Die erste Hürde war geschafft und obwohl Zoras mit Kassandras anhaltender Ruhe mehr und mehr die Ansicht vertreten hatte, sie doch einigermaßen im Zaum zu halten, war er doch erleichtert, als der erste Schritt bereits geschafft war. Nun blieb nur noch abzuwarten, was Seine Exzellenz von der ganzen Sache hielt.
Der König starrte Kassandra noch immer unentwegt an und in der aufkommenden Stille, die sich nach ihren Worten über die kleine Gruppe legte, nahm Zoras' Sorge wieder zu. Was, wenn er nicht einverstanden wäre? Was, wenn er verlangte, dass sie gefälligst nach einem Kriegschampion Ausschau halten sollten? Was, wenn er sie nicht annahm? Was, wenn er ganz andere Pläne mit ihr entwickelte, als Zoras ihm zugesprochen hätte? Was, wenn Kassandra doch nicht so ruhig und zahm war, wie sie gerade vorgab?
Er bemühte sich um eine zuversichtliche Haltung, verschränkte die Hände miteinander hinter dem Rücken, senkte das Kinn, um seine Demut zu zeigen. Schließlich, nach langen, qualvollen Sekunden, ergriff der König das Wort.
"Hat sie keine Manieren? Sollte sie sich nicht vor mir verbeugen?"
Der König war schon längst durch den Stimmbruch hindurch, aber obwohl seine Stimme bereits tief war, fehlte ihr doch eine gewisse Kraft, als wäre er selbst noch nicht Manns genug, um diese Stimme zu beherbergen. Seine Augen huschten dabei zum ersten Mal zu Zoras hinüber, der mit einer gewissen Panik darüber nachdachte, wie man einem König erklären sollte, dass ein Gott nicht nur gewissermaßen über ihm stand, sondern auch noch als Champion kaum gezwungen werden konnte, sterbliche Manieren einzuhalten. Das wäre in etwa so, als wolle man sich darüber beschweren, dass ein Pferd mit dem Mund und nicht mit Messer und Gabel speiste.
"Es gelten andere... Vorschriften für eine Gottheit, Eure Majestät. Sicherlich wird sie sich vor Euch verneigen, wenn Ihr sie darum bittet, aber bis dahin besitzt sie nur die Pflicht, Euch zu dienen, Eure Majestät."
Der König hatte Zoras nur etwa eine Sekunde lang angesehen, jetzt war sein Blick schon wieder auf der Phönixin. Als ob er ein neues Spielzeug betrachten würde, fuhr es Zoras durch den Kopf, der den Gedanken sofort wieder bereute.
"Das kann man ihr ja noch beibringen, schätze ich. Wie funktioniert das? Bekomme ich nicht ihre Essenz oder so?"
Zoras fasste die vage Formulierung als indirekten Befehl auf und holte den gefragten Gegenstand aus seiner Brusttasche hervor. Als er die Flamme darin entdeckte, überkam ihn im letzten Moment noch der unterschwellige Drang, die Essenz und den Champion doch für sich zu behalten. Das Gefühl stieg an, als er die ersten Stufen zum Thron hinauf stieg und das Amulett vor sich hielt. Es könnte so einfach sein. Ein Flammenmeer, aus dessen Asche seine Reiterschar entsprang.
"Ihr könnt ihr befehligen, zu sprechen oder nicht und ihre Kräfte einzusetzen, Eure Majestät. Dafür müsst Ihr nur ihre Essenz in der Hand halten und es sehr laut und sehr deutlich formulieren."
Er hatte die letzte Stunde Zeit gehabt darüber nachzudenken, wie er dem König einbläuen konnte, die Essenz richtig zu benutzen, ohne dabei zu weit zu gehen. Besonders jetzt, nachdem er gesehen hatte, wie Seine Majestät auf den Champion ansprang, war es ihm deutlich recht, die Benutzung in Grenzen zu sehen. Solange der König nicht herausfand, wie es wirklich zu benutzen war, wäre wohl alles gut.
Das Amulett fand seinen Weg in die kleinere, ausgestreckte Hand, wo der König sie für einen Moment begutachtete, bevor er zu Zoras aufsah.
"Das ist alles? Mehr kann sie nicht?"
Zoras neigte den Kopf.
"So wird es gemacht, Eure Majestät."
Er ging die Stufen wieder hinab, während der König erneut die Flamme anstarrte. Als Zoras wieder bei Kassandra angekommen war, winkte der Herrscher eine der unzähligen Wachen von den Wänden heran.
"Du - komm her."
