In his Thrall [Codren feat. Pumi]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Vincent lächelte in den Kuss hinein. Und dann war es vorbei mit seinem kuscheligen Frieden.
      Er wusste nicht, ob sich Thomas mit Nora abgesprochen hatte, oder ob er sich in den letzten Tag selbst beigebracht hatte, wie man Vincent tagsüber aus dem Bett schmeißen konnte. Der Mann war verdächtig gut darin geworden - sehr zu Vincents Nachteil.
      Er machte sich kurz im Badezimmer frisch, machte sich aber nicht zu viel Mühe mit allem, da er ja in Kürze ins Bett gehen würde. Dann warf er sich seine Morgenrobe über und folgte Thomas hinunter in den Frühstücksalon, wo Nora einmal mehr ihr Talent bewies. Das Essen roch köstlich, doch hungrig war Vincent nicht. Zumindest nicht auf diese Weise. Also nahm er sich bloß einen Apfel aus der Obstschale, bevor er sich auf einen Stuhl fallen ließ.
      Er kam allerdings gar nicht dazu, einen Bissen zu nehmen, denn urplötzlich stand Thomas direkt vor ihm. Und küsste ihn?!
      Vincent starrte den anderen Mann erstaunt über den Tisch hinweg an.
      "Träume ich gerade oder ist das eben wirklich passiert?" murmelte er völlig verdattert.
      Dass Thomas so tat als sein nichts gewesen, half ihm auch nicht unbedingt. War sein Verstand wirklich schon so vernebelt vor Müdigkeit?
      "Äh... ich glaube schon? Ja! Ja. Damit hat er ja gestern gedroht. Ich nehme an, er wird im Laufe der Nacht einfach irgendwann auftauchen. Du wirst dir seine Zeit wohl aber mit Simon teilen müssen. Dominic hat ihn damals zu mir gebracht, die beiden sind... ein ziemliches Duo."
      Vincent nahm einen Bissen aus seinem Apfel, um sein pochendes Zahnfleisch zu beruhigen. Es half nur bedingt.
    • Vincents Augen wurden groß und Thomas musste doch tatsächlich grinsen. Er hatte den Mann noch nie verdattert erlebt; hatte er ihn mit dem Kuss wirklich so sehr aus dem Konzept gebracht? Das war es definitiv schon wert gewesen.
      Er schenkte ihm ein äußerst unschuldiges Lächeln, während er nach dem zubereiteten Frühstück griff.
      "Okay."
      Dann aß er, noch immer höchst amüsiert, während er Vincent weiter anlächelte.
      Sie gingen im Anschluss zurück ins Schlafzimmer und Thomas legte sich auch wieder mit Vincent ins Bett. Es dauerte keine zwei Minuten, dann war der Vampir eingeschlafen, der Kopf auf Thomas' Schulter, dessen Hand in seinem Haar. Er kraulte ihn weiterhin sanft, auch nachdem er schon längst eingeschlafen war, und betrachtete den Mann in seinem Schlaf mit einem Gefühl größter Zuneigung. Er mochte seinen entspannten, weichen Ausdruck, die leicht geteilten, einladenden Lippen, seine hübschen Gesichtszüge. Er mochte alles an ihm. Eine ganze Weile lang hielt er ihn so fest und kraulte ihn, auch wenn Vincent das mittlerweile gar nicht mehr bemerkte.
      Später umsäumte er ihn mit Kissen, deckte ihn ordentlich zu und machte sich auf den Weg nach unten. Er fand Simon, konnte ihn höchst einfach dazu begeistern, sich wieder einer Unterrichtsstunde zu unterziehen und enttäuschte ihn einen Augenblick später damit, dass es dieses Mal nicht um Waffen ging. Stattdessen sollte er einige Übungen lernen, mit denen er seinen Körper fit halten sollte - immerhin war es mindestens genauso wichtig, ausdauernd und stark genug zu sein, wie es war, einen Dolch richtig zu schwingen. Thomas konnte ihn mit dem Versprechen locken, ihm ja vielleicht die Armbrust zu zeigen, wenn er sich sehr gut machte.
      Später hatten sie den Salon für sich beansprucht und Simon musste sich abrackern, während Thomas dabeistand und ihn anleitete.
      "... Woher kennst du eigentlich Dominic? Ich dachte, Vincent hätte seine Angestellten alle von irgendwoher… gerettet."
    • Als sich Vincent endlich ins Bett legen und auch tatsächlich schlafen konnte, passierte alles ganz schnell. Er war praktisch schon eingeschlafen, kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, aber irgendwie fand er noch die Kraft, sich an Thomas zu kuscheln, bevor er sich tatsächlich seiner Biologie ergab und einnickte.

      Simon tropfte der Schweiß von der Augenbraue. Er war an Sport gewöhnt, er rannte ja oft genug in der Gegend herum. Aber seine Stärke war Ausdauer und eben nicht Kraft. Dieser Van Helsing war ein Foltermeister, das stand fest, so wie der grinste!
