Es dauerte eine Weile und sehr viele Nerven von Zoras' Seite aus, um Amartius ein anständiges Bild davon zu verschaffen, was in Situationen wie solchen angemessen war und was nicht, aber zumindest schien der Junge es zum Schluss begriffen zu haben. Er war still geworden mit Zoras' Vortrag, eingeschüchtert und bleich, so als hätte er jetzt erst endlich die Ausmaße begriffen, die hinter diesem so vermeidlich unschuldigen Auftrag gesteckt hatten, und das war nur gut so. Wenn Zoras ihm damit Angst eingejagt hatte, war das genauso gut - viel besser als das Risiko, dass er doch eine Erfahrung am eigenen Körper machen würde. Solange Zoras noch stehen und kämpfen konnte, würde er alles erdenkliche in seiner Macht stehende tun, um genau das zu verhindern. Himmel, er hoffte wirklich, dass Kassandra niemals etwas von diesem Schlamassel erfuhr, das sie hier veranstalteten.
Als er geendete hatte und Amartius ihm klar und deutlich versichert hatte, dass er verstanden habe und dass er damit wohl auch für die Zukunft vorbereitet wäre, fühlte Zoras sich endlich ein wenig erleichtert. Er nickte, fuhr sich noch einmal über das Gesicht und klopfte seinem Sohn schließlich auf den Rücken.
"Du hast es nicht besser gewusst, es war schon nicht so schlimm. Geh und wasch dich, wir haben genug Aufregung für einen Tag gehabt. Morgen will ich aber deinen Aufschwung sehen, denk nur nicht, dass du so leicht damit davon kommst."
Er schob ihn etwas, bis Amartius schließlich von selbst aufstand und zu dem Waschzuber ging, den Zoras vorhin schon genutzt hatte. Er selbst griff sich sein Schwert und zog es aus seinem Heft, um die Klinge ordentlich zu putzen.
Sie verbrachten diese Zeit in Schweigen, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend. Zoras konnte noch immer nicht vollständig glauben, dass er etwas so bahnbrechendes einfach übersehen hatte, dass es wohl niemandem aufgefallen war, nicht einmal Omnar, der ja wohl irgendeinen Kontext dazu erhalten hatte, dem Jungen zu erklären, was "einen runterholen" bedeutete. Oh, wie sehr er auch einen Zorn auf diesen Mann hegte, obwohl er zugegebenermaßen in dieser Sache herzlich wenig beigetragen hatte. Die Hauptschuld trug noch immer Faia und obwohl Zoras die Söldnerin für ihre Diskretion und sonstige Professionalität schätzte, hatte sie definitiv eine Grenze überschritten. Es hätte sonst etwas mit dem Jungen passieren können!
Aber sich jetzt noch damit auseinanderzusetzen, was alles schlimmes hätte passieren können, führte auch nicht zu mehr als noch mehr Sorgen, die sich in Zoras' Kopf einnisteten. Also versuchte er letzten Endes Vertrauen in Amartius' Intelligenz zu haben und darauf, dass er aus seiner Lektion wirklich etwas gelernt hatte.
Als er den Jungen im Anschluss ins Bett schickte, nahm er sich noch den Moment, um sich auf die Bettkante zu setzen.
"Du machst das gut, wirklich. Du bist ein schlauer und fleißiger Junge und du lernst ordentlich und schnell. Ich bin stolz auf dich und deine Mutter wäre es ganz bestimmt auch, wenn sie dich jetzt sehen könnte."
Er lächelte ihn aufmunternd an, dann klopfte er ihm auf die Schulter und wünschte ihm eine gute Nacht. Während Amartius es sich im Bett noch bequem machte, stellte sich Zoras an den Zuber und begann mit der mühseligen Aufgabe, sich das ganze Ruß vom Körper zu schrubben.
