A Dash of Luck [Asuna feat. Pumi]

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    • "Dann trifft es sich ja gut, dass ich kein Mensch bin", gab Dane zurück.
      Ro hatte Recht: Als er ihm beichtete, dass Dane tatsächlich sein Erster war - in allem - rüttelte das an etwas tief in ihm drin. Etwas sehr ursprüngliches war nicht nur erfreut, sondern auch stolz darauf, diesen Mann auf eine Weise geprägt zu haben, die er nie wieder würde vergessen können.
      Er kicherte, als Ro sich über die Wellen, die sich durch Danes Aura zu fressen schienen, beschwerte. Wobei er es nicht unbedingt eine Beschwerde nennen würde.
      "Du bevorzugst also warme Hände? Das lässt sich arrangieren."
      Dane lehnte sich noch ein Stück zur Seite und platzierte einen Kuss an der exakt gleichen Stelle, an der er Ro eine temporäre Erinnerung an dieses erste Mal verpasst hatte, auch wenn es gerade unter dem Stoff des Hemdes versteckt war.
      "Wir können es übrigens gern etwas langsamer angehen lassen, wenn es dir zu schnell geht", meinte Dane dann aber wieder ernst, "Ich mag guten Sex wie jeder andere auch, aber ich will nicht, dass deine ersten Erfahrungen nur darauf beruhen. Lass mich dich ganz klischeehaft zum Essen ausführen. Lass mich rausfinden, wer du bist. Du darfst auch gern rausfinden, wer ich bin. Lass uns das hier richtig angehen, ja? Ich habe vielleicht einiges an Erfahrung, aber ich bin ein bisschen eingerostet. Lass uns gemeinsam rausfinden, was das hier ist oder werden will. Und lass uns auf kein einziges Familienessen gehen, egal von wem."
    • Ro lachte prompt lauthals auf. So ungehemmt und unverfangen wie zu keine Moment zuvor.
      "Du willst jetzt es langsam angehen lassen? Nachdem du mich schon flachgelegt hast? Bitte?", formulierte er zwischen seinen Lachern und fuhr sich mit seiner freien Hand durch sein Gesicht.
      "Ich kann dir noch nicht mal sagen, ob es im Vergleich gut oder schlecht war. Das muss der alte Mann mit seinem unendlichen Erfahrungsschatz mir beantworten. Für meinen Teil kann ich mich erst mal nicht beschweren."
      Zugegeben, so wie Dane mit der Tür ins Haus gefallen war hatte er dem Drakin nicht viel Möglichkeiten gelassen. Spätestens als er eine Stunde bedingungsloses Vertrauen gefordert hatte, wären Ros Einwände nichtig gewesen. Am Ende war er mit dem Fluss gegangen - und bereute nicht ein Stückchen davon. Dass Dane ihm jetzt regelrecht den Hof machen wollte, war ihm beinahe unangenehm. Da ging er fast schon lieber mit dem, was sich einfach ergab.
      "Meinst du nicht es erweckt gewisse... Spekulationen, wenn man Mr. Blackwell mit einem d'Apchier-Jungen sieht? Ich mein, Aimeric wird ausflippen wenn er mitkriegt, dass wir nicht nur einen Deal haben sondern du mich auch noch verführt hast." Er wählte absichtlich diese Formulierung. Aber wo sie schon mal dabei waren, eine potenzielle Zukunft gedanklich auszumalen, konnte er auch direkt zu dem nächsten Punkt springen. "Okay. Essen ist auf dem Weg, wir lernen uns ein bisschen kennen. Bisher hab ich dich nur mit Fragen bombardiert. Fällt dir nichts ein, was ich dir noch verraten kann? Ich schwimm gern, bin unglaublich schlecht darin selbst zu kochen....kein Ordnungsfreak..." Er begann Dinge aufzuzählen wie eine Liste, die man über jemanden anlegte um seine Vor- und Nachteile abzuwägen. "Ach, und ich bin ein Fan davon, dass wir Familienessen meiden. Zu unser beider Willen, glaube ich."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dieses Geräusch... Dane machte es sich hier und jetzt zur Aufgabe, Ro öfter zum Lachen zu bringen. Er war zwar kein Fan von lauten Geräuschen, aber für den Klang dieses unbekümmerten Lachens würde Dane im wahrsten Sinne des Wortes töten.
      "Ziemlich guter Eisbrecher, wenn du mich fragst. Wir haben uns gegenseitig nackt gesehen, was soll man da jetzt noch zurückhalten", scherzte er.
      Dann lauschte er Ro's unbeholfenem Versuch, den Kennenlernprozess zu beschleunigen. Das Lächeln war gar nicht mehr aus seinem Gesicht zu denken.
      "Immer langsam mit den jungen Seepferdchen", meinte er irgendwann und unterbrach damit den Redefluss des jungen Mannes, "Du lässt das Ganze ja klingen, als müsste ich mich entscheiden, welchen Drakin ich aus dem Tierheim adoptieren will. Mein Image kannst du gern mir überlassen. Wenn du willst, kannst du mir auch gern deinen Vater überlassen, aber ich glaube nicht, dass das allzu gut ausgehen wird. Mir ist dieser Mann überaus unsympathisch von dem ausgehend, was du mir so erzählt hast. Also nein, wir sollten auf gar keinen Fall zu irgendeinem Familienessen gehen."