      "Mich hat er nicht gefunden," keuchte er. "Der Boss, mein ich. Dom hat mich von der Straße aufgelesen, da war ich so zehn oder so. Wir sind 'ne Weile zusammen unterwegs gewesen, aber nur weil Dom mich zum Boss bringen wollte. Und dann bin ich hier geblieben."
      Er beendete die neuste Folterübung, die der Doktor ihm aufgetragen hatte und ließ sich danach auf die Dielen sinken, alle Viere von sich gestreckt.
      "War schon seltsam, mit Vampiren rumzuhängen, nachdem einer meine Ma umgebracht hat. Aber ich kann mich nicht beschweren. Dom und der Boss haben mir ein besseres Leben gegeben, als ich für möglich geglaubt habe."
      Er zuckte etwas umständlich mit den Schultern.
      "Ich weiß, ich kling nicht nach viel, aber der Boss hat mich sogar zur Uni schicken wollen. Lange rumsitzen und irgendwelchen alten Knackern beim Quatschen zuhören ist aber nicht mein Ding, also hab ich das nicht gemacht. Ich könnte, wenn ich wollte, hat der Boss gesagt."
      Simon raffte sich auf und schlurfte zur Minibar hinüber, ignorierte aber den Alkohol und bediente sich stattdessen an der Karaffe mit dem Wasser, die Esther vorhin vorbeigebracht hatte, gleich bevor sie sich über Simons Pein amüsiert hatte. Dämliche Kuh. Er würde ihr das schon noch irgendwie heimzahlen. Vielleicht kippte er ihr Mehl in die Schuhe oder sowas.
    • Thomas ließ Simon ausschnaufen, aber auch nur, weil er genau sehen konnte, dass der Junge sich wirklich bemühte. Er hatte sich noch kein einziges Mal beschwert und dabei war sein Kopf vor Anstrengung bereits rot angelaufen. Fast hatte er Mitleid mit ihm - aber nur fast. Sein Vater hatte ihn schließlich ähnlich gedrillt und da war er gerademal sechs gewesen.
      Die unverblümte Neuigkeit darüber, dass auch Simon jemanden an einen Vampir verloren hatte, überraschte Thomas dann doch nicht wenig. Gab es überhaupt einen Jäger in ganz England, der sich nicht durch Rache diesem undankbaren Beruf gewidmet hätte? Er bezweifelte es stark. Entweder man zweifelte an der Existenz von Vampiren, weil man schließlich noch keinem begegnet war und es auch überlebt hätte, oder man erkannte die Gefahr, weil man sie erlebt hatte. In dieser Hinsicht hatte Simon wohl ganz gute Voraussetzungen, ein Jäger zu werden.
      "Das tut mir leid. Mit deiner Mutter."
      Er runzelte ein bisschen die Stirn.
      "Dehnen nicht vergessen, wenn du schon liegst. Außerdem kannst du auch immernoch später an die Universität gehen. Theoriewissen ist mindestens genauso wichtig wie praktisches Wissen, auch wenn es von alten Knackern kommt."
      Das war wohl keine unbedingt gute Voraussetzung, Simon mal die Recherche in seinem Buch aufzubrummen, wie er es eigentlich vorgehabt hätte, aber das könnten sie auch immer noch nachholen. Vielleicht konnte er ihm bis dahin das trockene Studieren von Büchern ja ein bisschen schmackhafter gestalten.
      "Und haben die beiden mal… also… hatten sie mal sowas wie eine… Beziehung? Oder ähnliches?"
    • "Die Theorie ist nicht das Problem, Doc. Die staubigen Kerle mit ihren staubigen Schuluniformen und ihren staubigen Weltansichten sind das Problem. Wenn ein Typ aussieht wie die achtzig Jahre, die er auf dem Buckel hat, dann kommen da auch nur Schlafmittel aus seinem Mund."
      Simon schüttelte den Kopf. Wenn er sich nicht bewegen konnte, dann konnte er sich auch nicht konzentrieren. Der Boss hatte extra Tutoren für ihn anheuern müssen, die kein Problem damit hatten, wenn er einfach aufsprang und durch den Raum lief, während er ein Buch las oder sowas. Sein Hirn war wie ein Wasserrad: Nur weil das Rad und das Wasser da waren, hieß das noch lange nicht, dass sich auch der Mühlstein bewegte. Erst, wenn alles in Bewegung war, funktionierte es auch.
      Bei der nächsten Frage vom Doc, verschluckte sich Simon an seinem Wasser. Als er sich von dem folgenden Hustenanfall erholte, ergriff ihn gleich wieder ein Kichern.
      "Der Boss? Und Dom? Das wäre so als würdest du mit deinem Bruder ausgehen. Ich hab ja schon abgedrehte Sachen erlebt, aber das nicht."
