A Dash of Luck [Asuna feat. Pumi]

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    • Dane konnte dabei zusehen, wie die Rüstung des jungen Drakin Risse bekam und langsam zerfiel. Es war keine besonders starke Rüstung gewesen, von Anfang an nicht. Die Schwachstellen hatte Dane im Handumdrehen identifizieren können und jetzt musste er nur noch den richtigen Druck anwenden.
      Am Rande schien sich Ro noch bewusst zu sein, dass das alles hier nicht ausschließlich auf einer persönlichen Ebene ablief. Dass das hier noch einen anderen Zweck verfolgte. Zeit, das zu ändern.
      "Ich habe noch gar nicht angefangen, dir meine Macht zu zeigen, kleiner Drache", raunte Dane.
      Er ließ einen Teil seiner instinktiven Verschleierung fallen, gab Ro einen kleinen Teil dessen, was er eben noch hatte spüren können, als er seine Tätowierungen präsentiert hatte.
      "Ich würde dann jetzt gern meinen Teil unserer kleinen Abmachung einfordern: Eine Stunde, ab jetzt."
      Er gestattete sich, auf das angenehme Kribbeln zu reagieren, das sich in seinem Körper ausbreitete, als er seine Forderung stellte. Als er seine Bezahlung verlangte. Ein wohliges Seufzen entwich ihm, als sich die ganze Welt für einen Augenblick perfekt anfühlte. Einen Handel zu schließen war für ihn wie der nächste Schuss einer Droge, die Erfüllung eines solchen Handels aber... das war etwas ganz anderes. Das konnte man nicht beschreiben. Es war ein Gefühl, das man nur begreifen konnte, wenn man es empfand. Jeder Dämon sehnte sich danach, es wieder und wieder spüren zu können.
      "Sag mir, wie ich dich berühren soll, Ro", flüsterte Dane, der mit voller Absicht sämtliche Spitznamen wegließ.
      Eine Stunde ohne Verbindungen zu dem Leben, aus dem Ro kam. Für die nächste Stunde war er weder Teil seiner Familie, noch Teil seiner Art. Er war einfach nur Ro und er würde Dane vertrauen müssen.
    • Ro bekam keine Luft mehr.
      In dem Moment, in dem Dane einen Teil seiner Verschleierung fallen ließ, raubte es dem Drakin jegliche Lufzt zum atmen. Das Ungleichgewicht war zu groß, die angesammelte Energie war zuviel für die limitierte Gestalt, die sich sein Körper nannte. Zuckend rang er um jedes Quäntchen Luft und ließ am Ende zu, dass er darauf vertrauen konnte, seinen Instinkten zu folgen.
      Die Hand, die er vorhin an der Rückenlehne zum Halten gebracht hatte, schoss nach oben. Er krallte sich mit dieser einen Hand in Danes Rücken, bohrte seine Fingerkuppen in einige der dickeren schwarzen Zierlinien auf seiner Haut. Vorhin hatte Ro das Muster gesehen, seine Energiebahnen hatten sich in sein Gedächtnis gebrannt wie kein zweites. Kaum hatte er den Körperkontakt hergestellt, entlud sich das Ungleichgewicht auf zwei Körper statt einem. Ohne es zu wollen flutete der Drakin den Dämon mit all der Energie, die er viel zu lange in sich gehalten hatte. Seine Hand, insbesondere die Fingerkuppen, brannten wie Feuer während er fühlte, wie sich der Druck langsam schmälerte. Luft drang wieder in seine Lungen, die heftig danach geschrien hatten. Nach ein paar Sekunden hatte sich das Level normalisiert wodurch sich Ros verkrampfte Finger lösten und sich nicht mehr so arg in der Haut der Anderen vergruben.
      Die komplette Zeit über hatte der Drakin die Augen geschlossen gehabt. Nun öffnete er sie wieder mit einer Klarheit, die er die letzten Minuten vergeblich gesucht hatte. Schwarze Schlitze spalteten das Meer in seinen Augen während er Danes Blick einfing. Noch immer schwer atmend hatte er sehr wohl gehört, dass sein Handelspartner seinen Teil des Deals einforderte. Und Ro gewährte es ihm.
      Noch fand Ro keine Worte. Er konnte nichts formulieren, nicht auf Danes Flüstern antworten. Stattdessen packte er seine Hand, mit der er den Jüngeren noch immer am Kragen gepackt hatte, und löste ihren Griff. Dann führte er sie abwärts, bis sie an dem Bund seiner Chino angekommen waren. Doch anstellte weiter abwärts zu wandern, schob er ihre Hände unter sein Oberteil aufwärts. Auf ihrem Weg steckten sie jeden Quadratzentimeter Haut in Brand und entlockten dem Drakin ein wohliges Erschaudern. Er hob kurz seinen Rumpf etwas an, damit der Stoff höher rutschen konnte und Ro Danes Hand auf seiner Brust über dem Herzen platzierte. Es fühlte sich an, als würde jeder einzelne Herzschlag eine heiße Welle durch seinen Körper pumpen, jede Zelle damit fluten und ihn um den Verstand bringen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Schmerz war immer so eine Sache in Danes Welt. Eine komplizierte Angelegenheit, wenn er es in Worte fassen musste. Aber das, was Ro da machte... es tat nicht direkt weh. Es war eher anstrengend. Der Junge beschoss ihn mit Unmengen an Magie, mit denen er nicht gerechnet hatte. Er verteilte diese Energie mit Hilfe seiner Siegelmagie, aber einfach war es nicht.
      Bis Ro seine Hand ergriff. Aber da war es vorbei und Dane hatte keine Zeit mehr, sich über die Logistik Gedanken zu machen. Die Haut des Mannes brannte geradezu unter seinen Fingerspitzen, als er ihm den Weg zeigte. Und Dane genoss es. Er genoss die Reaktionen, die Ro ihm gab, wie er sich ihm entgegendrückte. So verlockend...
      Dane entwand seine Hand dem Griff des anderen Mannes, ließ ihn aber nur kurz warten. Ihm war das Hemd im Weg, also löste er mit Präzision die Knöpfe und schob den Stoff einfach aus dem Weg. Er wurde begrüßt von dieser glatten, zarten Haut, die ihn schon vorhin am See in ihren Bann gezogen hatte.
      "Verrate mir, Ro: soll ich nur meine Hand benutzen? Oder willst du etwas anderes von mir?", hauchte Dane, kaum in der Lage sich davon abzuhalten, all die Dinge zu tun, die ihm durch den Kopf schossen.
      Stattdessen legte er seine flache Hand wieder auf die Stelle, an der Ro ihn hatte haben wollen. Der Herzschlag des Mannes war so stark, dass Dane das Gefühl hatte, sein Herz in seiner Hand zu halten.
      "Soll ich dir geben, was du mir gerade gegeben hast?", flüsterte er, "Soll ich dir etwas ganz anderes geben?"
      Er legte seine freie Hand an Ro's Wange, beugte sich so weit vor, dass die Versuchung, den Mann zu küssen ihn selbst beinahe überwältigte. Ro roch nach Meer und Wald und Freiheit. Und gerade jetzt war das der beste Duft der Welt.
      "Ich will, dass du deine Worte benutzt, Ro", forderte Dane und machte gleichzeitig klar, dass er sich keinen Millimeter weiter bewegen würde, bis Ro dieser Aufforderung auch nachkam.