      Er ergriff Ro's Hand und nahm ihn mit ins Wohnzimmer. Da war es einfach bequemer und das Essen würde noch eine kleine Weile auf sich warten lassen. Er ließ sich auf eines der Sofas fallen und zog Ro einfach mit sich, sodass der junge Mann auf ihm drauf landete. Sofort schlang Dane seine Arme um ihn.
      "Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber: Ich glaube, wir sind beide ziemlich besitzergreifend, findest du nicht?"
    • "Ich würde dir auch echt nicht raten, Aimeric gegenüber zutreten. Der ist eine etwas andere Hausnummer als ich. Schindet ein bisschen mehr Eindruck."
      Irgendwie hatte Ro das Gefühl, nur noch von A nach B gezogen zu werden. Nachdem Dane die Küche auch nicht mehr auszureichen schien, krallte er sich Ros Hand und zog ihn hinüber ins Wohnzimmer. Nicht, dass er sich beschwerte. Es fiel ihm einfach nur besonders auf. Ungelenk fiel der junge Mann auf den Dämon und musste seine Gliedmaßen erstmal sortieren. Da hatte Dane ihn bereits in Beschlag genommen.
      "Ich bin gar nicht so besitzergreifend", war die nüchterne Antwort seinerseits. Er merkte gar nicht, dass er es in Ansätzen doch war. Wenngleich das an seiner Natur liegen mochte. "Aber ich seh mich irgendwie ständig in deinen Armen oder hab in der Tat deine Hände irgendwo an mir."
      Er erkämpfte sich ein bisschen Platz zwischen Danes Armen, um etwas an seiner recht deplatzierten Lage zu ändern. Am Ende hatte er Danes Beine zwischen seinen, einen Arm links von seinem Kopf ausgestreckt und seinen eigenen Kopf rechts von ihm in Danes Halsbeuge vergraben. Tief und langsam atmete er ein, verinnerlichte, wie der Mann unter ihm roch. Dass er seins sein konnte, wenn er es sich so wünschte. Da blinzelte Ro. Vielleicht war er ja doch ein bisschen... besitzergreifend.
      "Wie schnell ist dein Lieferservice hier?", fragte er leise wobei seine Worte an Danes Hals vibrierten. "Du hast mich immer noch nichts gefragt. Ich weiß, dass dir zwischenzeitlich diverse Fragen auf der Zunge brannten."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane kicherte leise. Ro und nicht besitzergreifend? Guter Witz. Zumindest ein Teil von ihm war es durchaus.
      "Das hier ist kein Einstellungsgespräch, Ro. Ich muss dich nicht mit all den Fragen löchern, die ich habe, um dich kennenzulernen. Ich weiß schon so einiges über dich. Ich weiß, dass du eine ziemliche Kopfperson bis."
      Er tippte Ro gegen die Stirn.
      "Weswegen du deinen eigenen Instinkten folgst, ohne es zu bemerken. Und du hast ziemlich viele davon. Ich weiß, dass du es genießt, meine Hände auf deinem Körper zu spüren, aber nicht weißt warum."
      Er strich über Ro's Arm, ganz sanft.
      "Könnte deiner Unerfahrenheit geschuldet sein, ja. Ich weiß, dass du dir deswegen Gedanken machst. Das sehe ich dir an der Nasenspitzen an. Ich weiß, dass du keine Ahnung davon hast, wie du mit anderen umgehen sollst. Du verlässt dich nur darauf, was dir die Auren sagen, anstatt den Leuten einfach zuzuhören und sie anzusehen. Ich weiß, dass ich für dein Lachen töten würde. Ich weiß, dass du für das Gefühl meiner Magie töten würdest."
      Dane strich Ro sanft durch die Haare.
      "Ich weiß, dass sich das hier für mich schon ganz anders anfühlt, als ein Schäferstündchen mit 'nem Kerl, den ich erst vor ein paar Stunden kennengelernt habe", gab er zu und küsste Ro's Scheitel.
      "Aber wenn du unbedingt eine Frage von mir gestellt bekommen willst, dann beantworte mir das: Was fühlst du gerade? Ich für meinen Teil war schon lange nicht mehr auf diese Art entspannt, habe mich schon lange nicht mehr auf diese Art wohlgefühlt. Ich spüre deinen Herzschlag an meiner Brust und es fühlt sich so normal an, als gehörst du genau da hin, wo du gerade bist. Ich spüre den Instinkt, dich festzuhalten und nie wieder loszulassen. Und ich habe den überwältigenden Drang wissen zu müssen, dass es dir gut geht."
    • Ro genoss jede einzelne Berührung, die Dane ihm zuteil werden ließ. Es befriedigte ein urtypisches Verlangen in ihm, so tief eingesessen, dass er es niemals von sich hätte abscheiden können. Zwangsläufig fühlte er sich ein wenig ertappt, als Dane ziemlich genau beschrieb, wie er handelte und teilweise auch dachte. War es schlecht, eine Kopfperson zu sein?
      "Was ich gerade spüre? Seelenfrieden, vielleicht. Weil ich hier in den Armen von jemanden liege, der mich als das sieht, was ich bin? Und nicht, was ich sein kann." Ro bewegte sich ein bisschen. Er hatte sich was eingeklemmt und musste das kurz korrigieren. "Ein bisschen Neid, denke ich. Weil du einfach frei sagst, was du denkst, was du fühlst. Einen Hauch Unsicherheit weil ich für mich noch nicht weiß, ob und wie ich mich hierrauf einlassen kann und soll. Vorfreude über das, was noch kommt..."