Der Soldat war in wenigen, langen Schritten bei ihnen und fiel, ähnlich wie Zoras vorhin, vor dem Thron auf die Knie. Der König schloss die Finger um das Amulett und fixierte dann wieder Kassandra mit seinem Blick.
"Bring den Soldaten da um."
Der König starrte Kassandra noch immer unentwegt an und in der aufkommenden Stille, die sich nach ihren Worten über die kleine Gruppe legte, nahm Zoras' Sorge wieder zu. Was, wenn er nicht einverstanden wäre? Was, wenn er verlangte, dass sie gefälligst nach einem Kriegschampion Ausschau halten sollten? Was, wenn er sie nicht annahm? Was, wenn er ganz andere Pläne mit ihr entwickelte, als Zoras ihm zugesprochen hätte? Was, wenn Kassandra doch nicht so ruhig und zahm war, wie sie gerade vorgab?
Er bemühte sich um eine zuversichtliche Haltung, verschränkte die Hände miteinander hinter dem Rücken, senkte das Kinn, um seine Demut zu zeigen. Schließlich, nach langen, qualvollen Sekunden, ergriff der König das Wort.
"Hat sie keine Manieren? Sollte sie sich nicht vor mir verbeugen?"
Der König war schon längst durch den Stimmbruch hindurch, aber obwohl seine Stimme bereits tief war, fehlte ihr doch eine gewisse Kraft, als wäre er selbst noch nicht Manns genug, um diese Stimme zu beherbergen. Seine Augen huschten dabei zum ersten Mal zu Zoras hinüber, der mit einer gewissen Panik darüber nachdachte, wie man einem König erklären sollte, dass ein Gott nicht nur gewissermaßen über ihm stand, sondern auch noch als Champion kaum gezwungen werden konnte, sterbliche Manieren einzuhalten. Das wäre in etwa so, als wolle man sich darüber beschweren, dass ein Pferd mit dem Mund und nicht mit Messer und Gabel speiste.
"Es gelten andere... Vorschriften für eine Gottheit, Eure Majestät. Sicherlich wird sie sich vor Euch verneigen, wenn Ihr sie darum bittet, aber bis dahin besitzt sie nur die Pflicht, Euch zu dienen, Eure Majestät."
Der König hatte Zoras nur etwa eine Sekunde lang angesehen, jetzt war sein Blick schon wieder auf der Phönixin. Als ob er ein neues Spielzeug betrachten würde, fuhr es Zoras durch den Kopf, der den Gedanken sofort wieder bereute.
"Das kann man ihr ja noch beibringen, schätze ich. Wie funktioniert das? Bekomme ich nicht ihre Essenz oder so?"
Zoras fasste die vage Formulierung als indirekten Befehl auf und holte den gefragten Gegenstand aus seiner Brusttasche hervor. Als er die Flamme darin entdeckte, überkam ihn im letzten Moment noch der unterschwellige Drang, die Essenz und den Champion doch für sich zu behalten. Das Gefühl stieg an, als er die ersten Stufen zum Thron hinauf stieg und das Amulett vor sich hielt. Es könnte so einfach sein. Ein Flammenmeer, aus dessen Asche seine Reiterschar entsprang.
"Ihr könnt ihr befehligen, zu sprechen oder nicht und ihre Kräfte einzusetzen, Eure Majestät. Dafür müsst Ihr nur ihre Essenz in der Hand halten und es sehr laut und sehr deutlich formulieren."
Er hatte die letzte Stunde Zeit gehabt darüber nachzudenken, wie er dem König einbläuen konnte, die Essenz richtig zu benutzen, ohne dabei zu weit zu gehen. Besonders jetzt, nachdem er gesehen hatte, wie Seine Majestät auf den Champion ansprang, war es ihm deutlich recht, die Benutzung in Grenzen zu sehen. Solange der König nicht herausfand, wie es wirklich zu benutzen war, wäre wohl alles gut.
Das Amulett fand seinen Weg in die kleinere, ausgestreckte Hand, wo der König sie für einen Moment begutachtete, bevor er zu Zoras aufsah.
"Das ist alles? Mehr kann sie nicht?"
Zoras neigte den Kopf.
"So wird es gemacht, Eure Majestät."
Er ging die Stufen wieder hinab, während der König erneut die Flamme anstarrte. Als Zoras wieder bei Kassandra angekommen war, winkte der Herrscher eine der unzähligen Wachen von den Wänden heran.
"Du - komm her."
Der Soldat war in wenigen, langen Schritten bei ihnen und fiel, ähnlich wie Zoras vorhin, vor dem Thron auf die Knie. Der König schloss die Finger um das Amulett und fixierte dann wieder Kassandra mit seinem Blick.
"Bring den Soldaten da um."