    • Der arme Junge war fast nicht mehr aufnahmefähig, als dass ihm etwas einfiele was er wollte, wozu Dane keine Hände benutzen sollte. Danes Worte klangen in Ros Ohren zeitgleich entfernt und unglaublich nah. Sie berührten etwas in ihm, weckten einen schlafenden Teil seiner Selbst, sodass es sich lautstark bemerkbar machte. Es lag gefesselt unter der Selbstbeherrschung des Drakin, doch mit jedem weiteren Wort brach ein neues Kettenglied auf.
      "Soll ich dir geben, was du mir gerade gegeben hast?", flüsterte Dane, "Soll ich dir etwas ganz anderes geben?"
      Spätestens jetzt fing Ros Gehirn wieder an zu funktionieren. Sein Blick zuckte über das Gesicht des Dämons, als dieser die Distanz zwischen sich fast zu nichte machte. Jetzt sah er nur noch seine dunklen Augen, die in unbändiger Selbstkontrolle funkelten. Ihr Atem vermischte sich, wurden zu einem und versprach so viel mehr. Er musste es nur aussprechen.
      Da war noch immer dieser kleine Funke Sorge. Er zog sich wie eine winzige Störung durch das Gefüge, das das versprochene Vertrauen war. Seine innere Stimme sagte ihm bereits die Worte vor, drängte ihn dazu, ihnen auch eine Stimme zu verliehen. Aber er hatte ein bisschen, ein ganz kleines bisschen Angst vor dem, was kommen würde, wenn er die Lawine lostrat, die sich unter seinen Füßen befand. Oder aktuell eher über ihm.
      "Gib mir etwas von deiner Magie", hauchte Ro mit einer Rauheit in der Stimme, die er von sich gar nicht kannte, "bring meine Haut zum Brennen."
      Noch immer trennten Millimeter ihre Lippen von einander. Doch Ro hätte schwören können, dass er bereits spürte, wie sie sich berührten. Wie ihr Atem nur noch als ein einziger Atemzug funktionierte, die Weichheit seiner Lippen auf den eigenen.
      "Zeig mir, wie man sich verliert."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ein Lächeln huschte über Danes Gesicht. Er hatte doch gewusst, dass unter all dieser verkrampften Haltung jemand lag, der einfach nur sein Leben leben wollte. Jemand, der das Leben erfahren wollte.
      "Du kannst mich jederzeit stoppen, wenn es dir zu viel wird", versicherte er Ro und strich ihm eine verirrte Strähne aus diesem umwerfenden Gesicht.
      Dann nutzte er die Verbindung, die zwischen seiner Hand und Ro's nackter Brust bestand und sandte einen winzigen Bruchteil seiner Energie in den Körper des Jungen. Vorher hatte er seine Magie an der Leine gehalten, sein Bewusstsein durch sie erweitert, die Kontrolle über sie behalten. Dieses Mal war es anders. Es war kein Faden, den er in das Wasserglas hielt, um einen Fisch zu fangen. Es glich mehr einem Tropfen von seinem eigenen Wasser, das er in Ro's Glas fallen ließ. Der Tropfen breitete sich aus, vermischte sich mit dem Wasser, das schon da war, bis die beiden Teile nicht mehr voneinander zu unterscheiden waren. Ro hatte ihn eben mit einem Feuerwehrschlauch erwischt, als er endlich losgelassen hatte. Dane arbeitete genauer, präziser. Einerseits weil er es sich nicht leisten konnte, auf die gleiche Art und Weise loszulassen. Andererseits weil er sehen wollte, wie sich Ro unter seinem Einfluss wand wie ein Fisch außerhalb des Wasser.
      "Halte mich auf, wenn du das hier nicht willst", erinnerte Dane, seine Stimme nicht viel mehr als ein Hauch.
      Dann vernichtete er auch noch die letzten Millimeter, die ihn von Ro's Lippen trennten und küsste ihn endlich. Seit der Fahrt zum Anwesen seiner Familie hatte sich Dane gefragt, wie der junge Mann wohl schmecken würde. Nichts hätte ihn auf die Wucht vorbereiten können, mit der ihn seine Sinne nun überfluteten. Das hier war... perfekt. Dane hatte schon die ein oder andere Liebschaft in seinem langen Leben gehabt, aber nichts hatte sie jemals so angefühlt. Niemand hatte sich so angefühlt wie Ro.
      Begierde und Kontrolle kämpften in seinem Inneren. Er wollte Ro nicht überfordern. Andererseits wollte er diesen Mann.
      Dane küsste Ro's Kiefer, dann seinen perfekten, schlanken Hals, das Schlüsselbein. Seine freie Hand vergrub sich in Ro's Haaren, als er einen Kuss auf die Stelle gleich über Ro's Herzen setze. Mit diesem Kuss gab er dem Mann einen weiteren Tropfen seiner Magie, wie der es verlangt hatte.
      "Sag mir, was du von mir willst, Ro", forderte Dane erneut.
      Er wollte hören, wie Ro um Worte kämpfte wegen dem, was er mit ihm machte. Wie schwer es ihm fiel, einen klaren Gedanken zu fassen. Er wollte hören, dass es Ro genauso ging wie ihm selbst.
    • Ros Körper vibrierte vor Anspannung, als Dane seine Magie in fein dosierter Menge in den Körper unter sich fließen ließ. Auf dem Weg, den sich die Energie bahnte, steckte sie jede Synapse in Brand. Er würde den Mann über sich nicht stoppen können. Das ließ sein inneres Wesen einfach nicht zu. Der Junge war angehalten worden, dem Dämon sein Vertrauen zu schenken, und sei es auch nur auf diese eine Stunde beschränkt. Genau dies befolgte er nun während eine Stimme in ihm nach mehr schrie. Das hier war neu, aufregend, spannend. Etwas, das er bisher in seinem Leben nicht erfahren hatte und nun merkte, dass ihm diese Erfahrung wertvoller schien als zunächst angenommen.
      Dann wurde aus Ros Eindruck Wirklichkeit. Im nächsten Moment lagen Danes Lippen auf seinen, zeitgleich weich und unbändig. In seinen Ohren hörte er bereits, wie weitere Kettenglieder einfach zerschellten, mehr von einem unkontrollierten Wesen freigaben, das er gar nicht kannte. Vor seinen geschlossenen Augen tanzten die Farben von Danes Aura, die ihm deutlich die Geschichte erzählten, wie sich Begierde und Kontrolle in dem Dämon gerade bekämpften. Und Ro wünschte sich, dass die Kontrolle der Verlierer sein würde.
      Als sich Danes Hand in seiner Haarpracht vergrub, packte er mit seiner Linken seinen gemusterten Oberarm. Unter immenser Anspannung unterdrückte der Drakin den Drang, so fest er konnte zuzudrücken. Als Resultat traten seine Knöchel leicht hervor in dem delikaten Zwiespielt zwischen Zurückhaltung und Loslassen.