      Er folgte Danes Vorbild und sprach alles aus, was ihm in den Sinn kam. Während er in sich horchte und kleinlich auseinandersortierte, was er eigentlich gerade fühlte, verschaffte ihm das selbst mehr Klarheit, als er angenommen hatte. Dabei stellte er fest, dass er die ganze Zeit einen gewissen Abstand zu dem wahrte, was er eigentlich wirklich tun wollte. Wie er sich geben, was er fühlen wollte. Eine Sicherheitsmaßnahme, damit er sich nicht Hals über Kopf in etwas stürzte, was ihm später das Genick brechen könnte.
      Langsam schob der junge Mann seinen rechten Arm unter den Rücken des Dämons. Ein bisschen Gequetsche, aber schließlich fühlte er ihrer beide Gewicht auf seinem Arm. Ein weiteres zufriedenes Brummen hallte in seiner Kehle wider.
      "Ich mag deine Hände auf mir, da mich sonst niemand so anfasst. Du legst ein Gefühl darein, das ich so nicht kenne. Jedes Fleckchen Haut, das du berührst, bringst du zum prickeln, egal, ob du dabei Magie nutzt oder nicht..."
      Er verfiel ins Schwelgen während er versuchte zu umschreiben, wie er sich währenddessen fühlte. Was Danes Berührungen in ihm auslösten. Und dass er nicht ganz so blind war um zu wissen, warum es sich gut anfühlte.
      "Und mir geht's gerade fantastisch. Wenn dich das beruhigt."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane brummte zustimmend. Es war schön, dass Ro ihm bereits so sehr vertraute, dass er seine Gedanken und Gefühle einfach so verbalisierte. Was so eine Stunde ausmachen konnte...
      "Ich kann nicht sagen, dass ich besonders nervös war, aber das höre ich trotzdem gern", entgegnete er auf Ro's letzte Aussage hin.
      Er fand einen trägen Rhythmus, mit dem er Ro durch die Haare strich, und schloss die Augen. Eine durchgemachte Nacht hatte weitaus weniger Effekt auf ihn als beispielsweise auf einen Menschen, aber er spürte es durchaus. Und heute war ja auch nicht unbedingt ereignislos gewesen. Die Wärme, die Ro ausstrahlte, kombiniert mit dem allgemeinen Gefühl der Ruhe, das Dane gerade empfand, war geradezu einlullend.
      Dane kicherte leise, als ihm bewusst wurde, was gerade geschah.
      "Dein alter Dämon hier ist gerade so tiefenentspannt, dass er beinahe eingenickt ist."
      Er lehnte seinen Kopf gegen Ro's und zwang sich dazu, die Augen wieder zu öffnen. Belohnt wurde er mit der Aussicht auf diese wundervollen, blauen Augen, so endlos wie der Ozean.
      "Du hast die schönsten Augen, die ich je gesehen habe", hauchte Dane, völlig hypnotisiert.
      Er strich Ro über die Wange, den Kiefer.
      "Küss mich", forderte er sanft.
    • "Meiner?", wiederholte Ro hörbar amüsiert und kämpfte sich aus seiner vergrabenen Haltung hervor.
      Er stützte sich rechtsseitig ab, damit er einen Blick auf Danes Gesicht erhaschen konnte, der tatsächlich gerade noch die Lider geschlossen hatte und sie nur einen Moment später öffnete. Sein Blick fiel auf jene Augen, die sich ihm zweimal bereits mit weißen Flammen tief in ihrem Inneren gezeigt hatten.
      Wieder lächelte Ro. Doch dieses Mal war es ein selbstgefälliges, wissendes Lächeln. "Ich weiß. Nicht umsonst haben sich einst manche Kulturen die Augen toter Drachen als Schmuck umgehängt." Manche der namenhaften Schmuckstücke, die in den Museen dieser Welt lagerten, waren die uralten Augen alter Drachen, die einst unglücklich ihr Ende gefunden hatten. Man musste einem Drachen das Auge herausschneiden während er noch lebte, damit es nie seine Farbe verlor. Andersfalls wurde es grau und hob sich nicht mehr von den Kieseln am Boden ab.
      Ro unterbrach den Blickkontakt nicht, selbst als Dane ihm über die Wange und den Kiefer strich. Dann forderte er den Drakin zu dem auf, was ihm unlängst in den Augen geschrieben stand. Doch wartete einen Moment lang, noch immer mit dem zweideutigen Lächeln im Gesicht. Er hätte gerne noch länger gewartet um zu testen, wie lange der Dämon wohl warten könnte. Allerdings war er es, der einknickte. Ro lehnte sich vor, vernichtete die elende Distanz, die ihre Lippen voneinander trennte. Sein Mund fand Danes in einer so unglaublich zarten Berührung, als hätte er Angst, bei zu viel Druck etwas zu zerstören. Er widmete sich so der Unterlippe, danach der Oberlippe und forderte dann die volle Aufmerksamkeit. Da war wieder diese freudige Erwartung, tief in Ros Innerem als er das tat, was ihn jetzt gerade glücklich machte. Er löste den Kuss, schwebte mit seinen Lippen nur einen Hauch über jenen des Mannes unter ihm.
      "Wenn du versuchst dich damit wachzuhalten muss aber ein bisschen mehr her", neckte er den Dämon und zwickte ihn in seine Unterlippe.
