A Dash of Luck [Asuna feat. Pumi]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Fremde Magie in seiner eigenen zu spüren war etwas, was Dane normalerweise nicht mochte. Punkt. Es war gleichbedeutend mit dem absoluten Kontrollverlust und das konnte er nicht zulassen. Aber als er Ro spürte, spielte noch ein anderes Gefühl mit rein. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Das letzte Mal, als sie diese Sache abgezogen hatten, war es irgendwie anders gewesen. Ro hatte mit seiner Magie gespielt, aber nicht wirklich etwas von sich dazugegeben.
      "Es besteht die Möglichkeit, dass du dich in einen großen, bösen Drachen verwandelst, richtig? Ich würde das nur ungern in meinem Wohnzimmer machen. Aber ansonsten bin ich bereit, wenn du es bist. Vielleicht sollten wir uns vorsichtig an die Sache herantasten. Eine Blockade lösen klingt erstmal einfach, aber das, was ich davon in deinem Inneren erfühlen konnte... das ist massiv. Es wird eine Menge Energie brauchen, um da durchzukommen. Eine Menge gezielt eingesetzter Magie. Darin bin ich zwar gut, aber solche Mengen zu kontrollieren... das ist anstrengend, selbst für mich. Und ich kenne deine Grenzen in diesem Punkt nicht. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass ich dich aus Versehen frittiere, wie du es so locker ausdrückst. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich würde das gern vermeiden. Also geh es bitte langsam an, ja? Und... Sei vorsichtig mit dem, was du findest. Ich bin immer noch ein Dämon. Ich habe dir gesagt, dass es einen Grund gibt, warum ich mich selbst und meine Magie so stark kontrolliere. Wenn du also anfängst, das Gefüge zu stören, könnte das Konsequenzen haben. Nicht nur für dich, sondern auch für mich. Ich will dir nichts tun."
      Den letzten Satz flüsterte Dane nur noch, sein Blick auf seinen tätowierten Arm gerichtet. Er wollte Ro helfen, wollte es wirklich. Aber er machte sich Sorgen um die möglichen Konsequenzen. Für sie beide. Das hier war unbekanntes Terrain, was Dane nicht leiden konnte. Er hatte nicht einmal einen Ansatz für die möglichen Parameter für diese Sache. Es machte ihn nervös. Aber für Ro würde er es tun. Für Ro konnte er das hier tun.
    • „Wenn es ganz extrem läuft und wir, ich nenne es mal so, Erfolg haben, dann ja. Dann würde ich die Form wechseln, aber wie groß die ist, kann ich dir nicht sagen. Das variiert stark von Person zu Person und das gleiche gilt für die damit verbundene Kraft“, erklärte Ro, stellte sich es allerdings wirklich nicht als unbedingt passend vor, genau das in geschlossenen Räumen loszutreten. „Ich erinnere mich an das eine Mal, wo du tiefer in mich hineingeschaut hast. Da sah es kurzzeitig so aus, als hättest du Ehrfurcht oder so erfahren. Keine Angst, das steht dir gar nicht.“
      Trotzdem bildete sich ein Knäuel in Ros Magen. Wenn selbst Dane sagte, dass es für ihn anstrengend sein würde, dann musste Ro gewaltig unterschätzt haben, was da in seinem Inneren hauste. Für ihn war es eine immer schon da gewesene Sache, ein Teil von ihm, der meistens schlief, den man aber immer sehen konnte, wenn man wollte. Dane und er mussten sich einfach nur sehr gut absprechen, wenn sie wirklich versuchen wollten, diesen Weg zu gehen. Anders würde es nicht funktionieren, da Ro selbst keinerlei Anhaltspunkte zu seinen Kapazitäten hatte. Es waren allesamt weiße, unbeschriebene Blätter, die er allmählich und viel zu spät zu füllen begann.
      Das Knäuel verdichtete sich, als Dane zu seinen letzten Worten gelangte und den letzten Satz abschließend nur noch flüsterte. Er sah Ro nicht einmal direkt an, was Ro nun wirklich Sorgen bereitete. Ohne zu zögern ließ er seine Hand von Danes Arm abfallen wie ein altes Laubblatt. Sofort fühlte er sich, als hätte er etwas Schreckliches getan, eine Grenze überschritten, die vorher irgendwie nicht dagewesen war. Zu keiner einzigen Sekunde war ihm der Eindruck gekommen, dass Dane ihm in welcher Form auch immer schaden konnte. Das entzog sich seiner Vorstellungskraft.
      „Ich weiß?“, erwiderte er leicht fragend, weil er nicht genau den Ursprung dieser Regung nachvollziehen konnte. „Ich wollte gar nichts stören. Finden will ich bei dir auch nichts. Nur das, was du mir zeigen willst. Aber es wird nie soweit kommen, dass du mir irgendwas antust, Dane. Egal, was passiert, ich vertraue dir voll und ganz. Okay?“
      Langsam hob er beide Hände und führte sie an das Gesicht seines Partners. Warm lagen seine Wangen in den Handflächen, als Ro Danes Gesicht fort von dessen Arm und hin zum blauen Augenpaar nötigte.