Es war später in der Nacht, als er auf dem Boden eingeschlafen war, sein Beutel als Kopfkissen, das Schwert an seiner Seite, als das Schloss der Tür leicht klickte. In dem allgemeinen Lärm der Stadt, der auch in der Nacht nicht ganz verschwand und besonders nicht in einem Viertel wie diesem, konnte das Geräusch für unaufmerksame leicht untergehen. Es vermischte sich mit fernem Stimmengewirr aus dem Schankraum unten und mit dem allgemeinen Knarzen von Holz. Eigentlich war Zoras ein leichter Schläfer, aber mit der Erschöpfung konnte der Körper sich irgendwann auch an die schlimmste Geräuschkulisse gewöhnen.
Nach mehrmaligem feinen Klacken und Schaben ging die Tür schließlich einen Spalt auf und warf das gedämpfte Licht des Ganges auf die Wand. Für viele weitere Sekunden herrschte Stille insoweit, dass keine zusätzlichen Geräusche verursacht wurden, dann schob sich erst ein, dann noch ein zweites Paar Stiefel in den Raum hinein. In dem kleinen Einzelzimmer, das sie hier gemietet hatten, wäre für sehr viel mehr als drei Personen und einem Bett auch nicht Platz gewesen.
Sie schoben sich mit bedächtigen, langsamen Schritten näher an das Bett heran, bevor der Vordere beinahe auf Zoras' Hand gestiegen wäre und zurückzuckte, als er den Mann am Boden wohl erst in der Dunkelheit erkannte. Zoras zuckte und regte sich, dann drehte er den Kopf auf die Seite und schlief weiter. Zeichen wurden in der Dunkelheit ausgetauscht, irgendeine ausgemachte nonverbale Kommunikation, dann setzten sich die Stiefel wieder in Bewegung. Ein Paar blieb bei Zoras stehen, das andere Paar schlich weiter zum Bett herum.
Der Mann, dem diese Stiefel gehörten, war selbst mit dem fahlen Licht des Ganges, das etwas mehr ins Zimmer hereinleuchtete, kaum auszumachen, als er Amartius erst die Hand auf den Mund legte und dann schüttelte, bis der Junge wach wurde. Kaum gab das Kind ein Zeichen von sich, dass es wach war, verstärkte er die Hand auf seinem Mund und bedeutete ihm mit einer barschen Geste seines Fingers, ja ruhig zu sein. Sie verbrachten mehrere Sekunden in dieser Position, in der die verhüllte Gestalt den Jungen eindringlich genug packte, um ihm wortlos zu vermitteln, was ihm blühen würde, wenn er ein Geräusch von sich gab, bevor er ihn vom Bett zerrte und an sich zu pressen versuchte.
Als er geendete hatte und Amartius ihm klar und deutlich versichert hatte, dass er verstanden habe und dass er damit wohl auch für die Zukunft vorbereitet wäre, fühlte Zoras sich endlich ein wenig erleichtert. Er nickte, fuhr sich noch einmal über das Gesicht und klopfte seinem Sohn schließlich auf den Rücken.
"Du hast es nicht besser gewusst, es war schon nicht so schlimm. Geh und wasch dich, wir haben genug Aufregung für einen Tag gehabt. Morgen will ich aber deinen Aufschwung sehen, denk nur nicht, dass du so leicht damit davon kommst."
Er schob ihn etwas, bis Amartius schließlich von selbst aufstand und zu dem Waschzuber ging, den Zoras vorhin schon genutzt hatte. Er selbst griff sich sein Schwert und zog es aus seinem Heft, um die Klinge ordentlich zu putzen.
Sie verbrachten diese Zeit in Schweigen, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend. Zoras konnte noch immer nicht vollständig glauben, dass er etwas so bahnbrechendes einfach übersehen hatte, dass es wohl niemandem aufgefallen war, nicht einmal Omnar, der ja wohl irgendeinen Kontext dazu erhalten hatte, dem Jungen zu erklären, was "einen runterholen" bedeutete. Oh, wie sehr er auch einen Zorn auf diesen Mann hegte, obwohl er zugegebenermaßen in dieser Sache herzlich wenig beigetragen hatte. Die Hauptschuld trug noch immer Faia und obwohl Zoras die Söldnerin für ihre Diskretion und sonstige Professionalität schätzte, hatte sie definitiv eine Grenze überschritten. Es hätte sonst etwas mit dem Jungen passieren können!