      Wenn das so weiterging, dann würde Ro nicht von ihm ablassen, selbst wenn es an der Tür schellte. Dann müsste man ihn gewaltsam von dem Mann abschälen, der gerade unter ihm lag.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane lächelte in den Kuss hinein.
      "Ist das ein Angebot oder eine Forderung?", raunte er Ro zu.
      Im nächsten Augenblick schlang er seine Arme um den jungen Mann und veränderte ihre bequeme Kuschelposition. Ro lag nun unter ihm, ein Bild das sie schon einmal abgegeben hatten. Dane lag noch immer zwischen Ro's Beinen, und mit seinen Ellenbogen stützte er sich neben Ro's Kopf ab, um ihn ansehen zu können.
      "Mittlerweile solltest du doch wissen, dass ich kein Angebot ausschlage und Forderungen immer mit einem Gegenangebot begegne."
      Er gab Ro keine Chance, etwas zu erwidern. Stattdessen lehnte er sich wieder vor, schenkte Ro einen weiteren Kuss. Er imitierte Ro von eben und biss dem jungen Mann sanft in die Unterlippe, bevor er seine Zunge ins Spiel brachte. Er verlagerte sein Gewicht, um Ro's Hand zu ergreifen, die er sogleich auf seine Brust legte. Auf einer der Linien, die aus Runen bestanden, um genau zu sein. Von dort ausgehend sandte er einen winzigen Impuls durch Ro hindurch. Im gleichen Augenblick gab er den Mund des jungen Mannes wieder frei.
      "Dein Dämon stellt dich vor die Wahl", raunte er, "Willst du meinen Mund, oder gibst du mir deinen?"
      In seinen Augen schimmerten für einen kurzen Augenblick die Flammen seiner Magie, aber nicht weil er einen Handel eingehen wollte, sondern weil er einen vorschlug. Das hier hatte nichts mit seinen magischen Verträgen zu tun, sondern war einzig auf den Kick zurückzuführen, den jeder Dämon bei einem Geschäft empfand. Entsprechend schnell verschwand das Licht wieder aus Danes Augen, das Gefühl in seinem Inneren jedoch blieb. Ro hatte noch nicht erlebt was passierte, wenn Dane sich wirklich fallen ließ. Das war etwas, wo sie sich herantasten mussten. Für den Augenblick sollte das hier jedoch genügen. Zumal er diese exquisite Verwirrung auf Ro's Gesicht nicht abwarten konnte. Er hatte sein Angebot mit voller Absicht irreführend formuliert.
      "Und ich spreche nicht von Küssen", fügte Dane schließlich hinzu, beobachtete die Reaktionen, die man nur von einem Unschuldigen bekommen konnte.
      Reaktionen, die seinen ganzen Körper zu Kribbeln brachten. Er würde sein Erster sein. Schon wieder.
    • Ro ließ Dane sich herumrollen bis sie ihre Positionen getauscht hatten. So war es auch nicht schlecht, denn so konnte sich Ro vollkommen entspannt einfach zurücklehnen und Dane dabei beobachten, was auch immer er zu tun gedenkte. Er verlor sich richtiggehend in dem Kuss. Sogar noch, als der Dämon seine Hand auf seiner Brust drapierte und einen kleinen Impuls zu ihm sandte. Er konnte wirklich nicht seine Hände von ihm lassen.
      "Dein Dämon stellt dich vor die Wahl", raunte er, "Willst du meinen Mund, oder gibst du mir deinen?"
      Ro blinzelte träge. Er sah die Flämmchen in Danes Augen kurz aufblitzen, doch verstand er de Frage nicht richtig. Die kurz darauf folgende Ergänzung machte es nicht besser. Stattdessen erschien auf dem Gesicht des Drakin ein fragender, vielleicht sogar etwas perplexer Ausdruck. "Hä?"
      Ein einfaches Hä hatte noch nie jemanden geschadet. Und da er sich ja geschworen hatte, seine Worte weise zu wählen, wenn er mit Dane am spielen war, würde er es bei diesen einsilbigen Lauten belassen bis er es besser wusste. Eingehend musterte er den Mann auf ihm, der sich wieder sichtlich über etwas freute.
      "Du heckst was aus. Was? Hör auf dich zu freuen, das steckt an", sagte Ro, dem mit jedem Wort ein Grinsen stärker ins Gesicht rückte. AUf der einen Seite war ihm nicht wohl dabei, eine Auswahl zu treffen. Auf der anderen Seite.... "Also wenn ich mich unbedingt entscheiden muss....hm... deiner? Ich glaub, du hast die weicheren Lippen von uns beiden."
      Ein Kribbeln ging durch Dane, das asbald auf Ro übersprang. Er musste sich bewegen, um dieses kitzelnde Gefühl loszuwerden. Zwar sah es nun so aus als würde er sich unter dem Dämon winden, aber er musste einfach ein bisschen Gewicht umverteilen. Ganz entfernt erinnerte ihn eine Stimme daran, dass ein Lieferdienst vielleicht schon auf dem Weg war. Und ihrer beider Aufmerksamkeit gerade nicht auf der Klingel lag.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ein vorfreudiges Knurren rollte durch Dane angesichts der getroffenen Auswahl. Er strich Ro eine Strähne aus dem Gesicht, dann über die Wange und schließlich mit dem Daumen über die Unterlippe. Die Tatsache, dass der junge Mann keine Ahnung von dem hatte, was gleich passieren würde, machte das Ganze nur noch besser.