      Die Spur, die Danes Lippen auf ihrem Weg abwärts hinterließ, prickelte auf seiner Haut. Mit einem Mal überkam den Jungen ein neues Gefühl. Er wollte derjenige sein, der den Dämon über die Kante trieb so wie er es gerade bei ihm tat. Den älteren Mann auf den Rücken werfen, sich über ihm aufbäumen, ihm zeigen, dass er nicht irgendwer war. Dieses Gefühl verpuffte jäh als Dane auf Ros Brust einen weiteren Tropfen auf den heißen Stein gab. Diese geringfügige Menge an Magie brachte sein Gleichgewicht durcheinander, so subtil, dass es sich nicht gefährlich anfühlte. Es war ein delikater Strudel, der so kurzweilig war, dass man seine Bewegung schon Augenblicke später misste. Für einen Drakin, der so empfindlich auf Magie reagierte, war es fast alles, was es brauchte. Er biss sich auf die Lippe, damit kein Laut ihm entwich. Doch sein Körper verriet ihn letztlich. Er fuhr zusammen, eingeschränkt durch Danes bloßen Körper zu seinen Seiten. Sein eigener Magiehaushalt geriet stetig mehr aus den Fugen, schwappte unkontrolliert von einem Rand zum anderen. Da legte Ro seine rechte Hand an Danes Brust, ebenfalls auf Herzhöhe. Dann öffnete er gedanklich eine Schleuse, die sich zwischen seinen beiden Händen durch den Körper des Dämons öffnete. Als würde man Wasser von einer Hand in die andere gießen floß ein gleichbleibender Magiestrom, der sich auf seinen Weg durch den Körper eines anderen auszugleichen schien.
      Ro rutschte stetig leicht hin und her. Er konnte nicht mehr still liegen, sowas hatte er noch nie zuvor gemacht. Er wusste, dass Magieaustausch intensiv und lustvoll sein konnte. Oh, wie einfältig war er nur gewesen bis jetzt darauf zu verzichten.
      "Sag mir, was du von mir willst, Ro", forderte Dane erneut.
      Ro schlug seine Augen auf, die er zwischenzeitlich geschlossen hatte. Er sah an sich hinab auf Dane, öffnete die Lippen, nur um sie kurz darauf wieder zu schließen. Was wollte er sagen? Wie sollte er es sagen? Welche Worte waren nötig, um diesem Feuer in ihm den Gar auszumachen?
      "Muss ich... mich wiederholen?", presste er schließlich zwischen den zuvor sorgsam versiegelten Lippen hervor. Er schaffte es nicht zu sagen, wo oder wie er berührt werden wollte. Er wusste es einfach nicht zu beschreiben. "Zeig mir, was ich tun muss. Ich... " Ro krümmte sich unter Dane, als er einen weiteren Tropfen Energie durch ihn schickte. Er konnte nicht denken, er konnte nur fühlen. Nur noch wenige Glieder trennten das fremde Ich in seinem Inneren davon, die Oberhand zu gewinnen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ein tiefes Grollen ging durch Danes Körper. Er war vielleicht kein Shifter, aber ein Dämon war näher an der animalischen Seite des Lebens dran als die meisten vielleicht dachten.
      Es kostete Dane alles an Selbstkontrolle, was er noch hatte, um sich auf dem Schoß des jungen Mannes aufzurichten, diese Distanz zwischen sie beide zu bringen. Die Aussicht war es wert. Ro war ein einziges Durcheinander. Zu wissen, dass er dafür verantwortlich war, war nur zu köstlich.
      "Sieh mich an, Ro", forderte Dane.
      Erst, als seinem Befehl folge geleistet wurde, sprach er weiter.
      "Das sind unsere die Spielregeln: wenn du etwas nicht willst, sag es mir oder halte mich auf. Du darfst mir natürlich auch verraten, wenn du etwas von dem, was ich tue, magst. Vielleicht bin ich dann sogar geneigt, dir mehr davon zu geben."
      Dann stand Dane auf. Er wusste nicht genau, woher er die Kontrolle dafür nahm, aber er löste sich vollständig von Ro. Als er den verwirrten und teilweise enttäuschten Blick des Mannes sah, musste er breit Lächeln.
      "Keine Sorge, ich werde dir zeigen, wie man sich selbst verlierst, ganz wie du es von mir willst. Aber nicht hier. Nicht auf einem Sofa."
      Er fragte nicht und er gab auch keine Warnung, als er sich vorbeugte und seine Arme unter Ro's Schultern und Beine schob. Er wusste nicht, wie erfahren Ro war, aber die Reaktionen, die ihm der Mann gegeben hatte ließen darauf schließen, dass da nicht viel war, auf das er zurückgreifen konnte. Daher wollte Dane dafür sorgen, dass sich Ro wohlfühlte, wenn sie das hier taten. Es war leicht, der eigenen Begierde nachzugehen und das Ganze hier chaotisch und schnell zu erledigen, nur um dieses Jucken zu beseitigen. Dane hatte absolut kein Problem damit, es so anzugehen. Normalerweise. Aber es war anders mit Ro. Er wollte, dass dieser junge Mann sich entspannte, sich wohlfühlte. Dane hatte eine Stunde blindes Vertrauen gefordert, er würde es nicht enttäuschen. Also trug er Ro hoch in das obere Stockwerk seines Hauses und in eines der Schlafzimmer, wo er ihn sanft auf den tiefschwarzen Laken absetzte.
      "Du wirst deine Hände bei dir behalten, bis ich dir etwas anderes sage. Du wirst weder mich, doch dich selbst anfassen. Verstanden?"
    • Es war regelrecht grausam, als sich Dane von Ro löste und sich aufrichtete. Er entzog sich seinen Griffen und sorgte dafür, dass der Junge ein paar dringend notwenige tiefe Atemzüge machen konnte. Seine unfassbar lebendigen Augen flogen über Danes Brust hinweg und fast hätte er ihn angeschrien, zurückzukommen. Als sein unsteter Blick an den Augen des Dämons hängen blieb, stellte dieser neue Regeln auf. Kurz danach fand er sich bereits in Danes Armen wieder und war fast geneigt, zu lachen. Er hätte nie gedacht, dass man ihn mal princesslike tragen würde. Sowieso ging alles gerade so schnell, dass die letzte Minute schon nur noch als einzelne Bilder in seiner Erinnerung übrig waren.
      Auf dem Weg ins obere Stockwerk fing sein Hirn wieder an zu arbeiten. Dieser plötzliche Bruch sorgte dafür, dass er sich wieder etwas erden konnte und die Stimme in ihm wieder an Lautstärke verlor. Die zuvor zerschellten Glieder bildeten sich bereits neu als Dane ihn in ein Schlafzimmer trug und ihn auf einem Laken absetzte, das so schwarz wie die mondlose Nacht selbst war. Der Stoff war aalglatt und kühl, als Ros Hände über den Stoff hinweg glitten. Vermutlich Seite oder Satin.
      Kurz wanderte der Blick des Drakin im Raum umher ehe er sich wieder auf Dane fixierte. Er verstand jedes Wort des Mannes vor ihm, der ihn von oben herab mit Blicken bedachte. Etwas in Ro regte sich. Flüsterte ihm zu, dass diese Ansicht die verkehrte war. Er gehörte nach da oben, er sollte auf andere hinabblicken. Leicht verwirrt schüttelte er kaum merklich den Kopf, um diese wirre Stimme aus seinem Kopf zu verbannen.
      "Warum sollte ich mich selbst anfassen? Wenn überhaupt lägen meine Hände auf dir", bemerkte Ro, dem ganz offensichtlich eine bestimmte 'Notlage' im Erfahrungsschatz fehlte. "Aber schön. Krieg ich hin."
