The MIST
Vorstellung
@Aozora Tori
Kyle Frey
Wie lange war er nun schon hier? 3 Tage? Vielleicht sogar 4? Er wusste es nicht mehr genau. Allerdings war es auch egal, denn ohne seinen Wagen würde er so schnell nirgends mehr hinkommen, das war klar. So stand er auch heute am frühen Morgen vor der Garage, lehnte sich an die Motorhaube des dunkelblauen Ford Mustang und zog an seinem Zigarettenstummel, der in seinem Mundwinkel verweilte. Die Arme vor der Brust verschränkt und seinen Blick über die verlassene Straße schweifen lassend. Hier hatte schon lange niemand mehr gewohnt, geschweigenden war hier jemand entlang gekommen. Noch immer fragte er sich, wieso das alles damals passiert war. Wieso alles zum Tod so vieler führen musste. Doch egal wie oft er sich diese Fragen stellte, er würde doch nie eine Antwort darauf bekommen.
Mit einem tiefen Seufzen warf er den Zigarettenstummel auf den Boden und trat ihn aus, bevor er sich von der Motorhaube abstieß und sich umdrehte. Die bis dato noch offene Haube ließ er nach unten fallen, nachdem er die Stange gelöst hatte, während das dreckige Tuch seinen Platz über seiner Schulter fand. Er würde den Wagen schon bald wieder zum Laufen bekommen, da war er sich sicher.
Seine beinahe schon schweren Schritte führten ihn in das verlassene, halb zerstörte Haus hinein, bevor seine rehbraunen Augen aus dem Fenster wanderten. Die Scheibe eingeschlagen und frische Blutstropfen an den Kanten waren zu sehen. Vor zwei Tagen waren ein paar von ihnen hier her gekommen. Hatten versucht ihn umzubringen und noch mehr, was er sich gar nicht erst hatte vorstellen wollen. Und doch waren es nur zwei Mädchen gewesen. Mädchen, die nicht einmal älter als 15 oder 16 gewesen waren. Mädchen, die mehr als nur den Nebel von damals miterleben mussten. Eine Welt wie diese hier, in welcher sie nun lebten, verlangte zu viel von den damaligen Kindern, welche heute zu jungen Erwachsenen herangewachsen waren. Und noch immer war ein ruhiges Leben unmöglich. Nicht nur, weil sie keinen Platz mehr hatten, an dem sie leben konnten. Sondern auch, weil noch immer all die Erwachsenen und das Militär Jagd auf sie machten, um auch den Rest von ihnen umzubringen. Um die Monster auszurotten, die vor 10 Jahren entstanden waren. Eben jene Monster, welche sich hier her verirrt hatten und welche Kyle mit so viel Glück, wie er nur haben konnte, beseitigen konnte.
Für einen Moment schloss Kyle die Augen, schüttelte den Kopf ein wenig und fuhr sich durch das dunkle Haar, ehe er sich mit der Hand über das Gesicht fuhr. Das Entsetzen in ihren Augen, auch wenn sie nicht mehr bei Verstand waren. Das würde er nie mehr aus dem Kopf bekommen. Langsam ließ er seine Hand sinken, ließ die Arme beinahe schon schlaff von seinem Körper hängen, bevor er sich auf das ranzige Sofa setzte, dessen Stoff bereits gerissen war. Die Wände um ihn herum sichtlich vergilbt, während sich an einigen Stellen die Tapeten bereits lösten. Es hatte wirklich etwas trauriges, beinahe schon deprimierendes, all die Häuser in solch einem Zustand zu sehen. Doch nach den 10 Jahren, nachdem Temperville und die umliegenden Städte und Dörfer evakuiert wurden, blieb der Natur freie Hand sich alles wieder zurück zu holen.
Kyle legte den Kopf in den Nacken. Schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. Wo würde er noch landen? Manchmal fragte er sich, ob er überhaupt lange genug überleben würde. Hilfe brauchte er schließlich keine zu erwarten. Wollte er nicht in einem ihrer Labore enden.
Zaya & Miu Cheng
"Pscht. Miu. Bleib da sitzen, okay? Ich beeile mich." flüsterte die junge Frau beinahe schon. Stand sie hinter einer zerfallenen Litfaßsäule und deutete der etwas Kleineren hier zu bleiben. Sie hatte einen Markt gefunden, oder zumindest das, was davon noch über geblieben war. Doch etwas ganz wichtiges ist ihr durch die zerschlagenen Fenster und umgestoßenen Regale ins Auge geflogen: Konserven. Die Rettung in einer Zeit wie dieser. Essen, dass sich etliche Jahrzehnte halten konnte und die beiden vor dem Hungerstod bewahren konnte. Allerdings wusste Zaya nur zu gut, in was für einer gefährlichen Gegend sie umher liefen. Eine damalige Einkaufspassage in Mitten der kleinen Stadt. Ein kleiner Getränkemarkt war eine Straße weiter noch zu sehen und auch dort hoffte die Langhaarige noch etwas zu finden. Das Wasser, welches durch die Leitungen lief war alles andere mehr als genießbar und langsam gingen ihnen die Wasservorräte aus.
"Aber.... Zaya..." kam es murmelnd von der Jüngeren der Zwillinge, doch die Blauäugige schüttelte den Kopf. "Du bleibst hier und passt auf, dass nichts kommt. Wenn du auch nur etwas sieht, dass sich bewegt oder ein Geräusch macht, dann rennst du so schnell du kannst ins nächste Gebäude und schließt dich ein. Hast du verstanden?" sprach sie weiter und hob den Finger, was Miu die Lippen aufeinander pressen ließ. Widerworte brachten bei ihrer Schwester nichts, das war ihr mehr als nur bewusst, weswegen sie nun leicht nickte. Sie hatte doch sowieso keine andere Wahl. "Sehr gut. Ich schnappe mir so viel, wie ich kann und so viel wie da ist und komme dann sofort zurück, ja? Bleib hier hinter versteckt." wies sie noch einmal an, bevor ihr Blick zurück zum Markt wanderte. Den Rucksack hatte sie geschultert, atmete tief ein und wieder aus, bevor sie sich kurz umsah und schließlich mit einem kurzen Sprint zum Gebäude lief.
"Soweit so gut." murmelte sie leise, sah sich genaustens um und ließ ihren Blick durch die Regale wandern. Erst, als sie nichts ungewöhnliches bemerkte trat sie über die Fassung, in welcher zuvor Fensterscheiben ihren Platz gefunden hatten. Vorsichtig und darauf bedacht nicht auf die Glasscherben auf dem Boden zu treten schlängelte sie sich hindurch. Duckend. Darauf achtend, keinen Laut von sich zu geben. Den Rucksack nahm sie zur Hand und schob so viele Dosen, wie sie konnte in das Innere.
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ι ∂ση'т нανє тιмє ℓєƒт тσ ℓινє.
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...ωαηт тσ ∂єѕтяσу єνєяутнιηg.
тσωηѕ... нσυѕєѕ... ρєσρℓє... єνєяутнιηg!"