      "Keine Widersprüche", forderte er und küsste Ro noch einmal, "Aber du darfst gern zusehen."
      Dann rutschte er tiefer, küsste sich seinen Weg bis zu Ro's Gürtellinie, auch wenn er nicht einen einzigen Knopf dessen Hemdes öffnete. Das war nicht das Kleidungsstück, das ihn in diesem Augenblick interessierte. Stattdessen ließ sich Dane Zeit damit, Ro's Hose zu öffnen und gerade so weit herunterzuziehen, dass er an das kam, was er haben wollte.
      Er hielt den Augenkontakt mit Ro, während er sich mit Küssen quälend langsam einen Weg von dessen Bauchnabel weiter runter suchte. Dieses Mal tänzelte Dane allerdings nicht sonderlich lange um den heißen Brei herum, immerhin hatten sie hier ein Zeitlimit einzuhalten. Also leckte er einfach ohne große Vorwarnung einmal der Länge nach über Ro's Schritt, bevor er einen sanften Kuss auf die Spitze setzte. Und dann, mit einem breiten Grinsen, nahm er Ro in den Mund. Mit den Händen packte er Ro's Hüfen, um zu verhindern, dass er sich ihm entzog. Er würde das hier knallhart durchziehen und Ro würde keine andere Wahl haben, als sich ihm hinzugeben.
      Dane war gnadenlos. Er bearbeitete Ro mit seinen Lippen, seiner Zunge. Manchmal beugte er sich weiter runter, um die empfindliche Haut an der Basis zu liebkosen, dann nahm er Ro wieder vollständig in den Mund. Dane war entschlossen, diesen ersten Blowjob des jungen Mannes auch zu seinem besten aller Zeiten zu machen.
      "Keine Zurückhaltung, Ro", hauchte er mit heißem Atem gegen Ro's Schaft.
      Er wollte alles, was ihm der andere geben konnte, ausnahmslos. Und er würde es sich holen, wenn musste.
    • Ein ganz schlechtes Gefühl machte sich in Ros Magengrube breit, als Danes Vorfreude sich nun auch noch akustisch bemerkbar machte.
      "Keine Widersprüche ist gar nicht so einfach", bemerkte der Drakin, kurz nachdem sich ihre Lippen voneinander getrennt hatten. In seiner Stimme schwang ein Argwohn mit, der sich nur noch weiter festigte, als der Dämon bereits an seiner Chino beschäftigt war.
      "Warte mal kurz. Warte mal!", schob er dann doch hastig hinterher, als er teilweise befreit unter dem Dämon lag, der sich zielsicher vom Bauchnabel abwärts vorwagte. Unweigerlich sog er scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, kaum hatte Dane sein bestes Stück einer Zuckerstange gleich abgeleckt.
      Selbstverständlich hatte der junge Mann exakt null Entscheidungsgewalt darüber, dass sich sein Körper sehr über diese Art der Aufmerksamkeit freute. Hart stemmten sich seine Füße gegen die Seitenlehne der Couch als er versuchte, sich von Dane zu schieben. Doch der hatte seinen Griff fest um die Hüften des Drakin gelegt. Wie konnte man sich dabei denn nicht bewegen?!
      Ganz so hingebungsvoll konnte sich Roh dann doch nicht geben. Vielleicht etwas zu grob packte er Dane bei der Schulter und schob ihn ein bisschen von sich weg. Er wusste bereits, dass sich der Schuldige gleich sehr über die verräterische Röte in Ros Gesicht freuen würde, aber das hier war irgendwie anders als alles andere zuvor. Nur benennen konnte der junge Mann es nicht.
      "Keine Zurückhaltung heißt, nicht festhalten", erklärte Ro, dessen Stimme zwischen scheu und leisem Protest schwankte.
      Allerdings konnte er nicht bestreiten, dass er definitiv die bessere Wahl getroffen hatte. Er selbst hätte vermutlich nicht das leisten können, was der Dämon da gerade bewerkstelligte. Ganz kurz blitzte vor seinem geistigen Auge auf, wie die Variante gewesen sein konnte, wenn Dane darauf bestanden und sich einfach genommen hätte, was er wollte. Sein Körper erzitterte kurz bei diesen Gedanken, seine Finger drückten Danes Schulter etwas fester.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Tut es das?", raunte Dane, ein breites Grinsen im Gesicht, "Dann solltest du vielleicht meine Schulter loslassen und mich weitermachen lassen. Oder gefällt dir nicht, was ich tue?"
      Er wartete nicht auf eine Antwort. Stattdessen lehnte er sich vor und biss Ro sanft in die Innenseite seines Oberschenkels.
      "Du musst es mir nur sagen und ich höre auf. Du kennst die Spielregeln."
      Er platzierte einen Kuss auf die Seite von Ro's Schaft, arbeitete sich auf diese Weise Zentimeter für Zentimeter weiter nach oben, bevor er die Spitze erreichte.
      "Letzte Chance, Ro."
      Er gab dem jungen Mann drei Sekunden, um zu überlegen, bevor er sich wieder auf ihn hinabsenkte. Allerdings erfüllte Dane ihm den Wunsch, seine Hüften loszulassen. Stattdessen schob er sie unter das Hemd, über die zuckenden Muskeln hinauf bis zu Ro's Brust, wo er sich auf beiden Seiten den empfindlichsten Stellen widmete. So leicht würde er Ro nicht von der Leine lassen.