      Seine Nackenhaare stellten sich bereits auf. Er ahnte, dass er seine großspurigen Worte gleich noch bereuen würde und der Mann vor ihm für seinen herausfordernden Blick teuer zu stehen kommen ließ.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ro's Unschuld war zu köstlich. Dane musste sich aktiv davon abhalten, zu schmunzeln.
      "Zieh dein Hemd aus", forderte er stattdessen und hielt mucksmäuschen still, während Ro seinem Befehl nachkam.
      Für den Moment konnte er sogar übersehen, wie das Kleidungsstück unachtsam beiseite geworfen wurde. Darum konnte er sich später kümmern, wenn er selbst ruhiger war. In diesem Augenblick gab es Wichtigeres zu beachten.
      Er bedeutete Ro, sich in Richtung Kopfende zu bewegen und sich ganz harmlos und langweilig hinzulegen. Das würde wahrscheinlich das Einzige sein, was ab jetzt noch langweilig war. Dane konnte seine Vorfreude kaum im Griff halten, als er sich erneut rittlings auf Ro's Schoß niederließ.
      "Kein Anfassen", erinnerte er den jungen Mann.
      Dann beugte er sich vor und küsste ihn erneut. Eine sanfte Geste. Wie zuvor in seinem Wohnzimmer suchte sich Dane einen Weg mit seinen Lippen. Er folgte Ro's Kiefer, den Hals hinab zu seiner Brust, wo er stoppte. Er richtete sich wieder auf, ersetzte seine Lippen mit seinem Zeigefinger. Er verfolgte die gleiche Spur und als sein Finger über Ro's Herzen ankam, sandte er einen winzigen Tropfen seiner Magie in den anderen Mann. Von dort aus folgte er dem sanft geschwungenen Tal zwischen Ro's verlockenden Bauchmuskeln. An jeder kleinen Kreuzung schenkte er dem Mann einen weiteren Tropfen seiner Macht, bis er schließlich an Ro's Gürtellinie ankam.
      "Halte mich auf, wenn du musst", erinnerte er, bevor er den letzten Schuss Magie setzte und sich dann daran machte, Ro aus seinen Hosen zu befreien.
      Er hielt sich damit nicht länger auf als nötig und kurz darauf lag der junge Mann nackt vor ihm. Dane genoss die Aussicht mehr als er vielleicht sollte. Er saß nun am Fußende des Bettes und hatte freie Sicht.
      Er legte eine Hand an jeden Knöchel des jungen Mannes vor ihm. Er sandte einen leichten Energiepuls aus, dann ließ er seine Finger bis hinauf zu dem Punkt gleich über Ro's Knien wandern, bevor er den nächsten sandte. Dann noch ein Stück höher. Der nächste Puls kam von der Innenseite von Ro's Oberschenkeln. Ein Teil von ihm wollte Ro in Versuchung bringen, seine Regeln zu brechen. Dane gab diesem Teil nach.
      Er platzierte einen Kuss auf Ro's rechter Hüfte, während seine Hand zur anderen Seite hinaufstrich. Dann sandte er einen größeren Schwall Magie - immer noch nur ein Bruchteil seiner Möglichkeiten - von seinen Lippen zu seiner Hand durch den Körper des Mannes, wohlwissend, was das mit jemandem machen konnte. Er hatte es selbst oft genug getan. Er hatte es selbst oft genug erfahren.
      "Gefällt dir, was ich tue?", fragte Dane, vollkommen entspannt zwischen Ro's Beinen liegend.
    • Hemd ausziehen war einfach. Hochrutschen zum Kopfende des Bettes? Nichts leichter als das. Noch hatte Ro seine Fassung, als er sich einfach hinlegte, den Kopf auf einem der bauschigen Kissen gebettet. Dann saß Dane bereits wieder auf ihm, seine Vorfreude war dermaßen offenkundig, dass sie Ro fast schon ansteckte. Sie war für ihn fast greifbar.
      "Kein Anfassen. Kein Problem", schmunzelte der junge Mann bevor der Ältere ihn wieder in einen Kuss verwickelte.
      Dieses Mal war er hingegen sanfter als zu vor. Fast hätte Ro die Stirn gerunzelt, doch er hielt sich strikt an das, was ihm aufgetragen worden war. Leicht reckte er das Kinn empor, damit der Dämon seinen Weg besser beschreiben konnte. Noch war es ähnlich wie unten im Wohnzimmer, sodass sich das Level in seinem Körper noch gleichmäßig hielt. Das sollte sich gleich allerdings ändern.
      Die gezielt gesetzten Tröpfchen Magie, die sich in den Körper des Drakin ergossen, lösten jedes Mal einen warmen Impuls aus. Jetzt, wo noch kein Chaos in Ros Magiepool herrschte, schlugen die Tropfen noch nicht die Wellen, wie sie es vorhin ein Stockwerk tiefer getan hatten. Stattdessen schloss er die Augen und spürte mit jeder Faser seines Körpers, was Dane ihm gerade antat.
      Halte mich auf, wenn du musst.
      Ro schmunzelte mit geschlossenen Lidern. Noch sah oder eher fühlte er keinen Grund dafür, als Dane an seiner Gürtellinie einen weiteren Impuls setzte und sein Energielevel ein Stückchen höher pushte. Da gab es diesen einen Aspekt, den er mit allen seiner Art teilte. Sie schämten sich nicht für ihre menschliche Erscheinung. Es war ihnen fast schon egal, wenn alle Welt ihren Körper sah wie Gott ihn schuf. Folglich hob er das Becken an und erleichterte Dane, ihn von seiner Chino und allem anderen zu befreien. Wenn sie Scham fühlten, bezog es sich auf etwas anderes.
      Als einen Moment lang nichts passierte, öffnete Ro die Augen und sah Dane am Fußende des Bettes. Fast schon fasziniert sah er zu, wie sich das Gefühl mit dem Anblick, der sich ihm bot, deckte. Die Impulse, die von seinen Knöcheln ausgingen, waren im Vergleich zu allen anderen viel zu schwach. Zu weit von seinem Kern entfernt und verloren ihre Stärke auf ihrer Reise dorthin. Doch mit jedem Zentimeter, die Danes Hände zurücklegten, näherte er sich seinem Kern. Als er an den Knien angekommen war, zuckten Ros Oberschenkel schon verräterisch. Die stetigen Impulse hatten mittlerweile Wellen jeden Musters in ihm erzeugt, die sich gegenseitig hochpeitschten. Bis jetzt hatte er seine Magie noch unter Kontrolle.
      Bis Dane Impulse von den Innenseiten seiner Oberschenkel sandte. Scharf sog Ro Luft ein, die sich asbald ihren Weg wieder nach draußen erkämpfte in Form eines Geräusches, das er mühevoll im Keim zu ersticken versuchte. Gepaart mit Danes Lippen auf der einen Seite seiner Hüfte und seiner Hand auf der anderen verlor sich Ros Kontrolle. Der schließlich folgende Strom an Magie war dermaßen intensiv, dass der Drakin ein Aufkeuchen schlussendlich nicht mehr unter Verschluss halten konnte. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, instinktiv zog er die Beine etwas an und schob sich an der Kopfstütze des Bettes etwas aufwärts. Fort von den Lippen und den Händen auf seiner Hüfte. Doch Dane folgte seinem erfolglosem Fluchtversuch. Zumindest folgten seine Hände ihm die paar Zentimeter, die er sich fortgeschoben hatte.