      Er schüttelte den Kopf und stellte sein Glas beiseite.
      "Ich mein, die haben bestimmt mal gekuschelt oder sowas. Der Boss kann ja ziemlich anhänglich sein. Aber deine Eifersucht kannst du echt stecken lassen, Doc. Wenn überhaupt, dann sollte der Boss eifersüchtig werden. Zwei Jäger, beide attraktiv, wer weiß was da rauskommt, hm?"
      Simon wackelte übertrieben mit den Augenbrauen. Er mochte zwar einundzwanzig sein, aber manchmal benahm er sich immer noch wie ein zwölf Jahre alter Rabauke.
    • Thomas zog die Stirn in Falten.
      "Für jeden frechen Kommentar von dir, machst du zehn Liegestützen mehr. Ab sofort, auf geht's."
      War Thomas wirklich so eifersüchtig? Der Gedanke beunruhigte ihn schon, Vincent einem durchaus attraktiven Mann aussetzen zu müssen - immerhin hatte er in seinem langen Leben sicherlich mehr hübsche Männer sehen dürfen als Thomas überhaupt. Aber eifersüchtig? Nur ein bisschen vielleicht. Berechtigterweise aber, Vincent war immerhin selbst unglaublich gut aussehend.
      "... Was soll das überhaupt heißen, beide attraktiv? Du wirst dir gefälligst einen Freund in deinem Alter suchen, nur dass das klar ist. Oder eine Freundin, was auch immer. Ein Vampir aus dem 14. Jahrhundert zählt definitiv nicht in diese Spalte."
      Er verschränkte defensiv die Arme vor der Brust, ein Zeichen dafür, dass er in dieser Sache nicht mit sich verhandeln lassen würde und nötigte Simon dann zu ein paar mehr Einheiten. Immerhin hatten sie Zeit und Thomas wollte nicht mehr über irgendwelche attraktive Jäger nachdenken.
      Er entließ ihn am frühen Abend der Obhut von Esther, damit er seinen wenigen Pflichten nachkommen konnte, und machte sich mit einem Glas Blut auf den Weg zurück ins Schlafzimmer. Dort zog er sich zumindest das Hemd aus, damit es nicht knitterte, und kroch zu Vincent unter die Bettdecke. Der Mann sah unheimlich hinreißend aus, so wie er sich schier in den Kissen vergraben hatte, die Thomas ihm hingelegt hatte. Er könnte gar nicht genug von dem Anblick bekommen.
      "Vincent…"
      Er schob sich von hinten an ihn, schlang den Arm um seinen unteren Bauch und zog ihn noch näher. Den Kopf vergrub er an seinem Nacken und übersäte ihn mit Küssen.
      "Aufwachen, Schlafmütze."
    • Mit einem schweren, genervten Seufzen ließ sich Simon wieder auf die Dielen sinken und machte die angeordneten Liegestützen, auch wenn seine Oberarme von der letzten Runde noch in Flammen standen.
      "Ich kann... machen was... ich will!" schnaufte er, handelte sich damit aber nur noch eine Runde Liegestütze ein, also hielt er dann doch endlich die Klappe.

      Vincent grummelte und vergrub sein Gesicht in einem weichen Kissen. Er wollte noch nicht aufstehen. Die Sonne stand doch bestimmt noch hoch am Himmel!
      Doch dann spürte er warme Lippen in seinem Nacken, an seinem Hals, an der Stelle, die so entzückend brannte. Ein müdes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Wenn er sich jetzt umdrehte, könnte er Thomas erwischen, seine Zähne in den Mann schlagen, bevor dieser sich wehren konnte...
      Vincent drehte sich umständlich in der Umarmung um und kuschelte sich an Thomas nackte Brust, machte aber keine weiteren Anstalten, tatsächlich aufzuwachen.
      "Noch fünf Minuten," nuschelte er.
      Wenn man ihn lassen würde, würde er mehr als fünf Minuten schlafen, Sonnenuntergang - der schon eine kleine Weile zurücklag angesichts der Jahreszeit - hin oder her. Unglücklicherweise ließ Thomas ihn nicht und so saß Vincent fünf Minuten später verschlafen, nackt, und äußerst lustlos im Bett und starrte vor sich hin.
      "Du bist gemein," grummelte er, meinte aber kein Wort davon.
    • "Ich bin sehr gemein", bestätigte Thomas ernst, während er sich sein Hemd wieder anzog und zuknöpfte.
      "Und herzlos noch dazu. Wie kann ich es nur wagen dich jetzt, in aller Herrgotts...späte aus dem Bett zu werfen? Meine Vorfahren müssen Barbaren gewesen sein."
      Dieses Mal machte er sich nicht die Mühe, das Hemd auch in die Hose zu stecken, und musterte Vincent stattdessen für einen Augenblick. Wenn der Mann nur nicht so sündhaft sexy wäre... es würde ihm so einiges erleichtern.