    • Ro war in einem Konflikt. Ja, er kannte die Spielregeln. Doch, es gefiel ihm. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass es fast schon zu viel des Guten war. Wo Dane ihn vorhin noch darauf hingewiesen hatte, er müsse nicht alles lernen, zeigte er ihm gerade viel mehr als nur das. Er spürte, wie sich sein Rücken leicht krümmte, als der Dämon ihn in seinen Oberschenkel biss. Er drückte Knöpfchen, ob bewusst oder nicht, und das stachelte den Drakin nur an. Bereits jetzt ahnte er, dass er irgendwann die Kontrolle, den Schein, nicht mehr wahren konnte und völlig der Stimme in seinem Inneren verfiel, die sich gerade wieder lautstark bemerkbar machte. Und wollte, dass er einen Scheiß auf den Lieferdienst gab.
      "Bitte. Warte", bat Ro Dane mit einer gefassten Stimme, für die er extrem viel Selbstbeherrschung an den Tag legen musste. Noch immer lag seine Hand an Danes Schulter, sie vibrierte kaum merklich. Genauso subtil flackerten seine blauen Augen. "Drück weiter Knöpfchen und ich vergess' mich. Dann kommt keine Klingel mehr dazwischen." Worte, die etwas versprachen von denen Ro nicht den Hauch einer Ahnung hatte. Dane wollte seine Worte, aufrichtige Worte. Diese hatte er ihm gerade gegeben ohne zu wissen, wie die eigentliche Konsequenz dahinter aussah. "Ich würd's auskosten, ehrlich. Aber nicht so unter Zeitdruck..."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane hielt sofort inne, genauso, wie er es Ro heute mehrfach versprochen hatte. Er hatte diese Regel aufgestellt und Ro dazu gebracht, ihm zu vertrauen. Das würde er jetzt nicht hintergehen.
      Er hob den Kopf und legte ihn auf Ro's halb entblößten Oberschenkel ab. Von jetzt auf gleich hatte vollständig damit aufgehört, Ro weiterhin zu reizen. Stattdessen musterte er den jungen Mann. Er hatte gerade etwas über Ro gelernt, dass ebenfalls in einem gedanklichen Aktenordner abgespeichert wurde. Nur dass er das Wissen aus dieser Akte wohl eher noch einmal gebrauchen würde, als alles andere, was Ro ihm bisher mitgeteilt hatte.
      "Dann verschieben wir das auf später. Oder ein andermal", versicherte er Ro und setzte sich zwischen dessen Beinen auf.
      Er machte dem jungen Mann keinen Vorwurf. Wie sollte er auch?
      Dane legte eine Hand auf Ro's Unterbauch und konzentrierte sich. Ja, er sandte seine Magie einmal mehr in den Körper des jungen Mannes, doch diesmal mit einem gänzlich anderen Zweck. Er würde Ro hier nicht unbequem mit dem Problem sitzen lassen, dass er selbst hervorgerufen hatte. Also gab er Ro's Körper die nötigen Impulse, um sich zu entspannen und den Blutfluss wieder richtig zu gestalten. Es würde zwar ein paar Minuten dauern, bis alles wieder da war, wo es hingehörte, aber es deutlich angenehmer als eine kalte Dusche.
      "Ich entschuldige mich dafür, dass ich zu weit gegangen bin. Danke, dass du mir deine Sorgen mitgeteilt hast", sagte Dane, als er seine Hand wieder wegzog.
      Es war ihm wichtig, dass Ro verstand, dass er alles richtig gemacht hatte und in Zukunft genauso handeln sollte, wenn es wieder zu einer solchen Situation kommen sollte.
      "Kann ich dir etwas Gutes tun?"
    • Ro musterte Dane, als dieser seinen Kopf auf seinem Oberschenkel drapierte. Für einen Moment hatte er die Befürchtung gehabt, in den Augen des Anderen Belustigung oder gar Hohn zu sehen. Stattdessen war sein Ausdruck überraschen... nichtsaussagend.
      Als sich der Dämon ausfsetzte und sich daran machte, dem armen Drakin etwas Linderung zu verschaffen, widerstand Ro dem Drang nicht mehr, den Kopf einfach nach hinten fallen zu lassen und einen Seufzer auszustoßen. Er bereute aufrichtig, das hier abgebrochen zu haben. Allerdings führte er sich nochmals seine Gedanken vor Augen und erstickte die Reue im Keim.
      "Du bist nicht zu weit gegangen.... es... ich weiß auch nicht", sagte Ro während er sich mit einer Hand über das Gesicht fuhr. Sein Körper brauchte dringend eine Zeit, in der er nicht einer Reizüberflutung seiner Hormone durchlitt. Vielleicht wäre dieses ständige Hoch irgendwann auch so normal, dass er nicht mehr empfängliche für so besondere Spitzen war...
      "Du tust mir was Gutes wenn du mir versicherst, dass ich dich in irgendeiner Art und Weise abgeschreckt hab. Oder enttäuscht. Oder was auch immer. Ich weiß, ich sollte mich bemerkbar machen und du nimmst mir das nicht über, aber... naja." Ro konnte nicht aussprechen, dass er sich doch davor fürchtete, dass eine Unterbrechung zu Ablehnung führen konnte. Dass er Dane doch nicht zufriedenstellen konnte oder können würde und der junge Mann am Ende von sich selbst am meisten enttäuscht wäre.