      „Wir probieren. Wir schauen, ab wann eine Grenze auftaucht und dann sehen wir, wie sie auf Druck reagiert. Langsam. Zeit. Davon haben wir genug. Das hast du mir zumindest so gesagt.“
      Er schmunzelte leicht und hoffte, dass sich dadurch auch das Knäuel lösen würde. Doch es hatte sich in den Schleimhäuten festgefressen. „Wenn es sich aus Spielereien ergibt, dann sei es so. Wenn es eher einer konzentrierten Umgebung bedarf, dann sei auch das so. Es gibt nichts, was uns gefährlich werden kann. Rein gar nichts.“
      Ro klammerte sich an diese Worte, an diesen Umstand, mit allem, was er war. Zweifel waren schnell geschürt und es war wesentlich schwieriger, seinen vollsten Entschluss nur an eine einzige Aussage oder Tatsache zu heften. Aber er musste einfach daran glauben, dass ihnen wirklich nichts widerfahren würde. Dass rein gar nichts in dieser Welt dazu imstande war, ihnen beiden gefährlich werden zu können. Denn sonst würde er seinen Partner, seinen Dämon – Dane – schlussendlich mit anderen Augen sehen. Je mehr ehr über ihn erfuhr, je besser er dessen Grenzen kennenlernen würde, desto leichter würde es ihm auch fallen, ihn zu fürchten. Und das war das schlimmste Ausmaß, das dieser Gedanke auslösen könnte.
      Wie um sich selbst zu bestätigen lehnte sich Ro nach vorn und ergaunerte sich einen Kuss von Dane. Noch immer ließ er sein Gesicht nicht los, sah ihm eindringlich in die Augen und achtete tunlichst darauf, dass rein gar nichts seiner Aura oder seiner Magie auf den Dämon übersprang. Ihm wurden Grenzen gezeigt, die er einzuhalten gedachte.
      Obzwar es da ein unzufriedenes Knurren in seinem Kopf geisterte, das ganz bestimmt nicht von ihm selbst stammte.
    • Als sich Ro nach vorn lehnte, schlang Dane die Arme um ihn und presste ihn fest an seine Brust. Den Kuss gab er Ro nur allzu gern.
      "Es scheint ganz so, als müssten wir beide ein paar Dinge ausprobieren und unsere Grenzen kennenlernen."
      Mit Ro so fest in seinem Griff, rollte er sich auf die Seite, sodass Ro nun zwischen der Rückenlehne des Sofas und ihm eingeklemmt war. Dane hielt ihn nicht davon ab, sich zu befreien, wenn er das denn wollte, fing den jungen Mann aber in einem weiteren Kuss ein.
      Es war ein gutes Gefühl, endlich einen Plan zu haben, der ihnen einen Weg durch dieses ganze Chaos aufzeigte. Es beruhigte einen tiefliegenden, instinktgesteuerten Teil Danes.
      "Mit Zeit und Geduld schaffen wir das," bestätigte er Ros Aussage.
      Er strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und erlaubte es sich dann, sich einen Moment lang in den Ozeanen, die Ro Augen nannte, zu verlieren.
      "Es sollte verboten sein, so gut auszusehen," murmelte er mit einem Lächeln. "Es sollte verboten sein, einen so attraktiven Verstand zu haben. Ein so großes Herz."
    • Ro entwich die Luft, als Dane sie herumdrehte und er nun Sofa statt Luft im Rücken spürte. Manchmal hielt Dane ihn gefangen, an Ort und Stelle, und schnitt dem Drakin jeglichen Fluchtweg ab. Das tat er in diesem Augenblick nicht, die Lücken, die er offen ließ, wären für Ro nur allzu leicht auszunutzen. Dann trafen ihre Lippen wieder aufeinander und jegliche Gegenwehr wäre ohnehin dahin geschmolzen. Er ließ sich eine Strähne aus dem Gesicht streichen und begegnete dem Blick des Dämons. Ein inniger Moment der Stille spann sich zwischen ihnen beiden, dann erschien ein Lächeln auf Dane’s Lippen.
      „Ich hab ein gigantisches Herz, jep“, grinste Ro zurück, der insgeheim den Punkt mit dem Verstand bezweifelte. Sein Intellekt unterlag dem des Dämons um Längen, was anhand des Alters allein schon nicht verwunderlich war. „Du komplementierst mich nur weil du an meine Wäsche willst.“
      Ro schlängelte ein Bein zwischen Dane’s hindurch und hakte seinen Fuß um dessen Knöchel. Eine seiner Hände suchte nach dem Saum von Dane’s Hemd und friemelte es aus dem Hosenbund heraus. Langsam schob er seine Finger unter den Stoff und atmete tief ein, als er die warme Haut unter seinen Fingern spürte. Ohne es zu wollen erschienen Bilder in seinem Kopf. Schwarze Linien, die in ihren Mustern vergingen und unsichtbare Bahnen für Ro bildeten. Bewusst entschied er sich dagegen, die Linien anhand ihres Magieflusses zu erfühlen, sondern beschränkte sich auf die rein fleischlichen Konturen. Seine Finger glitten über Dane’s Flanken hoch auf den Rücken, wo er sich von der Wirbelsäule leiten ließ.
