Vincent erwachte mit wesentlich mehr Elan, als er von sich selbst erwartete. Nora hatte ihn einmal mehr mit kräftiger Hand wachgerüttelt. Nun stand sie an dem Stuhl, auf den Thomas in der Nacht noch seine Klamotten geworfen hatte und faltete eben jene Kleidungsstücke, auch wenn sie sie gleich zur Wäsche geben würde.
"Einige Ihrer Gäste sind bereits abgereist," informierte die Bedienstete ihren Arbeitgeber. "Doktor Van Helsing ist allerdings noch hier."
Sie kannte ihn einfach zu gut.
Vincent schlenderte rüber zu seinem Schreibtisch, nachdem er in seine Morgenrobe geschlüpft war, und setzte eine kurze Nachricht auf.
Thomas!
Bitte verzeih, dass ich gestern einfach eingeschlafen bin.
Der Ball allein war schon erschöpfend. Dass wir dann noch
die Zeit aus den Augen verloren haben, hat da nicht geholfen.
Ich hoffe doch sehr, dass wir das einmal wiederholen können.
Ich persönlich habe unseren Austausch sehr genossen.
Ich denke, ich werde meinen Weg demnächst nach Cambridge
finden. Ich habe da schon seit einer Weile etwas zu erledigen,
das ich nur vor mir herschiebe. Vielleicht kann man sich ja zu
einem Abendessen zusammenfinden?
-Vincent
Er faltete die Notiz ordentlich und übergab sie Nora mit einem zuckersüßen Lächeln. Im Gegenzug erntete er den Blick einer tadelnden Freundin.
"Sie sollten wirklich nicht mit einem Jäger verkehren, Vincent," sprach sie ihre Sorge aus.
"Ich weiß. Aber ich kann einfach nicht anders. Ich bin eben ein Gewohnheitstier."
Nora seufzte und nahm ihm die Notiz ab.
"Dafür musst du dein eigenes Bad einlassen," kommentierte sie, schnappte sich die Klamotten und machte sich auf den Weg, alles zu erledigen.
Vincent sah ihr lächelnd hinterher, bevor er in sein angrenzendes Badezimmer schlenderte, wo er sich ein warmes Bad einließ. Er würde sich heute nicht gegenüber seiner Gäste blicken lassen, das tat er nie am Tag nach dem Ball. Er hatte schon das Gerücht gehört, er selbst sei einer der Geister des Hauses. Eine der schmeichelhafteren Vermutungen, fand er.
Das warme Wasser war ein wahrer Segen für seine erschöpften Glieder. Ein Teil von ihm trauerte dem an ihm haftenden Geruch von Zimt nach, aber hauptsächlich war er froh, den Schweiß und all die anderen Körperflüssigkeiten von seiner Haut zu waschen.
Kaum hatte er den Kopf nach hinten an den Wannenrand gelehnt, übermannte ihn schon wieder der Schlaf. Und er hatte nicht vor, sich weiter gegen seine eigene Biologie zu wehren. Er würde den ganzen Tag verschlafen und dann die die Ruhe genießen, die in sein Heim zurückgekehrt war.
Nora drückte die zerknüllten Klamotten ihres Arbeitgebers Esther in die Hand, die ihr unterwegs begegnete. Die junge Angestellte kam gerade mit einem Korsett und einem paar teurer Schuhe aus dem Studierzimmer des Hausherren.
"Das gehört Ms. Brooks," informierte Nora das Mädchen. "Leg es einfach auf ihr Bett. Und dann bringst du das hier rüber zum Waschen."
Esther nickte pflichtbewusst und machte sich sogleich an die Arbeit. Nora selbst setzte ihren Weg fort nach unten, um Doktor Van Helsing zu finden.
Der Mann unterhielt sich gerade noch ein bisschen mit einer Gruppe, die bereit zur Abreise war. Nora wartete außer Sicht, wie es sich gehörte, bis sich das Gespräch auflöste. Sie musste sich ein Schmunzeln verkneifen als es hieß, man wollte ihren Arbeitgeber zu einem Brunch einladen. Dass die Menschen jedes Jahr aufs Neue versuchten, Vincent zu ihren gesellschaftlichen Veranstaltungen einzuladen, als ob eine Feier im Jahr sein gesamtes Verhalten auf einmal ändern würde.
"Doktor Van Helsing?" trat Nora dann auf den Mann zu, sobald sich die Gruppe endlich trennte. "Lord Harker ist gerade unpässlich, aber er wollte Ihnen noch etwas mitteilen, bevor Sie gehen."
Sie überreichte die gefaltete Notiz, dann wandte sie sich an Ms. Brook und teilte ihr unverfänglich mit, dass ihre Besitztümer ihren Weg zurück in ihr Schlafzimmer gefunden hatten. Auch wenn Nora wusste, was ihr Arbeitgeber so trieb, formulierte sie es doch so, dass nicht einmal Thomas wissen würde, dass Vincent seine Freundin in seinem Arbeitszimmer teilweise entkleidet hatte.