      Als sich seine untere Körperregion sich wieder beruhigt hatte, verstaute Ro alles wieder an Ort und Stelle. Noch immer war Dane zwischen seinen Beinen nachdem sich der Drakin aufgesetzt und die Beine etwas aufgestellt hatte. "Nimm's mir bitte nicht übel", murmelte er und ließ seine Finger über Danes Wangenknochen gleiten. So wie sein Gegenüber scheinbar nicht seine Hände von ihm lassen konnte, galt es scheinbar auch andersherum. Er wollte die Welten sehen, die ihm bisher verwehrt blieben und dieser Mann vor ihm war der Schlüssel zu der Tür, die man immer sorgsam verschlossen gehalten hatte. Vielleicht würde Ro irgendwann sogar sagen, dass ihm seine Wahre Gestalt egal war. Dass er nur diesen Dämon zwischen seinen Beinen brauchte, um sich selbst zu finden.
      Bei diesen Gedanken huschte ein verletzlicher Ausdruck über Ros Gesicht, als er Dane in eine feste Umarmung zog und sich einfach dem Gefühl und dem Geruch nach verbranntem Bernstein hingab.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane schlang seine Arme um den jungen Mann und ließ sich mit ihm nach hinten fallen, sodass Ro nun halb auf ihm lag. Sanft stricht er ihm durch die Haare, während er ihn einfach nur festhielt.
      "Du hast mich weder abgeschreckt noch enttäuscht, Ro. Ich weiß, dass das alles neu für dich ist und ich habe dir mehrfach gesagt, dass du mir sagen sollst, wenn es dir zu viel wird. Nur weil du Gebraucht davon machst, heißt das nicht, dass du meine Gefühle verletzt. Das ist der Vorteil an einem erfahrenen Partner: Ich bin in der Lage, deine Grenzen ungefragt zu akzeptieren. Ich nehme dir gar nichts übel."
      Dane musste dem jungen Mann einfach versichern, dass er nichts falsch gemacht hatte. Im Gegenteil. Ro war neu in diesen Sachen und Dane wollte sichergehen, dass er eine gesunde Beziehung zu körperlicher Intimität entwickelte. Das hieß vor allem, Grenzen zu stecken und sie auch einzuhalten.
      Für den Moment hielt Dane den jungen Mann einfach nur fest, ließ ihn fühlen, was auch immer er im Moment fühlen musste. Alles, was Dane tat war, Ro sanft durch die Haare zu streichen und anwesend zu sein. Er konnte warten. Er hatte Jahrhunderte gewartet, was waren da ein paar Tage oder Wochen? Er würde Ro so viel Zeit geben, wie er brauchte um rauszufinden, was auch immer er rausfinden musste.
      Dane genoss die Wärme, die von dem jungen Mann ausging, spürte dessen Herzschlag an seiner eigenen Brust. Und das war ihm genug.
    • Alles, was seitens Ro zu hören war, war ein friedsames Summen. Eng geschmiegt lag er an Dane, der ihm einfach nur durch die Haare strich und einen warmen Grund unter seinem Körper darstellte. Wäre da am Ende nicht das Klingeln an der Haustür gewesen, hätte Ro sich vermutlich erst in Stunden von dem Dämon erhoben. So fiel er beinahe von der Couch als er versuchte, schnell auszustehen.
      "Gehst du holen?", fragte er und war schon selbst auf dem Weg in die Küche.
      An der Kücheninsel angekommen fuhr sich Ro durch die krausen Haare. Ein flüchtiger Blick zurück durch den Türrahmen bescherte ihm einen Blick auf Dane, der gerade zur Tür ging um das Essen in Empfang zu nehmen. Je öfter er darüber nachdachte, wie das alles hier zustande gekommen war, umso verrückter war es auch. Aber noch verrückter war nur der Fakt, dass es ihn weniger störte, als es vielleicht sollte. Was auch immer es war, es fühlte sich nicht schlecht an.
      Mit einem Lächeln auf den Lippen machte er ein wenig Platz an der Kücheninsel und zupfte ein paar Blatt Küchenrolle ab. Als aufmerksamer Beobachter hatte er gesehen, wo Dane die Gläser hergeholt hatte und holte ein neues für ihn sowie eines für den Dämon hervor. Es quietschte, als Ro einen Hocker zu sich zog und sich daraufsetzte, um zu warten. Einen Augenblick später kam Dane bereits um die Ecke und stellte das Essen auf der Insel ab
      Fast augenblicklich nestelten Ros Finger an der Tüte herum. "Sag mal, bist du schon lange in dieser Stadt ansässig? In vielen Schreiben liest es sich so, als gehörst du praktisch zum Inventar." Ein glückliches Geräusch ertönte, als der Drakin seine Order entdeckt hatte und sie aus dem Rest befreite. "Erzähl mir ein bisschen was von Asa. Ich hab was von Harpyien gehört? Und was für Mädchen waren gemeint als du mit Mace gesprochen hast? Apropos sprechen - ihr habt sowas wie Telepathie drauf, oder?"
      Nun da die Stunde um war, kehrte allmählich Ros wissbegierige Seite zurück, die alle Fragen aufholen musste, die es noch zu fragen gab.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ein kleiner Teil von Dane wollte dem Lieferanten die Wirbelsäule aus dem Rachen reißen dafür, dass er seinen Frieden störte. Ein ganz kleiner Teil. Anstatt also den Tag mit einem brutalen Mord zu beenden, nahm er einfach die Tüte mit dem Sushi entgegen und bezahlte den jungen Mann - mitsamt einer ordentlichen Packung Trinkgeld.