      „Vielleicht solltest du mir ja nochmal genau erklären, wo meine Grenzen liegen, weil ich…“, begann Ro mit einer etwas dunkleren Stimme als zuvor, ehe ein schrilles Klingeln den Moment ruinierte. Mit einem Seufzen überstreckte Ro den Nacken in dem Versuch, zur Küche zu schauen, wo sein Handy noch liegen musste. Jedenfalls war das sein Klingelton. Wer rief denn mit so einem Timing an?!
      „Soll ich…..?“, fragte er und rutschte unter Dane ein wenig herum.
    • Dane kicherte leise.
      "Wenn ich an deine Wäsche wollte, würde ich sie mir einfach nehmen," gab er trocken zurück.
      Allerdings hielt er Ro nicht davon ab, zu tun, was auch immer er tun wollte. Immerhin hatten sie beide etwas davon.
      Ros Finger waren wie immer warm, aber dennoch kühl auf Danes natürlich erhitzter Haut. Er wusste genau, welche Muster Ro gerade betastete, kannte er seine eigene Körperkunst doch in- und auswendig. Dane würde diesem Erkundungstrieb seines Partners niemals leid werden, das wusste er.
      Dane knurrte offen, als er den bekannten Klingelton wahrnahm. Wäre es in Reichweite, hätte er vielleicht genug Selbstkontrolle, um den Anruf abzulehnen. Vielleicht würde er das Telefon aber auch einfach gegen die nächstbeste Wand werfen. Stattdessen rückte er genug von Ro ab, um dem das Aufstehen zu erleichtern. Er nickt ein Richtung des Störenfrieds.
      "Geh schon ran," meinte er sanft.
      Er beobachtete, wie Ro den Raum durchquerte. Kaum hatte er sein Telefon erreicht, stand auch Dane auf und schlich ihm hinterher. Er legte ihm von hinten die Arme sanft um die Hüften, küsste Ro im Nacken. Dann grinste er in sich hinein und schob seine Hände unter Ros Hosenbund. Dort aber verharrte Dane. Sie hatten ihre Spielregeln nicht genug besprochen und es gab zu viele mögliche Anrufer, mit denen es sich Ro lieber nicht verscherzen sollte, daher trieb Dane es nicht weiter als hier. Er legte bloß seinen Kopf auf Ros freier Schulter ab und wartete brav, bis er seinen Partner wieder für sich allein haben konnte.
    • Dane rückte von Ro ab und gab ihm die Freiheit, aufzustehen. Das bedeutete jedoch nicht, dass er es sofort auch tat. Lieber starrte er sein Handy durch die Wände hindurch an und verfluchte das Teil, es nicht auf stumm gestellt zu haben. Schlussendlich rappelte er sich doch murrend von der Couch auf und joggte leicht in die Küche, wo er sein Handy auf der Kücheninsel vorfand. Noch als er seine Finger ausstreckte, las er den Anrufer und ihm wurde ein wenig anders zumute. Schnell nahm er an und hielt es sich ans Ohr.
      „Alles okay?“, war die erste Frage, der er sofort ins Mikrofon schoss, noch bevor Dane ihn erreicht hatte.
      Gerade lauschte er der Antwort der weiblichen Stimme, da legten sich Arme um seine Hüfte. Wie von selbst trat Ro einen Schritt zurück, bis sein Rücken vollends an Danes Brust anlag. Sofort sprang dessen Wärme auf den Drakin über.
      „Hast du nicht seine Nummer? Ihr habt die doch ausgetauscht…. Ach, ja. Super. Mir geht’s super. Was ist mit dir?“
      Seine Stimme holperte am Ende, als Dane seine Hände tiefer, als es anständig war, schob. Er war stocksteif geworden und entspannte sich erst, als er sich sicher war, dass die Hände brav dort blieben, wo sie waren.
      „Was?! Das ging ja verdammt schnell. Wie machst du das? Du bist doch nicht….“ Ro lachte kurz und leise. „Vergiss es. Du bist einfach spitze. Habt ihr schon einen Tag oder so ausgemacht?“ Eine Pause entstand. „Ja, okay. Ich schick’s dir per Nachricht. Wie nett von ihm. Aber du meldest dich, wenn Aimeric Stress macht. Ah, und wegen dem Termin vom BBQ sag ich dir auch noch Bescheid. Alles klar, dann pass auf dich auf.“ Er machte wieder eine Pause, so als hadere er. Dann rollte er mit den Augen, was Dane immerhin nicht sah. „Hab dich lieb.“
      Eilig nahm er das Handy vom Ohr und legte auf. Dann ließ er seine Arme sinken und legte den Kopf in den Nacken, wo er halb über Danes Schulter hing. „Das war Cecilia. Sie hat mit Jona ein Treffen mit dir ausmachen können, oder vielleicht auch uns. Er sagte wohl, dass du den Termin sowie Ort bestimmen darfst, solang es nicht in allzu ferner Zukunft liegt. Er muss wieder zurück in den Norden, wenn ich das richtig gehört hab.“
      Wieder trat er von einem Fuß auf den anderen, deutlich bewusst, wo noch immer diese forschen Hände lagen. Trotzdem kehrte das Schmunzeln in seinem Gesicht zurück. „Du kannst mich nicht einfach während des Telefonats angraben. Wer weiß, wer da am anderen Ende ist?“
    • Dane drückte Ro noch ein bisschen enger an sich, bis dieser nicht mehr dazu in der Lage war, einfach von einem Fuß auf den anderen zu treten.