Aber sich jetzt noch damit auseinanderzusetzen, was alles schlimmes hätte passieren können, führte auch nicht zu mehr als noch mehr Sorgen, die sich in Zoras' Kopf einnisteten. Also versuchte er letzten Endes Vertrauen in Amartius' Intelligenz zu haben und darauf, dass er aus seiner Lektion wirklich etwas gelernt hatte.
Als er den Jungen im Anschluss ins Bett schickte, nahm er sich noch den Moment, um sich auf die Bettkante zu setzen.
"Du machst das gut, wirklich. Du bist ein schlauer und fleißiger Junge und du lernst ordentlich und schnell. Ich bin stolz auf dich und deine Mutter wäre es ganz bestimmt auch, wenn sie dich jetzt sehen könnte."
Er lächelte ihn aufmunternd an, dann klopfte er ihm auf die Schulter und wünschte ihm eine gute Nacht. Während Amartius es sich im Bett noch bequem machte, stellte sich Zoras an den Zuber und begann mit der mühseligen Aufgabe, sich das ganze Ruß vom Körper zu schrubben.
Es war später in der Nacht, als er auf dem Boden eingeschlafen war, sein Beutel als Kopfkissen, das Schwert an seiner Seite, als das Schloss der Tür leicht klickte. In dem allgemeinen Lärm der Stadt, der auch in der Nacht nicht ganz verschwand und besonders nicht in einem Viertel wie diesem, konnte das Geräusch für unaufmerksame leicht untergehen. Es vermischte sich mit fernem Stimmengewirr aus dem Schankraum unten und mit dem allgemeinen Knarzen von Holz. Eigentlich war Zoras ein leichter Schläfer, aber mit der Erschöpfung konnte der Körper sich irgendwann auch an die schlimmste Geräuschkulisse gewöhnen.
Nach mehrmaligem feinen Klacken und Schaben ging die Tür schließlich einen Spalt auf und warf das gedämpfte Licht des Ganges auf die Wand. Für viele weitere Sekunden herrschte Stille insoweit, dass keine zusätzlichen Geräusche verursacht wurden, dann schob sich erst ein, dann noch ein zweites Paar Stiefel in den Raum hinein. In dem kleinen Einzelzimmer, das sie hier gemietet hatten, wäre für sehr viel mehr als drei Personen und einem Bett auch nicht Platz gewesen.
Sie schoben sich mit bedächtigen, langsamen Schritten näher an das Bett heran, bevor der Vordere beinahe auf Zoras' Hand gestiegen wäre und zurückzuckte, als er den Mann am Boden wohl erst in der Dunkelheit erkannte. Zoras zuckte und regte sich, dann drehte er den Kopf auf die Seite und schlief weiter. Zeichen wurden in der Dunkelheit ausgetauscht, irgendeine ausgemachte nonverbale Kommunikation, dann setzten sich die Stiefel wieder in Bewegung. Ein Paar blieb bei Zoras stehen, das andere Paar schlich weiter zum Bett herum.
Der Mann, dem diese Stiefel gehörten, war selbst mit dem fahlen Licht des Ganges, das etwas mehr ins Zimmer hereinleuchtete, kaum auszumachen, als er Amartius erst die Hand auf den Mund legte und dann schüttelte, bis der Junge wach wurde. Kaum gab das Kind ein Zeichen von sich, dass es wach war, verstärkte er die Hand auf seinem Mund und bedeutete ihm mit einer barschen Geste seines Fingers, ja ruhig zu sein. Sie verbrachten mehrere Sekunden in dieser Position, in der die verhüllte Gestalt den Jungen eindringlich genug packte, um ihm wortlos zu vermitteln, was ihm blühen würde, wenn er ein Geräusch von sich gab, bevor er ihn vom Bett zerrte und an sich zu pressen versuchte.