      "... Trink was. Hier."
      Er nahm das Glas Blut vom Nachttisch und hielt es ihm auf Armesweite hin - nur um es ein Stück zurückzuziehen, sobald Vincent danach griff.
      "... Was ist? Komm her und nimm es dir."
      Er tat das gleiche noch einmal, nur um es wieder wegzuziehen und grinste jetzt, als er ein Stück vom Bett zurücktrat.
      "Du musst es dir schon holen, erst die Arbeit, dann das Vergnügen."
      Dann hielt er es hinter seinen Rücken, noch immer grinsend.
    • Vincent funkelte den Mann an, der ihm da sein Essen verwehrte. Vielleicht sollte er das ekelhafte Schweineblut einfach ignorieren und sich stattdessen das nehmen, was er wirklich wollte? Eine Kehle war leicht aufzureißen und sie war genau da, keine zwei Schritte von ihm entfernt. Diese Kehle, dieses schlagende Herz, war näher als das Glas, dessen Inhalt er sowieso nicht haben wollte. Warum sich also die Mühe damit machen? Warum nicht einfach endlich den inneren Trieben nachgeben? Das war gestern doch auch so leicht gewesen...
      Vincents Zahnfleisch kribbelte, kurz darauf spürte er die Spitzen seiner Fangzähne, wie sie sich von innen gegen seine Lippe drückten. Er stand auf - wenn auch widerwillig - und machte die zwei Schritte zu Thomas. Er legte den Arm um ihn, zog ihn eng an sich, beugte sich über dessen Schulter. Dann nahm er ihm von hinten das Glas ab und führte es an seine Lippen. Irgendwie schmeckte es schaler als sonst, selbst mit Thomas' verführerischen Zimtgeruch in seiner Nase. Vielleicht gerade deswegen.
      Er drückte dem Mann das Glas wieder in die Hand, kaum hatte er es geleert und lehnte seine Stirn gegen Thomas' Schulter.
      "Wo bleibt mein Vergnügen?" raunte er.
    • Wie eine Leiche aus ihrem Grab erhob Vincent sich und kam auf Thomas zugeschlichen. Aus irgendeinem Grund weckte es den Jäger, vielleicht weil er so behutsam voranschritt, vielleicht weil sich seine Augen auf Thomas' Hals festsetzten. Wohl eher letzteres. Thomas ließ sich seine Stimmung aber nicht von seinem Instinkt vermiesen und auch nicht von Vincent, der im Moment vermutlich mehr Vampir als Mann war. Sein Vertrauen in ihn war groß genug, diesem Blick standzuhalten.
      Vincent kam heran, lehnte sich an ihn und bediente sich an dem Glas. Thomas nutzte die Nähe aus, um seine Schläfe zu küssen.
      "Kaum zehn Minuten wach und schon so ungeduldig?"
      Er stellte das leere Glas blindlings hinter sich ab und legte die Arme um Vincent, bevor er mit einer Hand seinen Hintern ergriff und zupackte. Noch immer grinsend beugte er den Kopf, um Vincents Lippen zu erhaschen.
      "Dann aber ein schnelles Vergnügen, bevor dein Gast aufkreuzt, in Ordnung?"
    • Ein leises Knurren entrang sich Vincents Kehle.
      "Du hast mich doch so gehetzt," gab er zurück.
      Er schlang seine Arme um Thomas und schob ihn langsam in Richtung Bett. Was genau er dort wirklich machen wollte, das wusste er noch nicht. Er war noch immer müde, selbst nach seinem ungewöhnlichen Frühstück. Das hätte ihn verwundern sollen, tat es aber nicht, als er mit Thomas zusammen in die Laken fiel und seine Entscheidung endlich traf.

      Vincent rollte mit den Schultern und schloss den letzten Knopf an seinem Hemd. Irgendwas war anders heute, aber er konnte nicht sagen, was es war. Sein Hunger brannte noch immer in seiner Kehle, seine Herz schlug noch immer für Thomas, seine Probleme suchten ihn immer noch in Form von Vögeln heim - er hatte zwar noch nicht aus seinem Fenster geschaut, aber er war sich sehr sicher, dass die Krähen ihn so einfach nicht in Ruhe lassen würden. Was also stimmte nicht?
      Vincent fuhr sich mit einer Hand durch die noch feuchten Haare. Was auch immer heute anders war, es würde warten müssen. Mit ein bisschen Glück verzog es sich von selbst.
    • Thomas richtete sich die Haare, was nur bedeutete, dass er mit den Fingern durchfuhr, und zog sich dann endlich anständig an. Sein Bedürfnis nach Vincent war für den Moment gestillt - nicht, dass es jemals ganz weggehen würde - und tiefgreifende Glückseligkeit war eingekehrt. Heute war ein guter Tag, das konnte er spüren. Heute war er gänzlich glücklich und zufrieden.