      "Ich kann sehr viel mehr machen, als sich nur nett festzuhalten, während du ein Telefonat führst. Du solltest dankbar sein, dass ich sehr wohl bedacht habe, dass ich nicht wusste, wen du da an der Strippe hast. Ich nehme an, dass du deiner Mutter mitteilen wirst, wann und wo ich das Treffen mit Jona haben will?"
      Dane hatte kein Problem damit, durch Mittelspersonen sprechen zu müssen, um Termine auszumachen. Das machte er oft genug und sich mit menschlichen Assistenten herumschlagen zu müssen war bisher immer anstrengender gewesen, als das auf der magischen Seite zu tun. Von Drakin hatte er ehrlich gesagt nichts anderes erwartet. Ein viel zu elitärer Haufen, um keine Mittelspersonen einzusetzen.
      "Wann passt es dir denn?" fragte Dane mit einem leisen Raunen an Ros Hals, bevor er die empfindliche Stelle unter Ros Ohr küsste, wo sein Puls gegen Danes Lippen schlagen konnte. Mal sehen wie gut Ro Arbeit und Vergnügen mischen konnte...
    • „Wieso klingt das so, als wärst du rücksichtsvoll gewesen und sonst eher nicht?“ Ro nahm einen tiefen Atemzug, ließ sich von dem Gefühl treiben, das der Andere in seinem Rücken ausstrahlte. „Ich kann dir auch ihre Nummer geben und dann könnt ihr das selbst machen. Ich muss da nicht unbedingt zwischenstehen. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es Theater gibt, sollte Aimeric Wind davon kriegen, dass du mit Cecilia im direkten Kontakt stehst.“
      Mit keinem Wort hatte Cecilia jedoch erwähnt, dass auch Ro bei diesem Treffen hätte anwesend sein sollen. Scheinbar hatte sie es einfach nicht erwähnt oder Jona wollte tatsächlich nur unter vier Augen mit Dane sprechen. Wenn ja, dann war sich Ro nicht wirklich sicher, was er davon halten sollte. Den Gedanken hatte Dane offensichtlich halb mitaufgeschnappt, denn seine Frage ließ Ro nachdenklich summen. Wobei es vielleicht auch einfach das Brummen an seinem Hals sein konnte.
      „Mir egal“, sagte er und ließ die Gänsehaut jeden Zentimeter seiner Haut erobern. „Ist ja nicht so, als hätte ich eine feste Arbeitsstelle. Oder eine Schulpflicht. Oder… Termine.“
      Seine Augen waren derweil halb geschlossen. Mit jedem Kuss, den Dane ihm aufdrückte, verlor Ro den Bezug zur Zeit. Ihm entfiel, wie seine Planung aussehen sollte. Dass es durchaus Pläne für die kommende Zeit gab. Aber das hier zwischen ihnen, diese Zweisamkeit in der Küche, wo er bereits einmal durch Dane eine völlig neue Bekanntschaft mit der Kücheninsel hatte machen dürfen, löschte jegliche Gedanken an die nächsten Tage aus.
      „Was ist, wenn er mit dir allein sprechen will? Ist von mir aus schon in Ordnung“, fügte er noch hinzu ehe er sich umständlich streckte, um das Handy wieder auf der Insel abzulegen. Er packte Dane an den Handgelenken und versuchte, seine Hände wieder herauszuziehen, doch sie blieben eisern dort wo sie waren.
      „Sag mal, willst du dir nicht erst was Bequemes anziehen oder bist du mittlerweile schon mit deinem Outfit verschmolzen?“
    • "Ich war bisher nichts anderes als rücksichtsvoll und brav," schnurrte Dane.
      Er drückte Ro einen Kuss in die Halsbeuge, einen auf die Schulter.
      "Ich sehe keinen Grund, warum er mit mir allein reden wollen würde. Ein Drakin mit ein bisschen Einfluss, der mit einem Dämon über politische Probleme der Drakin redet? Unwahrscheinlich. Und da es aller Wahrscheinlichkeit nach um dich oder um etwas, das mit dir zu tun hat, gehen wird, sehe ich keinen Grund, dich nicht mitzunehmen. Ich werde nicht allein zu Jona gehen. Und wenn er mit mir allein reden will, dann muss er eben dafür sorgen, dass du ein paar Minuten in angenehmer Umgebung warten kannst. Aber egal, was er von mir will: ich werde dir alles mitteilen, was er mir eröffnet. Du hast genug Geheimnisse in deinem Leben und die haben genug Schaden angerichtet. Da will ich nicht der Grund für noch mehr sein."
      Als Erwiderung auf Ros schwachen Versuch, seine Hände von dem jungen Drakin zu lösen, drückte er seine Finger ein bisschen fester in die zarte V-Linie, die Ros Muskeln an dessen Hüften erzeugten und die unter dem Hosenbund verschwanden. Ein Grinsen konnte er sich auch nicht verkneifen. Er spürte ganz genau, wie sich Ro entspannte, aber auch wann er sich ein bisschen anspannte. Ein herrliches Gefühl, zu wissen, dass er so viel Kontrolle über den jungen Mann haben konnte - und dass Ro ihm diese so freiwillig anvertraute.
