Es dauerte insgesamt einige Tage, bis sie nicht nur das vollständige Ausmaß von Amartius' Fähigkeiten begriffen, sondern auch noch in ein Training umgesetzt hatten. Besonders letzteres war wohl der schwierige Teil gewesen, denn wenngleich sich Zoras einige Gedanken damit machte, was er dem Jungen beibringen konnte und was gleichzeitig auch noch seinen Fähigkeiten entsprach, konnten sie sich doch nie vorstellen, ob es letzten Endes wirklich hilfreich war. Sicher, er könnte sich gegen einen Menschen verteidigen, das hatten sie schon recht früh etabliert, aber Menschen waren auch nicht das Problem. Ob bewusst oder nicht, aber Zoras trimmte seinen Sohn darauf, gegen einen Phönix anzutreten.
Sie blieben dabei, die Technik in Anwesenheit der anderen drei zu trainieren, aber mit jedem weiteren verstreichenden Tag konnten sie noch weniger davon üben, bevor sie sich schon wegschleichen mussten. Irgendwann war es wohl allzu offensichtlich, dass sie für das Training weggingen, also versuchten sie gar nicht erst, sich dafür eine Ausrede einfallen zu lassen. Ein bisschen Technik üben und dann verschwinden.
Es dauerte nicht lange, bevor Zoras als Trainingspartner aufgeben musste. Er konnte mit Amartius' Schlägen noch mithalten, hauptsächlich deswegen, weil der Junge absichtlich nicht allzu stark schlug, aber das änderte nichts daran, dass er bei dem Kraftaufwand dennoch nach einer halben Stunde eine Pause benötigte, während Amartius ganz unbeschwert blieb. Sicher hatte auch der Halbphönix irgendeine Grenze, aber die lag nicht in Zoras' Vorstellungskraft.
Also ließ er ihn im Anschluss stets gegen einen Baum oder wahlweise einen Stein antreten, damit er sich auch nicht zurückzuhalten brauchte. Er instruierte Amartius dabei, die Abfolgen seiner Kampfhaltungen durchzuführen, aber niemals zu wiederholen. Er ließ ihn sein Feuer entfachen, außerhalb des Kampfes und auch währenddessen, er ließ ihn das Feuer kontrollieren, entweder präzise genug, um es über sein Schwert zu schicken, ohne das Holz dabei zu verbrennen, oder stark genug, um seinen derzeitigen Kampfpartner damit zu malträtieren. Er ließ ihn zu jeder Zeit Auge auf die Auren um sich herum haben, besonders mit dem Hinblick darauf zu erkennen, ob sie beobachtet würden, und er versuchte nebenher ihn mit seinen eigenen Emotionen abzulenken, indem er entweder sehr lange und eingiebig an Kassandra dachte oder sich absichtlich in die Hand schnitt. Letzteres wechselte er damit ab, selbst um Amartius herum zu tänzeln und ihn aufzufordern, Zoras' Schläge abzuwehren, während er weiter gegen den unbeweglichen Feind kämpfte. Er tat alles in seiner Macht stehende, um seinen Sohn einem anspruchsvollen Training auszusetzen.
Und Amartius tat sich gut, zumindest soweit man es aus der Perspektive eines Menschen erkennen konnte. Er lernte noch immer schnell und er passte sich noch immer schnell genug an, sodass sich Zoras immer wieder andere Taktiken ausdenken musste. Er würde kein perfekter Kämpfer werden, nicht solange er nicht einen Kampfpartner hatte, der ihn noch weiter herausfordern konnte, aber es war für die Umstände gut genug. Vielleicht war es sogar für Telandir gut genug.
Daher blieben sie bei diesem Training und während sie sich der ozeanischen Grenze von Kuluar näherten, wuchs Amartius zu einer Kampfkraft heran, der Zoras bald auch nichts mehr entgegenbringen konnte. Bald konnten sie sich selbst das anfängliche Techniktraining sparen, denn es gab schlicht nichts mehr, was er ihm hätte beibringen oder was er hätte verbessern können.
Ellspiahafen war vergleichsweise groß, eine Stadt, die sich an den Ozean anschmiegte, größtenteils lang und nicht breit. Sie lebte hauptsächlich von ihren Fischereien und davon, dass sie in Kuluar den einzigen Hafen hatte, der von außerhalb befahrbar war.
In der Luft hing überall der Geruch von Salzwasser und Fisch und lockte Zoras zu einer Aussicht, die seinem Verstand neu war.
Das Wasser war überall, eine dunkelblaue, unbewegliche Ebene, die in dem Sonnenschein fern glitzerte. Die Wellen waren nicht hoch, sie waren sogar kaum erkennbar auf die Ferne, die ganze Fläche wirkte so, als wäre sie ein aufgespanntes Tuch, das sich nicht rührte. Zoras starrte ziemlich, so lange sogar, dass die anderen schon weitergegangen waren und Faia zu ihm zurückrufen musste. Als er aufholte, grinste sie ihn an.
"Was, noch nie den Ozean gesehen?"
Und damit hatte sie genau ins Schwarze getroffen.