      Er trat an Vincent heran, nachdem er mit sich selbst fertig war, ergriff seine Hand und küsste sie. Dann richtete er sich auf und lächelte ihn an.
      "Langsam fange ich an zu glauben, im Paradies zu sein. Nur wegen dir."
      Er küsste auch Vincent einmal eindringlich und verschränkte dann ihrer beider Finger miteinander.
      "Abendessen?"
    • Vincent lächelte in den Kuss hinein.
      "Du nennst mich ja oft genug deinen Gott," neckte er den anderen Mann, bevor er mit ihm hinunter in den Salon ging, wo Nora wie immer ein gutes Abendessen vorbereitet hatte.
      Und wie aufs Stichwort klopfte es am Fenster, kaum hatten sie sich hingesetzt. Lächelnd schüttelte Vincent den Kopf, stand auf und öffnete das Fenster. Draußen stand Dominic, die Unschuld in Person.
      "Du bist also immer noch allergisch gegen Türen?" fragte Vincent.
      "Sowas geht nicht einfach weg!" gab Dominic zurück und hievte sich durch den Fensterrahmen.
      Vincent machte hinter ihm das Fenster wieder zu.
      Nora hatte in wahrer Voraussicht ein drittes Gedeck auf den Tisch gestellt. Genau dort ließ sich Dominic jetzt auf den Stuhl fallen und begann sogleich, sich zu bedienen.
      "Doktor," grüßte er Thomas, als er sich ein Glas Wasser einschenkte.
      Dominic fühlte sich hier auf jeden Fall wie zu Hause und das sah man ihm auch deutlich an. Andererseits gab es kaum einen Ort, an dem er sich nicht so benahm.
      "Dann erzählt mal," begann Dominic. "Wie habt ihr zwei es geschafft zusammen zu finden und dann auch noch den Rest der Welt - vor allem aber Vlad - davon zu überzeugen, dass es ein Blutbund ist?"
    • Wie auf Stichwort kam Dominic, kaum hatten sie sich gesetzt.
      Jetzt, in dem anständigen Licht des Hauses und ohne eine andere Ablenkung, konnte Thomas den Vampir-Jäger endlich genauer betrachten. Der Mann war groß und schlank mit langen, dünnen Beinen und Armen. Sein Schritt war tänzerisch und leichtfüßig, fast federnd, seine ganze Statur entsprach eigentlich dem eines Tänzers. Er hatte einen scharfen, wenn auch nicht unangenehmen Blick und Thomas konnte in den dazugehörigen Gesichtszügen sofort erkennen, was Simon mit attraktiv gemeint hatte. Wenn er ihm in einem anderen Umfeld begegnet wäre... nun, hätte er ihn natürlich gejagt, weil er ein Vampir war, aber nicht, ohne sich nicht ein zweites Mal nach ihm umgedreht zu haben.
      Dominic kam herein und Thomas schenkte ihm ein Lächeln - ausnahmsweise kein klinisches Doktorenlächeln, sondern ein echtes. An einem Tag wie diesem fiel ihm das durchaus leicht.
      "Hallo, Dominic. Bitte, Thomas reicht."
      Er beobachtete, wie der Vampir sich auf seinen Stuhl fallen ließ. Wenn er wollte, konnte er durchaus graziös sein und ganz anscheinend wollte er das.
      Thomas' Blick huschte kurz zu Vincent und auch ihm schenkte er ein Lächeln.
      "Ich bin wohl... seinem Charme unterlegen gewesen. In gänzlicher Hinsicht."
      Thomas war der einzige am Tisch, für den das Essen nicht nur Deko war, also bediente er sich auch, damit etwas von dem Rotschimmer verloren gehen würde, der sich unter seinen Bart hindurch abzeichnete.
      "Ganz abgesehen davon ist es ein Blutbund, davon müssen wir niemanden überzeugen. Andernfalls hätte ich ihn mittlerweile doch jagen müssen, oder etwa nicht?"
      Sein Blick ging wieder zurück zu dem Jäger, eine stumme Hoffnung darauf, mehr von dem Mann und seiner Profession zu erfahren. Er war schließlich der erste Jäger, der nicht von seinem Großvater geprägt worden war und Thomas brannte regelrecht darauf, mehr von ihm zu erfahren, wenngleich er ihn nicht damit überrumpeln wollte. Zumindest noch nicht.
    • Dominic grinste breit, schüttelte aber den Kopf.
      "So leicht lasse ich dich nicht von der Angel, Thomas, ich will die ganze Geschichte hören. Vom Anfang bis zum Ende. Gewisse Details dürft ihr natürlich auslassen, ich muss nicht alles wissen."
      Dominic schnappte sich einen Apfel und biss ein ordentliches Stück heraus.