      "Wenn deine Anzüge nicht bequem sind, dann hast du einen schlechten Schneider. Gefällt dir mein Hemd etwa nicht?"
    • Ro überlegte ganz kurz. Da hatte Dane recht. Er war brav gewesen, wenn man bedachte, an welchen Orten er ihn auch so schon einfach überfallen hatte. Unweigerlich drifteten seine Gedanken ab und er musste mehrmals blinzeln, damit er sich nicht zu sehr in den Erinnerungen verlor.
      "War ja nur ne Überlegung. Ich will ja dabei sein, wenn er auch nur einen Fitzel darüber verliert, was für mich interessant sein kann. Jona wird nicht so dumm sein und denken, dass du mir sowieso nicht alles erzählst", pflichtete er bei, wobei ja noch immer die Möglichkeit eines Handels bestand. Jona wusste sicherlich, dass er mit dieser Taktik viel gewinnen, aber auch verlieren können würde. Ohne einen Grund wäre er jedoch nie Ratsmitglied geworden.
      Erneut versuchte er sich leicht in Danes Griff zu winden. Den Druck, den er mit seinen Fingern aufbaute, war eigentlich noch harmlos, aber er bewegte sich langsam im kritischen Gefilde. Er wollte nicht so einfach zu haben sein. Nicht so schnell auf die kleinsten Berührungen seines Partners anspringen, doch gegen seinen Körper konnte sich Ro nicht stellen.
      "Ich hab auch nur einen einzigen. Viele Gelegenheiten für Anzüge hatte ich nie", merkte er und gab sich endlich einen Ruck, um sich deutlich bestimmter von Dane zu lösen. Er schaffte es aber nur, sich umzudrehen. Dann waren die Arme schon wieder da. Mit gehobener Augenbraue musterte Ro Dane. "Das ist ein ganz fantastisches Hemd. Aber ich mag das, was darunter liegt, noch mehr."
    • Der Gedanke an Ro in einem Anzug war nicht zu verachten. Er würde sicher zum Anbeißen aussehen. Aber irgendwie passte es auch nicht ganz zu Ro. Hin und wieder würde Dane ihn aber nur zu seinem eigenen Vergnügen mit auf eine Gala schleppen, damit er in gutaussehender Gesellschaft den Abend genießen konnte.
      Als Ro Anstalten machte, ihm zu entkommen, ließ er es geschehen. Aber nur für einen Augenblick, bevor er den Drakin wieder in seine Arme schloss.
      "Du weißt doch: Nimm es dir, wenn du es haben willst," raunte er Ro lächelnd zu.
      Und dann nahm sich Dane, was er haben wollte: er lehnte sich vor und küsste Ro innig, schob seine Hände gleich wieder unter den Hosenbund des Drakin. Allerding blieb er auch weiterhin brav und schon seine Finger nur soweit, bis er seinen Daumen in den Hosenbund haken konnte.
      "Dir gebe ich alles, was du willst," hauchte er gegen Ros Lippen. "Auch, wenn es mein letztes Hemd ist."
      Mit dem letzten Satz schlich sich ein Schmunzeln auf sein Gesicht.
    • "Ich weiß, was du mir -"
      Dane schnitt Ro die Worte ab, indem er ihm zeigte, wie es eigentlich lief. Die restlichen Worte blieben unausgesprochen als Dane ihre Lippen miteinander verschmolz und Ro weich wie Butter wurde. Er wehrte sich nicht mehr gegen die findigen Hände an seinem Hosenbund. Stattdessen brummte er, als sich Dane lediglich einhakte und nicht weiter ging.
      "Schön, dass es nicht dein Letztes ist", sagte er atemlos und war drauf und dran, dem Dämon das Hemd vom Leib zu reißen. Doch er hielt sich zurück, selbst wenn seine eigenen Hände schon verräterisch auf dem Hemd und damit Danes Brust entlang wanderten. Er erfühlte die Konturen darunter und mit einem Mal wurden ihm auch seine eigenen Sachen gefühlt schon zu klein. Appetit verspürte Ro anscheinend nicht mehr, jedenfalls nicht den für normale Nahrung.
      "Also, was soll ich ihr schreiben? Cecilia, meine ich." Ro musste das Thema wieder auf wichtige Dinge bringen, sonst verlor er sie wieder aus den Augen. Er nickte mit dem Kopf zur Insel, wo sein Handy prominent lag und hoffentlich nicht noch einmal klingeln würde. Noch immer war er Dane so nah, dass seine Lippen mit jedem Wort die des Anderen streiften. Er spürte seinen Atem, das Vibrieren zwischen ihnen und der Drang, zu widerstehen, wurde immer schwächer.
    • Kurzerhand zog Dane seine Hände aus Ros Hosen, um ihn stattdessen hochzuheben und auf der Kücheninsel abzusetzen. Er angelte nach dem Smartphone des jungen Drakin und reichte es ihm.
      "Schreib ihr, dass wir das Treffen gern annehmen. Mein Konferenzraum. Sonntag Vormittag."