"Kann ich den Herrschaften sonst noch irgendwie dienlich sein?"
"Einige Ihrer Gäste sind bereits abgereist," informierte die Bedienstete ihren Arbeitgeber. "Doktor Van Helsing ist allerdings noch hier."
Sie kannte ihn einfach zu gut.
Vincent schlenderte rüber zu seinem Schreibtisch, nachdem er in seine Morgenrobe geschlüpft war, und setzte eine kurze Nachricht auf.
Thomas!
Bitte verzeih, dass ich gestern einfach eingeschlafen bin.
Der Ball allein war schon erschöpfend. Dass wir dann noch
die Zeit aus den Augen verloren haben, hat da nicht geholfen.
Ich hoffe doch sehr, dass wir das einmal wiederholen können.
Ich persönlich habe unseren Austausch sehr genossen.
Ich denke, ich werde meinen Weg demnächst nach Cambridge
finden. Ich habe da schon seit einer Weile etwas zu erledigen,
das ich nur vor mir herschiebe. Vielleicht kann man sich ja zu
einem Abendessen zusammenfinden?
-Vincent
Er faltete die Notiz ordentlich und übergab sie Nora mit einem zuckersüßen Lächeln. Im Gegenzug erntete er den Blick einer tadelnden Freundin.
"Sie sollten wirklich nicht mit einem Jäger verkehren, Vincent," sprach sie ihre Sorge aus.
"Ich weiß. Aber ich kann einfach nicht anders. Ich bin eben ein Gewohnheitstier."
Nora seufzte und nahm ihm die Notiz ab.
"Dafür musst du dein eigenes Bad einlassen," kommentierte sie, schnappte sich die Klamotten und machte sich auf den Weg, alles zu erledigen.
Vincent sah ihr lächelnd hinterher, bevor er in sein angrenzendes Badezimmer schlenderte, wo er sich ein warmes Bad einließ. Er würde sich heute nicht gegenüber seiner Gäste blicken lassen, das tat er nie am Tag nach dem Ball. Er hatte schon das Gerücht gehört, er selbst sei einer der Geister des Hauses. Eine der schmeichelhafteren Vermutungen, fand er.
Das warme Wasser war ein wahrer Segen für seine erschöpften Glieder. Ein Teil von ihm trauerte dem an ihm haftenden Geruch von Zimt nach, aber hauptsächlich war er froh, den Schweiß und all die anderen Körperflüssigkeiten von seiner Haut zu waschen.
Kaum hatte er den Kopf nach hinten an den Wannenrand gelehnt, übermannte ihn schon wieder der Schlaf. Und er hatte nicht vor, sich weiter gegen seine eigene Biologie zu wehren. Er würde den ganzen Tag verschlafen und dann die die Ruhe genießen, die in sein Heim zurückgekehrt war.
Nora drückte die zerknüllten Klamotten ihres Arbeitgebers Esther in die Hand, die ihr unterwegs begegnete. Die junge Angestellte kam gerade mit einem Korsett und einem paar teurer Schuhe aus dem Studierzimmer des Hausherren.
"Das gehört Ms. Brooks," informierte Nora das Mädchen. "Leg es einfach auf ihr Bett. Und dann bringst du das hier rüber zum Waschen."
Esther nickte pflichtbewusst und machte sich sogleich an die Arbeit. Nora selbst setzte ihren Weg fort nach unten, um Doktor Van Helsing zu finden.
Der Mann unterhielt sich gerade noch ein bisschen mit einer Gruppe, die bereit zur Abreise war. Nora wartete außer Sicht, wie es sich gehörte, bis sich das Gespräch auflöste. Sie musste sich ein Schmunzeln verkneifen als es hieß, man wollte ihren Arbeitgeber zu einem Brunch einladen. Dass die Menschen jedes Jahr aufs Neue versuchten, Vincent zu ihren gesellschaftlichen Veranstaltungen einzuladen, als ob eine Feier im Jahr sein gesamtes Verhalten auf einmal ändern würde.
"Doktor Van Helsing?" trat Nora dann auf den Mann zu, sobald sich die Gruppe endlich trennte. "Lord Harker ist gerade unpässlich, aber er wollte Ihnen noch etwas mitteilen, bevor Sie gehen."
Sie überreichte die gefaltete Notiz, dann wandte sie sich an Ms. Brook und teilte ihr unverfänglich mit, dass ihre Besitztümer ihren Weg zurück in ihr Schlafzimmer gefunden hatten. Auch wenn Nora wusste, was ihr Arbeitgeber so trieb, formulierte sie es doch so, dass nicht einmal Thomas wissen würde, dass Vincent seine Freundin in seinem Arbeitszimmer teilweise entkleidet hatte.
"Kann ich den Herrschaften sonst noch irgendwie dienlich sein?"