Sie trennten sich wieder, so wie sie es in jeder Stadt taten, aber dieses Mal gestattete Zoras es Amartius, sich den Tag über alleine eine Beschäftigung zu suchen, solange er in dem einen Viertel bliebe und pünktlich im Zimmer war, sobald es dunkel würde. Faia würde sich auf die Suche nach einer Fähre machen und Zoras selbst nahm sich Omnar zur Hand, der nicht gerade begeistert davon war, mit dem Veteran loszuziehen.
"Nur kurz, ich brauche deine Hilfe. Sei pünktlich, Amartius."
Und damit trennten sich alle.
Sie blieben dabei, die Technik in Anwesenheit der anderen drei zu trainieren, aber mit jedem weiteren verstreichenden Tag konnten sie noch weniger davon üben, bevor sie sich schon wegschleichen mussten. Irgendwann war es wohl allzu offensichtlich, dass sie für das Training weggingen, also versuchten sie gar nicht erst, sich dafür eine Ausrede einfallen zu lassen. Ein bisschen Technik üben und dann verschwinden.
Es dauerte nicht lange, bevor Zoras als Trainingspartner aufgeben musste. Er konnte mit Amartius' Schlägen noch mithalten, hauptsächlich deswegen, weil der Junge absichtlich nicht allzu stark schlug, aber das änderte nichts daran, dass er bei dem Kraftaufwand dennoch nach einer halben Stunde eine Pause benötigte, während Amartius ganz unbeschwert blieb. Sicher hatte auch der Halbphönix irgendeine Grenze, aber die lag nicht in Zoras' Vorstellungskraft.
Also ließ er ihn im Anschluss stets gegen einen Baum oder wahlweise einen Stein antreten, damit er sich auch nicht zurückzuhalten brauchte. Er instruierte Amartius dabei, die Abfolgen seiner Kampfhaltungen durchzuführen, aber niemals zu wiederholen. Er ließ ihn sein Feuer entfachen, außerhalb des Kampfes und auch währenddessen, er ließ ihn das Feuer kontrollieren, entweder präzise genug, um es über sein Schwert zu schicken, ohne das Holz dabei zu verbrennen, oder stark genug, um seinen derzeitigen Kampfpartner damit zu malträtieren. Er ließ ihn zu jeder Zeit Auge auf die Auren um sich herum haben, besonders mit dem Hinblick darauf zu erkennen, ob sie beobachtet würden, und er versuchte nebenher ihn mit seinen eigenen Emotionen abzulenken, indem er entweder sehr lange und eingiebig an Kassandra dachte oder sich absichtlich in die Hand schnitt. Letzteres wechselte er damit ab, selbst um Amartius herum zu tänzeln und ihn aufzufordern, Zoras' Schläge abzuwehren, während er weiter gegen den unbeweglichen Feind kämpfte. Er tat alles in seiner Macht stehende, um seinen Sohn einem anspruchsvollen Training auszusetzen.
Und Amartius tat sich gut, zumindest soweit man es aus der Perspektive eines Menschen erkennen konnte. Er lernte noch immer schnell und er passte sich noch immer schnell genug an, sodass sich Zoras immer wieder andere Taktiken ausdenken musste. Er würde kein perfekter Kämpfer werden, nicht solange er nicht einen Kampfpartner hatte, der ihn noch weiter herausfordern konnte, aber es war für die Umstände gut genug. Vielleicht war es sogar für Telandir gut genug.
Daher blieben sie bei diesem Training und während sie sich der ozeanischen Grenze von Kuluar näherten, wuchs Amartius zu einer Kampfkraft heran, der Zoras bald auch nichts mehr entgegenbringen konnte. Bald konnten sie sich selbst das anfängliche Techniktraining sparen, denn es gab schlicht nichts mehr, was er ihm hätte beibringen oder was er hätte verbessern können.
Ellspiahafen war vergleichsweise groß, eine Stadt, die sich an den Ozean anschmiegte, größtenteils lang und nicht breit. Sie lebte hauptsächlich von ihren Fischereien und davon, dass sie in Kuluar den einzigen Hafen hatte, der von außerhalb befahrbar war.
In der Luft hing überall der Geruch von Salzwasser und Fisch und lockte Zoras zu einer Aussicht, die seinem Verstand neu war.
Das Wasser war überall, eine dunkelblaue, unbewegliche Ebene, die in dem Sonnenschein fern glitzerte. Die Wellen waren nicht hoch, sie waren sogar kaum erkennbar auf die Ferne, die ganze Fläche wirkte so, als wäre sie ein aufgespanntes Tuch, das sich nicht rührte. Zoras starrte ziemlich, so lange sogar, dass die anderen schon weitergegangen waren und Faia zu ihm zurückrufen musste. Als er aufholte, grinste sie ihn an.
"Was, noch nie den Ozean gesehen?"
Und damit hatte sie genau ins Schwarze getroffen.
Sie trennten sich wieder, so wie sie es in jeder Stadt taten, aber dieses Mal gestattete Zoras es Amartius, sich den Tag über alleine eine Beschäftigung zu suchen, solange er in dem einen Viertel bliebe und pünktlich im Zimmer war, sobald es dunkel würde. Faia würde sich auf die Suche nach einer Fähre machen und Zoras selbst nahm sich Omnar zur Hand, der nicht gerade begeistert davon war, mit dem Veteran loszuziehen.
"Nur kurz, ich brauche deine Hilfe. Sei pünktlich, Amartius."
Und damit trennten sich alle.