      Er wartete brav, bis Ro die Nachricht abgeschickt hatte, bevor er hinzufügte: "Danach führe ich dich zum Essen aus. Du erinnerst dich an das Restaurant, in dem wir unseren ersten wirklichen Handel abgeschlossen haben?"
      Er schmunzelte und legte seine Arme wieder locker um Ros Hüften, zog ihn bis zum Rand der Marmorplatte und an sich heran.
      "Du kannst deiner Mutter außerdem sagen," fuhr er fort, "dass sie Samstag Nachmittag zum BBQ eingeladen ist. So gegen drei trudeln die alle ein, also sollte Cecilia zur gleichen Zeit hier aufschlagen. Wir laufen dann gemeinsam rüber."
      Und damit war Danes Schicksal wirklich besiegelt: Am Samstag würde er sich dem Familien-BBQ stellen müssen. Er bereute seine Entscheidung jetzt schon, aber wenn er das hinter sich brachte, konnte er sich auch etwaige Vorstellungsrunden sparen und sich für mindestens ein weiteres Jahr herausreden, ohne dass man es ihm allzu übel nahm.
      "Wirklich schade, dass du dafür keinen Anzug brauchst," raunte Dane und stahl sich einen weiteren, kurzen Kuss. "Wetterfest und casual ist angesagt."
    • Innerlich platzte ein Knoten und Ro hätte beinahe gejubelt, als Dane seine Hände aus dem Hosenbund zog und sie stattdessen um Ros Hüfte schlang. Er war schneller auf die Insel gesetzt worden als er gucken konnte und drauf und dran, den Plan mit dem Handy über Bord zu schmeißen. Dazu kam es jedoch nicht, denn da hatte Dane ihm sein Handy schon in die Hand geschoben.
      Ro schluckte. Er brauchte ein paar Sekunden zum schalten, dann entsperrte er das Gerät und schrieb wortlos die Nachricht an seine Mutter. Der Stein, der unter ihm eigentlich kühl sein sollte, spürte er gar nicht wirklich. Seine blauen Augen hoben sich vom Display, nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, und begegneten Danes Blick. Er gab sogar dann kein Geräusch von sich, als Dane ihn bis an die Kante der Platte zog. Dafür nickte er auf die Frage mit dem Restaurant hin. Ja, daran konnte er sich gut erinnern.
      Den Termin mit dem BBQ würde Ro Cecilia später mitteilen. Jetzt ließ er erst einmal das Handy aus der Hand gleiten, zurück auf den Stein, damit er seine wieder frei hatte. Sie krallten sich umgehend in Danes Hemd und das Knirschen des Stoffes war bereits zu hören. "Klingt ja fast so, als würdest du mich gern mal darin sehen. Wie wär's mit einem Deal? Ich kram nur für dich meinen Anzug einmal raus und dafür gehst du mit mir bei Zeiten im See schwimmen?"
      Es kribbelte in Ros Fingerspitzen in reiner Erwartungshaltung. Er hatte den Rücken durchgedrückt und Dane näher an sich gezogen während er auf seine Antwort wartete. Reichte ihm das für einen Handel? Widerstand er ihm? Verhandelte Dane?
    • Dane brummte.
      "Ich werde dich nicht noch einmal in das Haus dieses Drachen gehen lassen," erwiderte er. "Du wirst dir also einen neuen besorgen müssen. Ich kenne da einen hervorragenden Schneider."
      Er stahl sich einen kurzen Kuss von Ro.
      "Und das mit dem See... ich kann nicht schwimmen."
      Das hatte er noch nie offen zugegeben. Dämonen waren Kreaturen des Feuers, auch wenn es aus einer anderen Dimension stammte. Hitze machte ihnen nichts aus, Feuer schadete ihnen weitaus weniger als anderen Lebewesen und sie aßen gern scharf, weil das Gefühl auf der Zunge mit Feuer verwandt war. Regen störte Dämonen, machte sie grummelig und leicht zu verärgern. Dane war noch nie weiter als bis zu den Knöcheln im Wasser gewesen - und das auch nur mit Stiefeln - wenn es nicht gerade um eine Badewanne ging. Aber selbst in diesem Punkt bevorzugte er die Dusche.
      "Ich würde diesen Handel gern eingehen, aber deine Forderung liegt außerhalb meiner Möglichkeiten."
    • "Mh, Cecilia hätte mir den bestimmt mitbringen können. Ich kann mich ja nicht für alles bei dir durchschnorren.. Du kannst mir ja sagen, was du für einen Anzug bekommst."
      Tatsächlich rechnete Ro damit, dass Dane ihm keinen Preis nennen würde. Dass er sagen würde, es sei sein erster, ordentlicher Anzug, und er somit ohne Kosten daher käme. Das kam für Ro natürlich nicht infrage. Irgendwie würde er Dane schon kompensieren, wenn es nicht anders ging.
      Eine gänzlich andere Sache war jedoch der Punkt mit dem Schwimmen. Ro lehnte sich ein wenig zurück, setzte die Hände hinter sich auf den kalten Stein und musterte Dane. Da war ja was. Er hatte schon mal erwähnt, dass er mit Wasser per se nicht sonderlich gut konnte, und Ro war dieser Punkt einfach entfallen. Wobei - dass Dane gar nicht schwimmen konnte, war neu.