      "Gefällt dir, was ich tue?"
      Ros Blick schoss abwärts. Eigentlich war die Frage hinfällig, wenn man das Schlachtfeld einmal genauer betrachtete. Seine vorhin noch geballten Fäuste hatten sich derweil auf der Suche nach Halt in die Laken gegraben. Sein Atem ging ungerelmäßig, er fühlte die Energie immer noch in sich brummen. Ein Versprechen auf mehr.
      Er schluckte. "Sehr", bestätigte er Dane. "Das war nur ein bissche Magie. Mehr." Sein Ton schlug um von einem leisen Flüstern in einen raueren, fordernden Tonfall. Er würde im Notfall sämtlichen Stoff des Bettes zerreißen bevor er auch nur eine Hand in Danes Richtung bewegen würde. Diese Genugtuung würde er ihm nicht geben.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Sei vorsichtig mit deinen Wünschen", raunte Dane und platzierte einen Kuss an der Stelle, wo Ro's Muskeln dieses verführerische V bildeten, "Ein Dämon könnte sonst auf die Idee kommen, sie dir zu erfüllen."
      Nun biss er sanft in die gleiche Stelle, die er eben noch geküsst hatte, bevor er es sich zwischen Ro's Beinen bequem machte. Einen Oberschenkel des Mannes benutzte er frech als Kopfkissen, das andere Bein platzierte er gekonnt über seinem eigenen Bauch. Ro wollte mehr? Dann sollte er auch mehr bekommen. Vorher hatte Dane nur kleine Impulse gesandt, aber als er jetzt mit seinem Zeigefinger eine uralte Rune auf die Innenseite von Ro's Oberschenkel zeichnete, hielt er den Fluss aufrecht, bis seine Zeichnung beendet war. Die Rune selbst hatte keinen Effekt ohne die richtige Tinte. Aber es ging auch weniger um Siegelmagie als um die kontrollierte Abgabe von Energie.
      Innerlich zählte Dane langsam bis zehn, lauschte dabei dem angestrengten Atem des anderen Mannes. Dann setzte er die nächste kunstvolle Zeichnung aus seiner Magie einige Zentimeter weiter oben, näher an Ro's Schritt. Doch seine Kontrolle verließ ihn und das Spiel wurde ihm zu langweilig, also verließ er seine Position und im nächsten Augenblick ragte er wieder über Ro auf, bedeckte ihn fast vollständig mit seinem eigenen Körper, ohne den jungen Mann zu berühren. Eine Sekunde lang, nicht mehr, nahm sich Dane Zeit um dieses schöne Gesicht zu betrachten. Dann küsste er Ro erneut, diesmal fordernder. Zeitgleich legte er seine Hand um Ro's Schritt. Und dann sandte er einen größeren Schwall seiner Energie von ihren Lippen bis dort hinunter zu seiner Hand. Er selbst hatte weniger davon ans Ro, aber das spielte keine große Rolle. Er erlaubte sich, mit seiner Magie zu gehen und erlebte das Chaos, das Ro beherrschte. Ihn selbst trieb das nur weiter an.
    • Es war eine Sache, Magie in kleinen, kontrollierten Tröpfchen und Strömen zu erfahren. Eine ganz andere, wenn man dabei bestimmte Regionen stimulierte. Es kostete ihn einiges an Kraft, daran zu denken, regelmäßig Luft zu holen während seine tiefblauen Augen zusahen, was der Dämon zwischen seinen Schenkeln anrichtete. Schneller als gedacht hatte sich der Drakin an den konstanten Energiefluss gewöhnt, der sich stetig in seinen eigenen Pool ergoß. Dann schlug ihm wieder eine kleine Auraspitze entgegen, die ihn kurz stocken ließ. Er spürte einen Wandel in Danes Aura, die er nicht sicher einordnen konnte, und das verunsicherte den jungen Mann. Hatte er etwas getan, oder nicht getan, das Dane gestört hatte? Die Frage stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben, als sein Körper von dem des Anderen überdeckt wurde. Es dauerte nurmehr eine Sekunde, in der Ro die dunklen Augen in dem Gesicht ausmachen konnte, das nun kein Lächeln mehr trug. Im nächsten Moment versiegelte er die Lippen des Drakin mit einem drängenden Kuss, der eher an jenen aus dem Wohnzimmer erinnerte.
      Es war allerdings der nächste Augenblick, der das Fass zum Überlaufen brachte.
      Der Dämon, der so machtvoll über ihm aufragte, raubte ihm die Sicht auf das, was er als nächstes tat. Ro spürte Danes Hand an einer Stelle, die zuvor niemand berührt hatte. Unwillkürlich verkampfte er sich, bohrte seine Finger in samtig schwarzen Laken unter ihnen. Doch es war der Energieimpuls, der dem ganzen die Krone aufsetzte. Ro unterbach den Kuss, als sich eine Welle von Energie von Danes Lippen ihren Weg abwärts bahnte. Er konnte nicht anders, als das Kinn auf die Brust zu ziehen, ein Aufstöhnen zu verhindern war schlichtweg unmöglich gewesen. Mit jeder Zelle nahm er wahr, wie die Welle tiefer glitt, durch seinen Kern hindurch bis hin zu seinen Lenden um dort wieder zu ihrem Entsender zurückzukehren. Ros kompletter Körper hatte reagiert, sich zwecklos unter Dane aufgebäumt bis die Welle verebbte. Ihm war ein reißendes Geräusch vorhin zu Ohren gekommen und schweren Atems musste er feststellen, dass er nun Fetzen des schwarzen Lakens in seinen Händen hielt. So sehr hatte er sich daran gehalten, Dane nicht zu berühren.
      Ros Kopf ruckte hoch. Seine Augen bohrten sich in Danes mit einem Nachdruck, den er bisher nicht einmal gesehen hatte. Er setzte sich einen Hauch weiter auf und holte sich den Platz dazu mit seiner schieren Präsenz. Ohne den Mann vor ihm zu berühren drängte er ihn ein paar Zentimeter zurück während seine Hände sich eine neue Stelle im Laken suchten, wo er es in Stücke reißen konnte.
      Es lag eine Wildheit in Ros Blick, so frei und gezähmt wie es seiner eigentlichen Natur entsprach. Als Ro die Stimme hob, blitzten sichtbar definiertere Fangzähne weiß hervor: "Da fehlt aber noch ein bisschen bis ich mich vergesse." Seine Stimme war ein regelrechtes Grollen, die Stimme in seinem Inneren hatte ihre Ketten sprengen können. Seine eigene Magie schien sich vervielfacht zu haben und pulsierte in regelmäßigen Abständen. In diesem Zustand wirkte der junge Mann viel eher wie eine Magiebombe unter dem Dämon.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Irgendwo, ganz tief und weit weg, merkte sich Dane, was er gerade sah, um es später benutzen oder zumindest ansprechen zu können. Immerhin hatte er da noch einen Handel zu erfüllen. Aber gewisse Details, die dafür wichtig waren, war ihm in diesem Augenblick gehörig egal.
      "Ich habe gerade erst angefangen, Ro. Vertrauen, schon vergessen?", raunte er dem Mann zu.
