Hätte Zoras sich nicht schon auf dem Weg in Rage gedacht, hätte er sich nicht schon in aller Einzelheit ausgemalt, was genau der Jäger in Kassandras Gemächern anstellen mochte, hätte er sich vielleicht von Caphalors Kooperation beschwichtigen lassen, hätte sich ein wenig versöhnlicher mit ihm gestellt. Allerdings war die Nähe der beiden, der Aufruhr des Dienstmädchens, Kassandras bleicher Gesichtsausdruck und ihr verrutschtes Gewand etwas, das ihn ganz sicher daran hinderte, auch nur einen Funken Nachsicht zu empfinden. Im Gegenteil, hätte der Jäger auch nur eine falsche Bewegung gemacht, wäre er vermutlich an die Decke gegangen.
So starrte er den blondhaarigen Mann nur weiter in Grund und Boden, während dieser in samtweicher Stimme seine Erklärung ablieferte. Alle paar Sekunden huschte Zoras' Blick zu Kassandra hinab, wie um die Bestätigung von ihr zu erhalten, dass die Erläuterung wirklich der Wahrheit entsprach, aber Kassandra wirkte wie versteinert, so wie sie einen mühsam ausdruckslosen Ausdruck auf ihr Gesicht gezwungen hatte. Hätte Zoras sie länger gekannt, hätte er diese Mimik vielleicht deuten können, aber so wurde er aus ihr nicht schlauer als aus dem Jäger.
Leider hatte Caphalor recht mit seiner Annahme, dass Kassandra ihre Gardisten hätte benutzen können, und so blieb Zoras eine schlagfertige Entgegnung im Hals stecken. Er kniff nur die Augen weiter zusammen und übermittelte seine wortlosen Drohungen durch seinen Blick.
"Wenn Ihr das nächste Mal das Bedürfnis empfindet, Euch nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen, schlage ich vor, ihren rechtmäßigen Träger danach zu fragen, anstatt ungefragt durch die Privatgemächer des Palastes zu spazieren. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
Er verweilte einen Moment länger auf der Stelle, beobachtete Caphalor eindringlich und trat dann einen Schritt zur Seite, als der Jäger anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. Er musste sich dennoch unbequem nahe an dem Herzog vorbei schieben und die kleine Gasse Gardisten durchqueren, den Blick des Kavalleristen wie eine geschärfte Waffe in seinem Rücken. Zoras nickte seinen eigenen beiden Wachen zu, die sich hinter Caphalor in Bewegung setzten und dem Jäger dicht auf den Fersen nach draußen folgten, bevor sie hinter sich die Tür schlossen.
Endlich alleine - obwohl die Tatsache allein noch nicht ausreichte, um sein Gemüt zu besänftigen - drehte Zoras sich zu Kassandra um und ließ von seinem Schwert ab. Seine Gesichtszüge verloren an Härte und wurden weich, als er auf die Phönixin hinab sah, die - so zusammengesunken, wie sie auf dem Bett saß - unglaublich zerbrechlich wirkte. Er hatte nicht vergessen, dass sie keine gewöhnliche Frau, sondern das mächtigste Wesen im ganzen Land war, aber zu sehen, wie sie mit ihrer Fassung rang, zerbrach ihm trotzdem das Herz.
Er tat einen vorsichtigen Schritt auf sie zu, wobei er immer noch mehr als genug Abstand zu ihr hielt.
"Geht es Euch gut?"
Die strenge Haltung fiel von seinen Schultern ab, als er sich ein wenig zu ihr hinab beugte.
"Hat er Euch angefasst? Ihr könnt Eure Gardisten für so etwas verwenden, Kassandra. Wenn Euer Dienstmädchen nicht gekommen wäre, wäre ich gar nicht erst hier."
Er suchte in ihren Augen nach Antworten, die ihre Mimik zu verschleiern versuchte.
"Was wollte er wirklich hier?"
So starrte er den blondhaarigen Mann nur weiter in Grund und Boden, während dieser in samtweicher Stimme seine Erklärung ablieferte. Alle paar Sekunden huschte Zoras' Blick zu Kassandra hinab, wie um die Bestätigung von ihr zu erhalten, dass die Erläuterung wirklich der Wahrheit entsprach, aber Kassandra wirkte wie versteinert, so wie sie einen mühsam ausdruckslosen Ausdruck auf ihr Gesicht gezwungen hatte. Hätte Zoras sie länger gekannt, hätte er diese Mimik vielleicht deuten können, aber so wurde er aus ihr nicht schlauer als aus dem Jäger.
Leider hatte Caphalor recht mit seiner Annahme, dass Kassandra ihre Gardisten hätte benutzen können, und so blieb Zoras eine schlagfertige Entgegnung im Hals stecken. Er kniff nur die Augen weiter zusammen und übermittelte seine wortlosen Drohungen durch seinen Blick.
"Wenn Ihr das nächste Mal das Bedürfnis empfindet, Euch nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen, schlage ich vor, ihren rechtmäßigen Träger danach zu fragen, anstatt ungefragt durch die Privatgemächer des Palastes zu spazieren. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
Er verweilte einen Moment länger auf der Stelle, beobachtete Caphalor eindringlich und trat dann einen Schritt zur Seite, als der Jäger anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. Er musste sich dennoch unbequem nahe an dem Herzog vorbei schieben und die kleine Gasse Gardisten durchqueren, den Blick des Kavalleristen wie eine geschärfte Waffe in seinem Rücken. Zoras nickte seinen eigenen beiden Wachen zu, die sich hinter Caphalor in Bewegung setzten und dem Jäger dicht auf den Fersen nach draußen folgten, bevor sie hinter sich die Tür schlossen.
Endlich alleine - obwohl die Tatsache allein noch nicht ausreichte, um sein Gemüt zu besänftigen - drehte Zoras sich zu Kassandra um und ließ von seinem Schwert ab. Seine Gesichtszüge verloren an Härte und wurden weich, als er auf die Phönixin hinab sah, die - so zusammengesunken, wie sie auf dem Bett saß - unglaublich zerbrechlich wirkte. Er hatte nicht vergessen, dass sie keine gewöhnliche Frau, sondern das mächtigste Wesen im ganzen Land war, aber zu sehen, wie sie mit ihrer Fassung rang, zerbrach ihm trotzdem das Herz.
Er tat einen vorsichtigen Schritt auf sie zu, wobei er immer noch mehr als genug Abstand zu ihr hielt.
"Geht es Euch gut?"
Die strenge Haltung fiel von seinen Schultern ab, als er sich ein wenig zu ihr hinab beugte.
"Hat er Euch angefasst? Ihr könnt Eure Gardisten für so etwas verwenden, Kassandra. Wenn Euer Dienstmädchen nicht gekommen wäre, wäre ich gar nicht erst hier."
Er suchte in ihren Augen nach Antworten, die ihre Mimik zu verschleiern versuchte.
"Was wollte er wirklich hier?"