, der sonst immer bekam, was er verlangte, da würde er den Korb nicht ohne einen Kampf hinnehmen. "Wir vergessen den Abend. Ab jetzt nur noch geschäftliches - wenn das dein Wille ist." Zitierte Riva die Worte, die ihm geschrieben wurden, und dichtete lediglich den letzten Teil dazu. Dem Oberhaupt wäre es ein Leichtes gewesen, dem Jungen einfach einen Kuss zu stehlen, rücksichtslos und egoistisch zu handeln wie sein Vater oder die meisten anderen Riva, aber er tat es nicht. Egal wie nahe er dem Chemiker kam, die Entscheidung legte er in seine Hände.
      A heart's a heavy burden.

    • Es überraschte mich, dass Malakai auf einmal so mir gegenüber stand. Ich ließ ihn machen was er tat, sah ihn jedoch die ganze Zeit unbeeindruckt an. Mit einem Lächeln, welches ich sonst auch immer aufsetzte. Natürlich, er war echt verdammt heiß. Und es gefiel mir, dass er wusste, was er wollte. Doch das ging alles nicht so einfach wie er es sich wahrscheinlich vorstellte. Doch.. vielleicht sollte ich sein kleines Spielchen kurz mitspielen. Wenigstens um ihn denken zu lassen, dass man mich mit so ein bisschen Sixpack herum bekam.

      Also leckte ich über seine Lippen, grinste schnurrend. Mein Blick war verführerisch. "Ja, wir hätten so viel Spaß haben können, Riva." Meine Hände legte ich auf seine nackte Brust. "Du hättest mir zeigen können, was du mit deinem Schwanz so alles anstellen kannst, hm? Wahrscheinlich hätte man uns gehört, so laut wie ich durch deinen Schwanz hätte schreien können~", erwiderte ich ohne Scham.
      Plötzlich wurde meine Miene wieder kälter, trotz meines Lächelns. Ich schob ihn mit einem Finger von mir weg, zog an meiner Zigarette.
      "Bis du dann gegangen bist. Und jetzt lass mich arbeiten, der Teppich war teuer."
      Damit drehte ich mich um und fuhr mit meiner Arbeit fort, ließ Malakai einfach so dort stehen. Was würde er jetzt machen? Zum Tier werden und mit aller Gewalt versuchen, mich für ihn zu gewinnen? Nein, so animalisch war er nicht. Würde sein Ego nun verrückt spielen? Oder würde er meine Zusammenarbeit hiermit beenden? Hm, nirgends erkannte ich ihn. Zwar kannte ich ihn noch nicht lang, doch er war tiefgründiger als das, da war ich mir sicher.

      Es hatte mich Überwindung gekostet, mich einfach so von ihm loszureißen. Sein Blick war magisch anziehend, wie ein Meer, in was man eintauchte. Dazu kamen seine Muskeln. Er hatte wirklich einen verdammt guten Körper, dagegen konnte ich nichts sagen. Doch immer noch war er der Anführer der Riva. Es hätte so einfach sein können, wenn ich vielleicht einen anderen Beruf gewählt hätte oder anders aufgewachsen wäre. Aber zwischen uns war eben ein riesiger Riss, wir standen beide auf zwei Seiten, die nie zueinander finden konnten.
    • Über die befeuchteten Lippen, nach der kleinen Geste Takeyias fuhr anschließend auch die Zungenspitze Malakais. Ein kleines, unauffälliges Grinsen konnte er sich nicht verkneifen und biss sich gleich darauf auf die Unterlippe. Das war alles was er wissen musste. "Was weißt du schon über den Teppich?" Lachte er schließlich laut. Er möchte den Humor des Jüngeren, erfrischend amüsant war er aber die Messlatte war auch nicht sonderlich hoch, wenn man bedachte, dass kaum einem zu scherzen war in seiner Nähe. Da sie genug gequatscht hatten und die Beweise für die Taten im Raum beseitigt werden mussten, ließ Riva den Mann seinem Job nachkommen und verabschiedete sich stattdessen. Mit einer ähnlichen Geste, wie in der Bar, ergriff er von hinten die Initiative, legte die warmen Hände auf die Schultern des kleineren und fuhr von dort über seine Brust. Erneut wandte er sich seinem Hals und dem Ohr zu. "Tu mir ein Gefallen und nimm mir den frühen Abgang nicht übel." Ob Mitch wohl verstand, dass Malakai nicht den heutigen Tag meinte? Ein sanfter aber energischer Kuss landete auf der Halsbeuge des Kleinen, um ein angenehmes Prickeln auf der Haut zu hinterlassen und dann war das Oberhaupt auch schon weg.

      Seine Wunden hatte er allein zu lecken, anders erwartet hatte er es nicht. Halb nackt durch die Gegend laufend, dauerte es nicht lange, bis einer seiner Leute ihn abfing, um ihn zu eskortieren. Gemeinsam hatten sie noch eine kleine, subtile Nachricht bei ihren Feinden zu hinterlassen, denn wenn keiner zum Reden über blieb, musste eben etwas anderes her. Die Rakuzan waren bereits Ewigkeiten mit den Rivas verfeindet, gingen ihre Differenzen bereits Generationen zurück, sodass nicht einmal Malakai mehr wusste, warum sie überhaupt verfeindet waren. Die Männer in dem Raum waren niemand geringeres als zwei der neuen Rekruten, die sich nicht an die Regeln gehalten hatten und auf dem Gebiet der Riva ihren Unfug trieben. Ein kleines Geschenk würde dem Boss den Verlust in Kenntnis setzen.
      A heart's a heavy burden.