      In der Küche holte er als erstes ein paar Sushi-Teller heraus. Wie das meiste in seinem Besitz waren auch die rechteckigen Teller schwarz, wobei diese von weißen Rissen durchzogen wurden, als hätte sich jemand daran versucht, Marmor zu imitieren. Dazu gab es passende Stäbchen, die ein bisschen stabiler waren, als die billigen Holzdinger vom Restaurant, die einem eher Splitter verpassten als beim Essen halfen.
      "Kommt deine Neugierde eigentlich immer in Wellen?", stellte er lächelnd eine einzige Gegenfrage, als er einen Sake auf die Kücheninsel stellte.
      Er wusste nicht, ob Ro welchen trinken wollte, aber er wollte ihm auch keinen vorenthalten.
      "Offiziell lebe ich hier erst seit knapp zwei Jahren. Vor ein paar Monaten bin ich dieses Haus gezogen. Allerdings arbeite ich schon seit Jahren in und für die Stadt. Die magische Population ist hier einfach höher als in anderen Städten."
      Dane faltete die leere Tüte zusammen und sammelte die Plastikdeckel der Sushi-Verpackungen ein, um sie wegzuwerfen, bevor er sich auch zum Essen hinsetzte.
      "Asa... da gibt es nicht viel zu sagen, wenn ich ehrlich bin. Wir sind Brüder, mehr oder weniger. Unsere Arbeit ist sehr ähnlich - er ist nicht direkt Bänker, aber Investor und beschäftigt sich damit, große Mengen Geld zu bewegen. Ich habe einiges seiner Arbeit übernommen, zusammen mit diesem Haus, als er vor sieben Monaten Vater von Drillingen wurde. Biologisch gesehen ist nur eines der Mädchen seins, aber das sieht er nicht so eng. Die Mutter ist eine Harpyie. Die anderen beiden Mädchen gehören biologisch gesehen zu seinem Partner Greg. Der ist ein Wolf-Shifter und seine Familie lebt", Dane deutete aus dem Panoramafenster, "in dieser Richtung. Ich habe dir von ihnen erzählt. Wir teilen uns das Grundstück hier. Sie können durch die Gegend rennen, wenn ihnen danach ist, und ich habe meine Ruhe von der Außenwelt."
      Mit Präzision verteilte Dane sein Sushi auf seinem Teller, richtete Sojasoße und Wasabi an.
      "Was meine Telepathie mit Mace angeht...", er schmunzelte, "Da muss ich dich enttäuschen. Wir reden nicht mittels Gedankenkraft. Wir sind einander sehr nahe, ja, aber das kann weder er noch ich. Es ist... schwer zu erklären, ehrlich gesagt. Und läuft auch auf etwas hinaus, was ich vorerst für mich behalten will, weil es für jeden Dämon gilt. Was ich dir sagen kann ist, dass wir uns auch ohne Worte verstehen können.
      Er schob sich die erste California Roll in den Mund.
      "Jetzt bin ich dran. Mit der Affinität zu Wasser und der offensichtlichen Liebe zu Fischgerichten: Darf ich davon ausgehen, dass du eigentlich nur ein Hai auf zwei Beinen bist? Wenn ja: Muss ich damit rechnen, dir irgendwann einmal ein Nummernschild aus dem Gauben zu ziehen?"
    • "Die kommt dann, wenn ich mich entspannen kann."
      Mit langen Fingern angelte sich Ro den Sake, um das Ettikett zu inspizieren. Dann blickte er durch das Fenster nach draußen und folgte der gedanklichen Linie, die Danes Worte zogen. "Warte mal. Ihr seid tatsächlich in der Lage, euch biologisch zu vermehren? Ich dachte, ich könnt euch nur erschaffen oder was auch immer."
      Ro war weniger damit beschäftigt, wie das Sushi auf seinem Teller aussah. Buchstäblich lud er alles auf den Teller, ließ jedoch den Wasabi aus und ging auch mit der Sojasoße sehr sparsam um. Mehr Salz als nötig mochte er nicht sonderlich. "Heißt also, wenn ich da mal kleine süße Wölfchen sehe, dann weiß ich, wer das ist." Insgeheim war er schon gespannt, wie lange es dauern mochte, bis er sie das erste Mal sehen würde. Vermutlich spürte er sie eher als dass er sie sah.
      "Siehst du Kiemen?" Ro reckte den Kopf und demonstrierte eindrucksvoll einen kiemenlosen Hals. "Und mitnichten haben Haie keine schönen Augen. Die sind so tot wie bei vielen anderen Fischen auch. Meeressäuger allerdings haben aussagekräftige Augen. Und wir natülich. Und nein, kein Schild. Ich krieg mein Maul doch gar nicht weit genug auf."
      Diese These unterbaute er nicht mit einem Beispiel, sondern stopfte sich selbst den Mund mit einer Futo Maki. Ja, sie liebten Fischgerichte, aber das kam mit der Natur. Dass Ro ein Faible für Softdrinks hatte war einzig und allein seiner Persönlichkeit zuzuschreiben. Als er geschluckt hatte, kam er auf seine Fragen zurück: "Heißt, ich werde nicht den Stand erreichen können, den du und Mace habt?"

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