      "Du willst mir also weiß machen," sagte er mit vollem Mund, "dass du, ein Van Helsing, das Blut eines Vampirs getrunken hast. Und dass du den gleichen Vampir an deinen Hals gelassen hast? Bullshit. Deine Instinkte lassen dich das doch gar nicht machen. Obwohl ich sagen muss, dass dir diese kleine Bisswunde durchaus steht, Vinny."
      Vincent richtete instinktiv den Kragen seines Hemdes. Er schämte sich nicht für die Spuren, die Thomas auf ihm hinterlassen hatte, im Gegenteil. Er lächelte sogar ein bisschen verschlagen ob der Erwähnung.
      "Aber irgendwas sagt mir, dass ihr beide aufgehört habt, bevor es zum interessanten Teil kam. Zumindest in dieser Hinsicht. Mich müsst ihr nicht von irgendwas überzeugen, ich bin neutrales Territorium. Also: Erzählt mir eine ordentliche Geschichte! Danach darfst du mich auch darüber ausquetschen wie es ist, Jäger und Beute gleichzeitig zu sein, versprochen."
      Lächelnd nahm Dominic noch einen Bissen von seinem Apfel.
    • Thomas' Röte nahm zu, bis sie sein gesamtes Gesicht vereinnahmte. Aus Ermangelung an Personen, die er jetzt in diesem Raum ansehen konnte, ohne an das eine oder das andere erinnert zu werden, interessierte Thomas sich mit einem Mal sehr für sein Essen und bemühte sich, seinen Mund vollzukriegen. Natürlich half ihm das nichts, denn Vincent, dieser hinterhältige Mann von einem Freund, unternahm keinerlei Versuche, selbst diese Befragung zu übernehmen. Er saß einfach nur da und grinste über die höchst sichtbare Bisswunde an seinem Hals.
      "... Die Wege des Herrn sind unergründlich?", versuchte er kleinlaut, bevor er seine Niederlage eingestehen musste. Dominic gab in etwa so viel nach wie Vincent hilfsbereit war.
      "... Na schön. Ich habe sein alljährliches Hollow's Eve besucht, weil es einige Gerüchte über ihn gab, die sich verdächtig stark nach einem Vampir angehört haben. Wir sind ins Gespräch gekommen, ich habe ihn ein paar Tests unterzogen, die er allesamt bestanden hat, und dann haben wir ein bisschen mehr… geredet. Und weil seine… Argumente… so… überzeugend waren, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er kein Vampir ist. Wir haben uns zum Essen verabredet, ich habe mich zum Affen gemacht, weil ich ihm etwas über Vampire erklären wollte und an Silvester ist es dann rausgekommen. Seitdem sind wir wohl… ähm…"
      Er hätte nicht gedacht, dass die Hitze in seinem Kopf noch weiter zunehmen könnte, aber anscheinend tat sie das, als er zu Vincent sah. Sie hatten nie ernsthaft darüber gesprochen, Thomas hatte schließlich noch nicht einmal mit Darcy Schluss gemacht und doch war es wohl kaum ein Geheimnis mehr, nachdem er mehr oder weniger schon in seiner Planung steckte, Vincent zu heiraten. Dennoch suchte er nach dessen Blick, während er es zugab.
      "... zusammen. Das Blut kam dann danach, schätze ich?"
      Er rieb sich energisch über die Stirn.
      "Himmel, Vincent, wenn Vlad dieselbe Frage stellt, wirst du sie beantworten. Ich werde schweigen wie ein Grab, ansonsten wird er uns das nie glauben."
      Skeptisch sah er wieder zu Dominic hinüber, der sich zumindest köstlich an diesem Abend zu amüsieren schien.
      "Ist das denn eine ordentliche Geschichte? Wenn nicht, musst du Vinny für den Rest erpressen, nicht mich."
    • Dominic verkniff sich sein Lachen, so lange er es nur konnte, aber am Ende brach es dann doch aus ihm heraus. Er musste sich sogar eine Träne aus dem Augenwinkel wischen.
      "Oh wow..." seufzte er noch immer kichernd. "Also zuerst einmal: niemand nennt ihn Vinny. Das hasst er fast genauso sehr wie seinen Zweitnamen."
      Dominic grinste Vincent unschuldig an.
      "Zum anderen: du musst auch gar nichts erzählen. Solange du ihn anhimmelst und dabei wie ein Idiot rüberkommst, verkaufst du dich als Lakai eigentlich schon ganz gut. Genau wie deine Geschichte. Ein großer Erzähler bist du aber definitiv nicht."
      Dominic lehnte sich zurück, begann auf seinem Stuhl zu kippeln, hatte aber genug Manieren, um nicht die Füße auf den Tisch zu legen, wie er es gern wollte.
      "All Hollow's Eve? Das ist ja richtig romantisch. Der Jäger, der kam, um dich zu beseitigen, hat sich stattdessen in dich verliebt."
      Er seufzte theatralisch und zwinkerte Thomas zu.
      "Ich nehm' das mal so hin. Also: Was willst du von einem Jägerkollegen wissen? Abgesehen davon wie man sich als Lakai verhält?"