      "Hm... okay. Dann ein andermal. Irgendwann wirst du dich aber nicht mehr ganz davor drücken können. Du hast leider ein Geschöpf des Wassers gepachtet", fügte er dann hinzu. Dann ließ er eine bedeutungsschwangere Pause entstehen, in der er seine tiefblauen Augen ganz gemächlich über Danes komplette Erscheinung gleiten ließ. Anschließend legte er den Kopf schief. "Wo waren wir vorhin stehen geblieben? Thema Hemd? Willst du das nicht ausziehen?"
      Sein Magen flatterte leicht. Nicht wie ein paar Stunden zuvor, in denen er nichts zu sich nehmen wollte. Noch immer konnte er sich nicht von der Vorfreude, der Neugier und der Anspannung lösen, die jede Berührung und jedes Wort dieses Mannes bei ihm auslöste. Er wusste nicht, ob Dane jemals seine Wirkung auf ihn verlieren würde, aber die Aussicht darauf, dass sie beide zusammenleben würden, ließ das Flattern nur noch weiter anwachsen.
    • Dane lächelte und schüttelte den Kopf.
      "Dafür, dass du mich so gern ohne meine Kleidung am Leib sehen willst," sagte er und zog sich das Hemd aus dem Hosenbund, bevor er damit begann, einen Knopf nach dem anderen zu öffnen. "Trägst du überraschend wenig dazu bei, mich davon zu befreien."
      Er hielt Ro davon ab, ihm das Hemd von den Schultern zu streifen, kaum war auch der letzte Knopf geöffnet. Stattdessen krempelte Dane in aller Seelenruhe den Ärmel, den er vorhin noch hochgekrempelt hatte, wieder runter und schloss die Knöpfe am Handgelenk, bevor er endlich aus dem Kleidungsstück schlüpfte. Er strich es kurz glatt, bevor er es irgendwo zu seiner Linken auf die Marmorplatte legte.
      "Zufrieden, der Herr?" fragte er mit einer ausladenden Geste, die Ro freie Sicht auf seinen Oberkörper und die Innenseite seiner Arme gab.
      Dane müsste lügen, würde er sagen, ihm gefiele nicht, wie Ro ihn mit seinen Augen verschlang. Ihm gefiel der Hunger in diesen Augen. Denn er fühlte ihn ebenfalls, auch wenn er sich besser zu beherrschen wusste. Die Unbändigkeit in Ros Augen hatte allerdings auch etwas Anziehendes an sich. Zu wissen, dass Dane für diesen Hunger verantwortlich war, ließ seinen Nacken angenehm Kribbeln, beinahe so, als schließe er einen seiner Handel ab.
    • Ro schürzte die Lippen. "Wieso selbst arbeiten, wenn man jemanden hat, der es tut?"
      Seine Augen waren nicht mehr so dunkel wie zuvor, sondern begannen bereits an Helligkeit zu gewinnen. Das Funkeln, das Dane ihm immer wieder in die Iren trieb, meldete sich schon zu Wort. Aufmerksam verfolgte er, wie Dane sich die Knöpfe seines Hemdes langsam öffnete, nur um beim letzten doch nicht mehr so cool sitzen bleiben zu können und dem Dämon die Hände auf die Schultern zu legen. Er bekam recht unmissverständlich mit, dass seine Hilfe doch nicht erwünscht war, und so lehnte sich Ro wieder zurück. Er fühlte sich warm, vielleicht glühte sein Gesicht ja sogar schon. Wie konnte sich Dane denn die Zeit nehmen und sein scheiß Hemd einfach so sorgsam falten?!
      "Hmmm", machte Ro, neigte abermals den Kopf und nahm sich selbst nun die Zeit, jeden Zentimeter der schwarzen Linien zu verfolgen. Das Gesamtbild zu fügen, jedenfalls bis zu dem Punkt den er sehen konnte, und den eigentümlichen Fluss seiner Energien zu sehen. Zu gern hätte er seine Hände sofort auf diese Haut gelegt und die Wärme unter seinen Fingern gespürt. Aber er hielt sich an die kalte Steinplatte. Gerade so.
      "Weißt du, eigentlich gehen die Muster ja noch weiter. Das Gesamtbild erschließt sich mir noch nicht so ganz. Ich glaub, da fehlt noch ein bisschen was", setzte er dann doch noch hinzu und gab sich keine Mühe, eben jenen Hunger, der in seinen Augen flimmerte, aus seiner Stimme zu verbannen. Seine Füße tippelten abwechselnd gegen die Insel, wie es Kinder taten, denen langweilig war. Die Pupillen, die scheinbar jede Bewegung und jeden Augenblick aufsogen, verengten sich bereits und wirkten nicht mehr allzu menschlich.
    • Dane lachte tief in seiner Brust.
      "Vorsichtig, kleiner Drache. Sonst komme ich noch auf die Idee, etwas für meine Darbietung zu verlangen."