      Er stich mit seinem Zeigefinger über Ro's Kinn, dann drückte er ihm mit der flachen Hand gegen die Brust, bis er wieder dort lag, wo er hingehörte. Er war hier derjenige mit der Kontrolle, das würde Ro noch früh genug lernen. Allerdings musste er Ro zugute halten, dass er sich an die Spielregeln hielt. Zwar hatte ihn das gerade einiges an Geld gekostet, aber bewundernswert war es schon.
      Die Zeit für kleine Spielereien war vorbei. Das hatte Ro ihm eben deutlich gezeigt. Was gut war, denn Dane wusste nicht, wie lange er sich noch hätte zurückhalten können.
      "Den nächsten musst du dir verdienen", erklärte er Ro.
      Er hätte langsam an die Sache herangehen können, hätte Ro Zeit geben können, sich an gewisse Dinge zu gewöhnen. Doch er tat es nicht. Der Mann wollte mehr, also sollte er auch mehr bekommen. Dane verstärkte seinen Griff um Ro's Schritt ein wenig, bevor er anfing seine Hand zu bewegen.
      "Verrate mir, wie es sich anfühlt, Ro", hauchte Dane ihm ins Ohr, bevor er sich daran machte, Ro's Hals mit Küssen zu bedecken.
      Ein Gedanke huschte durch seinen Verstand, ein Gedanke, den er vorhin schon gehabt hatte. Diesmal aber setzte er ihn in die Tat um und aus einem Kuss wurde ein kleiner Biss. Seine freie Hand fand unterdessen ihren Weg zu Brust, wo er verheißungsvoll Linien in Form einer Rune um Ro's Nippel herum zeichnete. Nur das dieses Mal keine Magie in seiner Zeichnung mitschwang.
    • Widerwillig ließ sich der Drakin wieder zurück in die Lagen drücken. An das nächste, was geschah, erinnerte er sich später nur spärlich. Kaum hatte Dane angefangen, seine Hand zu bewegen, erfüllte Luft Ros Brustkorb und plusterte ihn somit ein wenig auf. Als er den Kuss in einen Biss verwandelte, schwoll ein Knurren in Ros Kehle an, das ihm beinahe selbst einjagte. Etwas reagierte eigenständig, ungezügelt und fremd von dem was Ro sein Bewusstsein nennen würde. Abermals bäumte er sich unter Dane auf, ungestüm und unkontrolliert. Seine rechte Hand löste sich vom Laken, wollte Dane am Schopf packen und seinen Kopf in den Nacken reißen. Doch bevor er dies in die Tat umsetzen konnte, rang Ro seine Hand mit unmenschlicher Überzeugung nieder bis sie schwungvoll auf die Matratze niederging. Es war soviel Kraft dahiner gewesen, dass das Gestell des Bettes darunter ächzte.
      So viel Kraft hatte der Drakin vorher noch nicht gezeigt.
      Er fand nicht die Worte, um mit Dane zu kommunizieren. Dafür hatten seine Instinkte gerade keine Zeit. Gnadenlos ließ Dane nicht von ihm ab und Ro war sich sicher, dass der Dämon ein Lächeln auf den Lippen trug, das vor Genugtuung nur so überqoll. Selbst ohne Magie brachten die Linien, die seine freie Hand auf Ros Brust zog, sein Blut in Wallung, steckten es in Brand und ließen ihn befürchten, er würde von innen heraus verbrennen. Das ließ schließlich eine Sicherung durchbrennen.
      Ruckartig setzte Ro sich auf, drückte Dane mit seinem Oberkörper zurück und überschlug die Beine. Mit einer ihm unbekannten kraftvollen Bewegung brachte er den Mann über sich aus dem Gleichgewicht, warf ihn zur Seite und rollte sich über ihn. Per se hatte Ro Dane nicht einmal mit seinen Händen berührt. Diese waren damit beschäftigt, sich neben Danes Kopf in das Kissen zu graben und leicht knirschende Geräusche zu erzeugen. Nun befand er sich über an Danes Stelle, überschattete den Mann unter sich. Ein wildes Grinsen zog sich breit über Ros Gesicht und löschte so ziemlich jede Erinnerung an den Jungen vor ein paar Stunden aus.
      Was Dane von seiner Position aus entging, war die körperliche Veränderung des Drakin. Die kleinen Erhebungen seiner Wirbelsäule waren spitzer geworden, ein Blauschimmer erstreckte sich von ihr über seinen Rücken bis fast zu seinem Rippenbogen. Je nachdem, wie das Licht fiel, waren Anmutungen eines Schuppenmusters zu sehen. Es war unglaublich leicht ausgesprägt, fast wie eine optische Täuschung, die im nächsten Moment bereits wieder verschwunden war.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Damit hatte Dane nicht gerechnet. Nicht mit der Kraft hinter Ro's Bewegungen und nicht damit, dass er auf einmal ganz andere Ideen von dieser kleinen Aktion hier hatte. Er konnte allerdings nicht behaupten, dass er sie nicht mochte.
      "Wie ungeduldig. Du hättest mir doch einfach sagen können, was du willst", sagte er, ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht.
      Er streckte die Hand aus, vergrub sie in den dichten Wellen von Ro's Haaren und zog sein Gesicht hinab zu sich, um ihn wieder zu küssen. Er belohnte den jungen Mann sogar mit einem winzigen Energiestoß, als sich ihre Zungen berührten. Dane versteckte seine eigene Lust nicht vor dem anderen Mann. Warum auch? Ro konnte doch mit Leichtigkeit spüren, was in ihm vorging.
      "Wenn du willst, kannst du jetzt deine Hände benutzen", hob Dane seinen vorherigen Befehl auf.
      Er selbst ließ von Ro ab und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Ro wollte sich nehmen, was er haben wollte? Nur zu, dachte sich Dane. Dann musste er dafür aber auf arbeiten. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen ließ er seine Magie durch seine Tätowierungen fahren. Von seinem Nacken aus folgte das schwarz-weiße Flackern den Linien aus Runen bis zu seinem Hosenbund, wo sie schließlich verschwanden.
      "Gefällt dir, was du siehst, Ro?"
    • Seitdem sich die Ketten gelöst und die Stimme in Ro die Überhand gewonnen hatte, wartete er nur noch auf den Moment, in dem Dane seine Befehl von vorhin revidierte. Als sie Worte fielen, hatte er ihn zuvor in einen Kuss verwickelt, der seinesgleichen suchte. Übermächtig spürte er mit jeder Zelle die Lust des Dämons, die zu seiner Freude nicht abebbte sondern anschwoll.
      Wie hypnotisiert verfolgten die unnatürlich blauen Augen das schwarz-weiße Flackern, das sich von Danes Nacken abwärts zog. Er musste seine Hände auf die nackte Brust unter sich legen, um den Fluss zu spüren. Die Magie, die unter seinen Händen ihrem ganz eigenen Rhythmus folgte.