    • "Ich weiß, dass er den Namen nicht mag, das hat er mir recht unmissverständlich mitgeteilt", gab Thomas trocken zu, nicht ohne dabei einen Blick zu Vincent zu werfen. Wenn er schon untätig dabei saß und Thomas dieser Befragung aussetzte, ohne ihm zur Hilfe zu kommen, würde er hier eben die Rache erfahren, auch wenn sie nur in Form eines unbeliebten Names kam.
      Seine nonverbale Nachricht damit vermittelt, wandte er sich wieder seinem Essen zu und stocherte darin herum.
      "Das sollte ich hinbekommen. Dümmlich starren und verliebt sein liegt mir besser als zu lügen."
      Er riskierte einen Blick zu Dominic, der sich schon köstlichst über die kleine Geschichte amüsiert hatte und wog dann den Kopf hin und her.
      "Es hört sich romantischer an, als es eigentlich war. Bei unseren ersten Treffen konnte wohl noch kaum von Liebe die Rede sein. Und beseitigen wollte ich ihn schon sehr bald nicht mehr. Apropos", dieses Mal sah er ganz offen und direkt zu Vincent, "weißt du eigentlich, wie lange ich mir Sorgen darum gemacht hab, dass du eines Tages herausfinden könntest, dass ich dich umbringen wollte? Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich das verheimlichen kann, wenn ich dir eines Tages erzählt hätte, dass ich Jäger bin. Du Schuft."
      Jetzt doch selbst über diese Erinnerung amüsiert, wandte er sich wieder mit einem kleinen Lächeln zu Dominic um. Sein Interesse war jetzt definitiv geweckt, sein Bedürfnis nach dem Abendessen verschwunden.
      "Ich möchte alles wissen. Die einzigen Jäger, die ich kenne, haben von meinem Großvater gelernt. Wie ist deine Jagdstrategie? Hast du schon als Mensch gejagt? Das müsste dementsprechend eine andere Taktik gewesen sein, nicht wahr? Benutzt du überhaupt Waffen? Was machst du mit den Leichen?"
    • "So vorsichtig, wie du mit der Information, ein Jäger zu sein, umgegangen bist, habe ich mir etwas in der Richtung gedacht, ja," gab Vincent lächelnd zurück, bevor er sich eine Tasse Tee einschenkte und vorsichtig daran nippte.
      Kaum zu glauben, dass das erst wenige Monate zurücklag. Dass es eines ihrer größten Probleme gewesen war. Hoffentlich könnten sie bald zu solch friedlichen Zeiten zurückkehren.
      Vincent unterdrückte mehr schlecht als recht ein Kichern, als Thomas mit seinen Fragen loslegte. Er hatte beinahe vergessen, wie viele dieser Fragen eigentlich in diesem hübschen Köpfchen Platz finden konnten und wie schnell sie Thomas über die Lippen kamen, wenn man ihm denn nur die Möglichkeit gab. Dominic hob abwehrend die Hände, als müsse er ein Pferd zügeln.
      "Wow, okay, ganz ruhig, mein jagender Freund," lachte er. "Ich weiß, du hast keine Ewigkeit, aber gib mir doch wenigstens Zeit, dir zu antworten."
      Dominic nahm noch einen Bissen von seinem Apfel und ließ sich die Fragen durch den Kopf gehen, während er auf dem Stück herumkaute.
      "In Ordnung, fangen wir mit der einfachsten Antwort an: Ja, ich habe schon vor meinem Tod die Kinder der Nacht verfolgt und gejagt. Ich bin - ähnlich wie du - damit aufgewachsen. Ich benutze heute noch die Techniken, die mir damals beigebracht wurden. Ich habe sie lediglich an die Moderne und meinen Lebenswandel angepasst. Einige der Dinge, die ich tue, dürften dir aber nicht weiterhelfen. Es ist einfacher, Vampire zu lokalisieren, wenn man selbst einer ist. Ich brauche keine Tests, um ihre wahre Natur zu bestimmen. Ich folge den Gerüchten über mysteriöse Tode, die in das richtige Muster passen, sehe mich um, bis ich den Vampir finde, und dann verfolge ich sie, bis ich sicher nachweisen kann, dass die Vampire tatsächlich die Kontrolle verloren haben. Das dürfte wiederum ein Punkt sein, der dich interessiert: Wie man herausfindet, wen man umbringen sollte. Ich nehme an, nachdem du Vinnys 'Geheimnis' gelüftet hast und er dir von seiner Ernährungsweise berichtet hat, hattest du eine kleine Sinnkrise? Ich kann dir versichern: Du bist nicht der erste Jäger, der sich fragt, ob er ein kaltblutiger Mörder ist. Solange du nur Vampire getötet hast lautet die Antwort übrigens Nein. Selbst die besten Jäger finden nur die Vampire, die unvorsichtig werden und demnach bereits eine Gefahr für Menschen sind, oder demnächst eine werden."