      Trotz seiner Worte glitten Danes Hände zu seinem Gürtel, den er mit geschickten Fingern löste und mit einer schnellen Bewegung aus seinem Hosenbund zog. Gemächlich ließ er das schwarze Leder über seine Handfläche gleiten, inspizierte es geradezu. Ihm war schon lange eine Idee gekommen.
      Er schwang den Gürtel um Ros Hals - nicht fest, lediglich so, dass der junge Drakin seinen Nacken dagegen lehnen konnte, mehr nicht. Auf diese Weise zog er Ro ein bisschen näher zu sich.
      "Vertraust du mir?" fragte er. Gefolgt von: "Was ist dein Safe Word?"
      Sobald er seine Antworten hatte, schloss er seinen Gürtel um Ros Hals, allerdings so, dass er sich nicht einfach zusammenziehen würde und so, dass Ro genug Spielraum zum Atmen hatte - aber nicht genug, als dass er sich einfach so wieder daraus hätte befreien können. Ein Lächeln erschien auf Danes Gesicht, als er seinen Drakin so sah. Das andere Ende des Gürtels wickelte er sich einmal um die Hand, um einen guten Griff zu haben.
      Mit einem kräftigen Ruck zog Dane daran, sodass Ros Gesicht nur noch wenige Zentimeter von dem seinen entfernt war. Sanft strich er ihm über die Wange.
      "Wenn du meinen Gürtel kaputt machst, werde ich dich bestrafen."
      Er schob seine freie Hand in Ros Haare, vergrub seine Finger darin.
      "Und jetzt öffne meine Hose, damit ich dir deinen Wunsch erfüllen kann."
    • Ro ignorierte Danes Worte geflissentlich. Dafür hefteten sich seine Augen auf die Hände, die jetzt zu Danes Gürtel wanderten und dort die Schnalle öffnete. Jetzt spürte Ro seinen eigenen Pulsschlag sich beschleunigen als er erwartungsvoll darauf wartete, dass ihm wie gewünscht der Ausblick auf sämtliche wunderbaren Muster und Linien gewährt wurde. Doch so schnell bekam er seinen Wunsch nicht erfüllt, sondern wurde mit einer Stille belohnt, die angesichts der Art, wie der Dämon seinen Gürtel regelrecht liebkoste, dem Drakin flau werden ließ. Gerade noch zuckten Ros blaue Augen vom Gürtel in Danes Händen hoch zu dessen Gesicht, da bewegte er sich schon. Einen Augenblick später spürte Ro das Leder in seinem Nacken, glatt und kühl, und ein Zug nötigte ihn heraus aus seiner zurückgelehnten Haltung.
      "Immer", bejahte Ro sofort und ohne Umschweife. "Lapis."
      Erwartungsgemäß hielt Ro still während Dane den Gürtel festzog. Mit jedem Handgriff spürte er, wie sein Herzschlag seinen Hals hinaufwanderte und das kühle Gefühl des Leders allmählich nachließ. Der Geruch von Echtleder stieg ihm in die Nase, ein Schauer ließ sich nicht mehr weiter im Zaum halten. Mit einem Mal begriff Ro, dass er das Gefühl von Leder auf seiner Haut mochte. Das war auch mit den Handschellen so gewesen. Als er schließlich sah, wie ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen des Dämons erschien, stolperte Ros Herz etliche Male. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie Dane sich den Gürtel um die eigene Hand wickelte und dann ohne Vorwarnung daran zog. Jetzt war es mit einem gewaltigen Stück von Ros Beherrschung dahin, als er instinktiv nach dem Gürtel fasste und seine Pupillen nurmehr Schlitze waren. Sehr schmale Schlitze, schwarz wie endlos tiefe Risse im Boden.
      Jede Faser seines Körpers war angespannt, als Dane Ro über die Wange strich und dessen Atem nur noch abgehackt kam. Er bekam ausreichend Luft, das definitiv, allerdings schien er nicht mehr völlig Herr über sich selbst zu sein. Wie schon Male zuvor glaubte Ro, nicht allein in seinem Körper, seinem Kopf zu sein. Mittlerweile wusste er auch, wieso. Ein leises Grummeln war zu hören, was sich hörbar steigerte, als Dane seine Finger im silbrig grauen Haar des Drakin vergrub. Als ob Ro jemals den Gürtel kaputtreißen würde.
      Ro reagierte nicht sofort auf die Worte, sondern schien noch mit sich zu ringen. Er war vollkommen gegen den Gürtel gelehnt, mit dem Dane ihn bei sich behielt, die Augen eisern auf sein Gegenüber gerichtet. Ganz langsam tastete er mit seiner linken Hand zuerst nach Danes Bauch, dann weiter abwärts bis er den Knopf und Reißverschluss seiner Hose fand. Es verging ein weiter Augenblick ehe er mit fahrigen Händen - und das lag ganz bestimmt nur daran, dass er nicht hinsah, was er tat - den Knopf geöffnet und den Reißverschluss nach unten gezogen hatte. Kaum war er fertig, zog er seine Hände wieder zurück, wobei seine Linke sofort wieder am Leder des Gürtels zum ruhen kam.
      "Du musst mich schon loslassen, wenn du mir den Anblick gewähren willst", sagte Ro leise, noch immer mit einem leichten Grollen in der Stimme, das ihn selbst erschreckte.