      "Wie kann jemand nur so voll von Magie sein." Die Finger des Drakins vibrierten, als er sich tiefer in die magischen Bahnen tastete, die für Drakin sichtbar waren wie das Netz aus Blutgeflechten für Vampire. Er brauchte seine Augen nicht, seine Finger waren nichts anderes als eine Zugabe. Es war ein Gefühl, dem Ro folgte. Ein Eindruck, dass er dabei war etwas zu tun, was so alt wie die Geschichte seiner Art selbst war. Dann fand er einen Punkt in dem Geflecht, wo sie besonders viel Magie kanalisierte. Es war wie ein Reflex, dem Ro folgte, als er seine Geist nach diesem Punkt ausstreckte und etwas zu fassen bekam, das keine Form hatte. Unwissentlich fand der Drakin die Stellen, auf die er mindestens genauso stark reagiert hätte, wenn wer anders bei ihm mit ihnen spielte. Er hielt nun einen Strang des Magiegeflechts in Händen, die die Aura des Dämons ausmachten. Sie floß gleichmäßig durch seine imaginären Fingern, sank in ihnen ein und hinterließ ein brennendes Gefühl. Schlussendlich schloss Ro dieses Gedankenkonstrukt, hielt diesen Strang und zog ihn zu sich.
      Banshees konnten dies besonders gut. So gut, dass sie ihre Opfer meist dabei töteten. Immerhin ernährten sie sich von der Lebensenergie.
      Drakin hingegen waren dazu nicht in der Lage. Sie konnten weder den Magiefluss unterbrechen noch Lebenskraft absorbieren. Aber sie konnten daran ziehen, Teile davon in ihre eigenen Energien einfließen lassen und sie verändert wieder zurückgeben. Genau das tat Ro gerade mit Dane, wobei er noch nicht das Feingefühl dafür besaß. Deswegen war es ein unfassbar kleiner Teil aus einem immensen Pool, den der Drakin zu sich zog und gedanklich durch seine Finger rinnen ließ. Er schmeckte Danes Lust regelrecht auf seiner Zunge, Bernstein kitzelte seine Nase und kurz hatte er den Eindruck, ihre physischen Empfindungen überlagerten sich.
      Als Ro das alles verarbeitete, schreckte er zurück. Mit aller Härte machte sich seine eigentliche Persona bemerkbar, rebellierte gegen das, was sich gerade den Highground erkämpft hatte. Sie blauen Augen begannen zu flackern, so als seien sie sich nicht sicher, was gerade geschah. Mühevoll bekam der junge Mann seinen Atem wieder unter Kontrolle, noch immer lagen seine Hände auf Danes Brust. Noch immer spürte er die Hitze in sich, das Verlangen, das noch immer in seinen Fingerspitzen brannte. Aber die herrische Seite, die die Oberhand gewinnen wollte, die nicht er war, war wieder eingesperrt worden. Schwer atmend wandte er kurz den Blick ab, fassungslos über das, was gerade geschehen war.
      "Was zur Hölle war das", seine Worte strauchelten, noch immer war da eine Verbindung zwischen ihnen, die er nicht bestreiten konnte. Hart rief er sich in den Kopf, dass er dem Dämon unter sich das Vertrauen für einen bestimmten Zeitraum versprochen hatte. Nach einem weiteren Atemzug hatte er sich soweit gefangen, dass er sich an das Spiel bisher zurück entsinnen konnte.
      "Du hast keine Ahnung, wie diese Lininen auf mich wirken", fand Ro endlich seine Stimme wieder, als er etwas abrückte, Dane einen Blick zuwarf und sich dann allen ernstes daran machte, auch ihn von seiner Hose zu befreien. Als er sie ihm über die Beine streifte und nach hinten and Bettende legte, drehte er seinen Oberkörper ein wenig.
      Das war der Moment, wo der Blauschimmer auf seinem Rücken sichtbar wurde für viel zu aufmerksame Augen.

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    • Was genau Ro da machte, konnte Dane nicht sagen. Es erinnerte ihn entfernt an Siegelmagie aber es war anders, gröber, aber nicht unangenehm. Es war etwas Neues. Und Dane erlebte nicht viel Neues dieser Tage.
      "Das, Ro, war dein innerstes Begehren", antwortete Dane, als er sah, was sie beide geschafft hatten.
      Aber er ließ es Ro noch nicht wissen. Stattdessen setzte er sich auf, schlang seine Arme um den jungen Mann und zog ihn mit sich wieder zurück in die etwas zerfledderten Laken.
      "Kein Nachdenken, schon vergessen?", raunte er Ro zu und küsste ihn erneut.
      Jetzt gab es keinen rund mehr, dieses Tauziehen weiterzuführen. Dane hatte erreicht, was er hatte erreichen wollen. Zumindest in Teilen. Jetzt wollte er wirklich seinen Spaß haben.
      Ohne den Kuss zu unterbrechen schob er seine Hand zwischen sie beide, bis er Ro's Schritt fand. Und seinen eigenen. Er machte kein großes Tamtam um alles, was hier vor sich ging. Er gab Ro, was dieser rein körperlich von ihm verlangte: Während er sie beide zwischen den Beinen bearbeitete, sandte er immer mal wieder einen kleinen Energiepuls zu ihm rüber. Nichts Weltbewegendes, aber Dane wollte diese verlockenden Reaktionen sehen, wann immer er es tat.
      Seinen freien Arm schlang Dane um Ro's Nacken, um eine Flucht zu verhindern. Immer wieder küsste er den jungen Mann, stellte sicher, dass er das hier genauso genoss wie er selbst.
      "Komm für mich", hauchte Dane zwischen Küssen.
      Selbst in diesem Zustand konnte er nicht anders als die Kontrolle zu behalten. Sogar dann noch, als er sich selbst erlaubte, einfach zu fallen und die vielen Empfindungen einfach hinzunehmen. Er ließ Ro all das sehen, als er einen Augenblick nach dem jungen Mann seinen Höhepunkt erreichte. Er ließ ihn sehen, was da angerichtet hatte. Wie er in nur vierundzwanzig Stunden einem uralten Dämon den Kopf verdreht hatte.
      Als sich Danes Atmung wieder ein Stück weit beruhigt hatte, löste er seine Hand von ihrem Schritt und betrachtete sie.
      "Was für eine Sauerei", murmelte er schmunzelnd.
      Dann stieß er Ro von sich, stand auf und zog den jungen Mann mit sich in das angrenzende Badezimmer. Vor dem großen Spiegel über dem Waschbecken blieb er jedoch stehen. Er legte Ro die saubere Hand an die Wange, küsste seinen Mundwinkel.
      "Unsere Stunde ist noch nicht um", mahnte er, dann machte er einen Schritt zur Seite und nahm Ro gerade weit genug in der Drehung mit, sodass dieser im Spiegel sehen konnte, was auf seinem Rücken geschehen war.
      "Du wolltest wissen, was das eben war. Da hast du deine Antwort."
      Damit ließ er Ro allein und stieg unter die Dusche.
    • Wie befohlen ließ Ro seine tausend Gedanken einfach ziehen. Wie man es von bedingungslosem Vertrauen erwarten würde, versteckte sich der junge Mann weder vor Blicken noch vor Berührungen. Ohne auch nur einmal darüber nachzudenken begab er sich in die Fänge des Dämons und ließ ihn sie beide bearbeiten. Die Küsse, mit denen sie ihre Lippen versiegelten, dämpften Ros ohnehin leises Stöhnen und machten es beinahe lautlos während er bei jedem kleinen Tröpfchen Magie in sich kurz erschauderte.
      "Komm für mich", hauchte Dane zwischen Küssen.
      Der Drakin hatte darüber keinerlei Entscheidungsgewalt. Gnadenlos trieb Dane ihn über die Kante bis er Sternchen vor den geschlossenen Augen sah. Kurz darauf riss er seine Augen auf als ihn eine Woge der Wonne von seinem Gegenüber erreichte. Jede Regung, die in Danes Gesicht ablief, brannte sich in Ros Gedächtnis. Einen Moment verweilten sie in ihrer Position, um den dringend notwenigen Atem etwas zu regulieren.