      Er legte den Rest seines Apfels beiseite und nahm von Vincent eine Tasse Tee entgegen. Dafür hörte er sogar auf, mit dem Stuhl zu kippeln.
      "Ich brauche keine Waffen. Ich wurde dazu ausgebildet, selbst eine Waffe zu sein und mit meinem Tod wurde ich nur noch gefährlicher. natürlich kann ich mit Waffen umgehen, aber es ist besser zu wissen, dass man keine braucht, wenn es hart auf hart kommt. Wenn dein Gegner selbst funktionierende Hände hat, kann man leicht entwaffnet werden, wie meine Lehrmeister zu sagen pflegten. Was die Leichen angeht... Feuer hat historisch einen reinigenden Effekt. Und da sich diese Technik der Bestattung auch langsam auf dem Kontinent verbreitet, ist es nur noch einfacher geworden, einen Körper zu beseitigen. Ich habe aber auch schon das Meer benutzt oder bereits ausgehobene Gräber doppelt belegt. Ich rate von Flüssen ab. Damit verdirbt man nur die Wasserqualität und am Ende hat man irgendwo ein ganzes Dorf vergiftet."
      Dominics Hand wanderte zu seiner Hosentasche, wo er die Finger um einen Rosenkranz schloss, den er selbst gemacht hatte. Sicher, er tötete seine Artgenossen seit Jahrhunderten, aber er würde sich lieber selbst der Sonne übergeben, als gegenüber all dieser Gräueltaten abzustumpfen. Nur weil es physisch einfach war, war es das auf einer geistlichen Ebene noch lange nicht, und es tat ihm leid, so unbekümmert darüber zu reden. Er wusste, dass er noch vor Ende der Nacht eine Kirche aufsuchen würde.
    • Thomas hing regelrecht an Dominics Lippen, als wären es die Worte eines Propheten, die dort zu ihm gesprochen wurden. Hier saß endlich ein Mann, der nicht nur von dem gesammelten Wissen seines Großvaters - und damit von Vincent - gänzlich unberührt war, sondern der auch noch eine ganze Ewigkeit damit verbracht hatte, dieses Wissen zu verinnerlichen und zu perfektionieren. Es könnte vermutlich auf der ganzen Welt keinen besseren Jäger geben als Dominic und die Tatsache, dass Thomas jetzt auch noch die Gelegenheit bekam, eben von diesem Jäger lernen zu können, erfüllte ihn mit ganz jugendlicher Energie. Er war schon immer neugierig gewesen, aber der Wissensdurst, der jetzt in ihm entbrandete, war kaum zu vergleichen mit etwas vorherigem.
      Er unterbrach ihn auch nicht, nicht ein einziges Mal, verzog nur das Gesicht ein wenig, als Dominic von ganz allein auf seine Krise zu sprechen kam, die ja noch immer nicht vollständig aufgehört hatte. Es war eine Sache von Vincent gesagt zu bekommen, dass er kein Mörder war, wo doch Vincent leicht zu reden hatte, wenn er nicht selbst sein ganzes Leben lang einem Glaubensbild unterlegen war, das jetzt in Brüche fiel, es war aber eine ganz andere Sache, es von Dominic gesagt zu bekommen. Thomas glaubte ihm, selbst ohne eine weitere Erklärung zu hören. Himmel, er hätte ihm in seiner Neugier vermutlich alles geglaubt, zumindest solange, wie es sich halbwegs logisch anhörte.
      Nur eine Sache ließ ihn ganz besonders aufhorchen und er ließ es sich nicht nehmen, reinzugrätschen. Dominic mochte 500 Jahre alt sein, ein Alter, das ihm definitiv das Recht zusprach, sein Wort über das andere zu stellen, aber Thomas war mit modernster Medizin vertraut und konnte daher beim besten Willen keinen Sinn in seinen Worten finden.
      "Es ist ganz unmöglich, ohne jegliche Hilfsmittel einen Vampir überwältigen zu wollen - nichts für ungut. Ich möchte nicht sagen, dass ich es dir nicht glaube, aber ich kann es mir nunmal schlecht vorstellen mit dem Wissen, was mir als Arzt und Jäger zur Verfügung steht. Als Vampir brauchst du bestimmt nichts, darum geht es mir auch gar nicht, aber als Mensch brauchst du etwas, um im Kampf zu dominieren. Vampire sind auch nicht "unsterblich", wenn man beachtet, dass man sie genauso mit einem gebrochenen Nacken etwa außer Gefecht setzen könnte, aber erstmal soweit zu kommen ist zu riskant, um es zu wiederholen. Wie kann ich mir das vorstellen? Du kannst dich nicht anschleichen, du kannst nicht schneller sein, du kannst nicht stärker sein - was bleibt da noch? Fallen? Erpressung? Erklär es mir genauer, bitte."