      Als sich der der Dämon von ihm löste und ihn einen Augenblick allein auf dem Bett ließ, flackerte Enttäuschung in ihm auf. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er das Gefühl, das hier doch zu bereuen. Dass der Mann vor ihm bekommen hatte, was er wollte und ihn wie ein ausgelutschtes Spielzeug zurückließ. Glücklicherweise verflog dieser Gedanke umgehend, kaum stand Dane und griff nach ihm.
      Das Badezimmer hatte Ro bisher natürlich auch noch nicht gesehen. Er führte ihn vor den großen Spiegel am Waschbecken und küsste seinen Mundwinkel. Natürlich hatte er nicht vergessen, dass die Stunde noch nicht um war. Obwohl er, ganz offen gesprochen, gänzlich jedes Zeitgefühl verloren hatte. Im Eifer des Gefechts hätte Ro ihm auch noch drei weitere Stunden kostenlos dazugegeben.
      "Du wolltest wissen, was das eben war. Da hast du deine Antwort." Mit diesen Worten verschwand der Dämon unter der Dusche und ließ den Drakin allein vor dem Spiegel zurück.
      Flüchtig warf er seinem Spiegelbild einen Blick zu ehe er auf der Stelle zu einer Salzsäule gefror. Fassungslos starrte er die bläulichen Ausläufer an, die sich über seinen Rücken zogen und sekündlich weiter verblassten. Man konnte nur noch erahnen, wie intensiv die Farbe gewesen sein mochte. Ungläubig fuhr er über die glatte, warme Haut, die von ihrem Schuppenmuster bereits keine Spur mehr zeigte. Das konnte nicht richtig sein. Es musste einen Grund geben, der nicht darin lag, dass er gerade das erste Mal intim mit jemanden geworden war. Ein größeres Gut, das redete sich Ro zumindest ein während er sich kräftig durch das Gesicht rieb und damit seine runden Pupillen in seinen Augen zurückholte.
      Mit leisen Schritten näherte er sich der Duschkabine, in der Dane bereits das Wasser aufgedreht hatte. Er klopfte mit seinen Fingerknöcheln an das Glas (ich gehe einfach mal davon aus) und lugte etwas herum.
      "Etwas Gesellschaft gefällig?"

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Die wenigen Momente, die Dane allein unter dem warmen Wasser stand, nutzte er, um sich kurz klarzumachen, was heute geschehen war. Dass er einen kleinen Crush auf diesen attraktiven jungen Mann entwickelt hatte, überraschte ihn nicht. Hübsche Leute waren schon immer seine Achillesferse gewesen und wenn die dann auch noch bewiesen, dass sie Verstand hatten, war es meistens um sie geschehen. Und Ro erfüllte jeden einzelnen Punkt auf dieser sehr kurzen Liste. Es war auch nicht das erste Mal, dass sich Dane auf einen Crush einließ. Aber es war das erste Mal in seinem sehr langen Leben, dass es sich so angefühlt hatte. So... richtig. Er wusste nicht genau, was er mit dieser Information anfangen sollte.
      Als er das Klopfen an der Glastür hörte, schlich sich ein Lächeln von ganz allein auf sein Gesicht, noch bevor er sich umdrehte und sich gegen Wand aus schwarzen Fliesen lehnte, um Ro eine hübsche Aussicht zu gewähren.
      "Du bist hier die Kreatur des Wassers, mein Hübscher", zwinkerte er dem Mann zu.
      Er streckte die Hand nach Ro aus und zog ihn zu sich unter das warme Wasser. Er konnte sich einfach nicht davon abhalten, Ro anzufassen. Es war zu verlockend.
      "Irgendwann musst du mir verraten, was du bevorzugst", brach Dane das kurze Schweigen zwischen ihnen.
      Er ließ seine Hände über Ro's Rücken gleiten, imitierte den Weg, den seine eigenen Tattoos über seinen Rücken beschritten. Er folgte den imaginären Linien weiter, über Ro's Hüften, wo seine Hände stoppten. Danes Tattoos schlängelten sich weiter um seine Oberschenkel herum bis zu seinen Fußknöcheln, wo sie endlich stoppten. Außer dem breiten Streifen an Runen folgte keines der Muster seinen Beinen. Die Mähne der Kreatur auf seinem Bauch stoppte einige Zentimeter über seinem Schritt.
      "Ich habe nämlich durchaus vor, das hier zu wiederholen - vorausgesetzt, du bist ähnlicher Meinung."
    • Unwissentlich hielt Ro den Atem an während sein Blick über den vollkommenen verzierten Körper des anderen Mannes glitt, dessen Verzierungen sich fast nahtlos in das schwarz der Fliesen in seinem Rücken einfügten. Wasserperlen unterbrachen das übliche matte Schwarz und setzten Akzente an Stellen, wo sie sich Oberflächenspannung der Tropfen besser hielt.
      Dann zog Dane ihn einfach unter den Wasserstrahl. Es war schwierig für ihn, einen Vergleich zu finden, wenn Wasserdrachen ihre Körper dem nassen Element hingaben. Von außen betrachtet fiel es vielleicht am ehesten auf als Ro mit geschlossenen Augen direkt unter dem prasselnden Wasser stand und einen tiefen Atemzug tätigte, der sich anfühlte, als wäre er der erste wirklich befreite Atemzug. Eine Welle von Zufriedenheit, Ruhe, brach aus ihm hervor und verlief sich unglaublich schnell in der Luft, die diese Wahrnehmung nicht weiterzutragen vermochte.
      Schließlich richtete Ro seine Aufmerksamkeit wieder auf Dane. Er ließ den Mann gewähren, seine Hände fuhren nicht vorhandene Linien nach, die der Drakin eindeutig als seine Tattoos identifizieren konnte. Sie waren nicht einmal vor fünf Minuten aus dem Bett entstiegen, da drifteten seine Gedanken bereits wieder in eine andere Richtung ab. Es war dieser kokette Blick, den Ro Dane aus dem Augenwinkel zuwarf, der ihn verriet.
      "Du bist für uns wie ein Magiebonbon", antwortete er relativ leise, sodass das Plätschern des Wassers manche Silben zu schlucken drohte, "du hältst sie unter Verschluss, doch ich fühle sie. Etwas, das man haben möchte, aber nicht leicht bekommt."
      Unterdessen waren seine eigenen Finger an Danes Armen aufwärts geglitten, folgten den schwarzen Pfaden über seinem Schlüsselbein hinab über seinen Bauch. Trotz des Wasser glühten seine Fingerspitzen mit jedem Millimeter, den er auf seinem Weg zurücklegte. Ein verbotenes Stückchen Zucker, das rein gar nichts mehr mit ihrem ursprünglichen Handel zu tun hatte.
      "Sind Sukkubi nicht eher dafür geeignet? Ich mein, die stellen sich nicht so an wie ich", lächelte er schon fast süffisant über seine eigene Unfähigkeit. Parallel dazu waren seine Hände an Danes Hüftknochen angekommen. Dort bohrte er seine beiden Daumen in jeweils eine der schwarzen Linien und kam nicht drum herum zu fühlen, wie sich ein bisschen seiner Magie in den Linien verlor.

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